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Sacrifice

Opfere die Zukunft, um die Vergangenheit neu zu gestalten
von

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Verhaftet?

Erst später am Abend kam Severus zurück, zog sich aus, wusch sich und schlüpfte in eine einfache Pyjamahose, bevor er sich ins Bett legte. Harry war von seiner eigenen Seite auf die der Tränkemeisters gerutscht, stellte er dabei fest, wie immer zusammengerollt wie eine Katze. Die schwarzen, inzwischen schulterlangen Haare, die er meist mit einem Gummi zurückband, lagen um ihn wie ein dunkler Heiligenschein.
 

Severus lächelte, während er ebenfalls unter die Decke schlüpfte. Er musste nicht lange warten, bevor der Kleine sich näher an ihn drückte, immer näher an die neue Wärmequelle heran. Er schloss seinen Gefährten sanft in die Arme und hätte fast gelacht, als er das leise Murmeln hörte, bevor der Körper sich endlich etwas entrollte und sich enger an den Seinen presste.
 

Remus war nicht so angetan gewesen, diese Sache schon vor Ende des Schuljahres zu verkünden. Doch zu Dritt waren sie zu dem Schluss gekommen, dass es das Beste wäre. Denn wie gesagt – auch wenn Harry es versteckte, es verletzte ihn ungemein, dass die anderen so oft behaupteten, er würde sich seine guten Noten erschlafen, vor allem die in Tränken und dann sicher auch noch die in Verteidigung, sowie die Freundschaft mit Draco und das Wohlwollen des Ministers, also Lucius Malfoys, sowie das seines eigenen Onkels.
 

Durch Harrys Teilnahme an dem Turnier wussten die Erwachsenen, dass die Albträume, die sie so schön zurückgearbeitet hatten, wieder kommen würden und wenn Harry offiziell zu ihm ziehen durfte, wäre das zumindest eine Sorge weniger.
 

Sirius hatte bereits vor einem Jahr einen Bogen ausgefüllt, der im Ministerium in der Abteilung für magische Wesen aufbewahrt wurde, der Harrys Erbe und seine Beziehung zu Severus beinhaltete, so dass es kein Problem sein würde. Es brauchte keinen Kampf mit der Bürokratie oder so, es wurde nur etwas bekannt gemacht, was schon lange abgesegnet worden war.
 

Ronald Weasley war wirklich krank in der Hinsicht.
 

Und das Beste war, er würde nicht mehr lange an der Schule sein, denn er hatte etwas herausgefunden. Weasley hatte sich Notizen in seinem Heft gemacht und auf einer Seite hatte ein Stück Papier gefehlt, liniert und recht klein. Nicht größer, als der verdammte Schnipsel, auf dem Harrys Name gestanden hatte.
 

Es war ein einfacher Spruch zu beweisen, dass das Blatt aus dessen Heft stammte und das war genug Beweismaterial, einen einfachen Wahrheitszauber anzuwenden. Wenn unter dem Zauber herauskam, dass Weasley Schuld war, war alles andere geregelt. Der Bengel würde achtkantig von der Schule fliegen und keine andere würde ihn nehmen, was nach geltendem Recht bedeutete, dass seine Magie ihm bis zum siebzehnten Geburtstag gesperrt werden würde. Danach würde dann erneut entschieden werden, ob er es würdig war, seine Magie zu behalten – nicht, dass er so umwerfend viel davon hatte.
 

Weasley war so ein Fall – eigentlich hätte er gar nicht nach Hogwarts kommen dürfen, mit seinen schwachen Werten. Doch dass er hier war, war wohl noch ein Zugeständnis von McGonagall gewesen.
 

Das war ein Punkt, der noch besprochen werden musste. Schüler wie Weasley bremsten andere gewaltig aus, für sie waren andere Schulen gedacht. Remus hatte natürlich niemanden eingeladen, der nicht den Standards entsprochen hatte. Aber die, die vorher hier gewesen waren, mussten aussortiert werden, sie schafften ihre Examen immer nur extrem knapp und sie würden die Abschlussexamina auf gar keinen Fall bestehen. Besser, sie jetzt noch auszuweisen und in geeignete Schulen zu schicken.
 

