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Tierisch verknallt

Schneesturm
von

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Schneesturm

Titel: Tierisch verknallt

Untertitel: Schneesturm

Teil: 1/?

Autor: Yamica&Sakura

Email: yamica@craig-parker.de

Beta: U-chan

Fanfiction: Wolf’s Rain

Rating: PG-14

Genre: Drama

Inhalt: Tsume beginnt Toboe anders wahrzunehmen als die anderen.

Warnungen: [yaoi]

Pairing: Tsume x Toboe

Archiv: ja

Disclaimer: Nix meins, alles nur geliehen und unbeschadet zurück gegeben.
 


 

Schnee peitschte wie so oft unerbittlich in das Gesicht der einsamen Reisenden. Kalt wehte der Wind durch das Fell der vier Wölfe, die ihren Weg durch die Ödnis nahmen, auf der Suche nach dem Paradies, das Paradies, das keiner von ihnen kannte und keiner wusste was es sein würde, doch wie durch einen Instinkt wurden sie vorangetrieben um es zu finden. Tsume trottete wie so oft als Letzter der Gruppe hinter seinem Rudel her. Noch immer, trotz der langen Zeit, die sie gemeinsam unterwegs gewesen waren, genoss er es manchmal einfach ein wenig allein zu sein und hielt in solchen Momenten Abstand zu der Gruppe.
 

Toboe hielt sich derweilen im Windschatten von Hige auf, der sich immer wieder leicht besorgt zudem Welpen umdrehte, der fast mit der Nase im Schnee lief, um die Kälte nicht voll ins Gesicht zu bekommen. Schließlich musste Hige sogar das Tempo verlangsamen, als Toboe zurückfiel.
 

Kiba ging wie immer voran und suchte unerbittlich seinen Weg durch die

Schneeverwehungen. Erst als seine Kameraden ein ganzes Stück zurückgefallen waren drehte er sich herum und wartete auf sie.
 

Hige stupste Toboe aufmunternd nach vorne, der daraufhin die Ohren aufstellte und neben Kiba trabte, als ob alles in bester Ordnung und er nicht schon längst am Ende seiner Kräfte wäre. Eine weile zockelte er dicht neben Kiba her durch den Schnee, doch dann begann er wieder zurückzufallen.
 

Tsume schloss wieder zu der Gruppe auf und als er merkte, wie erschöpft der Welpe der Gruppe war, rief er Kiba zu: "Hey...wir sollten mal eine Rast einlegen."
 

Kiba drehte sich wieder zu seinem Rudel um. "Mh... ich würde zwar gern weiter, aber der Sturm behindert uns zu sehr. Vielleicht sollten wir wirklich rasten."
 

Kaum ausgesprochen ließ sich Toboe auf seinen Hintern fallen und auch Hige setzte sich erst mal, um durchzuatmen.
 

"Ich glaube dort hinten ist eine kleine Höhle. Schaffst du es noch bis dahin Kleiner?", fragte der graue Wolf leise.
 

"Klar! Kein Problem!", meinte Toboe und lief blind in die angegebene Richtung. Hige schüttelte nur leicht den Kopf, erhob sich aber auch wieder.
 

Tsume seufzte leise und trat dann zu Kiba. "Du musst auf Toboe ein wenig mehr Rücksicht nehmen." Kiba ignorierte diesen Einwand und ging selbst zur Höhle.
 

Dort lag Toboe dann auch schon ganz hinten in der Ecke und hatte die Nase schon unter der Rute versteckt.
 

"Alles okay Toboe?", fragte Kiba nun doch, als er in der Höhle war.
 

"Uhm...", gurrte es nur unter dem Schwanz hervor, dann schien der kleine Wolf auch schon eingeschlafen zu sein.
 

Tsume machte mit einem Blick nochmals klar, was er davon hielt, dass er auf den Welpen so wenig Rücksicht nahm und legte sich schließlich neben den jungen Wolf, wärmte ihn etwas mit seinem Körper.
 

Nur kurz hob Toboe den Kopf, gähnte leicht und schmiegte sich dann an den warmen Körper. Bald darauf wurde er auch noch von der anderen Seite gewärmt, als sich Hige zu den beiden legte. So wärmten sich die drei dann gegenseitig, während draußen vor der Höhle der Sturm weiter tobte.
 

Kiba blieb noch eine Weile am Eingang stehen, dann jedoch legte auch er sich zum Schlafen nieder, wobei auch er die Wärme seines Rudels suchte.
 

Was die nicht schlecht erstaunte. Zumindest Hige hatte nicht damit gerechnet, dass der Lonewolf sich doch mal dazu herablassen würde, sich neben die anderen zu legen.
 

Kiba wollte es sich nicht eingestehen, aber auch er war müde und auch wenn er es selten zeigte, so waren die anderen drei Wölfe über die Zeit zu seiner Familie geworden. Tsume hob leicht den Kopf und fragte: "Wir bleiben also ein wenig länger?"
 

"Ja... wir bleiben bis wir alle wieder ausgeruht sind", antwortete ihm Kiba.
 

"Gut", nuschelte auch Hige unter Toboes Schwanz hervor. "Dann können wir ja nachher auch mal versuchen was zum Fressen zu finden." Er beäugte misstrauisch die hervorstechenden Rippen des jüngsten Rudelmitgliedes.
 

"Ja... aber erst wenn der Sturm vorüber ist. Vorher werden wir eh nichts finden."
 

Und der Sturm schien noch eine ganze Weile anzuhalten, so dass die Vier die Nacht erst mal in der Höhle verbrachten.
 

Der Morgen jedoch hielt für sie Sonnenschein parat und Tsume bot sich an jagen zu gehen.
 

Hige erhob sich ebenfalls und trat neben Kiba. "Gehst du raus oder bleibst du bei dem Kleinen?"
 

"Bleib du bei ihm... ich werde mich ein wenig umschauen."
 

Artig trottete Hige wieder zu Toboe, der ihn fragend ansah. "Gehen wir Futter suchen?"
 

"Nein, wir warten...", gab Hige nur ruhig von sich.
 

"Aber wir könnten doch auch..."
 

"Nein, wir kommen ihnen nur in die Quere. "
 

"Oh..."
 

Nach einer Weile kam der graue Wolf mit einer mageren Beute in Form eines Schneehasen zurück.
 

Hige hob eine Augenbraue und Toboe verkrümelte sich wieder in der hintersten Ecke der Höhle. Bei so wenig würde ohnehin nichts für ihn abfallen.
 

"Davon gibt es noch mehr ..ich werde gleich noch mal losgehen. Teilt euch den Hasen."
 

"Wirklich?", fiepte der kleine Wolf und kam wieder hervor gekrabbelt.
 

"Sicher... ich werd schon noch so einen Hasen oder etwas Größeres finden. Außerdem ist Kiba ja auch noch auf der Jagd." Tsume musste leicht über den jungen Wolf lächeln. Manchmal war er so schrecklich naiv oder schüchtern, dass man gar nicht anders konnte als ihn ins Herz zu schließen.
 

Hige überließ Toboe den Großteil des Hasen, da er ohne weiteres noch eine Weile ohne Futter auskommen würde. Bei dem Kleinen war er sich da nicht so sicher und sah dann zufrieden zu, wie Toboe seine Ration gierig hinunterschlang und sich anschließend das Blut von den Lefzen leckte.
 

Als Tsume das nächste mal in die Höhle trat hatte er wieder einen Hasen gefangen, diesmal sogar einen etwas größeren. "Hige... kannst du vielleicht mal raus. Kiba ist weiß der Teufel wo und der Schneesturm wird wieder schlimmer. Ich denke so bald werden wir hier nicht wegkommen. Ich würde mich gern ein wenig ausruhen, da der Schnee ziemlich bei der Jagd

behindert. Ich kann mich aber auch einfach ein wenig aufwärmen und wieder raus. Mir ist das eigentlich egal."
 

"Ich geh schon, ich geh schon...."
 

Hige trabte an Tsume vorbei. Als er auf gleicher Höhe mit dem grauen Wolf war, raunte er ihm ein "Gib auf den Kleinen Acht" ins Ohr.
 

Tsume knurrte nur und ließ sich dann in eine der hinteren Höhlenecken nieder.
 

Sofort trottete Toboe zu ihm und gesellte sich an seine Seite.
 

Der graue Wolf hob kurz den Kopf legte ihn dann aber wortlos wieder zwischen seine Pfoten.
 

Toboe zog den Hasen der vor ihnen lag näher heran und stupste ihn dann vor Tsumes Schnauze.
 

"Iss ruhig. Ich halt es noch ein wenig länger ohne Essen aus."
 

"Aber du warst jagen...du hast Energie verbraucht. Ich hab hier nur geschlafen und schon etwas gehabt."
 

"Na gut, dann teilen wir uns den Hasen", gab Tsume nach, da er eigentlich sogar ziemlichen Hunger hatte.
 

Toboe begnügte sich mit einem Hasenschenkel und rührte den Rest nicht mehr an.
 

"Na komm iss noch ein wenig mehr..."
 

"Nein..._genug..." Der kleine Wolf rollte sich neben Tsume zusammen und legte seinen Schwanz schützend über die empfindliche Nase.
 

Tsume seufzte und begann dann zu fressen, vor allem da sein Magen deutlich machte, dass der große Wolf Hunger hatte.
 

Toboe lächelte in sich hinein und drückte sich fester an den Grauen.
 

Als der zu Ende gegessen hatte, schmiegte er sich auch mehr an seinen Rudelgefährten, war er doch wirklich durchgefroren von den Schneewehen, die am Höhleneingang tobten.
 

Als Toboe nach ein paar Stunden den Kopf wieder hob, waren Kiba und Hige noch immer nicht zurück. Nur Tsume schlief ruhig neben ihm und eine Weile studierte der junge Wolf nachdenklich das dunkelgraue Fell seines Freundes. Schließlich gähnte er leise und legte den Kopf dann in Tsumes Nacken und schloss wieder die Augen.
 

Die Ruhe der beiden wurde jedoch plötzlich von einem leichten Beben unterbrochen, dem Staubrieseln von der Decke folgte.
 

Mit einem verwirrten Winseln hob Toboe den Kopf und sah sich suchend um.
 

Auch Tsume war sofort wach. "Ein Erdebeben?"
 

"Uhm...." Toboe sprang auf und lief los in Richtung Eingang.
 

Doch schon bebte die Erde noch einmal und die ersten großen Brocken vielen am Höhleneingang von der Decke.
 

"Verdammt, warte Toboe... wir rennen in die andere Richtung. Wir schaffen es nicht mehr durch den Eingang."
 

"Ja aber... die Höhle ist zu...", winselte Toboe, blieb aber stehen.
 

"Wissen wir nicht..._wir sind nur im vorderen Bereich geblieben. Komm, lass uns zumindest bis zum Ende des Bebens nach hinten gehen, da scheint die Höhle stabiler."
 

Mit angelegten Ohren und eingekniffenem Schwanz tat Toboe was Tsume vorschlug und trat den Rückzug an.
 

Tatsächlich waren die hinteren Höhlen stabiler. Als sie ein Stück gegangen waren, hörten sie vom Eingang her ein Krachen.
 

"Verdammt ...jetzt ist noch mehr eingestürzt. Ich fürchte wir können uns jetzt nicht mal mehr ausgraben. Bete, das wir einen zweiten Ausweg finden."
 

Unsicher trottete Toboe hinter dem älteren Wolf her, konnte kaum dessen Schwanzspitze vor der Nase erkennen.
 

"Alles okay bei dir?"
 

"Ja..._ja sicher...", zitterte der Welpe.
 

"Wirklich alles okay?"
 

"Hmmm....", winselte Toboe nur und erzitterte leicht.
 

"Das war aber kein überzeugendes ‚ja’."
 

"Was denn?" Toboe zog das Tempo an und trabte neben Tsume her.
 

Tsume sah, dass der junge Wolf sich durch das Beben ziemlich erschrocken hatte und einem Instinkt folgend leckte er ihm kurz über die Schnauze um ihn zu beruhigen.
 

Toboe blickte verwirrt hoch, drückte sich aber danach schutzsuchend an Tsumes Flanke.
 

"Keine Sorge, wir finden schon einen Ausgang."
 

"Ich kann keine frische Luft riechen..."
 

"Aber die Höhle geht noch weiter, also erst einmal abwarten."
 

Es war nicht ganz einfach, die Hoffnung nicht zu verlieren. Stunde um Stunde liefen die beiden Wölfe durch dunkle Höhlen, ohne Aussicht auf einen Ausgang.
 

Irgendwann verloren sie völlig das Zeitgefühl und nur ihre Müdigkeit zeugte davon, wie lange sie schon gelaufen waren.
 

Toboe begann immer weiter zurück zu fallen.
 

"Sollen wir eine Pause machen?", fragte Tsume schließlich, als er einsah, dass Weitergehen vorerst keinen Sinn machte.
 

"Ja..." Sofort ließ sich Toboe regelrecht fallen.
 

Tsume legte sich neben ihn und wärmte ihn mit seinem Körper.
 

Toboe winselte leise und herzergreifend. Er hatte Angst und längst nicht mehr die Kraft es zu verheimlichen.
 

"Vertrau mir, ich bringe uns schon hier raus!"
 

"Und was wenn es keinen anderen Ausgang mehr gibt...?!"
 

"So groß, wie die Höhle ist, ist das eher unwahrscheinlich."
 

Toboe schnarrte nur leise ängstlich mit den Zähnen.
 

"Lass uns jetzt erst mal ein wenig ausruhen. Wir brauchen unsere Kraft sicher später noch."
 

"Okay", hauchte Toboe und schloss die Augen, ließ sich von dem regelmässigen Atem neben sich beruhigen.
 

"Wie war es eigentlich von einem Menschen groß gezogen worden zu sein?", fragte Tsume nach einer Weile, in der er keinen Schlaf fand und merkte, dass auch sein Gefährte nicht wirklich zur Ruhe kam.
 

"Eh... w-weiß nicht... i-ich kenn es nicht anders. Es war... gut..."
 

"Ich mag die Menschen nicht..."
 

"Nicht alle sind gleich."
 

"Alle, denen ich begegnet bin waren es... na ja fast alle. Auch wenn ich unter ihnen gelebt habe und mit ihnen zusammen auf Beutezug gegangen bin, fühlte ich mich bei ihnen nie zu Hause."
 

"Und jetzt?", fragte Toboe unsicher und ein Zittern ging durch den mageren Körper.
 

"Mh... was?"
 

"Fühlst du dich jetzt zu Hause?"
 

"Ach so...", Tsume wurde bewusst, dass er bis jetzt nicht darüber nachgedachte hatte und so kam zögerlich die Antwort: "Ich weiß es nicht."
 

Aufmunternd stupste Toboe mit seiner Nase gegen Tsumes Schnauze. "Wird

schon... irgendwann weißt du es sicher."
 

Tsume lächelte. "Aber vielleicht fühle ich mich doch ein wenig zu Hause. Auf jeden Fall fühle ich mich bei euch wohler als unter den Menschen."
 

"Schön", quietschte Toboe und leckte Tsume überschwänglich über die Nase.
 

Dieser wich ein wenig zurück, war schon zu lange allein um sich wohl zu fühlen, wenn ihm jemand so offen Symphatie entgegenbrachte.
 

Toboe aber gurrte nur zufrieden und kuschelte sich an Tsume, um noch etwas auszuruhen.
 

Tsume legte schließlich seinen Kopf auf das Fell des Jüngeren, schlief jedoch nicht, sondern dachte nach.
 

Der Kleine aber wurde bald leise und schien zu schlafen.
 

Tsume hoffte wirklich, sie würden einen Ausweg finden, denn wenn nicht würden sie qualvoll sterben. Verdursten war sicher einer der schlimmsten Tode. Innerlich fasste er deswegen heimlich den Entschluss Toboe von seinem Leid zu erlösen, falls sie wirklich keinen Ausweg finden würde. Ihn erschreckte zwar der Gedanke daran, doch seine Vernunft sagte ihm, dass es das bessere Schicksal wäre. Als er nach langem Grübeln endlich auch ein wenig Schlaf fand, schreckte er bald darauf aus einem Alptraum auf, indem er seinen jungen Gefährten die Kehle durchgebissen hatte.
 

Toboe schreckte nun ebenfalls hoch und sah Tsume besorgt an. "Alles in Ordnung?"
 

"Was..._ja ...nur ein schlechter Traum. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe."
 

"Was hast du denn geträumt?"
 

"Ist nicht wichtig...", wich Tsume aus.
 

"Doch, doch, manchmal hilft es über seine schlechten Träume zu sprechen..." Auffordernd robbte Toboe etwas nach vorne und stupste den Anderen an.
 

"Manchmal aber auch nicht. Der Traum hat etwas mit den Höhlen hier zu tun und ich möchte nicht darüber reden."
 

"Hast du Angst?", fragte der Kleine vorsichtig.
 

"Nein", log Tsume.
 

Toboes Nase drückte sich leicht gegen Tsumes. "Warum nicht?"
 

"Na ja ein wenig schon, aber wenn ich richtige Angst hätte, würde das bedeuten, dass sich die Hoffnung aufgebe."
 

"Dann ist gut...[(.)]_aber..._ich hab Angst, aber auch nur ein bisschen... du bist ja bei mir." Das Vertrauen in den Älteren war regelrecht aus Toboes Stimme heraus zu hören.
 

Wieder hatte Tsume ganz kurz das Bild des blutüberströmten Toboe vor Augen und er schüttelte sich, um es loszuwerden. "Bist du erholt genug um weiterzugehen oder sollen wir uns noch ein wenig länger ausruhen?"
 

Toboe erhob sich anstatt zu antworten und wedelte ganz leicht mit dem Schwanz.
 

