Zum Inhalt der Seite

Tränen der letzten Generation

Ende einer Ära
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Dornenkinder

"Dornenkind? Sach ma du willst mich jetz nicht echt glauben machen, dass-" Shauwn versuchte sich an die Bedeutung des Wortes Dornenkinder zu erinnern. Es hatte etwas mit der Genforschung zu tun. Es ging um das Nachzüchten von Pflanzen und Tieren, um das Nahrungsmittelploblem zu lösen.

"Die heißen wirklich so. Ich hab mir den Namen nicht ausgesucht. Ich hätte sie eher Zombies genannt oder Morfe oder so."

Shauwn grinste. "Der Gedanke ist mir auch gekommen."

"Morf?"

"Ne, das mit dem Zombie."

Der Schönling lächelte schwach. Es war ein merkwürdiges Lächeln. Es machte Shauwn für einen Augenblick unaufmerksam. Die dröhnende Metal-punkmusik wurde ganz leise und verschwand fast gänzlich. Ihm war als würde Haruka leise, kaum merklich summen. Er lächelte so natürlich und doch machte es den Eindruck als würde er bitterlich dabei weinen. Die scharf geschnittenen klaren Linien des feinen Gesichts wirkten hart und etwas unheimlich. Er konnte den Blick nicht von Haruka abwenden. Nicht in jenem Augenblick er menschliche Schwäche zu verraten schien.

"Um deine Frage richtig zu beantworten, -" kreischend setzte die Musik wieder ein als Haruka fort fuhr. Shauwn schreckte im selben Moment hoch, als Haruka so plötzlich den Kopf zu ihm umwandte, da er damit jetzt weniger gerechnet hatte.

"-Dornenkinder haben nichts mit diesen Naturorganisationen zu tun, die unsere kranke Erde retten wollen." er stand auf fasste sich etwas erschöpft an den Kopf. Er sah blass aus.

"Ich bin... etwas müde, wenn Sie mich entschuldigen wollen. Ich gehe dann Heim."

"Haruka!"

Haruka zuckte innerlich zusammen und stoppte in der Bewegung. Schon wieder ohne Anrede beim nackten Vornamen genannt. Der Typ legte es förmlich drauf an.

"Haruka, du bist doch ein Staatsbeamter richtig?" er grinste.

"Was soll die Frage? Lässt meine Uniform irgendwelche Zweifel offen?"

"Nichts so gereizt, Haruka. Dass du die Uniform an einem Ort wie diesem trägst- ... du bist noch im Dienst?"

Harukas Augen schmälerten sich misstrauisch und er wandte sich wieder dem Fremden zu.

"Ein letztes mal was soll die Frage?"

Ein selbstsicheres Grinsen glitt über Shauwns Gesicht. "Ich hab dir ja schon erzählt; ich bin Überbringer einer Botschaft für Gemarschus persönlich. "

"Und weiter, ....?"

"Es geht um die Lebensmittellieferung aus meiner Kolonie. Keine guten Nachrichten, ich komme von weit her und wir haben nicht viel Geld. Es reicht nicht mal für ein billiges Motel, kannst du mir sagen wo ich übernachten kann Haruka?"

Haruka! Haruka! Und dann auch noch geduzt! Wo lebt der Kerl und wer ist er, dass er sich bei einem derartig hohen Beamten das erlaubt! Kein einziges Blatt Clover hat er und gleich so frech! Musste er sich das wirklich von so einem straßenköterblonden, unterklasse Kerl bieten lassen? "Du hast kein Geld und bestellst einen Gin-tonig? Teures vergnügen für Jemanden der so arm ist findest du nicht?" Haruka musterte ihn. "Du trägst nur Markenklamotten von 7! ... 7Stones 7Kigstly... Für jemanden der kein Geld hat ist das etwas gewagt."

Noch immer ließ sich Shauwn nicht beirren. Er griff in seine Gesäßtasche. "Du hast mich erwischt." langsam klappte er sein Portmonee auf und hielt dann uhrplötzlich seinen Ausweis hoch.

"Ich bin Shauwn Denime, als du meinen Namen nanntest dachte ich du wüsstest Bescheid, aber Gemarschus scheint dir ja noch nichts gesagt zu haben."

Haruka wurde auf einmal stocksteif und nahm Haltung an.

"Sie hätten mir sagen sollen, dass sie es sind."

