Tja, was soll ich sagen? All diejenigen, die jetzt hoffen, dies wäre das Ende...zu früh gefreut. Es kommen noch ein paar Teile. Wenn ihr es wollt, könnt ihr mir aber mitteilen, dass ich aufhören soll? Oder wollt ihr auch noch den Rest wissen?
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Obsession Teil 6
Daisuke /
Dark //
Satoshi -
Krad =
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//Das war schon lächerlich einfach!// Dark wog das Herz des Eremiten in seiner Hand und schüttelte immer noch den Kopf über die nicht vorhandenen Sicherheitsvorkehrungen, die es ihm ermöglicht hatten, den Stein innerhalb weniger Minuten an sich zu bringen.
/Und was machen wir jetzt damit?/
Dark beobachtete aus den Schatten heraus, wie der Wachmann langsam seine Runde drehte. Noch ein paar Minuten, dann würde er die Halle verlassen und wieder in die oberen Etagen des Museums verschwinden. Dann konnte er ungehindert aus dem Gebäude spazieren und bis zum nächsten Morgen würde niemand etwas von dem Raub erfahren.
/Bist du sicher, daß dieser Stein das Herz des Eremiten ist?/
//Natürlich! Ich habe mich genau informiert! Es wurde seit seiner Erschaffung bereits mehrfach gestohlen und schließlich an einen Privatsammler verkauft. Nach dessen Tod kam der Stein dann in dieses Museum!//
/Was genau kann dieses Herz eigentlich?/
//Diesem Opal werden sagenhafte Kräfte zugeschrieben. Der Legende nach hat der Eremit Tsu einst einem Dämonen das Leben gerettet. Dieser hat ihm diesen Stein aus Dankbarkeit geschenkt.//
/Ach?! Ein dankbarer Dämon? Sowas gibt es auch?!/
//Das ist doch nur eine Legende, Daisuke!// Dark klang reichlich irritiert. //Auf jeden Fall soll es die magischen Kräfte seines Besitzers verstärken. Damit kann ich Krad besiegen!//
/Na, egal. Wir haben es geklaut und jetzt?!/
//Jetzt nutze ich die Kräfte des Opals um Satoshi für immer von Krad zu befreien!//
/Willst du ihn töten?/
//Was heißt hier wollen? Mir wird wahrscheinlich keine Wahl bleiben!//
/.../
//Ah, der Wachmann ist weg! Auf geht's! Ich will Satoshi nicht länger als unbedingt nötig Krad überlassen!//
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Als er schließlich aus der Dunkelheit in seinen Körper zurückgezerrt wurde, wehrte er sich nicht dagegen.
=Mein Satoshi!= Krad lachte leise und strich dem Jungen sanft einige Strähnen aus der Stirn. =Hast du endlich verstanden, wieviel du mir bedeutest?=
Der Junge nickte langsam. Als Krad mit seinen Fingern über sein Gesicht streichelte, wich er der Berührung nicht aus, kam ihm sogar ein wenig entgegen. Das entlockte Krad ein zufriedenes Lächeln.
In diesem Augenblick klackte das Türschloß. Krad richtete sich rasch auf und lauschte. =Endlich! Jetzt rechnen wir ab, Dark!=
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Dark betrat das dunkle Apartment und tastete nach dem Lichtschalter. Als die Neonröhre unter der Decke aufflammte, erfaßte sein Blick Krad, der immer noch auf dem Bett lag.
"Wo hast du dich rumgetrieben, Dark?! Ich war hier ziemlich einsam!"
"Ich bin hier, um Satoshi von dir zu befreien!"
Krad warf den Kopf in den Nacken und lachte. "Du drohst mir?! Wie niedlich! Was läßt dich glauben, du könntest mir irgendetwas antun?!"
Dark ballte wütend die Fäuste. "Ich will mit ihm reden!"
"Nur zu! Ich habe nichts dagegen!" Krads Gestalt schimmerte kurz auf.
"Satoshi!" Dark fiel neben dem Bett auf die Knie und legte eine Hand auf die Wange des Jungen. "Wie geht es dir? Hat er dir wehgetan?!"
"Was willst du hier, Dark?!"
"Was ich hier will? Mußt du das wirklich fragen?!" Dark machte sich daran, die Handschellen zu öffnen. Kaum war Satoshi frei, nahm er dessen Hände in seine und drückte sie zärtlich. "Was ist passiert?!"
Satoshis Augen verdunkelten sich. "Das geht dich nichts an!"
"Wie bitte?!" Dark fiel aus allen Wolken.
"Ich möchte nicht darüber sprechen, Dark!" Satoshi wollte sich losreißen, doch Dark war nicht gewillt, ihn so einfach davonkommen zu lassen.
"Wir müssen reden!"
