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The dark Kid

So missverständlich kann eine Freundschaft sein... Freundschaft? Erzählt das wem, der euch glaubt!!!
von

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Ein fast perfekter Geburtstag

Murtagh saß an seinem Schreibtisch. Die Arbeit stapelte sich seit Tagen. Seufzend las er die Briefe, Bitschriften und Anfragen. Als er sich endlich konzentrieren konnte, störte ihn ein Mark durchbohrender Schrei. Ruckartig schoss er hoch.

//Gilard!//

Es dauerte einige Minuten bis Petolt in das Arbeitszimmer kam.

„Soll ich eine neue Anzeige ansetzen?“, fragte er und stellte den Tee ab.

„Glaubst du das bringt was?“, fragte Murtagh.

Sie sahen sich kurz an.

„Was habe ich bei dem Jungen falsch gemacht?“, fragte sich der Reiter.

„Nichts. Er ist einfach so.“, erklärte der Diener.

„Danke. Mach nur.“

„Also Mylord! Lachen! Man hat nicht alle Tage Geburtstag!“

Murtagh zwang sich zu einem Lächeln. Petolt seufzte. „So werdet ihr eure Gäste vergraulen.“

„Mir ist nicht nach feiern zu Mute.“

„Wirklich? Das habe ich nicht gemerkt. Ich gehe jetzt euren Bruder einfangen.“

„Das ist nicht nötig, Petolt. Ich bin schon hier.“, meinte Gilard und lehnte lässig im Türrahmen. Für seine sieben Jahre war er groß und viel zu frech. Zusammen mit seinem Freund Temaz hatte er in den letzten zwei Jahren zwei Dutzend Kindermädchen in die Flucht geschlagen.

Murtagh konnte es ihnen nicht verübeln. Entweder kamen sie, meistens die jungen, wegen ihm oder, so ziemlich alle alten, waren schlimmere Drachen, als die Kreaturen, die unter seinem Schutz standen.

„Sie ist weg.“, erklärte Gilard grinsend.

„Das habe ich gehört.“, sagte Murtagh und nippte an seinem Tee.

„Woran denkst du?“

„Ich weiß nicht, ob ich dich belohnen oder bestrafen soll…“

„Du hast mich schon bestraft.“

„Ach ja?“

„Petolt sucht wieder eine Neue, oder?“

„Natürlich.“

Gilard ließ einen leisen Schrei los. „Warum lässt du das zu?“

„Weil ich es für das Richtige halte. Irgendjemand muss sich doch um dich und Temaz kümmern.“

„Du kannst uns auch mit nach Vroengard nehmen.“

„Nein, erst wenn ihr alt genug seid.“

„Das dauert noch lange.“

„Nur drei Jahre.“

„Mutter wäre nicht so gemein!“

Murtagh sah ihn wütend an. „Selena ist tot!“

„Ich weiß! Ich rede von…“

Temaz wurde ins Zimmer geschoben. An seiner rechten Wange verlief eine tiefe Schnittwunde, die er sich vor einigen Tagen zu gezogen hatte. Sein Großvater war vor einem Jahr gestorben und Murtagh hatte ihn aufgenommen. Der Junge zeigte großes Interesse an Nautik und war so groß wie Gilard.

„Hast du es geschafft?“, fragte er. Gilard nickte.

„Aber freu dich nicht zu früh! Es ist schon die nächste unterwegs.“

Temaz stöhnte leise. „Wann kommt die Lady zurück?“

„Jetzt weiß ich es!“, rief Murtagh. „Burgarrest!“

„WAS?!?!?“, riefen die Jungen.

„Und zwar einen Monat!“

„Das ist nicht fair!“, rief Gilard.

„Was ihr der alten Schreckschraube angetan habt war sicher auch nicht fair. So, würdet ihr mich bitte weiter arbeiten lassen?“
 

Wütend grummelnd gingen die Jungen auf den Wachturm. Temaz zog ein Fernglas hervor.

„Ungerecht!“, murmelte Gilard.

„Naja, seine Strafen werden aber leichter.“, meinte Temaz.

„Auch wahr.“

Stumm sahen sie in die Ferne. Temaz stellte sein Objektiv schärfer.

„Siehst du das auch?“, fragte er.

„Was?“

„Südwesten.“

Gilard sah in diese Richtung. „Wanderer, na und?“

„Ich weiß nicht. Die kommen auf uns zu.“

„Um Sachen zu kaufen. Um mal wieder in Betten zu schlafen. Seit mein Bruder Burgherr ist, hat sich hier eine Stadt gebildet. Viele seiner Freunde haben sich hier angesiedelt.“

„Aber du wirst doch nicht bestreiten, dass die Wanderer da irgendwie komisch sind.“

Gilard atmete tief ein. „Nein, da hast du recht.“

Er sah sich die Wanderer noch einmal an.

„Zwei Frauen und vier Männer.“, meinte Temaz.

„Nein“, sagte Gilard. „Es sind drei Frauen.“

„Wirklich? Ich sehe nur zwei.“

„Der Hüne trägt sie. Sie ist entweder bewusstlos oder krank oder beides.“

Temaz wurde unruhig. „Gil, wir sollten Murtagh Bescheid geben.“

„Das glaube ich auch. Komm!“

Sie rannten die Stufen hinunter, über den Hof und polterten schließlich wieder in Murtaghs Arbeitszimmer.

