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Balance (sidestory)

Das blaue Leuchten
von

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Die Straße zog sich staubig und leblos durch die von Feldern und Wiesen bedeckten Hügel, der Asphalt hatte Risse und Löcher, bröckelte still und einsam als Zeuge vergangener Jahre vor sich hin.

Die beiden Gestalten zeigten keinerlei Eile, eng nebeneinander bewegten sie sich neben der schlängelnden Straße durch das dürre Gras. Ein leichter Schatten schmerzlicher Erinnerungen umgab sie, verlieh ihrer stillen Wanderung einen Hauch ehrfürchtigen Gedenkens. Vor zwei Tagen hatten sie die Stadt hinter sich gelassen, ohne einen einzigen Blick zurück zu verschwenden. Sie hatten die einsamste Straße auf dem Weg nach Nirgendwo gewählt, um so lange wie möglich verborgen und unbemerkt zu bleiben. Das Gefühl, verfolgt zu werden war schnell verflogen, die Angst davor blieb aber und ließ sich nicht abschütteln, selbst als die Distanz zu dieser verfluchten Stadt mit jedem Schritt wuchs und Meter um Meter mehr Sicherheit vorgaukelte.

Seit nunmehr zwei Tagen hatte keiner der beiden ein einziges Wort gesagt, zu schwer lag das Geschehene noch auf ihren Gemütern. Jetzt, als vor dem grauen Abendhimmel in der Ferne die Lichter einer kleineren Stadt auftauchten, erhob Reita zum ersten Mal die Stimme.

„Ich frage mich, wie es diesem Jun wohl geht... es war ziemlich viel auf einmal oder?“

„Hm? Ja stimmt... muss ein Hammer sein wenn man auf diese Weise erfährt was man ist...“

„Ja... schade dass wir die Stadt verlassen müssen. Aber es ist besser so, für alle.“

„Bist du sicher? Ich meine... wenn du willst können wir... ich meine... Közi schien am Schluss auf unserer Seite zu sein.“

„Hast du nicht verstanden, warum er das getan hat?“

„Nein...“

Reita lachte leise. Ein Geräusch, an das sich Aoi nach Jahren der Melancholie noch gewöhnen musste.

„Es hat wohl einen Machtwechsel gegeben. Kirito hat es mir gesagt, Mana ist seinem Gegner näher als je zuvor und weiß es nicht einmal.“

„Du meinst, Közi ist... wow... so gesehen wären wir in der Stadt vielleicht doch sicher gewesen. Wir hätten mit deinem Bruder und seinen Freunden zusammen arbeiten können...“

„Das ist nicht unser Stil oder?“

Er musste nicht antworten, Reita hatte natürlich Recht. Sie waren ein Team, zu zweit waren sie in der Lage alles zu schaffen und jeden Kampf zu gewinnen. Die Gewissheit, dass sie nun da er Reita’s Siegel an einer Kette um den Hals trug wirklich auf Ewig unzertrennlich waren, beruhigte Aoi und ließ ihn zum ersten Mal seit langer Zeit einen Funken Freude am Leben verspüren.

„Was machen wir jetzt? Suchen wir uns eine helle Seele um sie zu schützen?“

Eine Weile schwieg Reita, den Blick auf die Stadt gerichtet, der sie sich langsam näherten.

„Ich glaube, wenn man einmal versagt hat, sollte man daraus lernen.“

„Ich glaube nicht, dass Ruki dir da zustimmen würde.“

„Mag sein... aber ich weiß trotzdem nicht, ob ich mich schon wieder zum Sklaven machen will. Mein ganzes Leben war ich das... erst diente mein Leben einzig und allein dem Zweck, Ruki zu schützen, und dann gehörte es Mana. Ich bin seit zwei Tagen wieder frei...Und du auch.“

So hatte Aoi das ganze noch nie gesehen. Auch sein Leben hatte Mana gehört, aber er hatte es nie als Sklaverei angesehen, immerhin hatte er ihm gedient um Reita zu schützen. Er schämte sich nicht mehr für diesen Egoismus, er war dafür letztendlich doch belohnt worden.

„Und was sollen wir dann jetzt tun?“

„Ein ganz normales Leben führen... Wie normale Menschen.“

„Und... wie stellst du dir das vor?“

„Ich weiß es nicht, aber ich weiß eins sicher: ich will mich nie wieder einem anderen Menschen auf Gedeih und Verderb verpflichten. Ich will selbst entscheiden was ich tue, und ich will das Gefühl kennen lernen, dass du an meiner Seite bist weil du mein Gefährte bist, nicht weil dich jemand dazu zwingt.“

„So war es nie...“

„Ich weiß... trotzdem ist da ein Unterschied.“

Die Worte, die er gewählt hatte verletzten Aoi zwar, dennoch verstand er was sein Freund ihm sagen wollte. Und er hatte Recht.

„Lass uns einfach schauen, was die nächste Stadt uns bringt. Ich fürchte, wir können unserer Bestimmung nie ganz entfliehen... wenn es viele helle Seelen dort gibt, dann ziehen sie Seelenfresser an, und ich werde nicht tatenlos zusehen können, wie sie sich an den reinen Seelen satt fressen...“

„Ich weiß, ich auch nicht... vielleicht gibt es auch mehr Seelenfresser dort, dann können wir ohnehin nicht bleiben. Sie werden uns vertreiben...“

„Sollen sie mal versuchen!“

Wieder drang dieses wunderbare Gelächter an sein Ohr...

„Okay... ich wette um unser Abendessen, dass wir zu erst einer hellen Seele begegnen.“

„Dann muss ich wohl auf die Seelenfresser wetten?“

„Genau.“

Grinsend legten sie den Weg zu den einladenden Lichtern zurück, aufgeregt und in Erwartung auf das, was das Leben ihnen nun zur Verfügung stellen würde. Aoi konnte nicht umhin, sich zu wünschen dass er die Wette verlor. Es würde bedeuten, dass sie bleiben konnten, sich eine Wohnung suchen, vielleicht Arbeit... Ja, Arbeit würden sie auf jeden Fall suchen müssen, das wenige Geld das sie noch hatten würde nicht lange reichen. Und noch etwas fiel ihm ein, als sie die ersten Häuser erreichten. Reita hatte immer Medizin studieren wollen, und er hatte auch das Zeug dazu. Er war immer der Beste in der Schule gewesen, mehr als ein Mal hatte er Aoi durch heimliches Zustecken von Pfuschzetteln davor bewahrt, sitzen zu bleiben. Ob er immer noch gern Arzt werden würde? Aoi beschloss ihn danach zu fragen. Er brauchte Ziele, und Geld verdienen zu wollen um Reita zu ermöglichen, diesen Weg einzuschlagen erschien ihm als ein guter Gedanke und ein erstrebenswertes Ziel.

Langsam verdichteten sich die Häuser der kleineren Vororte und die Straße wurde breiter, eine Straßenbahn fuhr an ihnen vorbei, immer mehr Autos rasten über die Straßen, Fußgänger eilten durch die abendliche Stadt. War es an anderen Orten auch so gewesen? Hatte das Leben überall pulsiert? Hatten sie es nur nie bemerkt, weil sie durch den dichten Nebel den Mana um sie gelegt hatte, nichts hatten sehen können?

