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Ich war noch niemals in New York

Oder auch: Zwischen den Zeilen des Musicals
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17 Jahr blondes Haar

Kapitel 6: 17 Jahr blondes Haar
 

Maria und Otto betraten währenddessen ihre Suite. Otto fühlte sie äußert unwohl, da aller Anschein nach eine Verwechslung vorlag. Sie hatten ganz sicher nicht die Hochzeitssuite gebucht. Sie sollten eigentlich ein kleines Zimmer bei den Schiffsschrauben beziehen und dieser Luxus war einfach zu viel.

Maria hingegen schien das ganze absolut nicht zu stören. Sie ließ sich seufzend aufs Sofa nieder und wartete auf den Steward, der ihr Gepäck bringen sollte. „Maria…Wir müssen das ganze hier aufklären! Wir befinden uns nicht rechtens hier!“, flüsterte Otto sichtlich verunsichert. „Entspanne dich Otto“, gab Maria nur zurück.

Kurz darauf kam auch endlich der Steward mit ihrem Gepäck hinein und hielt Otto die Hand für ein Trinkgeld hin. Dieser Verstand die Geste jedoch nicht und schüttelte dessen Hand.

Der Steward zog seine Hand leicht angewidert zurück und stellte den Sekt hin. „Nun möchte ich sie gerne mit unserer Suite bekannt machen“, fuhr der Steward fort und führte den beiden Rentnern vor, wie sie das Licht ihrer romantischen Stimmung anpassen konnten.

Maria war ganz verzückt und leerte in der Zwischenzeit die Champanger Flasche die auf dem Flügel stand.

Otto fühlte sich immer schlechter, er hatte große Angst, dass das alles bald auffliegen würde.

Niemand hörte dem Steward weiterhin zu. „Und morgen Abend ist großer Maskenball“, schloss er seine Führung.

Erneut hielt er Otto die Hand hin, der sie erneut schüttelte.

Beleidigt verließ der Steward die Suite. Otto kramte in seiner Tasche währenddessen die Reisebestätigung raus. „Maria, wir müssen das ganze sofort aufklären, bevor es noch böse endet“, flehte Otto.

Doch es war bereits zu spät. Der Kapitän betrat die Suite. Der Steward baute sich stolz an der linken Seite seines Vorgesetzten auf. „Zeigen sie mir bitte ihre Bordkarten“, bat der Kapitän höflich Otto, der diesem sofort die Unterlagen aus dem Reisebüro reichte. „Habe ich es mir doch gedacht… Sie befinden sich nicht rechtens in dieser Suite…“, sagte der Kapitän streng und reichte Otto die Bestätigung zurück. „NICHT RECHTENS?“, schrie Maria und baute sich theatralisch vor dem Kapitän auf. „NICHT RECHTENS ? Und das wagen sie hier so einfach zu behaupten? Im Angesicht meines Verlobten? Das wird ein ernstes Nachspiel haben!“, wollte Maria fortfahren, ehe sie ihre Kräfte verließen und sie auf dem Sofa zusammen brach. „MARIA!“, schrie Otto und eilte zu seiner verlobten. „Holen sie sofort einen Arzt!“, befahl der Kapitän dem Steward. Währenddessen zwinkerte Maria Otto kurz zu, um ihm auf diese Weile mitzuteilen, dass sie nur spielte. „Ich denke nicht dass es nötig ist, sie ist nur etwas geschwächt…“, versuchte Otto zu erklären. „Okay die gebuchten Passagiere haben scheinbar die Abfahrt unseres Schiffes verpasst… Ich gestatte ihnen die Räumlichkeiten zu nutzen, bis wir Genua erreicht haben…“, seufzte der Kapitän… „Oh mein Gott.. Vielen Dank… Wie kann ich das je wieder gut machen?“, sagte Otto ganz aufgebracht und sank vor dem Kapitän auf die Knie… „Ich war auch einmal verliebt… Und sagen wir es so… Ich bin erfahren!“, fuhr der Kapitän fort und verließ die Suite.

Otto setzte sich zu Maria aufs Sofa „Du kannst jetzt aufhören… Er ist weg… Wie du das eben gespielt hast… Das war OSCAR reif…“, freute sich Otto. Er nahm die Hand seiner geliebten, doch diese rührte sich immer noch nicht. „Maria? Um Gottes willen Nein… MARIA? Du darfst mich nicht verlassen… Nicht jetzt… Ich liebe dich doch!“; gestand Otto sich ein. Maria wachte seufzend wieder auf „Mein Gott ist das schön… So bin ich doch noch endlich zu meiner Liebeserklärung gekommen“, sagte sie und schaute Otto glücklich an, der sie daraufhin auch gleich in seine Arme schloss…
 

Lisa setzte sich neben Axel. Sie war unsicher… Was tat sie da überhaupt? Wie sollte sie jetzt ihre Mutter rechtzeitig von dem Schiff herunterbekommen? Leise seufzte sie in sich hinein. Sie wollte sich auf andere Gedanken bringen und schaute deshalb Axel an. „Entschuldigen sie, wenn ich frage… Aber wie ist es mit ihrer Frau?“, fragte sie vorsichtig.

