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Kiss the rain

Albus Severus Potter x Scorpius Malfoy
von

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One Shot

Kiss the rain
 

„Du starrst ihn schon wieder an.“

Albus Severus schreckte aus seinen Gedanken. „Was?“

„Du merkst es nicht mal, was? Du starrst seit geraumer Zeit andauernd diesen Ravenclaw an. Gefällt er dir? Du ihm anscheinend schon, denn er schaut dich ziemlich oft an.“

„Bist du eifersüchtig?“ Albus' Augen wagten es nicht, den Blick von seinem Gegenüber zu nehmen.

„Eifersüchtig? Soweit kommt es noch. Ich will nur nicht, dass du an die Falschen gerätst.“

„Also doch eifersüchtig.“, murmelte der Schwarzhaarige leise.

„Jetzt mach mal 'nen Punkt. Wieso sollte ich eifersüchtig, nur weil dich jemand anderes anstarrt? Kannst du Eifersucht und Sorge nicht voneinander unterscheiden?“

„Scorpius...“

Doch Scorpius war schon aufgestanden und aus der Bibliothek verschwunden.
 

Albus seufzte leise. Er verstand seinen Freund nicht, und das zum ersten Mal. Seit sie sich in ihrem ersten Jahr im Zug nach Hogwarts getroffen hatten, waren sie befreundet gewesen. Sie hatten sich während der Zugfahrt gut miteinander unterhalten, und nachdem der Sprechende Hut erst Albus und dann Scorpius nach Slytherin geschickt hatte, waren sie noch enger zusammen gewachsen. Man sah sie niemals alleine, wie Brüder waren sie immer gemeinsam unterwegs.

Doch jetzt war Scorpius weg. Wegen etwas, dass Albus unbekannt war. Und darüber war er nicht glücklich. Er fühlte sich allein, wortwörtlich sitzen gelassen. Aber sollte er jetzt hinterher und sich entschuldigen? Oder war es besser, seinen Freund erst einmal in Ruhe zu lassen. Diese Situation war neu für Albus und er wusste nicht damit umzugehen. Vergessen war der Ravenclaw, der mit seinen Freunden weiter hinten in der Bibliothek saß und immer wieder zu ihm blickte. Einzig und allein waren seine Gedanken nun bei Scorpius und dessen Verhalten.
 

Ihr Kennenlernen im Zug war normal gewesen, nichts Besonderes, so wie man sich nun eben kennen lernt. Aber trotzdem erinnerte er sich gerne daran. Er saß mit Rose in einem Abteil, James war zu seinen Freunden gegangen, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Albus alleine klar kam. Nach und nach füllte sich das Abteil, weil es sich herumgesprochen hatte, dass Harry Potters zweiter Sohn nach Hogwarts kam. Alle hatten sie die Ähnlichkeit mit seinem Vater angesprochen und waren danach irgendwann wieder verschwunden. Nur Scorpius nicht. Er hatte viel von Albus' Vater gehört, durch seinen Vater natürlich, und er wollte mehr wissen. Aber das war nicht der eigentliche Grund. Später, in ihrem dritten Jahr, hatte Scorpius ihm gestanden, dass er sich zu ihm hingezogen fühlte. Albus war erst einmal erstaunt über diese Tatsache, doch hielt ihn das nicht davon ab, weiter mit Scorpius befreundet zu sein. Denn wenn er ehrlich war... er selbst konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder ohne Scorpius zu sein. Aber ihm das zu sagen, traute er sich nicht. Immerhin war es okay so, wie es war. Es gab nie Probleme oder Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen. Man sah sie immer gemeinsam lachen und wenn sie mal einige Zeit getrennt waren, war zwischen ihnen, wenn sie sich wieder sahen, etwas Besonderes, etwas, an das niemand anderes heran kam.
 

Deswegen konnte Albus sich nicht vorstellen, was mit Scorpius los war. Der einzige Grund konnte nur Eifersucht sein. Und das einzige, was er machen konnte, war, ihm zu folgen und nachzufragen. Denn er hasste es, von Scorpius getrennt zu sein, und sei es nur für fünf Minuten. Wahrscheinlich ging es dem Blonden genauso. Also suchte er sich seine Sachen zusammen, packte sie alle eilig in seine Tasche und war auf dem Weg in den Korridor, als ihn eine Stimme aufhielt.
 

„Albus?“

Fragend drehte sich Genannter um und starrte in hellbraune Augen.

