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Chihiros zweite Reise

Rückkehr nach Aburaya
von

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Vorbereitungen

Chihiro rannte einen dunklen und engen Weg entlang. Ihre Beine waren nahe daran, unter ihr weg zu knicken, doch sie lief weiter. Hinter sich hörte sie ein höhnisches Lachen, doch als sie sich umdrehte war da niemand. Keuchend lief sie weiter. Vor sich die Gestalt ihrer besten Freundin Sakura, die vor ihr weg lief und sich scheinbar immer weiter von ihr entfernte. Das junge Mädchen versuchte, noch schneller zu laufen, doch sie schaffte es nicht.

Neben ihr, im Schatten des Mondlichts, das ihren Weg beschien, tauchten Skelette und Dämonen auf, die sie musterten und versuchten auf sie los zugehen.

Plötzlich war Hei neben ihr und wehrte die Monster ab. Tapfer stellte er sich ihnen entgegen, damit Chihiro Sakura folgen konnte. Chihiro drehte sich im laufen zu ihm um und wollte sich gerade bei ihm bedanken, als er auch schon von den Krallen eines Dämons aufgespießt und getötet wurde.

Das Mädchen fiel im Laufen auf die Knie und begann zu schreien. Das konnte nicht war sein.

Da sah sie in der Ferne die Leichen von Kohaku und dem Wächter der Grenzen, Kuroi.

Ihr Herz setzte einen Moment aus.

„Na, das hast du ja toll gemacht! Wegen deiner Sturheit sind jetzt alle tot.“

Langsam wandte sie sich nach der Stimme um. Und erschrak zu Tode.

Vor ihr stand Sakura mit einem hässlichen Grinsen auf dem Gesicht und hinter ihr ragte die Gestalt des Todesgottes in den Himmel auf.

„Du bist an ihrem elenden Untergang schuld.“

Wiederholte Chihiros ehemals beste Freundin ihre Anklage. Zusätzlich deutete sie mit dem Finger auf das am Boden kniende Mädchen.

„Ihr hättet nicht versuchen sollen, mich zurückzuholen! Selbst der beste Trank dieser Hexe hilft nicht gegen die Magie eines Gottes!“

Sie stieß ein lautes Lachen aus.

„Ich bin nicht mehr eure Freundin. Ich gehöre nun dem Gott des Todes, mit Haut und Seele!“

Sie warf ihren Kopf zurück und ließ erneut ein höhnisches Lachen los.

Chihiro sackte ins ich zusammen, schlug mit der Faust auf den Boden und schrie erneut.
 

Das Menschenmädchen wachte schweißgebadet auf. Verwirrt blickte sie sich um. Wo war sie? Hektisch blickte sie sich um und erkannte endlich das Wohnzimmer von Kuroi's Haus wieder. Sie hatte es sich am vorherigen Abend dort auf dem Sofa gemütlich gemacht.

Die Sonne schien sanft zum Fenster hinein. Chihiro rieb sich die Stirn und versuchte, den Albtraum zu vertreiben. Alles hatte so echt gewirkt. Das Mädchen schluckte.

Als sie sich wieder beruhigt hatte, stand sie auf und torkelte in Richtung des Bades, das Kohaku ihr gezeigt hatte. Darin gab es fließendes Wasser, das mit Magie aus dem Boden an die Oberfläche geholt wurde.

Chihiro füllte sich Wasser in einen Eimer und schleppte ihn zu Badewanne, um sie zu füllen. Einige Eimer später ließ sie sich in das lauwarme Wasser gleiten und begann, sich den Schweiß vom Körper zu waschen. Immer wieder tunkte sie ihre Hände in die glasklare Flüssigkeit, wusch sich Gesicht und Haare.

Nach mehr als einer halben Stunde stieg sie aus der Wanne, öffnete mit einem Hebel den Abfluss und begann, sich mit einem Handtuch abzutrocknen. Der Traum stand ihr noch so klar vor Augen, dass sie zu zittern anfing.

Sofort beschloss sie, Hei und Kohaku von dem Traum zu erzählen. Er erschien ihr wichtig.

Sie hüllte sich in den Bademantel, den Kohaku für sie bereit gelegt hatte und verließ den Raum, um in die Küche zu gehen, wo sie die beiden Jungs vermutete.
 

Chihiro betrat die Küche und blieb im Türrahmen stehen. Kohaku war nicht hier, dafür saß Hei auf einem Stuhl am Fenster und blickte hinaus in den strahlend blauen Himmel. Sein schwarzes Haar hing ihm in nassen Strähnen über die Schultern, die rote Strähne glänzte matt im Schein der Sonne. Sein Körper war in einen Bademantel gehüllt, der dem ihren sehr ähnlich sah.

Chihiro lehnte sich an die Tür und unterbrach die Stille und Harmonie, in der sie ihren Kumpel aufgefunden hatte.

„Guten Morgen, Hei! Wie hast du geschlafen?“

Müde blickte sich der Junge zu ihr um, sein Gesicht war bleich und er wirkte unausgeschlafen. „Nicht so gut...Ich bin heute Nacht mehrmals aufgewacht, weil ich einen Albtraum hatte!“

Er seufzte und winkte das Mädchen zu sich heran. Sie kam näher und ließ sich auf einem Stuhl neben ihm nieder. Als er ihr ein Brötchen hin schob, nahm sie es und biss beherzt hinein.

