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Sometimes in order to live you have to die

a little bit
von

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24. Sister

Jui

Dank meiner Gedankenlosigkeit verfiel ich in der letzten Nacht schnell in einen erholsamen, traumlosen Schlaf. Und als die nächste Nacht anbrach war ich schnell hellwach. Kaoru neben mir schien so kraftlos, so unausgeschlafen. Vorsichtig löste ich mich aus seinen Armen und zog mich an. Er würde wohl noch etwas länger schlafen.

Schnell schnappte ich mir einen Kimono und verließ den Raum. Ich wollte ihn nicht unnötig wecken. Draußen zog ich mich an und begab mich die Kellertreppen hinauf.

Etwas ziellos schlich ich im Haus umher, wusste nicht so ganz wie ich mich beschäftigen sollte. Ein Buch lesen wäre doch eine Gute Idee. Also begab ich mich auf den Weg zum Arbeitszimmer, indem wir die meisten unserer Bücher lagen. Doch schon im Flur fiel mir etwas Merkwürdiges auf: die Tür zu dem Arbeitszimmer, das Kaoru immer verschlossen hatte und scheinbar nicht nutzte, war geöffnet...
 

Kaoru

Als ich langsam und träge die Augen öffnete, merkte ich sofort, dass die Nacht längst hereingebrochen war, ich länger geschlafen hatte, als seit langem. Enttäuscht bemerkte ich, dass Jui schon nicht mehr neben mir lag, doch das war wohl zu erwarten gewesen und ich drehte mich nur leise grummelnd auf den Bauch, viel zu erschöpft um schon aufzustehen. Ich vergrub das Gesicht wieder in meinen Armen und entschloss vorerst liegen zu bleiben. Mit etwas Glück würde Jui irgendwann langweilig werden und er würde wieder herunterkommen um mich zu wecken.
 

Jui

Vorsichtig betrat ich das Zimmer, konnte gleich sehen wie unbenutzt es war. Eine dicke Staubschicht lag auf den Möbeln. Kaoru war letzte Nacht hier gewesen, das konnte man sehen, doch zuvor musste dieser Raum Jahrzehntelang verschlossen gewesen sein. Am Schreibtisch hatte er gesessen, das ich am verwischten Staub deutlich erkennen. Neugierig besah ich was er dort geschrieben haben musste und erschrak. Ich sah Asami, sie schien nur wenige Jahre älter zu sein als damals. Wunderschön lächelte sie mich ehrlich von diesem Papier an. Warum hatte Kaoru sie nur gezeichnet? Warum lag sie hier? Asami ...
 

Kaoru

Nach einiger Zeit wurde es mir dann doch zu langweilig, noch dazu machte ich mir Sorgen, was Jui wohl alleine dort oben trieb und schaffte es irgendwann doch aufzustehen und mich fertig zu machen. Noch immer konnte ich die Erinnerungen an Keiko nicht ganz zurück an ihren Angestammten Platz vertreiben, doch mit der Zeit würde sich das wohl geben. Hoffte ich zumindest.

Auf der Suche nach Jui ging ich durch das ganze Haus, erwartete schon fast, dass er wieder draußen im Garten saß, als ich die offene Tür meines Arbeitszimmers sah. Hatte ich sie in der vergangenen Nacht offen gelassen? Wahrscheinlich war es, derart zerstreut wie ich gewesen war. In der Absicht sie nun wieder zu verschließen ging ich durch den Raum und meine Gedanken gingen zurück zu dem Bild, das noch immer auf dem Schreibtisch liegen musste. Nur noch einmal...

Doch als ich hineinging, erkannte ich Juis Silhouette im Dunkel des Zimmers und blieb verdutzt stehen. "Jui?"
 

Jui

Asami ... nie würde ich sie so jung sehen wie auf dieser Zeichnung. Sie musste so alt sein wenn sie überhaupt noch lebte. Wir waren uns so nah als wir Kinder waren, sie war das einzige Mädchen mit dem ich spielte und der einzige Mensch mit dem ich das als Kind gerne tat.

Die Zeichnung sah dem Abbild ihrer Kindheit so ähnlich, fast wünschte ich mir wieder ein Kind zu sein - und sie sollte auch eines sein - und wir wären zusammen, unbekümmert ohne Konsequenzen - Kinder halt.

Ich wollte sie so gerne noch einmal sehen, doch ich wusste nicht wo sie war. Ob Kaoru es wusste? Er musste es einfach wissen, warum hätte er sie sonst gezeichnet? Tränen liefen über meine Wange.

