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Ein Hauch

Ein Hauch von Leben, ein Traum eines jeden Verfluchten
von

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3. Zeichen ... ?

Kapitel 3

Zeichen …?!?
 

Gemächlich landete der dunkelhaarige Vampir gut einen halben Meter vor der Hütte, er hatte wieder getötet, wieder eine unschuldige Seele, die an seinen Augen zerbrochen war! Doch er musste töten um zu überleben … und das wollte er um keinen Preis, den er hatte Freunde gefunden die ihn mehr brauchten als alles andere! Langsam schritt er zu der Tür, die ein wenig offen stand. Hätte er nicht gewusst, das Natasha hier war, hätte er geglaubt jemand war da, den er nicht wollte.

Doch seine Vermutung bestätigte sich als er die angelehnte Tür öffnete. In mitten des Raumes, stand ein Stuhl in dem seine treue Freundin Platz genommen hatte. Sie sah nach vorn, den Blick von ihm gewandt, nur ihren Rücken konnte er sehen. Er wollte zu ihr gehen doch er blieb stattdessen wo er war. „Natasha, ist alles in Ordnung?“, doch er wusste die Antwort schon, er ahnte sie und er konnte sie sehen. Natasha streckte kurz auf, doch nicht lange, den sofort rutschte sie zurück in ihren Sessel, weiter in die Decke hinein, als sie vorher war. Als der junge Mann keine Antwort bekam, trat er näher an sie heran, als er vor ihr stand, bemerkte er ihre glasig-leeren Augen. „Du kannst nichts dafür, dass sie nicht mehr hier ist!“, er sah sie fest an, er wusste was er sagte, er wusste über ihre Gedanken. Er kannte sie alle, jede ihrer Erinnerung und jeden Gedanken den sie hatte. Er war mit ihr verbunden, war mit ihr einen Bund eingegangen.

Die Frau blickte auf, als sie die, für sie so tröstenden Worte hörte, blickte tief in sein Gesicht, verlor sich in seinem Blick der sie so viel sagend fixierte. Sofort überkam sie eine Woge der Sorglosigkeit, doch sie konnte das kleine Mädchen nicht vergessen, irgendetwas erinnerte sie an sich selbst. Doch die Erinnerungen aus jener Zeit waren ausgelöscht. Waren wie weggeblasen. „Sie hatte nur einen Hauch von Leben und jener ist mit der Mitternachtsbrise verweht.“, auch seine Augen waren nun leer, so leer wie die seiner Freundin.
 

Langsam öffnete sie die Augen, zuerst sah sie nur stumpfe Farben, verschwommene Konturen. Ein braun vermischte sich mit dem Grün der Umgebung, alles Bunte mischte sich mit dem Schwarz der Nacht. Doch einige Minuten später wurde alles ein wenig klarer, sie wollte aufstehen, wollte den Arm heben, um nach ihrem Kopf zu greifen, doch als ihr Arm leicht wie eine Feder sofort auf diesen Befehl regierte, was sie durchaus verwunderte, wurde dieser gleich wieder zurück gedrückt, zurück auf den weichen, warmen Stoff. Von wem wusste sie nicht, doch die Hand oder eher Pranke, war warm und weich gewesen, doch das etwas das sie gestoppt hatte, musste riesig sein. Noch einmal machte ich die Augen zu und wieder auf und wie erhofft war mein Blick nun klar, nichts konnte meinem Blick entkommen. Langsam ließ ich meinen Blick wandern und dann erkannte ich sie. Alle saßen sie um mich herum, still schweigend und tief gebeugt, sodass sie in ungefährer Höhe meiner Augen waren. Es waren riesige Gestalten, über und über mit Fell bedeckt. Ich blinzelte über meinen Unglauben, konnten das wirklich jene Wesen sein, die ich früher in meinen Träumen gesehen hatte? Waren es jene Wesen, waren sie echt. Ich musste noch einmal blinzeln, konnte es den wirklich sein. Doch alle standen wie ein gegipst da, keine Reaktion, vielleicht war es ja wieder nur ein Traum, ein Traum von früher, früher als alles noch so war, wie es sein sollte. Als alle noch bei mir waren, auf mich Acht gaben und ich wusste das sie bei mir bleiben würden. Früher als ich nicht hilflos auf meinem eigenen Weg lag und auf dumpfe, träge Rache hoffte.

