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Saraeta - Die Sage von Laftea und Myrolin

von

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Prolog

Der Himmel färbte sich schwarz. Ein einziges Wort hallte immer wieder durch Cirestas: "Verrat!" Doch man war vorbereitet, man hatte mit diesem Verrat gerechnet. Die weiß gekleidete Frau trat an die Klippenküste im Osten Lafteas und breitete die Arme aus, um das Trennungsritual zu vollziehen. Sie würden sich vom Rest der Welt trennen, damit nie wieder so ein schreckliches Unheil über sie kommen konnte. Nie wieder würde diese mächtige Waffe in andere Hände fallen, nie wieder die Ihrigen töten. Sie sprach die letzten Worte des Rituals. Ein schleichender Nebel legte sich um Laftea und wurde immer dichter und dichter, bis er vollständig die Sicht versperrte. Kein Schiff würde die Insel mehr erreichen, keins sie mehr verlassen.
 

Abgetrennt bis in alle Ewigkeit.
 

Die Schiffe Zankoris, voller blutdurstiger Soldaten und ihres Prinzen mit der mächtigen Waffe, steuerten die Küste Lafteas an. Der Prinz schaute zu den Klippen hinauf und sah eine wunderschöne in weiß gekleidete Frau. Die Frau beendete gerade einen Ritus und ließ die erhobenen Arme sinken, daraufhin schaute sie dem Prinzen direkt in die Augen. Ihr Blick war hart und kalt, der Prinz erschauerte. Auf einmal zog Nebel auf und verdichtete sich Stück für Stück. Das Gesicht der Frau zeigte ein triumphierendes Lächeln, als sie im Nebel verschwand. Der Prinz schrie wütend auf, die Waffe, die gerade noch in seiner Hand gelegen hatte, war verschwunden. Verschwunden, als der Nebel seine Hand verschluckte. Dazu kam, dass sie im furchtbaren Nebel verloren waren.
 

Verloren bis in alle Ewigkeit.
 

Als die Bewohner Myrolins erfuhren, dass Laftea sich von der Welt abgewandt hatte, weinten sie. Die Verbindung war gerissen. Sie war ihnen gewaltsam entrissen worden. Nie wieder würde eine solche Verbindung aufgebaut werden, dass spürten sie. In ihrer unendlichen Trauer entschlossen sie sich, sich ebenfalls von der Welt abzuwenden und die Grenzen zu schließen. Der grüngekleidete Mann trat vor und begann das Ritual der Trennung. Der Wald, der das gesamte Land umgab, wuchs und wuchs. Die vorhandenen Bäume wuchsen zu riesigen, dickstämmigen Bäumen heran, Knospen wuchsen und bildeten sich zu Blättern und Blüten, aus den Blüten entstanden Früchte, die zu Boden fielen und aus den Samen wuchsen neue Bäume. Der Wald alterte solange, bis er so dicht war, dass er Myrolin vollständig von der Außenwelt abschnitt. Kein Geschöpf, das den Wald betrat, würde ihn lebend wieder verlassen.
 

Trauernd bis in alle Ewigkeit.
 

Sie hatten es geschafft. Sie hatten es geschafft eine Waffe zu erschaffen, die der Einen glich. Sie war nahezu ein perfektes Ebenbild. Salingar hatte die Aufgabe Zankoris gelöst, dabei schien es ihnen vor kurzer Zeit noch unmöglich. Zankori würde sie fürstlich entlohnen. Sie brannten darauf dem König von Salingar die freudige Nachricht zu überbringen. Sie mussten die Waffe nur noch testen. Mit schwerem Herzen übergab der Leiter des Projekts die Waffe dem Krieger. Der Krieger hob die Waffe, um sie am Kristall, der durch keine existierende Waffe, bis auf die Eine und vielleicht diese hier, nur einen Kratzer nahm, zu testen. Er ließ die Klinge niedersausen. Sie prallte nicht ab, aber glitt auch nicht hindurch. Die Schneide berührte die Oberfläche des Kristalls und sendete ein helles Licht aus. Kurz darauf kam es zu einer furchtbaren Explosion, die alles in fetzen riss. Der größte Teil Salingars wurde von einem Schlag zum anderen zur Wüste.
 

Verwüstet bis in alle Ewigkeit.
 

Die Soldaten Kinrias verteidigten sich erbittert gegen die Armeen von Zankori und Salingar. Sie waren einfach zu wenige, obwohl alle Soldaten aus ganz Kinria die Grenze verteidigten. Es waren nur ein paar Schlosswachen zurückgeblieben, um die Königsfamilie zu beschützen. Doch diese hatten keine Chance gegen den überraschenden Angriff der Attentäter aus dem Norden. Die Königsfamilie war nun ungeschützt und die Attentäter machten kurzen Prozess mit ihnen. Der König wurde im Thronsaal überrascht und ihm die Kehle durchgeschnitten. Die beiden Prinzen versuchten verzweifelt ihre Mutter und ihre Schwester zu beschützen, aber nach kurzer Zeit unterlagen sie. Keiner wurde am Leben gelassen, es würde keinen Thronerben mehr geben. Die Soldaten schafften es zwar die Armeen zurückzuschlagen und die Grenze zu festigen, aber die Königsfamilie war komplett ausgerottet und Kinria damit führerlos.
 

Untergegangen bis in alle Ewigkeit.
 

Die Ewigkeit muss nicht für immer währen, sie kann auch enden und manchmal endet sie früher, als wir denken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DracaTec
2007-10-21T16:36:36+00:00 21.10.2007 18:36
Interessant und sehr gut geschrieben.
Erstaunlich wie du es geschafft hast die Absätze annähernd gleich lang zu gestalten, das macht das Lesen zu einer Augenweide.

Ich freu mich auf jeden Fall zu lesen wie die Geschichte weitergeht^^

gruß Draca-chan


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