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A Christmas carol

oder wie erklärt man einem sturen Hanyou Weihnachten
von

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4. Advent

Hach, endlich hab ich zeitweise wieder Internetzugang.
 

Darum geht es hier Weihachten noch eine Weile weiter.
 

________________________________
 

Der nächste Morgen begrüßte sie mit einem strahlenden Sonnenschein. Von den dicken Sturmwolken des letzten Tages und der Nacht war nichts mehr zu sehen.

Inu Yasha streckte sich auf Hundeart und sah sich zu dem kleinen Elfen um:

„Können wir los?“

„Gerne. Um so schneller kann ich wieder bei meinem Meister sein.“

„Danke, dass ich dich kennen gelernt habe.“ Rin trat zu ihnen.

„Ich auch. Pass auf dich auf, kleines Menschenkind.“

„Du auch.“

Sie winkte hinter ihnen her, als sie sich auf den Weg machten.

Beim Brunnen angekommen, hielt Elodie mitten im Flug inne.

„Was ist denn?“ Der Hanyou war wie immer sehr ungehalten.

„Mein Meister, er muss auch hier sein. Seine Aura geht vom Brunnen aus weg. Aber wie kann das sein?“

„Und wohin?“ Eigentlich passte es ihm überhaupt nicht in den Kram, sich auch noch darum zu kümmern.

Vielleicht lief dieser komische Weihnachtsmann einem Youkai über den Weg und dann musste er, Inu Yasha, Kagome lang und breit erklären, warum er sich der Sache nicht angenommen hatte. Immerhin schien er irgendeine wichtige Persönlichkeit in ihrem Land zu sein.

„Da lang.“ Elodie zeigte in den dichten Wald, genau auf die Richtung zu, in der die Höhle lag, in dem der Dieb Onigumo von Kikyou vor 50 Jahren gepflegt worden war.

„Dann los. Ich habe momentan nichts anders zu tun.“

Inu Yasha pflügte sie aus der Luft und setzte sie sich, trotz ihres Protestes auf seine Schulter:

„Halt dich fest!“

Als er losrannte, klammerte sie sich verzweifelt an seine Kette.

An der Höhle angekommen, roch Inu Yasha etwas, was ihm gar nicht gefiel.

„Naraku“, knurrte er nur und rannte schon, ohne weiter nachzudenken, dem Geruch nach. Na Klasse, der hat mir echt noch gefehlt.

„Wer oder was ist ein Naraku?“, wollte die schwer mit ihrem Gleichgewicht kämpfende Elfe wissen.

„Ein Hanyou. Er hat sich aber selbst zusammengebastelt aus verschiedenen niedrigeren Dämonen.“

„In die Richtung geht auch die Aura meines Meisters.“

Er wird doch nicht...?, dachte sich Inu Yasha. So bescheuert wird Naraku doch nicht sein, oder?
 

Ein dicklicher Mann mit roter Zipfelmütze, rotem Mantel und weißem Bart verstand die Welt nicht mehr. Eben noch war er im tiefsten Schneesturm auf der Suche nach seiner Dienerin und nun lag er mit dem Bauch voran auf einem seltsamen Fell und flog ohne Schlitten durch die Lüfte. Was war nur geschehen? Er hatte den komischen Mann in der Rüstung doch nur gefragt, ob er ein kleines Wesen mit Flügel gesehen hatte. Und nun das. So eine bodenlose Frechheit. Was erlaubte der sich eigentlich so mit ihm, dem Weihnachtsmann, umzugehen?

Unter sich sah er ein typisches japanisches Schloss aus dem 15. Jahrhundert auftauchen. Er dachte nicht, das so etwas in seiner Zeit noch existierte. Der Kerl flog darauf zu und landete. Er selbst fand sich am Boden auf seinen vier Buchstaben sitzend wieder.

„Was soll das? Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?“, verlangte er zu erfahren, nachdem er sich endlich wieder erhoben hatte.