„Da vorne ist ein Imbiß... ich hab Hunger.“

„Ja schon... dann ist der Wetteinsatz eben das Abendessen morgen.“

Kopfschüttelnd und leise lachend betrat Reita den kleinen Imbiß. Die Türe fiel hinter ihnen zu und hielt den Lärm der Stadt draußen fest. Bis auf zwei Tische war alles frei, Aoi entschied sich aus Gewohnheit für den kleinen, düsteren Tisch rechts neben der Theke, nah am Notausgang, halb verdeckt von einer Zimmerpalme.

„Morgen zahlst du, oder willst du die Wettschuld doch heute einlösen?“

Grinsend setzte sich Aoi hin, überflog die Karte nur kurz, er würde ohnehin das selbe nehmen wie Reita.

„Wieso das, du musst zahlen, ich hab gewonnen.“

„Stimmt nicht, der Typ hinter der Theke... Unterdämon würde ich schätzen.“

„Was? Die da? Nein, das ist eine reine Seele und ganz nebenbei eine Frau.“

„Was? Nein nein du irrst dich, der ist erstens ein Aasfresser, zweitens ein Kerl!“

„Blödsinn!“

Die schlanke Bedienung kam zu ihnen und zündete lächelnd die windschiefe Kerze auf dem Tisch an, die sofort wieder aus ging.

„Und, schon gewählt?“

Aoi grinste, zumindest bei dem Geschlecht hatte er Recht gehabt. Der junge Mann wirkte androgyn, aber seine Stimme ließ keine Zweifel mehr übrig. Trotzdem wirkte Reita weiterhin siegessicher.

„Uhm... ich nehm... das da...“

Er sah gar nicht richtig hin, tippte nur auf die Karte. Forschend musterte er den Kellner, versuchte zu erfühlen wie es sein konnte, dass er in ihm eine helle Seele sah, während Aoi fest der Überzeugung war, es handle sich um einen Seelenfresser. Dumpf bekam er mit, dass Aoi mal wieder einfach das selbe bestellte wie er, bevor der Kellner breit grinsend zurück zur Theke ging und etwas in die Küche rief.

„Seelenfresser.“

„Reine Seele!“

„Nein!“

„Doch!“

„Schhh, nicht so laut... sonst hört er uns.“

Verstohlen rutschten die beiden etwas näher zusammen, der Mann zwei Tische weiter hatte den Kopf gehoben und sah die beiden fremden Jungen missbilligend an. Offenbar war sein speckiges Taschenbuch aber dann doch interessanter, und er las weiter, als wäre nichts gewesen.

„Also ich finde das komisch... vielleicht ist durch die Sache mit Aiji dein Gehirn irgendwie beschädigt worden...“

„Was für eine Sache?“

„Naja du hast mit ihm gesiegelt, und er hat sich irgendwie zurückverwandelt, vielleicht hat das was bewirkt oder so.“

„Blödsinn. Du bist einfach übermüdet. Die Seele von dem Kerl strahlt bis hierhin...“

„Danke sehr, so was nettes hat mir lange niemand mehr gesagt!“

Erschrocken drehte Reita sich zu dem grinsenden Mann um, der ihnen ihre Getränke und das Essen brachte.

„Ich hab in einer halben Stunde Feierabend, wenn ihr so lange Zeit habt sag ich euch wer die Wette gewonnen hat. Guten Appetit!“

Lachend zwinkerte er ihnen zu und ging in die Küche.

Aoi und Reita starrten ihm nach.
 

~~~
 

Der Wind pfiff scharf durch die enge Gasse hinter dem Imbiß, Reita zog seine Jacke fröstelnd enger. Dieser Typ hatte sie ganz offensichtlich verarscht... oder er war einfach nur unpünktlich. Aoi lehnte neben dem Personalausgang an der Wand und rauchte, er grübelte offenbar noch immer wie es sein konnte, dass dieser Kerl sie gehört hatte und offensichtlich auch wusste, worüber sie geredet hatten. Weder Seelenfresser noch Wächter offenbarten sich gern, selbst den eigenen Kreisen gegenüber herrschte ein unausgesprochenes Gesetz der Anonymität. Warum brach dieser Typ diesen Kodex einfach?

Und warum ließen sie sich darauf ein?

Aoi hatte eine Ahnung, er und Reita schienen offenbar gleichermaßen anfällig für die älteste und gefährlichste Waffe der Menschheit: Charisma.

Und davon hatte dieser Kellner mehr als genug...

Quietschend flog die Türe auf und Aoi musste einen großen Satz zur Seite machen um nicht von der rostigen Türe getroffen zu werden.

„Oh sorry... hey hast du auch ne Kippe für mich?”

Er wartete keine Antwort ab sondern nahm einfach die Packung aus Aois Manteltasche, nahm sich eine Zigarette und zündete sie mit Aois Feuerzeug an... Moment. Das silberne Zippo hatte er eben noch in der Hosentasche gehabt!

„Wie... wie hast du das gemacht?“

„Was?“

Er sah ihn irritiert an, er meinte diese blöde Frage doch wohl nicht tatsächlich ernst oder? Grinsend gab er ihm das Feuerzeug zurück und nickte ihm dann zu.

„Ich heiße Uruha. Und ihr?“

„Ich bin Reita...“

„Aoi...“

„Schön euch kennen zu lernen! Ich dachte ich kenne alle Wächter in der Stadt, ich hab euch aber noch nie hier gesehen.“

„Könnte daran liegen dass wir zum ersten Mal hier sind...“

Aois natürliche Abneigung gegenüber Fremden war nicht so endgültig vernichtend wie sonst, aber sie ließ sich nicht vollkommen vertreiben, auch nicht von diesem gutaussehenden Kerl, der ihn nun freundlich anlächelte. Irgendetwas störte ihn an diesem Uruha...

„Kommt mit zu mir, ich erzähl euch alles was ihr wissen wollt okay?“

„Woher willst du wissen dass......“

„Na ihr habt doch gewettet ob ich ein Seelenfresser oder eine reine Seele bin... ich hab aber keine Lust euch das hier in der Gosse zu erklären. Kommt mit zu mir, mein Mitbewohner hat mit Sicherheit aus Langeweile Pudding oder so was gemacht, und sich den entgehen zu lassen wäre eine echte Sünde. Kommt mit, ist nicht weit von hier!“

Lächelnd deutete Uruha in eine Richtung und ging los. Reita zögerte und sah Aoi eindringlich an, während er ihn in Gedanken fragte:

„Was hältst du davon?“

Aoi wollte gerade stumm antworten, als sich der Fremde umdrehte und sie breit angrinste.

„Lästern ist ne schlechte Angewohnheit! Jetzt kommt, gleich wird’s regnen.“
 

~~~
 

Kanon zählte innerlich bis drei. Länger würde dieser kleine Idiot es sicher nicht schaffen, in dieser Position über dem Dachvorsprung zu hängen. Er würde ihn nicht schon wieder warnen und ihn versuchen dazu zu bringen, sich wieder wie ein normaler Mensch hinzusetzen. Er kannte mittlerweile schon alle Sprüche, die auf eine derartige Warnung folgen könnten, von „Stell dich nicht so an, ich halt mich ja fest!“ bis hin zu „Genieß doch die Aussicht, ich hab heute extra meine Spitzenunterwäsche an!“ hatte er schon alles vor die Nase geknallt bekommen. Dieses Mal würde er sich einfach den Luxus erlauben, ein gelassenes „Ich hab’s ja immer gesagt!“ sagen zu dürfen, wenn Bou nach einem Sturz zerschrammt und nörgelnd wieder auf das Dach zurück klettern würde.