Dustin Scott, Sechstklässler aus Ravenclaw, stand direkt hinter ihm. Wie er da so schnell hin kam, wusste Albus nicht, wollte es auch nicht wissen, wollte eigentlich so schnell wie möglich Scorpius hinterher.

„Hast du es gerade eilig?“

'Ja, habe ich.', hätte er am liebsten die Frage beantwortet, doch er riss sich zusammen.

„Wie man's nimmt.“, gab er seufzend zurück.

„Dich erwischt man ja nie alleine. Immer hängst du mit diesem Malfoy rum.“, versuchte Dustin ein Gespräch aufzubauen.

„Wir sind Freunde. Da hängt man nun mal zusammen rum.“ Irgendwie nervte ihn der Ravenclaw gewaltig.

So hübsch er auch anzusehen war, wer gab ihm das Recht, über die Freundschaft zwischen den beiden zu urteilen.

„Ja, sicher. Aber ich wollte gern mit dir alleine reden.“

„Sorry, Dustin, aber ich muss langsam weiter.“ Albus wandte sich zum Gehen. Wie viele Minuten hatte er hier schon mit Dustin verschwendet. Scorpius könnte sonst wo sein.

„Hör mir wenigstens kurz zu, Albus.“ Verzweiflung durchflutete die braunen Augen.

Albus nickte. Was konnte es schon Großartiges sein?

„Danke.“ Erleichtert atmete Dustin aus. „Ich weiß ja nicht, wie du dazu stehst, aber deine Blicke sagen mir eindeutig, dass du interessiert bist.“

„Interessiert?“ Verwundert sah Albus auf. Dustin war um einige Zentimeter größer, genau wie Scorpius. Und er hatte auch dieses blonde seichte Haar, mit dem der Wind gerne spielte. „Woran bin ich interessiert?“

„An mich? Du starrst mich die ganze Zeit an, egal, ob im Unterricht oder gerade eben. Deine Augen treffen immer auf mich.“

Albus erstarrte. Was wollte der Ravenclaw damit sagen? Es stimmte schon, er sah ihn an. Er hatte ihn auch grad angesehen, aber was sollte das schon heißen. Er konnte ebenso jeden anderen ansehen, schließlich wurde er auch überall angestarrt. James war nicht mehr auf der Schule, Lily war ein Mädchen. Anscheinend musste jeder ihn ansehen, er war der Sohn des Helden der Zaubererwelt. In ihm floss dasselbe Blut. Er hatte sich schon lange daran gewöhnt.

„Albus, bitte.“ Dustin konnte das Schweigen nicht deuten. „Sag mir, dass es so ist.“

„Was soll sein? Ja, ich sehe dich an, aber das tue ich bei anderen auch. Wieso machst ausgerechnet du dir Hoffnungen?“

Dustin schluckte schwer. „So ist das.“, flüsterte er dann leise.

„Was? Was, Dustin?“ Albus' grüne Augen sahen ihn genervt an.

„Du liebst ihn, nicht wahr?“

„W-wen?“, stotterte der Dunkelhaarige.

„Scorpius Malfoy. Er ist in deinem Herzen. Du starrst mich an, weil wir uns ähnlich sehen. Selbe Haarfarbe, selbe Körpergröße. Du ziehst Vergleiche.“

„Wieso sollte ich so etwas tun? Welchen Sinn hätte das?“

Dustin zuckte mit den Schultern. „Du allein bist derjenige, der den Sinn kennt, Albus.“

Damit ließ er den Slytherin alleine vor den Türen der Bibliothek stehen und kehrte zu seinen Freunden zurück. Bevor er jedoch die Tür schloss, sah er noch einmal in die Augen von Albus und meinte leise: „Ich kann warten, weißt du? Wenn er dich abweist... ich kann Ersatz spielen. Selbst wenn du ihn in mir siehst, dass ist mir dann egal.“

Dann schloss er endgültig die Tür und Albus war mehr als verwirrt.
 

Derweil war Scorpius Malfoy im Schloss umher geirrt.

Albus' Aussage hatte ihn mehr als nur möglich aus der Bahn geworfen. Er sollte eifersüchtig sein, eifersüchtig auf einen Ravenclaw? Welchen Grund sollte er haben?

