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Ein Auge fürs Detail

KaRe; TaMa; KyEm
von

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Ein Auge fürs Detail
 

Wie es angefangen hat, dass ich immer aufmerksamer gegenüber den kleinen Veränderungen der Menschen um mich herum wurde, weiß ich nicht mehr, zu lange ist es jedenfalls bereits her.

Auf eine meiner ersten Entdeckungen, hatte mich allerdings jemand anderes aufmerksam gemacht:

Nach einer durchzechten Nacht (wir hatten zum bereits vierten Mal die Beyblade Weltmeisterschaft gewonnen) hatte Max seine Haare zu einem winzigen Pferdeschwanz zurückgebunden. Hiromi quietschte begeistert und war kurz nach dem schmerzvollen Laut mit Milch übergossen worden, aber mir selbst war jetzt auf- und eingefallen, dass Max schon beim letzten Kater seine Haare zurückgebunden hatte.
 

Ich beobachtete den Blonden eine Zeit lang und stellte fest, dass wann immer der Sonnenschein einen Kater hatte, er sich seine kontinuierlich wachsenden Haare in einem Zopf zurück band. Als ich ihn dann eines Tages aus Neugierde darauf ansprach, sah mich Max nur verwirrt an und antwortete zögerlich, dass er es irgendwann satt gehabt hatte, beim Begrüßen der Porzellanschüssel (Ihm war prinzipiell bei mehr als zwei Bier am Vorabend morgens schlecht) sich die Haare zurück zu halten. Der Zopf würde alle Probleme diesbezüglich lösen.

Mit der Zeit lernte ich immer mehr Marotten Max’ kennen, zum Beispiel kaute er zögernd auf seiner Unterlippe, wenn er beim Kochen nicht mehr weiter wusste. Auch bemerkte ich, dass der Amerikaner sich immer eine Haarsträhne über seinem rechten Auge zurückstrich, wenn er überrascht wurde.

Es dauerte nicht lang und ich bemerkte sogar die schüchternen Blicke, mit denen Max mich bedachte, wenn der Blonde sich sicher war, dass ich nicht hinsah.

Während unserer immer intensiver und intimer werdenden Beziehung, lernte ich noch mehr Angewohnheiten kennen, zum Beispiel lackierte sich Max die Fingernägel, wenn es für ihn schwer wurde, seine unbeschwerte Ausstrahlung aufrecht zu erhalten.
 

Allerdings hatte nicht nur Max seine Ticks, Kyōju besaß ebenfalls welche.

Der Brünette machte sich nach einer Nacht mit weniger als einer Stunde Schlaf zum Beispiel immer yaichnitsa, also eine Art russische Version von Spiegeleiern. Er brauche es als zusätzlichen Wachmacher neben seinem schwarzen Kaffee, hatte er mir geantwortet und sich dann wieder der Eierspeise zugewendet. Außerdem ließ er Dizzy immer für genau zwei Tage dann ausgeschaltet, wenn er Streit mit seinen Freunden hatte (Im Klartext heißt das hauptsächlich: wenn er nach einer Diskussion, die auf zu hohem Level war um als Normalintelligenter kapieren zu können worum es ging, nicht mehr mit Emily sprach). Weitere Marotten waren zum Beispiel, dass er nur dann seine Brille absetzte, wenn er genervt war und kurz davor stand zu explodieren (Was leider Gottes gehäuft vorkam, seit er mit Emily verlobt war.)
 

Anwandlungen der besonderen Art hatte jedoch Rei.