„Naraku. Immerhin sollst du wissen, welchem Wesen du bald angehören wirst. Du hast eine seltsame Aura. Was bist du?“

„Ich bin der Weihnachtsmann, was sonst?“

„Interessant und was ist das, ein Weihnachtsmann?“

„Ich bringe den Menschen immer in der heiligen Nacht Geschenke, wenn sie brav waren. Sonst gibt es die Rute.“

„Rute?“

„Du bekommst sicher eine von mir. Obwohl, an den Namen Naraku auf meiner Liste kann ich mich nicht erinnern.“

„Unwichtig. Sobald ich einen Weg gefunden habe, dich mir einzuverleiben, ist es mit dem Geschenke bringen vorbei. Sei solange mein Gast. Wegkommen tust du hier nie mehr. Das Schloss ist durch Bannkreise von der Außenwelt abgeschnitten.“

Damit schritt er auf den Eingang zu und ließ ihn allein in der Kälte zurück.

In einer knappen Woche ist Weihnachten und ich habe noch so viel zu tun und wo sitze ich? Hier fest bei irgend so einen verrückten Spinner. Was ist nur aus der Welt geworden?
 

„Der Geruch von ihm endet hier.“ Inu Yasha blieb stehen und sah sich um. Dann zog er sein Schwert.

„Tessaiga!“ Es verwandelte sich von grau in Rot und er schlug zu. Der vermutete Bannkreis gab nach und er stieg ein. Hinter sich roch er was Bekanntes und er stöhnte innerlich auf: der hat mir gerade noch gefehlt.

„Was willst du, Sesshoumaru?“

„Naraku, was sonst?“

Er lief nun neben ihm her.

„Wer ist das, Inu Yasha?“, wollte die Elfe wissen.

„Das ist nur mein Bruder“, erklärte der Hanyou ihr.

„Halbbruder“, korrigierte der ihn gleich. „Du hast seltsame Freunde.“

„Du auch. Wo ist diese komische Kröte?“

„Das geht dich nichts an.“ Zum Glück war der nicht da, schob er in Gedanken hinten dran.

Sie waren nun im Innenhof der Burganlage angekommen.

„Meister!“, rief der Elf erfreut aus.

„Elodie, wo bist du gewesen? Ich habe dich überall gesucht.“

Ein älterer, wohlbeleibter Mann erhob sich schwankend.

„Er hat das Selbe an wie du, Inu Yasha.“ Sesshoumarus Stimme tropfte nur so vor Ironie.

„KEH!“

„Was für ein unerwartetes Vergnügen beide Brüder hier zu haben.“ Naraku gesellte sich zu ihnen.

Sesshoumaru zog Tenseiga.

„Ihr wollt euch doch nicht etwas bekämpfen?“ Entsetzt sah der Elf von einem zum anderen.

„Was sonst. Der gehört endlich vernichtet.“ Inu Yasha hielt sein Schwert fester.

Innerlich war Sesshoumaru mit ihm einer Meinung. Er ließ sich wie immer nichts anmerken. Ohne ein Wort zog er Tensaiga aus der Scheide und stellte sich neben seinen Bruder auf. Vielleicht konnten sie zu zweit ihn doch vernichten. Verwirrt konnte er über solche Gedankengänge nur noch den Kopf schütteln.

Schon rannte Inu Yasha planlos auf das Dämonenpuzzle los und landete wie erwartet keinen Treffer. Sesshoumaru fragte sich gerade mal wieder selbst, wer ihm überhaupt aufrecht Gehen beigebracht hatte. Er hob sein Schwert an und wollte sich auf den Weg machen. Keiner achtete auf die kleine Person in ihrer Begleitung, die entsetzt dem Kampfgeschehen vor sich verfolgte. Endlich löste sie sich aus ihrer Erstarrung, flog auf.

„Das reicht jetzt!“

Von der kleinen Elfe ging ein strahlendes Licht aus, welches sich schnell verbreitend die beiden Brüder mit einschloss, Naraku erfasste, bevor der fliehen konnte.

„Elodie, was tust du denn? Das hier geht uns nichts an.“ Entsetzt beobachtete der Weihnachtsmann, wie seine kleine Dienerin ihren Zauber wirken ließ.

„Meister geht, das hier ist meine Angelegenheit. Geht zum Brunnen zurück. Ich habe hier noch einiges zu erledigen.“ Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck schob sie sich die kurzen Ärmel ihres Gewands noch weiter nach oben.

„Was soll das Elodie? Wir müssen hier schnell weg."

„Meister, verschwindet endlich! Ich muss denen Manieren beibringen.“ Sie zitterte vor unbekanntem Zorn.

„Du immer mit deinem friedfertigem Wesen. Du weißt doch, dass die Menschen es nie lernen werden. Was mischt du dich da ein?“ Seine Stimme klang äußerst angespannt.