Axel schwieg kurze Zeit. Er wusste nicht, ob er mit IHR darüber reden wollte. Eben noch hätte er sie am liebsten im Hafenbecken ertränkt und jetzt machte sie auf einmal auf mitfühlend? Was spielte sie eigentlich für ein Spiel mit ihm? Aber was hatte er andererseits zu verlieren? Irgendwie saßen sie beide jetzt im selben Boot und hatten dieselben Probleme. „Ach wissen sie… Für sie sind Männer doch eh alle das gleiche? Was können wir schon? Wir können nicht die Klobrille runterklappen… Lassen unsere schmutzigen Klamotten überall liegen… Schauen nur Fußball und besaufen uns am Abend vorm Fernseher… Habe ich irgendwas vergessen, was ihrem Männerbild entspricht? Sie haben doch sicherlich in ihrem kleinen hochgestylten Kopf eine ganz eigene Geschichte… Was soll ich da noch erklären, sie würden es mir doch eh nicht glauben!“, seufzte Axel. „Ich meinte es doch nicht so. Ich wollte wissen, wie es zu Florian gekommen ist…“, fragte Lisa mitfühlend. „Ach wissen sie… Man sucht man sieht… Man findet einen Menschen… Und Irgendwann… Da wird aus dieser Sehnsucht Liebe… Und aus der Liebe… Na ja… Sie wissen schon… Wir kannten uns kaum… Und irgendwie passten wir später einfach nicht zusammen…“, stotterte Axel verlegen. Er war es einfach nicht gewohnt über seine Gefühle zu sprechen und das war ihm auch in diesem Moment wieder sichtlich unangenehm. „Wissen sie, irgendwann landet man dann halt im Bett und da ist das Kind da und man darf blechen!“, fuhr Axel, der wieder seine alte Art zurück gewann fort. „So genau wollte ich es gar nicht wissen!“, sagte Lisa, der die Schamesröte ins Gesicht stieg. „Doch wollten sie“, entgegnete Axel. „Wissen sie… Für einen sehr kleinen Moment, hätte ich sie beinahe ernst genommen…“, seufzte Lisa, schnappte sich eine der Wolldecken aus dem Jeep und breitete diese auf dem Boden aus. Währendessen kam Florian wieder und warf seinem Vater eine Cola zu. Er war sichtlich erleichtert, als er merkte, dass sein Vater sich wieder die Fassung gewonnen hatte und Lisa nicht im nächsten Moment umbringen würde. Axel nahm seinen Sohn in den Arm und beide betrachteten das seltsame Bild, was Lisa bei ihren Gymnastikübungen mitten am Hamburger Hafen abgab. „Was machen sie da?“, wollte Axel wissen. „Bauch, Beine, Po… Ich muss bis zur Fernsehpreisgala in mein rotes Kleid hineinpassen…. Sonst bekommt ihn noch diese Ms. Piggie… Und das kann ich auf gar keinen Fall zulassen“, keuchte Lisa zwischen ihren Übungen. „Wenn sie der Burger nicht umgebracht hat… Diese Übungen tun es sicher… Und haben sie eigentlich auch noch irgendwas anderes im Kopf als diese blöde Blechschüssel“, fragte Axel, der wieder sichtlich genervt war von Lisa. „Es tut mir ja leid, dass sie in ihrem Leben nichts erreichen, außer vielleicht ihre Gelüste zu befriedigen… Aber ich habe wenigstens noch ein Leben“, entgegnete Lisa gereizt und begann jetzt Liegestütz zu machen. Axel drehte sich genervt um und stieg in seinen Jeep. Dort leerte er schnell seine Cola und stellte den Motor an. „Komm Florian wir fahren los“, forderte er seinen Sohn auf zu ihm in den Wagen zu klettern, was dieser auch sofort tat. „WAS ? Wo wollen sie hin?“, fragte Lisa sichtlich schockiert. „Nach Genua… Wir müssen dort an Bord eines Schiffes gehen“; antwortete Axel amüsiert und fuhr den Wagen ein Stück vor. „Aber… Ich ? Wie soll ich denn bitte schön dort hinkommen? Sie lassen mich SOFORT zu ihnen in den Wagen steigen!“, befohl Axel. „DAS muss ich mir aber noch einmal überlegen… Die Fahrt vom Fernsehstudio hierher hat mir eigentlich völlig gereicht… Sie müssen versprechen ihre Klappe zu halten… Was meinst du Florian?“, fragte er amüsiert seinen Sohn, der nun laut zu lachen begann. Axel begann im Schritttempo den Wagen über das Hafengelände rollen zu lassen. Lisa versuchte so gut es ging in ihren, für Kopfsteinpflaster äußerst ungeeigneten, Schuhen zu folgen. „Jetzt halten sie doch endlich an und lassen mich einsteigen!“, befahl Lisa. „Wie heißt das Zauberwort?“, wollte Florian belustigt wissen. „bitte…“, nuschelte Lisa und ließ demütig ihren Kopf sinken.

Woraufhin Axel kurz den Wagen anhielt und Lisa endlich zusteigen ließ. „Und dieses mal gibt es KEINE Zwischen Stopps!“, fauchte er Lisa an, eher er sich auf den Weg zur Autobahn machte.



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