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Ritual des Blutes

Schenk mir die Nacht
von

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Nachtmahl

Blut. Herrlich sprudelndes, herrlich labendes, herrlich nährendes.

Roter, blutroter Lebensquell. Über und über zog sich die feine hauchdünne Schicht über Haut und Haar, benetzte die feinen Wimpern und setzte dazu an sie zu verkleben. Nur langsam öffnete sie die Augen um das zu verhindern, sehr langsam.
 

Sie blickte hoch und sah die letzten feinen Tropfen auf ihre Stirn herabfallen, genoss einfach das Gefühl, welches sich in ihr breit machte. Der intensive Blutgeruch hätte sicher die ein oder andere in die Knie gezwungen und sich wie wild gebären lassen. Aber nicht sie, nein.

Ihr Geist war vollkommen auf das ausgerichtet was vor ihr lag.
 

Langsam schritt sie los, nicht nur weil dort jemand auf sie wartete und sie möglichst würdevoll erscheinen wollte, sie konnte einfach nicht schneller. Bewusst auf jeden ihrer Schritte achtend erklomm sie die niedrigen Stufen und steuerte äußerst zielstrebig und erhaben in ihrer langsamen Art und Weise den schmalen schlichten Thron an, der am Ende des Aufstiegs stand und auf dem ein Kainit thronte, den man selten sah und der für sie unübertroffen war und blieb unter den Kindern Kains.
 

Er breitete die Arme aus, einladend und lockend, lächelnd und auffordernd zugleich.

Sein Blick glitt über ihren nackten, blutbedeckten, ja beinahe schon Blutgeschmückten Körper und sie konnte sich gar nicht unwohl fühlen unter seinen Blicken. Langsam und bedacht ließ sie sich auf seinem Schoß nieder und lehnte sich leicht gegen ihn, während die kunstvoll gerichteten Hautwülste und Knochenstücke an seiner Gesichtshälfte ihre Wange streiften, als er sie an sich zog.

Er wisperte ihren Namen in das blutverschmierte Haar und er klang schöner als alle Kirchenglocken ihres alten irdischen Gottes gemeinsam hätten klingen können. Und sie ließ ihn gewähren, schmiegte ihren Körper eng an seinen ohne dabei billig zu wirken.
 

Es war Ästhetik, keine Perversion in ihren Bewegungen, als er seine schmalen wohlgeformten Lippen an ihre Stirn setzt und den letzten kostbaren Tropfen fortleckte, der aus der Amphore in ihr hübsches, zeitloses Gesicht gefallen war. Seine Finger wanderten, ließen die Haut aber unberührt, gaben immer nur den wagen Hauch einer Zärtlichkeit preis, bis sie sich an ihren Hinterkopf legten und den Schädel beinahe sanft auf die Seite zogen, so dass er die Lippen an ihren Hals legen konnte. Während ihre Finger still in ihrem eigenen Schoß ruhten entfuhr ihr ein genüssliches Seufzen als seine Zähne sich in ihre Haut schlugen und er sie tief in ihrem warmen Fleisch versenkte. Es war ekstatisch, herausfordernd, lockend und wunderbar und selbst ihr war es in diesem Moment nicht möglichen einen klaren Gedanken bei sich zu halten, er entglitt ihr von Sekunde zu Sekunde weiter, da konnte sie tun was sie wollte.
 

Der Moment war kostbar, jedes Mal wieder wenn sie es teilten und er war zumeist ebenso kurz, auch wenn es ihnen vorkommen musste, als dauerte er eine Ewigkeit.

Er trank von ihr und sie genoss es über alle Maßen, wobei die feinen hornartigen Auswüchse an ihren Schläfen sich sachte zu bewegen schienen, sich wandelten, noch während sie in der Ekstase trieb die sein Kuss in ihr auslöste. Nur langsam zog er die Fänge aus ihrem Hals und widmete sich dem Blut auf ihrer bloßen Haut, während sie sich zu fangen versuchte und ihre eigenen spitzen Fänge in sein dargebotenes Handgelenk wühlte.

Es schmeckte wie der süßeste Nektar, wie die herrlichste Frucht auf Gottes Erden. Es war das Leben selbst und die wohl köstlichste Vitae die sie jemals hatte kosten dürfen.

Sie hing nur wenige Sekunden an der Lebensspendenden Flüssigkeit, als sie seine Lippen wieder spürte, dieses Mal an ihrer Brust, und sie musste sich bemühen den sanften Biss zu ertragen und nicht mit einem milden Seufzen direkt von ihrem Tun abzulassen.