„Und wir kennen die beiden nicht mal, hat Miku sich noch nicht gemeldet? Ich dachte er wollte etwas herausfinden...“

„Nö... es ist aber auch erst zwanzig Minuten her, also sei nicht so ungeduldig. Und komm da runter, ich hab keine Lust auf dein Geflenne wenn du runterfällst. Außerdem sind sie doch sowieso noch nicht da.“

Er hatte es doch gesagt... so viel zu seinen guten Vorsätzen. Wider erwarten kletterte Bou von dem dünnen Sims und setzte sich neben ihn, die Beine angezogen und nachdenklich mit einem seidenen Band spielend, das an der Seite seines Kleides angebracht war. Es war auf dem Weg hierhin eicht zerfranst, als sie auf das Dach geeilt waren. Bou war darüber mehr als wütend gewesen, er hatte ganze vier Tage an seinem Kleid genäht. Kanon war froh, dass es langsam auf den Winter zuging, so bedeckte der Spitzensaum wenigstens die Knie seines Freundes.

„Geduld ist nicht grade meine Stärke wie du weißt...“

„Du kannst auch gehen, Teruki müsste ja bald kommen. Du hast doch noch zu tun oder?“

„Naja... die Prüfung ist erst übermorgen, bis dahin hab ich noch genug Zeit zum lernen.“

„Wie du meinst...“

Er würde sich in diese Angelegenheiten nicht einmischen, wenn Bou es darauf ankommen lassen wollte, ob er die Schneiderprüfung ein zweites mal in den Sand setzte...bitte.

„Hey da kommen sie...Ich wüsste so gern was die da reden... ich könnte doch...“

„Nein, vergiss es. Er würde dich sofort bemerken.“

„Er ist nicht blöd, er weiß sowieso dass wir hier sind. Ich hasse diese blöde Warterei...“

Innerich stimmte Kanon seinem verärgerten Gefährten zu. Früher hatten sie zu viert gleich zwei Seelen schützen drüfen, heute saßen sie hier in einem Vorort auf einem heruntergekommenen Dach und spionierten einem Seelenfresser nach. Er konnte sich wahrlich ehrenhaftere und weitaus spannendere Tätigkeiten vorstellen. Aber der Befehl kam von oberster Stelle, und auch wenn es einen Machtwechsel gegeben hatte, so entband sie das nicht von ihrem Auftrag.

Leider.

„Da sind sie! Miku hat Recht, die beiden kenne ich wirklich nicht... was hat der da im Gesicht?“