Langsam schoss es mir durch den Kopf, ich wollte sie berühren, ihr weiches Fell fühlen und ich feuchten Schnauzen berühren, wie wenn ich diesem inneren Drang nach kommen wollte, hob ich meine Hand ein zweites Mal und so würde ich es nicht lernen wollen, wurde meine Hand wieder sanft zurück gedrückt. Einer der riesigen Wölfe, die um mich standen, hatte eine seiner riesigen Pranken gehoben und meine kleine, zerbrechliche Hand zurück auf die Decke gedrückt, auf der ich lag! Sofort schnellte mein Blick auf das Gesicht meines Hüters und ich meinte ein Lächeln zu erkennen.

Ich konnte mir nicht helfen, aber in ihrem Kreis fühlte ich mich plötzlich so wohl und behütet, so wohl und behütet wie ich mich lange nicht mehr gefühlt hatte! Alles hier, ließ mich meinen Weg, meine Schmerzen und meine Trauer vergessen. Ich war von innerer Ruhe erfühlt. Jenes Gefühl hatte ich vermisst unter meiner Kapuze, durch die Gegend streifend.

Nicht einmal Adrian konnte meine Sorgen vertreiben, jedenfalls nicht für eine lange Zeit. Ich hatte mich in seiner Gegenwart sicher gefühlt und dann kam der Tag an dem wir in dieser Spelunke waren. Der Vampir, mein Leben und die Zeit. Und dann waren nur noch mein Blut überall, die Schmerzen in jeden meiner Zellen und meine Gedanken.

Alles hatte sich plötzlich verändert, die Hoffnung, doch noch glücklich zu werden, war plötzlich unter meinen Fingern zerbrochen von einem Blutsauger der sie unwiderstehlich fand. Doch hätte sie ahnen können, das der ersten Junge nicht allein auf dieser Lichtung war. Und als jener auf der Lichtung gelandet war, da hatte der zweite zugeschlagen, hatte sie am Hals gepackt und war verschwunden, ich spürte nur das er mich weit gebracht hatte, wohin wusste ich nicht. Meine Augen hatte ich schmerzvoll zusammengepresst. Seine Zähne die er mir in den Hals gerammt hatte, hatten Schmerzen hinterlassen, die nicht in ihrer Vorstellung gewesen waren. Doch irgendwann hatte sie gespürt das sie landeten und er hatte zu sprechen begonnen, doch nicht mit ihr, sondern mit jenem dem er die Beute gestohlen hatte. Sie hatten davon gesprochen, das er kein Recht hatte sie zu beißen, das er einen Codex gebrochen hatte. Er hatte die Ehre eines jeden Vampirs gebrochen und zersplittert. Sein Meister würde nicht stolz sein. Der Angesprochene hatte nur gelacht, bei all den Anschuldigungen

Er hatte nur gelacht und sie dabei hoch gehoben, als Beweis, dass er etwas hatte, das dem anderen fehlte. Und so hatte er etwas gegen den anderen in der Hand, etwas Nützliches und Wertvolles.

Doch es hatte im nichts gebracht. Als Minuten, ja fast schon Stunden oder gar Tage vergangen waren, hatte sich der jüngere Vampir sie sinken lassen, hatte ihr dabei ein paar Knochen, Rippen und Decken gebrochen, hatte sie in den Schlamm gebetet und sie verrenkt und verbogen dort liegen lassen, alles was zurück blieb, war sein hämisches Lachen das in der Dunkelheit nachhallte. Und dann wurde mit schwarz, alles tat mir weh, ich konnte mich nicht bewegen, konnte mich nicht drehen um meinem Retter oder Mörder in die Augen zu sehen. Ich sah nur noch die Nacht die immer dunkler wurde, wie sich meine Lider schlossen. Ich hörte nur noch das Rauschen in meinen Ohren, seine Schritte gingen gänzlich im Rauschen unter.

Und alles was ich roch, war mein eigenes Blut und der Dreck in dem ich lag. Und dann war ich weg. Träumte und hoffte nie wieder zu erwachen. Ein Wunsch der mir nicht gewährt blieb.
 