Der Chinese ließ die meisten seiner Ticks in sein Kochen einfließen-

Es gab dann Erbsensuppe, wenn er einen auch nach Tagen ungelösten Streit mit Kai hatte, was meist nach drei weiteren Tagen dazu führte, dass es gar kein von Rei zubereitetes Essen mehr gab, da er alles hoffnungslos versalzte, verzuckerte und anbrennen ließ. Vanilleeis mit Schokosauce zum Nachtisch hieß, dass Besuch von den Bai Fu Zu anstand; Himbeerpfannkuchen mit einem breiten Grinsen am Frühstückstisch waren ein Zeichen dafür, dass man besser den Tag außerhalb des Hauses verbrachte, da man sonst in den Genuss kam, Kai und Rei beim ausleben ihrer Triebe zuzusehen; Fisch aller Art wurde angerichtet, wenn der Chinese frustriert war; Russische Küche gab es dann, wenn die Demolitionboys überraschend zu Besuch kamen (Wie Rei es immer schon vorher wussten war allen, selbst mir, ein Rätsel); Hamburger oder Hot Dogs standen dann auf dem Tisch, wenn der Langhaarige sexuell frustriert war, weil Kai auf Geschäftsreisen für mehr als eine Woche war.

Jedoch auch außerhalb der Küche bemerkte ich kleine Angewohnheiten des Chinesen. Zum Beispiel hatte er die Haare immer dann in einem Zopf geflochten, wenn er bei Kai im Zimmer aufgewacht war oder er trug immer einen kleinen roten Stift mit sich herum, mit dem er in scheinbar wahllosen Abständen immer Teile verschiedener chinesische Schriftzeichen auf der Milchverpackung, dem Margarinedeckel, der Senftube, dem Wodka und weiteren Trinken- und Essensverpackungen aufmalte oder heimlich Notizzettel beschrieb und in den Agenda von Kai klebte.
 

Und gerade bei dem entdeckte ich besonders außergewöhnliche Angewohnheiten.

Die meisten Personen, auch in dem Freundeskreis des Russen, empfanden ihn oftmals als teilnahmslos an den Schicksalen der anderen Menschen, jedoch war Kai, meiner Meinung nach, wohl eines der feinfühligsten Individuen, das auf der Erde wandelte.

Wann immer eines seiner Teammitglieder Streit mit jemandem hatte, drehte er es so, dass sich die Streitenden zufällig über den Weg liefen, wann immer eines seiner Teammitglieder krank wurde, übernahm er Kleinigkeiten im Haushalt, die er sonst jemandem übertragen hätte (wahlweise mir), der sich stattdessen um den Kranken kümmerte. Wenn Kyōju kurz vor dem Explodieren stand, stiftete er Dizzy dazu an, sich einen vergleichsweise harmlosen Virus einzufangen, der den Brünetten ablenkte. Hatte Max sich die Fingernägel lackiert, verdonnerte er den Blonden dazu, Botengänge zu den All Starz zu erledigen und eröffnete dem Kleineren so, mit seiner Mutter zu reden (Was scheinbar als einziges gegen Max’ schlechte Laune half).

Jedoch fanden sich auch noch andere vorhersehbare Reaktionen. Zum Beispiel ließ er sich immer dann seine fast schwarzen Haare am Hinterkopf kurz schneiden, wenn er Streit mit Rei hatte. Diese Haare waren prinzipiell immer in einem Zopf (Wenn sie denn lang genug waren), hatte er sie dagegen lang und offen über den Schultern hängen, so war Rei bei ihm aufgewacht; Kai trank immer dann Tee, wenn er seit mehr als 30 Stunden auf den Beinen war; Beim Fernsehen spielte er immer mit einer Haarsträhne von Rei und wenn er gedanklich in seiner Vergangenheit schwelgte, war der Russe aufs Höchste an den Seiten kitzelig.

Eine der seltsamsten Marotten Kais überhaupt war jedoch, dass wenn er eine der Notizzettel in seinem Terminkalender fand, Kai die Nachricht immer in die Innenseite seines Oberteils klebte.
 

Der überhaupt seltenste Tick, der im Hause der Bladebreakers ausgelebt wurde, wurde nur ein Mal alle paar Monate ausgelebt. Ich habe Jahre gebraucht um den Grund dafür zu finden, warum Kai immer mal wieder mitten am Esstisch anfängt selig zu lächeln und Rei in einen Kuss zieht, egal wer anwesend ist.
 