"Ich hielt es für eine gute Idee deine Fähigkeiten zu testen, man scheint dich ja gewaltig zu überschätzen Haruka Shido. Steh bequem. So ziehst du nur unnötig Blicke auf uns."

Haruka wischte sich die feuchte Stirn mit der Innenhand ab und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Es war so viel passiert heute. Das Dornenkind, Gemarschus Ansage und dann auch noch in diesem Gefühlscocktail in diesem Pub. Er hatte einen verdammt schlechten Eindruck von Haruka bekommen. Der erste Eindruck zählt alles und Haruka hatte sich so verplant und bissig gegeben.

"Wenn Sie nicht genug dabei haben, miete ich ihnen gerne ein Zimmer in einem Hilton-komplex und-"

"Ich habe genug danke. Ich Frage noch einmal höflich. Haruka Shido. Hast du eine Couch für mich frei?"

Haruka fasste sich wieder an den Kopf. Was war das? Kein Gefühl von dem Kerl! Selbst wenn, Haruka hätte nichts gemerkt, es war zu voll. Zu viele Menschen ein durcheinander der Gefühle die auf ihn einbrachen.

"Ich kann Sie unmöglich in meiner Wohnung schlafen lassen. Es ist zurzeit etwas durcheinander und es ist sehr eng... ich glaube nicht, dass Sie-"

"Neineineinein! ich würde mich freuen wenn du mich einlädst Haruka. Ich möchte die Sache von heute Mittag gern noch mal genauer mit dir besprechen. Außerdem scheinst du dich hier nicht sonderlich wohl zu fühlen."
 

Haruka war mehr als verwirrt. Er führte einen der ranghöchsten Clover geradewegs in sein kleines Kabuff. Ihm ging so einiges durch den Kopf. Hier auf der Straße ließ es sich um einiges besser denken. Es war nicht so voll und eng. Wenn also dieser Denime wirklich der war für den er sich ausgab, dann war es doch wahrscheinlich, dass er versuchte mich um Informationen zu bestechen oder zu erpressen. Irgendwie fühlte ich mich unwohl. Er ging hinter mir und ich war gewillt mich der Etikette nach nicht nach ihm umzudrehen aber mein Gefühl sagte mir er würde mir sicherlich ein Messer oder ähnliches in den Rücken jagen wenn ich unaufmerksam wäre. Schweigend gingen wir durch die Straßen bis wir in einer etwas heruntergekommenen Wohngegend vor einem großen alten Haus standen. Es war schmal und beim eintreten sah sich Denime nicht um. Beim hoch laufen der Treppe bis in den 8. Stock gab er ebenfalls keinen Ton von sich und schwieg, was Haruka nachdenklich stimmte und nervös machte. Keine Gefühle von Denime. Es gab nichts, was Haruka hätte spüren können, da war nichts. Als Haruka in dem engen Flur seine Tür aufschließen wollte, stand Denime so dicht hinter ihm das er dessen warmen Atem im Nacken spürte. Es

war unangenehm und machte Haruka nervös. Die großen Katzenaugen streng auf das Türschloss gerichtet fummelte er aufgeregt daran rum. Unerwartet heiß spürte er eine Hand in der Hüfte und stieß mit einem Ruck hastig die Tür auf.

"Es ist nicht groß oder sonderlich komfortabel aber mir reicht es zum leben." sagte er betont gleichgültig während er sich zu Denime umwand der sich nun endlich deutlich interessiert umsah.

Der Boden war überhäuft mit Papieren und Unterlagen von Harukas Büroarbeit. Der etwas breitere quadratische Flur diente als Wohnzimmer darin waren ein Tisch eine Couch und ein Sessel, sowie ein altmodischer kleiner langbeiniger Fernseher. Nach rechts eine stufe nach oben ging es in eine offene Küche die total verdreckt und zu gemüllt war. In der Küche führte eine Tür zu einem winzigen Bad das aus Toilette und Dusche bestand. Vom Flur aus links war auf gleicher ebene eine Tür die in ein winziges Schlafzimmer, in das mit viel mühe eine Matratze und ein kaputter Kleiderschrank gepasst hatten. Und in der ganzen Wohnung lag ein beiger alter Teppich der nach totem Tier roch. Es gab keine Fenster.

"Etwas ... na ja ich hatt´s mir doch anders vorgestellt. So ein hohes Tier wie du..." murmelte Denime wohl eher zu sich selbst, während Haruka seine Papiere zusammensuchte, um Platz für den Gast zu schaffen.

"Ich bin selten hier, es reicht für das Nötigste."