Stunden später saß Natasha noch immer wie eingemeißelt auf ihrem Stuhl, mit der Decke über ihre Brust und die Hände zitternd im Schoß liegend. Auch Levor hatte sich nicht bewegt, beide waren in Erinnerungen gefangen, manche waren die eigenen und manche hatten sie von anderen gehört, oder gesehen. Das kleine Mädchen das nun nicht mehr unter ihnen wandelte, überall schien sie aufzutauchen und ein dicker Roter Streifen folgte ihr in allen jenen Gedanken. Kaum merklich verschwand sie einmal um dann in einer neuen Erinnerung wieder aufzutauchen, manchmal lachend, dann weinend und manchmal um Hilfe flehend.

Langsam rollte eine heiße Träne über die Wangen der Frau, doch sie ignorierte sie!

Levor hingegen, beobachtete sie, erschrak als sie verschwand und atmete erleichtert aus als sie wiederkam. Wenn sie lachte, musste er lächeln, wenn sie weinte, dann strich er ihr die Tränen aus den Augen und wenn sie nach Hilfe flehte, stürzte er sich vor sie. Doch es schien alles nichts zu helfen, denn jedes Mal verschwand sie aufs Neue.

Unmerklich sank er immer weiter nach unten, nach unten dem Boden entgegen, egal was er versuchte, er konnte sie nicht retten, nichts konnte sie retten, nichts hätte sie retten können. Er hatte sie mitgenommen hatte sie in die beschützenden Hände seine Freundin gelegt und war dann davon gelaufen. Wieso konnte er nicht so sein wie alle anderen. Er war ein Blutdämon, ein Geist, dessen Fleisch tot war, doch durch dessen Adern der Rote Lebenssaft eines anderen floss.

Er hatte es nicht verdient zu leben und obwohl er sterben wollte, konnte er es nicht. Sein Herz war unsterblich doch sein Geist leidete. Alles was ihn an diese Welt bindete waren seine Gedanken, Erinnerungen an seine Liebsten und nun auch um Natasha. Doch nun musste er eine Entscheidung treffen, er hatte sie so lange vor sich her geschoben und nun war der Tag gekommen, wo er handeln musste.
 

Alles schien sich um sie zu drehen, sie merkte es wenn sie sich konzentrierte. Jede Sekunde in der sie schlief, merkte sie wie sie die Traurigkeit der Welt erahnte, sie erahnte die Schmerzen, den Tod das Verderben. Sie musste dafür nur die Augen schließen. Seit sie bei den Wesen war, die mit Fell bedeckt waren, spürte sie alles um sie herum, die Sorgen, die Schmerzen, die Trauer, wenn jemand, von ihnen gegangen war! Hatten sie ihr etwa etwas geschenkt das sie bis vor kurzem noch nicht gekannt hatte? Doch niemand von den großen Wölfen schien von ihr Notiz zu nehmen, während sie manchmal die Beine über die Bettkante schlug und sich angestrengt umsah.

Jenes Ritual hatte sie schon oft gemacht, öfter als ihr lieb war, den lange sitzen bleiben konnte sie nicht, immer noch schien ihr die Kraft zu fehlen. Woher kam jenes Gefühl der Taubheit, dass sie überall spürte und sie glauben lies jederzeit zusammenzubrechen, auch wenn sie lag?

Irgendetwas hatte sich verändert, seit früher. Früher als sie noch lebte, als sie noch glücklich war, als ihr Dorf einer Fackel glich.

Wieder einmal versuchte sie sich aufzusitzen und wieder einmal ihre Beine über die Bettkante zu schlagen. Und nach langen Bemühungen schaffte sie es auch, sodass sie den Blick nach vorne richten konnte. Langsam ließ ich meine Augen über den Platz vor mir wandern, es war eine große Lichtung, doch oben verdeckten große Blätter das dunkle Firmament. Nur wenige Strahlen brachen durch das grüne Dach. Um mich herum standen oder arbeiten kleinere oder auch größere Wölfe, einige schmiedeten Speerspitzen und wieder andere kümmerten sich um kleinere Tiere, auch Wölfe waren darunter. Sie versuchten sich brummend und knurrend zu verständigen und sie stießen mit ihren Lauten auf rege Anteilnahme, sofort vernahm man auch von den Anderen ein brummen oder ein Knurren, manchmal schien es für mich als würde einer von ihnen ein kehliges Lachen von sich geben, wenn er dann seinen großen Kopf in den Nacken warf, das Maul aufsperrte und Knurrte, so als würde er lachen.