Viele von diesen Schülern waren Muggelgeborene, die ohnehin nach der Ausbildung zurück in die Muggelwelt gehen würden und ihre Magie nur nutzten, um das Haus sauber zu halten, wenn überhaupt. Es war Verschwendung von Zeit und guten Lehrern, sie hier auf Dinge vorzubereiten, die nötig waren, um magische Berufe zu erlernen, wie Drachenjäger, Drachenzähmer, magischer Lehrer, Bannbrecher oder sonst etwas in der Art.
 

Diese Muggelgeborenen waren an einer Schule wie Middelton Daev besser aufgehoben, denn dort bekamen sie den Stoff ihrer Schulen vermittelt, neben einfachen, magischen Grundsätzen, also Mathe, Chemie und Biologie, Sprachen, solche Dinge. So, dass sie anschließend in der Muggelwelt studieren und einen besseren Beruf als Kassierer erlernen konnten. Denn ihre Magie reichte nicht, um einen Beruf in dieser Welt zu ergreifen. Das galt auch für viel Halbsquibbs.
 

Die wären in der nichtmagischen Welt glücklicher, denn dort blickte man nicht aufgrund mangelnder Fähigkeiten auf sie herab.
 

Severus strich gedankenverloren durch Harrys Haare. Er wollte dem Jungen eine bessere Welt bieten können, als die, in die er gekommen war. Eine Welt ohne Brutalität. Immer noch musste man fürchten, dass ehemalige Todesser ihn entführen wollten oder sonstige ‚Nettigkeiten’. Nicht zu vergessen, der Hass, der Harry so oft entgegenschlug, geschürt von einem der Weasleys, während die anderen regelrechte Außenseiter wurden, da sie Harry statt ihres Bruders verteidigten.
 


 

Harry saß, wie immer, neben Draco. Nachdem er aufgewacht war, in den Armen seines Gefährten, hatte der ihn zu seinen Klassenkameraden geschickt. Er hatte die gesamte Nacht über keinen Albtraum gehabt, trotz allem, was geschehen war. Harry lächelte etwas. Er wünschte sich, öfter zu dem Älteren ins Bett kriechen zu können, es gab nichts Schöneres, als in den Armen des anderen Mannes aufzuwachen.
 

Denn um zu Sirius zu kriechen, wurde er, in seinen eigenen Augen, langsam zu alt. Aber bei Severus war das was anderes. Der Mann war schließlich sein Gefährte...
 

Er blickte zur Lehrertafel, wo eben der sich gerade zu Remus beugte, um ihm etwas mitzuteilen, was den kurz aufsehen ließ, bevor er weiter aß, nun aber sehr, sehr langsam. Oha... da stand was an. Ärger, geschrieben mit einem großen Ä. Denn sekundenlang sah man die goldenen Augen aufblitzen. Automatisch legte seine rechte Hand sich auf den linken Arm. Hoffentlich ging es nicht darum.
 

Er hatte einfach nur nicht gewollt, dass die anderen sich noch mehr Sorgen um ihn machten, bei etwas, das man ohnehin nicht ändern konnte!
 

„Hey! Grünauge!“, riss Draco ihn schließlich aus den Gedanken. „Du hast noch nichts gegessen! Komm schon! Oder willst du wieder im Unterricht Hunger bekommen! Glaub bloß nicht, dass ich immer Äpfel einstecken hab!“
 

Harry lächelte. „Hast recht“, stimme er zu und widmete sich wieder dem Frühstück, das sich auf mysteriösen Wegen auf seinem Teller angehäuft hatte. Das Pansy ihn aber auch immer so bemuttern musste! Wer, um Himmels Willen, sollte das alles essen? Er schnitt sich etwas von den Pancakes ab und schob es sich in den Mund, besser gesagt, wollte Selbiges gerade tun, als die Türen aufflogen und einige Ministerialbeauftragte und mehrere Auroren hereinstürmten, direkt zum Lehrertisch.
 