"Wie oft isn selten?"

Haruka kratze sich am Kopf und malte sich aus, was Denime mit dieser Information anzustellen gedachte. "Nicht häufig eben..."

"Aha."

Haruka packte weiter seinen Kram zusammen. Unterlagen über Steuern und Staatsausgaben, über Renovierungskosten und Gehälter, sowie auch Akten über abgeordnete und weitere Beamte die geprüft werden sollten. Ein paar Notizen und Blöcke gefüllt mit Lösungs- und Verbesserungsvorschlägen zu Projekten an denen er teilnahm. Er sah wie Denime interessiert ein Blatt aufhob. "AH! Legen Sie das bitte wieder hin! Das ist eine Staatsangelegenheit!" fauchte er und Demine legte das Papier auf den Tisch. "Reg dich ab, es ist nur eine Wäschereikarte... 3 Hosen, eine Jacke, drei Hemden... Shorts." Haruka errötete leicht und packte erzürnt sofort den Stapel Papiere obendrauf.

"Wie gesagt es ist privat!!"

"Eben war es noch eine Staatsangelegenheit." grinste Denime.

"Hören sie auf zu streiten!!!" schrie Haruka und deutete mit dem Finger auf ihn.

"Ich bin doch ganz ruhig. Du bist der der schreit. Ganz nebenbei was sagen deine Nachbarn wenn du lärm machst?"

"Das geht die nichts an! Hier kümmert sich jeder, um seinen eigenen Kram! Das wäre ja noch schöner we-!" Haruka stoppte.

Er hatte für einen kurzen Moment eine deutliche Gefühlsregung von Seiten Denimes gespürt. Zu kurz um sie deuten zu können aber es machte Haruka Angst, da es ein Gefühl äußerster Unruhe und Anspannung in ihm hinterließ. Er betrachtete sich seinen Gast ernsthaft. Denime grinste dreckig. Als würde er etwas aushecken. Als spielte er ein Spiel dessen Regeln Haruka nicht verstünde. Er grinste wie jemand der sich seines Sieges sicher war. Sieg über was? Er besah sich Denimes Körperhaltung genauer. Er stand leicht abgewandt zu Haruka und hielt sich die Faust grinsend, mit dem Daumen an die Lippen, als versuchte er es zu verbergen. Haruka rang einen Moment mit sich ihn vielleicht anzusprechen, aber Denime wirkte derart vertieft, dass Harukas Neugierde geweckt wurde. Denime drehte sich abrupt zu ihm um und steckte die Hand nach ihm aus, zog sie jedoch wieder zurück, sobald er Harukas abweisende Reaktion bemerkte. Haruka wandte sich hastig ab und stieg die Erhöhung in die Küche hoch.

"Wollen Sie was essen? Ich kann Ihnen leider nicht viel anbieten..." Haruka öffnete das Gefrierfach und kramte kleine Tüten mit Fertiggerichten heraus.

Er betrachtete die Tüten kurz und schüttelte dann den Kopf. Ohne groß nachzudenken deutete er auf den langbeinigen TV-Apparat "Darf ich den Fernseher einschalten?"

Haruka schnaubte. "Ich bekomme eh nur 3 Kanäle rein. Wenn Sie was Interessantes finden nur zu."

Er griff nach der Fernbedienung auf der Couch und ließ sich, an eben jener Stelle nieder.

"Es funktioniert nicht!" maulte Denime und drückte auf den Knöpfen herum.

Haruka lächelte und stellte den Topf den er zu waschen begonnen hatte bei Seite. Er stieg aus der Küche runter und stellte den Fernseher ein. "Versuchen sie es jetzt noch mal."

"Ah…. der hat ja auch am Gerät einen Knopf... wie erbärmlich." und mit diesem Kommentar erstarb Harukas lächeln.

"Wasn?" Denime sah ihm nach als Haruka die Stufe zurück in die Küche stapfte und wie wild seinen Topf fertig schrubbte.

Denime schaltete einen Kanal ein. "Wegen der Dornenkinder... Was genau sind das?"