Ich war schon über 50 Jahre frei und hatte nicht einmal versucht sie zu finden? Ich war erbärmlich.
 

Kaoru

"Jui, was ist los?", fragte ich leise, merkte ganz deutlich, dass etwas nicht stimmte. Was sollte ihn so aus der Fassung bringen? In seiner Hand sah ich die Zeichnung von Keiko... was konnte ihn daran so irritieren? "Was ist damit? Ist alles in Ordnung?"

Ich ging zu ihm herüber, nahm ihm das Blatt aus der Hand und legte es wieder zurück auf den Schreibtisch. Er schien völlig neben sich und in Gedanken versunken, doch ich konnte nicht sehen, warum. "Jui!?", sagte ich nun schon etwas nachdrücklicher.
 

Jui

Ich schluchzte, bemerkte Kaoru und lies mich in seien Arme sinken. "Warum habe ich nur so lang gewartet?" flüsterte ich heiser, war nicht in der Lage jetzt verständlich und nachvollziehbar zu erklären.

Wenn ich nur nicht so lange gewartet hätte, dann hätte ich Asami so sehen können wie Kaoru sie gesehen haben musste, wie er sie gezeichnet hatte. Warum war ich nicht sofort zu ihr gegangen nachdem ich frei war? Warum hatte ich nur nie versucht sie zu finden? War es wirklich nur die Angst das sie nicht das schöne Leben führte das ich mir für sie erhofft hatte?
 

Kaoru

Fest drückte ich ihn an mich, konnte nicht einmal annähernd einen Sinn hinter seinen Worten erkennen. "Worauf gewartet? Was meinst du?", fragte ich leise, sanft nach, strich ihm beruhigend über den Kopf und den Rücken, während sein ganzer Körper von starken Schluchzern erzitterte.
 

Jui

"Asami ..." hauchte ich leise zwischen zwei Schluchzern. "Ich hab sie nie gesucht ... nie so jung gesehen wie du sie gesehen hast ... Und jetzt ist sie entweder alt oder vielleicht schon tot ... und ich bin immer noch jung." erklärte ich resigniert als ich mich etwas beruhigt hatte. Noch lehnte ich an Kaorus Schulter, wollte nicht dass er mich ansah, wo ich doch so schlecht zu meiner Schwester war. Was hatte sie die ganzen Jahrzehnte nur von mir gedacht? Hat sie sich Sorgen gemacht und tut es vielleicht immer noch?
 

Kaoru

Asami... Juis Schwester. Ich erinnerte mich daran, wie er mir damals von ihr erzählt hatte und all die Jahre war ihr Name nicht mehr gefallen, bis heute. Aber wieso gerade jetzt? Und wieso... "Ich habe Asami nie gesehen... ich kannte sie nicht, Jui.", erklärte ich leise, gedankenverloren, aber das wusste er doch. Ja, er musste es wissen. Aber wie sollte er nun überhaupt auf diesen Gedanken kommen?

Mein Blick fiel wieder auf das Bild und ein seltsamer und doch logischer Gedanke kam mir. Schließlich war es allseits bekannt, dass Geishas sich so gut wie nie mit ihrem wahren Namen vorstellten. Was also, wenn Keiko wirklich...? "Jui, ist das Mädchen auf dem Bild deine Schwester?" Vielleicht wollte ich die Antwort gar nicht hören.
 

Jui

Völlig selbstverständlich nickte ich. Aber wusste er nicht selber dass es meine Schwester war? Vielleicht hatte sie es ihm nie gesagt, wer weiß wie gut Kaoru sie kannte, vielleicht hatte er sie nur einmal auf der Straße gesehen, da erfuhr man so etwas ja nicht.

"Ich hab Angst das sie tot ist ... Schließlich wäre sie jetzt schon sehr alt wenn sie noch leben sollte ... Ich bin so dumm! Warum hab ich sie nie gesucht? Kaoru ... Warum?"
 

Kaoru

Wie erstarrt hielt ich in der Bewegung inne. Es war unmöglich. Es durfte gar nicht sein. Schon schlimm genug, dass ich Keiko getötet hatte, nein, jetzt sollte sie auch noch Juis... Schwester sein? "Bist du dir völlig sicher?" Ich zwang Jui mich anzusehen, um auch nur den geringsten Zweifel in seinen Augen zu erkennen, falls er denn da war. Die Vorstellung, dass Keiko Asami sein sollte - oder umgekehrt, wie man es nun auch sehen wollte - erfüllte mich mit Schrecken. Ich wollte gar nicht daran glauben, dass es möglich wäre.