Ja, er war vielleicht etwas verstimmt, wenn Albus' volle Aufmerksamkeit nicht ihm galt, immerhin kannten sie sich schon über 6 Jahre und waren immer zusammen gewesen. Wahrscheinlich lag es daran, dass er es nicht gut fand, dass Albus sich nun anderen Schülern zuwandte. Albus gehörte nun mal zu Scorpius, das war seit der ersten Klasse klar. Und niemand hatte je versucht, sie zu trennen. Selbst wenn einer von ihnen eine Strafarbeit bekam, so war der andere spätestens nach drei Minuten im selben Raum und half dem anderen oder schaute zu. Sie ließen sich einfach nicht trennen.

Doch warum war er, Scorpius, nun aus der Bibliothek geflohen? Das machte keinen Sinn.
 

Er wusste nicht, wie lange er nun durch das Schloss lief, aber irgendwas, womöglich sein eigenes Unterbewusstsein, hatte ihn zum Astronomieturm geführt. Er saß bestimmt schon mindestens eine Stunde hier oben in der Novemberkälte, nur mit seinen dünnen Freizeitklamotten bekleidet. Aber es machte ihm nichts, besser gesagt, er merkte davon nichts, denn er war zu sehr in Gedanken.

Er hatte immer und immer wieder sich die Szene aus der Bibliothek ins Gedächtnis gerufen, versucht, es zu analysieren, Thesen aufgestellt, die ihn vielleicht weiter bringen konnten. Doch im Endeffekt war er zu keiner Lösung gekommen. Er wusste einfach nicht, wieso er geflohen war.

Wahrscheinlich hatte es dieser blonde Ravenclaw auch noch ausgenutzt, dass er gegangen war und Albus damit allein gelassen hatte.

Dustin Scott, allein der Name klang schon schwul. Sein blondes Haar trug er wie Scorpius, wieso eigentlich?

Genervt fuhr er sich mit einer Hand über sein Gesicht. Er konnte es sich lebhaft vorstellen, wie dieser Scott Albus angesprochen hat.

Bestimmt wollte Albus ihm sofort hinterher, immerhin hatten sie sich noch nie in den Haaren gehabt. Genau darauf hatte Scorpius auch gewartet. Er hatte gehofft, kurz bevor er um die Ecke des Korridors gebogen war, noch die helle Stimme seines Freundes zu hören, die ihm hinterher rief.

Aber das war wohl nur ein Wunsch geblieben, denn niemand hatte seinen Namen gerufen.

Seufzend glitt sein Blick zum Himmel. Eben waren noch Sterne zu sehen gewesen. Jetzt wurden sie von einer Wolkendecke bedeckt. Sollte es heute noch regnen? Wie lange saß er schon hier? Albus machte sich sicher Sorgen.
 

Tropfen fielen gegen die Fensterscheiben. Er hatte gar nicht bemerkt, dass es zu regnen angefangen hatte. Seine Gedanken hingen die ganze Zeit bei Scorpius. Wo, verdammt, hatte es ihn hingeschlagen? Er war nicht in den Gemeintschaftsraum gegangen, da hatte er zuerst nachgeschaut. Und auch sonst schien ihn niemand gesehen zu haben. Einzige Möglichkeit blieb jetzt noch der Astronomieturm. Und dahin war nun Albus unterwegs.

Seine Lungen zogen schon lange nur noch schmerzhaft die Luft ein. Albus rannte, er wollte sich beeilen. Er hatte Angst, dass wenn er zu lange brauchen würde, Scorpius wieder weg sein würde. Und das brachte ihn dazu, nicht anzuhalten, nicht auf Rufe von Schülern, die er anrempelte, zu hören.

Immer zwei Stufen auf einmal nehmend rannte er nun eilig die Treppe hinauf zum Turm. Mittlerweile war es draußen ziemlich windig geworden. Der Wind heulte um jede Ecke des Schlosses, durch das Mauerwerk und auch durch die Kleidung von Albus. Und der Regen peitschte nur so gegen die Scheiben, dass man denken konnte, man befinde sich in einem Schauermärchen. Doch all das interessierte ihn nicht. Ihn seinem Kopf hämmerte nur ein Wort immer wieder gegen seine Stirn. Scorpius!
 

Schwer atmend stieß er die Tür auf und erstarrte. Hier war er nicht. Hier war niemand. Der ganze Weg war umsonst gewesen. Seine Hand krallte sich fest in die Klinke, als er noch einmal, diesmal langsamer, seinen Blick über die Plattform gleiten ließ. Nein, hier war Scorpius nicht.

„Mist!“, schrie er in seiner Panik laut aus.