Haruka unterdrückte ein Würgen und musste schwer schlucken. Er hatte schon vergessen, dass es Denime darum gegangen war. Er wusste nicht wie er das erklären sollte. Mit Schwung ließ er den noch feuchten Topf auf die Herdplatte fallen und schüttete den Inhalt zweier Tütchen hinein. "Das lässt sich nur schwer erklären. Dornenkinder... Ein Dornenkind nennt man gebrannte Kinder. Solche die als sie klein waren misshandelt wurden oder vergewaltigt. Kinder die traumatisches erlebt haben. Das was sie in dem Aufzug gesehen haben, das war ein menschliches Kind. Ich weiß es ist schwer vorstell-"

"Moment das soll ein Mensch gewesen sein?! Um Himmels Willen das war größer als ich und schwarz und stank bestialisch, nach verfaultem Fleisch! Es fielen ja sogar schon Maden aus unmöglichen Körperöffnungen raus! Fürchterlich zerfressen und verwest, so dass ich im ersten Moment wirklich dachte es wäre ein Zombie!!!!"

Haruka sah ihn verständnisvoll aus schmalen Augen an. "Zombie ist ein hartes Wort. Ich selbst bin häufig versucht, diese Armen so zu nennen, aber das ist nicht Gerecht. Sie können ja nichts dafür, dass sie so sind."

Denime warf ihm einen fragenden Blick zu.

"Dornenkinder sind die Körper toter menschlicher Kinder die durch einen Virus mutieren und aus unerfindlichen Gründen anfangen Menschen anzufallen. Allerdings nur Menschen die die Geschlechtsreife erreicht haben. Und jetzt kommt der Klu... Der Virus befällt nur Kinder. Menschen vor der Geschlechtsreife. Wenn man sich den Virus einfängt, hat man ihn aber er schadet einem nicht sondern nutzt den Körper als eine Art Wirt. Sobald allerdings der Wirt stirbt, fängt der Virus schlagartig an zu mutieren. Der Körper des Kindes nimmt während des Verwesungsprozesses enorme Ausmaße an. Der Virus befällt das Gehirn und befiehlt Muskeln zu bilden und zerfrisst den Körper dabei. Er zieht eigene Gewebebahnen durch den Körper baut ab und auf und formt ihn neu. Und wenn der Körper 'reif' ist aktiviert er das Gehirn völlig neu. Aber was mich wundert ist... der Virus kann keine Erwachsenen befallen. Nur Kinder vor der Geschlechtsreife. Wieso töten die Befallenen dann nur Erwachsene, wieso suchen sie sich keinen neuen Wirt?"

"Und er kann nur Kinder befallen die eine schlechte Kindheit hatten..."

"Wie kommen Sie darauf?"

"Na wegen dem Namen... Dornenkinder."

Haruka sah ihn Verständnislos an und schüttelte den Kopf.

"Ich verstehe nicht woher der Name dann kommt." Denime zuckte resignierend mit den schultern und hob die Hände. "Komm schon, sag’s mir Haruka."

"Es zeugt wohl von einer sehr schlechten Kindheit, zu sterben, zu einer wandelnden, widerlich mutierten Leiche zu werden und von seelischem Pein und körperlichen Qualen vorangetrieben Menschen zu ermorden." seine Stimme war leise aber er sprach deutlich, als beherrschte er sich nur mit mühe.

Denime sah Harukas mühsam an den Topf gehafteten Blick und erwiderte darauf nichts. Nach einer Weile nahm Haruka den Topf vom Herd und schüttete den Inhalt daraus direkt auf einen Teller. "Sicher das Sie nichts essen wollen Denime-san?" Dieser sah den Schwarzhaarigen etwas schockiert an. "Wie kannst du nach so einem Vortrag einfach so etwas essen?" Haruka zuckte desinteressiert die Schultern. Er sah diese armen Wesen häufiger. Mittlerweile hatte er sich sowohl an den Anblick als auch an den Gedanken gewöhnt. Das einzige was ihn noch aus der Fassung brachte war dieses unglaublich starke Gefühl das von ihnen ausging. Dornenkinder waren lebende wesen. Sie hatten Gefühle... sie waren in der Lage zu denken. Es war beängstigend wenn man sie verstehen konnte. Er setzte sich mit dem Teller zu Denime und begann zu essen. Denime betrachtete den Teller und dann Haruka.

"Wasn das? Was fürn Fleisch ist da drin?"

"Gar keins... ich esse nichts Tierisches. Ich beschränke mich auf Pflanzliches."

"Und da ist weder Tafu noch Ei oder Käse oder Sojafleischersatz oder so drin?"

Haruka sah Denime etwas beleidigt an. "NEIN?? Wieso sollte ich so was essen?"