Andererseits würde das wohl erklären, warum Jui mich so sehr an sie erinnert hatte. Damals, als ich ihn zum ersten Mal bemerkt hatte, ihn gesehen hatte und wusste, dass ich ihn retten musste.
 

Jui

Selbstverständlich nickte ich, sah ihn mit großen Augen an. Kaoru sah so wundervoll aus wenn er sich Sorgen machte, doch warum? Um mich? Das musste wohl so sein, gestern hatte ich mir ja auch Sorgen um ihn gemacht.

"Kaoru, weißt du ob sie noch lebt? Weißt du wo sie lebt? Ich muss sie unbedingt sehen ..."

Ja und dann würde ich versuchen alles wieder gutzumachen, all die Jahre in denen ich nicht von mir hab hören lassen, nicht versucht habe Kontakt zu ihr aufzunehmen. Ich hatte viel zu entschuldigen.
 

Kaoru

Ich senkte den Blick. Zu gerne hätte ich ihm gesagt, dass es ihr gut ging, sie ganz in der Nähe lebte oder dergleichen, aber ich konnte ihm nichts vormachen. Oder doch? Nein, es wäre grausam gewesen und noch dazu wäre diese Lüge doch irgendwann herausgekommen. Was hätte es schon geändert? Nichts...

"Jui, sie... Asami... ist tot.", brachte ich stockend hervor. Zumindest ihm zu sagen, dass ich derjenige war, der sie getötet hatte, musste er nicht erfahren. Es war doch schon schlimm genug. Vielleicht würde er es niemals erfahren müssen... "Es tut mir Leid..."
 

Jui

Schreiend sank ich gegen ihn, musste dem Schmerz, der mich überfiel, irgendwie rauslassen, damit er mich nicht zerfraß. Immer wieder schrie ich auf, konnte gar nicht mehr damit aufhören, denn sobald ich das tun wollte drohte der Schmerz mich zu ersticken.

Ich hatte zu lange gewartet, hatte sie in Ungewissheit sterben lassen, sie wusste nie was aus mir geworden ist. Mein Körper erzitterte bei diesem Gedanken. Sie würde nie erfahren wie mein Leben verlaufen ist und ich würde nie bescheid wissen ob sie sich Sorgen gemacht hat. Hatte sie auch Traumvorstellungen von meinem Leben wie ich von ihrem? Oder hatte sie mich ganz verdrängt?

Alles waren Fragen die man mir nie beantworten würden könnte. Und wieder musste ich einfach nur schreien, hatte keine Kontrolle mehr über mich.
 

Kaoru

Stumm hielt ich Jui fest. Seine Schreie trafen mich vollkommen unvorbereitet. Ich hatte nicht im Geringsten mit so einer Reaktion gerechnet. Tränen, ja; Verzweiflung, Schmerz, ja; aber nicht diese so von Schmerz erfüllten Schreie, die mir bis ins Mark gingen. Nie zuvor hatte ich Jui jemals so erlebt, so völlig außer sich, ohne Kontrolle.

Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte und empfand es als sehr viel bessere Idee vorerst nur zu warten, bis Jui sich selbst wieder mehr unter Kontrolle hatte. Aber was sollte erst passieren, wenn er erfuhr, dass ich derjenige war, der seine Schwester auf dem Gewissen hatte? Dass ich sie getötet, derjenige gewesen war, mit dem sie ihre letzten Monate verbracht hatte?
 

Jui

Immer unerträglicher wurde es mir darüber nachzudenken, mir meine wohlverdienten Vorwürfe zu machen. Etwas fester krallte ich mich an Kaoru presste die Augen fest zusammen. Keine Beschuldigungen mehr.

Diese unerträgliche Hilflosigkeit ergriff besitz von mir. Ich konnte es nicht ändern, könnte die Zeit nicht zurückdrehen und sie nicht besuchen.

Alles was mir blieb waren meine Erinnerungen an sie, und Kaorus, falls er sie gekannt hat.

"Kao ... weißt du was mit ihr geschah? Weißt du ob sie wenigstens zufrieden war als sie ... ging? ganz leise flüsterte ich, denn es fiel mir so unglaublich schwer sie auszusprechen, doch unsere Erinnerungen waren die einzigen in denen sie noch lebendig war, sogar unsterblich war - wie wir.
 