"Okay, dann mal los. Wir werden ja wohl noch einen zweiten Ausgang finden... Schließlich sind wir Wölfe und laufen nicht so blind durchs Leben, wie die Menschen."
 

Wieder etwas ausgeruht trabte Toboe neben Tsume her, bis er irgendwann stehen blieb und die Nase in die Höhe hob.
 

"Riechst du etwas?" Auch Tsume begann zu schnuppern.
 

"Da..._da ist frische Luft", wisperte Toboe fast ungläubig.
 

"Geh voraus. Ich vertrau dir."
 

Toboes Lauf wurde beschwingter und bald fielen erste Lichtstrahlen in die Höhle. Vor ihnen lag ein kleiner Durchlass, durch den Toboe gerade mal die Nase stecken konnte, schliesslich sogar den Kopf, nachdem er angefangen hatte Schutt und Geröll wegzuscharren. "Soll ich dir nicht helfen?"
 

"Ich werd nicht nein sagen", hechelte Toboe und grub weiter.
 

Tsume begann neben ihm zu scharren und nach einiger Zeit war die Öffnung groß genug, damit sie durch passten. Tsume seufzte erleichtert auf, als sie beide wieder in der Schneewüste waren.

Ein besonderer Mensch

Titel: Tierisch verknallt

Untertitel: Ein besonderer Mensch

Teil: 2/?

Autor: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Fanfiction: Wolf’s Rain

Rating: PG-14

Genre: Drama

Inhalt: Tsume beginnt Toboe anders wahrzunehmen als die anderen.

Warnungen: [yaoi]

Pairing: Tsume x Toboe

Archiv: ja

Disclaimer: Nix meins, alles nur geliehen und unbeschadet zurück gegeben.
 


 

Immerhin hatte sich der Schneesturm gelegt, nur sahen sie sich nun einem neuen Problem gegenüber. "Wir müssen Kiba und Hige finden!", bellte Toboe und begann wirr hin und her zu laufen.
 

"Ja ich weiß. Versuchen wir einfach mal sie zu rufen. Vielleicht hören sie uns ja." Und schon stimmte Tsume ein stimmgewaltiges Wolfsgeheul an.
 

Doch das Geheul wurde nicht erwidert und irgendwann fiepte Toboe nur noch leise.
 

"Wir finden sie schon", versuchte Tsume den jungen Wolf wieder einmal aufzubauen.
 

Doch auch nachdem sie den ganzen Tag und die halbe Nacht gelaufen waren fanden sie die anderen immer noch nicht. Aber immerhin wurden sie von keinem weiteren Schneesturm heimgesucht und näherten sich bald einer ihnen unbekannten Stadt.
 

"Es ist wohl das Beste, wenn wir die Stadt meiden."
 

"Aber Hige mag Städte, vielleicht ist er mit Kiba dahin gegangen!"
 

"Ich weiß nicht. Kiba mag Städte genauso wenig wie ich und sie werden sicher auch nach uns suchen."
 

"Und wenn wir nun ständig aneinander vorbei laufen?" Toboe schien unsicherer zu werden und vor allem wieder hektisch und aufgeregt. Winselnd umstrich er Tsume immer wieder und stupste ihn bettelnd gegen die Lefzen.
 

"Ich weiß nicht. In Städten bekommt man leicht Ärger."
 

"Nur mal umsehen. Dann können wir gleich wieder verschwinden. Oh bitte, bitte Tsume..."
 

"Also gut, vielleicht können wir da ja auch etwas zu essen auftreiben."
 

Toboe keckte und lief schon los.
 

"Hey! Warte gefälligst. Lass uns nicht so übereilt in die Stadt gehen. Je unauffälliger wir sind, desto besser."
 

Sofort duckte sich Toboe und wartete auf den grauen Wolf.
 

"Braves Wölfchen", scherzte Tsume.
 

Toboe knurrte verhalten und ging dann hinter dem andern her in Richtung Stadt.
 

Tsume lachte und ging dann wortlos voraus. "Ich bin wirklich froh, dass wir aus den Höhlen sind. Wenn mir mal etwas zustoßen sollte, dann scheue dich bitte nicht mich aus meinem Leiden zu befreien. Das gleiche hätte ich auch für dich in der Höhle getan..."
 

"Was?" Toboe verstand nicht und sah den Älteren verwirrt an.
 

"Ach schon gut..."
 

"Nein, was denn, was denn?", fiepte Toboe und hatte die Ohren schon wieder gespitzt.
 

"Wir wären in der Höhle vielleicht verdurstet..."
 

"Eh? Die war doch ganz feucht.....hat überall getropft!"
 

"Dann wären wir eben verhungert. Beides wäre kein angenehmer Tod gewesen!"
 

"Wenigstens wären wir nicht allein gewesen..."
 

"Aber es hätte nur einer am Ende wirklich leiden müssen..."
 

Toboe, bereits etwas vor Tsume, fuhr nun wieder herum. "Denk noch nicht mal an so etwas. Keiner wäre gestorben. Wir werden nicht sterben... egal was kommen mag... wir haben noch eine Aufgabe..."
 

"Ja, aber es hätte ja doch sein können, dass die Höhle keinen zweiten Ausgang hat. Auch wenn ich das Gegenteil gesagt habe, ich hatte auch ziemliche Angst." Was tat er da, warum erzählte er Toboe das alles? Tsume schaute auf den Weg und schwieg von da an.
 

Doch dafür drängte sich Toboe nun wieder fester an seine Seite.
 

"Findest du wirklich, das ist so ein unsinniger Gedanke?"
 

"Ich will nicht an den Tod denken..._also ist es unsinnig, ja..."
 

"Aber ich hätte nicht gewollt, dass du unnötig leiden musst. Findest du das denn auch so unsinnig?"
 

"Uhm...", nickte Toboe. "Du..._magst mich also doch", keckte er dann mit einem Mal und leckte Tsume überschwänglich über die Schnauze.
 

Tsume knurrte leise, wehrte sich aber sonst nicht gegen die plötzliche Zuneigung.
 

In der Stadt dann blieb Toboe lieber hinter Tsume, zumal sie von den Leuten, die sie trafen seltsam gemustert wurden. Eine Jugendgang stellte sich ihnen schließlich in den Weg und ein paar der angetrunkenen Burschen schienen Toboe doch tatsächlich für ein Mädchen zu halten, denn sie machten ihn dreckig an, was den jungen Wolf dazu veranlasste rückwärts zu gehen.
 

"Hey, lasst das... er ist ein Kerl und fast noch ein Kind, also lasst ihn in Ruhe!"
 

"Ein Kerl?", lallte einer der Männer. "Aber süß... na komm Kleiner gib dem alten Jack ein Küsschen...."
 

Toboe verzog angeekelt das Gesicht.
 

Tsume stellte sich ihm in den Weg. "Ich hab gesagt du sollst ihn zufrieden lassen!"
 

"Och, is‘ der Kleine etwa dein Freund...?" Der Typ griff nach Toboes Gesicht, doch dieser schlug ihm die Hand weg, bevor er ihn berühren konnte. Einen Moment starrten ihn der Mann und auch seine Saufkumpanen verwirrt an, dann wandelte sich die Verwirrung in Aggression. "Du mieser, kleiner Hurensohn..."
 

Tsume zögerte nicht länger und verpasste seinem Angreifer erst einmal einen Kinnhaken der saß.
 

Auch der Rest der Bande mischte nun mit, wobei das Hauptangriffsziel Tsume war, da man Toboe kaum als Gefahr erachtete. Ein großer Fehler, denn der Kleine war nicht minder gefährlich und die ersten Typen die von ihm zu Boden gerissen wurden, wussten nicht woher die klaffenden Wunden an Armen und Beinen kamen.
 

Es dauerte nicht lange, bis die betrunkene, streitsuchende Gruppe am Boden lag. Tsume hatte nicht wirklich Probleme gehabt, auch wenn einer der Männer ein Messer gezogen und ihn an der Flanke verletzt hatte.
 

Am Ende lagen alle verstreut um die beiden Wölfe herum. Toboe hechelte, schien aber wohlauf zu sein, da er sich so abreagieren hatte dürfen.
 

"Komm, lass uns verschwinden, wir haben hier genug Aufmerksamkeit erregt."
 

Toboe nickte und folgte Tsume in die dunklen Seitengassen.
 

Tsume hinkte ein wenig und als sie in Sicherheit waren setzte er sich erst einmal.
 

"Was ist?" Erst jetzt schien der Welpe zu bemerken, dass etwas nicht in Ordnung war.
 

"Nichts schlimmes... es hat mich nur einer mit seinem Messer erwischt."
 

Toboe schreckte zusammen und war binnen Sekunden neben Tsume. "Schlimm? Tut es sehr weh...?" Vorsichtig begutachtete er den Schnitt an Tsumes Flanke.
 

"Es brennt, aber es wird mich nicht umbringen."
 

"Uhm...." Ohne lange herum zu fackeln begann Toboe die Wunde zu säubern, obwohl er ja eigentlich wusste, dass Tsume das noch nie gemocht hatte.
 

Tsume bis die Zähne zusammen. Die Wunde war zwar nicht groß, aber tief.
 

"Es hört nicht auf zu bluten", winselte Toboe nach einer Weile. "Ich such jemanden, der helfen kann..."
 

"Nein, lass, es wird schon aufhören, lass uns einfach ein wenig hier bleiben."
 

Unsicher legte sich Toboe wieder neben Tsume und wartete ab.
 

Der ältere Wolf hatte zwar Schmerzen, wollte sich das aber nicht anmerken lassen. Deswegen begann er ein Gespräch. "Mh, ich glaube ihr seid doch so etwas wie meine Heimat. Ich habe seit du mich das gefragt hast darüber nachgedacht... vor allem habe ich überlegt warum ich bei euch bleibe. Es ist nicht nur wegen dem Paradies, es ist wohl auch, weil ich endlich nicht mehr allein bin. Ich dachte früher immer, dass es so am besten sei, also allein zu sein. Aber ich glaube, ich will das jetzt nicht mehr. "
 

"Das ist schön, allein sein ist wirklich nicht besonders toll..._man braucht einfach Freunde..." Um das Gesagte zu untermalen, kuschelte sich der kleine, beige Wolf dichter an Tsumes unverletzte Seite.
 

"Na ja, ich hab eben lange nicht so gedacht. Ich kam allein immer besser klar."
 

"Jetzt hast du aber uns...", meinte Toboe und lehnte sich über Tsume, um dessen Verletzung wieder in Augenschein zu nehmen.
 

"Ja, aber ich glaube manchmal bin ich euch kein guter Freund. Ich kann sehr eigen sein."
 

"Ja..._kannst du." Toboe gluckste und leckte vorsorglich über die Schnittwunde.
 

"Hey!", schmollte Tsume, biss dann wieder die Zähne zusammen.
 

Ein Krachen unweit von ihnen ließ die beiden Wölfe schließlich hoch fahren und direkt in das erschrockene Gesicht eines jungen Geistlichen blicken. "Herr im Himmel", murmelte dieser leise. "Es gibt sie also doch noch..."
 

Sofort erhob sich Toboe und knurrte den Menschen drohend an.
 

Tsume grollte auch leise, aber bedrohlich.
 

Der Mann kam näher und ließ Toboe dadurch zurück weichen, dessen eingezogener Schwanz signalisierte nur zu gut, dass er nicht halb so mutig war, wie er tat.
 

"Lass uns zufrieden!", rief daher Tsume und stellte sich wieder auf, das Bein dabei so wenig belastend, wie es nur möglich war.
 

Der junge Priester blinzelte verwirrt und ging vor den beiden Wölfen in die Knie.
 

"Was willst du von uns, und woher weißt du, dass wir..._Wölfe sind?", fragte Tsume weiterhin sehr misstrauisch.
 

"Ganz ruhig, Jungs." Der Mann streckte eine Hand aus und hielt sie unter Toboes Nase, der diese verwirrt beschnupperte. "Siehst du..._ich tu dir nichts." Ganz vorsichtig legten sich drei Finger auf Toboes Nasenrücken und kraulten diesen leicht.
 

Tsume beäugte das Geschehen weiter misstrauisch, jederzeit bereit dem Fremden an die Kehle zu springen.
 

Doch der streichelte schließlich Toboes Kopf, der unsicher zurück zu Tsume schielte. "Er versteht uns scheinbar nicht", winselte er leise.
 

"Ja, aber ich trau ihm nicht."
 

"Was soll ich tun? Ich kann ihn doch nicht einfach grundlos beißen!" Dem Gespräche der Wölfe folgend ohne es zu verstehen, wandte sich der Priester von Toboe zu Tsume. "Oi, Kleiner, was hast du denn gemacht? Oder besser..._wer hat dir das angetan?" Ganz langsam näherte er sich dem scheinbar noch verstörten Tier.
 

Tsume knurrte sofort wieder bedrohlich.
 

Der Mann kniete sich vor Tsume hin und wartete ab. Unsicher setzte sich Toboe wieder neben seinen Rudelgefährten.
 

"Ich will nicht, dass er mich anfasst!"
 

"Aber er tut doch nichts..." Dennoch schob Toboe dem Priester winselnd seine Nase in die hingehaltene Hand. Verwundert blickte der Mann auf ihn hinab. "Keine Angst mein Kleiner. Ich tu deinem Freund schon nicht weh... ich will mir das doch nur mal ansehen."
 

Tsume indes musste sich wieder setzten, da seine Flanke zitterte.
 

Nun streckte der Priester seine andere Hand nach Tsume aus, wohl fest damit rechnend, dass dieser zubeißen würde, da sich sein gesamter Körper anspannte.
 

Tsume knurrte auch in der Tat wieder bedrohlich.
 

Dennoch legte ihm der Mann sanft die Hand auf die Nase und streichelte ihn leicht.
 

Tsume hörte auf zu knurren, hinkte aber ein Stück weg.
 

"Schhh..._keine Angst, mein Kleiner. Ich kann dir aber nur helfen, wenn du mich ran lässt..." Er krabbelte auf allen Vieren hinter dem Wolf her, um ja nicht zu groß und zu bedrohlich zu wirken.
 

Tsume warf einen Blick zu Toboe.
 

Der zuckte hilflos mit den Schultern. "Ich kann ihn nicht grundlos angreifen und er scheint es wirklich ehrlich zu meinen."
 

Tsume knurrte zwar weiterhin, ließ den Mann aber schließlich an seine Wunde. Er hatte viel zu große Schmerzen durch die ganze Aufregung, um sich weiter zu wehren.
 

Beruhigende Hände, die nicht weh taten, strichen durch das graue Fell. "Ui, ziemlich böse, mein Freund. Hast dich wohl mit den Halbstarken angelegt. Wir werden das verbinden müssen. Komm her, mein Junge. Hab keine Angst." Ehe Tsume sich versah hatte ihn der Mann hoch gehoben. "Oh wow..._also ein Schoßhündchen bist du ja nicht gerade. Aber wird schon gehen." Damit ging er los und pfiff Toboe aufmunternd zu, der sofort die Ohren aufstellte und hinter dem Menschen hertrabte.
 

Tsume kam sich ziemlich gedemütigt vor, knurrte deshalb wieder äußerst erbost wegen der Trageaktion und machte sich extra schwer.
 

Aber der Priester brachte die beiden Wölfe bis zu einer Kirche. Vor einem Nebeneingang hielt er an und trat mit dem Stiefel gegen die Tür, bis diese von einer jungen Frau geöffnet wurde. "Oh Henry, was..._nein, nicht schon wieder Streuner", seufzte sie, während er nur schief grinsend in die kleine Wohnung trat. "Tut mir Kleid, Maria, aber ich konnte die beiden

doch nicht in der Gosse liegen lassen. Nicht so was Seltenes und Schönes."
 

"Selten? Ja, vielleicht, aber schön..." Maria rümpfte leicht die Nase über die struppigen Felle der beiden Wölfe.
 

Tsume hatte endgültig genug und wollte wieder auf den Boden. "So was demütigendes!", knurrte er seinem Gefährten zu.
 

Der Priester bekam nun Probleme mit dem sich windenden Wolf, ließ aber nicht los. Wenn das Tier merkte, dass es sich nur selber weh tat, würde es schon aufhören.
 

Tsume war aber bekannt für seine Sturheit und machte so lange weiter bis der Priester ihn los ließ, was eine schmerzhafte Landung auf dem Boden mit sich zog, die sogar Tsume leise aufwinseln ließ.
 

Besorgt ging Henry neben Tsume in die Knie und versuchte ihn fest zu halten und beruhigend auf ihn ein zu reden. Toboe, der das ganze Verhalten überhaupt nicht verstand, hatte sich ängstlich in eine Ecke verkrümelt.
 

Wegen der Schmerzen schnappte Tsume nach dem Fremden.
 

Doch geistesgegenwärtig hielt ihm der Mann die Schnauze zu und drückte sie leicht zu Boden. "Hör auf damit, Junge! So kann ich dir nicht helfen. Maria! Bring mir eine Schüssel Wasser und saubere Tücher..._und einen großen Verband!"
 

Tsume knurrte nur weiter. "Toboe... schubs ihn von mir weg, ich brauche keine Hilfe."
 

Toboe tat nichts und sagte auch nichts, sondern lag inzwischen unter einem Esstisch, halb von der Tischdecke verdeckt. Henry derweil schob einen Arm unter Tsume und hob den Wolf wieder hoch, um ihn auf eben jenen Tisch zu legen. Toboe beobachtete nur alles unsicher von unten.
 

Tsume knurrte halb, winselte aber dabei zugleich. Er wollte in Ruhe gelassen werden.
 

Maria kam mit den gewünschten Sachen herbei geeilt. "Henry!", rief sie fast außer sich, "Er macht hier drin alles kaputt und voller Blut."
 