Wo war Scorpius? Vielleicht war er auf dem Gelände von Hogwarts? Aber bei dem Wetter?

Albus sackte in sich zusammen. Ihm war es egal, dass er nass wurde. Er wollte ihn doch nur finden. Ihm sagen, dass es ihm leid tut, dass er das nicht hätte sagen sollen. Aber wie sollte er das machten, wenn er ihn nicht fand.

„Wo bist du nur, Scorpius?“, flüsterte er und der Wind trug seine Worte in die Nacht.

„Albus?“

Genannter schreckte hoch.

Hatte ihn da jemand gerufen? Das war doch eindeutig sein Name gewesen.

Suchend blickte er sich wieder um. Und er erstarrte.

In der hintersten Ecke, kaum zu sehen, saß jemand. Und dieser Jemand sah in seine Richtung, nass wie er war.

„Scorpius!“

Eilig ging er auf diesen zu und hockte sich hinunter zu ihm.

„Was machst du hier? Du bist ganz nass, sieh dich doch an. Lass uns runter gehen, du wirst noch krank.“

Albus wollte seinen Arm greifen, doch Scorpius zog ihn zurück.

„Scorpius. Lass uns rein gehen.“

„Du kannst ja gehen, ich bleibe hier.“, murmelte der Blonde und sah Albus dabei nicht an.

Irritiert blickte der Dunkelhaarige auf den Anderen. „Was hast du denn?“

„Hast du dich mit diesem Scott amüsiert?“ Die Bitterkeit in der Stimme war nicht zu überhören.

„N-nein. Wieso auch?“

„So wie ihr euch anstarrt, egal wo wir sind. Komischerweise ist er doch auch immer da. Hat er sich nicht getraut, dich anzusprechen? Wo ich doch schon nicht dabei war. Ich hab gedacht, ich tue dir einen Gefallen und gebe ihm eine Chance.“

„Was redest du da, Scorpius?“

Albus konnte sich keinen Reim auf die Worte machen, die aus Scorpius nur so raus sprühten.

„Merkst du es eigentlich nicht, Albus, oder tust nur so? Dieser Scott mag dich, liebt dich vielleicht sogar. Und du kriegst das nicht mit? Erzähl mir nicht so etwas. Ich dachte, wenn ich dich allein lasse, dann spricht er dich an, sagt dir seine Gefühle und du bist glücklich.“ Scorpius' Stimme wurde leiser. „Ich will dich doch nur glücklich sehen, mehr wünsche ich mir doch gar nicht. Ich verstehe es auch, wenn es ein anderer ist, der dich zum Lächeln bringt, dem du dein Herz offen legst, mit dem du dann mehr Zeit verbringst, als mit mir. Hauptsache du bist glücklich. Das ist doch nicht so schwer, oder? Wieso ergreifst du deine Chance nicht, Albus, und wirst glücklich?“

Tränen- und regennasse braune Augen starrten nun in die grünen Augen von Albus. Und dieser verstand immer noch nicht.

„Wieso? Ich bin doch glücklich, Scorpius. Ich bin glücklich. Wieso willst du, dass ich das mit jemand anderes werde? Ich brauche doch niemand anderes. Du reichst doch. Wieso willst du mich loswerden? Ich verstehe dich nicht.“

Jetzt lag es an Scorpius, verwirrt zu schauen.

„A-aber, hat er dir nicht gesagt, was er für dich fühlt?“

Trotzig stand Albus auf.

„Doch, das hat er. Und es schmeichelt mir auch. Aber was soll ich mit ihm? Ich will meine Zeit nicht mit ihm verbringen, wenn ich doch auch bei dir sein kann.“

Scorpius sah zu seinem Freund hinauf.

„Du bist lieber bei mir? Selbst wenn du mit jemanden zusammen sein könntest, der dich über alles liebt, dir jeden Wunsch erfüllt, egal, was es ist?“

„Würdest du nicht dasselbe tun?“

Die Gegenfrage hatte der blonde Slytherin nicht erwartet und konnte darauf nicht antworten.

„Ich geh rein. Mir ist kalt und ich bin nass.“

Damit ließ Albus mit einem letzten Blick auf Scorpius diesen stehen und wandte sich zur Tür des Turmes, um wieder ins Trockene zu gelangen. Eigentlich wollte er gar nicht gehen, aber Scorpius sollte selbst wieder zu ihm kommen, er hatte gesagt, was er sagen wollte, auch wenn die Entschuldigung fehlte, aber das war ihm egal. Natürlich würde er neben der Tür im Inneren des Schlosses warten, aber draußen nicht.