Kaoru Ich konnte ihn nicht einmal ansehen. Meine Hände zitterten, vor Angst ihm die Wahrheit zu sagen, vor Unsicherheit, Schmerz, und unendlich vielen anderen Gefühlen, die ich nicht wirklich begreifen konnte. So sehr ich es auch versuchte, ich konnte sie nicht mehr auseinander halten und mit jeder vergehenden Sekunde wurde mir klarer, dass ich Jui nicht anlügen konnte. Selbst wenn ich es gewollt hätte, wäre mein Kopf in diesem Moment nicht dazu fähig gewesen, sich eine passende Erklärung auszudenken.

"Jui, es tut mir so leid...", murmelte ich leise, ohne zu wissen, wie ich ihm das alles erklären sollte, ohne dass er mich danach hasste.“Ich liebe dich so sehr, Jui..."
 

Jui

Fast schon selbstverständlich erwiderte ich den Liebesschwur, verstand jedoch nicht warum er so zitterte, so schwach wirkte, als wolle er jeden Moment mit mir zusammenbrechen. Tat es ihm so weh mich leiden zu sehen?

"Kaoru ... ich liebe dich..." wiederholte ich noch einmal, fühlte mich unwohl bei dem Gedanken das er sich um mich sorgen machte, sich wehtat.

"Bitte ... weißt du etwas über sie? Warum hast du sie gemalt?"
 

Kaoru

Das war es. Jetzt gab es wohl wirklich keinen Aufschub mehr, keine andere Möglichkeit, als endlich mit der Wahrheit rauszurücken. War das das Ende für uns? Würde er mir verzeihen können? Jemals? Oder würde er einfach gehen und nie wieder zurückkommen und mich alleine lassen? Aber was hat es schon für einen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen, es änderte nichts daran, was ich tun musste...

"Jui... Asami... sie... und Keiko... sie sind... waren ein und dieselbe...", brachte ich stockend hervor, konnte selbst kaum glauben, wie unglaublich schwach meine eigene Stimme war. Ich wagte es immer noch nicht ihm in die Augen zu sehen.
 

Jui

Ruckartig lies ich ihn los, brachte etwas Abstand zwischen uns.

"Du ..."

Doch diese Information wollte nicht in mein Gehirn vordringen. Kaoru hatte Asami als Keiko kennen gelernt, hatte eine schöne Zeit mit ihr verlebt und sie starb, während er tatenlos zusah, nein eher nur zu spät eingriff.

Sie hätte eine von uns sein können, wir hätten die Ewigkeit miteinander verleben können, wären gemeinsam für immer jung gewesen. Es war Utopie, aber nur weil Kaoru das zugelassen hatte, nur weil er falsch reagiert hatte.

Er war an allem Schuld, er ganz allein.

"Warum hast du sie nicht gerettet?!"

fragte ich nachdrücklich, hatte große Schwierigkeit meinen Zorn, ja sogar meinen brennenden Hass auf ihn aus meiner Stimme zu halten. Ich stand inzwischen, ballte meine Hände unbewusst zur Faust.
 

Kaoru

Immer noch nicht konnte ich mich dazu überwinden, ihn anzusehen, wollte die Wut und den Hass nicht sehen, die ich in seiner Stimme so deutlich hören konnte. Obwohl alles in mir danach schrie, ihn zu berühren, ihn in meine Arme zu ziehen und zu trösten, wusste ich doch, dass das in dieser Situation wohl das schlimmste war, was ich tun konnte. Die Antwort auf seine Frage blieb mir fast im Hals stecken, doch war es nicht meine einzige Hoffnung, ihm irgendwie verständlich zu machen, dass ich sie nicht hatte sterben lassen 'wollen'?

"Ich habe es versucht... ich wollte es doch, aber es war zu spät...", erklärte ich, die Verzweiflung nicht aus meiner Stimme halten könnend.“Oh Gott, ich habe mir doch selbst schon Jahrelang Vorwürfe deswegen gemacht, Jui! Wenn ich irgendetwas tun könnte, um meinen Fehler rückgängig zu machen, ich würde es ohne zu Zögern tun, glaub mir!"
 

Jui

Ich zitterte, wollte seine Worte nicht mehr hören, ergaben sie doch keinen Sinn.

"Du hast selbst gesagt das sie krank war ... warum musstest du warten bis sie tot war eh du auf die Idee gekommen bist sie retten zu wollen!?" knurrte ich fast, der Zorn verdrängte alles, selbst den Schmerz über ihren Tod. Dabei war sie einfach so - vor seinen Augen - ganz langsam verwelkt. Und er hatte einfach zugesehen, obwohl er ihr ein neues Leben hätte schenken können.