Eines Tages hatte ich mir ein Sandwich mit Milch zubereitet und hatte die Zutaten alle vor mir auf dem Tisch liegen gelassen. Kai und Rei waren seit Tagen verschwunden, nachdem unser Captain gestern mit einem glücklichen Lächeln seinen Freund mitten beim Tischdecken überfallen hatte und ihn halb in die Besinnungslosigkeit geküsst hatte.

Wochenlang hatten sie sich zuvor angekeift und, für mich irgendwie überraschend, hatte Rei trotzdem eine Botschaft(Davon war ich zumindest überzeugt: die Schriftzeichen waren eine verschlüsselte Botschaft für Kai), nachdem Kai ihm aus dem Weg ging als er endlich mit dem Russen reden wollte, mit seinem roten Edding auf die Verpackungen der Nahrungsmittel geschrieben. Als ich mich aus reiner Neugierde daran setze, sie zu entziffern, fiel mir plötzlich allerdings auf, dass wenn ich die Schutzhüllen der Nahrungsmittel in alphabetischer Reihenfolge ordnete, die chinesischen Schriftzeichen plötzlich Sinn machten und auf meinen Lippen breitete sich ein riesiges Grinsen aus. In Windeseile entzifferte ich mit meinem mittlerweile Recht ansehnlichen Mandarin (Rei hatte es mir in Jahrelanger Kleinstarbeit beigebracht) ‚Ja, ich will, du Hornochse’.
 

Ein Auge fürs Detail ist manchmal ganz nützlich, meins bewahrt mich zum Beispiel davor umzukippen, als Kai und Rei so Hand in Hand vor uns, Max, Kyōju und mir, braun gebrannt und mit glänzenden Ringen an ihren Ringfingern in der Tür stehen und uns angrinsen.
 


 


 

Februar 2oo8

Ming-sama



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Tamuh
2009-04-02T13:50:01+00:00 02.04.2009 15:50
Wow, obwohl es ein rehct kurzer ONe-Shot ist, merkt man das du viel arbeit und mühe ins deteil gelegt hast.
Was den INhalt der FF dadurch noch unterstreicht ^^
bin begeistert, wirklich toll geworden ^^ und sowas aus Takaos sicht kommt unerwartet xD der kann ya klug sein wenn er will (macht ihn aba für mich au nit bessa x,x)
Von:  yukiyume
2008-08-25T00:44:41+00:00 25.08.2008 02:44
Buh du^^
ich vergeh mich mal wieder an deinen FF's^^
aaalso...
nur ein paar kleine Satzbaufehler^^
sonst alles eins a^^

lg Susan^^
P.S. ich glaube ich hab mir gerade angewöhnt, die FF's durchzuforsten die mir gefallen, und kleine Fehler zu erwähnen...
also aufpasse ^.~
Von: abgemeldet
2008-04-11T19:51:43+00:00 11.04.2008 21:51
Heyhey

Nun ja Marotten, jeder hat welche; manche ausgeprägtere, manche langweilige.
Deine Ideen sind super lustig und wunderbar miteinander verknüpft (Frisur nach Nächtigungsort - Hammer!). Auch wenn mir das mit den Zetteln in die Innenseite des T-Shirts kleben zu abstrakt vorkam, hat es dazu beigetragen, dass die Zettel im Gedächtnis blieben. Mich würde allerdings noch interessieren, was Rei noch so alles in Kais Mappe reingeklebt hat? :)
Auch Kyouijyu war goldig beschrieben, das Dizzi sich dann mal eben einen kleinen Virus einfängt - zu süß...
Und auch Max - der Strahlemann hat auch mal Probleme - sehr natürlich beschrieben. Und Takao finde ich so auch interessant( - nur was sind denn so seine Macken?) - als Ich-Erzähler sehr gut ausgewählt!!!
Und Kai ist super schön getroffen - diese kaum merkbare Hilfe - sowas finde ich bewundernswert - so selbstlos - toll!