"Ja, ja, ich weiß, aber er hat nun mal Angst. Ich kann ihm doch keinen Knüppel über den Kopf ziehen, nur damit er still hält."
 

Tsume hatte keine Angst, aber er war stolz. Er wollte nicht, dass man von ihm dachte, dass er ein Angsthase sei, also hielt er nun doch still. Vielleicht wollten ihm die beiden ja wirklich nur helfen. Er wusste noch immer nicht, warum die beiden sie nur als Wölfe sahen.
 

Nachdem Tsume nun endlich still hielt, wusch Henry ihm die Wunde aus, sprühte etwas darauf, was zwar im ersten Moment brannte, doch nachdem der Lauf verbunden war, erstarb der Schmerz. Es war schwer zu sagen wer nun geschaffter war, Mensch oder Wolf. Jedenfalls war ersterer sehr mit sich selbst zufrieden, auch wenn ihn seine Haushälterin nur kopfschüttelnd ansah und die Sachen wegräumte. Henry hob Tsume vom Tisch, um ihn vorsichtig davor abzusetzen, so dass Toboe auch wieder unter dem Tisch hervor kam.
 

Tsumes Wunde fühlte sich zwar besser an, aber er stellte auf stur und ignorierte jeden, egal ob Mensch oder Wolf.
 

Winselnd stupste Toboe gegen Tsume Maul. "Tsume? Alles okay?"
 

"Mhhh..."
 

Toboe winselte herzergreifend und stupste Tsume kräftiger an.
 

"Lass das. Mit mir ist alles okay."
 

Henry hatte die zwei kurz allein gelassen und als er zurück kam, trug er nun einen frischen Pullover und hatte eine Schüssel mit Wasser dabei, die er nebenbei auf den Boden stellte und sich dann dem Sofa zuwandte, die beiden Wölfe aufmerksam beobachtend. Langsam erwachte Neugierde in Toboe und er tapste in Richtung Mensch.
 

Tsume behielt Toboe und vor allem den Menschen im Auge.
 

Aber Henry schien nun erst einmal nur erschöpft zu sein und streichelte dennoch fasziniert durch Toboes Fell. Als er schließlich neben sich klopfte, ließ Toboe es sich nicht nehmen herauf zu springen und sich neben den Menschen zu legen.
 

"Ts...", kam es daraufhin verächtlich von Tsume und er legte die Schnauze auf den Boden, den Blick von den Beiden abgewandt. Irgendwie wollte er nicht sehen, wie Toboe seine Zuneigung einem Menschen schenkte.
 

Die Wärme und der weiche Untergrund ließen den jungen Wolf bald einschlafen und auch gar nicht mehr merken, wie Maria das Abendessen auftischte und Henry sich an den Tisch setzte, ohne weiter auf Tsume zu achten.
 

Tsume jedoch bekam Hunger und überlegte kurz, die Vorratskammer zu plündern. Toboe und er konnten dann ja einfach schnell flüchten, doch als er aufstehen wollte merkte er deutlich, dass sein Bein noch immer nicht in Ordnung war.
 

In dem Moment beugte sich Henry zu ihm hinab und lächelte ihn an. "Na, Hunger?" Er strubbelte Tsume unverholen durchs Fell und hielt ihm dann eines der Rippchen hin, was Marie verächtlich schnauben ließ, die sich bei Gott nicht solche Mühe für einen Hund gegeben hatte.
 

Tsume starrte auf das angebotene Fleisch und befand sich in einem Dilemma. Er hatte lange nicht mehr richtig gegessen, aber einem Menschen aus der Hand zu fressen war unter seiner Würde. Stur drehte er den Kopf zur Seite, auch wenn sein Magen knurrte.
 

Aber Henry hatte der Ehrgeiz gepackt und ehe Tsume sich versah, saß der Mensch neben ihm auf dem weichen Teppichboden und hielt das verführerische Stück Fleisch immer noch vor die Wolfsnase.
 

Tsume stand auf und humpelte auf Toboe zu. Sollte der doch das Fleisch fressen, dann war wenigstens einer satt und ihm machte so etwas offensichtlich auch nichts aus.
 

Toboe gähnte erst mal nur, verschlang dann aber das dargebotene Rippchen ohne mit der Wimper zu zucken. "Oh lecker..._hmm, Tsume, so was feines hab ich schon lang nicht mehr gehabt, ne?!"
 

Tsume schwieg ihn verbittert an.
 

Und Toboe leckte sich absichtlich besonders genüsslich das Schnäuzchen sauber. Henry beobachtete die beiden amüsiert.
 

Tsume legte wieder den Kopf auf den Boden und starrte ein Loch in die Wand. Wieder knurrte sein Magen lautstark.
 

Hinter ihm fing Henry leise an zu lachen.
 

Jetzt langte es aber. Nun wurde er auch noch von einem Menschen ausgelacht. Verletzung hin oder her, Tsume stand auf und humpelte in Richtung Tür.
 

"Hey, komm zurück!" Henry rutschte ihm hinterher und legte einen Arm um Tsumes Hals, um ihn zurück zu ziehen und kraulte ihm dabei versöhnlich das Nackenfell. "Sei doch nicht gleich eingeschnappt, Kleiner. Man könnte meinen du verstehst alles, was man dir sagt!"
 

"Das tu ich auch du blöder Mensch!", grollte Tsume.
 

"Na, na, hör auf zu knurren, Kleiner..." Henry streichelte Tsume zwischen den Ohren. "Was hast du armes Kerlchen nur erleben müssen, dass du so misstrauisch bist? Dein kleiner Freund scheint mir wesentlich aufgeschlossener."
 

"Toboe wir gehen!", meinte der große Wolf und zerrte Henry fast schon mit sich, als er unerbittlich vorwärts trottete.
 

"Hier geblieben, Kleiner. In dem Zustand werden dich höchstens die Straßenköter zerfetzen." Henry hängte sich kurzerhand an Tsumes Hals und zog ihn zu sich zwischen die Beine und hielt ihn sanft fest, während er ihn weiter beruhigend das Fell kraulte. Toboe derweil gluckste vom Sofa her. "Ich glaub er mag dich, Tsume."
 

"Ich mag ihn nicht!" Tsume versuchte sich weiter zu befreien, doch plötzlich forderten die Schmerzen, das wenige Essen und die Aufregung ihren Tribut und er brach ohnmächtig zusammen.
 

Erschrocken war Toboe aufgesprungen und lief jaulend zu seinem Freund. Henry hatte Mühe, sich um den aufgeregten Jungwolf sowie den reglosen Grauen in seinen Armen zu kümmern. Nun war guter Rat teuer und er tat das einzige was ihm noch richtig schien: Er rief den Tierarzt. Als dieser dann knapp zwanzig Minuten später eintraf, sah sich Toboe in der Misere, ob der Mensch nun ihn als sich selber oder als Menschen sehen würde. Um eventuellen Unannehmlichkeiten vorzubeugen, verkroch er sich wieder unter dem Esstisch, während der Arzt sich um Tsume kümmerte und dem recht verwahrlosten Tier ein Aufbaupräparat spritzte und dem Priester zum Schluss noch zwei verschiedene Päckchen in die Hand drückte. "Damit sollten sie ihn über die Runde kriegen, Pater. Aber ob sie für so ein großes Tier ein neues Zuhause finden, bezweifle ich."
 

"Ah, kein Problem", lachte Henry. "Dann behalte ich ihn eben selber", scherzte er und schloss die Tür wieder hinter dem Tierarzt. Er ging zurück ins Zimmer und setzte sich neben das Sofa, auf dem der bewusstlose Wolf lag.
 

Henry hängte die Infusionsflasche höher, so dass er sich neben dem Kopf des Wolfes setzen und ihn kraulen konnte.
 

Tsume war völlig weggetreten und als er ein wenig aufwachte, spürte er nur das recht angenehme Kraulen. Leise seufzte er und entspannte sich, fühlte sich plötzlich wieder wie ein Welpe.
 

Die ganze Nacht über blieb Henry bei den beiden Wölfen. Schon als kleiner Junge war er fasziniert gewesen vom Mythos dieser Tiere, hatte sich dann aber leider mit Hunden begnügen müssen, da Wölfe angeblich ausgestorben waren. Aber diese beiden hier waren echt, davon war er fest überzeugt. Auch wenn der Kleinere äußerst anhänglich für ein Wildtier war.
 

Toboe hatte seinen Kopf auf Henrys Schenkel gelegt, der ihm hier und da drüber streichelte, doch meistens beschäftigte er sich mit Tsume, wenn er nicht gerade etwas vor sich hindöste. Aufstehen mochte der junge Geistliche nicht und so überließ er es der guten Seele Marie, die Infusionsflasche auszuwechseln.

Henry

Titel: Tierisch verknallt

Untertitel: Henry

Teil: 3/?

Autor: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Fanfiction: Wolf’s Rain

Rating: PG-14

Genre: Drama

Inhalt: Tsume beginnt Toboe anders wahrzunehmen als die anderen.

Warnungen: [yaoi]

Pairing: Tsume x Toboe

Archiv: ja

Disclaimer: Nix meins, alles nur geliehen und unbeschadet zurück gegeben.
 


 

Endlich wachte der graue Wolf wieder ganz auf und erschrak, als er erkannte auf wem er die ganze Zeit halb geschlafen hatte.
 

Toboe weiter unten gähnte nur leise, worauf ihm Henry wieder mechanisch über den Kopf streichelte, während seine Finger der Hand die auf Tsumes Kopf ruhte, wieder leicht durch das Fell kraulten.
 

"Hey, Toboe, was mach ich hier auf der Couch?!"
 

"Schlafen....", gurrte der Kleine nur zufrieden.
 

"Das ist mir auch klar, aber ich kann mich nicht mehr erinnern, wie ich hier hergekommen bin."
 

"Henry hat dich her getragen...."
 

"Und wieso hab ich das zugelassen, hat er mich betäubt?"
 

Toboe verzog sein Gesicht. "Ahm...du...bist selber aus den Latschen gekippt...er hat danach lediglich dafür gesorgt dass sich ein Arzt um deine Verletzung kümmert."
 

"Wirklich?"
 

"Klar...er hat ja keinen Grund dich zu betäuben....."
 

"Er ist ein Mensch und er weiß, dass ich ein Wolf bin. Vielleicht will er uns ja verkaufen, wer weiß das schon. Wie kannst du ihm nur so einfach vertrauen und ihm sogar aus der Hand fressen?!"
 

"Er ist kein gewöhnlicher Mensch. Sie dich doch mal um. Das hier ist ein Gotteshaus. Ich glaub darum sieht er auch nur die Wahrheit und keins unserer Trugbilder...."
 

"Ja, vielleicht..." Tsumes Magen rumorte wieder.
 

Durch das Aufbaupräparat war sein Appetit nur noch größer geworden.
 

"Hunger?", fragte Toboe vorsichtig nach.
 

"Ja..."
 

"Frag ihn..." Toboe deutete kaltschnäuzig auf den schlafenden Menschen. "Wenn du nett zu ihm bist, ist er es sicher auch zu dir."
 

Tsume zögerte noch kurz, überlegte sich dann aber, dass wenn er nichts fraß, er nie zu Kräften kommen würde, also stupste er den Menschen vorsichtig an.
 

Henry muckte nur leicht auf, brabbelte etwas und kraulte Tsume dann wieder hinter dem Ohr.
 

"Wie sag ich ihm, dass ich Hunger habe?"
 

Toboe zuckte mit den Schultern. "Find es selber heraus. Jeder Mensch ist da eigen..."
 

"Ich will aber nicht um Futter betteln!"
 

"Du hast doch aber Hunger...", forderte ihn Toboe auf und jaulte leise, so dass Henry schon mal sicher wach war. Verschlafen blinzelte der Mensch zwischen den Wölfen hin und her.

Als er endlich raffte dass Tsume wach war, begann er zu strahlen. "Na, endlich mein Kleiner..." Freudig knuddelte er das dicke Halsfell des grauen Wolfes. "Ich hatte schon Angst, dass du's nickt mehr packst. Der Tierarzt meinte du seist in keinem besonders guten Zustand. Aber mit Marias Kochkünsten und viel guter Pflege kriegen wir dich auch wieder auf die Pfoten und dein Fell zum glänzen."
 

Tsume wünschet wirklich der Mann würde ihn verstehen. So aber stand er einfach auf und hinkte zum Tisch, wollte nachschauen, ob noch etwas Essbares da war.
 

"Vorsichtig Kleiner!" Henry eilte Tsume hinter her und hielt ihn davon ab, mit den Vorderpfoten auf den Tisch zu springen. "Hunger, was? Sehr schön. Der erste Schritt zur Besserung. Es hat noch Rippchen von gestern. Glaub die magst du kalt eh lieber...." Er holte zwei der begehrten Stücke aus der Küche und setzte sich vor Tsume hin.
 

Tsume starrte den Menschen einfach nur an. Er würde fressen, aber nicht aus der Hand.
 

Toboe kicherte derweilen hinter den beiden belustigt vor sich hin. "Oh Man Tsume du solltest dich mal sehen. Du bist ja noch verbockter als Kiba."
 

"Lass mich!"
 

Das Rippchen wurde wieder verführerisch unter seiner Nase hindurch geschwenkt, aber schliesslich hatte Henry Erbarmen und legte eins der beiden Teile auf den Boden.
 

Erst dann verschlang Tsume das Fleisch.

Doch nun war da dieses Problem mit dem Magen der gerafft hatte dass da Futter war. Zu dumm nur dass das zweite Stück noch in Henrys Hand war.
 

Tsume starrte auf das zweite Stück Fleisch.
 

Der Priester hielt es ihm dicht unter die Nase, während er ihn mit der anderen Hand sachte hinter dem Ohr kraulte. "Na komm schon mein Hübscher, du willst doch wieder zu Kräften kommen."
 

Tsume war sein Stolz aber wichtiger, also kehrte er zu Toboe zurück und legte sich neben ihn, suchte dessen Wärme, da ihm kalt war.
 

Henry hinter her und hob erst mal die halbleere Infusionsflasche hoch, die Tsume die ganze Zeit hinter sich her geschleift hatte. "Du bist vielleicht stur", meinte er seufzend und schob dem Wolf das Rippchen kurzerhand zwischen die Zähne.
 

Tsume kaute das dann auch, aber ohne den Geber weiterhin eines Blickes zu würdigen.
 

Aber Henry schien ihn dennoch ins Herz geschlossen zu haben, auch wenn er sich weitaus häufiger mit Toboe beschäftigte, der einfach viel dankbarer für jegliche Zuwendung war und sogar einen Faible dafür entwickelte, alles was irgendwo runter fiel oder weggeschmissen wurde, zurück zu bringen. Dennoch sass Henry abends zwischen den beiden Wölfen und kraulte beide. Nur als er Tsume die letzte Infusionsflasche anhängte, wandte er sich dem

Grauen kurzzeitig ganz zu.
 

Tsume ruhte sich aus, er wollte so schnell wie möglich weiter, aber er hatte eben eingesehen, dass das nur ging, wenn er wieder gesund war. Ein, zwei Tage noch und er war sicher wieder wie neu, auch wenn ihn Toboes Verhalten wütend machte.
 

Der schien etwas zu ahnen und suchte tröstend die Nähe des anderen. Der Priester lächelte zufrieden auf die zwei hinab. "Ja, so ist es gut. Tröste deinen Freund mal etwas...ich glaub er ist sehr einsam." Verwirrt blickte Toboe Henry an und dann zu Tsume, der scheinbar schlief.

"Aber er will es doch so...", nuschelte der kleine, beige Wolf leise in seine Pfoten.
 

"Was will ich?"
 

Toboe schreckte leicht zusammen. "A-alleine sein...wolltest du jedenfalls mal....." Er schob Tsume seine Nase unter den Hals.
 

Tsume schmuste plötzlich mit dem Kopf des Jüngeren. "Mir ist kalt, kannst du ein wenig näher rücken?"
 

Und ob Toboe konnte. Er rückte näher und rieb sein Köpfchen an Tsumes.
 

"Danke...", sagte Tsume schlicht und legte seien Kopf ins Toboes Fell.
 

Henry strich beiden Wölfen durchs Fell, ehe er sich erhob, um seiner Arbeit nach zu gehen.
 

"Der Mensch ist, so denke ich, wirklich okay, aber sobald ich wieder bei Kräften bin sollten wir weiter, Kiba und Hige suchen."
 

Toboe nickte. "Ich hoff sie sind in Ordnung und haben auch einen Platz gefunden wo sie sicher sind und was zu Fressen haben."
 

"Wer weiß... aber sag mal, musst du denn wir ein Hund mit dem Menschen spielen, ist das wirklich nötig?"
 

"Wieso? Mir gefällt das und es macht Spass und er hat auch Freude dran wie mir scheint...."
 

"Es ist aber... so... ich weiß auch nicht aber du bist doch kein Hund!"
 

"Nein, aber Hunde sind eine Art Wolf...uns also sehr ähnlich..."
 

"Hunde sind keine Wölfe!", sagte Tsume erbost und hob den Kopf.
 

"Sie haben dieselben Vorväter...."
 

"Sie sind willenlose von ihrem Instinkt getriebene Tiere, die ihren ganzen Stolz aufgegeben haben."
 

"Hört! Hört!", maunzte es da mit einem Mal von der Fensterbank. Die beiden Wölfe blickten verwirrt hinüber, wo sich eine weisse Perserkatze wohlig räkelte. "Tun Wölfe dass denn etwa nicht mehr? So wie du dich gestern Abend benommen hast brauchst du nun gute Argumente um mich vom Gegenteil zu überzeugen."
 

Tsume knurrte die Katze an. "Was mischst du dich ein. Wenn ich hier weg will muss ich eben wieder zu Kräften kommen."
 

"Also doch nur instinktgetriebenes Pack ohne Ehrgefühl."
 