„Weil ich es muss. Wir sind die Einzigen in dieser Welt, die den Menschen noch Hoffnung bringen und darum muss ich mich hier einmischen. Ich weiß nicht was hier abgeht, aber es muss einen Grund geben, dass ich hier gelandet bin. Bitte geht, Meister.“

„Elodie, zum letzten Mal, wir müssen hier weg!“ Er deutete mit seiner behandschuhten Hand hinter sich. „Geht nun endlich, Meister.“ Sie leuchtete greller, ein Zeichen, dass sie wütend war.

„Aber Elodie…“

„Meister, wenn Ihr nicht gleich weg seid, werde ich ernsthaft böse mit Euch!“ Zornig funkelte sie ihn an und schickte einen Strahl ihres Leuchtens in seine Richtung.

„Wie immer reagierst du über und mischt dich in Dinge ein, die uns nichts angehen.“

Damit verschwand er.

Das Licht ließ nach und es war nichts mehr so, wie vorher.

„Was hast du gemacht?“ Inu Yasha starte auf seine Hand, die eben noch Tessaiga hielt. Es befand sich dort nicht mehr das Schwert seines Vaters, sondern ein länglicher, oben nach unten gebogener Stock in rot-weiß, der süß roch. Vorsichtig sah er zu seinem Bruder hin, auch er hielt dieses komische Teil in der Hand. Sein Gesichtsausdruck hingegen war nicht zu deuten.

Jetzt blickte er zu Naraku, der nicht in seinem üblichen Bannkreis hockte, sondern in einem seltsamen Gebilde. Er rührte sich nicht und wirkte wie erstarrt. Inu Yasha hatte so eine durchsichtige Kugel schon mal bei Kagome gesehen, als sie in ihrer Zeit mit ihrem Bruder solche Dinger erzeugt hatte. Sie nannte es Seifenblase. Diese hier roch seltsam süß.
 

„Was hast du gemacht, Wesen?“ Sesshoumaru hatte sich den Elf geschnappt und hielt sie nun in seiner Hand fest.

„Ich habe eure Schwerter nur an einen sicheren Ort gebracht. Sobald das Weihnachtsfest vorbei ist, bekommt ihr sie wieder.“

„Danach bringe ich dich um“, kündigte er in einem ruhigen Ton an.

„Das kannst du nicht. Egal wie mächtig du bist.“

„Das werden wir dann sehen.“

„Was hast du mit dem da gemacht?“ Inu Yasha zeigte auf Naraku.

„Er ist in einer Zuckerblase gefangen und kann nicht mehr raus. Er wird erst nach dem Weihnachtsfest die Möglichkeit haben sich zu befreien.“

„Sehr schön. Dann kann ich ihn auch so umbringen.“ Inu Yasha knackte mit seinen Fingern und ging auf die Kugel zu. „SANKONTESSOU!“ Er ließ seine Krallen auf die Blase herunterfahren. Sein Angriff verpuffte im Nichts.

„Muss man denn immer alles selbst machen?“ Sesshoumaru ließ Elodie los und ging auf die Blase zu. „Dookasu!“ Auch das Gift in der Hand des Hundedämons brachte sie nicht zum Schmelzen.

„Spezialanfertigung“, grinste die kleine Elfe.

„Dann warten wir solange, bis wir unsere Schwerter wieder bekommen und radieren ihn dann aus“, bestimmte Inu Yasha und setzte sich auf den Boden.

„Warum bekämpft ihr euch eigentlich?“

„Er ist ein intriganter Mistkerl und hat schon sehr viel Schaden angerichtet.“

„Den meinte ich auch nicht, warum bekämpft ihr euch?“ Sie zeigte auf ihn und Sesshoumaru.

„Das geht dich nichts an!“, fauchten beide Brüder zugleich.

„Dann erhöhe ich meine Bedingungen. Ihr werdet eure Schwerter erst wiederbekommen, wenn ihr es geschafft habt, eine Woche ohne Streit und Zank miteinander umzugehen.“

„Wie bitte?????“

Sie flüchtete sich in die Luft, als drei Hände mit Klauen nach ihr griffen.

„Das sind meine Bedingungen. Haltet euch dran und ihr bekommt die Schwerter wieder.“

„BLÖDES INSEKT!“, brüllte der Hanyou hinter ihr her, während sie schnell außer Reichweite flog.

„Ich werde in der Nähe des Schreins sein.“ Sesshoumaru drehte sich um und ging.

