Bela saß auf seinem Sofa und sah mit leerem Blick auf den Fernseher. Er bekam nicht wirklich mit, was dort lief. Seit dem Gespräch mit Jan war schon eine Woche vergangen und seitdem hatten sie sich nicht mehr gesehen. Bela vermisste den Blonden. Er hatte in der letzten Woche genügend Zeit gehabt, um nachzudenken.
Er war zu dem Schluss gekommen, dass er wirklich in ihn verliebt war. Jetzt war nur noch die Frage, wie er es dem Blonden sagen sollte, er konnte ja nicht einfach hingehen und sagen: 'Hey Jan, übrigens ich liebe dich auch.' Nicht nach dem, was er ihm vor einer Woche erzählt hatte. Aber er musste es ihm sagen. Er vermisste ihn und wollte ihn unbedingt wieder sehen und es ihm sagen. Schließlich beschloss er, zu ihm zu gehen und mit ihm zu reden.
Farin war wütend. Erst meinte er, er müsse es erst verarbeiten, am nächsten Tag erzählte er ihm dann irgendwas von Gefühlen und dass er sich nicht sicher ist, ob es Liebe ist und dann meldete er sich eine Woche lang nicht. Was sollte das? Wollte er ihm nur nicht ins Gesicht sagen, dass er ihn nicht liebte oder wollte er ihn noch mehr verletzen, als er es tun würde, wenn er ihm einfach sagen würde, dass er ihn nicht liebte.
Er schreckte aus seinen Gedanken auf, als es an der Tür klingelte. Es war schon elf Uhr , wer wollte denn jetzt noch was von ihm? Murrend erhob er sich und ging zur Tür.
„Bela.“ meinte er überrascht, als er die Tür geöffnet hatte.
„Was willst du?“ fragte er kalt und machte keine Anstalten, den Kleineren hereinzulassen.
„Ich muss mit dir reden. Darf ich rein kommen?“ fragte Bela. Farin ging einen Schritt zur Seite und ließ den Kleineren hinein. Dieser zog sich die Schuhe aus und sie gingen ins Wohnzimmer.
Sie setzten sich und Farin sah Bela abwartend an.
„Also... ich weiß, das klingt jetzt sicher doof. Ich hab in der letzten Woche viel nachgedacht. Über mich, uns und meine Gefühle zu dir. Wahrscheinlich wirst du mir das nicht glauben, aber: Ich liebe dich auch.“ sagte Bela. Er hatte keine Ahnung, wie Farin darauf reagieren würde.
Farin stand auf und ging langsam auf Bela zu.
„So so, auf einmal liebst du mich auch?“ Er stützte sich auf die Armlehnen von Belas Sessel und sah ihn kalt an. Bela bekam ein wenig Angst, als Farin ihn so ansah und wich ein Stück zurück. Farins Gesicht kam langsam ein Stück näher, die Beiden trennten nur noch wenige Zentimeter.
Die Kälte, die Farins Augen ausstrahlten, ließ Bela erschaudern.
„Das soll ich dir glauben? Hast du eine Ahnung, wie ich in der letzten Woche gelitten habe? Du hast eine Woche gebraucht, um dir darüber klar zu werden, ob du mich liebst. EINE WOCHE! Weißt du was? Ich glaube nicht, dass du das ernst meinst. Wie lange hast du schon keine Freundin mehr? Seit zwei Monaten, oder? Und jetzt brauchst du Ersatz, is doch so, oder? Tut mir leid, aber ich glaube nicht, dass du es ernst meinst. Beweise mir, dass du mich liebst, dann werde ich dir glauben. Wie ist mir egal. Und jetzt raus.“ Farin war echt sauer. Er packte Bela am Kragen und zerrte ihn aus dem Sessel und bugsierte ihn zur Tür.
Bela, der immer noch total überrumpelt von Farins Ansage war, ließ sich wiederstandslos zur Tür schieben. Erst als die Tür hinter ihm zu fiel, realisierte er das Ganze. Wie sollte er Farin nur seine Liebe beweisen. Er hatte keine Ahnung. In Gedanken versunken ging er nach Hause.
Wütend knallte Farin die Tür zu. In dem Moment, in dem er den Knall hörte, schien seine gesamte Wut zu verfliegen. Bela hatte ihm gerade seine Liebe gestanden und er hatte ihn angeschrieen und ihn rausgeschmissen. Er hatte Angst, dass Bela ihn nur benutzen würde und dann fallen lassen würde, wenn er eine Freundin finden würde. Würde Bela sich die Mühe machen und sich etwas einfallen lassen, um ihm seine Liebe zu beweisen, dann würde er ihm glauben.
