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The dark Kid

So missverständlich kann eine Freundschaft sein... Freundschaft? Erzählt das wem, der euch glaubt!!!
von

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Dunkelheit und Dämmerung

„Ich habe in einem Dorf nördlich von Carvahall gelebt.“, begann sie. „Die Dorfbewohner ließen mir die Scheune als Schlafstelle. Alle zwei Tage kam jemand mit Essen. Ich trug Lumpen und wuchs schneller, als normale Kinder. Ich lernte schneller laufen und sprechen. Den Dorfbewohnern war ich ein Dorn im Auge, aber ich weiß nicht warum. Kaum merkten sie, dass ich stärker war als ein erwachsener Mann. Musste ich mir meinen Unterhalt verdienen- mit Holzfällen. Beinah jeden Abend kamen betrunkene Männer in die Scheune und prügelten mich. Bis eines Abends ein Soldat zu mir kam. Oh! Und der war sehr nett zu mir. Der brachte mir Süßigkeiten mit und dann sollte ich nett zu ihm sein.“

„Wie nett?“

„Der Kerl hatte wohl schon viele kleine Kinder ganz doll lieb.“ Sie zitterte stärker. „Ich wusste nicht was ich tun sollte. In Panik schlug ich auf den Soldaten ein. Bis er sich nicht mehr bewegte. Einige Dorfbewohner kamen. Mitten in der Nacht jagten sie mich aus dem Dorf. Es war tiefster Winter. Einige Tage und Nächte schlug ich mich durch die Wälder. Dann rutschte ich aus und fiel. Meine Körpertemperatur war so niedrig, dass mir das Wasser warm vorkam.

Das nächste an das ich mich erinnere, ist wie ich in einem Bett liege und mir ein alter Mann Tee einflößt und Suppe! Mein erstes warmes Essen. Ich muss wohl ziemlich krank gewesen sein. Der alte erzählte mir Gesichten, hauptsächlich alte Drachenreitergeschichten. Da beschloss ich auch ein Drachenreiter zu werden. Ich merkte, dass ich wieder in einem Dorf war. Weil ich nicht wollte, dass der Alte meinetwegen Ärger bekam, reiste ich wieder ab.

Im Herbst stand ich in Uru Baen. Ein Soldat züchtigte einen Jungen. Ich ging dazwischen. Der Junge nahm mich mit zu den Dieben. Wir gingen von dahin immer gemeinsam auf die Jagd. Doch dann wurde ich beim Brotklauen erwischt. Ich brach den Soldaten den Arm und sie brachten mich in die Hofschmiede. Man wies mir eine kleine Zelle zu unten im Kerker neben der Folterkammer. Morgens war der Boden vereist. So lange wie möglich blieb ich abends in der Schmiede. Eines Nachts kam ein Geselle zurück. Er hatte etwas vergessen. Als er mich fragte, was ich hier machte, wollte ich ihm antworten, aber ich hatte keine Stimme mehr. Panisch nahm er mich auf die Arme und brachte mich zu seiner Frau. Die beiden kümmerten sich von da an um mich.

Bis ich dreizehn war arbeitete ich in der Schmiede.

Mit sieben brachten sie mir das Kämpfen bei.

In der Stadt suchte ich mir eine kleine Wohnwerkstadt, die ich dank meiner Freunde bei den Dieben fast umsonst bekam. Ich hielt mein Haar kurz und verkleidete mich als Junge, der auf dem Markt seine Waren anbot. In der Zeit wurde Senju auf mich aufmerksam. Ich wurde auch wieder als freier Dieb aktiv und holte ich ihn einige Male aus brenzligen Situationen.

Mit sechzehn sprach mich ein Gesandter oder Talentsucher des Königs an, ob ich nicht einmal mein Geschick dem König zeigen wollte. Da ich nichts zu verlieren hatte und knapp bei Kasse war, nahm ich an. Neben mir waren noch etwa fünfzehn junger Männer da, aber ich setzte mich gegen sie durch.