Je mehr sie ihnen zusah, wie sie lebten und arbeiten umso mehr Faszination warfen ihre Gesichtszüge.
 

Plötzlich hallte ein Schrei in der Stille der Nacht, die Sonne war bereits vor Stunden untergegangen, die Nacht war lang und der Vollmond schien leuchtend durch die Blätter, die als Dach dienten, durch jenen Schein, nahm alles eine eher gespenstische Helligkeit ein, dunkle Schatten zeichneten sich an den umliegenden Bäumen ab. Und dieser Schrei ließ mir das Blut in den Adern gefrieren, ein Schrei der durch die Nacht hallte, nichts das ihn hätte stoppen konnte.

Doch nicht nur der Schrei versetzte mich in Panik, nein sogar der Wind preschte an mir vorbei, fast schnitt er mir in die Wangen. Ich musste frösteln durch die Kälte die er mit sich brachte. Sofort von einem inneren Drang dazu berufen, sprang ich auf, soweit es mit meinen müden Knochen möglich war. Schnell rutschte ich von meiner Trage und stand auf, obwohl ich merkte wie sich die Schwindelgefühle langsam auszubreiten schienen, rannte ich los. Einige der großen Wölfe sahen mich nur teilnahmslos an, sie schienen als hätten sie den Schrei nicht gehört, doch die jüngeren, die die ich als weibliche Wölfinnen beschrieb, schreckten auf, als ich geistesabwesend an ihnen vorbei rannte. Hinaus in die Nacht, aus dem Schutz mein Beschützer.

Doch niemand schien mich aufhalten zu wollen, es wunderte mich zwar, doch in diesem Moment wollte ich nicht darüber nachdenken. Ich hatte andere Sorgen. Immer schneller rannte ich vorwärts, hinein in den dunklen Wald, doch ich verschwendete nicht einen Gedanken an die Monster die hier lauern würden. Ich wollte nur zu dem Ort, wo ich den Schrei vermutete und nicht wenige Minuten später stolperte ich aus der Finsternis, in den hellen Schein des Vollmondes und dann vernahm ich wieder einen Spitzen Aufschrei, dieses Mal war er tiefer, doch lauter. Ich durfte nicht mehr weit weg sein. Und so rannte ich weiter, langsam merkte ich wie meine Kraft mich verließ, ich fühlte mich auf einmal wieder so schwach, als läge ich noch immer auf der Trage, bei dem Wolfsrudel.
 

Und dann erkannte ich das Schauspiel das ich gesucht hatte, weit draußen in der Ferne, doch ich wusste ich würde es schaffen. Also setzte ich meinen Willen auf dieses Ziel und wie von einer unbekannten Energie beflügelt, wurden meine Schwergewordenen Füße wieder leicht und ich rannte weiter, dem Szenario entgegen. Nur noch wenige Meter.

Und dann sah ich den jungen Vampir, wie er sich aus Leibeskräften an dem Monster festhielt das ihn wie wild durch die Gegend zu werfen versuchte. Immer wieder rammte er seine spitzen Eckzähne in das dicke Fell des Wolfes, der sich immer noch heftig wehrte. Ich glaubte nicht was ich hier sah! Warum tat er dies, der Wolf konnte ihm doch nichts getan haben, diese Geschöpfe waren doch so liebevoll, wie sonst nur eine Mutter. Und jenen Vampir erkannte ich auch nicht unter seiner Aggressivität. Auch sein Aussehen hatte sich verändert, seine Dunklen Haare hatten sich nun zu einem schwarzem Etwas verfärbt, seine blauen Augen, waren nicht mehr jene Seen, die sie kannte, sie waren leuchtend rot und die Ränder strahlten ein so dunkles schwarz aus, so als wäre alles Leben aus seinen Augen gewichen.

Es war furchtbar, das Rudel des Wolfes hatte mich beschützt als sie brauchte, der Vampir hatte mir geholfen als ich Hilfe brauchte. Aber warum kämpften diese Beiden nun?

Ich verstand es nicht, mein Kopf dröhnte, über all waren die Schmerzensschreie der beiden und die Kampfgeräusche, ich wollte sie nicht hören, ich presste meine Augen zusammen und die Taubheit in meinen Beinen wurde stärker, so stark bis meine Knie einfach zu Boden sanken.

