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Ich war noch niemals in New York

Oder auch: Zwischen den Zeilen des Musicals
von

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Buenos Dias

Kapitel 4: Buenos Dias
 

Axel fuhr so schnell er konnte in Richtung des nächsten Reisebüros, das ihm grade in den Sinn kam. Wie konnte sein Vater ihm so etwas antun? Und überhaupt was hatte sein Vater denn jemals für ihn getan? Axel war solange er sich zurückerinnern kann auf sich alleine gestellt. Seine Mutter hatte sie verlassen, als er noch klein war, so dass er nicht wirklich mehr eine Erinnerung an sie besaß. Sein Vater hatte nur seine Karriere als Musiker im Kopf. Axel wurde eigentlich immer von Bekannten zu Bekannten gereicht. Seinen Vater bekam er so gut wie nie zu Gesicht, dabei hätte er ihn gebraucht. So sehr gebraucht, wie jeder Sohn seinen Vater brauchte. Axel konnte niemals zuvor eine Beziehung zu einem Menschen aufbauen. Er hatte es einfach nicht gelernt. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum seine erste Ehe in die Brüche ging. Ständig war Axel verschlossen und ließ niemanden an sich heran. Axel redet nicht gerne über seine Beziehung zu seiner Exfrau. Niemand wusste, was vorgefallen war, nicht einmal Florian. Sicher ist nur, dass Axel seitdem noch verbissener geworden ist. Er ließ keine Frau an sich heran, einmal davon abgesehen, dass auch keine Frau es länger als eine halbe Stunde in seiner Gegenwart aushalten würde. Was er auch tat und er versuchte wirklich nett zu sein, immer wenn es in die Richtung ging, dass er über seine Gefühle sprechen sollte, blockte er ab und wurde wirklich gemein zu seinem Gegenüber. Dies war wohl wahrscheinlich nur eine Schutzreaktion. Axel besaß auch keinerlei Feingefühl oder Einfühlungsvermögen, er sagte einfach frei heraus was er dachte und das kam beim sensiblen Geschlecht nicht sonderlich gut an. Zunehmend vereinsamte Axel, die einzige Person, zu der er wirklich noch Kontakt hatte war sein Sohn Florian. Er sehnte sich schon jedes mal bei der Trennung nach dem erneuten Wiedersehen, nur leider wurde es ihnen nicht sehr oft vergönnt, da sein Beruf ihn begann aufzufressen. Er hoffte dass sein Sohn aus den Fehlern seines Vaters lernen würde. Er unterstütze Florian wo er nur konnte, achtete aber auch sehr darauf, dass er seine Kindheit leben durfte, etwas was Axel nie durfte. Leise seufzte er in sich hinein, bis ihn eine schrillende Stimme aus seinen Gedanken riss.

„Sind sie jetzt auch noch blind? Der grüne Pfeil da neben der Ampel bedeutet dass sie abbiegen können! Mein Gott wo haben sie denn ihren Führerschein gemacht? Ich habe nicht ewig Zeit jetzt geben sie doch endlich einmal Gas!“, schnaubte Lisa. Lisa war die ganze Fahrt über darauf bedacht, dass dieses etwas, sie konnte es unmöglich Auto nennen, ihr nicht die Frisur zerstörte. Sie würde keine Zeit mehr haben, um sich erneut zu schminken und zu recht zu machen. Schnell zückte sie ihren kleinen Taschenspiegel um noch einmal alles zu überprüfen. Als Axel auf einmal hart auf die Bremse trat. Lisa konnte sich noch grade so an der Ladefläche festkrallen, da sie sonst wahrscheinlich vom Jeep runtergestürzt wäre. „Sind sie nicht mehr ganz bei Trost? Was fällt ihnen eigentlich ein.“, Axel hörte gar nicht mehr weiter zu, stieg aus, konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und öffnete seinem Sohn die Tür.

Lisa schluckte ihre Wut runter, sprang vom Wagen fuhr sich kurz durch die Haare, drängte sich an Axel vorbei und betrat als erstes das Reisebüro. Sie achtete darauf, dass sie Axel die Tür vor der Nase zuschlug. Florian gluckste leise in sich hinein, während Axel leise vor sich hin knurrte.

Sie befanden sich im selben Reisebüro, wo kurz davor Maria und Otto ihre Kreuzfahrt gebucht hatten.

Die Mitarbeiterin blickte leicht genervt zur Tür, denn eigentlich hatte sie in 5 Minuten Feierabend und hatte nicht wirklich jetzt noch die Lust irgendetwas zu buchen. Als sie die potenzielle Kundin genauer in Augenschein nahm, stockte ihr fast der Atem. Es war tatsächlich Lisa Wartberg.