Der Reiter sah sie finster an und rang mit seiner Beherrschung. Grünblaue Flammen tanzten auf in einem Kelch auf seinem Tisch. Bevor er was sagen konnte, japsten die Jungen schon los: „Leute kommen!“

„Südosten!“

„Eine ist schwer krank!“

„Was?“, fragte Murtagh.

//Murtagh.//

//Menelnaru?//

//Draco ist wieder da!//

//Was?//

//Ich habe sie gespürt. Ich denke sie ist an der Küste, weil es so schwach wahr.//

//Sag mir die Himmelsrichtung.//

//Südoste, warum?//

//Mach dich Flugfertig. Ich bin gleich da.//

//Was ist denn los?//

//Draco ist krank.//

//Beeil dich!//

Murtagh sprang auf und griff nach seinem Umhang. „Jungs, euer Arrest ist aufgehoben.“, sagte er und stürmte von dannen.

„Was war das?“, fragte Temaz verwirrt.

Gilard zuckte die Achseln.
 

Menelnaru flog als wären hundert Letherblaka hinter ihnen her. Murtagh störte das nicht, ebenso wenig wie die Tatsache, dass seine Finger vom Flugwind schmerzten.

//Da sind sie.//

//Alles klar ich geh runter.//

Menelnaru berührte den Boden noch nicht ganz, als Murtagh von ihrem Rücken sprang. Vor ihm stand ein Mann mit silbernem Haar und blauen Augen.

„Tornac?“, fragte er.

„Murtagh?“, fragte Tornac, der seinen alten Schützling in den Arm nehmen wollte. Doch der stand bereits bei Morzan und untersuchte Draco, die immer noch schlaff über seinen Schultern hing.

„Sie hat eine Lungenentzündung, würde ich sagen.“, meinte eine Frau. Er nickte.

„Rühr sie nicht an!“, brüllte Galbartorix, als er Draco auf seinen Rücken hob.

„Oder was?“, fragte Murtagh.

Er warf dem toten Tyrann einen Blick zu, der ihn verstummen ließ. „Ich bringe sie in die Burg. Es wäre besser, wenn ihr erst nach Einbruch der Dunkelheit da aufkreuzt. Selena kennt ja den einen oder anderen Geheimgang.“

Er schwang sich zurück in Menelnarus Sattel. //Flieg so schnell es geht, aber vorsichtig.//

//Das habe ich vor. Halt du sie lieber gut fest. Ich habe keine Lust euch unterwegs einzusammeln.//

Murtagh nickte und schloss die Augen. Er erinnerte sich an sein Medizinstudium und durchleuchtete Draco. Die Frau hatte Recht. Dracos Lungen waren stark entzündet und dazu kam, dass ihre Muskeln und Nerven nicht richtig zu funktionieren schienen.
 

Diesmal wartete Murtagh bis Menelnaru sicher auf dem Boden stand. Auf dem Weg zu einem beheizten Zimmer( wegen seinem Geburtstag und den vielen Gästen waren alle Zimmer geheizt, aber er brachte sie in sein Zimmer), stieß er mit Angela zusammen.

„Was machst du hier?“, fragte Murtagh überrascht.

„Ich dachte, du könntest meine Hilfe gebrauchen, aber wenn dem nicht so ist…“

„Mir nach! Und zwar flott!“

„Der hat ja einen Ton drauf…“, murmelte Solembum.

„Mach dir nichts daraus. So sind Männer eben.“, erklärte Angela der Wehrkatze.

„Ich kann euch hören.“, erinnerte Murtagh.

„Sehr gut. Dann hörst du auch, wie ich sage, dass ich Wasser brauche.“
 

Murtagh verbrachte den Rest des Tages damit Angela zu assistieren. Solembum rollte sich auf Dracos Füßen zusammen. Das eine Feier auf ihn wartete hatte Murtagh vergessen. Er saß an Dracos Bett. Die Finger wie zu einem Gebet verschränkt und die Stirn darauf gelehnt. Jemand klopfte. Raim, Zaro und Gorgi steckten ihre Köpfe ins Zimmer.

„Verdammt! Die Feier!“, rief Murtagh krächzend.

„Vielleicht solltest du etwas trinken.“, meinte Raim und hielt ihm einen Becher Wein hin.

Murtaghs Magen knurrte.

„Oder etwas essen.“, lachte Gorgi.

„Ist das, das Schmiedmädchen?“ Zaro sah sich Draco an und wurde bleich. „Lady!“, rief er.

„Warst du im Norden?“, fragte Murtagh verdutzt.

„Hä? Wieso Norden? Nein!“

„Woher kennst du dann ihren Spitznamen?“

„Wir haben ihn ihr gegeben!“

„Wer wir?“

„Die Mortem… oder eher ihre Anwärter.“

„Du warst bei den Mortem?“

„Ja.“

„Was sind die Mortem?“, fragte Raim.

„Eine Eliteeinheit von Soldaten und Lady hat es als Einzige geschafft.“

„Hat Lady auch einen Namen?“

„Draconigena.“

„Dann ist das wirklich das Schmiedemädchen?“

„Ja.“ Murtagh war so kurz angebunden wie lange nicht mehr.

„Jungs, wir sollten gehen und ihn mit seinem Geschenk allein lassen.“

„So ist sie ihm aber nicht sehr nützlich.“, murmelte Raim.

Murtagh warf ihm einen mörderischen Blick zu.



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