"Geh jemand anderen beleidigen, wenn dir dein Leben lieb ist."
 

"Ich hab neun davon und DU bist keinem davon gefährlich....."
 

"Dann verschwinde doch einfach."
 

"Miaaaau, das hier ist noch immer MEIN Haus und nicht das von zwei räudigen

Strassenkötern wie euch..."
 

Tsume stürzte plötzlich in Richtung Katze.
 

Aber die Katze war geschickter, wendiger und vor allem gesünder als Tsume. Behänd sprang sie ihm auf den Rücken, trat ihm mal kurz aber absichtlich gegen den Verband, flitzte unter ihm hindurch und riss ihm ohne Rücksicht die Kanüle der Infusion aus dem Vorderlauf.
 

Tsume drehte sich um und versuchte nach ihr zu schnappen.
 

Aber die Katze war schon auf dem nächsten Kasten und in dem Moment flog die Tür auf.

"Was ist den hier los?!", donnerte Henry hinein, sah dann aber die Bescherung und ging sofort vor Tsume in die Knie. "Ganz ruhig Kleiner. Komm her... Merle tut dir ja nichts mehr."

Er drehte sich zu der Katze. "Hau ab Katzenvieh oder du kannst dir ne neue Bleibe finden wenn du nicht teilen kannst."
 

Tsume jedoch ging zu Toboe und legte sich wieder neben ihn.
 

Henry folgte ihm und nahm seinen Vorderlauf in die Hand, um den verrutschten Verband ab zu nehmen und in richtig um die Einstichstelle der Infusion zu wickeln. "Glaub die brauchst du eh nicht mehr. War ja nicht mehr viel drin..."
 

"Das denke ich auch...", stimmte Tsume dem Mann zu, auch wenn dieser ihn nicht verstand.
 

Henry strich ihm liebevoll über den Kopf und wandte sich dann der verletzten Flanke zu.

"Args, da hat Merle ja wieder was Schönes angerichtet." Behutsam löste er den nun wieder Blutdurchtränkten Verband und legte Tsume einen neuen an, nachdem die Blutung wieder gestoppt hatte. Dann nahm er Tsumes Kopf in beide Hände, so dass der Wolf ihn ansehen musste. "Pass auf dich auf Kleiner. Du darfst nicht so unbedacht mit deinem Körper umgehen.

Wäre so schade um dich....." Henry drückte das nun sichtlich verwirrte Tier fest an sich, fast wie ein übergrosses Plüschie.
 

Tsume schaute zu Toboe. "Ich wünschte wirklich er würde mich nicht wie einen Hund behandeln. Er mag zwar ganz nett sein, aber ich bin eben kein Haustier!"
 

"Uhm, zur Zeit schon...ist doch auch mal ganz angenehm nicht immer draussen rum rennen und Futter suchen zu müssen."
 

"Hier werden wir aber Kiba und Hige nicht finden und das Paradies ganz sicher nicht!"
 

"Nur etwas Zeit Tsume....bis du ganz gesund bist und wieder etwas mehr auf unseren Rippen ist als nur Haut und Fell..."
 

"Ja, von mir aus, aber ich habe primär das Ziel ganz gesund zu sein. Ich fühle mich hier einfach nicht so recht wohl."
 

Toboe nickte und wedelte dann mit dem Schwanz, nachdem Henry Tsume endlich wieder frei gegeben hatte und der Katze nach ging, um sie sich vor zu knöpfen.
 

"Warum nur fühlst du dich hier so wohl... ich verstehe das einfach nicht." Tsume wunderte sich selbst warum er manchmal so wütend über Toboes Verhalten war. "Wie kannst du nur einfach deine Zuneigung einem Wildfremden schenken?"
 

"Dafür das er wildfremd ist, ist er verdammt nett zu zwei Strassenkötern wie uns..."
 

Tsume wollte gerade etwas erwidern als er plötzlich begriff warum er so wütend war. Natürlich ging es ihm auch um Würde, die ein jeder Wolf haben sollte, aber plötzlich begriff er, dass er wohl auch einfach ein wenig eifersüchtig war. Darauf, dass Toboe sich einfach so öffnen konnte und er nicht, aber vor allem wohl auch weil Toboe sich mehr für den Menschen

interessierte, als führ ihn. Diese Gedanken erschreckten ihn ein wenig und er war zugleich überrascht. Nachdenklich legte der den Kopf wieder auf die Pfoten.
 

Toboe aber sprang nur sichtlich besorgt neben ihn und stupste ihn zärtlich mit der Nase an. "Tut es sehr weh?"
 

"Was?" Tsume wusste erst gar nicht, was Toboe meinte. "Ach so, nein, es geht schon, es tut eigentlich fast gar nicht mehr weh."
 

"Schön...." Toboe legte sich wieder neben Tsume. "Du~u...können wir nachher versuchen Henry dazu zu bekommen uns raus zu lassen?"
 

"Ja ich würde sehr gerne ein wenig vor de Tür. Ich fühle mich hier ein wenig eingesperrt!"
 

"Ausserdem ist da dieser Ruf der Natur", grinste Toboe. "Und schliesslich sind wir stubenrein."
 

"Ich hoffe er wird uns verstehen..."
 

Schnell schoss Toboe auf und den Weg hinter Henry her. Er wusste schon wie man Menschen dazu bekam dass sie einem verstanden. Ein Wolf der vor der Tür stand und winselnd daran kratzte war ziemlich unmissverständlich.
 

Tsume seufzte wieder bei dem Anblick, aber er wollte ja auch aus dem Haus.
 

Tatsächlich verstand Henry bald und ging mit den beiden nach draussen. Es hatte zu schneien begonnen und Toboe lief mit der Nase im Schnee herum und verschwand dann mal kurz.
 

Tsume machte langsam, wollte seine Wunde schonen, aber er genoss es sichtlich, dass er das Haus verlassen hatte.
 

Und Henry liess den beiden viel Zeit. Drängte sie zu nichts, sondern beobachtete sie nur lächelnd.
 

Tsume war wie immer eher ruhig und beherrscht, doch er hatte gute Laune und das merkte man.
 

Toboe tauchte immer wieder prüfend neben ihm auf, um zu sehen ob es ihm gut ging.
 

"Wer ist hier der Welpe?", fragte Tsume irgendwann, der solche Ummutterung nicht gewohnt war.
 

Verwirrt sah ihn Toboe an. "Welpe?", fragte er gespielt dumm.
 

"Ist dir Jungwolf lieber?"
 

"Ich weiss nicht. Wie alt bist du noch mal?"
 

"Wir reden hier immer noch von dir....", blockte Tsume locker ab.
 

Toboe keckte ihn munter an. "Wer sagt denn dass du so viel älter bist als ich?"
 

"Die Reife."
 

Mit einem Plumps setzte sich Toboe vor Tsume hin. "Aber manchmal benimmst du dich auch kindisch..."
 

"Nicht, dass ich wüsste."
 

"Doch! Doch!", quietschte Toboe und stupste Tsume mit der Nase an.
 

"Ach und wann?"
 

"Zuuuuum Beispiel als Henry dir helfen wollte...Gott, du hast dich geziert wie eine jährige, läufige Wölfin der ein Rudel Rüden hinter her jagt."
 

"Bitte wie?"
 

Toboe grinste nur.
 

"DAVON verstehst du ja wohl gar nichts."
 

"Nicht weniger als du denk ich..."
 

"Na ja, also... ja vielleicht. Man trifft heute nicht mehr all zu viele Weibchen."
 

"Siehste...", keckte Toboe und sprang wieder auf. Er spitzte die Ohren als Henry leise pfiff.

"Komm rein!"
 

"Nö, nur weil ein Mensch pfeift spring ich nicht."
 

"Dann bleib draussen, Mädchen!" Sprach's und lief zu Henry, um von ihm ins warme Haus gelassen zu werden.
 

"Mädchen?!"
 

Aber Toboe war schon in der Wohnung verschwunden. Nur Henry stand noch draussen und sah Tsume liebevoll und abwartend an.
 

Tsume legte sich jedoch draussen erst einmal hin. ER würde eben kein Schoßhund werden.
 

Seufzend ging Henry neben ihm in die Hocke und strich ihm über den Kopf. "Du bist wohl lieber draussen, was?!"
 

"Ach, auch schon gemerkt...ich bin ein Wolf, kein Hund."
 

"Ich bring dir gleich ne Decke raus. Aber dein kleiner Freund scheint sich vor dem Kamin ganz wohl zu fühlen."
 

"Tja....", murrte Tsume und wollet gar nicht wissen, was ihn gerade so mürrisch machte.
 

Henry brachte ihm dann tatsächlich eine Decke und lies ihn dann in Ruhe. Die Tür schloss sich hinter dem Menschen und liess Tsume so in der Dunkelheit und dem Schnee alleine.
 

Tsume machte die Nacht draußen in der Tat nichts aus und er fühlte sich sogar am Morgen äußerst erholt.
 

Bald kam auch Toboe raus gelaufen und begrüsste Tsume fast schon überschwänglich.
 

"Ah, morgen Kleiner. Mir geht es heuet schon viel besser. Ich denke wir können bald aufbrechen!"
 

"Uhm, aber tschüss müssen wir Henry schon sagen."
 

"Ja, okay, er hat uns ja geholfen. Ich bin zwar stur aber nicht undankbar.
 

"Danke..." Spontan leckte ihm Toboe über die Schnauze und wuselte wieder ab ins Haus.
 

Tsume trottete hinterher. Als er Henry sah tat er etwas völlig untypischen für ihn. Er ging auf ihn zu und schmiegte kurz seinen Kopf in dessen Hand, dann ging er stolzen Schrittes wieder aus dem Haus.
 

Doch der Mensch schien zu verstehen und kraulte auch Toboe noch mal zwischen den Ohren. "Pass auf deinen Freund auf Chibi. Und wenn was ist kommt wieder her!"
 

"Können wir?", fragte Tsume, als auch Toboe aus dem Haus kam.
 

"Hai..." Toboe sprang um Tsume herum und verlies mit ihm dann die Gasse.
 

"Ich hoffe wir finden bald unsere Freunde."
 

"In welche Richtung willst du?"
 

"In die in die wir die ganze Zeit unterwegs waren. Das wird wohl das Beste sein."

Veränderungen

Titel: Tierisch verknallt

Untertitel: Veränderungen

Teil: 4/?

Autor: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Fanfiction: Wolf’s Rain

Rating: PG-14

Genre: Drama

Inhalt: Tsume beginnt Toboe anders wahrzunehmen als die anderen.

Warnungen: [yaoi]

Pairing: Tsume x Toboe

Archiv: ja

Disclaimer: Nix meins, alles nur geliehen und unbeschadet zurück gegeben.
 


 

Toboe nickte und nach kurzer Zeit hatten sie die Stadt hinter sich gelassen und waren auf dem Weg der sie instinktiv in Richtung Paradies bringen sollte.
 

"Vielleicht hast du ja auch ein wenig Recht. Menschen sind nicht alle schlecht. Aber wir sind Wölfe. Wir gehören einfach nicht zu ihnen, auch wenn manche unsere Freunde sind."
 

Etwas verwirrt über das Thema das Tsume plötzlich ansprach, lauschte ihm Toboe.
 

Tsume schien jedoch nicht mehr sagen zu wollen und warum er überhaupt davon gesprochen hatte, war Toboe völlig unklar.
 

Bald war ohnehin vergessen als die zwei Spuren im Schnee fanden die eindeutig wölfische Ursprünge hatten, aber nicht von ihnen stammten. Toboe beschleunigte seinen Lauf.
 

Tsume folge ihm und schloss dann neben ihn auf.
 

Toboe begann nach ein paar Kilometern aufgeregt zu heulen und wartete gebannt auf Antwort.
 

Tsume stimmt mit ihm ein.
 

Und alsbald konnten sie in einiger Entfernung eine Antwort ausmachen. Die beiden Wölfe beschleunigten ihren Lauf und bald umsprang Toboe den weissen und den beigen Wolf voller Freude die beiden wohlauf wieder zu sehen.
 

"Gut, dass wir euch wieder gefunden haben!", begrüsste Tsume seine gesuchten Gefährten
 

Toboe bekam sich kaum noch ein vor Freude und winselte freudig zwischen Kiba und Hige hin und her.
 

Tsume war froh, das Toboe nicht nur Menschen in sein Herz schloss und ihnen seine Zuneigung schenkte.
 

Erst als Hige den Kleinen anschupste und ihm die Pfote auf die Schnauze drückte, verstummte der Welpe und sah seine Freunde aus grossen Glubschaugen an.
 

Tsume lachte leise. "Da hat sich wohl jemand zu viel gefreut."
 

Toboe begann herzerweichend zu wimmern, so dass Hige ihn wieder los lies. Sofort hüpfte der kleine an Kibas Seite um auch ihm zu zeigen wie sehr er sich freute dass sie wieder zusammen waren.
 

Tsume lachte und schaute zu Hige. "Tja, was will man machen. Er ist eben doch noch halb ein Welpe."
 

Hige grinste. "Auch der wird hoffentlich irgendwann mal erwachsen...bloss nicht gleich in naher Zukunft. Wir würden ja was vermissen, nicht wahr?" Hige stupste Tsume zweideutig grinsend in die Seite.
 

"Mh? Was meinst du?"
 

"Wir hätten ja gar nichts mehr zum aufpassen...."
 

"Mh, ja, aber zum Glück müssen wir dann doch nicht all zu oft auf ihn aufpassen."
 

"Sag jetzt nicht, dass dir das nicht gefallen hat", meinte Hige keckend und sah zu dass er aus Tsumes Reichweite kam. Toboe derweilen ging völlig in seiner Welpenrolle auf und stupste Kiba immer wieder spielerisch an, wurde erst dadurch abgelenkt als sich das kleine Rudel auf den Weiterweg machte.
 

"Es reicht jetzt aber wirklich!", meinte Tsume irgendwann um dem Schwanzwedeln ein Ende zu bereiten.
 

"Was? Warum denn? Ist dir nicht gut? Tut's wieder weh?"
 

"Nein, aber wir sollten weiter."
 

"Wir laufen doch schon", meinte Toboe verwirrt.
 

"Wir sind aber noch recht nahe an der Stadt und sollten deswegen nicht all zu auffällig sein und wenn wir normal gehen kommen wir schneller voran."
 

Also setzte sich nun auch Toboe brav in Bewegung und schon am nächsten Tag ging alles seinen gewohnten Gang und es schien als hätte ihr Abstecher in die Stadt nie stattgefunden.
 

Tsumes Verletzung war inzwischen auch verheilt und der Wolf hatte keine Probleme beim Laufen. Etwas war jedoch anders. Irgendwie suchet er immer mehr die Nähe des jüngsten Wolfs, das Höhlenunglück hatte sie irgendwie ein wenig enger verbunden.
 

Und Toboe schien nichts dagegen zu haben. Im Gegenteil. Er versuchte sich zu beeilen um mit dem grossen, grauen Wolf mithalten zu können. Das Verhalten der beiden wurde von den zwei anderen Rudelmitgliedern aufmerksam verfolgt und besonders Hige machte sich so seine Gedanken. Vielleicht musste man dem Kleinen ja auch mal zeigen wie man sich als Rüde zu

benehmen hatte, denn so langsam glaubte Hige dass Toboe sich nicht nur wie eine Hündin benahm, er hatte auch das Gefühl der Kleine würde schon fast so riechen, fast so wie....Blue.

Sofort war Toboe vergessen und Hige gab sich seinen Tagträumereien an die nachtschwarze Wölfin hin.
 

Tsume genoss einfach, dass er sich seit langen oder überhaupt jemals jemanden öffnete. Er mochte Toboe und seine Naivität. Kiba fiel zwar auch das neue Band zwischen den beiden Wölfen auf, doch er dachte nicht weiter darüber nach. Es war gut, wenn sie eng zusammen hielten, nur das war wichtig. Trotzdem wunderte er sich ab und an, dass der sonst so kühle Tsume für den Jungwolf öfters einmal ein Lächeln parat hatte.
 

Vor allem nachts viel es besonders auf, da sich Toboe nicht mehr so an Hige, dafür umso mehr an Tsume drängte wenn ihm kalt war.
 

"Was wohl passiert ist, als wir getrennt wurden?", fraget Kiba Hige eines Morgens, nun doch neugierig geworden.
 

"Hmm..." Hige kicherte. "Vielleicht hat sich Toboe in ne Wölfin verwandelt und wir haben’s bloss noch nicht bemerkt."
 

"Was?", Kiba verstand nicht worauf Hige hinaus wollte.
 

"Na ja..... Toboe benimmst sich wie eine verliebte Wölfin.....und Tsume weist ihn nicht zurecht. Ist doch seltsam...."
 

"Toboe benimmt sich für mich wie immer. Er ist eben jung und hat zu viel Energie."
 

"So.....was scheint dir denn anders? Ausser das Tsume...na ja...weniger kalt ist...."
 

"Eben letzteres und Toboe sucht vor allem seinen Nähe."
 

Hige kicherte wieder. "Vielleicht haben sie ja doch beide vergessen, dass sie beide Rüden sind. Hach, süss sind sie trotzdem...."
 

"Du spinnst doch."
 

"Worüber unterhaltet ihr euch?", fragte Tsume, der plötzlich zu ihnen trat.
 

"Och nichts....", meinte Hige unschuldig. "Hey Tsume, lass dein Baby nicht allein, der läuft grad auf ner Eisscholle entlang!"
 

"Wovon redest du, Toboe passt schon auf sich allein auf und wenn nicht geht er eben mal kurz baden. Dann passt er das nächste mal auf."
 

"Wenn du meinst", kam es gelangweilt von Hige. "Drei...zwei.....eins....." Platsch!! Die Eisscholle brach entzwei und Toboe ging mit einem lauten Jaulen unter.
 