Lisa ließ sich genervt auf den Stuhl nieder. Axel und Florian kamen nun auch langsam ins Reisebüro. Axel rieb sich seine schmerzende Nase und fluchte immer noch leise in sich hinein. „Das ist aber nett, dass sie ihrer Mutter diese teure Luxusreise bezahlt haben!“, sagte die Verkäuferin und hielt Lisa die Rechnung hin. Axel konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Lisas Gesichtsausdruck in diesem Moment war einfach unbezahlbar! Lisa warf Axel einen bitterbösen Blick zu. „Ich habe WAS?“, fragte Lisa und nahm die Rechnung entgegen. „Ach MUTTER!“, fluchte Lisa. „Das ist wirklich so nett, dass sie den beiden in deren Alter noch eine Hochzeitsreise zahlen.“, schwärmte die Verkäuferin. Lisa rang sichtlich um ihre Fassung, was Axel im Hintergrund nur noch mehr lachen ließ. Lisa versuchte ihn einfach zu ignorieren und setzte ein Lächeln auf. „Das ist doch selbstverständlich. Und wie kommen wir jetzt auf diesen Kutter!“, fragte Lisa gereizt. „Gar nicht mehr, für eine Besuchergenehmigung ist es schon zu spät, da das Schiff in einer Stunde auslaufen wird.“, entgegnete die Verkäuferin. Lisa seufzte schwer. „Okay dann hätte ich gerne eine Kabine.“ „Für 3 Personen“, fuhr ihr Axel ins Wort. Lisa wurde schon beinahe rot vor unterdrückter Wut. „Ich hätte gerne eine Kabine für mich und meine Begleiter“, knurrte sie. „Das tut mir leider sehr leid, aber das Schiff ist vollkommen ausgebucht… Nur noch die Hochzeitssuite ist frei..“, gab die Verkäuferin zurück. „Okay.. Dann nehmen wir halt die und machen sie schnell, ich bin gleich auf Sendung!“, fauchte Lisa. „Es ist für mich natürlich selbstverständlich, dass ich ihnen unseren Anteil überweise…“, versuchte Axel zu erklären. Aber das war Lisa in diesem Moment ziemlich egal. Hauptsache sie holte ihre Mutter rechtzeitig von diesem Kutter runter. Kaum war die Bestätigung ausgedruckt stürmte sie zu Axels Auto und setzte sich auf die Ladefläche. Axel und Floria schlenderten genüsslich hinterher. Lisa schaute noch schnell in den Spiegel, um Frisur und Make up zu überprüfen. „Wird das HEUTE noch etwas, ich muss in fünf Minuten im Fernsehstudio sein!“, schrie Lisa ziemlich genervt. Axel knurrte immer noch vor sich hin, seine Nase sah inzwischen alles andere als gut aus, setzte sich ans Steuer und vor los. Für seinen Sohn Florian war das alles ein großer Spaß.
 

Maria und Otto betraten währenddessen das Kreuzfahrtschiff und waren völlig überrascht, dass sie ein Steward begrüßen kam. „Herzlich Willkommen Frau Wartberg und Herr…“, fragte der Steward. „Otto“, sagte Otto freundlich und hielt ihm die Hand hin „Otto….“, sagte der Steward etwas angewidert und schaute auf dessen Hand hinab. „Im Namen unserer ganzen Crew heißen wir sie herzlich Willkommen, wir sind stolz sie hier begrüßen zu dürfen“, fuhr der Steward förmlich fort. „Ich habe ihre Sendung zwar nie gesehen, aber ich hatte sie mir immer etwas Jünger vorgestellt…“, gab der Steward zu bedanken. „Na hören sie mal!“; schnauzte Maria Wut entbrannt. „Verzeihung! Ich wollte sie nicht beleidigen!“, der Kapitän wird sie selbstverständlich persönlich empfangen in ihrer Honey Moon Suite!“, sagte der Steward. „Na dann nichts wie los zu unseren Schiffschrauben“, entgegnete Otto glücklich. „Schiffschrauben ? Köstlich!“, gab der Steward zurück und lachte.

So machten sie sich auf den Weg ins Innere des Schiffes.
 

Axel und Florian hatten Lisa im TV Studio abgesetzt. Natürlich nahm Lisa sie nicht mit rein, so dass sie jetzt draußen im Auto wie 2 Hunde warten mussten. „Ich HASSE diese Frau… Warum tun wir so was überhaupt? Warum warte ich hier, anstatt einfach zum Hafen zu fahren und meinen Vater vom Schiff runterzuholen? Es kann mir doch egal sein, was dieses Tusse macht… Die hat doch sicher ihre Handlanger, die das alles für sie erledigen könne…“, fauchte Axel. Florian hatte seinem Vater in der Zwischenzeit einen Eiswürfel besorgt, den er sich auf seine Nase legen konnte. Diese war inzwischen noch mehr angeschwollen und versuchte sie so gut wie möglich zu verbergen. Es sollte niemand denken, dass er gegen diese Frau den kürzeren gezogen hatte. Florian machte es sich inzwischen im Wagen sichtlich bequem und suchte erneute die Kamera seines Vaters. „Was meinst du, was wir für ein paar Bilder von ihr bekommen?“, fragte er. „Das ist mir egal… So etwas wie die kommt nicht vor meine Linse“, fauchte Axel und trommelte nervös auf das Lenkrad. Wann würde sie denn endlich kommen? Das Schiff würde ganz sicher nicht auf sie warten und der Hafen war am anderen Ende von Hamburg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-03-26T15:23:05+00:00 26.03.2008 16:23
*rumhibbel*
du weißt ja das ich jedem kapitel entgegenfieber ja?*g*
du schreibst echt toll und ich bin sooo neugierig!
is schon interessant das ganze als ff zu lesen bevor ich es seh!^-^


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