Sekundenlang saß Harry stocksteif da. Weder Siri noch Lucius waren unter ihnen. Hätte er zum Gryffindortisch gesehen, wäre ihm Rons hämisches Grinsen aufgefallen.
 

Remus, der ebenfalls gerade etwas hatte essen wollen, erhob sich und sah den Leuten entgegen. Was ging hier vor? Er fasste an eine schmale Kette an seinem Handgelenk. Es würde etwas dauern, bis sein Geliebter kommen würde, er war froh, dass sie an solche Dinge gedacht hatten. „Meine Herrn?“, fragte er mit kühler Stimme. „Wozu dient dieser Aufmarsch?“
 

Einer der Männer trat vor. „Wir sind hier, um Severus Snape festzunehmen!“
 

Harry japste auf und er wurde schneeweiß. Sein Stuhl krachte auf den Boden, als er aufsprang, noch bevor Draco nach ihm greifen konnte.
 

„Aus welchem Grund?“
 

„Der Mann ist angeklagt, ein Todesser zu sein UND sich von seinen Schülern sexuell befriedigen zu lassen!“
 

Severus legte äußerlich absolut ruhig seine Gabel auf den Teller.
 

Remus’ Augen leuchteten warnend. „Das ist absoluter Unsinn!“
 

Harry hatte die Lehrertafel erreicht, wo Severus sich gerade erhoben hatte: „Er ist kein Todesser!“, fauchte er. Verdammt! Warum hatten die anderen ihn die Male nicht entfernen lassen. Mit einem wortlosen, in Parsel gedachten Zauber, umschloss er den Arm seines Gefährten.
 

Der hob die Augenbraue kurz an, als er das spürte.
 

„Aber offensichtlich hat er etwas mit seinem Schüler!“, triumphierte der Auror. „Und wenn er KEIN Todesser ist, wird es sicher kein Problem sein, seinen Arm zu zeigen!“
 

„Natürlich hat er etwas mit diesem Schüler!“, bellte in dem Moment eine weitere Stimme. Sirius! „Ihr Dummköpfe! Wer hat euch erlaubt, ohne Beschlüsse einfach loszustürmen? Wie wäre es, wenn ihr euren Verstand gebrauchen würdet!? In der Abteilung für magische Wesen liegt seit einem Jahr ein ausgefüllter Bogen über diesen Mann! Ich befehle euch: Zurück!!“ Warum wunderte es Sirius nur nicht, dass dieser lächerliche Trupp von Percy Weasley angeführt wurde?
 

„Er ist ein Todesser!“
 

Harrys Augen schimmerten gefährlich, als er auf einmal selbst den linken Ärmel der Robe seines Gefährten zurückzerrte. Severus japste erschrocken auf. Es mochte etwas ausgeblichen sein, doch es war da, das wusste er! Aber... da war nichts!! Nur... weiße Haut, nicht eine dunklere Linie, absolut gar nichts!
 

„Es ist am anderen Arm, das beweist gar nichts! Oder es wird durch Zauber versteckt!“

Es war Severus selbst, der diesmal den anderen Ärmel aufkrempelte. „Testen Sie“, gab er ruhig zurück, wobei er den Rotschopf eisig musterte.
 

Zwei Auroren der Spezialeinheit zum Aufklärung von Kriegsverbrechen und Einfangen der Todesser traten vor, sprachen komplizierte und lange Zauber. Doch nichts geschah. Kein schwarzes Mal, nichts. Sehr zu Severus’ eigener Überraschung. Was hatte Harry nun schon wieder getan?
 

Die beiden Auroren traten kopfschüttelnd zurück, was Percy die Farbe ins Gesicht trieb: „Was hast du gemacht, Todesser?!“, brüllte er. „Kindervergewaltigendes Stück Sch...!“
 

Krach.
 

Weasley Nummer Drei flog durch die halbe Halle, bevor er unsanft auf dem Boden aufschlug, da, wo er vorher gestanden war, hatte nun Sirius seinen Platz eingenommen. Sein Zauberstab steckte immer noch im Halfter, er hatte den Jungen mit bloßen Händen geworfen: „Hiermit, Percy Weasley, bist du jeglicher Stellung, die du je bekleidet hast, enthoben. Das Ministerium wird dich nicht wieder einstellen! Du hast dich in Angelegenheiten außerhalb deines Bereiches gemischt, ohne nachzudenken oder ein Recht darauf zu haben!“
 

Ein magischer Sog entstand und erfasste Percy, der auf einmal aus Hogwarts flog und auch draußen nicht sonderlich weich aufkam.
 

Harry zitterte noch immer. Vor Wut, vor Aufregung, vor Anstrengung und vor Erleichterung, seinen Paten zu sehen.
 

„Und ihr – verschwindet!“, zischte Sirius mit verengten Augen.
 

„Nun.... da ist immer noch die Sache... mit der verbotenen Schülerbeziehung“, meldete sich einer der vollkommen verschüchterten Auroren zu Wort.
 

Remus zuckte die Schultern: „Eigentlich wollte ich es erst beim Abendessen bekannt geben“, murmelte er, doch dann erhob er sich. „Ja, Harry James Potter und Severus Sebastian Snape sind zusammen“, setzte er ruhig an, wobei seine harten Augen auf Ronald Weasley ruhten, der nun doch um einige Nuancen bleicher war. Es war ihm vollkommen klar, wer die Auroren hierher geholt hatte... „Allerdings“, wandte er ein, als die Auroren wieder nach Snape greifen wollten. „Allerdings ist Severus Snape ein Vampir und er hat in Harry schon im ersten Jahr seinen Gefährten erkannt! Eine Akte darüber befindet sich bereits in der entsprechenden Abteilung des Ministeriums! Dieser Mann hat jedes RECHT dazu, mit Harry zusammen zu sein und sicher gibt er Harry nicht bessere Noten, als er verdient, denn er benotet ihn nicht, das macht ein weiterer Ministerialbeauftragter!“
 

Die Auroren blickten sich unschlüssig an. „Wir.... werden das überprüfen“, piepste nun der eine, der die Führung übernommen hatte. „Aber bis dahin... wegen Verdacht...!“
 

„Mein Tränkemeister bleibt, wo er ist!“, knurrte Remus. „Und wenn Sie nicht gleich den Mund halten, werde ich dafür sorgen, dass Percy Weasleys Schicksal goldig aussieht im Vergleich zu Ihrem! Denn dann hat Sirius was zum Spielen!“
 

Absolute Stille lag über der gesamten Schülerschaft, die alle sichtlich schockiert waren über das, was sich gerade vor ihren Augen abspielte.
 

Die Auroren wandten sich langsam, sehr langsam um, wo Sirius stand. Sie sahen Lord Black an, sie wussten, wozu er fähig war, man arbeitete nicht im Ministerium, ohne die rechte Hand des Ministers zu kennen und niemand, der mit ihm zusammenrutschte, kam davon, um von der Geschichte zu erzählen.
 

„Allerdings müssen Sie nicht mit leeren Händen gehen“, knurrte der Werwolf weiter und ohne Vorwarnung flog Ronald Weasley von der Bank, auf der er saß und landete hart vor den Auroren auf dem Boden. „Das da können Sie mitnehmen!“
 

„Sir?“
 

„Dieses kleine Aas hat den Namen eines Schülers eines zu jungen Jahrgangs in den Feuerkelch getan. Befragen Sie ihn, es besteht gefestigter Verdacht! Er hat eine Falschaussage gemacht, die mir diese lächerliche Farce hier aufgezwungen hat und er hat versucht, den Ruf meines Tränkemeisters nachhaltig zu schädigen! Ronald Weasley! Hiermit wirst du aus Hogwarts verstoßen!“
 

Zustimmendes Johlen erklang augenblicklich vom Slytherintisch und auch Rons eigene Geschwister nickten. Vor allem Ginny, die am Meisten unter der Knute dieses Bruders gelitten hatte.
 

„Und nun gehen Sie, bevor Sie denselben Abgang machen, wie Percy Weasley!!“
 

Wortlos half einer der Auroren Ron wieder auf die Beine, bevor sie durch den Mittelgang regelrecht wieder in Richtung Ausgang flohen. Sirius Blick war immer noch hart, als er sich umwandte. “Wir reden heute Abend“, flüsterte er rasch. „Ich hab einige Leute zu politischen Leichen zu verarbeiten...“ Damit verschwand auch Lord Black, während sein Umhang hinter ihm herflatterte, als wolle er die Laune das Mannes andeuten, dessen Temperament inzwischen regelrecht gefürchtet war.
 

„Nun?“, fragte Remus kühl. „Was ist? Soweit ich weiß, ist nachher Unterricht!“
 

Sofort wandten sich alle Gesichter wieder ihren Tellern zu und nicht Wenige sprangen auf und flüchteten aus der Halle, um zu verarbeiten, was sie gerade gehört und gesehen hatten.

„Harry?“, fragte Severus leise. Der Kleine stand immer noch vor ihm. Er führte ihn weg vom Tisch und aus der Halle, bevor er ihn hochhob. Sofort krallten sich die Finger des Jungen an seiner Robe fest. Schock, dachte der Tränkemeister, als er dessen immer noch aufgerissene Augen sah.
 

Er selbst hatte Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, wie ihn das Ganze mitgenommen hatte. Einen Moment lang hatte er tatsächlich gedacht, dass alles vorbei wäre. Als die Auroren die Zauber gesprochen hatten. Doch sein Mal war nicht erschienen. Es war nicht deutlicher geworden, es war einfach verschwunden. Er hatte gespürt, dass Harry etwas getan hatte, ein stabloser, wortloser Zauber.
 

Und das nach dem verdammten Turnier am Vortag! Allerdings konnte er den Kleinen kaum schelten – immerhin hatte ihm das einen lebenslangen Ausflug nach Azkaban erspart. Er brachte Harry in das an den Tränkelehrraum angeschlossene kleine Zimmer, wo er ein Büro hatte und was auch der Eingang zu seinem Quartier war.
 

„Ich bin da“, sprach er leise. „Es ist in Ordnung“, fügte er ruhig an. Er setzte sich auf einen der Sessel, Harry immer noch auf dem Schoß.
 

„Warum hat er das getan?“, fragte Harry nur leise. Er verstand es nicht. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so boshaft sein? Warum hatte Ron seinen Namen in den Feuerkelch geworfen? Denn wenn selbst Remus das sagte, musste es so gewesen sein! Und warum hetzte Ron Auroren auf einen Lehrer?
 

„Eifersucht“, kam es sofort von Severus zurück, bevor er fragte: „Was hast du eben getan? Ich habe etwas gespürt, das Mal... es ist weg! Ich fühle die Magie daraus nicht mehr!“
 

Harry lächelte etwas: „Ich hab es aufgelöst“, gab er ehrlich zurück. „Ich kenne den Spruch, den Voldi benutzt hat, um euch zu brandmarken, wie Kühe. Der Idiot dachte wohl, niemand kann euch davon befreien, weil nur er Parsel spricht. Dumm nur, dass ich das auch kann... Ich hab Lucius auch schon angeboten, seins weg zu machen. Damals war ich sieben, aber er hat mich nicht gelassen... vielleicht sollte ich es ihm noch mal anbieten...“
 

„Ganz sicher nicht, bevor du deine magischen Reserven nicht wieder ganz aufgeladen hast“, schalt Severus sanft. Er strich über die dunklen Locken, wobei ihm klar wurde, dass er das nun jederzeit machen konnte, wo alle Bescheid wussten und das Versteckspiel ein Ende gefunden hatte. „Meinst du, du bist fit genug für den Unterricht, oder willst du etwas schlafen?“, fragte er dann.
 

Harry schüttelte den Kopf: „Es geht schon“, winkte er ab.
 

„Ich will keinen explodierenden Kessel...“
 

„Ist mir das schon mal passiert?“, fragte der Grünäugige nur und lächelte. „Außerdem hab ich heut nicht so viele Stunden. Ich.. ich will nicht, dass irgendwer sagt, ich würde bevorzugt behandelt werden. Sonst bekommen nicht nur Remmy und du, sondern auch noch Siri und Lucius Probleme.“
 

„Das ist doch Unsinn!“
 

Harry blickte den Anderen nur an, bis der seufzte. „Schon gut“, gab Severus nach. „Manchmal bist du entschieden zu erwachsen“, stellte er mal wieder fest. Welches andere Kind würde sich sonst einen freien Tag entgehen lassen?
 

Der Jüngere kicherte ein wenig. Er hatte nun mal, zumindest irgendwie, schon einmal gelebt. Auch, wenn das nur Erinnerungen waren, so waren sie doch...echt. Zumindest für ihn. Und er würde immer irgendwo Angst haben dass etwas geschehen konnte, dass Siri wieder verschwinden und Severus oder seine Freunde tot sein könnten.
 

Er war durchaus erschöpft und er würde Dray bitten müssen, ihn wach zu halten. Doch er würde ganz sicher nicht auf den Unterricht verzichten, nicht heute. „Kann ich nach dem Essen zu dir kommen?“, fragte Harry nach einer Weile leise. Er wusste, sie mussten gleich ohnehin ins Klassenzimmer.
 

„Sicher“, nickte Severus und küsste Harry auf die Stirn, half ihm dann auf die Beine, bevor er seine eigene Robe glättete. „Ich habe zwar nachmittags noch eine Klasse, aber du kannst gern schon in mein Quartier gehen. Ich denke, du wirst danach ohnehin erst mal schlafen wollen.“
 

Harry lächelte nur schief, er wollte nach seiner Tasche greifen, wobei ihm auffiel, dass sie nicht da war. Verdammt. Er hatte sie wohl in der Aufregung in der Halle gelassen. Na ja, auch nicht so schlimm. Draco hatte sie sicher nicht stehen lassen. Er nickte seinem Gefährten noch einmal zu, lächelte und trat als Erster in den Klassenraum, in dem bisher nur Draco und seine Leute saßen, zu denen er rasch ging.
 

„Danke, dass du meine Tasche nicht hast stehen lassen.“
 

Der Blonde lächelte nur, sah dann aber besorgt aus: „Meinst du nicht, du solltest schlafen? Du siehst...“
 

„...beschissen aus“, grinste Pansy. „Aber ich muss ja sagen, wie du da vor gerannt bist – wow! Und dann der Direktor! Ich hab ihn noch nie so wütend gesehen, wie er Percy aus Hogwarts geworfen hat! Milli ist hinterher! Es hat ihn bis hinter die Grenzen des Schildes um die Schule geschleudert und er soll nicht gerade weich gelandet sein!“
 

Harry lächelte nur schief.
 

„Aber erst die Blicke! Ich sag euch, ich hab noch nie so viele Gryffindors auf einmal so saudumm aus der Wäsche kucken sehen! Wirklich! Es war ja auch eine Unerhörtheit!“, ereiferte Milli sich. „So ein Gerücht in Umlauf zu bringen! Dass Snape sich erpressen lassen würde für sexuelle Gefälligkeiten! Brrrr!!“ Sie schauderte und lachte dann.
 

Harry nickte und holte seine Bücher heraus.
 

„Nur, wie hast du das gemacht?“
 

„Was gemacht?“
 

„Das, na ja... wir wissen, dass...“, Blaise deutete auf seinen linken Unterarm.
 