"Ts, irgendwann wir er es schon lernen. Hey, Kleiner, brauchst du Hilfe?"
 

Toboe japste nach Luft und versuchte vergeblich wieder auf das glitschige Eis zu kommen.
 

Tsume ging vorsichtig an den Rand des Eises und packte Toboe dann am Fell, zog ihn an Land. "Pass besser auf!"
 

"Tschuldigung", fiepte Toboe leise und blieb erst mal erschöpft und zitternd liegen.
 

"Schon gut, pass eben das nächste Mal besser auf, okay?!"
 

"Hai....." Toboe rappelte sich langsam wieder auf und schlich mit eingezogenem Schwanz hinter Tsume her.
 

"Alles okay so weit?"
 

Toboe nickte nur und schlich weiter mit hängendem Kopf hinter her. Hige derweilen knuffte seine Nase nur resigniert in den Schnee. "Nein, scheint sich doch nicht viel verändert zu haben."
 

"Nun lass den Kopf nicht so hängen."
 

Unsicher hob Toboe die Nase wieder etwas.
 

"Frierst du oder warum spielst du hier den leidenden Wolf?"
 

"Klar ist mir kalt", schnatterte Toboe, stapfte aber entschlossen weiter, auch an Tsume vorbei.
 

"Dann schüttle dich noch mal, damit das Wasser endgültig aus deinem Fell verschwindet."
 

"Hab ich schon....", maulte Toboe, schüttelte sich aber noch mal direkt vor Tsume.
 

"Wir machen sicher bald Rast, dann kannst du dich in einer Höhle aufwärmen."
 

Tatsächlich lies die nächste Höhle gar nicht lange auf sich warten. Allerdings war es noch lange hin bis zum Sonnenuntergang und die anderen wollten eigentlich lieber weiter. Aber Toboe zockelte schnurstracks zur Höhle.
 

"Was soll’s. Ich wärme Toboe ein wenig auf und wir kommen dann nach. Wenn ihr nicht all zu schnell lauft ist das sicher kein Problem."
 

"Der Chibi kommt doch nie nach...und wenn dann können wir genau so gut...oh... verstehe...alles klar..." Hige grinste eindeutig und schupste Kiba voran. "Los wir gehen weiter......" Er senkte seine Stimme soweit dass nur Kiba ihn hören konnte. "Wollen die zwei doch nicht stören..."
 

"Wir werden auf dem Weg jagen und langsam gehen....", sagte Kiba schlicht, da Toboe wirklich ein wenig unterkühlt aussah. Erst als er und Tsume ein wenig weiter weg war sagte er. "Na ja... auf jeden Fall ist Tsume besorgter als sonst."

Tsume indes fragte sich, was der letzte Kommentar sollte, ging jedoch dann zu Toboe in die Höhle und leget sich dicht an ihn.
 

"D-danke....", schnatterte der Kleine.
 

"Wird dir wärmer?"
 

Toboe seufzte leise. "Ja...oh ja...viel wärmer...." Gurrend schmiegte er sich fester an Tsume.
 

Tsume war von diesem Anschmiegen ein wenig überrascht und Toboes Geruch stieg ihm in die Nase. Er mochte den Kleinen und bei Wölfen machet das Sprichwort sich riechen können im wahrsten Sinne des Wortes Sinn. Doch diesmal war der Geruch viel intensiver als sonst und Tsume war einwenig irritiert.
 

Aber Toboe kümmerte sich wenig darum und gähnte nur verhalten, während er seine Schnauze auf Tsumes warme Pfote legte.
 

"Kiba und Hige gehen langsam weiter und jagen unterwegs. Wenn es dir wieder einigermaßen warm ist brechen wir auch wieder auf."
 

"Okay......."
 

"Wenn du willst kannst du auch ein wenig schlafen."
 

Dazu brauchte Toboe keine weitere Aufforderung. Der kleine Wolf zog alsbald ruhig und gleichmässig an Tsumes Seite.
 

Tsume wurde jedoch weiterhin von Toboes Geruch irritiert. Er hatte sich ein klein wenig verändert, wenn auch nicht viel.
 

Toboe verarbeitete wohl im Traum gerade den Eiswassersturz, denn er begann erst leicht, dann etwas stärker zu strampeln, bis er schliesslich auf dem Rücken halb zwischen Tsumes Vorderpfoten lag.
 

Tsume leckte ihm kurz über die Schnauze um ihn zu beruhigen.
 

Mit einem leisen Kecken schreckte Toboe auf, lies sich aber gleich wieder fallen und kuschelte sich zusammen.
 

"Dummer kleiner Wolf", schollt ihn Tsume leise, aber nicht als Rüge gemeint.
 

Leise vor sich hin blubbernd blieb Toboe nun so liegen, bis er nach gut zwei Stunden wieder aufwachte und verwirrt hoch in Tsumes Gesicht blinzelte.
 

"Ich glaub wir sollten langsam aufbrechen..."
 

"Uhm....." Toboe nickte und stand auf, streckte seinen Rücken durch, natürlich direkt unter Tsumes Nase entlang.
 

Tsume seufzte nur innerlich. "Du hast recht wild geträumt..."
 

"Ja...?" Verwundert blickte ihn Toboe an und lief artig an Tsumes Seite.
 

"Ja, aber ist nicht schlimm. So hast du mich wenigstens wach gehalten."
 

"Gomen...." Sofort stupste ihm Toboe entschuldigend gegen die Schnauze.
 

"Ich sagte doch, es ist nicht schlimm."
 

"Aber du hättest die Ruhe sicher auch gebrauchen können......ich jag dir dafür irgendwas feines...irgendwann mal...wenn wir was finden."
 

"Sicher..." Tsume musste lächeln, was man in deiner Menschenform sicher gesehen hätte, aber so konnte man das Lächeln nur fühlen.
 

Tatsächlich schien Toboe bald eine Spur aufgenommen zu haben und hetzte alsbald einem Paar Schneehühner hinter her.
 

Tsume hielt sich zurück, wollte den Jungwolf jagen lassen.
 

Und tatsächlich kam der Kleine nach einiger Zeit, völlig fertig zwar, aber erfolgreich zurück und präsentierte Tsume stolz ein erlegtes Huhn.
 

"Gut gemacht, lass es uns schnell teilen, okay?"
 

"Das ist für dich", kam es entrüstet von Toboe.
 

"Okay, wenn du meinst." Tsume grinste wieder und begann das eben erlegte Tier zu fressen.
 

Toboe stand zufrieden daneben und nachdem Tsume fertig war, begann der kleine wie selbstverständlich dessen Fell von Unreinheiten zu säubern.
 

"Das kitzelt weißt du...", murrte Tsume leicht amüsiert.
 

"Hmm...echt? Und das...?" Toboe erwischte eins der empfindlichen Wolfsohren.
 

Tsume zuckte leicht zurück und verpasste Toboe kurzerhand eines Liebesbiss.
 

Der Kleine quietschte daraufhin leise auf, unterliess die Neckerei dann allerdings und setzte sich brav zwischen Tsumes Vorderpfoten hin.
 

Tsume leckte ihm noch einmal über das Gesicht und wieder nahm er verstärkt den Geruch seines Freundes wahr. "Gehen wir weiter?"
 

Toboe hechelte noch etwas, nickte aber.
 

"Danke für das Futter...."
 

"Gern geschehen", strahlte Toboe und wedelte vor Tsume davon.
 

Tsume spürte plötzlich, wie er dem Jungwolf am liebsten nachgerannt wäre, noch ein wenig mit ihm spielen wollte, doch er rief sich zur Resson.

Toboe wartete zudem auch noch und sah Tsume abwartend über die Schulter hinweg an.
 

"Tob nicht all zu sehr herum, wir sind noch eine Weile unterwegs", riet ihm der graue Wolf.
 

Sofort lief Toboe wieder gesittet neben Tsume her, darauf bedachte die anderen irgendwann wieder ein zu holen.
 

"Sag mal... wie stellst du dir das Paradies vor?", bracht Tsume schließlich die Stille.
 

"Huh? Das Paradies...na ja....schön halt.......mit viel frischer Beute....und einem See...und grünen Wiesen...mit kleinen Baumgruppen die Schatten spenden......und viele Freunde....damit ich nie mehr allein sein muss."
 

"Denkst du dort sind auch Weibchen?", überlegte Tsume laut.
 

"Eh? Weiss nicht.....muss nicht sein. Ist sicher auch so schön....."
 

"Ich frage mich wie das wohl ist..."
 

"Ah...sicher...interessant...für dich...und Kiba...und Hige...vielleicht trifft er da ja Blue wieder." Toboe klang...enttäuscht.
 

"Bist du nicht neugierig...so viel jünger als wir anderen bist du auch wieder nicht."
 

"Nein, noch nicht....", gab Toboe offen zu.
 

"Nadja, ich denke da auch nicht jeden Tag dran, aber gerade weil Hige und Blue..."
 

"Ja...? Du willst auch eine Gefährtin, nicht? Na ja, ich vielleicht irgendwann mal auch.....vielleicht..."
 

"Ich weiß nicht, ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie das ist. Ich bin es eher gewohnt allein meinen Weg zu gehen.
 

"Na...du übst ja mit uns....", grinste Toboe gequält.
 

"Mh, na ja ich weiß nicht."
 

"Was denn?" Toboe kam fast schon hoffnungsvoll zurück und stupste Tsume wieder ganz lieb an. Er mochte den rauen, groben Wolf und irgendwie behagte ihm der Gedanke nicht, dass dieser sich für eine andere Gefährtin entscheiden könnte.
 

"Ihr seid meine Freunde... ist das nicht etwas anderes?"
 

"Weiss nicht.....was ist anders?"
 

"Keine Ahnung, aber ich glaube wirklich Partnerschaft ist...anders. Deswegen bin ich ja neugierig. Ich weiß eben nicht, wie es ist."
 

"Haben ja noch viiiiiiiiiiiel Zeit", quiekte Toboe. "So lange hast du mich...", meinte er nichts Böses ahnend.
 

Tsume schaute jedoch den Jungwolf ein wenig merkwürdig an, was dieser natürlich nicht mitbekam.
 

Die Reise der Wölfe sollte die vier Wölfe nun einige Zeit durch unwegsames Gelände führen, da sie den Weg um einen Berg nicht auf sich nehmen wollten. Was keiner von ihnen jedoch merkte, waren die beiden Jeeps die ihnen in einiger Entfernung folgten. Jeeps beladen mit Käfigen und Gewehren - scharfen Gewehren.

Angeschossen

Titel: Tierisch verknallt

Untertitel: Angeschossen

Teil: 5/?

Autor: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Fanfiction: Wolf’s Rain

Rating: PG-14

Genre: Drama

Inhalt: Tsume beginnt Toboe anders wahrzunehmen als die anderen.

Warnungen: [yaoi]

Pairing: Tsume x Toboe

Archiv: ja

Disclaimer: Nix meins, alles nur geliehen und unbeschadet zurück gegeben.
 


 

Tsume dachte auch weiterhin über so einige Dinge nach, die ihm früher nie in den Sinn gekommen waren. Irgendwie fraget er sich erst jetzt, nachdem er die Gesellschaft des Rudels kennen gelernt hatte, wie es wohl war jemandem ganz nahe zu sein. Schließlich trat er an Hige heran. "Hige, wie ist das eigentlich mit dir und Blue?"
 

"Hm? Was? Wie? Blue...?" Hige seufzte tief. "Sie ist ein tolles Mädel nicht? Ich hoffe wir werden sie bald wieder treffen..."
 

"Verglichen mit uns ist sie für dich etwas völlig anderes nicht?"
 

"Na ja...schon...aber nicht sooo sehr.....euer Fell ist genau so warm wie ihres...."
 

Tsume lachte plötzlich. "Komm ja nicht auf die Idee mit mir kuscheln zu wollen!"
 

"Nein, ich verzichte...ausserdem gibt's andere die deine Wärme mehr brauchen als ich."
 

"Ich weiß nicht...ich denke Partnerschaft ist zu eng für mich. Lieber habe ich ein paar gute Freunde, das reicht auch."
 

"Hmm....aber nicht für immer mein Lieber...nicht für immer......"
 

"Wieso nicht?"
 

"Weil auch du irgendwann einmal alt und grau...okay grau bist du schon...aber weil auch du mal alt werden wirst und nicht mehr alleine herumziehen kannst. Was machst du dann? Allein in ner Höhle liegen und drauf warten dass der Tod dich ereilt? Einsam in der Kälte? Such dir

lieber jemanden, so bald wir im Paradies sind.....besser noch vorher...wer weiss ob wir das Paradies jemals finden...ob es überhaupt existiert!"
 

"Ich denke nicht, dass ich so alt werde."
 

"Warum nicht?"
 

"Die Welt heuet ist viel zu gefährlich, um alt zu werden."
 

"Du musst nur auf dich aufpassen...und auf andere", meinte Hige mit einem Kopfnicken in Richtung Toboe, der gerade dabei war Kiba zu plappern.
 

"Oh, Toboe wird auch langsam erwachsen. Man muss gar nicht mehr so sehr auf ihn aufpassen."
 

"Wirklich nicht...? Gut, dann kannst du ihn dann ja wieder von dir stossen wenn er alt genug ist und allein weiter ziehen."
 

"Warum? Wir sind doch Freunde."
 

Hige zuckte mit den Schultern und trottete weiter voran. "Sicher....nur Freunde...", brummelte er leise vor sich hin.
 

"Weißt du was witzig ist ...manchmal hab ich bei Toboe sogar schon fast den Eindruck er beschütz mich ab und an...vor was auch immer."
 

Kurz sah Hige wieder auf und grinste schief. "Vielleicht vor dir selber."
 

"Sehr witzig..."
 

"Das ist kein Witz...."
 

"Ich brauche nicht beschütz werden, egal vor was oder wem."
 

"Ja, denn du bist un...." Hige hob den Kopf und schnupperte. Vor ihnen waren schon Toboe und Kiba stehen geblieben.
 

"Irgend etwas stimmt hier nicht", murmelte der Jungwolf zu Kiba. "Ich kann es riechen."
 

"Menschen? Hier, so weit ab von einer Stadt?"
 

"Ich kann sie aber definitiv riechen", knurrte Toboe, dessen Nackenfell sich zu sträuben begann. "Sehen wir zu, dass wir von hier verschwinden!" Damit stiess Toboe seine Hinterläufe fester in den Schnee und sprintete davon.
 

"Wird wohl das Besten sein", stimmte ihm Tsume zu. Auch Kiba schiene gegen diesen Vorschlag nichts einzuwenden zu haben.
 

Gemeinsam rannten die Wölfe los, doch schon konnten sie ein Sirren um ihre Ohren herum vernehmen. Dicht neben ihren Pfoten schien etwas in den Boden zu schlagen. Toboe jaulte erschrocken auf und hastete weiter.
 

"Verdammt...sie müssen unseren Spuren im Schnee gefolgt sein und halten uns wohl für Wildhunde."
 

"Du meinst es seien Bauern...?" Hige keuchte dicht hinter Kiba und Tsume her, nur Toboe hing noch etwas mehr zurück.
 

"Keine Ahnung...", meinet Tsume nur. Kiba blieb stehen und knurrte. "Es sind nicht viele, wir sollten angreifen."
 

"Die haben Autos und vor allem Knarren....", versuchte ihn Hige davon ab zu bringen. Toboe sah Kiba verwirrt an. "Du willst....." Ängstlich zog er den Schwanz ein.
 

Und schon war Kiba verschwunden, griff ihre Verfolger an. Tsume folgte ihm dichtauf.
 

"Manchmal sind sie blöd", meinte Toboe murrend. Hige konnte ihm nur beipflichten, folgte den beiden dann aber auch.
 

Die Angreifer waren den beiden Wölfen lange nicht gewachsen, vor allem, da sie die Vier für einfache dumme Hunde hielten und sie dadurch unterschätzen.
 

Aber die Waffen waren scharf und die Männer nicht ganz ungeschickt. Nachdem die Wölfe einen von ihnen nahezu zerfleischt hatten, begannen sie gezielt zu schissen. Toboe wurde an der Schulter getroffen und jaulte schmerzerfüllt auf, der Schnee unter ihm färbte sich rot. Aber der Welpe wusste er musste weiterlaufen, denn der Mann zielte nun direkt auf ihn.
 

Tsume jedoch zerfleischte die Kehle des Mannes noch eh er auch nur richtig seinen Freund anvisiert hatte.
 

Erleichtert und erschöpft lies sich Toboe wieder in den Schnee sinken. Tsume würde schon auf ihn aufpassen - wie er es immer getan hatte. Mit dieser Gewissheit schloss der kleine Wolf die Augen.
 

Als endlich alle Angreifer besiegt waren, stupste der graue Wolf Toboe mit der Schnauze an.
 

Der Kleine jaulte nur wehleidig auf. "Nicht anfassen!"
 

"Bist du verletzt?"
 

"Siehst du doch...!" Hige stupste Tsume bei Seite und besah sich Toboes Schulter. "Tut weh, was Kleiner?!" Toboe knurrte nur. DAS musste man ihm nicht auch noch sagen.
 

"Mhhh, das ist nicht gut. Die Kugel steckt noch."
 

Toboe winselte. "Woher willst du das wissen?!"
 

"Na ja da ist keine Austrittswunde..."
 

"Oh...oooooh...nicht gut.....", jammerte Toboe und hechelte heftig.
 

"Ganz ruhig, das bekommen wir schon irgendwie hin."
 

"Ja...sicher...nimm sie raus...nimm sie raus!"
 

"Warte ich glaube ich sehe sie. Sie ist fast wieder draußen, hat wohl durch einen Knochen an Schwung verloren. Okay, das wird jetzt weh tun!", warnte Tsume, als er auch schon seine Zähne in das Fell des Jungwolfes grub.
 