Und dann plötzlich war noch ein Schrei zu hören, doch ich wollte nicht wissen woher er kam, vielleicht war der Kampf nun zu Ende, ein Sieger war daraus hervorgegangen. Oder war es doch etwas anderes, den sofort kehrte Stille zwischen den beiden ein und ich spürte noch immer die angespannte Energie die sich in der Luft bildete.

Keiner von beiden hatten gewonnen, es war nur etwas auf diesem Platz das wichtiger war, als der Sieg.

Noch einmal hörte ich jenen Schrei, doch dieses Mal war er nicht so laut, wie beim ersten mal, dann vernahm ich ein Schluchzen und ich spürte etwas heißes über meine Wangen gleiten. Waren das Tränen? Ein Schluchzen entwich meiner Kehle und dann wusste ich das ich diejenige war, dessen Stimme die Luft verschnitten hatte. „Hört auf“, hatte die Stimme gerufen und ich war die jenige die es gerufen hatte.

Hört auf, ein Satz und so viele Bedeutungen.

Hört auf euch zu bekämpfen…

Hört auf euch zu bekriegen…

Hört auf euch zu töten…

Und gebt mir die zurück die ich kenne!

Wieder entwich meiner Kehle ein Schluchzen, ich konnte es nicht ertragen, die Gefühle die jeder von ihnen hatte, sie waren so fremd doch ich spürte sie tief in meinem Herzen. Langsam ließ ich meine Hände sinken, ich hatte sie noch immer auf meine Ohren gepresst, doch dann legte ich sie erwartend in meinen Schoß, mein Kopf war immer noch gesenkt und so sah ich nicht was vor mir vorging.
 

Ein Schrei durchschnitt die Nacht, so klar und doch nicht zu leise, um es überall zu hören, ich schreckte nicht auf, da ich wusste, dass jener Entsetzliche Laut aus meiner Kehle entwichen war. Es stimmt zwar das die Schattenwesen nicht fühlten, das sie so lange lebten um den Schmerz zu vergessen, doch ich wimmerte dennoch auf, als mich der riesige Wolf von hinten anfiel, mir direkt in den Rücken. Ich hatte ihn in der Nacht, mitten in seinem Beutezug angegriffen, ich wollte mich für alles rächen das sein Rudel mir angetan hatte. Zuerst hatten sie mir die Familie genommen und dann auch noch jenes Mädchen das er beschützen wollte. Wieder schlangen sich seine Arme um meinen Brustkorb, ein stählener Griff, aus dem ich es schwer hatte zu fliehen, aber ich wollte nicht weg, ich wollte sein Blut kosten, wollte ihn töten. Sodass alle in seinem Stamm seinen Namen kannte und niemand würde sich mehr beweisen wollen und ihm in einem Kampf gegenüber zu treten.

Er sollte nur noch ein wenig leiden und dann drehte ich mich in dem Moment zur Seite, als er eine seiner Pranken hob und zuschlagen wollte, doch er traf nur seine eigene Brust, ein Keuchen entwich ihm und ich stürzte mich auf ihn, versuchte einer seiner Adern zu erwischen um zuzubeißen und ihm alles zu nehmen, das sein Herz zum Schlagen brachte. Doch ich schaffte es nicht, immer wieder holte er aus und nahm mir so meinen Atem. Er drehte sich, schleuderte sich auf den Boden, nur um mich von seinem Rücken zu bekommen. Doch ich blieb hartnäckig.

Ich malte mir bereits den Sieg aus, wie ich über ihm stehen würde, die Schweißperlen meinen Körper hinunter gleiten würden. Unter meinem Hemd hervor, jede einzelne Wunde umrundend!

Und dann würde ich mich zu ihm knien und hoffen, er hatte in seinem derzeitigen Leben viel Glück erlebt, ich würde in diesem Moment ein Weichei sein, ich würde schwach sein. Doch jeder dürfte einmal schwach sein, wenigstens einmal in seinem Leben.

Doch dann zerriss etwas anderes die helle Nacht, ein Geschöpf saß dort, zusammen gekrümmt auf dem Boden, die Hände an beide Ohren gedrückt, zitternd, doch was machte es hier?

Hatte es Angst? Was hatte diese Stimme eigentlich gewollt.



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