"Vielleicht weil nur Gemüse etwas wenig ist, davon wird man doch nicht satt? Und überhaupt; Wo geht denn das ganze Geld hin das du verdienst? Die Wohnung ist billig und kaum möbliert und deine Kleidung auf der Wäschereikarte war auch sehr dürftig! Du trinkst keinen Alkohol und ich sehe hier keine Aschenbecher oder Kippen und ich kann auch keine Bücher oder sonstige Hobbys entdecken! Und dein Essen ist auch erbärmlich! Wo geht das ganze Geld hin? Als Vierblättriges dürftest du doch eine menge verdienen!"

Haruka stutze gewaltig und bekam riesige Augen. Ihm war als wäre er soeben ertappt worden als wäre er ein flüchtender ausgebrochener Insasse eines Hochsicherheitstraktes! Ihm war als wäre er geschnappt und geradewegs zurück dorthin unterwegs wo er hergekommen war. In die Todeszelle. was sollte er denn darauf nun antworten. Die Wahrheit würde er nicht verstehen... und er würde Haruka vielleicht damit erpressen. nein er würde es ganz sicher! Haruka holte tief Luft.

"Prostituierte und Drogen."

"Was?"

"Ich kaufe Sex und Drogen zufrieden?!"

Denime sah enttäuscht aus. Was sollte das, was hatte er vor? Haruka verstand diese Enttäuschtheit nicht. Denime würde sich doch nicht schon in so kurzer zeit eine gute Meinung über ihn gebildet haben, dass er über eine solch skandalträchtige Antwort enttäuscht war?

"Irgendwie macht mich das traurig." gestand Denime und Haruka schnaubte verächtlich.

Traurig? Keine Gefühle kamen rüber, nicht eines! Dieser Denime war gefühllos und kalt wie ein Fisch aus dem Tiefkühlschrank eines Supermarktes! Pff! Traurig! "Ist nun mal mein Laster, zerbrechen sie sich nicht den kopf darüber."

"Nein, ich meine dass du mir so wenig vertraust das du mich anlügst Haruka. Ist schlecht fürs Geschäft mit Gemarschus..."

Haruka zuckte zusammen und stand auf. "Das ist privat das geht Sie wirklich nichts an!"

"Ist ja gut ist ja gut... setz dich." Denime wandte sich beleidigt dem TV-Gerät zu.

Innerlich zerfloss Haruka förmlich diesen Kerl jemals zu sich nach Hause mitgenommen zuhaben. Wieso nur war er so erpicht darauf gewesen, den anfänglichen schlechten Eindruck bei diesem Kerl wieder wett zu machen? Sollte der Kerl von ihm doch halten was er wollte, es käme doch sowieso auf nichts hinaus. Schließlich konnte er Diesen Denime nicht ausstehen! Und wenn Gemarschus ihn dafür verstoßen und Köpfen würde das wäre Haruka nur lieb und gut gewesen um den aufdringlichen Lästerer endlich aus seiner vertrauten Umgebung vertreiben zu können. Er nahm Denime kurzer hand die Fernbedienung ab und schaltete den langbeinigen Fernseher aus. Eine finstere Mine zu tage fördernd, und die dadurch aufkommenden beschwerden unterdrückend, deutete er auf die Tür.

„SIE sind hier fremd! Dass das einmal klargestellt ist, ICH habe SIE aus reiner Freundlichkeit heraus mit mir hereinkommen lassen und sie verhalten sich als wären sie in ihrer eigenen Wohnung! Sie Missachten meine Aufforderungen und sind wiederholt und absichtlich Widerlich und unhöflich zu mir! Hören sie auf damit oder ich lasse ihnen sofort ein Zimmer in einem Hiltonkomplex reservieren und lasse sie rauswerfen!!!“

Einen Augenblick lang war es still im Raum. Haruka hatte Denimes uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Es war schwer für ihn den Blick fest und starr auf jemanden zu richten. Haruka war im Grunde eigentlich jemand der sich zurücknahm und diese kleine Aktion, war für ihn ein gewaltiger Wutausbruch. Er fühlte sich seiner Sache sicherer und schien an Größe zu gewinne je länger er den Blick auf Denimes starres Gesicht gerichtet hielt und dessen Verblüffung, die er deutlich im Raum spürte, schmeckte, sah, roch, hörte und verstand in sich Einsog. Ein eindeutiges Gefühl. Eine Regung vom feinsten wie er sie brauchte. Wie er sie bei jedem Menschen jedem Lebewesen und manchmal aus dem nichts von Geburt her erkannte und aufsog. Als eine Art empat ein leichtes für ihn. Haruka war sich sicher einen weg gefunden zu haben dieses Bedürfnis nun auch durch Denime befriedigen zu können aber eben so plötzlich wie er diesen Glückstreffer gelandet hatte, endete dieser auch wieder. Und Harukas Selbstsicherheit mit ihm. Trotzdem hielt er den Blick steif und starr auf Denime gerichtet, er war entschlossen nicht nach zu geben.