„Das ist der Grund, warum er so müde ist, Schafskopf“, grummelte Draco. „Er hat seine Magie gestern zu viel eingesetzt und heut schon wieder! Warum lässt Onkel Sev dich überhaupt aus dem Bett?“ Der Blonde sah aus, als würde er Harry am Liebsten selbst genau dorthin verfrachten.
 

„Ganz einfach – weil ich keine Lust habe, dass es heißt, dass ich eine Sonderstellung habe...“
 

„Heißt es doch eh schon“, meinte Draco achselzuckend. „Falls du es vergessen hast, da ist nicht nur ein knurriger Tränkemeister, den du um deinen kleinen Finger gewickelt hast, sondern auch noch der Direktor der Schule“, erinnerte er seinen Freund. „Also, was hätte es für einen Unterschied gemacht?“
 

„Es... es hätte nur wieder geheißen, es sind sexuelle Gefälligkeiten im Spiel“, nuschelte Harry, wobei er rot wurde.
 

Die Slytherins lachten. Draco schlug seinem kleinen Bruder auf die Schulter. „Ja, dann bist du die einzige, jungfräuliche, ungeküsste Hure von Hogwarts“, stellte er nur fest. „Das ist doch auch schon was!“
 

Was Harry noch mehr zum Erröten brachte. Denn es stimmte. Severus küsste ihn durchaus, fast jede Nacht auf die Stirn und er hielt ihn im Arm, aber viel mehr war da nicht, obwohl er sich immer öfter nach einem richtigen Kuss sehnte. Doch er wusste, dass der Tränkemeister das nicht tun würde, solange er dachte, Harry wäre noch nicht bereit und das konnte ewig dauern...
 

„Rede doch endlich mal mit ihm“, schlug Draco leise vor. „Er wird sicher nicht von sich aus was anfangen, das weißt du so gut wie ich.“
 

„Wie soll ich denn darüber reden?“, fragte Harry, sichtlich wenig begeistert von dem Vorschlag.
 

„He, du bist mein Gefährte, ich bin keine elf mehr und jetzt küss mich endlich, du Dummkopf?“, schlug der Blonde wie aus der Pistole geschossen vor.
 

„Was..?! Ich kann doch nicht ...!“
 

„Was, Potty-Potty?,” ertönte eine hämische Stimme. „Noch mehr Lehrer bumsen?“
 

Harry zuckte kurz zusammen, bevor er sich umwandte, ganz langsam. Ein Junge aus Gryffindor, den er oft bei Ron gesehen hatte. Welch Überraschung... und doch tat dieser Kommentar einfach weh.
 

„Sieh einer an“, schnarrte Draco sofort zurück. „Und das von jemandem, der mit jedem Lehrer vögeln würde, nur um gute Noten zu bekommen! Du wirst durchfallen, Thomas! Im hohen Bogen!“
 

„Pah! Ihr in Slytherin bumst ihn doch eh alle! Seit Jahren!“
 

Das war das eine Wort zu viel gewesen. Schon flogen die wüstesten Sprüche durch den Raum.
 

„AUFHÖREN!“
 

Erst das Aufflirren verärgerter Magie verschaffte dem Professor allerdings Gehör. Severus hatte einen guten Teil dieser lächerlichen Konversation mitbekommen. „150 Punkte Abzug von Gryffindor für Beleidigungen und tätlichen Angriff, sowie Provokation zu einem Kampf!“
 

Wow! Das war verdammt viel! Aber das Beste war, dass Dean scheinbar fast noch etwas gesagt hätte.
 

„Sagen Sie, was Sie gerade denken und ich garantiere Ihnen, Sie können Ihrem Klassenkameraden folgen!“ Jeder im Raum wusste, wer gemeint war und alle beschlossen, es nicht darauf ankommen zu lassen. Aus einer Schule geworfen zu werden, galt als schlecht, aus Hogwarts geworfen zu werden, als Untergang.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Bessere_Haelfte
2008-07-28T10:47:26+00:00 28.07.2008 12:47
endlich!
jetzt wissen es alle!