Doch er kam gar nicht bis zur Tür, da schlangen sich schon zwei nasse Arme um ihn.

„Geh nicht.“, flüsterte die raue Stimme in sein Ohr.

„Scorpius, hier ist es kalt und es regnet. Ich will nicht krank werden. Also komm mit rein.“

Leicht legte er eine seiner Hände auf die Arme von dem Anderen, mit der anderen Hand griff er zur Türklinke.

„Warte noch.“

Albus hielt inne. Was wollte Scorpius noch hier draußen? Konnten sie das nicht drinnen regeln? Allmählich war es hier oben auf dem Turm wirklich ungemütlich geworden.

„Es... es tut mir leid, Albus. Ich hätte nicht so reagieren dürfen. Nicht gerade und auch nicht in der Bibliothek. Es tut mir wirklich leid. Ich glaube... ich glaube, ich war wirklich eifersüchtig. Aber.. das kann ich doch nicht so einfach zugeben, oder?“

„Scorpius, das wäre doch nur menschlich. Jeder ist mal eifersüchtig. Das ist nichts, wofür man sich schämen muss. Aber es tut mir auch leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“

Albus drehte sich zu Scorpius um, der ihn immer noch festhielt.

„Nein. Nein, Albus. Es muss dir nicht leid tun. Alles war mein Fehler. Ich hätte dir alles sagen sollen, damals. Weißt du noch?“

Albus nickte nur und sah hinauf in das blasse Gesicht seines Freundes. Er wusste, das Scorpius ihr drittes Schuljahr meinte, wo er ihm gestanden hatte, sich zu ihm hingezogen zu fühlen.

„Das war nicht alles, aber... Ich mein, wir waren dreizehn. Ich dachte, es sei nur vorübergehend, eine Phase. Zumindest wollte und konnte ich es dir nicht sagen, ich hatte Angst, ich mache alles kaputt, und ich war doch froh, dass wir immer noch befreundet waren, dass du es okay fandest und nicht abstoßend.“

Albus schaute ihn nur weiter stumm an. Es wäre ein Fehler, ihn jetzt zu unterbrechen, wo er den Mut gefunden hatte, endlich mit ihm über alles zu reden.

„Ich war so glücklich. Und ich hatte mir geschworen, dir noch alles zu sagen, bevor irgendjemand anderes auf die Idee kam und dich mir wegnehmen würde. Aber ich traute mich einfach nicht. Ich dachte, ich brauchte nur die richtige Situation, den richtigen Moment. Aber ich sagte mir immer wieder, dass dieser Moment noch nicht gewesen war. Und es kam ja auch niemand, der etwas von dir wollte. Und ich war froh, denn das bedeutete, ich hatte noch genug Zeit, um es dir zu sagen.

Aber heute, er starrt dich schon die ganze Zeit an. Und du ihn. Und da dachte ich, ich gebe ihm die Chance, wenn ich es schon nicht schaffe.“

Erschöpft ließ Scorpius seinen Kopf hängen.

Albus sah in sein Gesicht, aus dem pure Verzweiflung sprach.

„Ich hab ihm gesagt, dass ich nichts von ihm will, Scorpius.“

Sofort ruckte der Kopf wieder nach oben und schaute ungläubig in Albus' Gesicht.

„Du hast ihn abgewiesen? Warum das denn? Er.. ist doch perfekt. Er hat gute Noten, zu jedem freundlich. Er passt doch perfekt zu dir.“

„Aber ich will ihn nicht. Er ist nicht das, was ich will.“

„Was willst du denn dann? Ich schau mich um, such jemand Neues für dich.“

„Scorpius.“

Albus' Hände hielten sein Gesicht fest.

„Hörst du mir zu?“

Leichtes Nicken.

„Ich will niemand anderes. Und halte es nicht für deine Pflicht, mir jemanden zu suchen. Ich bin glücklich, hörst du? Ich brauche niemand anderes. Ich bin glücklich, weil ich dich habe. Ich will nur dich, okay?“

Die braunen Augen weiteten sich in völligem Unglauben.

„Du- willst mich?“

Albus musste lächeln. Dann nickte er bekräftigend.