„Seht ihr, Hoheit? Dieser Junge ich eine Fundgrube.“, erklärte mein Finder. Der König lachte: „Ja, das ist sie.“

Ich wurde da behalten und zur Mortem ausgebildet. Zwanzig war ich, als ich eines Nachts mich in einen Stall schlich, um einen Drachen zu beobachten. Doch leider wurde ich erwischt- der Reiter kam. Am nächsten Tag wurde ich in der Schlacht besiegt und verschleppt. In Tronjheim baten mich eine junge Frau, eine Elfe und ein Halbelf mich sie in meinen Geist zu lassen. Ich kam frei und ging zurück nach Uru Baen mit einem Auftrag. Aber für den brauchte ich Hilfe. Den Rest der Geschichte kennst du. Bis…“

„Bis was?“

„Man brachte mich wieder nach Uru Baen. Es war der Abtrünnige Morzan. Er, seine Gefährtin und der Schatten Durza holten mich aus der Zelle, in der ich lag und brachten mich in den Thronsaal. Da war der Rest der Dreizehn Diener. Sie waren verwirrt. Was wollte der König von mir? Er sagte… er sagte…“ Draco brach ab und weinte wieder.

„Was? Was sagte er? Es kann doch nicht so schlimm sein.“

„Doch! Er … er ist… nein!“

„Draco! Bitte sag mir doch, was es ist.“

„Du darfst mich nicht verurteilen.“

„Das werde ich nicht.“

Sie versteckte sich noch mehr und nuschelte etwas.

„Bitte?“, fragte er.

„Er ist mein Vater.“

„Erzeuger!“, korrigierte Murtagh.

„Er erzählte warum, ich gebraucht wurde. Es war deine Schuld. Er fühlte sich von dir bedroht und brauchte einen leiblichen Nachfolger. Er bestellte sich eine Hure ins Schloss, die als sie schwanger war mich und sich umbringen wollte. Als ich geboren wurde, konnte er mich nicht gebrauchen. Shurrikan sollte mich aussetzen. Der Drache segnete mich und brachte mich in das Dorf. Galbartorix gelang es nicht noch ein Kind zu zeugen und als er immer schwächer wurde, schickte er die dreizehn aus. Er machte sie mir auch zum Geschenk, was sein Untergang war. Nach der Siegesfeier kam ich hier her zurück und Arya bekam den letzten Drachen- mein Leben war vorbei. Doch Islanzadi brachte mir Menelnarus Ei.“

„Also foltern dich diese Träume schon ein Jahr?“

„Vorher auch schon, aber nicht so schlimm. Er hat meiner Mutter den Kopf abgeschlagen, weil ich kein Junge war. An seinen Händen klebte so viel Blut, das nun an meinen klebt.“

„Deswegen rufst du auf immer: Wo kommt das Blut her?“

„Wahrscheinlich…“

„Draco?“

„Was?“

„Du bist nicht so böse, wie du glaubst. Im Gegenteil!“

„Oje…“

„Ich meine ja nur.“

„Ich kann aber jede Zeit so werden.“

„Das glaube ich nicht. Dafür hast du zu viel durch gemacht. Ich glaube nicht, dass jemanden ernsthaften Schaden zufügen kannst.“

„Danke.“

„Weißt du noch, was du zu mir gesagt, hast, als ich sagte, nur ein Narr würde mir vertrauen?“

„Ich setze mir eine Kappe auf und übe ein paar Possen ein?“

„Ja und ich glaube einfach an einen guten Kern in dir. Ich brauche nicht an einen guten Kern in dir zu glauben. Ich weiß, dass er da ist, Mell.“

„Nenn mich nicht so!“

„Mir scheint du bist wieder die Alte.“

„Aber du darfst es niemanden erzählen!“

„Ich schwöre es!“ Er legte sich die Hand auf das Herz. „Dann lag ich gar nicht so verkehrt…“, murmelte er.

„Wobei?“

„Ich dachte mir, dass er dich verschleppt hätte, weil er noch einen Erben brauchte. Dabei warst du… Deswegen hast du auch so gelacht!“

„Ja. Ich war so erleichtert. Du hast mir die perfekte Lüge präsentiert und ich konnte alles so übernehmen.“

„Ich bin gut!“

„Das war Instinkt.“

„Na immer hin. Willst du an der Geschichte festhalten?“

„Das wäre das Beste.“

„Also ich denke, dass Beste wäre es, wenn wir was schlafen würden.“

„Zu spät.“

„Was?“

„Die Sonne geht schon auf.“

Er sah auf. Ein rötlicher Schimmer überzog den Horizont.