Nur in diesen Momenten verlor sie vollkommen ihre Disziplin und Ruhe, ihre Selbstbeherrschung.

Nur in diesen Momenten fühlte sie sich vollkommen normal, konnte sie die Behinderung, die Lähmung in ihren Beinen vergessen und sich einfach begehrt fühlen, so wie jede andere normale Frau es tat.

Sie stöhnte genüsslich und trank, ließ ihn von sich trinken und bildete einen Kreislauf, einen wundervoll labenden, nie versiegenden Kreislauf, der ihnen beiden die Lust des Trinkens bescherte und nicht zur Gefahr für sie wurde.

Er ließ ihr gar keine Zeit nachzudenken und sie wollte es auch nicht, wenn sie ehrlich war. Sie wollte einfach, dass er sie diese Nacht genießen machte und das tat er. Minute um Minute, Stunde um Stunde ging es weiter mit ihrem Spiel und als sie meinte es sollte niemals enden, löste er sich von ihr und beendete es von sich aus.
 

Es war lustvoll gewesen, herrlich und genussvoll und als sie sich von ihm löste war das Einzige was blieb die wage Erinnerung an Wärme, die ihr Körper schon längst nicht mehr zu spüren in der Lage war. In grotesker Zeitlupe schob er seine Arme unter ihren gebrechlich wirkenden zierlichen Körper und stand mit ihr gemeinsam auf, verließ den manchmal so kalt wirkenden Raum, um seine Gefährtin aufs Lager zu betten, welches sie ihr eigen nannte.

Eine Schale mit Wasser stand am Bett und während er sie von dem Blut reinigte hielt sie einfach nur still und betrachtete sein schönes Antlitz im sachten Kerzenschein.

Es war ein Ritual, ihr gemeinsames Ritual. Erst als sie gesäubert war erlaubte er sich zu stoppen und den weichen Schwamm in die Schale gleiten zu lassen, ihre Blicke dabei auf sich haltend.

Er griff in einen fein verzierten kleinen Krug nahe des Bettlagers und ließ etwas erdiges, sandiges auf die feinen Laken rieseln. Heimat.
 

Die Augen der Kainitin funkelten wie die eines verliebten Schulmädchens und doch war in ihrer Welt kein Platz für so etwas wie Liebe. Er sprach wenig in solchen Nächten, auch ein Punkt ihres Rituals, aber wenn er es tat, dann war seine Stimme angenehm und dunkel.

„Ruhe wohl mein Herz, mein Kind...“

Und mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und einem wohligen warmen Gefühl, als würde ihr Herz plötzlich wieder schneller schlagen und ihr so warm um eben jenes machen, schlief sie meist ein in diesen Nächten, noch ehe seine Hand ihre Stirn berührte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Spirit-
2008-09-25T16:06:31+00:00 25.09.2008 18:06
ist nen echt klasse vampire love act^^
ist super geil beschrieben und geschrieben hoffe du hast noch mehr davon würde mich freuen mehr von dir zu lesen
Von: abgemeldet
2008-04-17T16:56:06+00:00 17.04.2008 18:56
Boar die Story is echt jut!^^...
Auch wenn ich es schade finde das sie scho vorbei is...hätte mir nen Fortsetzung gewünscht!...v.v...Aber naja...is deine Story und schlecht is das Ende ja nu auch ned!^^
Ich fand es richtig gut beschrieben, was sie dabei fühlt und wie das Ritual ablief!
Haste echt jut hingekriegt!^^
Mach also weiter so!
glg!
bloody
Von:  Snack
2008-04-10T08:32:28+00:00 10.04.2008 10:32
Ich bin langsam, aber irgendwann schaffe ich immer, was ich mir vorgenommen habe, auch Kommentare schreiben. xD

Hab dir ja schon gesagt dass die FF mir gefällt :3 Bluut~ Mit am besten finde ich definitiv:

"Seine Finger wanderten, ließen die Haut aber unberührt, gaben immer nur den wagen Hauch einer Zärtlichkeit preis, bis sie sich an ihren Hinterkopf legten und den Schädel beinahe sanft auf die Seite zogen, so dass er die Lippen an ihren Hals legen konnte"

*____* (Hab dabei grad noch einen Schreibfehler endeckt XD wagen...-> vagen)

Jedenfalls sehr schön und sehr...rrrrrr~ xD


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