Genau so etwas braucht sie nach dieser schlimmen Nacht.

„Du auch? Ich hab geträumt, dass Sakura nicht mehr mit uns zurückgehen wolle und mit dem Todesgott gemeinsame Sache machen würde.“

Traurig schüttelte sie den Kopf. Das all ihre anderen Freunde in ihrem Albtraum gestorben waren, verschwieg sie ihm.

Doch Hei spürte ihr Unbehagen. Er wusste, dass ihr Traum schlimmer gewesen sein musste, als sie zugab. Vorsichtig nahm er die Tasse mit einem heißen Getränk, die vor ihm auf dem Fensterbrett gestanden hatte, in die Hand.

„Bei mir war es ein wenig anders...Wir gaben ihr den Trank und sie starb daran. Es war, als hätte die Hexe, zu der wir heute fahren, ihn absichtlich vergiftet!“

Er schluckte schwer, doch Chihiro begann nun, sanft zu lächeln.

„Da müssen wir uns keine Sorgen machen! Seniba ist die beste und netteste Hexe weit und breit. Wir können ihr sicher vertrauen!“

„Und ob ihr das könnt!“

Kohakus Stimme drang von der Zimmertür zu ihnen hinüber. Er hatte wie sie einen Bademantel an, allerdings war dieser zerrissen und wirkte ein wenig älter. Als er dir Blick seiner beiden Gäste bemerkte, musste er lachen.

„Ich war bei den Tieren und habe sie versorgt, dazu muss ich wohl oder übel etwas älteres anziehen!“
 

Kurze Zeit später saßen sie zu dritt um den Tisch und aßen.

Viele der Gerichte waren für die Menschenkinder unbekannt, doch sie probierten sie mutig und fanden schnell gefallen an den ungewöhnlichen, kulinarischen Köstlichkeiten.

Kohaku hatte sich allerdings etwas anderes angezogen, weil er es nicht sehr appetitlich fand, in seinen Arbeitsklamotten zu frühstücken.

Er trug nun wieder einen Kimono, doch im Gegensatz zu dem am Vortag bestand dieser aus einem Material, dass wie frisch gefallenes Laub knisterte und den Geruch des Frühlings hatte. Das Kleidungsstück hatte eine grünliche Farbe, in die sich ein heller Grauton mischte.

Auch den beiden anderen hatte er neue Kleidung gegeben.

Chihiro trug etwas, dass ihrer Arbeitskluft im Aburaya glich, doch war es aus einem viel feineren Stoff und die Farbe war das reinste Grün, dass sie je gesehen hatte. Über den Stoff zog sich ein Muster aus feinsten Spinnweben.

Hei hatte einen Kimono ähnlich dem von Kuroi bekommen. Auch er war grün, doch er war überzogen mit wellenartigen blauen Stickereien, von denen jede Welle einen andere Tönung aufwies.

Wenn sie so in der Welt der Menschen aufgetaucht wären, hätte man sie für Fabelwesen oder mindestens für reiche, exzentrische Personen gehalten.

Doch hier, in der Welt, in der die Götter verkehren, war dieser Stil Alltag.
 

„Wie gehen wir vor?“

Kohaku hatte die Zweifel seiner Freunde bereits zerstreut und weihte sie nun in seine Pläne ein. Natürlich ließ er sie mit planen, da es ja schließlich um ein Mädchen ging, mit dem er nichts zu tun hatte.

Chihiro lächelt ihn an.

„Ich würde sagen, zunächst fahren wir zu Seniba und dort sehen wir weiter. Wenn sie uns wirklich helfen kann, haben wir Glück. Wenn nicht, müssen wir versuchen, woanders Hilfe zu bekommen oder wir sprechen von Angesicht zu Angesicht mit Sakura!“

Kohaku legte ihr eine Hand auf den Arm und sah ihr tief in die Augen.

„Seniba wird uns sicher helfen können. Und wenn nicht....naja...auf jeden Fall finde ich deinen dritten Vorschlag nicht so gut! Das sollten wir nur im äußersten Notfall versuchen. Versprecht mir, dass ihr nicht eigenmächtig handeln werdet!“

Er sah sie abwechselnd eindringlich an.

„Okay...“

„Hmm...meinetwegen!“

Hei gab seine Zustimmung nur widerwillig, scheinbar war ihm nicht wohl in seiner Haut. Aber er wollte es nicht kaputt machen und Sakura für immer verlieren.

„Gut! Ich würde sagen, wir packen das notwendigste zusammen und brechen auf! Dann sind wir auf jeden Fall heute Mittag bei der alten Seniba.“

Kohaku stand auf und verließ die Küche.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  vilpat
2008-10-25T21:39:29+00:00 25.10.2008 23:39
Kein schöner Traum, arme Chihiro.
Bin auch schon auf das Zusammentreffen mit Zeniba gespannt.
Gruß
Vil
Von:  Lioba
2008-10-24T20:07:43+00:00 24.10.2008 22:07
Das nen ich nen Albtraum.
Kein wunder das die beiden so durch den Wind sind.
Freu mich schon auf Seniba.
bis die Tage Lia
Von: abgemeldet
2008-10-24T13:37:41+00:00 24.10.2008 15:37
hey
was is das für n krasser traum ...uhhh
tolles kappi
weiter so
lg


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