„Mist!“

„Wir sollten aufstehen.“

„Ich will nicht!“

„Ich auch nicht, aber es muss sein.“

Widerwillig krabbelten sie aus den Federn in ihre Kleidung. Die Drachen stellten keine Fragen. Sie hatten alles gehört.

Dalaii stand mit Oromis vor der Hütte, als sie ankamen.

„Habt ihr letzte Nacht geschlafen?“, fragte Oromis.

„Nein.“, gähnte Draco.

„Es war meine Schuld. Ich habe ihren Beruhigungstrank … vertauscht.“, gestand Murtagh.

„Ich wusste, dass man dir nicht trauen kann!“, zischte Dalaii.

„Das beruht auf Gegenseitigkeit.“, erklärte Draco Oromis schnell.

Murtagh und Dalaii funkelten sich finster an.

„Verstehe. Dann werdet ihr heute lernen müssen miteinander zu arbeiten, Jungs.“

„Was?“, fragten sie im Chor.

„Ja… Meine Hütte ist undicht und der Winter naht. Ihr kriegt das schon hin. Draco du kannst den Schlaf nachholen den du versäumt hast. Kommt, Jungs. Ich zeig euch wo ihr Werkzeug findet.“

Ungläubig schlurften Reiter und Elf dem Meister nach. Draco kicherte leise und legte sich unter einen Baum von dem aus sie einen guten Blick auf das Geschehen hatte. Doch sie schlief schnell ein und wachte erst mittags wieder auf.

Es war ein richtig warmer Spätsommertag. Oromis meditierte im Schatten. Dalaii und Murtagh knieten auf dem Dach und erneuerten immer noch die Schindeln.

//Das muss anstrengend sein.//

Draco grinste. Sie lehnte an den Stamm und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Murtagh war müde und bewegte sich langsamer. Sein Hemd und das von Dalaii lagen im Gras. Den Elfen zu beobachten war langweilig. An den dünnen Ärmchen bewegten sich kaum Muskeln und er war schneeweiß. Der Mensch hingegen war goldbraun und seine Muskeln spielten an den Armen, Rücken und Brust. So betrachtet gefiel er Draco besser. Bei dieser Erkenntnis wurde sie ein wenig rot.

„Gefällt dir was du siehst?“, fragte Oromis, der sich neben sie setzte.

„Ja und zwar gut.“, antwortete Draco.

„Und das gibst du schamlos zu?“

„Ich bin Schmiedin! Weißt du wie viele nackte Oberkörper ich schon gesehen habe? Glaube mir ich habe Ahnung und Vorlieben.“

„Jetzt bin ich aber neugierig!“

Draco sah ihn entsetzt an. „Meister!“

„Was denn? Selbst junge Reiterinnen waren in deinem Alter schon lange verheiratet. Ich muss doch wissen was dir gefällt, wenn ich dir einen netten… Mann, Elf oder Zwerg?“

„Meister!“

„Na einen Urgal willst du bestimmt nicht, oder? Keine Angst! Als Meister darf ich niemanden Auskunft über meine Schüler geben- nicht einmal einen anderen.“

„Und das denkt ihr euch nicht aus?“

„Nein!“

Skeptisch war sie immer noch. „Ein Mensch.“

„Die sterben aber sehr früh.“

„Ich weiß.“

„Ein Mensch oder ein auf menschlicher Basis ernannter Reiter?“

„Das wäre der Hauptgewinn, aber von denen gibt es nicht so viele.“

„Also einer passt in dein Beuteschema rein.“

„Das stimmt.“ Sie überlegte einen Moment. „Meister! Kommt ja nicht auf dumme Gedanken!“

„Zu spät.“

„Das dachte ich mir.“, seufzte Draco. Oromis grinste scheinheilig. Draco zwang sich Blattläuse zu zählen.

„Siehst du nicht mehr auf?“, fragte der Elf unschuldig.

„Nein!“, erklärte sie trotzig.