Von:  XxXWraithXxX
2007-12-29T20:36:27+00:00 29.12.2007 21:36
So eine tolle Gschichte und so wenig Kommis, das finde ich voll schade, habe dein Geschichte heute gefunden und gelesen, sie ist wirklich spannend, eigentlich wollte ich mir ja Zeit lassen, aber ich konnte einfach nicht wiederstehen weiter zu lesen, es war trurig und auch schön, mal ein anderes Pairing, das hätte ich beim ersten Kapi nicht gedacht das es sich um Snarry handelt, eher habe ich gedacht an Drarry, die mag ich wirklich gern.
Was solls die Story hat einen tollen Hintergrund, nur deshalb lese ich sie auch nur.
Ja kenne ich gut, manche lesen es aber hinterlassen nicht ein einziges Kommi.
Habe meine Storys auch noch woanders ausgestellt, hier ist es wirklich schwer noch Kommis zu bekommen.
Schön das die beiden sich efunden haben, hat auch lange genug gedauert.

Schreib schnell weiter.

Draco

P.S. Schick mir bitte eine ENS, wenn es weitergeht.
Danke dir schon Mal im Vorraus.
Von:  sann
2007-12-29T18:36:47+00:00 29.12.2007 19:36
tolles kapi
hat mir super gefallen
schreib schnell weiter
Von:  xuxu713
2007-12-28T13:16:07+00:00 28.12.2007 14:16
zu gerne würde ich wissen wollen, was genau Dean Thomas noch sagen wollte ... kannst du es mir nicht sagen?!?
Die Behandlung von Weasley Nummer 3 & 6 fand ich sehr gut. Den Flug hätte ich gerne gesehen, aber ich Habe Fantasie! Was fällt dieser Kreatur von Weasley Nummer 3 nur ein Severus Snape verhaftet lassen zu wollen?! Die Gründe würden normalerweise gerechtfertigt sein, aber Remus und Sirius haben glücklicherweise früh genug vorgesorgt und den Rest hat Harry rechtzeitg verschwinden lassen.

Oh Mann, Sirius Blick schien mörderisch zu sein, ebenso die Stimme von Remus. Die beiden schienen kurz vorm explodieren zu sein, frage mich wie sie sich noch kontrollieren konnten?!
Die Aussage von Draco: '... einzigste jungfräuliste und ungeküsste Hure Hogwarts' war der Knaller, noch besser als die Ausführung wie Harry Severus zu einem Kuss überreden soll.


LG xuxu

PS: Freue mich, dass du jetzt mehr Reviews auf diese Story bekommst.
PPS: Hoffe Du hattest schöne Weihnachtsfeiertage und wirst jetzt nicht zum ebay-Powerseller?!
PPPS: Falls Du (was ich nicht hoffe) es bis zum Jahreswechsel nicht mehr schaffen solltest ein neues Kapitel online zu stellen (siehe PPS) dann wünsche ich Dir schonmal einen Guten Rutsch und komme gut im Neuen Jahr an.
Von:  Riddle
2007-12-28T03:20:04+00:00 28.12.2007 04:20
aaaaaaa~~~aaaaalso......
als erstes muss ich sagen.... TOLL GESCHRIEBEN!!!!!
die Story ist genau nach meinem Geschmack!!!
*klatsch*
nicht jeder schaft es sowas zu bewerkstelligen!!
ich würde mich sehr freuen wenn du mir eine ENS schicken könntest wenn es weiter geht?!
freu mich schon aufs nächste kappi ^.~

dat Zi-chan
Von:  Saint
2007-12-27T22:16:26+00:00 27.12.2007 23:16
Hmm bin heute zum ersten mal gestossen und finde sie nicht schlecht. Vielleicht an manchen Stellen etwas ausbau fähig aber auf jeden Fall interesant. Bin gespannt wie es weiter gehen wird.


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