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Zeichen der Vergangenheit... (Alexander der Große)

Wer träumt hier was?
von

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"Verdammt!", grummelnd befreite sich der Dunkelhaarige und bemerkte dann die Starre seines Liebsten. "Alexander?"

"Es... es..." Der Körper des Blonden bebte.

David kam zu ihm und wollte ihn in den Arm nehmen. "Shh, alles halb so wild. Was kann sie denn schon tun."

Alexander zuckte heftig zusammen, als würde er mit heißem Öl überschüttet. "Sie... sie kann..."

"Es wird sicher nicht so schlimm werden…" David glaubte das selbst kaum.

Wie eine Maschine, drehte sich Alexander weg und suchte verwirrt nach seinen Autoschlüsseln. "Sie wird mir alles nehmen!"

"Das kann sie doch gar nicht!" Wieder versuchte der Jüngere ihn an sich zu ziehen. "Es gibt Dinge die dir Niemand nehmen kann!"

David sah die Panik in den grauen Augen. "Ich hab schon einmal gesehen, wie sie jemanden fertig gemacht hat... Wenn ich sie nicht beruhigen kann, kann ich mir auch gleich die Kugel geben!"

Der Dunkelhaarige spürte wie ihm kalt ums Herz wurde. "Aber was willst du denn dagegen tun??"

"Ich... ich werd zu ihr fahren... vie... vielleicht kann ich irgendwas tun...."

"Was soll das denn bringen?? Bleib lieber bei mir und wir überlegen uns, was wir jetzt machen!"

Der sonst so starke Schülersprecher presste sich mit einem Mal die Hände vor das Gesicht und ging schluchzend auf die Knie. "Was... was sollen wir denn jetzt machen?"

David nahm die Decke und kniete sich damit neben Alexander, dann legte er sie ihm sanft um die Schulter. "Sie glaubt jetzt, dass sie Macht hat, aber… du hast sie doch gerade zu geschaffen! Du bist doch immer noch derselbe, starke und so talentierte Alexander, deine Freunde werden das wissen!"

Er presste sich an den Jüngeren. "Was soll ich denn machen? Es ist unangebracht, als Aufstrebender solche Neigungen zu haben... Ich weiß doch selbst, wie ich mich solchen Leuten gegenüber verhalten habe..."

Fest und mit ungeahnter Fürsorge hielt der Dunkelhaarige ihn bei sich. "Vielleicht musst du dich doppelt so stark anstrengen wie andere um akzeptiert zu werden, aber du kannst das, ich helfe dir!"

Dankbar ließ sich Alexander halten. "Vielleicht... vielleicht sollten wir uns auch erst einmal nicht zusammen zeigen...", nuschelte er unwillig.

Davids Herz stockte und eine bereits vergessene Unsicherheit stieg ihn ihm empor. "Oh…"

"Nur... nur, bis sich alles etwas gelegt hat...", versuchte sich Alexander zu erklären und es war trotz allem deutlich, dass ihm diese Worte sehr schmerzten.

Der Dunkelhaarige senkte niedergeschlagen den Blick und blinzelte die aufkeimenden Tränen weg. "Wenn du es sagst…" Irgendwie fühlte er sich wieder wie ein einfacher Zuschauer auf Alexanders erster Hochzeit.

"Aber..." Alexander nahm seine beringte Hand. "Das heißt nicht, dass ich mich von dir trennen will!"

"Das klingt aber ziemlich danach…"

Mit tränen nassen Augen wurde David angesehen. "Ich liebe dich! Ich kann mich nicht von dir trennen!" David versuchte ihn anzulächeln, versagte aber kläglich. Auch wenn Alexander sich wirklich nicht trennen wollte, wusste er nicht, wie er sich hätte anders erklären können. Er wusste allgemein nicht, was er jetzt tun sollte. Deshalb schickte er David nach Hause und holte ihn auch am nächsten Tag zur Schule nicht ab.

Der war innerlich zerrissen, denn ein Teil von ihm glaubte an die tiefe Verbindung ihrer Seelen, doch ein anderer Teil, der, der so lange allein gewesen war, hatte fürchterliche Angst, dass Alexander sein behütetes Leben ihm vorziehen würde.

Schon als er das Schulgelände betrat, wurden ihm schiefe Blicke zugeworfen und an jeder Ecke wurde getuschelt. Vereinzelt passierte es sogar, dass mit dem Finger auf ihn gezeigt wurde. Doch Alexander sah er nicht.