"Warum hast du sie sterben lassen?" meine Stimme zitterte, doch diesmal vor Wut, unbändige Wut die ihren Weg suchte um Ausdruck zu finden.
 

Kaoru

Er stellte dieselben Fragen die ich mir selbst schon viel zu häufig gestellt hatte, die mich vor Schuld fast innerlich zerrissen hatten und nun von neuem nach Antworten verlangten, die ich nur zum Teil hatte.

"Ich habe gewartet, weil sie etwas Besseres verdient hatte... ich wollte ihr das Leben nicht nehmen. Keiko war kein Nachtmensch, ist es nie gewesen...", versuchte ich zu erklären und wusste selbst gut genug, dass es alles andere als befriedigend für Jui klingen musste. Wie sollte ich in Worte fassen, was ich nur tief in mir wusste? "Ich wusste die ganze Zeit, dass ich es irgendwann bereut hätte, sie zu verwandeln, und als ich es nicht mehr aushielt sie so leiden zu sehen ignorierte ich dieses Wissen nur. Vielleicht... war es besser so... ich weiß es nicht..." Ich wandte mich von ihm ab, wollte nicht, dass er die Tränen auf meinen Wangen sah.
 

Jui

"Vielleicht war es besser so?!?" wiederholte ich seine unsinnigen Worte.

In meinen Kopf drangen so schnell so viele Gedanken auf mich ein das ich schon gar nicht mehr wusste was ich dachte, noch nicht einmal wirklich wusste was ich gerade empfand, doch die Wut ergriff immer mehr Besitz von mir, lies mich sogar meinen Blick verschwimmen.

"Vielleicht wäre es dann auch besser wenn ich tot wäre? Schließlich bin ich ihr Bruder gewesen ... Wolltest du auch nur deinen Spaß mit mir und dann, wenn ich dir langweilig werde hättest du mich elendig sterben lassen so wie sie? Aber keine Sorge, an mir musst du dir nicht die Hände schmutzig machen ..." schrie ich ihn in meinem Hass auf seine Gleichgültigkeit an bevor ich einfach rannte. Hauptsache weg von diesem Mörder.
 

Kaoru

Plötzlich war alles weg... so leer, mein Kopf, meine Gedanken, die ganze Welt... ich konnte an nichts mehr denken und hörte nur Juis Schritte und fand nicht mal die Kraft mich umzudrehen und ihn festzuhalten. Auch wenn es vielleicht das letzte Mal wäre, dass ich ihn sah. Oder nicht?

Aber ich konnte ihn verstehen. Wahrscheinlich hätte ich an seiner Stelle doch genauso reagiert, wäre vielleicht vor Wut und Trauer und Unverständnis auf mein Gegenüber losgegangen. Nur hätte Jui keine Chance gehabt und er wusste das wohl und sah seine einzige Alternative in diesem Moment in der Flucht... wieder einmal... langsam sollte ich mich wohl daran gewöhnt haben.
 

kommis net vergessen ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-07-13T13:56:10+00:00 13.07.2011 15:56
OmG das Kapitel ist vollkommen dynamisch, dramatisch und durchzogen von starken Gefühlen die einen fast erschlagen wollen....wirklich genial!!!
LG -^.^-
Von:  Ilona_Delagun
2008-05-13T11:35:11+00:00 13.05.2008 13:35
wow ich hab vergessen das Kapitel zu lesen und jetzt ist schon das nächste da und mir brennt es so sehr in den Finger, dass ich nicht viel schreiben kann und gleich weiter lesen möchte.

Die beiden tun mir leid so sehr. *heul* ich kann gar nicht schrieben.
Von:  Ino_Hana
2008-05-10T15:46:22+00:00 10.05.2008 17:46
Wow, das Kapitel hat einen regelrecht am Bildschirm gefesselt gehabt.
Kaoru tut mir unendlich leid, ich denke es fiel ihm sehr schwer Jui von Asami zu erzählen. Und dann noch Juis Reaktion darauf, dass alles is ganz schön heftig gewesen.
Aber es ist wieder sehr schön geschrieben, man kann sich bei euch immer so toll in die jeweiligen Personen hineinversetzen und das macht die ff so dermaßen lesenswert für mich. Freu mich aufs nächste Kapitel.

LG Taka
Von:  kaya17
2008-05-10T13:20:16+00:00 10.05.2008 15:20
Schönes Kapitel bin gespannt wie es mit den zwei weiter geht


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