Gut gemacht - sehr feinsinniger Humor - Danke schön.

Mianchan
Von: abgemeldet
2008-02-23T12:26:10+00:00 23.02.2008 13:26
Ich hatte ja bereits gesagt, dass mir der OS unheimlich gut gefällt. Vor allem wegen diesen - auf der einen Seite so abwegigen, auf der anderen Seite aber unglaublich interessanten - Ideen zum Thema Marotten. Ich mag deine ganzen Ideen wirklich und ich finde, sie passen ausgezeichnet zu den Bladebreakers, weil man nie glauben würde, dass sie solche Marotten haben könnten.^~^
Auch, dass das ganze aus Takaos Sicht geschrieben ist, finde ich sehr gut. Das hat man irgendwie auch nicht so oft, zumindest les ich's selten und Takao steht hier auch nicht als der kleine, fette Tollpatsch da, als den man ihn immer rüberbringt, sondern als jemand der mehr oder weniger genauso erwachsen ist wie der Rest - wenn nicht so gar noch mehr. Denn immerhin ist er der einzige, dem auffällt, was Kai und Rei da vorhaben und zum Schluss nicht vor Schreck umfällt, als die beiden verheiratet nach Hause kommen.^~^
Also, ich finde den OS wirklich außergewöhnlich, ist mal was neues.^~^
*knuffz*
Cherry :3
Von:  SayuriKon
2008-02-21T16:08:24+00:00 21.02.2008 17:08
Ich fand es auch super süß^^
Also die Beziehung von Kai und Rei in dieser Geschichte ist ja auch sehr lustig xD
Streiten tuen sie ja anscheinend nicht gerade wenig :D:D
Und dann dieses 'Ja ich will du Hornochse'
Einfach toll <3 ich weiß zwar nicht warum, aber es hat mir gefallen xD
Und die Triebe...wäre ja schon mal interessant ...*lachlach*
Ich fand die FF einfach nur lustig :D:D

MFG
SayuriKon
Von:  Vergangenheit
2008-02-20T17:01:11+00:00 20.02.2008 18:01
Die Geschichte ist wirklich süß. Wie hast du dir bloß all diese Details ausgedacht. Besonders gefiel mir das mit den Zetteln, die Kai sich an die Innenseiten seiner Oberteile klebt. Ich bin sicher, dass Rei kleine Liebesschwüre auf die Zettel geschrieben hat, oder?

Apropos Liebe, über das Ausleben der Triebe von Kai und Rei hätte ich jetzt gerne mehr gewusst. *lach*

Auch die Sache mit Kyoujyu und seiner Brille war klasse und der Satz mit der Diskussion mit Emily, die kein normal-intelligenter Mensch mehr verstehen kann. Auch wenn der Satz in sich recht verdreht war. *drop*

Max und die lakierten Fingernägel gefielen mir auch.

Oh, und was du zu Kai und seiner Sensibilität geschrieben hast, war sehr schön. Er hat diese dezente Art Leuten zu helfen, ohne das denen eigentlich bewusst ist, dass er es tut. So war es schon in der Serie und ich mochte diesen Zug an Kai, weil dies seine Menschlichkeit zeigte. Und vor allem mag ich diesen Zug an Kai, weil es so selbstlos ist, wenn er den Leuten ganz offen und direkt helfen würde, dann würde dafür wesentlich mehr Dank erhalten, aber das scheint ihm absolut nicht wichtig zu sein.

Was mir auch sehr gut gefiel war, dass das aus Takaos Perspektive geschrieben ist, also das er der Beobachter war. Er scheint sehr erwachsen geworden zu sein, denn das Beobachten und erkennen erfordert eine Menge Geduld und für die war er ja eigentlich nie wirklich bekannt.

Japp, es ist eine sehr schöne Geschichte, die mir gerade den Abend versüßt hat.

ByeBye
BlackSilverLady


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