„Warte. Du solltest zu Rin sehen.“

Kaum sichtlich nickte der Hundedämon.

Sie gingen in Richtung Dorf davon. Der Inu Youkai vorneweg. Er sah immer zu, dass er an erster Stelle ging, damit dieser verblödete Halbbruder von einem Hanyou endlich schnallte, wo sein Platz in der Gesellschaft war. Weit unter ihm.
 

Woanders in einem Fischgerippe
 

„Wie kommen denn die beiden Schwerter hier her?“, wunderte sich Toutousai und kratzte sich an der Stirn. Mitten aus dem Nichts waren sie ihm und Miyouga auf dem Kopf gefallen. Während der Flohdämon immer noch mit seinem Körper kämpfte, hatte sich der Schmied schnell von seiner Beule erholt.

„Egal, ich werde sie mir erstmal ansehen.“

Er zog Tessaiga aus der Scheide und schüttelte nur den Kopf:

„Dieser Hundebengel hat es wieder nicht gut behandelt.“

Auch bei Tenseiga konnte er nur noch mit dem Kopf schütteln:

„Was bilden sich diese Beiden eigentlich ein, so mit meinen Schwertern umzugehen?“

Er machte sich an die Arbeit. Vermutlich würden sie hier bald erscheinen und ihr Eigentum zurückfordern. Inu Yasha würde er die Leviten lesen, aber Sesshoumaru brav sein Schwert aushändigen. Immerhin wollte er den nächsten Tag noch erleben.
 

Neuzeit:
 

„Kagome, ich habe was für Inu Yasha gefunden“, begrüßte ihre Mutter sie.

„Wirklich? Was denn?“ Neugierig trat das Schulmädchen näher.

„Schau mal, ich habe ihm ein Paar Jeans, einige T-Shirts und ein Paar Turnschuhe gekauft.“

„Ich glaube kaum, dass er das anziehen wird, wenn er bei uns ist.“

„Überlass das nur mir.“

„Ist gut, Mama.“

„Und was hast du für deine anderen Freunde erstanden?“

„Für Shippou und Rin habe ich Süßigkeiten, einen neuen Malblock und diese Wachsmalstifte. Für Sango einen dicken Pullover, Lippenstift und einige Haarbänder. Und für Miroku ein Buch über Buddha. Kirara bekommt eine Ladung Katzenfutter und Kaede habe ich einige Stücke duftende Seife gekauft und einen neuen Topf.“

„Und für Inu Yashas älteren Bruder, wie hieß der noch mal?“

„Sesshoumaru? Ich glaube kaum, dass der ein Geschenk will.“ Kagome war sich ganz sicher, dass der nichts wollte.

„Wie sieht der eigentlich aus, Nee-Chan?“, wollte nun Souta von ihr wissen.

„Fast so wie Inu Yasha, nur mit lauter Zeichen im Gesicht und einer Fellboa. Na und die Ohren sind nicht auf dem Kopf, sondern an der Seite und spitz.“

„So wie bei einem Elf?“

„Genauso.“

„Das ist aber ein komisches Licht, was da vom Schrein kommt.“ Ihr Großvater war aufgestanden und starrte nach draußen auf den verschneiten Hof.

„Das sehe ich mir gleich an.“ Kagome griff sich ihren Bogen, einige Pfeile und rannte nach draußen. Erstaunt blickte sie den älteren Herren im roten Mantel an.

„Wer sind Sie und was haben Sie im kleinen Schrein zu suchen?“ Sogleich hatte sie ihren Bogen schussbereit erhoben und bedrohte ihn damit.

„Schon gut, Kindchen, ich will nichts böses.“ Beschwichtigend hob er die Hände

„Und was wollten Sie da?“ Sie zeigte mit dem aufgespannten Pfeil in die angegebene Richtung.

„Kagome, das ist doch der Weihnachtsmann.“ Souta war zu ihr getreten.

„Quatsch, den gibt es doch nicht.“

„Dein Bruder hat Recht, Higurashi Kagome.“

„Woher kennen Sie meinen Namen?“

„Weil ich der bin, den du schon lange als Hirngespinst abtust.“

Dadurch, dass sie im Mittelalter schon alle möglichen seltsamen Figuren getroffen hatte, glaubte sie ihm. Eine Stimme in ihr sagte, dass er ganz Harmlos war. Sie senkte ihren Bogen.

„Hast du uns auch Geschenke mitgebracht?“, wollte Souta gleich wissen.

„Aber nein, die kommen erst in der heiligen Nacht. Könnt ihr mir vielleicht helfen? Mir ist etwas Seltsames passiert und ich bin mir nicht sicher, ob ich geträumt habe, oder nicht.“

„Sind Sie in den Brunnen gefallen?“

„Ich habe eine meine Weihnachtselfe gesucht und dabei hat mich ihre Aura direkt in den Brunnen geführt.“

Kurz erzählte er ihnen, was sich zu getragen hat.

„Leider weiß ich nicht, ob es ihr gut geht, oder nicht. Ich muss an den Nordpol zurück, Ich habe noch so viel zu erledigen, bevor ich die Geschenke austrage.“

„Keine Angst, ich kümmere mich darum.“

„Danke.“

Mit einem lauten Plopp war er verschwunden.
 

Am Schrein im sengoku jidai:
 

„Du bist ja noch da“, wunderte sich Rin und ging auf Elodie zu. Den Schnee unter ihren Füßen ignorierend.

„Leider. Wer bist du denn?“ Irgendwie kam ihr diese Kleidung vertrauter vor, als alles, was sie hier bis jetzt gesehen hatte.

„Gott sei Dank habe ich dich gefunden. Meine Name ist Kagome. Der Weihnachtsmann macht sich große Sorgen um dich.“

„Du hast ihn getroffen?“

„Ja, in meiner, besser in unserer Zeit.“

Ungläubig sah sie das Mädchen an.

„Dann führt der Brunnen in eine andere Zeitepoche?“

„Ja, ins Sengoku Jidai.“

„Was ist das denn nun wieder?“

„Es gab eine Phase in der Geschichte Japans, in der sich die einzelnen Fürsten untereinander bekämpften. Das nannte man die Epoche der kriegerischen Staaten. Das war von unserer Zeit aus 500 Jahre in der Vergangenheit.“

„500 Jahre? Kein Wunder, das mir das alles so fremd erscheint.“

„Wesen.“ Eine eiskalte Stimme erklang neben ihnen. Keiner hatte das starke Youki bemerkt, das sich ihnen genähert hat.

„Sesshoumaru-Sama! Da seid Ihr ja wieder!“ Glücklich rannte Rin auf ihn zu, stoppte aber, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Er hatte von dem Schlossvorplatz diese seltsame Stange mitgenommen und legte sie nun vorsichtig auf den Boden ab. Vermutlich brauchte er sie noch, um sein Schwert wieder zubekommen. Und das wollte er so schnell wie möglich. Eine Woche mit seinem nervigen kleinen Halbbruder und vielleicht auch noch mit diesen Menschen, das fehlte ihm noch.

„Weg da, Sesshoumaru, sie gehört mir.“ Inu Yasha erschien auf der Bildfläche. Auch er trug immer noch diesen komischen, oben gekrümmten Stab.

„Sie?“

„Du hast noch gar nicht bemerkt, dass sie weiblich ist, Sesshoumaru?“ Miroku trat zu ihnen. „So ein zartes Wesen. Und so hübsch. Willst du….“

„Denk nicht mal dran.“ Sango war schnell erschienen und haute ihm gekonnt ihren Bumerang auf den Kopf. Betäubt glitt er zu Boden und blieb liegen.

Sesshoumaru dachte sich seinen Teil, wandte sich aber wieder der Elfe zu:

„Wesen, gib mir Tenseiga zurück.“

„Genau, ich will Teissaiga auch wieder haben“, schloss sich Inu Yasha sogleich an.

„Geh weg, sie ist mein Opfer“, schob Sesshoumaru ihn zur Seite.

„Das glaubst auch nur du!“ Der Hanyou drängelte sich wieder nach vorne.

„Geht das bei den Beiden immer so ab?“, fragte Elodie mit einem genervten Gesichtsausdruck. Beide sahen sich nun an und wirkten so, als würden sie sich gleich prügeln.

„Stell dir vor“, antworteten alle wie aus einem Munde.

„Und warum streiten sie sich, sie sind doch Brüder?“

„Halbbrüder!“, riefen Sesshoumaru und Inu Yasha gleichzeitig aus. Soviel Zeit musste sein, um das richtig zu stellen.

„Verstehe, verschieden und doch gleich.“ Nachdenklich hing die Elfe in der Luft.

„Damit wirst du mich aber nicht schlagen“, sagte nun Sesshoumaru süffisant und deutete auf den seltsamen Stab in Inu Yashas Hand, mit dem der die ganze Zeit schon in der Luft wie mit einem Taktstock rumfuchtelte. „Kämpfst du mit deinem Schwert auch so?“

„Du Scheißkerl!“ Sogleich war der Hanyou auf 180 und sprang auf Sesshoumaru zu. Der wich geschickt aus.

„Sesshoumaru-Sama, Inu Yasha Sama. Müsst ihr euch denn streiten?“ Rin wollte, dass sie endlich aufhörten.

„Ehrlich gesagt, muss ich ihr zustimmen.“ Elodie war näher geschwebt. „Dabei dachte ich, der Entzug der Schwerter würde die beiden Streithähne näher bringen. Anscheinend muss ich härtere Maßnahmen ergreifen.“

Ein Glühen ging von ihr aus und erfasste die Zankenden, die augenblicklich ihren Kleinkrieg einstellten und verwundert zur ihr hinsahen. Das Licht erstarb und vor der Hütte von Kaede standen keine zwei Hundebrüder mehr, sondern zwei Männer mit langen schwarzen Haaren, ohne die Attribute ihrer dämonischen Herkunft.

Als Erster überwand Inu Yasha seine Verwunderung über das veränderte Aussehen von Sesshoumaru:

„Du bist ein Mensch.“

„Du auch. Wesen, was hast du getan?“

Sesshoumaru stampfte auf sie zu.

„Ich heiße Elodie und bin eine Weihnachtselfe. Merk dir das endlich!!!!“ Wütend flatterte sie ihm um den Kopf.

„Sollte ich?“ Nach seiner Art waren ihm die Augenbrauen nach oben gerutscht.

„Du solltest endlich mal mehr Respekt gegenüber anderen zeigen. Das gilt auch für dich, Inu Yasha.“ Elodie blieb nun in der Luft hängen und blickte sie beide wütend an. Ihre Arme waren untergeschlagen und sie verstand immer noch nicht, warum sie sich einfach nicht verstehen wollten.

„Wirf mich nicht mit dem da in einen Topf!“, kam es gereizt von dem ehemaligem Hanyou aus dem Hintergrund.

„Wie lange sollen sie in diesem Zustand bleiben?“, brachte Kagome gerade noch heraus. In ihrem Hals steckte ein Lachen und wenn sie nicht wollte, dass es ausbrach, sollte sie lieber still sein.

„Bis nach Weihnachten.“

„Und Tessaiga?“, wollte Inu Yasha natürlich genauer wissen.

„Sobald es mir in den Kram passt!!!!!!“, giftig Elodie ihn an.

„Was sind die Bedingungen?“ Sesshoumarus Stimme schaffte es auch in diesem Zustand äußerst frostig zu sein. Er war gereizt. So konnte er nicht auf Rin aufpassen und sollte Naraku nach seiner Befreiung herausfinden, dass er und Inu Yasha in dieser Lage waren, waren sie so gut wie tot. Von Rin ganz zu schweigen.

„Seit eine Woche lang nett zu einander und habt euch lieb!“

„Das ist bei denen völlig unmöglich“, meinte nun Shippou und schüttelte den Kopf.

„Sieh dich vor, was du sagst, Fuchs.“ Drohend blickte Sesshoumaru auf ihn herunter.

„Aber warum denn? Ich meine, wenn ihr ein Problem miteinander habt, dann kann man darüber doch reden, oder?“ Rin verstand so oder so nicht, dass sich die Beiden immer stritten und bekämpften. Und überhaupt, so fand sie Sesshoumaru viel schöner. Die langen schwarzen Haare waren sicherlich gut zum Kämmen.

„Ich glaube, dafür bist du noch zu klein, Rin-Chan“, sprach Sango sie nun an.

„Meinst du?“

„Mit dem werde ich mich nie vertragen!“, tönte Inu Yashas Stimme durch den schneekalten Dezembertag.

Ein ungewollter, lauter Knurrer aus Sesshoumarus Richtung ließ alle ihn ansehen. Er selbst blickte auf seinen Bauch.

„Du scheinst Hunger zu haben“, bemerkte Kagome an.

„Dann muss ich was essen.“

„Ich habe Suppe fertig. Bitte kommt doch herein“, bat Kaede sie und deutete auf die Hütte.

