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In Memory

~Live goes on~
von

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Erst jetzt bemerkte ich die kleinen Gesten mir gegenüber.

Die undurchsichtigen Blicke, sein Interesse, sein Lächeln, das auf diese Weise nur ich geschenkt bekam.
 

~*~
 

Es war einer ihrer gemeinsamen Abende. Sie hatten es endlich geschafft, ihre neue Single war fertig gestellt und würde in den nächsten Tagen auf den Markt kommen.

Sie war anders und doch fügte sich Rukis Stimme perfekt in das Gesamtkonzept der Band, genauso wie er sich eingelebt hatte.

Mittlerweile war er so weit, dass er die 4 Jungs nicht mehr nur als Kollegen, sondern auch als Freunde betrachtete, auch wenn er sich nur etwa 5 Monate kannte. Aber er hatte fast täglich mit ihnen zu tun und sie waren ihm ans Herz gewachsen, so wie er ihnen.

Wenn er sich vorstellen musste, er würde sie längere Zeit nicht sehen, würde er es schon verkraften, aber es wäre ein komisches Gefühl gewesen.

Vor allem bei Die. Was würde sein, wenn er den Rotschopf nicht mehr sehen würde, könnte. Er hatte sich so sehr an seine Anwesenheit gewöhnt – mehr als das.

Nun saß er ihm gegenüber, leerte ein Bierglas nach dem anderen und sah sich immer wieder im Club um.

Suchte er sich eine Begleitung für die Nacht? Er würde mit ihm gehen, jede einzelne.

Aber er hatte ohnehin das Gefühl, der Gitarrist vermied es, ihm in die Augen zu sehen.

War es wegen Kyo? Weil er an ihn denken musste, wenn er ihn ansah?

Schon seit längerem hatte er vor, sich sein Haar ganz zu blondieren, so wie er es vor einigen Jahren schon hatte, doch er hatte Angst vor den Reaktionen. Vor allem vor Dies.

Er senkte den Blick, sah auf sein eigenes Getränk hinab.

Er hatte ihm versprochen zu warten. Doch er hatte das Gefühl, der Größere wollte immer weniger mit ihm zu tun haben.

Doch trotzdem versuchte er auch weiter für ihn da zu sein.

Er wusste nicht, dass der seine Bemühungen sehr zu schätzen wusste, jeden Moment mit ihm genoss.

Doch was wollte er?

Jedes Mal, wenn er ihren neuen Sänger ansah, seinen Blick suchte, ihn anlächelte und sich dieses warme Gefühl in ihm breit machte, fühlte er sich, als würde er Kyo verraten.

Aber wieso eigentlich?

Er konnte ihn nicht vergessen, wollte es auch nicht. Doch er war nie mit ihm zusammen gewesen. Er war sich sicher, Kyo hätte seine Gefühle nie so erwidert.

Und trotzdem. Dieses Lächeln, welches er ihm zum Abschied geschenkt hatte. Er konnte es nicht vergessen.

Es war, als hätte er ihm so Lebe wohl gesagt, sich bei ihm bedankt.

Es ließ ihm einfach keine Ruhe. So lang schon nicht.

Er leerte sein Glas und stellte es auf dem Tisch vor sich ab, wandte seinen Blick zu dem Braunhaarigen.

Irgendwie sah er traurig aus. Es konnte doch nicht ewig so weitergehen!

Vorsichtig streckte er seine Hand aus, strich dem Kleinen sanft über die Wange, der leicht zusammenzuckte, als er die zaghafte Berührung bemerkte.

Nur langsam sah er auf und Die wurde wieder von diesem Gefühl geflutet, Wärme strömte von seinen Fingerspitzen durch seinen ganzen Körper und er wusste nicht mehr, was er tun sollte, als er diesen endlos traurigen und sehnsüchtigen Blick bemerkte.

Er hatte ihn schon einmal gesehen, in ebenso wundervollen braunen Kristallen, die einem jedes Geheimnis direkt aus der Seele entlockten. Es war kurz, bevor der Glanz in ihnen erlosch.

So etwas sollte nie wieder passieren.

Der Mensch, zu dem dieser Blick gehörte war ihm so unendlich wichtig geworden, ohne dass er es bemerkt hatte.

Er hatte ihn getröstet, ihn aus einem tiefen Loch herausgeholt, viel schneller, als es sonst jemand geschafft hatte.

Er wusste nicht, wie er das geschafft hatte, doch er war sich sicher, dass er ihn nie wieder verlieren wollte.

Sein Blick zog ihn magisch an, er beugte sich vorsichtig nach vorn zu dem kleinen Sänger, während in dessen Augen einen fragenden Ausdruck annahmen.