Dem Dunkelhaarigen war klar, dass er sich das nicht nur einbildete, da ihm das an seiner alten Schule auch schon passiert war, also hielt er einfach nur den Kopf hoch und ließ sich nichts anmerken.

Auf seinem Weg ins Klassenzimmer, umringen ihn die Schläger seiner Stufe und stupsten ihn auch mit Linealen und der Gleichen an seinem Hintern und vorderem Ledenbereich an. "Na du Warmer!"

Blaue Augen wurden gerollt. "Sehr originell, hast du deinen Großvater nach Beschimpfungen gefragt?"

Er wurde förmlich in die Klasse geschubst, währen ihm eine Hand obszön von hinten zwischen die Beine griff. "Du solltest dich gut mit uns halten, Schwuchtel! Du bist ziemlich groß, aber so eine Gurke im Arsch macht auch dir Schwierigkeiten!"

So hochmütig wie er es konnte sah David den Anführer an. "Nur weil du eindeutig ne Klemmschwester bist, musst du deine Neigungen nicht an mir auslassen! Denn sorry, Kleiner, aber ich stehe auf echte Kerle!"

"Nun, wir dachten eigentlich, dass wir dich als Weibchen besser nach der Schule kastrieren sollten, denn dann würdest du auch zu nem echten Mann passen!"

Der Lehrer betrat das Klassenzimmer und sofort herrschte Ruhe und die Schläger zogen sich auf ihre Plätze zurück

David biss die Zähne zusammen und ließ sich nichts von den Erniedrigungen anmerken. Sollten die Kerle etwas versuchen, würde er ihnen schon zeigen, was ein Soldat unter Alexander dem Großen so hatte können müssen.

Als es später zur Mittagspause klingelte, wurden die Rufe gegen seine Neigung noch lauter und er wurde sogar mit Klopapier, Kondomen und Gemüse beschmissen, als er den Speisesaal betrat.

Noch nicht einmal Samuel war dort, der ihn gern beschützt hätte, aber er war selbst zu einer Art Zielscheibe geworden, da er mit Alexander und David beim Training gesehen wurde und auch öfter mit dem Langhaarigen in der Pause. Deshalb war er, eben ganz auf seine Schüchterne Art in eine Abstellkammer geflüchtet.

So blieb dem Dunkelhaarigen nichts anderes übrig, als seine tapfere Fassade aufrecht zu erhalten und mach einmal brachte er es sogar fertig allen mutig ins Gesicht zu grinsen, obwohl er lieber geflohen wäre.

Dann traten auch noch Alice und 'ihre' Clique an seinen Tisch. "Na, wie lange hast du dir schon den Arsch schrubben lassen?" Sie warf ihm die Bilder vor die Nase, welche sie von ihm und Alexander gemacht, vergrößert und verteilt hatte.

Prüfend sah David sie sich an, auch wenn er hätte schreien können. "Zwar nicht meine Schokoladenseite, aber ich sehe eindeutig ziemlich gut aus!"

Sie lachte. "Hätte ich dich lieber von unten treffen sollen um zeigen zu können wie sauber du bist? Ach und bevor ich es vergesse, du kannst deiner Klobürste sagen, sein Vater hat ihn rausgeworfen, er braucht heute gar nicht mehr zurück kommen. Er ist zu tiefst angewidert!"

Das brach dem jungen Mann das Herz, doch er verbarg es gut. "Ist er nicht auch mal über dich rüber gerutscht? Wie kann ihn dann noch etwas anekeln?"

Alice verzog das Gesicht und wurde dann abgelenkt, als Pfiffe durch die Cafeteria gingen. Alexander kam herein.

Nervös sahen blaue Augen zu ihm, bevor sie schnell zu Alice zurück schnellten. "Eins sollte dir klar sein! Einen Platz an der Spitze sichert dir das nicht, denn wer will schon die Tussi, die den großen Alexander in die Arme eines Mannes getrieben hat!"

Die Pfiffe klangen ab und stattdessen wurde der Blonde mit Müll beworfen. Stimmen wurden laut, dass er sie als Schülersprecher betrogen hatte und andere Vorwürfe, doch keiner war auf sein Stelldichein mit David ausgerichtet. Es war, als hätte man dennoch vor Alexander Respekt.