Vorsichtig lugte Kanon über den Rand des Daches, eine Hand an Bou’s Seite gelegt. So wie er wieder rumturnte würde er heute noch runterfallen. Definitiv!
 

~~~
 

Es war in der Tat nicht weit bis zu Uruhas Haus. Etwas abgelegen, neben einem großen Supermarkt lag das hohe Gebäude halb von ein paar Bäumen verborgen, und irgendwie erinnerte es Reita an die alten, verwunschenen Häuser aus seiner Kindheit, in denen er mit seinem Bruder und dessen Freund immer gespielt hatte. Noch vor wenigen tagen wären Schmerz und Wehmut mit diesen Erinnerungen verbunden gewesen, doch jetzt, da er über den Kiesweg zu der hölzernen Eingangstüre ging, zauberten sie ein verträumtes Lächeln auf seine Lippen.

Der große, rostige Schlüssel, den Uruha aus seiner Tasche gezogen hatte, quietschte leicht in dem alten Schloss, genau wie die Türe selber, als sie ruckartig aufsprang und den Blick in eine große, überraschend helle Eingangshalle freigab. Aoi zog eine Augenbraue hoch, die teuren, modernen Möbel und das alte Herrenhaus passten auf den ersten Blick nicht zusammen, bildeten auf den zweiten allerdings eine schöne Komposition aus Nostalgie und Luxus. Uruha deutete auf eine schmale, weiß gestrichene Türe neben der großen Freitreppe.

„Macht es euch bequem, ich hol uns was zu trinken!“

Auch der Salon mit dem dicken Teppich und dem auf alt getrimmten Lüster wirkte zwar irgendwie grotesk, jedoch trotzdem seltsam gemütlich, und vor allem: Teuer.

„Wie kann sich ein Kellner bitte so ein Haus leisten?“

Aois Misstrauen wurde immer größer, genau so aber seine Neugierde. Reita sah sich ebenfalls erstaunt um, seine Aufmerksamkeit wurde von einem Cello erregt, das neben einem Flügel vor dem Kamin stand.

„Kannst du spielen?“

Uruha stellte ein Tablett mit Tee auf den flachen Tisch und sah Reita abwartend an.

„Ich hab das als Kind gelernt aber... ich glaube nicht dass ich das noch kann.“

„Kannst es gern versuchen wenn du magst... hier, bedient euch!“

„Nein danke... du wolltest uns was erklären?“

Aoi spürte den tadelnden Blick von Reita auf sich, aber es war ihm grad ziemlich egal. Dieser Uruha war seltsam, und irgendwas störte ihn ungemein an dem Kerl.

„Wollte ich?“

„Ja... wer bist du?“

Uruha ließ sich auf das Sofa fallen und seufzte theatralisch, griff dann nach einer Tasse und goss sich ein kleines Bisschen Tee ein, um ein großes Bisschen Zucker dazu zu geben.

„Also. Ich bin kein Wächter, ich bin aber auch kein Seelenfresser. Ich bin ein Unterdämon, ein Gestaltloser um genau zu sein.“

Aoi nahm instinktiv eine abwehrende Position ein, Reita war geneigt das selbe zu tun, doch irgend etwas ließ ihn zögern.

„Worauf wartest du....“

Aois Stimme hallte in seinem Kopf ungehalten wieder, und gerade als Reita ihm in Gedanken antworten wollte, lachte Uruha.

„Vielleicht wartet er auf den Rest meiner Erklärung!“

Aoi ballte die Fäuste und warf Reita einen Seitenblick zu. Dieser Kerl konnte ihre Gedankenübertragung tatsächlich hören!

„Also, ich fresse keine hellen Seelen. Ich gehör zu keiner Seite, deswegen hab ich Stress mit beiden. Ich habe – ah!“

Die Türe öffnete sich, und Aoi und Reita schnappten unwillkürlich nach Luft. Ein warmer Hauch wehte ins Zimmer, beruhigend und erfrischend zugleich.

„Oh, wir haben Gäste? Hi, ich bin Kai!“

Ein ehrliches, freundliches und vor allem blendend strahlendes Lächeln zierte das Gesicht dieser hellen Seele. Er ging zu Reita und Aoi und schüttelte ihnen die Hand, dann erst begrüßte er Uruha.

„Das ist mein Mitbewohner... Kai. Das sind Aoi und Reita, sie sind neu in der Stadt. Und, wie war die Klausur?“

Das Lächeln auf Kai’s Gesicht verschwand kurz, wurde von einem verlegenen Grinsen abgelöst.

„Naja... nich so gut fürchte ich...“

„Eh? Du konntest doch alles...“

„Weiß nich... hey ich hol uns was zu essen!“

So schnell wie er gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. Perplex blinzelte Aoi, dann ging alles blitzschnell.

Er stürzte auf Uruha zu, packte ihn am Kragen und schlug ihm ins Gesicht, hob dann die Hand und bündelte gleißende Energie in seiner Handfläche.

„Du lebst mit so einer hellen Seele zusammen um sie auszusaugen richtig? Du mieses Schwein!“

Reita ging nur einen zögernden Schritt auf die beiden zu. In seiner Hand flimmerte Energie, doch hob er die Hand nicht, und er griff auch nicht an. Normalerweise hätte er sich synchron mit Aoi bewegt, normalerweise wäre dieser Unterdämon schon längst ein rauchender Fleck auf den teuren Polstern... doch etwas hielt ihn davon ab.

Uruha machte keinerlei Anstalten, sich zu wehren...

„So schlecht denkst du von mir?“

Warum lachte er jetzt? Aoi wurde wütend und drehte die Hand etwas. Er spürte eine Bewegung neben sich. Reita hatte seine Position eingenommen, jetzt konnte er angreifen und diesen Dämon vernichten.

„Was geht denn hier vor? Hey! Lasst das!“

Eine Schüssel zerbarst, Aoi wurde zurück gezerrt. Kai schrie ihn entsetzt an.

„Lasst uns doch endlich in Ruhe, er tut mir nichts wie oft soll ich das noch sagen? Er hat mir noch nie was getan!“

Aoi verstand nicht. Er ließ die Energie in seiner Hand erlöschen und trat irritiert zurück, Reita tat es ihm gleich. Verdutzt beobachteten sie den wütenden Kai, der Uruha nun aufhalf.

„Was soll das, warum schützt er ihn?“

Reita verzog das Gesicht, wenn er wütend war kontrollierte Aoi die Lautstärke seiner Gedanken nicht...

„Sie scheinen Freunde zu sein...“

antwortete er betont ruhig.

„Richtig.“

Kai sah Uruha irritiert an als dieser sprach.

„Was ist richtig?“

„Äh was?“

„Du hast „Richtig“ gesagt...“

„oh...“

Und da verstand Aoi. Offenbar konnte Uruha ihre Gedankenübertragungen zwar hören, aber nicht unterscheiden ob in Gedanken oder richtig gesprochen wurde. Er belauschte sie nicht absichtlich, er konnte gar nichts dafür...

„Warum lasst ihr uns nicht in Ruhe?“

„Kai, sie wissen gar nichts davon, wie gesagt, sie sind neu in der Stadt!“

„Achso...“

Kai warf Aoi und Reita nochmals einen warnenden Blick zu, bevor er damit anfing die Scherben und die Kekse aufzusammeln, die neben der Türe auf dem Boden lagen. Reita kniete sich zu ihm um ihm zu helfen, Aoi ließ den Dämonen nicht aus den Augen.

„Ich will jetzt wissen was hier vor sich geht...“

Kai war es, der auf diese ungehaltenen Worte antwortete.

„Uruha und ich leben seit Jahren hier zusammen, ich weiß was er ist und es ist mir total egal. Er hat mir noch nie etwas getan, ich weiß er saugt etwas meiner Seele, aber so muss er keine anderen Seelen essen um zu überleben. Er zahlt mir mein Studium, ich sozusagen indirekt seine Nahrung.“

Die Art wie Kai darüber redete, dass er diesem Scheusal erlaubte von seiner Seele zu trinken widerte Aoi an.

„Ich gebe zu ich bin überrascht... von so einer WG hab ich noch nie gehört.“

Reitas Stimme klang amüsiert, und er lächelte in der Tat. Kai schien etwas beruhigter, er lachte leise.

„Naja, ist auch nicht üblich. Die Wächter hier haben ein Observationskommando auf Uru-kun angesetzt, sie beobachten ihn Tag und Nacht. Lästig, ziemlich lästig.“

„Ja... ab und zu entführen sie Kai, dann muss ich immer sehen, dass ich ihn wieder kriege ohne mir was zu schulden kommen zu lassen.“

„Was?“

Aoi verstand nicht, das war alles so... verwirrend...

„Ja, dieses Wächterquartett besteht aus durchgeknallten Kindern, und immer wenn Kai krank ist oder was weiß ich was, dann retten sie ihn vor mir.“

„Die hören gar nicht richtig zu... die denken, Uru-kun erpresst mich oder so, nutzt mich als lebenden Getränkeautomaten oder so. Ich kann denen immer wieder sagen dass ich das nicht so sehe, interessiert die gar nicht.“

Scherben und Krümel beseitigt, setzten Kai und Reita sich nebeneinander auf das Sofa. Aoi missfiel es, dass sein Gefährte offenbar alles Misstrauen und alle Scheu abgelegt hatte. Noch mehr missfiel ihm allerdings, dass er genau wusste, was Reita für eine hervorragende Menschenkenntnis hatte...

„Naja, sie nerven zwar aber sie greifen nicht mehr bei jeder falschen Bewegung an, so wie früher. Es sind echt noch Kinder, aber ich hab ein paar Narben von deren Hitzkopfaktionen davon getragen. Sie haben ein Café in der Nähe also sind sie immer da wenn man sie nicht braucht... ah wenn man vom Teufel spricht!“

Uruha lachte und sah aus dem Fenster, Kai tat es ihm gleich. Ein kleines, unnatürlich helles Eichhörnchen saß auf dem Baum vor dem Haus und starrte sie aus schwarzen Knopfaugen an. Irgendwie fürchtete Reita, dass das winzige Tier jeden Moment von dem Ast fallen könnte, so kühn und waghalsig wie es dort an dem dünnen Ast hing...

„Wer ist das?“

„Mein Lieblingsleibwächter... bestechlich ohne Ende!“

Grinsend griff Uruha in eine Schale auf dem Kamin und holte ein paar Nüsse heraus, dann öffnete er das Fenster und warf die Nüsse hinaus.

„Hehe... Idiot.“

Fiepend stürzte das Nagetier von dem Baum, und Reita fürchtete schon das Schlimmste... doch Uruhas Lachen beruhigte ihn.

„Wie kann der nur so viel fressen? Naja, jetzt ist er erst mal ne Stunde beschäftigt. Im Nüsse Knacken ist er ein Loser!“

„Du bist fies...“

"Na und? Selbst schuld, sollen mich endlich in Ruhe lassen…"

Aoi spielte in Gedanken verloren an seinem Lippenpiercing herum. Langsam, ganz langsam, machte alles irgendwie Sinn... die Unstimmigkeiten als er und Reita Uruha begegnet waren, seine Offenheit, seine Fähigkeit, ihnen selbst in Gedanken zuzuhören... Nur eine Sache verstand er nicht so richtig.

"Uruha... warum... ich meine, warum frisst du keine Seelen? Ich meine du bist ein Dämon und... es läge in deiner Natur."

"Na und? Ich finde es blöd, ich lebe lieber unter Menschen als ihnen zu schaden. Dieses ganze Gelaber von Gut und Böse geht mir sowieso auf den Nerv. Mein kleiner Bruder ist so ein Hardliner, hat sich mit vier durchgeknallten Dämonen zusammen getan und sich diesem Mana angeschlossen. Sie meinen, dass es besser wäre wenn Mana die Herrschaft über die Welt an sich reißt oder so... alles Quatsch meiner Meinung nach. Das ist alles nicht nötig, man kann auch friedlich zusammen leben."

Die Einstellung des Dämonen beeindruckte Aoi zutiefst. Wenn er so dachte und auch wirklich danach handelte, und das offenbar so konsequent, dass nicht einmal die Wächter ihm etwas anhaben konnten... vielleicht war es dann wirklich möglich ein Leben in Ko-Existens zu führen?

"Aber du warst nicht immer so...neutral, oder?"

"Nö... natürlich nicht."

"Hm... ihr Gestaltwandler müsst die Seele des Menschen fressen, der euer neuer Wirt werden soll oder?"

"Ja und nein... der Körper den ich im Moment habe gehörte einer armen Seele, die nur zur Hälfte von so einem Aasgeier ausgesaugt wurde. Er wollte nicht mehr weiter leben, ich konnte ihn davon überzeugen, sich nicht vor einen Zug zu werfen sondern mir seinen Körper zu überlassen. Ich hab also nicht wirklich jemanden umgebracht..."

Die letzten Worte sagte er mit einem Seitenblick zu Kai, der während der Geschichte unruhig hin und her gerutscht war. Offenbar ein sensibles Thema... Natürlich, dachte sich Reita. Für Menschen, die keine Ahnung von Dämonen und Wächtern hatte, musste das alles grausam und fremdartig klingen. Um so erstaunlicher, dass er mit diesem Seelenfresser... nein, diesem Unterdämon zusammenlebte.

"Wenn dich diese Wächter nerven, warum haust du dann nicht ab?"

"Kai geht hier zur Uni, außerdem liebe ich dieses Haus hier... ich will nicht weg. Und es wäre sowieso überall das selbe. Die Dämonen akzeptieren mich nicht, sehen mich als Freak an, die Wächter greifen mich einfach an sobald sie spüren was ich bin. Ich hoffe, dass sich das irgendwann einmal bessert, aber im Moment sieht es nicht so aus."

"Oh, was studierst du, Kai?"

"Medizin!"

Reita's Gesicht hellte sich auf und er begann sich mit Kai zu unterhalten über Dinge und Themen, von denen Aoi noch nie gehört hatte, und benutzten Wörter die er nicht verstand, geschweige denn aussprechen konnte. Lächelnd beobachtete Aoi die beiden, bis er nach einer Weile bemerkte, wie Uruha ihn beobachtete.

"Was?"

Er gab sich zwar Mühe, aber der nörgelnde Unterton war kaum mehr vernehmbar. Er fing an, dieses seltsame Gespann von heller Seele und Dämon zu mögen, mehr noch... zu respektieren.

"Ich frag mich nur, was ihr beide jetzt vorhabt..."

"Frag mich doch, dann kriegst du auch ne Antwort."

"Okay...also was habt ihr jetzt vor?"

"Wir wollen versuchen – na ja, von vorne anzufangen. Wir haben uns mit Mana ziemlich überworfen, wir kommen aus einer Stadt ein paar Meilen südlich von hier, aber können nie wieder dorthin zurück. Irgendwo müssen wir jetzt ein neues Zuhause finden."

Uruha nickte nachdenklich und strich sich durch die blonden Strähnen.

"Wenn ihr wollt könnt ihr fürs erste hier bleiben, das Haus ist nun wirklich groß genug. Und ich kann mal schauen ob in dem Imbiss noch eine Stelle zu kriegen ist, ich versteh mich ganz gut mit dem Chef."

"Warum arbeitest du eigentlich da? Das Haus und alles hier... das sieht nicht so aus als würde dein Gehalt dafür reichen."

"Tut's auch nicht... ich leb hier schon seit einigen Jahrzehnten, da sammelt man dies und das an..."

"Ahja? Ich hätte jetzt gedacht du bist ein reicher Typ der einen bürgerlichen Beruf hat um auf dem Teppich zu bleiben oder so..."

Kai's Lachen unterbrach ihre Unterhaltung.

"Uru-kun hat zwei Jobs, den in dem Imbiss und noch einen in einer Cocktailbar in der Innenstadt. Erzähl ihnen doch wofür du das Geld brauchst, Uru-kun, ich denke sie werden die Idee toll finden!"

Es war Uruha anzusehen, dass er nicht gern mit der Sprache rausrücken wollte, doch Kai's sonniges Gemüt und seine unbeschwerte Art schienen ihm den nötigen Anstoß zu geben. Trotzdem etwas unsicher rutschte er näher zu Aoi und holte tief Luft.

"Okay... versprich mir dass du nicht lachst..."

Aoi nickte, und auch Reita hörte dem attraktiven Unterdämon nun aufmerksam zu.

"Also..."

Was er Aoi und Reita nun erzählte, sollte das Leben der beiden für immer verändern.
 