„Ich dachte, ich hatte es dir deutlich gezeigt. Sicher machte es mir in unserem dritten Jahr nichts aus, als du mir sagtest, du fühlst dich zu mir hingezogen, denn es ging mir ja nicht anders. Mich machte nichts glücklicher, als genau das von dir zu hören. Aber danach hatte ich das Gefühl, dass es bei dir aufgehört hatte, wir nur noch beste Freunde waren. Also hab ich auch nichts weiter dazu gesagt, genoss weiterhin deine Nähe und unsere Gespräche. Hättest du doch nur damals weiter gesprochen, mir alles erzählt.

Was interessieren mich die anderen? Wenn es so gewesen wäre, wieso hätte ich sonst die ganze Zeit nur bei dir verbracht?“

Langsam ließ er Scorpius' Kopf wieder von seinen Händen frei und nun hangen sie sinnlos neben seinem Körper. Der blonde Slytherin allerdings hatte ihn noch nicht losgelassen.

„Albus.“, flüsterte er und beugte sich weiter hinunter, um am Ohr des Dunkelhaarige weiter zu sprechen. „Drei dumme Jahre. Wieso hab ich es dir nie eher gesagt?“

Albus musste grinsen. „Das frag ich mich allerdings auch.“

Scorpius versuchte nun in die grünen Augen zu sehen. Das Grinsen darunter war noch nicht verschwunden, aber die Augen sahen voller Erwartung zurück.

Ganz sacht ließ sich der Blonde nun zu den wartenden Lippen hinab und kostete ganz leicht nur an diesen. Und so schnell sie auch da gewesen waren, so schnell waren sie auch schon wieder verschwunden.

„Ganz schön fies, wenn du so schnell wieder abhaust.“, schmollte Albus und musste schon wieder grinsen.

„Du könntest auch einfach mal den Mund halten.“, murmelte Scorpius und strich die nassen wirren Haare aus Albus' Stirn.

„Bring mich doch dazu.“, kam es nur noch flüsternd zurück.

Und er tat ihm den Gefallen, kostete noch einmal von diesen Lippen. Kostete mehr von ihnen als beim ersten Zusammentreffen, konnte sich davon einfach nicht mehr trennen.

„Albus, ich liebe dich.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  L_Angel
2011-07-20T21:07:55+00:00 20.07.2011 23:07
Deine OS gefällt mir richtig gut!!
Besonders die Art wie du schreibst...ich hatte alles genau vor Augen! Genial!!
Muss jetzt erstmal das Grinsen abschrauben, aber die Story kommt zu meinen Favos!!
Ich hoffe du schreibst vllt mal eine längere Story und sagst mir Bescheid, dann bin ich nämlich gern mit von der Partie!!
*knuddel*

Angel^^
Von:  suki_okino
2009-11-29T12:31:31+00:00 29.11.2009 13:31
Erst einmal wow!
Das hier ist seid langem die erste gute hp ff die ich lese!
Ein ganz großesLob an dich!
Die Story ist einfach nur süß!
liebe Grüße Suki
Von: abgemeldet
2008-06-30T18:32:43+00:00 30.06.2008 20:32
echt, total niedlich, der Oneshot...
Die 2 zusammen sind echt.. ehm.. der hamma :D
Na ja, wie die Daddys halt ♥ ..
Lg
BeautyMalfoy
Von: BlaiseZabini
2008-02-06T12:30:10+00:00 06.02.2008 13:30
also ich mag ja den siebten band nicht
und das einziege was ich toll finde sind die Kinder die am Ende vorgestellt werden, deshalb:

süß!
total putzig die beiden
ich bin wirklich begeistert mach weiter so
lg Blaise
Von:  Amnesias
2008-02-04T09:55:17+00:00 04.02.2008 10:55
Aaaaaaaaaaaaawwwwwwwwwwwwwwwww...-///-
Das ist so süß...
Hast du ganz toll gemacht! Die beiden gefallen mir immer mehr.

Klasse Geschichte!
Lg
Amnesias
Von:  Jadelady
2008-02-01T20:09:39+00:00 01.02.2008 21:09
Also, du kannst dir ausuchen, wie ich es finde.
Du hast die wahl zwischen:
Süß
Süß
Süß und
Sweet.
Was denkst du?
Lg
Jade
Von: abgemeldet
2008-02-01T20:03:10+00:00 01.02.2008 21:03
Hi^^
Eine schöne Geschichte mit viel Gefühl erzählt.
Freu mich, das es auch um die Kinder geht^^

Grüßle da las
Gwen


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