Toboes Schrei gellte über die weisse Tundra und lies die beiden anderen Wölfe zusammenzucken. Doch trotz Tsumes Bemühungen gelang es ihm nicht die Kugel zu erwischen.
 

"Verdammt, ich erwische sie nicht...ich fürchte wir müssen in eine Stadt und einen Arzt suchen", gab sich Tsume schließlich geschlagen, wollte seinen Freund nicht länger unnötig quälen.
 

Hige trat wieder neben die beiden und sah auf den halb besinnungslosen Jungwolf herab.

"Und wie willst du ihn da hinkriegen? Und ausserdem...weisst du wo die nächste Stadt ist?"
 

"Nur wo die letzte ist.... Aber da wüsste ich sogar jemanden der uns helfen kann. Vielleicht bekommen wir ihn ja auch her. "
 

"Ach je? Wer?", fragte Kiba.
 

"Na ja ein Priester...er hat mich damals gesund gepflegt, nachdem ich durch eine Straßenschlägerei angeschlagen gewesen war."
 

"Und wie willst du den hier her bekommen? Meinst du der folgt dir einfach so wenn du schön bitte sagst?!"
 

"Vielleicht... ein versuch ist es wert. So weit ist die Stadt nicht von hier entfernt... wenn ihr bei Toboe bleibt..."
 

"Sicher....." Hige legte sich dicht neben den Kleinen und schob seine Pfote unter dessen Schnauze, damit diese nicht im kalten Schnee lag. "Beeil dich aber...."
 

"Ich bin schon weg." Tsume jagte wie vom Tode selbst verfolgt durch den Schnee.
 

Der wieder aufkommende Schneesturm hinderte ihn an all zu schnellem Vorankommen und doch trieb er ihn auch an, denn regungslos würde Toboes Körpertemperatur schnell sinken.
 

Völlig erschöpft erreichte er das Haus, indem der Priester wohnte.
 

Er durfte Toboe nicht verlieren, nicht auf eine so ungerechte Art... das durfte einfach nicht passieren. Trotz der Müdigkeit, die auf ihm lastete rannte er zu dem Haus.
 

Es war die Haushälterin die ihm öffnete und ihn verwirrt anstarrte. Dann wandte sie sich um und rief nach Henry. Der kam auch uns sah Tsume fragend an. Dann ging er vor ihm in die Knie. "Was ist denn mein Junge? Hast du doch kalte Pfoten bekommen? Oder Probleme beim Laufen...?" Er tastete vorsichtig die leicht zitternden Wolfsbeine ab.
 

Doch Tsume packte den Man mit der Schnauze und zerrte an ihm.
 

Erstmal wünschte er sich wirklich der Mann würde nicht nur seine Wolfgestalt sehen.
 

"Du willst mir was zeigen? Wo ist denn dein kleiner Freund?"
 

Tsume überlegte kurz, rannte dann ins Haus und schnappte sich eine Tasche, von der er wusste, das Verbandszeug und andere nützliche Dinge darin waren.
 

Henry blinzelte. "Ist ihm was passiert?" Er griff schon mal nach seinem Mantel und folgte Tsume nach draussen.
 

"Na also geht doch." Schnell rannte Tsume los, vielleicht hatte der Mann ja ein Auto, dann müsste er nicht wegen ihm langsamer rennen.
 

Natürlich dachte Henry nicht daran zu laufen, sondern holte einen alten Buick mit Ladefläche aus einem Schober.
 

Tsume wartete und sprintete dann los, die Müdigkeit seiner Muskeln ignorierend.
 

Henry folgte dem grauen Wolf hindurch durch Schneegestöber, wissend dass es eilte.
 

Tsume wusste nicht wie lange er so dahin gejagt war, bis er endlich bei seinen Gefährten ankam. Völlig atemlos brachte er trotzdem ein "Wie geht es ihm?", hervor, was an seine Rudelgefährten gerichtet war.
 

Hige sah nur mit geknickten hoch. "Er hat sich nicht mehr gerührt seit du weg warst!" Der Schnee war überall rot um sie herum.
 

Tsume schaute sich nach dem Priester um und er hoffte, das dieser helfen und nicht nur Toboe beistand leisten konnte. Tsume bis seine Zähne fest aufeinander, wurde plötzlich überwältigt von seinen Gefühlen, seinen Ängsten.
 

Hige erhob sich als der Mensch sich neben Toboe in den Schnee fallen liess. "Gütiger Gott was für Bastarde haben ihm denn das angetan?" Behutsam strich er über Toboes Fell, bis er einen flachen, flatterigen Puls fand. Dann zog er die Tasche heran und legte dem Babywolf einen Druckverband an. "Ich kann ihm hier nicht helfen...wir müssen ihn zum Arzt bringen."

Damit hob er den schlaffen Körper hoch und trug ihn zu seinem Wagen.
 

Tsume schleppte sich wie automatisch hinterher. Kiba zögerte kurz, schaute zu Hige und ging dann auch zum Transporter. Ein Rudel sollte zusammenbleiben.
 

Henry legte Toboe auf den Beifahrersitz und klopfte dann auf die Tragfläche. "Na kommt schon...sonst bleibt ihr hier!"
 

Tsume lies sich auf die Laderampe regelrecht fallen. Das Sprinten forderte seinen Tribut.

Kiba folgte ihm dichtauf. "Alles okay, mit dir?"
 

"Ja ich bin nur müde...", antwortete Tsume gequält.
 

Hige legte sich vorsorglich neben ihn. "Er wird schon wieder...er ist doch ein kleiner zäher Bursche..."
 

"Sicher", antwortet Tsume nur einsilbig.
 

Die Fahrt war schnell zu Ende. Henry hatte schneller fahren können, weil er keinem Wolf hatte folgen müssen. Er hielt in der Stadt vor dem Haus des Tierarztes der sich auch schon um Tsume gekümmert hatte. Vorsichtig trug er Toboe ins Innere des Gebäudes.
 

Tsume war auch hier wieder dicht auf, auch wen seine Muskeln zitterten.
 

Die Menschen eilten hektisch umher, nachdem Toboe auf den Behandlungstisch gelegt worden war. Anschliessend breitete eine Assistentin ein grünes Tuch über ihm aus, in dessen Mitte ein Loch war, das genau über der Wunde lag. Der Arzt schob Toboe derweilen ein seltsames Metallgestell ins Maul und legte seine Zunge auf die Seite.
 

Tsume hatte lange genug unter Menschen gelebt um zu wissen, was eine Operation war und er wusste auch, dass er jetzt nichts anderes tun konnte als zu warten. Kiba und Hige warteten draußen, wollten den Raum mit ihrer Anwesenheit nicht überfüllen.

Auch Henry musste das Feld räumen und zog Tsume mit sich.
 

Tsume begann bald vor Anspannung wie ein Tiger auf und ab zu gehen.
 

Kurzerhand wurde er von dem Priester in die Arme gezogen. "Ganz ruhig mein Kleiner. Er wird schon wieder...du bringst ihm nicht viel wenn du zusammenbrichst. Ruh dich erst mal aus...."
 

Tsume war zu erschöpft um sich gegen die Nähe zu wehren und er legte sich hin.
 

Henry strich ihm beruhigend durchs Fell. Zögernd kam auch Hige näher und legte sich daneben. Besorgt heftete er seinen Blick auf die Tür hinter der die Menschen wohl gerade um das Leben ihres jüngsten Rudelmitgliedes kämpften. Nur kurz sah er hoch, als Henry auch ihm mal abwesend über den Kopf streichelte.
 

"Er ist eigentlich ganz okay, obwohl er ein Mensch ist", brummte Tsume mit geschlossen Augen zu Hige.
 

"Ich werd ihn schon nicht beissen...." Suchend sah sich Hige nach Kiba um.
 

Kiba saß nicht weit entfernt von ihnen, schien alles im Blick haben zu wollen... zu viele Fremde.
 

Es dauerte fast zwei Stunden, eine halbe Unendlichkeit für die Wölfe, ehe die Tür sich öffnete und der Arzt mit Toboe auf dem Arm aus dem Zimmer kam. Toboes Kopf hing schlaff herunter und die Zunge hing ihm aus dem Maul. Sofort war Henry auf den Beinen.
 

Nicht nur er, auch alle Wölfe.
 

Hige trat dicht an den Menschen heran und stupste Toboes Nase mit seiner an. "Chibi?" Aber der Kleine tat keinen Wank.
 

"Wie geht es ihm?", fragte Tsume den Arzt, hoffte dieser würde ihn als Mensch sehen, wie es sonst ja auch alle an Menschen taten, wenn die Wölfe es wollten.
 

Der Arzt seufzte. "Er hat viel Blut verloren. Was ihn da erwischt hat war ein Coptöter. So was verwendet man höchstens für die Jagt auf Bären. Ich weiss zwar nicht wie ihr an einen Wolf gekommen seit, aber ihr solltet besser auf ihn acht geben. Die meisten Menschen fürchten sich vor ihnen."
 

"Aber er ist doch noch ein Baby....", verteidigte ihn Hige. Der Arzt nickte. "Das er ein Baby ist sehen gewöhnliche Menschen ohne Kenntnis aber nicht und schiessen aus Furcht einfach drauf los."
 

"Das war keine Furcht, das war Grausamkeit und Blutdurst", knurrte Tsume, doch die Jäger hatten schließlich bitter dafür bezahlt. Hätten sie es nicht würde Tsume nun dafür sorgen.
 

"Ihr solltet ihn eine Weile ausruhen lassen. Henry...sie haben doch sicher ein warmes Plätzchen für den Kleinen bei ihnen, nicht?" Henry nickte nur schwach, trat zwischen den drei Wölfen hindurch auf den Arzt zu und strich dabei lediglich mit den Fingerspitzen über Tsumes Nase, bevor er vorsichtig über Toboes Kopf strich. "Der Arme...ich werd mich um ihn und seine Freunde kümmern.....ein jeder der Zuflucht sucht soll willkommen sein in meinem Haus." Damit nahm er dem Arzt den Wolf vorsichtig ab und wandte sich zum Gehen. "Kommt Jungs...", meinte er zu den drei anderen und pfiff auffordernd.
 

Tsume schmunzelte, als er überlege, was der Mensch wohl eben gesehen hatte, als der Priester ihm über die Nase gestreichelt hatte, doch er folgte ihm.
 

Kiba trat auch wortlos aus dem Gebäude.
 

Henry brachte die Vier zu seinem Haus und legte Toboe dort vorsichtig auf eine weiche, flauschige Decke vor dem Kamin. Dann musste sich der Gottesmann erst mal in den Sessel sinken lassen, um sich zu beruhigen.
 

Tsume tat etwas, was er sonst nie getan hätte. Er ging zu dem Mann und legte seinen Kopf in dessen Schoß. Er wollte ihm danke sagen, da er Toboe geholfen hatte.
 

"Du bist auch müde was?", meinte Henry und strich Tsume über den Kopf. "Na komm!" Er klopfte sich auf die Schenkel um Tsume dazu zu bekommen hoch zu springen.
 

Tsume schaute ein wenig schräg, lächelte dann und legte seinen Kopf wieder auf die Beine. Er würde nie ein guter Hund werden, selbst wenn er sich anstrengte.
 

Hige kicherte und stupste Tsume gegen den Hintern. "Na tu ihm den Gefallen...ist doch keiner sonst hier..."
 

Tsume seufzte und mit einem Hops fügte er sich in sein Hundedasein. Kiba konnte sich ein Schmunzeln auch nicht ganz verkneifen.
 

Hige versuchte gar nicht sein Grinsen zu verbergen, aber Henry schien froh und kuschelte sich an den Wolf. Soviel Gewalt schien ihn ziemlich fertig zu machen.
 

Tsume seufzte noch einmal, aber so ungut fühlte sich das Gekraule gar nicht an.
 

Irgendwann wurde die Bewegung fahriger und ein Blick in Henrys junges Gesicht gab an dass dieser eingeschlafen war. Auch Hige hatte es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht und wachte über Toboe.
 

Tsume konnte auch nicht länger gegen seine Erschöpfung ankämpfen, auch wenn sein Geist eigentlich keine Ruhe finden wollte. Noch immer war ihm ganz flau im Magen.

Zeit der Erholung

Titel: Tierisch verknallt

Untertitel: Zeit der Erholung

Teil: 6/?

Autor: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Fanfiction: Wolf’s Rain

Rating: PG-14

Genre: Drama

Inhalt: Tsume beginnt Toboe anders wahrzunehmen als die anderen.

Warnungen: [yaoi]

Pairing: Tsume x Toboe

Archiv: ja

Disclaimer: Nix meins, alles nur geliehen und unbeschadet zurück gegeben.
 


 

Irgendwann in der Nacht kam Toboe dann wieder zu sich und fiepte herzzerreissend.
 

Tsume war sofort hellwach und sprang vom Sofa, ging zu seinem Freund.
 

Der Kleine fiepte weiter kläglich und schien völlig orientierungslos.
 

"Schhhh, alles okay, de Kugel ist draußen."
 

Toboe schnaufte schwerfällig. Er hatte Mühe den Kopf hoch zu halten und wankte unsicher damit herum. "Wo...wo sind wir...?"
 

"Bei dem Priester, weißt du noch, der mir damals geholfen hat, als ich verletzt war."
 

"Priester...? Bin nicht tot...brauch kei...keinen Priester...." Instinktiv versuchte Toboe sich aufzurichten und wankte bedrohlich umher, zumal er die verletzte Seite nicht belasten konnte.
 

"Bleib liegen!", schnauzte Tsume sofort in einem scharfen Ton. "Es ist alles, okay. Du wurdest angeschossen, aber die Kugel ist jetzt wieder draußen und du wirst gesund. Aber du brauchst Ruhe."
 

Ängstlich zuckte Toboe zurück und winselte leise auf, weil die hastige Bewegung schmerzte.

Nun war auch Hige aufgewacht und knurrte drohend. "Sei ja lieb zu unserem Chibi!"
 

"Bin ich, aber er muss liegen bleiben!"
 

"So klangst du", meinte Hige sarkastisch.
 

"Bitte?"
 

"Du hast ihn ziemlich harsch angemacht! Wann lernst du endlich dass manchmal eine leise Stimme erforderlich ist?"
 

"Er hat mich erschreckt, das ist alles."
 

Hige seufzte und sah zu dem zitternden Bündel Jungwolf. "Und du ihn! Na los, geh ihn schon trösten..."
 

Tsume knurrte kurz, stupste dann aber Toboe ganz sanft mit seiner Schnauze an. "Alles okay?"
 

"J-ja...", kam es leise aus der Decke gepiepst.
 

"Wie gesagt, du solltest dich schon, dann bist du umso schneller wieder auf den Beinen."
 

"Hai...", bibberte Toboe. "Aber es tut weh..."
 

"Das musst du aushalten fürchte ich. ich kann dir kein Schmerzmittel geben, leider."
 

Toboe wimmerte leise weiter vor sich her, bis schliesslich auch der Mensch davon aufwachte.

Gähnend krabbelte Henry zu den Wölfen auf den Boden und streichelte Toboe beruhigend über den Kopf und zog eine Schale mit Wasser heran. Erst als der Chibi das Plätschern hörte, merkte er wie durstig er war. Die Narkose hatte seine Kehle völlig ausgetrocknet und gierig schlabberte es das Wasser fast vollständig auf.
 

"Bald geht es dir besser." Versprach Tsume noch einmal. Kiba wachte indes still über den Jungwolf und wunderte sich einmal mehr über Tsumes Verhalten. Früher war ihm nichts wichtig gewesen, jetzt wie es schien schon. Ob er sich wohl auch so verhalten würde wenn er oder Hige verletzt wurden, oder hatte Hige Recht und Toboe war etwas Besonderes für Tsume?
 

Der Babywolf gab allerdings auch jetzt noch keine Ruhe. Erst als Henry Tsume am Kragenfell näher heran zog und ihn neben Toboe niederdrückte, wurde der Kleine still.

"Siehst du? Er braucht nur etwas Nähe", lächelte Henry Tsume entschuldigend an. "Bleib brav bei ihm und achte auf ihn!"
 

Tsume hatte nichts dagegen, rutschet sogar noch ein wenig näher, als er spürte das Toboe noch immer recht kühl war.
 

Mit leisem Fiepen schob Toboe seine Nase unter Tsumes Kinn.
 

"Schon, okay...bald werden die Schmerzen bestimmt nachlassen.
 

"Bleibst du hier?"
 

"Ja, warum sollte ich weggehen?"
 

"Nicht weggehen", wimmerte Toboe nur erneut.
 

"Ich bin doch da und bleibe auch."
 

"Bleiben...bleiben....", murmelte Toboe nur noch undeutlich bis er schliesslich endlich wieder einschlief.
 

Tsume blieb wie versprochen an der Seite des jungen Wolfes und endlich fand auch er erholsamen Schlaf, denn auch wen er schon vorher gedöst hatte, so hatte sein Geist vor Besorgnis ihn doch auch im Traum weitergequält und ihn so keine rechte Ruhe finden lassen.
 

Am Morgen wurden die Wölfe von einem leckeren Geruch der ihnen penetrant in die Nase stieg geweckt.
 

Tsumes Magen begriff schneller, dass er Hunger hatte und knurrte bereits bevor er selbst richtig wach war. Seid seinem Sprint hatte er nichts mehr gegessen. Auch Kiba weckte der Geruch und misstrauisch wie immer schauet er sch um. Er mochte Menschen nicht, war in dem Punkt Tsume gar nicht so unähnlich.
 

Die Haushälterin trällerte zufrieden in der Küche vor sich hin und schien Frühstück vorzubereiten.
 