~~~
 

Im Zickzack hüpfte das Eichhörnchen über die Straße und den Baum hinauf, rutsche dabei einmal fast ab und fiepte ärgerlich, bevor es mit einem Riesensatz auf dem Dach neben Kanon und Teruki landete. Mit einem zischenden Geräusch verwandelte sich Bou in seine menschliche Gestalt zurück, nur um sofort einen Klaps auf den Hinterkopf zu bekommen.

"Du blöder Idiot, du fällst auf den bescheuerten Trick immer wieder rein!"

"Reg dich ab...hier, hab dir auch eine mitgebracht."

Er griff in die kunstvoll verzierte Tasche seines Kleidchens und reichte Kanon eine Nuss, doch dieser verdrehte nur die Augen. Herzhaftes Gelächter von Teruki brachte ihn dazu, seinen Gefährten mahnend anzusehen.

"Also, er hat denen von seinem blöden Plan erzählt und die beiden finden das klasse. Sieht so aus als hätte er endlich jemanden gefunden."

"Scheiße, das müssen wir Miku erzählen!"

"Ich weiß es schon, ihr seid nicht zu überhören."

Grinsend kletterte Miku die Feuerleiter hinauf und ließ sich neben Teruki auf den Boden fallen, seufzend. Die anderen drei sahen ihr Medium gespannt an.

"Aaalso. Die beiden heißen Reita und Aoi, und haben bisher für Mana gearbeitet, allerdings nicht freiwillig, was man so hört. Der Boss hat sie befreit und jetzt sind sie untergetaucht. Anständige Kerle, so scheint es."

Mikus Angewohnheit, Tonlage und Lautstärke während dem Erzählen zu verändern machte es nicht immer einfach ihm zu folgen, doch seine Freunde waren längst an diese eigenwillige Macke gewöhnt.

"Also sind sie auf unserer Seite?"

"Hm... sie sind Wächter, aber ob sie auf unserer Seite sind wenn sie sich jetzt Uruha anschließen...keine Ahnung. Du sagst, sie finden seinen Plan gut?"

Bou nickte und seine blonden Zöpfchen schwangen leicht mit.

"Ja... sie wollen ihm helfen. Ich find das eigentlich ganz...na ja, cool irgendwie."