"Sein Vater hat mir als Dank für meine Entdeckung angeboten, dass ich Alexanders Platz bei ihm einnehme. Außerdem wird er deinen Vater entlassen. Was einmal zwischen mir und der Tunte war, wird niemanden mehr interessieren!"

David war aufgestanden und überschattete sie jetzt. "Wie lange, bis er deine Inkompetenz bemerkt, oder er die Lust an seinem Spielzeug verliert, wenn er merkt, dass es längst von aller Welt gebraucht wurde. Du zeichnest dich nur durch deine Fähigkeit aus die Beine breit zu machen. Du bist ziemlich bedauernswert!" Mit erhobenem Haupt wand er sich von ihr ab und sah zu Alexander, unsicher ob er ihm helfen sollte.

Der musste sich teilweise schon vor den Wurfgeschossen ducken. Aber dann geschah etwas mit ihm. Er hatte die ganze Nacht gegrübelt und überlegt, doch gegen sein Herz kam er nicht an.

Eine Dose, die in die Richtung seines Kopfes flog, schlug er weg und schaffte es irgendwie die Meute zur Ruhe zu bekommen. "Wenn ihr eure dämlichen Schandmäuler mal halten wollt!"

Sogar David straffte automatisch die Schultern durch, bei diesem Befehl.

"Habe ich meine Wahlversprechen jemals gebrochen?", begann der Schülersprecher ohne eine Antwort abzuwarten. "Habe ich euch je hintergangen? NEIN! Ihr hingegen, oder jeder von euch mit einem Schwanz zwischen den Beinen, der was auf sich hält, ist über meine sogenannte Freundin gerutscht!" Es war selten, dass Alexander so deutlich und unbeschönt sprach, aber jetzt musste es sein. "Wir haben alle möglichen Gruppen hier an unserer Schule, genau so wie sie an anderen sind. Die Kunstfreaks, die Bücherwürmer, die 'Coolen' und, und, und... Und jeder von euch weiß, dass ich seine Geheimnisse kenne und hüte! Was also stört euch an der Entdeckung, welche die Schulmatratze gemacht hat?"

Man hörte Alice empört schnaufen, doch David wurde das Herz leichter.

"Würdet ihr genau so reagieren, wenn die Bücherwürmer auf einmal zu Schlägern mutieren und diese mal anfingen zu lernen? Ich bin immer noch der Selbe und David auch! Aber ich bin angewidert von eurem Verhalten! Ihr tut immer so vornehm und organisiert alles mögliche für Randgruppen, damit sie in die Gesellschaft eingegliedert werden... aber sobald jemand aus so einer 'Randgruppe' zu euch gehören könnte, ist es das Schlimmste der Welt... Ihr seid alle scheinheilige Möchtegern! Kleine Würmer, die ohne Papi nicht vor und zurück kommen!", fuhr Alexander seine Rede weiter fort.

Keiner regte sich oder machte gar einen Mucks so sehr hatte er sie mit seinen Worten in der Gewalt. Selbst das Küchenpersonal stand im Saal und hörte ihm mit offenem mund zu.

Nur Alice konnte und würde sich nicht zurück halten. "So, wir sind also alle nichts, ohne Papi? Und was ist mit dir? Dein Vater zahlt auch deine Schulgebühren... oder hat sie gezahlt!"

Unbeeindruckt wurde sie von grauen Augen durchbohrt. "Sein Sekretär hat mich bereits darüber informiert, dass ich rausgeworfen wurde und auf keinerlei finanzielle Unterstützung hoffen kann. Er selbst wird mich nicht mehr beachten. Aber das brauche ich auch nicht, Herzchen! Da du dich dafür nie interessierst, will ich es dir erklären. Mein Notendruchschnitt reich für ein Vollstipendium, weshalb du mich nicht so schnell los wirst. Alles weitere ist privat und hat dich nicht zu interessieren!"

Seinen Freund erleichterte das sehr, auch wenn er befürchten musste, jetzt doch von ihm getrennt zu werden, sollte seine Familie wieder zurückziehen und genau darauf sprach Alice ihn jetzt an.

"Gut, du kommst über die Runden... Aber was ist mit deinem kleinen Eierwärmer? Seine Eltern werden nicht das Geld haben um ihn hier zu lassen, nach dem sein Vater heute gefeuert wurde!"