„Dann können wir endlich wie eine Familie sein“, freute sich Rin und rannte hinter dem ehemaligen Hundedämon her.

„Ich muss leider wieder gehen. Kommt ihr alleine klar?“, fragte Kagome an ihre Freunde gewandt.

„Natürlich. Geh du nur. Ich denke, in diesem Zustand werden beide nicht allzu viel Schaden anrichten können.“ Elodie lächelte sie an.

„Kurz komme ich noch mit hinein. Ich habe noch was für Rin.“

„Wesen“, sprach Sesshoumaru Elodie an, als sie die Hütte betraten.

„Ich heiße aber nicht so!“, pflaumte sie ihn beleidigt an.

Kühl wie immer ging er auf ihren Einwurf nicht ein.

„Kannst du Naraku länger in dieser Kugel festhalten?“

„Das kann ich.“

Da momentan dicke Luft in der Hütte herrschte, flog sie gleich los.

„Äh, Sesshoumaru, ich habe ein Geschenk für Rin. Ich denke, sie kann es nun gut gebrauchen. Wenn du es denn erlaubst.“

Er maß Kagome mit einem undurchsichtigen Blick:

„Zeig es mir.“

Aus ihrem Rucksack fischte sie lange Strümpfe, einen Schal, die Stiefel, eine Mütze, Handschuhe, Kinderunterwäsche und einen dicken, langen Mantel.

„Das hat früher mir gehört. Bei dem Wetter wäre es sicher besser, wenn sie das hat.“

Kurz sah er sie noch an, dann befahl er:

„Leg es hier hin.“

Kagome legte es Rin nicht hin, sondern gab es ihr:

„Für dich.“

„Das ist alles wirklich für mich?“ Ungläubig sah das kleine Mädchen auf die Sachen herunter.

„Ja.“

„Aber das ist so viel!“

„Rin, bedank dich bei Kagome und zieh es an.“ In der altbekannten Stimmlage hatte Sesshoumaru sie angeredet.

„Danke, Kagome-Sama.“ Rin umarmte sie kurz und verschwand hinter dem Wandschirm, der seit einer Weile in Kaedes Hütte stand.

Die Suppe war fertig und die alte Miko verteilte sie auf die Anwesenden.

„Für mich bitte nicht. Ich muss gleich zur Schule. Und daher nun los. In einigen Tagen komme ich euch wieder besuchen.“ Kagome stand auf und ging nach draußen.

„Komm bald wieder!“; rief Shippou ihr trotzdem hinterher.
 

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So, bis dahin reicht es erstmal.
 

Über Kommis und Anregungen würde ich mich wie immer sehr freuen.
 

LG
 

Bridget



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kagome0302
2008-01-01T22:35:31+00:00 01.01.2008 23:35
Das ist so ein geiles Kap.
Die Elfe hat es faust dick hinter den Ohren, muss ich sagen. So geil^^ Sess und Inu erst die Schwerter zu nehmen und sie dann in Menschen zu verwandeln. *lach*
Allerdings frage ich mich, ob das wirklich helfen wird^^

Ich werde mal weiter lesen^^

Von:  nivana
2007-12-23T14:14:25+00:00 23.12.2007 15:14
du liebe güte, was ist denn das für eine lara-croft-elfe?
naja, okay. ..... auweh, Sesshoumaru und Inuyasha gleichzeitig menschen und sollen sich lieb haben - das geht nicht gut.
Aber hoffentlich kann Rin was dran drehen und Kagome auch.
Lade doch bitte direkt wieder was hoch, ja?

nivana
Von:  Milena
2007-12-23T04:54:47+00:00 23.12.2007 05:54
Die Geschichte wird imer besser.
Die kleinste hat wohl alle in der Hand, sogar ihr Meister der Weihnachtsmann kuscht vor ihr.
Naraku könnte ruhig ein paar Jahre in der Kugel bleiben dann könnte Kagome zumindest die Schule beenden ohne gestört zu werden.
Sesshomaru als Mensch wenn das mal gut ausgeht, er kann sich ja so nicht mal verteidigen wenn ein Mensch ihn angreifen würde. Ok, gegen wen der kleiner ist schon aber bei gleichgrossen hat er als einarmiger sicher keinen einzigen Vorteil mehr.
Bin mal gespannt was sie da noch alles durcheinander bringt.
Lg, Milena


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