„He~y!...Ups!”, ertönte Toshiyas laute Stimme direkt neben ihnen und ließ seine Bandmitglieder zusammenzucken, während er selbst sich neben ihnen auf den Stuhl fallen ließ.

„Stör ich?“, fragte er und kicherte, wie er es immer tat, wenn er zu viel getrunken hatte und auch Dies böser Blick ließ ihn nicht verstummen.

„Ja tust du!“, bekräftigte der Rothaarige, doch der Bassist zuckte nur mit den Schultern.

„Sorry, ich bleib trotzdem sitzen, wenn ich stehe dreht sich alles so – Whui~!“, lallte er und ließ seinen Zeigefinger verdeutlichend kreisen, bevor er laut loslachte und sich nach hinten lehnte.

„Ey Kao, komm mal her! Unser Big Red ist auf Männer umgestiegen!“, rief er zu dem Leadgitarristen herüber, der nicht unweit von ihnen an der Bar stand und sie nun aufmerksam musterte.

Unwillkürlich schoss dem Objekt ihres Gespräches ein Satz durch den Kopf, den er einmal in einem dieser Kramladen gesehen hatte.

»When you go me on the Nerven I will put you in the Gulli and tu the Deckel druff, so that you ever come back to the Tageslicht.«

Doch nach lachen war ihm nicht zumute.

Denn am liebsten hätte er sich zu dem Schwarzhaarigen herübergebeugt und ihm den Hals umgedreht, nur damit er endlich die Klappe hielt.

Sein Blick wandte sich an Ruki, der Toshiya nur entgeistert ansah bevor er zu dem rothaarigen Gitarristen herübersah.

Die sah genau, dass er nicht verstand, was gerade geschah, dass er nicht wusste, was er denken sollte.

Schnell schloss er die Augen und verließ den stickigen Raum.
 

Er beobachtete, wie der Kleine sich an die Mauer zurücklehnte, den Kopf zurücklegte und in den Himmel sah, während er sich eine Zigarette anzündete.

Ein Kloß bildete sich in Dies Hals.

Hatte Ruki nicht aufgehört zu rauchen?

Langsam ging er auf ihn zu, ließ den Blick nicht von dem zierlichen Körper.

„Wenn es dir nur um die Nacht geht, dann geh bitte wieder.“, hörte er die leise Stimme und stockte. Er hatte nicht das Gefühl gehabt, dass er ihn gesehen hatte.

Doch er setzte seinen Weg fort, stellte sich direkt vor den Kleineren.

„Das ist es nicht was ich will.“, erwiderte er, suchte den Blick des Braunhaarigen, ehe er ihm vorsichtig durch die Haare strich.

Einen Moment schloss der die Augen, lehnte sich gegen die liebevolle Berührung, bevor er sie wieder öffnete und Die den Wunsch nach Blickkontakt gewährte.

„Was willst du dann?“, fragte er leise und nahm nervös einen Zug von der Zigarette.

Irrte er sich, oder zitterte die Hand des Sängers wirklich?

„Taka-chan, du hast etwas in mir ausgelöst, von dem ich gedacht hatte, dass es nie wieder jemand schafft. Du hast es geschafft, dass ich nicht mehr immer an Kyo denke. Stattdessen denke ich immer mehr an dich. Du hast dich so sehr um mein Herz bemüht. Wieso sollte ich meinen Engel nicht fliegen lassen?“, flüsterte Die, traute sich nicht, lauter zu sprechen.

Es dauerte einen Moment, bevor Ruki sacht lächelte und seine Zigarette ausdrückte, dann wieder aufsah.

Ein Moment, in dem sich sein Herzschlag unangenehm beschleunigte.

„Danke.“, war die leise Antwort und der Sänger legte sanft die Arme um den Nacken des Größeren, der sich vorsichtig zu ihm herabbeugte und ihm einen sanften Kuss raubte.
 

~*~
 

Als Toshiya sich an diesem Abend einmischte hatte ich Angst, ihn für immer verloren zu haben.

Umso glücklicher war ich, dass es nicht so war...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Gizzy
2008-10-26T10:28:39+00:00 26.10.2008 11:28
Hach ;_; Dass ich deinen Schreibstil liebe habe ich dir glaub ich schon mal gesagt. Und wenn nicht, dann weißt du es spätestens jetzt! Du beschreibst die Gedankengänge und Gefühle von deinen Charakteren einfach so schön realistisch.. Als ich gelesen hatte, dass es eine Fortsetzung gibt, dachte ich ja erst, dass Kyo noch lebt *seufz* Das mit Ruki war wirklich unerwartet, aber ich fand es total schön ;___; Du schreibst einfach wunderbar.. Und Ruki tat mir so leid.. Und Die natürlich auch~ Jedenfalls: Ich liebe dich xD Und die Geschichte(n) <33


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