"Worüber?! Ich wüßte nicht, daß wir uns noch etwas zu sagen hätten!" Satoshi unterdrückte den Impuls, sich Dark einfach in die Arme zu werfen. =So ist es recht, Sato-chan! Denk daran! Wenn du ihn nicht loswirst, dann werden Daisuke und er dafür bezahlen müssen!=
"Aber...was ist mit uns?! Ich liebe dich!"
Hiwataris Miene wurde kalt und unpersönlich. "Dieses Thema ist für mich erledigt!"
"Das ist nicht dein Ernst!" Dark umklammerte Satoshis Schultern. Das er dem Jungen damit weh tat, war ihm in diesem Augenblick gleichgültig. "Das bist nicht du! Krad zwingt dich, das zu sagen! So ist es doch? Satoshi bitte! Du brauchst keine Angst vor ihm zu haben! Ich kann dich beschützen! Du mußt mir nur vertrauen!"
Satoshi versuchte vergeblich, sich aus Darks Griff zu lösen. "Laß mich los, Dark!"
"Erst wenn du mir sagst, was das alles soll!"
"Es ist ganz einfach! Ich habe mich für Krad entschieden! Er kann mir alles bieten, was ich möchte!"
Darks Hände fielen kraftlos herab. "Ist das dein Ernst?!" Als Satoshi nickte, zerbrach sein Herz in tausende kleine Splitter. "Das wars? Einfach so?!"
"Ja, das wars! Verschwinde! Ich will dich nie wieder sehen!" Satoshi wandte sich ab. Es blieb nichts mehr zu sagen. Satoshi glaubte nicht eine Sekunde, daß Dark gegen Krad würde bestehen können. Doch der Dieb schien dies nicht verstehen zu wollen und so mußte Satoshi ihn vor sich selbst schützen, auch wenn er Dark dadurch für immer verlor.
Dark erhob sich schwerfällig und tastete in seiner Tasche nach dem Opal. "Wenn du mir nur vertrauen würdest...ich könnte dich für immer von Krad befreien!"
Als der Junge nicht reagierte ging er langsam davon.
-Ich liebe dich auch, Dark! Verzeih mir, aber ich habe Angst um dich!-
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/Warum hat er das gesagt? Ich dachte, er liebt dich!/ Daisuke spürte Darks Schmerz, als wäre es sein eigener.
//Das dachte ich auch. Aber so wie es aussieht, hat er sich für Krad entschieden.//
/Dark.../
//Bitte, Daisuke! Ich möchte allein sein!//
/Natürlich!/ Daisuke setzte schweigsam seinen Weg fort.
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=Das hast du wirklich gut gemacht, mein Sato-chan!= Krad zog eine Spur leichter Küsse über Satoshis Hals.
-Hast du etwas anderes erwartet?- Satoshi preßte angespannt die Lippen aufeinander, als Krads Finger sanft über sein Gesicht strichen und kurz am Kragen seines Hemdes verharrten, ehe es mit roher Gewalt aufgerissen wurde. Prasselnd sprangen die Knöpfe davon. -Du hast mir deinen Standpunkt ziemlich nachdrücklich klar gemacht!-
Krad lachte und küßte den Jungen leidenschaftlich, ehe er ihn auf das Bett schubste und sich über ihn kniete. Mit raschen Bewegungen entkleidete er ihn und musterte den schlanken Körper unter sich mit bewundernden Blicken. =Du weißt gar nicht, wie schön du bist!=
Satoshi wandte das Gesicht ab. -Ich bin nicht schön.-
=Natürlich bist du das! Laß es mich dir beweisen!=
Satoshi gelang es, so zu tun, als wäre es nicht sein Körper, der mißbraucht wurde, als wäre er ein unbeteiligter Beobachter, weit weg von all dem Schmerz und der Erniedrigung.
Seine Gefangenschaft in Krads Bewußtsein hatte ihm deutlicher als alles andere klar gemacht, daß es Wahnsinn war, an ein Leben ohne den Dämon zu glauben. Dark mochte ebenso alt sein wie Krad, er mochte ein großartiger Dieb sein, doch er war eines nicht: ein Mörder. Krad hingegen tötete einfach nur aus Spaß.
=Schau mich an, Sato-chan! Du weißt, ich mag es nicht, wenn du die Augen zumachst!= Krad tippte mit den Fingerspitzen gegen die Nase des Jungen.
Satoshi gehorchte. Sein Blick traf sich mit dem des Dämonen und seine Seele schrie gequält auf, als er den Wahnsinn und die Begierde in den eisigblauen Tiefen erblickte. In diesem Augenblick wurde ihm klar, daß es kein Entkommen, keine Flucht für ihn gab. Er würde für immer Krad gehören.