Ein leises, besserwisserisches Lachen erklang. "Du hast wirklich keine Ahnung!" Alexander sah warm zu David, bevor er weiter sprach. "Der Vertrag von Davids Vater ist so Wasserfest, dass mein Vater ihn gar nicht feuern kann! Denn dann kann Mr. Andrews ihn in den Ruin klagen!"

David blinzelte verwirrt, doch dann grinste er, weil das die besten Nachrichten des Tages waren. Sollte sein Vater sauer auf ihn sein, könnte er ihm das sagen, auch wenn er den Schlägen dadurch nicht entgehen würde.

In dessen Vertrag stand nämlich, dass private Differenzen nicht zu einer Kündigung führen durften. Weil sich die Männer aus vergangenen Tagen zu gut kannten und Alexander hatte Alice Verkündung mit einem kleinen Diktiergerät aufgenommen und konnte daher die Gründe der Kündigung als Beweis zu dem Verfahren steuern.

"Und jetzt noch etwas, das Wichtigste überhaupt!"

David ahnte, dass jetzt etwas Großes kam und sein Herz begann wie wild zu klopfen, während die anderen Schüler bereits leise zu tuscheln begonnen. Alice hingegen suchte verzweifelt nach weiteren Argumenten, um ihn vorzuführen. Aber sie konnte machen, was sie wollte, sie fand keine.

"Ich habe mich auch zu entschuldigen!", begann Alexander und sofort lagen wütende Blicke auf ihm, denn man vermutete, seine Rede war doch nicht so wahr, wie er behauptete.

"Bei dir, David!"

Blaue Augen lagen sanft und voller Gefühl auf ihm. David lächelte ihn an und schüttelte den Kopf. "Das musst du nicht."

Auch Alexander schüttelte zu dieser Aussage verneinend den Kopf. "Doch, denn ich hab dir weh getan, von Anfang an! Ich hab dich geleugnet und versteckt, obwohl ich weiß, wie viel du mir bedeutest. Ganz besonders, als ich dich gestern wegschickte... Als du mich das erste Mal geküsst hast, hab ich mich sogar über dich lustig gemacht und deshalb kann es mit einer Entschuldigung nicht genug sein. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich alles für dich aufgeben würde. Alles was mir etwas bedeutet und was mich ausmacht, solange es dich glücklich machen würde..." Mit festem Schritt ging er auf den Jüngeren zu und nahm vor aller Augen seine Hand. "...denn ich liebe dich, mehr als mein eigenes Leben!"

Blaue Augen glitzerten feucht und er sah mit seinem schönsten Lächeln den Älteren an. "Und ich liebe dich, Alexander! Mit allem was ich habe!" Er verflocht ihre Finger mit einander und zog den Blonden näher zu sich.

"Möchtest du meinen Ring nicht tragen?", fragte der Blonde verliebt und deutete auf seinen leeren Finger.

Der Dunkelhaarige kicherte verliebt. "Ich hab ihn in der Tasche und eigentlich gehört er ja auch dir."

Alexander kicherte ebenfalls. "Das werde ich wohl nie verstehen!"

"Vielleicht nicht, aber ich habe die Ewigkeit, um es dir zu erklären." David zog den Ring hervor und hielt ihn Alexander anbietend hin und verlegen reichte der ihm seine Hand.

"Die Ewigkeit und noch länger!"

Der Jüngere streifte ihn den Ring über und legte seine Arme um den Blonden.

Zart zog Alexander ihn noch näher und küsste ihn in aller Öffentlichkeit.

Während sie ineinander versanken, ging ein Raunen durch die Menge und schon nach einer kurzen Weile hörte man das erste Klatschen, das sich zu einem tosenden Applaus ausweitete.

Der Erste der Klatschenden war Samuel, denn er war aus der Abstellkammer zurück gekommen und freute sich für sie. Nur Alice wurde grün vor Wut, doch das würde niemanden mehr, bei so einem glücklichen Paar interessieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2008-12-07T18:40:28+00:00 07.12.2008 19:40
Ups, so, nochmal, hoffentlich ohne Rechtschreibfehler.
Das war echt scharf am Abgrund vorbei.
Alice hat hoffentlich endlich mal genug und verdrückt sich.
Dennoch werden die beiden in der Schule noch zu kämpfen haben, oder?
lg


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