Nachhilfe
Hallo an alle Leser,
zum letzten Mal in diesem Jahr.
Hier also noch der kleine Epilog mit der großen Bedeutung...
Ich bedanke mich nochmal herzlich für alle Kommentare, alle Favoritenaufnahmen und alle Anregungen, diejenigen wissen, dass sie gemeint sind. ;]
DANKE SCHÖN!!!!!
Im neuen Jahr wird es auch eine Fortsetzung geben, 2 Worte hab ich schon aufgeschrieben! :P
Da ich mich demnächst in Urlaub verabschiede, bleibt mir hier nur noch:
Feliz Navidad,
Joyeux Noel,
Merry Christmas,
Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen.
Viel Spaß nun beim Abschluss,
Viele Grüße, Diracdet
Epilog: Nachhilfe
'Mittwoch Morgen. Man, wenn man Abends nach einem Mordfall und Diskussionen über Organisationen so spät ins Bett kommt, fällt das Aufstehen am Tag danach echt schwer. Und dann wollte Ran noch wissen, wie mir denn dieses neue Videospiel gefallen hat, was Ai gerade macht, und so weiter, und so weiter.
Sie sollte eigentlich bei einem kleinen Kind mehr darauf bedacht sein, dass er rechtzeitig schläft.
...
Na gut, schlafen konnte ich sowieso nicht mehr richtig danach.'
Der kleine Detektiv schlenderte gähnend an der Seite seiner Freundin den Weg zur Schule entlang.
Und doch, nach allem, was gestern geschehen war, war er mehr wach als schläfrig, vor allem ungeduldig, ungeduldig gegenüber dem Moment, der traditionsgemäß vor ihm lag, wenn nun Beide gleich um die Kurve biegen würden.
Gleich würden diese üblichen Worte kommen: 'Hallo, ihr Beiden'.
Da war sie, diese Biegung, die die Zeit morgens, mit Ran alleine, jeden Tag aufs neue unterbrach, nein beendete.
Er schritt vorwärts, drehte seine Füße leicht nach links, ging, Rans Hand immer gleich weit entfernt, die Rundung ab, richtete sie wieder nach vorne aus und...
Nichts!
Er war so auf seine Füße fixiert, mit seinen Gedanken schon wieder beim gestrigen Tag, so dass es erst Ran war, die ihn dazu brachte, wieder aufzuschauen.
„Sonoko?“, kam es schüchtern von dem Mädchen.
Sie stand da, wo sie immer stand, rührte sich aber praktisch nicht. Ihre Hände klammerten sich fest an ihre Schultasche, welche sie vor sich trug. Ihr Blick war traurig, ihre Augen, ihre Haare, alles zeugte von wenig Schlaf, genau wie dieser fehlende, morgendliche Elan, mit dem sie sonst aufwartete.
Sie wollte wohl nun auf Rans Reaktion doch noch ihren rechten Arm heben, ließ ihn aber auf Schulterhöhe fast ängstlich zurück gleiten, senkte ein wenig das Gesicht, und beließ es schließlich, als die Beiden sie erreicht hatten, bei einem „Guten Morgen, Ran. Hallo, Conan.“, welches fast im Murmelton unterging.
„Sonoko, was ist mit dir?“
Ihre Freundin sah sie verängstigt an. Es war definitiv etwas Ernstes.
„Was hat denn die Frau von dir gewollt?“ Conan sprach sie von der Seite mit seiner kindlichen Stimme an, worauf sie ihm einen sehr grimmigen Blick zuwarf, bevor sie sich wieder mit trauriger Miene ihrer Freundin zuwandte.
„Sie meinte..., mein Französisch sei eine Katastrophe!“
„Was, hat Madmoiselle Bouquet das echt gesagt?“
„Naja...“ Sie schien den Tränen nahe und schniefte heftig, beruhigte sich dann aber wieder.
„Sie drückte es diplomatisch aus...“
„Aber... du hältst doch sowieso nicht viel von Französisch. ...Und von ihr doch auch nicht. Warum...“
„Ich gefährde wohl ihre Erwartungen, angeblich aber auch meine Chancen, das Fach zu bestehen.“
Jetzt schwang auf einmal wieder diese Ironie, diese Gereiztheit mit, als wollte sie Ran mit anstacheln.
„Deswegen hatte sie mich angesprochen. Sie empfahl mir dringend, private Nachhilfe zu nehmen und bot sogar Kirika als kostenlose Nachhilfelehrerin an.“
Ran atmete einmal tief durch.
„Puh, ich dachte schon...“
„Hä, was dachtest du?“
„Ach nichts, nicht so wichtig. Aber, so schlimm ist das doch gar nicht!“
„Spinnst du? Soll ich wegen der meinen ganzen Nachmittag dreimal die Woche aufgeben, nur um Stunden lang mein absolutes Antifach zu pauken? Mit einer Spaßbremse wie dieser Kirika?“
'Ach, das war also ihr Aufspringen vom Tisch Gestern.