"Mag sein... "

Teruki gähnte und räkelte sich, legte sich dann auf den Boden und den Kopf auf Bou's Schoß, der sofort durch die weichen Haare seines Jugendfreundes strich.

"Danke, Süße, das tut meinen Kopfschmerzen echt gut."

"Nenn mich nicht Süße!"

"Wer trägt Kleidchen?"

"Na und? Ich mag sie eben, und wenn ich sie selbst nähe will ich sie auch selbst tragen."

"Man könnte glatt meinen du bist ne Transe."

"Bin ich auch, technisch gesehen...und du bist ein technisch gesehener Idiot."

Bou schob die Unterlippe vor und schmollte, hörte aber nicht auf Teruki's Kopfschmerzen sanft weg zu massieren. Miku musste die ganze Zeit über grinsen. Es war Bou nicht unbedingt angenehm über dieses Thema zu reden, man musste ihn nicht besonders gut kennen um das zu merken. Trotzdem war er verhältnismäßig geduldig und ging mit der Sache ganz gut um. Miku konnte sich nicht wirklich vorstellen wie es sein musste, er war froh dass er das Problem nicht hatte. Wenn Bou seine Tiergestalt annahm, dann änderte sich sein Geschlecht... Er wurde aus irgendwelchen Gründen zu einem Eichhornweibchen. Jahre lang hatte er es vor ihnen geheim gehalten, sich geschämt und sich nur ungern in seine tierische Gestalt verwandelt. Mittlerweile kam er damit klar, aber unangenehm war es ihm noch immer.

"Okay Leute... ich bin wieder weg. Bou kommst du mit? Ich will alles hören was du rausgefunden hast. Ihr beide macht Nachtwache, okay?"

Es war nicht wirklich eine Frage, wenn Miku etwas sagte, dann wurde es auch so gemacht. Niemand hatte ihn zum Anführer ernannt, es hatte sich irgendwann einfach so ergeben.

Gähnend stand er auf, Bou folgte seinem Beispiel, sehr zu Teruki's Ärgernis. Kanon seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. Er saß schon seit einem halben Tag hier auf diesem Dach und hatte Hunger... vielleicht sollte er doch auf die Nuss zurückkommen, die ihm Bou gegeben hatte... aber erst, wenn Bou es nicht mehr sah.

Miku zwinkerte ihnen zu und kletterte dann, gefolgt von dem quirligen Blondschopf die Treppe hinab.

Es war bereits nach Mitternacht, und auf den Straßen trieb sich niemand mehr herum. Auf dem Dach gegenüber dem alten Herrenhaus mit den großen Bäumen, saß eine schwarze Amsel und pickte die letzten Reste einer Nuss aus der Schale, während ein Luchs die Umrisse, die hinter den hell erleuchteten Fenstern gegenüber saßen und redeten, mit wachsamen Augen beobachtete.
 

~~~
 

"Das kann ja wohl unmöglich dein Ernst sein oder? Wenn du es so nennst hast du gleich noch den Vatikan gegen dich!"

Aoi war nicht der einzige, der skeptisch auf Uruha's gekritzelte Notizen starrte. Kai zog eine Augenbraue hoch und räusperte sich, offenbar damit beschäftigt sich möglichst diplomatische Worte zurecht zu legen um seinem Mitbewohner klar zu machen, dass er den Club in der Tat nicht so nennen konnte.

"Ich finds ganz cool um ehrlich zu sein..."

Uruha grinste Reita an und legte ihm den Arm über die Schulter.

"Seht ihr? Zwei gegen Zwei und meine Stimme zählt doppelt."

"Sagt wer?"

"Sagt mein Kontoauszug!"

Das war sein Lieblingsargument, und leider waren die anderen drei dagegen machtlos. Aoi verdrehte die Augen und stieg wieder auf die Leiter, er wollte die Decke heute noch fertig kriegen.

Seit zwei Monaten waren sie nun schon damit beschäftigt, die Kellergewölbe des alten Herrenhauses umzubauen, und es würde sicher noch eine ganze Weile dauern bis Uruha mit allem zufrieden sein würde. Er hatte eine ganz genaue Vorstellung wie alles aussehen musste, wo die Bar stehen würde, die Sitzgruppen, die Tanzfläche... Am Anfang waren die weitläufigen Gewölbe voll mit Geröll und alten Möbeln gewesen, Spinnweben und Schmutz in jeder Ecke hatten es schwierig gemacht, überhaupt eine Vorstellung davon zu bekommen, wie der Club am Ende aussehen könnte. Die Aufräumarbeiten allein hatten schon vier Tage in Anspruch genommen. Jetzt, da die Wände gestrichen und die Bar aufgebaut war, nahm das ganze schon langsam Gestalt an.

"Ich hol uns Pizza... irgendwelche Extrawünsche?"

Kai fragte nur aus Gewohnheit, er wusste ganz genau wer lieber Peperoni und wer keinen Käse mochte. Aoi musste schmunzeln, seit Uruha ihn und Reita damals mit zu sich nach hause genommen hatte, war ein ganzes Jahr vergangen. Ein ganzes Jahr, in dem sie mit dem seltsamen Paar aus Seelenfresser und heller Seele in einem Haus gewohnt, und auf dieses verrückte Ziel hingearbeitet hatten. Uruha und Aoi hatten immer noch dann und wann Meinungsverschiedenheiten, aber meist nur um zu sehen, wer die größere Zicke sein konnte. So hatte Reita ihre Streitereien jedenfalls mal genannt, und obwohl Aoi das niemals zugeben würde, so hatte sein Gefährte doch eigentlich recht damit. Kai und Reita stritten sich nie, sie schwiegen, lächelten, und sorgten dafür, dass alles irgendwie funktionierte. Reita hatte in den letzten Monaten gezeigt, dass er ausgesprochen geschickt mit allerlei Papierkram umgehen konnte, ebenso wie mit Geld. Er hatte es irgendwie geschafft, die Kosten für den Umbau fast um ein Drittel zu senken. Überhaupt schien er sich in Gesellschaft der anderen beiden und in diesem Haus so wohl zu fühlen wie sonst nirgends. Aoi hatte nicht viel andere Gründe gebraucht um sich Uruha's irrwitziger Idee ebenso leidenschaftlich aufzuopfern wie der Gestaltwandler, und so hatten sie es in kürzester Zeit geschafft, genügend Geld aufzutreiben um ein Gewerbe anzumelden und die nötigen Versicherungen abzuschließen.

Das einzige, was ihn jetzt noch störte war der blöde Name, den Uruha sich ausgedacht hatte.

"Mal im Ernst Uru, du kannst das Teil nicht "Silly God Disco" nennen. Das grenzt an Blasphemie."

"Hey, Gott ist ein ziemlich toleranter Kerl, ich glaub nicht dass der da was gegen hätte! Außerdem handle ich doch in seinem Willen oder? Ich denke der findet die Idee klasse."

"Du klingst wie ein Prophet... mach mal halblang. Ich würde es... weiß nicht, "Riot" nennen oder... "Royal Disorder" oder so."

"Kleiner Anarchist!"

"Naja würde doch passen..."

"Trotzdem bleibt es dabei."

"Du weißt schon, dass das nicht deine Erfindung ist oder? In "Constantine" gab es schon mal so einen Club, da hieß es "Midnight". Also tu nicht so erhaben, du hast das abgekupfert."

"Na und?"

Entnervt warf Aoi den Pinsel in den Farbtopf. Wenn es um den Club ging, konnte man nicht mal ordentlich mit Uruha streiten. Müde setzte er sich auf die Leiter und ließ den Blick durch den großen Raum schweifen. Ein Lächeln schob sich auf sein Gesicht.

Ohne Zweifel... das hier würde etwas ganz außergewöhnliches werden.
 