"Mh, ich hoffe ausnahmsweise wirklich das Frühstück ist auch für uns. Ich strebe halb vor Hunger!", sagte Tsume während er herzhaft gähnte.
 

In dem Moment kam Hige aus der Küche getrottet, sich zufrieden die Schnauze leckend. "Hmmm....das is vielleicht lecker......"
 

"Oje, wenn du schon gegessen hast ist für uns wohl nichts mehr übrig!", scherzte Tsume.
 

"Baaah...SO viel hab ich auch wieder nicht bekommen, aber genug...."
 

Kiba schmunzelte nur leicht über die Kabbelei seiner Freunde.
 

Nun tauchte auch Henry wieder im Wohnzimmer auf. "Wer hat Hunger....?"

Tsume ging an ihm vorbei in die Küche.

Maria drehte sich um und sah ihm in die Augen. "Und was möchtest du? Schinken wie dein Freund oder lieber Speck?"
 

Tsume war das ziemlich egal, er wollte nur etwas essen.
 

Maria stellte ihm schliesslich einen Teller mit beidem und noch etwas abgekühlten Reis zu Boden.
 

Tsume zögerte diesmal nicht und aß sich satt.
 

Die junge Frau ging neben ihm in die Hocke. "Ich frag mich manchmal wie ihr armen Kerlchen da draussen überhaupt genug zu Fressen finden könnt.....der Pater würde euch ja am liebsten alle hier behalten, aber auf Dauer.....wärt ihr wohl nicht glücklich und unsere Haushaltskasse ziemlich leer..." Sie strich ihm vorsichtig über eins der kleinen, plüschigen Ohren.
 

Tsume zuckte mit eben jenem lies die Frau aber gewähren.
 

Maria blickte hoch, als sie eine schwarze Nase vorsichtig um die Ecke schnuppern sah.

Lächelnd wartete sie ab was der scheue, weisse Wolf als nächstes tat. Als Kiba keine Anstallten tat in die Küche zu kommen griff sie zu einer kleinen List und war ihm ein kleines Stück des gebratenen Specks entgegen, allerdings noch innerhalb der Küche.
 

Kiba runzelte die Stirn, sah das ganze aber eher pragmatisch und fraß das Stück Speck. Sie hatten noch einen weiten Weg bis zum Paradies, da war es unlogisch Essen zu verschmähen.
 

Aber Maria schien zufrieden, gab jedoch noch nicht auf und warf ihm ein weiteres Stück zu, allerdings noch weniger weit.
 

Kiba war des Spiels müde und lange nicht so stur wie Tsume, was man ja bei ihm nicht erwarten würde, und so ging er zu der Frau, fraß das Stück Fleisch auf dem Weg zu ihr.
 

Freudig stellte ihm Maria ebenfalls einen Teller vor die Nase. "Guten Appetit mein Schöner....", meinte sie glücklich und kraulte Kiba zwischen den Ohren.
 

Kiba aß ohne zu zögern, diese Menschen wollten ihn sicher nicht vergiften.
 

Schliesslich betrat auch Henry die Küche und lies sich sein Frühstück auftischen.
 

Als Tsume satt war schaute er nach Toboe
 

Henry begleitete ihn mit einem Teller Futter. Aber Toboe drehte nur den Kopf weg. Allein der Anblick von Essen lies ihm übel werden.
 

"Willst du nicht versuchen etwas zu essen?", fragte Tsume vorsichtig.
 

"Kein Hunger....", war die knappe Antwort, die Tsume auch die nächsten beiden Tage noch oft zu hören bekam.
 

"Du musst aber etwas essen", beharrte Tsume am dritten Tag, lies sich diesmal nicht abwimmeln.
 

Aber wie wollte er ihn dazu zwingen? Auch Henry sah dem ganzen mit wachsender Sorge zu.
 

"Toboe, wenn du nichts isst werde ich mich so lange vor dich legen und nichts trinken und essen, bis du zur Vernunft kommst", schwor Tsume ihm.
 

Toboe winselte leise. "Aber ich mag nicht..."
 

"Warum denn nicht?", fragte Tsume sanft.
 

"Weiss nicht...." Entschuldigend stupste Toboe Tsumes Schnauze an.
 

"Wirklich nicht? Du musst doch Hunger haben."
 

"Nein...", uffte Toboe und legte den Kopf geschwächt wieder ab. Schon nach den wenigen Tagen sah man seine Rippen bereits beträchtlich hervorstehen.
 

"Gut, dann essen wir eben beide nichts!"
 

Das wiederum schien Henry dann doch nicht zulassen zu wollen. Am Abend setzte er sich neben Toboe und zückte eine fast Armslange Spritze ohne Nadel hinter dem Rücken hervor. Darin eine gelblichrosige, zähe Flüssigkeit.
 

Tsume vermutete, das das wohl eine Art Aufbaupräparat war.
 

Henry sah Toboe noch einmal bittend an und hielt ihm ein Stück angebratenes Filet vor die Nase. "Bitte nimm es oder ich muss dich zwingen was zu fressen...", meinte er mit trauriger Stimme.
 

"Komm schon Toboe", redet auch Kiba ihm gut zu.
 

Aber Toboe drehte nur den Kopf weg. Seufzend warf Henry das Fleischstück Kiba zu und nahm die Spritze zur Hand.
 

Tsume seufzte, oder hätte es getan, wen er ein Mensch gewesen wäre.
 

Schliesslich bekam Toboe ob er wollte oder nicht die Spritze ins Maul geschoben und langsam drückte ihm Henry die Paste tief in den Rachen. Erschrocken musste der Jungwolf schlucken wenn er nicht ersticken wollte.
 

Tsume saß still daneben, wusste, dass das nur gut war für den Jungwolf, auch wen es ihm ganz sicher nicht gefallen würde.
 

Tatsächlich sträubte sich Toboe nach Kräften, aber die waren kaum noch vorhanden, so dass er schliesslich aufgeben musste und artig das Zeug schluckte, was im Grunde gar nicht mal so schlecht war. Aber die ganze Spritze war dann doch zuviel und nach etwas mehr als der

Hälfte verschluckte sich der Welpe zum ersten Mal und hustete dann, dass er nur noch leise winselte, weil es sich in seiner Wunde auswirkte. Henry legte die Spritze neben sich und Toboe sanft zurück auf die Decke und strich ihm durchs Fell. "Bist ein tapferer, kleiner Bursche. Nur noch etwas Geduld und dir geht es bald wieder besser", meinte er zuversichtlicher als noch vor Minuten.
 

Tsume schlich wortlos neben seinen Freund und legte sich neben ihn um ihn zu wärmen.
 

Henry atmete tief durch und nahm die Spritze zur Hand und sah sich deren restlichen Inhalt an. Auffordernd hielt er das Ende vor Tsumes Schnauze. "Magst du auch was? Vertragen könntest du es." Er drückte etwas Paste heraus und strich sie Tsume kurzerhand auf die Nase, so dass dieser den Hühnchengeschmack wahrnehmen konnte.
 

Tsume knurrte ein wenig böse schleckte dann das Zeug von der Nase. "Na ja , wenigstens schmeckt es nicht schlecht!"
 

Noch immer hielt ihm Henry die Paste hin, drückte die Spritze leicht gegen Tsumes Lefzen.
 

"Was soll den der Mist, ich fresse schon, wenn ich Hunger hab."
 

"Nicht? Muss ich es wegwerfen? Das ist nachher nicht mehr gut für den Kleinen."
 

"WAS?! Nein, nein, her damit....!" Hige kam schnell angelaufen, bloss nichts Fressbares wegwerfen.
 

Tsume schmunzelte und Kiba seufzte auf Grund dieser Reaktion.
 

Tatsächlich liess Hige nichts verkommen und gierte dann noch nach den weiteren Filetstücken, die Henry mitgebracht hatte. Aber diese verweigerte ihm der Priester rigoros und gab demonstrativ eins an Kiba und eins an Tsume, worauf Hige enttäuscht winselte und eine entsetzliche Schnute zog.
 

Tsume grinste seinen Rudelgefährten an, aß aber sein Fleisch ohne weitere Worte.
 

Hige schmollte nun erst mal eine Runde, während Toboe sich langsam wieder vom Fressen zu erholen schien und seine Schnauze auf Tsumes Pfote legte.
 

"Geht's besser?"
 

"Jetzt ist mir schlecht", jammerte Toboe und schob seine Nase hoch in Tsumes Brustfell.
 

"Aber du musst etwas essen."
 

Toboe schnaufte heftig und hielt die Augen geschlossen. Er war geschafft und sogar Sprechen viel ihm gerade ziemlich schwer.
 

"Schlaf einfach ein bisschen."
 

Tat der Kleine dann auch und zwar ausschliesslich während der nächsten beiden Tage. Doch schliesslich, mitten in der Nacht als alle schliefen, erhob er sich wackelig und tapste humpelnd durchs Zimmer, darauf bedacht keinen der anderen Wölfe zu wecken.
 

Tsume hatte jedoch wie so oft in den letzten Tagen genau neben ihm geschlafen und erwachte, blieb aber liegen und beobachtete Toboe.
 

Der Gang war unsicher, aber Toboe stur. Erst die verschlossene Tür hinderte ihn am Vorankommen. Normalerweise kein Problem, aber in diesem Zustand schaffte er es nicht selber die Tür zu öffnen. Resigniert und wehklagend jaulte er auf. Er musste doch so dringend mal raus.
 

Tsume erhob sich also und trat neben den Jungwolf. "Was hast du vor?"
 

Mit einem Fiepgesicht sah Toboe Tsume an. "Muss raus..."
 

Tsume öffnete die Tür. "Aber stell nichts Dummes an."
 

Toboe sagte nichts und trottete nach draussen, um seiner Natur nachzugehen. Schliesslich kam er noch stärker wackelnd wieder zurück zum Hauseingang getorkelt.
 

"Willst du nicht auch etwas essen, wenn du schon dem Ruf der Natur folgst."
 

"Hab doch erst heute Abend was bekommen....", meinte Toboe schwach während er an Tsume vorbei wieder ins Wohnzimmer ging.
 

"Ja, aber das war nicht viel."
 

Seufzend lies sich Toboe wieder auf der Decke nieder. "Henry schläft doch jetzt eh..."
 

"Ich hol dir was..."
 

Toboe hob wieder den Kopf und sah Tsume hinter her.
 

Tsume schlich sich in die Kühe und durchstöberte die Regale.
 

In den Regalen lagerten ausschliesslich Trockennahrung wie Brot, Pasta und einiges an Früchten und Gemüse, sowie Eier. Fleisch war wohl im Kühlschrank untergebracht.
 

Also ging Tsume zum Kühlschrank, suchet dort weiter nach etwas Essbarem.
 

Darin fand sich nun wahrlich jede Menge. Aufschnitt, Schinken, eine ganze Speckschwarte, Hühnchenkeulen, einfach alles was das Herz eines Wolfes höher schlagen lies. Zudem noch ein Krug voll mit der Aufbauhühnchenpaste für Toboe.
 

Tsume nahm das Hünchen und brachte es Toboe, legte es ihm sanft vor die Füße.
 

Vorsichtig zupfte Toboe etwas von dem weissen Fleisch vom Schenkel und kaute eine Weile auf ihm herum, ehe er ihn mühsam runterschluckte.
 

"Super machst du das."
 

Doch nach ein paar Bissen war Toboe zu erschöpft um weitere Stücke abzureissen.
 

"Okay, lass es gut sein, dass war auf jeden Fall ein weiterer Schritt zu deiner Besserung."
 

Und tatsächlich schaffte es Toboe den anderen anzulächeln und sah ihn dann wieder erwartungsvoll an.
 

Tsume tat plötzlich etwas, womit der Jünger sicher nicht gerechnet hatte, den er stupste dessen Nasenspitze an, schmuste mit ihm.
 

Toboe gab ein leises, zufriedenes Geräusch von sich und rollte sich vorsichtig auf die Seite, bot dem anderen so den ungeschützten Bauch an.
 

Tsume schmunzelte und kuschelte sich an Toboe, schmuste unbeirrt weiter, spürte dabei jedoch das er ein wenig unruhig wurde. Es war schön und fühlte sich gut an, doch irgendwie schärfte es auch seine Sinne.
 

Schliesslich begann Toboe schüchtern die Zärtlichkeiten zu erwidern und lies seine Zunge über Tsumes geschlossene Augen wandern.
 

Tsume zucket erst ein wenig erschrocken zusammen, doch lies ihn dann gewähren. Er vertraute seinem jungen Freund. Was jedoch nicht so angenehm war, war, dass sein Kribbeln stärker wurde und plötzlich erkannte er was das war. Er fühlte sich zu Toboe hingezogen.
 

Schliesslich war der Kleine mit seinem Werk zufrieden und kuschelte sich wieder an Tsumes Brust und schloss die Augen.
 

Tsume indes hoffte das Toboe nicht seinen Herzschlag spürte, denn dieser raste gerade. Sicher er mochte den Jungwolf und er hatte sich die letzten Tage gern um ihn gekümmert, aber da war mehr. Er verstand, warum er Toboes Geruch die letzten Tage immer deutlicher gerochen hatte, hatte auch den Unterschied darin vernommen, als dieser krank war oder Angst hatte, aber normal sollte so etwas nicht bei einem Rüden passieren. Frauen lockten Wölfe mit Duftstoffen, die dann darauf reagierten. Toboe konnte ganz sicher nicht wie Frauen locken also... war er es der reagierte? Reagierte auf etwas, auf das er normal nicht reagiert hätte.
 

Im Schlaf drehte sich Toboe leicht und stupste mit seinen Hinterpfoten gegen Tsumes Bauch.

Die Verletzung des Welpen war bereits soweit am verheilen, dass sie auch nicht mehr schmerzte, wenn er auf der Seite lag.
 

Tsume durchlief ein Schauer und unruhig wie er dadurch wurde, stand er auf, wollte kurz vor die Tür.
 

Toboe begann im Traum leise zu fiepen, fühlte sich scheinbar verlassen und seiner Wärmequelle beraubt.
 

Tsume zögerte kurz, stupste dann Hige an.
 

Der schnarchte kurz auf und hob dann den Kopf. "Was is?"
 

"Kannst du dich mal kurz zu Toboe legen...ich brauch frische Luft."
 

"Eh? Ist dir nicht gut? Okay...." Hige erhob sich und lies sich neben Toboe wieder nieder. Aber der Kleine schien nicht ganz zufrieden damit. Der Geruch passte nicht und auch nicht die Körperfülle. Quäkend strampelte er gegen Hige bis dieser entnervt wieder aufstand und Kiba kurzerhand zu dem Kleinen zog. "Da! Aufpassen! Ich brauch zuviel Platz auf der Decke."
 

Tsume schlich sich indes nach draußen, versuchte seine Nerven, nein, besser seine Hormone, zu beruhigen. Kiba schaute Hige nur müde an. "Was ist denn jetzt los?"
 

"Tsume ist rausgeflüchtet.....und hat das Baby allein gelassen. Mich will es nicht neben sich, also passt du auf. Bist schliesslich unser Rudelführer."
 

"Okay... und warum ist Tsume raus? Es ist doch ein halber Sturm draußen am toben."
 

"Der ist wohl kaum so schlimm wie der in ihm. Er schien verwirrt...kenn ihn gar nicht so."
 

Kiba hätte sicherlich die Stirn gerunzelt, wenn er es gekonnt hätte, legte sich stattdessen neben Toboe, um ihn zu wärmen.
 

Wieder fiepte der Kleine, schien aber schon wieder weiter weggedriftet zu sein und stiess Kiba nicht gleich von sich, auch wenn dass nicht der richtige Geruch war.
 

Tsume tat der Kälteschock vor der Tür gut und seine Nerven beruhigten sich wieder. Das alles kam sicher nur daher, weil er sich so um Toboe gekümmert hatte. Nachdem er fast schon ein Eiszapfen war, ging er wieder in das innere der Hütte.

Geständnis

Titel: Tierisch verknallt

Untertitel: Geständnis

Teil: 7/?

Autor: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Fanfiction: Wolf’s Rain

Rating: PG-14

Genre: Drama

Inhalt: Tsume beginnt Toboe anders wahrzunehmen als die anderen.

Warnungen: [yaoi]

Pairing: Tsume x Toboe

Archiv: ja

Disclaimer: Nix meins, alles nur geliehen und unbeschadet zurück gegeben.
 


 

Hige sah ihm schon entgegen, jedoch ohne den Kopf zu heben. "Alles in Ordnung, Alter?"
 

"Sicher, brauchte nur ein wenig frische Luft."
 

Und Hige konnte es nicht lassen ihn weiter zu foppen. "Als Mensch wohl ne kalte Dusche..."
 

"Halt die Klappe und leg dich hin...friss von mir aus noch den Hähnchenschenkel, den Toboe nicht mehr wollte, Hauptsache du lässt mich zufrieden."
 

Hige grinste zu Kiba. "Treffer und versenkt. Ich war ja nicht sicher, aber die Reaktion sagt ja wohl alles...."
 

"Was sagt bitte was?", knurrte Tsume.
 

Aber der beige Wolf kicherte nur. "Brauchst ja nicht gleich rot zu werden..."
 

"Ich musste einfach mal raus, okay... wir sind schon viel zu lange in dieser Hütte."
 

"Seid doch ein wenig leiser, sonst weckt ihr Toboe auf", rief Kiba die beiden Streithähne zur Vernunft
 

Sofort verstummte Hige, aber es war schon zu spät und Toboe blinzelte verwirrt zu Kiba auf und dann zu Tsume und schien noch verwirrter. Irgendetwas stimmte hier nicht.
 

Tsume nickte Kiba zu, um ihm so mitzuteilen, dass er sich wieder neben Toboe legen würde. Kiba stand auf und legte sich wieder auf seinen alten Platz. "Schon gut Kleiner, schlaf weiter."
 