Ja, ich kanns mir bildlich vorstellen.'
„Du hast doch nicht etwa ihr Angebot abgelehnt, Sonoko?“
„Das konnte ich doch nicht annehmen! Naja... und da... sagte ich...“
Jetzt druckste sie herum, sah ihre Freundin von der Seite mit einem verlegenen Lächeln an, bis diese endlich kapierte.
„Du hast ihr gesagt, du würdest lieber mit mir lernen?“
Sie nickte nur.
„Na gut, aber ich lerne doch gerne mit dir, Sonoko. Das machen wir ja ohnehin öfter. Wo ist denn noch ein Problem?“
„Sie war damit nicht einverstanden. Erinnerst du dich, was sie gestern früh meinte, als wir zum Unterricht kamen?
'Ich weiß, du bist keine Freundin meines Unterrichtsstils, Sonoko, aber du solltest nicht andere Mitschüler mit hinunter ziehen.'
Sie meinte, ich würde dann nur deine Leistungen verschlechtern.“
„Na dann kommst du wohl doch nicht drum herum.“
„Äh, Hä, Hä...also... weißt du.“
Sie kratzte sich verlegen am Kopf, so lange, bis Rans Blick diese skeptische, durchdringende Art bekam.
„Was hast du ihr dann gesagt?“
„Ich...sagte nur..., dass... ich mich weigere..., Nachhilfe anzunehmen..., wenn du nicht dabei wärst.“
„Du hast WAS GESAGT??
Sonoko, du kannst mich doch nicht ungefragt in dein Lernen einspannen!“
„Tut mir Leid. Es ist mir halt so herausgerutscht. Sie könnte damit leben, wenn wir zu dritt lernen.“
„Und wann, wenn ich fragen darf?“
„Das erste mal..., gleich Morgen... Abend?“
Die verständliche Wut in Rans Gesicht ließ sie zwar zurückschrecken, aber sie kannte ihre Freundin auch lange genug, um zu wissen, was nun kam.
„Das hat noch ein Nachspiel, Sonoko, dass das klar ist!“
„Schon klar, Ran. Ich danke dir auch, denn glaub mir, ohne dich würde ich das wirklich nicht durchstehen.“
'Mir geht es doch genauso, Sonoko. Weißt du das nicht?', ging es ihr durch den Kopf.
„Aber kommt lieber, sonst sind wir heute wieder zu spät! Auch wenn es diesmal nicht Französisch ist.“
Sie sah noch mal auf ihre Uhr und legte damit wieder dieses Armband frei, so dass Conan aufmerksam wurde.
„Was denn, Sonoko? Du trägst ja immer noch dieses schwarze Lederarmband von Gestern.“
Erneut war da für einen Moment dieser böse Blick von ihr.
„Wie auch anders? Gestern Abend war ja keine Gelegenheit mehr, ein Neues zu kaufen.
Außerdem, mittlerweile gefällt es mir irgendwie. Das wird bestimmt der neue Modetick, der Sonokostyle, alte schwarze Herrenarmbänder für moderne Damen-Uhren.“
Sie bemerkte, wie seine Skepsis zugunsten einer Form ironischen Mitleids, die er ihr gegenüber öfter zeigte, verflog. Ein Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen.
„Oder... hast du etwa Angst vor der Farbe Schwarz, Conan?“
Er erstarrte bei diesen Worten. Das Einzige, was er noch tun konnte, war, sie mit dieser Miene, die seinem Gemütszustand entsprach, regungslos anzublicken.
Sie wirkte auf einmal so... überlegen, eigentlich wie sonst auch, wenn sie über etwas sprach, wofür er ihrer Meinung zu jung wäre.
Aber in dieser Formulierung war es ganz anders. Denn es war... wahr!
Ran unterbrach schließlich seinen Gedankengang.
„Wie meinst du das denn, Sonoko? Wie kann jemand Angst vor einer Farbe haben?“
„Na, bei Schwarz denke ich an die Dunkelheit, Nacht, Finsternis und so. Und kleine Kinder fürchten sich doch meistens im Dunkeln, oder?“
„Ach so. Aber Conan fürchtet sich doch nicht im Dunkeln.
Oder, mein Kleiner?“
„Hä? Äh, ja klar..., also nein, ich hab doch keine Angst im Dunkeln. Was denkt ihr denn?“
'Ich sollte aufhören, mich von Ai verrückt machen zu lassen. Sie hatte nur in einem Punkt recht:
Was sollte eine geheime Organisation ausgerechnet von Sonoko wollen?'
Er sah noch kurz zu dem Mädchen auf.
„Na dann, du großer, furchtloser Junge.“, meinte dieses nur noch mit einem Zwinkern und wandte sich, nun wirklich freudestrahlend, nach vorne.
Fortsetzung folgt.