~~~
 

Miku seufzte gelangweilt und stützte den Kopf in die Hand. Seit zehn Minuten schnatterte Bou ununterbrochen und sämtliche Versuche ihn zu unterbrechen waren fehlgeschlagen. Kanon saß in seiner Vogelgestalt auf dem Geländer und schlief, lediglich Teruki schien aufmerksam zuzuhören. Vielleicht schlief er aber auch nur mit offenen Augen.

"...blau! Und wenn das Schwarzlicht an ist, leuchten die, sieht total klasse aus! Im Boden sind auch so ein paar Streifen und Flächen die dann leuchten, und Kai hat ein paar Cocktails gemixt die ebenfalls fluoreszieren! Und..."

Es war nicht auszuhalten. Seit einer Woche hatte er kein anderes Thema mehr, immer wieder schlich er sich in den Keller des Hauses und spionierte dort herum. Nein, spionieren konnte man es kaum nennen, es wirkte eher so als würde er einfach dasitzen und staunen. Was der Seelenfresser trieb wusste Bou meist auch genau – wenn es darum ging, ob er gerade mit Reita Lampen aufhing oder mit Kai Getränke aussuchte. Miku konnte nicht glauben, dass alles dort so friedlich verlief.

"Bou... jetzt komm mal zum Punkt..."

"Punkt? Was für ein Punkt?"

Teruki lachte unterdrückt, ihn amüsierte das Ganze nur. Insgeheim teilte er Bou's Faszination für Uruha's Plan, nur war es leider für einen ausgewachsenen Luchs etwas schwieriger in den Keller zu gelangen als für ein kleines Eichhörnchen.

"Jedenfalls wird die Eröffnung sich noch hinziehen, sie finden kein Personal."

"Wieso? Es gibt doch viele Menschen die solche Jobs suchen oder?"

"Ja, aber die wollen keine Menschen. Seelenfresser und Wächter sollen da arbeiten, das gehört zum Konzept oder so."

Miku nickte langsam. Natürlich, das machte Sinn. Uruha's Plan von einer neutralen Zone, einem Club indem Seelenfresser und Wächter zusammen mit hellen Seelen gemeinsam feiern konnten, hatte ihm am Anfang dermaßen absurd erschienen, dass er schon am Verstand des Gestaltwandlers gezweifelt hatte. Nun aber hatte er zwei recht starke Wächter auf seiner Seite, die ihn nicht nur tatkräftig unterstützten, sondern seine Ideale offenbar auch wirklich teilten.

"Worüber denkst du nach?"

Kanon war aufgewacht und musterte Miku aufmerksam. Das Medium hatte einen angestrengten Gesichtsausdruck, so wie immer, wenn er etwas ausheckte. Bou setzte sich neben ihn und sah ihn ebenfalls abwartend an. Teruki grinste nur, er wusste was geschehen würde. Niemand verstand, warum er als nicht-Medium solche Fähigkeiten hatte, aber ab und an schien er sehen zu können, was in den Köpfen der anderen vorging, bevor sie es selbst wussten.

"Wir könnten... vorrausgesetzt, der Boss erlaubt es... na ja ich meine... wenn dieser Club erst mal eröffnet dann wird das vielleicht außer Kontrolle geraten... es wird schwer alles im Auge zu behalten. Und Bou immer allein hinein zu schicken könnte gefährlich werden... vielleicht wäre es wirklich keine schlechte Idee wenn wir..."

"Miku, du bist der Beste!"

Lachend ziepte er an Bou's Zöpfen als dieser ihn stürmisch umarmte. Dem kleinen Wirbelwind eine Freude zu machen war doch immer wieder ein Vergnügen.
 

~~~
 

Aiji las den Brief nochmals durch. Die Handschrift seines Bruders hatte sich über all die Jahre nicht verändert, und erinnerte ihn an vergangene Zeiten, in denen er ihm bei den Hausaufgaben geholfen und mit ihm für Klausuren gelernt hatte. Wie lange war das jetzt schon her?

"Was schreibt er?"

Jun versuchte schon wieder einen Blick auf den Brief zu erhaschen, doch Aiji zog das bläuliche Papier immer wieder aus seinem Sichtfeld. Nicht, weil etwas geheimes in dem Brief stand, sondern einfach nur um ihn zu ärgern.

"Er entschuldigt sich dass er sich so lange nicht gemeldet hat und sagt, dass es ihm sehr gut geht...und er lädt uns ein."

"Uns?"

Neugierige Augen musterten Aiji, auf Antwort hoffend.

"Ja... pass auf dein Eis tropft. Kleinkind."

Lachend stupste Jun Aiji an und stieß ihn somit von der Bordsteinkante, auf der er eben noch balanciert war.

"Selber Kleinkind... ne, wer ist 'uns'?"

"Na uns fünf...Er und Aoi haben wohl einen Kerl getroffen mit dem sie einen Club eröffnet haben... Es soll so was sein wie ein neutraler Ort für Wächter und Seelenfresser."

"Oh..."

Das Lachen verschwand von Jun's Gesicht und eine Weile gingen die beiden einfach nur schweigend nebeneinander her. Die Erinnerungen an den großen Kampf vor ein ein halb Jahren waren immer noch frisch in Jun's Gedächtnis, und Aiji war ziemlich sicher, dass er das, was in jener Nacht dort geschehen war nie ganz verarbeiten würde, auch wenn er es nach außen hin nicht zeigte.

"Und... das soll funktionieren? Ich meine... Wächter und Seelenfresser und so? Und... na ja ich glaub nicht, dass ich da eingeladen bin, oder?"

"Doch... er schreibt, dass dieser Uruha den sie kennen gelernt haben ein Seelenfresser ist, der mit einem Kerl namens Kai zusammen wohnt. Kai ist eine reine Seele... aber wenn du nicht willst dann ist das okay, ich kanns verstehen."

"Du willst hin oder?"

"Ich würde Reita gerne wieder sehen, ja... und ich würde gern sehen ob es ihm wirklich gut geht. Aber das ist nicht so wichtig. Du bist wichtiger."

"Hör auf, ich kann das nicht mehr hören."

"Mag ja sein, aber es ist so."

"Hm... bleibt auch noch abzuwarten, was Kirito dazu sagen wird. Er wird das mit Sicherheit nicht gerade toll finden..."

Aiji seufzte leise und kramte in seiner Jackentasche nach dem Schlüssel seiner Wohnung herum. Jun hatte Recht, die Chancen, dass Kirito diese Idee gutheißen würde waren mehr als gering. Er würde sich ihm nicht widersetzen, obwohl er sich wirklich von Herzen wünschte, seinen kleinen Bruder noch einmal wieder zu sehen.

"Weißt du was? Solange ihr bei mir seid kann mir ja nichts passieren, und dein Bruder und Aoi würden das auch nicht zulassen. Für mich besteht also eigentlich keine Gefahr, nicht wahr?"

Lächelnd legte Jun einen Arm um Aijis Schulter, wofür er sich leicht recken musste.

"Jetzt überreden wir noch Kirito, wenn er dagegen ist fange ich einfach an zu heulen oder wir sperren ihn in einen Vogelkäfig!"

"Jun!"

Aiji konnte nicht anders als in schallendes Gelächter auszubrechen, wodurch ihm fast der Schlüssel aus der Hand gefallen wäre.

"Seit wann bist du so berechnend?"

"Kirito's Schule, irgendwann musste das ja abfärben."

Lachend betraten sie Aijis Wohnung, voller Vorfreude und Entschlossenheit.
 