Ein leiser Ton. Was war das, dachte Haruka, ein Seufzer, ein Einsehen? Ohne irgendeine Vorwarnung erschallte ein lautes lachen durch den Raum. Nun war es an Haruka Verblüffung kund zu tun. Merkwürdigerweise verstand er diese Handlung auch, ohne dass ein Gefühl seines Gegenübers sich übertrug. Haruka wurde ausgelacht.

„Schweig still!“ schimpfte er und lief vor Zorn und Beschämtheit rot an.

Aber Denime hörte nicht auf. Mit weit aufgerissenen Augen, großer Klappe, und den Tränen nahe, deutete dieser mit ausgestrecktem Zeigefinger und drohte an seiner dreckigen lache beinahe zu ersticken.

Haruka hätte ihm das durchaus gegönnt.

„Was, bitte war daran so komisch?!“ fauchte er und schwor sich bei seiner unsterblichen Seele, sich nach dieser Aktion nie wieder wütend zu geben. „Ich meinte das durchaus ernst!“

Lachend und ulkend wischte sich der dunkelblonde Denime eine Strähne aus dem Gesicht und wischte sich mit dem Ärmel über die feuchten Augen.

“t-tut ähähähäää nei-nein ehrlich tut mir leid! Ich ähahah! Uhhh das war zu gut! Nein wirklich wie du mir damit drohst mich im besten Hotel der Nation unter zu bringen ist zu köstlich! Oder wie herrlich du mir beschrieben hast dass du mich für ein Arschloch hältst! U-und nichts zu vergessen! Niiiemals werde ich vergessen wie du ausgesehen hast das war göttlich! Wie- wie eine beleidigte S-Schildkröte! So ein hübsches Gesicht und dann Dieser- jaja! Genau der!“ er deutete auf Harukas erneut zornesrotes Gesicht. „Haargenau das meinte ich! Uuuuh hahaha!“ und wieder verlor sich seine stimme in wirrem Gelächter.

Das war ein Tiefschlag niederster Herkunft und Anstandslostester Sorte. Haruka konnte sich nicht entscheiden ob er nun schreien, in tränen ausbrechen, oder versuche sollte den Kerl zu schlagen oder noch ganz andere unerheblich gemeine Dinge mit ihm zu tun. Ohne groß nachzudenken stürzte er auf ihn zu und schlug nach ihm.
 

Von diesem Moment an ging alles so schnell das es für Haruka unverständlich wurde. Denime griff nach Harukas handgelenk und zog die auf ihn zuschwankende unentschlossen Faust so rasch nach oben weg das Haruka direkt vorne über auf Denime fiel und von diesem mit einer hand so fest an seinen Oberkörper gedrückt wurde, das es für einen Kraftlosen Zwerg wie Haruka unmöglich war sich zu befreien. Haruka war ein Denker und so unsportlich wie man als Stubenhocker nur sein konnte.

Erschrocken und schockiert blickte Haruka auf um sich zu beschweren und den Grund für diese übereilte heftige Reaktion zu erfahren. Die Stimme versagte ihm jähe als er den Gesichtsausdruck begutachtete en Denime innehatte. Es war eine perverse gefährliche Schadenfreude.

„Hast du dich endlich über mich ausgekotzt ja? Kleine Wildkatze, da ich ja jetzt weiß was du von mir hältst darf ich dir auch mal sagen was ich von dir halte das wäre nur fair! Und ich erkläre dir gleich, wie du dich in Zukunft mir gegenüber zu verhalten hast, wenn dir dein leben wie es ist am herzen liegt.“ Denimes stimme war so ruhig und kontrolliert das es unmenschlich und kalt wirkte. Es jagte Haruka einen Schauer über den rücken der dem ähnelte einem Dornenkind gegenüber zu stehen.

„Bist du ein-“ E.G.G. wollte er fragen aber noch ehe Haruka seinen Satz vervollständigen konnte hatte Denime seine Lippen auf die Harukas gelegt und sie fest genug aufgelegt um jeden Ton im keim zu ersticken.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück