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Geschwisterliebe

von

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Kleiner Bruder

„Sag das noch mal!“ Fassungslos sah Mariku seine Mutter an. „Du bekommst einen kleinen Bruder. Dein Vater und ich haben uns entschlossen noch ein Kind zu adoptieren.“, wiederholte sie ungerührt. Auch schien sie der Meinung zu sein, dass ihr Sohn sich über diese Nachricht freuen sollte denn sie strahlte ihn erwartungsvoll an.

Doch eben dieser sah sie nur geschockt an. Nicht das er ein Problem damit hatte kein Einzelkind mehr zu sein. nein das war es nicht, aber er war jetzt 17 Jahre alt und hatte keine Lust auf einen kleinen Schreihals im Haus. Und außerdem wäre das ja so was von peinlich.
 

Allerdings hatte er so das schlechte Gefühl, dass dies schon beschlossene Sache war und er da nichts mehr zu melden hatte. Da war man mal fünf Tage nicht da, weil man auf Klassenfahrt war und wenn man wieder nach Hause kam wurde einem verkündet, dass man bald einen kleinen Bruder an der Backe hatte. Na super.
 

„Und wann kommt die kleine Nervensäge?“, fragte Mariku und gab sich noch nicht einmal die geringste Mühe zu verbergen, wie wenig ihm die Idee gefiel. „Sein Name ist Malik und du wirst nett zu ihm sein und dich etwas um ihn kümmern, ist das klar?“, wies seine Mutter ihn mit einem scharfen Unterton in der Stimme zurecht. „Ja, ja. Und wann kommt er jetzt?“, entgegnete Mariku nur genervt. Er wollte jetzt eigentlich nur seine Ruhe haben. Erwartet seine Mutter jetzt ernsthaft von ihm, das er mit einem kleinen Kind auf den Spielplatz ging, oder was?
 

„Wir werden ihn am Montagmittag abholen und du wirst mit kommen. Keine Widerrede.“ Mit diesen Worten erstickte Inanni Ishtar den Protest ihres Sohnes im Keim.

Dieser war innerlich am kochen und polterte die Treppe hoch, so dass man es bestimmt noch zwei Häuser weiter hören konnte. Traurig sah sie ihrem Sohn hinterher. Sie hatte gehofft, dass er sich wenigstens ein bisschen freuen würde. Ihr Entschluss noch ein Kind zu adoptieren war nicht ganz ohne Hintergedanken gefallen. Sie hoffte, dass Mariku sich etwas um den jüngeren kümmern würde und so lernen würde Verantwortung zu übernehmen. Denn dafür war es höchste Zeit.
 

Mit dem heutigen noch drei Tage Ruhe, dann hatte er einen kleinen Bruder. Seine Freude war nahezu grenzenlos als er sich auf sein Zimmer verzog. Er musst jetzt erstmal Bakura anrufen um diesem sein Leid zu klagen und dann würde er weiter sehen. Aber es kam auf gar keinen Fall infrage, dass er sich mit dem kleinen Schreihals ein Zimmer teilen würde. Ihr Haus war groß genug und wenn seine Mutter der Meinung war, dass sich der Kleine einsam fühlen könnte, dann sollte er doch bei seinen Eltern im Zimmer schlafen.
 

Immer noch wütend wählte er die Nummer seines besten Freundes und wartete, dass dieser endlich abnahm. Obwohl es nur wenige Sekunden dauerte bis Bakura abnahm kam es ihm vor wie eine Ewigkeit. Geduld war noch nie seine Stärke gewesen.
 

„Was gibt’s Mariku?“, fragte dieser auch sofort. Mariku würde sich wohl nie daran gewöhnen, dass Bakuras Telefon immer die Nummer des Anrufers zeigte. „Hasst du Zeit? Ich muss dringend mit dir reden. Sofort.“, teilte Mariku sein Anliegen mit. „ Ich komm zu dir.“, antwortete Bakura und hatte auch schon aufgelegt. Wenn Mariku von dringend sprach, dann war es immer wichtig.
 

Keine zehn Minuten später klingelte Bakura an der Haustür der Ishtars. Marikus Mutter öffnete ihm die Tür und lies ihn herein. „Mariku ist oben.“, teilte sie dem Besucher mit und verschwand auch schon wieder in Richtung Küche. Bakura kannte sich schließlich aus.
 

Bakura öffnete die Tür von Marikus Zimmer und musste seinen besten Freund erstmal suchen. Er hatte Mariku schon immer um dessen großes Zimmer beneidet. Dann entdeckte er gesuchten. Mariku lag auf dem Sofa und starrte Löcher in die Decke seines Zimmers. Bakura lies sich in einen Sessel fallen und wartete darauf, dass der ältere erzählte was mit ihm los war.
 

„Du verarschst mich.“ Bakura hatte bis eben schweigend der Erzählung seines besten Freundes gelauscht und war nun ebenso fassungslos wie dieser noch vor kurzem. „Schön wär’s aber ich fürchte meine Mutter macht da Ernst.“, antwortete dieser. „OK das kommt unerwartet aber es ist doch kein Weltuntergang.“ „Ach nein? Dir ist wohl nicht klar, was das bedeutet! Der kleine wird am Wochenende zuhause sein also können wir Party bei mir erstmal vergessen und wenn ich Pech hab verlangen meine Eltern auch noch, dass ich auf die kleine Nervensäge aufpasse.“ Mariku war immer lauter geworden und schrie jetzt fast. Auch Bakura versuchte verzweifelt die Fassung zu waren und nicht auszuflippen. „Das meinst du doch jetzt nicht Ernst? Das können die uns doch nicht antun. Wie alt ist der überhaupt?“ Mariku überlegte kurz. Das hatte seine Mutter ihm gar nicht gesagt. „Ich hab nicht die geringste Ahnung und es ist mir eigentlich auch ziemlich egal. Montag lerne ich ihn kennen und ich will mein letztes Wochenende ohne ihn noch mal so richtig genießen also wo gehen wir hin?“
 

Die beiden feierten das ganze Wochenende durch und die Folge davon war, dass beide Montagmorgen mit ziemlichen Kopfschmerzen in der Schule saßen. (Eltern kannten in solchen Fällen aber auch wirklich kein Erbarmen.)

Mariku hätte sich aber ohnehin nicht richtig konzentrieren können. Auch wenn er es nicht zugeben wollte war er doch verdammt aufgeregt. Man bekam ja nicht jeden Tag einen kleinen Bruder. Die Lehrer gaben es irgendwann auf vernünftigen Unterricht machen zu wollen. Es waren ohnehin nur noch zwei Wochen bis zu den Ferien und die meisten hatten selbst keine große Lust mehr.
 

Als Mariku nach Hause kam lies er sich erschöpft auf sein Bett fallen. Schule bis kurz nach drei war doch wirklich kriminell so was sollte man verbieten. In zwei Stunden würde sein Vater von der Arbeit kommen und dann wollten seine Eltern sofort losfahren. Das Waisenhaus indem Malik zurzeit noch lebte war in einem anderen Stadtteil. Sie würden etwa eine halbe Stunde fahren müssen. Er schloss die Augen und schaffte es tatsächlich noch einmal einzuschlafen.
 

Knapp zwei Stunden später wurde er von seiner Mutter unsanft geweckt. Schlecht gelaunt setzte er sich ins Auto und dachte gar nicht daran sich am Gespräch seiner Eltern zu beteiligen.
 

Eine halbe Stunde später stieg er aus dem Wagen und folgte seinen Eltern in das große Gebäude. Er konnte das fröhliche Lachen kleiner Kinder hören, welches nicht gerade zur Besserung seiner noch immer vorhandenen Kopfschmerzen beitrug. Vor einer Tür an der in großen Buchstaben „Heimleitung“ stand blieben sie stehen. Seine Mutter klopfte an und öffnete auf das freundlich „Herein“ die Tür.
 

Das Büro war nicht sonderlich groß. Hinter einem Schreibtisch saß eine Frau so um die 50, die sich nun mit einem freundlichen Lächeln erhob. Vor dem Schreibtisch standen zwei Stühle. Auf dem einen saß ein etwa 15 Jahre alter Jung der ebenfalls freundlich aber auch etwas schüchtern lächelte.
 

Frau Ishtar begrüßte erst die Frau und wandte sich dann an den Jungen. „Hallo Malik.“, begrüßte sie ihn freundlich. Mariku erstarrte. DAS war Malik? Er hatte mit einem zwei oder drei Jährigen Jungen gerechnet und nicht mit einem, zugegeben sehr attraktiven, Jugendlichen.
 

Er hörte nicht zu, was die Erwachsenen besprachen sondern musterte Malik erst einmal gründlich. Dem schien es peinlich zu sein, dass er so angestarrt wurde, denn er wurde ganz rot und wandte den Blick ab.
 

Auch Malik war überrascht gewesen. Er hatte gewusst, dass die Ishtars bereits einen Sohn hatten aber er hatte gedacht dieser sei schon erwachsen und nicht zwei oder drei Jahre älter als er. Er war sowieso überrascht gewesen, dass er doch noch adoptiert worden war. Die meisten Eltern waren auf der Suche nach Kindern unter zwei Jahren und spätestens ab sechs Jahren hatte man eigentlich keine Chance mehr. Aber er würde sich bestimmt nicht beschweren.
 

Seine neuen Eltern hatten die Adoptionspapiere unterschrieben und sie verließen zu viert das Gebäude indem er aufgewachsen war. Der andere Junge hieß Mariku und war nicht ganz zwei Jahre älter als er selbst.
 

Die Stimmung im Auto war etwas gedrückt. Inanni Ishtar versuchte zwar immer wieder ein Gespräch in Gang zu bringen aber ihr Mann wollte sich auf die überfüllte Straße konzentrieren, Malik war noch etwas schüchtern und Mariku stand regelrecht unter Schock. Er musste dringend mit Bakura reden und zwar so schnell wie möglich. Neben ihm saß ein wirklich hübscher Junge von 15 Jahren und das sollte jetzt sein neuer kleiner Bruder sein. Das war einfach nur erschrecken. Er könnte sich Malik als seinen Freund vorstellen aber doch nicht als Bruder. Das wäre wirklich Verschwendung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-09-24T07:46:27+00:00 24.09.2008 09:46
einfach süß :)
ich frage mich wie die beiden sich verstehen werden?!
ob mariku malik ignoriert oder ihn kalt behandel oder geht er etwa doch gleich auf ihn los un verführ den kleinen?
ich freu mich aufs nächste kapitel
Von:  saspi
2008-01-02T13:49:08+00:00 02.01.2008 14:49
hey!!!

wollte mal fragen wann deine ff denn weiter geht??? da ich schon so gespannt bin wies weiter geht.

bye
Von:  saspi
2007-12-02T17:18:43+00:00 02.12.2007 18:18
huhu!!!
toller Anfang!!!
Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon gespannt wie 's weiter gehen soll!!!

Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von: abgemeldet
2007-10-11T18:13:50+00:00 11.10.2007 20:13
Hey! Deine Story is echt cool! Ich find sie ganz große klasse! tu mir nen Gefallen und schreib mal weiter, OK?!

LG Tanja


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