~~~
 

Immer wieder sah Reita erwartungsvoll auf wenn die Türe sich öffnete, immer wieder lächelte er freundlich, wenn auch ein wenig enttäuscht. Der Club war bereits gut besucht, wenn auch von mehr Wächtern als Seelenfressern. Ein paar Dämonen aus Uruha's Familie waren zur Eröffnung gekommen, aber alles in allem bildeten Wächter die Mehrzahl, was nicht zuletzt an dem seltsamen Zuwachs im Personal lag...

Vor zwei Wochen hatte es auf einmal an der Türe geschellt, und die vier Wächter, die bisher die Aufgabe gehabt hatten, Uruha zu beschatten, hatten sich grinsend als Kellner beworben. Anfänglich hatte Reita Aoi's Skepsis geteilt, doch Uruha hatte die vier seltsamen Typen mit offenen Armen willkommen geheißen.

"Reita, übernimmst du kurz für mich? Ich geh mit Aoi neuen Champagner aus dem Lager holen!"

Der Vorteil von Seelenkommunikation bestand darin, dass man nicht über die laute Musik hinweg brüllen musste. Ein leichtes Kopfnicken, und Reita deutete Bou an, ihn für einen Moment hinter der Theke zu vertreten. Dieser kam seiner Aufforderung mit Begeisterung nach, Reita wusste nicht genau, ob der kleine Blonde wirklich so enthusiastisch war hinter der Theke zu stehen oder ob es daran lag, dass er dann sozusagen an der Quelle der Erdnüsse saß, die immer wieder auf die Theke gestellt wurden.

Geschickt schlängelte Reita sich durch die tanzende Masse zum Eingang hin, nickte Uruha zu der den Empfang daraufhin kurz verließ. Hier war es etwas ruhiger und kühler als hinter der Theke. Die Neonbändchen lagen neben der Kasse, ursprünglich war Uruha dafür gewesen, rot für Wächter und grün für Seelenfresser auszugeben, doch ausgerechnet Aoi war es gewesen, der ihn davon überzeugen konnte, dass diese Unterteilung entgegen des Prinzips der Neutralität war. So bekam nun jeder Besucher, welcher Spezies er auch angehörte, ein neonblaues Bändchen, in der selben Farbe wie der Schriftzug, der erst heute morgen über der Türe angebracht worden war.

Die Türe öffnete sich wieder, und dieses mal wurde Reita nicht enttäuscht. Aiji betrat den Club, gefolgt von Takeo und Kohta.

Als hinter den dreien Jun und Kirito durch die Türe kamen, geschah etwas seltsames.

Alle Unterhaltungen verstummten, die Tanzenden hielten in ihren Bewegungen inne, Miku und Kanon blieben mit ihren Tabletts in der Mitte des Clubs stehen und starrte zur Tür, zwei Seelenfresser, die an der Bar gesessen hatten, drehten sich ruckartig um und fixierten Jun mit hungrigen Augen.

"Stop. Eine falsche Bewegung und Hausverbot auf Lebenszeit ist nicht euer einziges Problem!"

Teruki's Stimme war leise, doch etwas schwang in seinen Worten mit, das allen um ihn herum deutlich machte, dass das in der Tat kein Spaß gewesen war. Widerwillig aber beschämt wandten die beiden den Neuankömmlingen wieder den Rücken zu, und auch alle anderen schienen den Schock, den die plötzliche Anwesenheit einer so strahlenden Seele verursacht hatte, langsam zu überwinden und tanzten, tranken, lachten und redeten weiter.

"Ich wusste es... wahrscheinlich kleben die uns am Arsch sobald wir wieder hier raus sind."

"Keine Sorge Kirito... sobald sie auch nur dran denken euch anzugreifen bekommen sie es mit uns zu tun. Uruha kann all ihre Gedanken hören, er passt schon auf, dass den Seelen nichts geschieht."

Aiji lächelte als er die selbstbewusste Antwort seines Bruders hörte und den Glanz in dessen Augen sah. All die Sorgen, die er sich in den letzten Monaten gemacht hatte, all die unbeantworteten Fragen ob es ihm gut ging, wo er war und was er trieb wurden in diesem Moment beantwortet.
 

Es war vielleicht das erste Mal seit Jahren, dass sie unbeschwert feiern und lachen konnten, und das verbindliche Versprechen, das sie sich in dieser besonderen Nacht gaben, musste nicht einmal ausgesprochen werden.

Aiji, Jun, Kirito, Kohta und Takeo würden wieder kommen. Denn nirgends sonst konnte man es sich erlauben, sorgenfrei und ohne Befürchtungen mit anderen Menschen zu reden, ohne sich Gedanken machen zu müssen, auf welcher Seite sie standen.

Vielleicht war hier der einzige Ort, an dem es noch egal war, ob man Mana oder Közi unterstand.

Hier, in der "Silly God Disco"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kanoe
2008-06-02T14:15:42+00:00 02.06.2008 16:15
klasse wirklhic toll *lacht*
Von:  Tattoo
2007-11-02T13:00:19+00:00 02.11.2007 14:00
*________* große klasse, wie immer!^^ ich finde es toll, dass du auf die einzelnen schicksale sowohl vor als auch nach der hauptstory eingehst, und wieder neue personen dazu gekommen sind. daraus wird bestimmt mal ein richtiger epos! ^_~
deine art zu schreiben ist wie gewohnt 1A, und ich kann es kaum erwarten, wieder etwas neues von dir zu lesen!!
ich bin auf immer und ewig dein treuer fan! (^__^)v
glg, Tattoo
ps: ich könnte jetzt eigentlich noch ewig weiterschreiben und mich bis ins kleinste detail darüber auslassen, was genau ich so toll an dieser sidestory fand, aber das lass ich mal lieber...^^'
Von:  robot_2501
2007-10-30T18:50:43+00:00 30.10.2007 19:50
Wieder eine wunderbare Sidestory, die auch noch darauf hoffen lässt, dass ab und zu mal der Club eine Rolle spielen oder den vier Hauptcharakteren mal noch die ein oder andere Story gewidmet wird. ^.- Die Sidestory macht wie die Hauptgeschichte und die erste Nebengeschichte Lust auf mehr. Es ist immer wieder faszinierend von den Chars zu lesen. Vor allem sind noch einige Fragen offen, die wirklich neugierig auf jede Art von Fortsetzung machen. Mein Fazit für bisher alle Geschichten hierzu: wirklich super und absolut lesenswert.


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