„Und wieso?“ „Weil ihr mir gleich wieder einen Strick daraus drehen werdet!“

„Ist doch gar nicht wahr! Ich freue mich für dich.“

„Ihr habt keinen Grund euch zu freuen! Da läuft nix und gucken ist zumindest bei Menschen erlaubt!“

„Ich weiß, aber kennst du dich mit menschlichen Verhaltensweisen aus?“

„Nein! … Und das will ich auch nicht!“

„Sicher?“

„Ja! Warum provoziert ihr mich?“

„Warum fühlst du dich provoziert?“

„Ist das wieder eine Grundsatzdiskussion?“

„Nein, ich versuche dir zu helfen.“

„Danke, aber das ist nicht nötig!“

„Und ob es das ist! Außerdem wird man euch eine Affäre anhängen.“

„Damit kann ich leben!“ Draco überlegte sich ernsthaft ob sie nicht lieber fliehen sollte, ehe Oromis noch weitermachte. Aber dann kam ihr ein Einfall.

„Meister, ihr dürft nicht auf das hören was ich sage.“

„Ach?“

„Ja, wenn ich müde bin rede ich immer dummes Zeug.“

„Ist das so? Nun für mich hört sich das schwer nach einer Ausrede an. Du würdest mich doch nicht anlügen, oder Draco?“

„Ich? Nein, Meister! Ich kann gar nicht lügen.“

„LÜGNER!“, rief Murtagh vom Dach.

„HALT DIE KLAPPE!“, rief sie zurück.

Oromis seufzte: „Naja… Kommt Zeit kommt Rat. Aber ich hoffe ihr heiratet bevor ich sterbe!“

„Die Hoffung stirbt zu letzt, Meister.“

„Das werden wir sehen!“

//Ich fühle mich seltsam bedroht…// Als sie merkte, dass es wenig Sinn machte das Ungeziefer zu zählen, machte sie sich wieder daran größere Primaten und … primatenähnlichen Wesen. Unweigerlich schlich sich wieder ein genüssliches Lächeln auf ihr Gesicht.

Der Abend kam. Immer noch müde lang Draco dösend in Menelnarus Sattel. Vor dem Baumhaus sprang sie dann ab. Dorn landete neben ihr.

//Könntest du mir mal helfen?// fragte er.

„Klar! Worum geht’s?“, sagte sie.

//Um den Stein auf meinem Rücken.//

Draco kletterte in den Sattel. Murtagh lag da und schlief wie ein Toter. Draco grinste.

//Ich habe ihn nicht wach bekommen!//

„Na komm, mein Großer!“ Draco zog seinen Arm über ihre Schulter und zog ihn mit sich. Murtagh brummelte im Schlaf.

//Uwäh! Der stinkt!//

Der Tag harte Handwerksarbeit hatte Spuren hinterlassen. Sie trug ihn rauf und stand unentschlossen zwischen seinem Sofa und ihrem Bett. Die Wahl war nicht schwer. Wegen guter Führung ließ sie ihn vorsichtig auf ihr Bett gleiten. Dann wusch sie ihm den Schweiß und Staub ab. Oromis Worte kamen ihr wieder in Erinnerung. Draco zog die Hand zurück und lief rot an.

//Verfluchter alter Narr!//

In Gedanken schimpfte sie weiter ihren Meister aus, um sich nicht zu sehr auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. So wie er schlief, sah Murtagh wirklich wie ein Junge aus. Draco widerstand zwar der Versuchung ihm Schleifen ins Haar zu binden (sie hätte es wahrscheinlich getan, wenn sie sich dann nicht welche hätte ausleihen müssen), aber das sie sein Abbild fest hielt ließ sich nicht vermeiden.

Nachdem sie gekocht und gegessen hatte, legte sie sich ins Bett und schlief. Dalaii war wohl ebenso müde wie sie und der Krieger, der oben in ihrem Bett schlief. Allerdings war Draco zu faul, um sich in sein oder ihn in sein Bett zu schleppen. So schlief Draco neben ihrem Mitstreiter.

Murtagh erwachte einige Stunden später, weil sein Magen knurrte. Halbverschlafen stolperte er in die Küche. Als er die Schüssel mit Reis und Gemüse bemerkte, lächelte er. Es war zwar kalt, aber das war egal. Kauend fiel sein Blick auf die kleine Tontafel. Das war er, schlafend. Unten rechts war eine kleine Karikatur von Draco. Er lachte leise.



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