"Weiter schlafen", brabbelte Toboe und legte den Kopf dann auch wieder ab als Tsume neben ihm lag.
 

Tsume seufzte, knurrte noch mal kurz in Higes Richtung und vergrub dann seinen Kopf in Toboes Fell, nahm wieder dessen Geruch war und genoss es einfach.
 

Am nächsten Morgen schien es Toboe dann erstmals wieder wirklich besser zu gehen und er tapste kaum noch hinkend durchs Wohnzimmer und begrüsste Henry sogar leicht schwanzwedelnd.
 

"Na Kleiner, schön, dass es dir besser geht. Bald bist du wieder ganz gesund. Zwar werde ich ein wenig traurig sein, wenn ihr alle dann weiterziehen werdet, aber ich werde es wohl nicht ändern können."
 

Tsume blieb in einer der dunkleren Ecken liegen, brütete scheinbar vor sich hin, war den ganzen Morgen schon stiller als er es sonst eh schon war.
 

Toboe leckte Henry dankbar die Hand. Vielleicht würden sie eines Tages zurückehren können, wenn sie das Paradies gefunden hatten. Still liess er sich den Verband ein letztes Mal erneuern. Dieser würde sicher abfallen wenn genügend Zeit verstrichen und die Wunde gänzlich verheilt war.
 

"Bist du wirklich schon fitt genug, um weiter zuziehen?", fragte Kiba.
 

"Sicher...." Toboe lächelte und sah Kiba fest in die Augen, um ihn davon zu überzeugen. "Wir...müssen ja nicht so rennen...o-oder?" Die Sicherheit schwand wieder.
 

"Nein müssen wir nicht, aber langsam vorankommen bedeutet wenigstens Vorankommen."

Tsume erhob sich aus seiner Ecke und leckte Henry die Hand. Er war ihm wirklich zum Dank verpflichtet und so machte es ihm nichts aus ein wenig Hund zu spielen, nicht mehr zumindest.
 

Die vier Wölfe verschwanden bald am Horizont und liessen Priester, Haushälterin und ein warmes Haus hinter sich zurück. Allerdings mit der Gewissheit dass sie hier einen Ort hatten an den sie in der Not zurückkehren konnten.
 

Tsume war auch weiterhin sehr still, sagte eigentlich gar nichts.
 

Toboe trippelte neben ihm her und nutzte ihn auch als Windschutz, damit er keinen Seitenschlag bekam.
 

"Dir geht es auch wirklich gut?", fragte Tsume Toboe zum dritten Mal, was auch seine einzigen Worte waren.
 

"Uhm.....und dir...?" Toboe stupste mit der Nase gegen Tsumes Mundwinkel und winselte fragend.
 

"Sicher, warum soll es mir nicht gut gehen?" Tsume wurde fast sofort, als Toboe ihn berührte nervöser, zumindest begann sein Herz wieder zu rasen und ihm wurde warm.
 

Toboe kräuselte die Nase, konnte die Unruhe des anderen riechen.
 

"Lass das...", sagte Tsume leicht erschrocken, als er mitbekam, was Toboe tat, hatte Angst der Jungwolf würde noch etwas ganz anderes an ihm riechen.
 

"Was denn?", fragte der Kleine unschuldig.
 

"Na so an mir rumzuschnüffeln, ich mag das nicht!"
 

"Wieso? Riechst doch gut", verteidigte sich Toboe.
 

Tsume ging wortlos einen Schritt schneller.
 

Was Hige bald darauf veranlasste ihn anzuknurren. "Du kannst ihn doch nicht allein laufen lassen."
 

"Dann vertrete mich eben."
 

Eine Weile tat das Hige auch. Toboe ging mit gesenktem Kopf neben ihm her. "Was hab ich nur falsch gemacht?", fragte er leise und sah nach vorne zu Tsume.
 

"Nichts denke ich", sagte Kiba, der Tsumes Verhalten mit Besorgnis beobachtete.
 

"Aber er...er benimmt sich...so...so...."
 

"...idiotisch", beendete Hige den Satz.
 

"Lasst ihn", sprang Kiba für den Grauwolf in die Bresche. "Er hat sich sehr um dich gesorgt Toboe, jetzt muss er das alles sicher erst mal verdauen."
 

"O-okay...." Toboe schwieg und hoffte dass Tsume ihn nun nicht wieder meiden würde so wie früher.
 

Tsume lief weiter in der alten Lonly Wolf Manier vorweg, als Kiba sich zu ihm gesellte.
 

"Du tust ihm weh!", meinte er nur knapp.
 

"Was?"
 

"Er hat Angst dass du ihn nicht mehr magst."
 

"Unsinn... ich berauch nur ein wenig Abstand. Wir haben die letzten Tage zu sehr aufeinander gesessen, das liegt mir einfach nicht."
 

"Aber du magst ihn doch, oder?"
 

"Ja, warum denn auch nicht?!"
 

"Du würdest ihm das Herz brechen...er mag dich nämlich auch sehr..... vielleicht zu sehr."
 

"Ich brech gar nichts und jetzt lass mich allein." Tsume entfernte sich von Kiba wollet sein Ruhe.
 

Seufzend lies sich Kiba wieder zurück fallen und ging dann neben den beiden anderen her.

"Der kriegt sich schon wieder ein. Er war nur zu lange eingesperrt wie mir scheint."
 

Tsume blieb aber auch den Rest des Tages ein wenig abseits und es schien fast so als wären sie zurückversetzt worden an den Anfang ihrer Reise, denn damals war er auch so distanziert gewesen, wenn auch vielleicht aus anderen Gründen.
 

Als die Nacht schon weit fortgeschritten war entschied Kiba, dass sie nun eine Rast in der kleinen Höhle machen würden, die er vor kurzem gesehen hatte. Sich schüttelnd um die Feuchtigkeit aus dem Fell zu bekommen, betraten die Wölfe die kleine Sandsteinhöhle.
 

Tsume wählte seinen gewohnten Platz an Toboes Seite, war aber weiterhin recht still, schien aber die Nähe des Jungwolfes zu geniessen.
 

Der Kleine war froh und schmiegte sich dementsprechend dicht an den anderen.
 

"Du bist ziemlich müde, nicht?"
 

"Ja...irgendwie schon...", gähnte Toboe.
 

"Dann ruh dich aus, aber Schmerzen hast du keine oder?"
 

"Uhuhm,...nichts. Alles in Ordnung...."
 

"Schön." Tsume schien sich nicht weiter unterhalten zu wollen und legte seine Schnauze zwischen seine Pfoten. Toboes Nähe machte ihn schon wieder ganz kribbelig. Der Tag Abstand hatte nichts genützt.
 

Toboe stupste ihn leicht an und liess seine Zunge dann über Tsumes Ballen gleiten, die, wie seine eigenen auch, durch den harten, scharfen Schnee schon etwas wund gelaufen waren.
 

"Las das!", brummte Tsume.
 

Sofort bekam Tsume dafür einen erschrockenen Blick von Toboe.
 

"Lass mich einfach in Ruhe, ich bin müde."
 

"Tschuldigung....", nuschelte Toboe und rollte sich zusammen, steckte die Schnauze unter den buschigen Schwanz.
 

Tsume tat es ihm gleich, den Rücken zu Toboe. Er durfte einfach nicht so in der Art für ihn empfinde, wie er es jetzt gerade tat und weil er das wusste, wollte er dem Gegensteuern. Sein Verhalten jetzt war die einzige Art die er kannte und von der er glaubte sie würde helfen.
 

Trotzdem versuchte Toboe immer wieder in seine Nähe zu gelangen. Auch während der kommenden Tage zockelte er meistens neben Tsume her, zumal er immer kräftiger wurde und längst kein Handicap mehr hatte.
 

Irgendwann waren Tsumes Nerven deswegen so blank, da er sich ja eigentlich nach der Nähe von Toboe sehnte, dass er regelrecht ausflippte und erst knurrte, dann leicht nach Toboe schnappte.
 

Aber da hatte er die Rechnung ohne Hige gemacht, der sowieso ein wachsames Auge auf den Grauen hatte und nun vorpreschte um den Jüngeren zu Recht zu weisen. Er packte Tsume am Kragen und riss ihn zu Boden. Toboe jaulte abermals erschrocken auf und suchte Schutz hinter Kiba.
 

Tsume kam der Angriff nur recht, so konnte er seine angestauten Gefühle loswerden und knurrend griff er Hige seinerseits an. Kiba stürmte zu ihnen. "Hört auf!"
 

"Mach dass sie aufhören", winselte Toboe Kiba hinter her. Aber Hige liess sich wenig dadurch beeindrucken und setzte seine Körpermasse ein um Tsume erneut zu Boden zu schmettern, während Tsume sich in das Fell des Anderen verbiss. "Ich sagte hört auf!", rief Kiba nochmals.
 

Hige knurrte nur und packte Tsume an einem der empfindlichen Ohren, so dass der nicht mehr schnappen konnte.
 

Nun reichet es Kiba endgültig und er stürzte sich in das Kampfgetümmel, verpasste beiden Streithähnen einen ordentlichen Biss. "ICH SAGTE ES REICHT!"
 

Hige schnaubte nur und knurrte wieder bedrohlich in Tsumes Richtung.
 

"Was ist den los mit euch?"
 

"Frag ihn das", knurrte Hige.
 

"Ich hab dich nicht angegriffen!", knurrte Tsume sofort zurück.
 

"Nein, du elender Feigling beisst lieber nach Jungen...."
 

"Ich habe ihn nicht gebissen, nur nach ihm geschnappt."
 

"Grundlos.....du bist einfach so was von mies...."
 

"Er muss ja nicht ständig an mir kleben, ihn zwingt ja keiner dazu, oder?"
 

"Aber er tut dir doch nicht weh!", fauchte Hige und seine Krallen gruben sich in den Schnee.
 

Toboe fiepte nur leicht und verkroch sich hinter Kiba.
 

"Nein, aber ich will ihn nicht ständig bei mir haben."
 

Hige knurrte, brach dann aber ab, als er etwas davon laufen hörte. Verwirrt sah er Toboe hinter her und fuhr dann wieder zu Tsume herum und biss ihn schmerzhaft ins Ohr. "Super gemacht, blöder Hund!"
 

"Hund, du spinnst doch." Und schon wieder waren die beiden Streithähne in einen Kampf verwickelt.
 

Derweilen suchte Toboe verzweifelt das Weite. Sicher waren die anderen besser dran ohne ihn. Er würde versuchen irgendwie zurück zur Stadt zu kommen.
 

Tsume brauchte eine Weile bis er sich schließlich abgekühlt hatte. "Okay, lass uns Toboe suchen, sonst stellt er noch etwas Dummes an."
 

"Ah...", machte Hige sarkastisch. "Und plötzlich hängen wir wieder den besorgten Freund raus....."
 

"Lass mich zufrieden. An dir klebt der Kleine ja nicht wie ne Klette."
 

"Und wenn schon......wenigstens einer der dich mag! Du solltest dich eigentlich freuen...." Hige geriet immer weiter in Rage und schon flogen wieder die Fetzen und überall verstreuten sich bereits graue und auch einige braune Fellbüschel.
 

Kiba gab es auf und machte sich allein auf den Weg um Toboe zu suchen. Die Fährte des Jungwolfes war noch frisch und so fiel es Kiba nicht schwer ihn zu finden, vor allem, da er schneller rennen konnte als Toboe.
 

Der Kleine drehte Kiba aber nur den Rücken zu und tapste weiter.
 

"Hey, komm schon, wo willst du denn hin? Ich weiß, dass du mich bemerkt hast"
 

"Lass mich! Geht doch ohne mich weiter...aber hört auf euch zu bekämpfen!"
 

"Nein, wir gehen nicht ohne dich und die beiden Anderen bekommen sich ganz sicher auch wieder ein. Sie benehmen sich gerade unmöglich...fast so als würden sie um ein Weibchen kämpfen, völlig ohne Hirn!"
 

Wäre Toboe wirklich ein Mensch, er wäre nun rot geworden. "Sie sollen sich aber nicht streiten. Ich werd Tsume auch nicht mehr belästigen."
 

"Dann lass uns umdrehen. Ich bin sicher die Zwei liegen mittlerweile eh völlig erschöpft im Schnee."
 

"Und wenn nicht? Ich bin doch Schuld an ihrem Streit."
 

"Na und... "
 

Toboe senkte den Kopf. "Das will ich aber nicht."
 

"Sie hören schon wieder auf."
 

Der Kleine nickte nur und kroch mit eingezogenem Schwanz zu Kiba.
 

"Nimm’s dir nicht so zu Herzen."
 

Toboe nickte und begleitete Kiba zurück zu den beiden anderen.
 

Wie er prophezeit hatte lagen beide friedlich im Schnee, sahen ein wenig erschöpft aus.
 

Ganz unblutig war die Sache auch nicht abgelaufen und die beiden waren dabei sich ihre Blessuren zu lecken. Toboe widerstand dem Drang zu helfen.
 

"Na sind eure Köpfe wieder ein wenig kühler?", fragte Kiba leicht genervt von der ganzen Sache.
 

Hige schnaufte nur und legte die Schnauze wieder in den Schnee.
 

"Na ja auf jeden Fall seid ihr erschöpft genug um Ruhe zu geben. Rafft euch auf und lasst uns unter den Felsen dort hinten Schutz für dich Nacht suchen." Tsume tat wie Kiba befahl und stand mit zitternden Beinen auf.
 

Toboe sah ihn nicht an, sondern drückte sich an Kibas Seite entlang.
 

Tsume war eh viel zu müde und so schleifte er sich einfach zu ihrem Nachtplatz und schloss die Augen.
 

In dieser Nacht schlief Toboe neben Kiba und war traurig wie schon lange nicht mehr in seinem Leben.
 

Tsume war die nächsten Tage lange nicht mehr so kratzbürstig. Higes Einschreiten hatte scheinbar doch etwas gebracht, doch die Distanz die zwischen ihm und dem Rest des Rudels war, blieb.
 

Und die zwischen ihm und Toboe schien nun wieder beinahe unüberwindbar. Zumal Toboe tatsächlich Trost bei Kiba und Hige fand. Vor allem der sonst so kalte Leitwolf hatte sich rührend des Welpen angenommen und kümmerte sich um ihn.

Eines Nachts jedoch tat Tsume etwas, womit wohl keiner in der Gruppe gerechnet hatte, am wenigsten Toboe. Als alle schliefen schlich der graue Wolf zu Toboe und weckte ihn, bat ihn mit ihm vor die Höhle zu gehen.
 

Etwas verwirrt und auch eingeschüchtert kam Toboe der Bitte nach und folgte dem anderen nach draussen.
 

Ohne weitere Vorankündigung beugte sich Tsume zu Toboe. Wäre ein Mensch

vorbeigegangen hätte er gesehen wie der größere Mann seinen Arm um Toboe legte, ihn zu sich zog und ohne Vorwarnung küsste.

Toboe war nicht der Einzige gewesen, der die letzten Tage gelitten hatte, vielleicht hatte es Tsume sogar noch mehr als der junge Wolf. Aber eins war ihm durch die Tage des Abstands und der Distanz klar geworden, egal was er tat, so lange er auch nur in Toboes Nähe war würde er dessen Geruch stärker wahrnehmen, als der seiner Freunde und er konnte auch nicht länger seine leichte Erregung abstreiten, die ihn überfiel, wenn er diesen Geruch wahrnahm. Das er Toboe hier und jetzt "küsste" war der Beweiß, dass er den Kampf gegen sein Gewissen verloren hatte.
 

Der Kleine hielt ganz still, verkrampfte sich kurz, doch dann entspannte er sich und schmiegte sich selbst gegen den anderen. Er hatte ihn doch schliesslich so vermisst.
 

Tsume durchlief ein Schauer. "Erschrecke ich dich nicht?"
 

Toboe sah ihn aus grossen Augen an und schüttelte leicht den Kopf, bevor er diesen wieder unter Tsumes Kinn schob und sein Gesicht an dessen Brust schmiegte. "Uhmuhm...nein, ich bin nur froh, dass du nicht mehr böse auf mich bist."
 

"War ich nie...", sagte Tsume ein wenig verzweifelt.
 

Nun blickte Toboe ihn von unten verwirrt an. "Nicht?", piepste er und stupste mit der Nase gegen Tsumes Kinn.
 

"Nein ich hatte Angst...vor dem hier." Tsume zog Toboe noch ein wenig enger an sich.
 

"Aber warum denn? Ich beiss doch nicht..."
 

"Aber ich... das ist nicht nur Freundschaft...." Versuchte Tsume sich zu erklären.
 

Toboe kicherte leise. "Nein...wenn du das mit Hige machen würdest, würde ich dich beissen."
 

"Aber ich will mehr..."
 

"Was...?" Toboe sah hoch und drückte sich zwischen Tsumes Vorderbeine und setzte sich schliesslich dazwischen hin.
 

Tsume zitterte leicht, doch er küsste den Jüngeren wieder, als Mensch würde es sicher so aussehen als würden zudem seine Hände über den Körper des Anderen wandern, erst zaghaft dann etwas fordernder, leidenschaftlicher, voller Sehnsucht nach dem Körper des Anderen.
 

Toboe schien nicht ganz zu wissen was er davon halten sollte, aber es tat nicht weh. Im Gegenteil, es liess ein wohliges Kribbeln in seinem Körper zurück und er seufzte leise.
 

Immer mehr drängte Tsume seinen Körper an den des anderen, sei Kribbeln steigerte sich indes fast schon ins Schmerzhafte.
 

Schliesslich drückte er Toboe dermassen runter, dass dieser sich hinlegen musste. Er rollte sich auf den Rücken und sah hoch in die Augen des grauen Wolfes.
 

Tsumes Atem war lange schon nicht mehr ruhig.
 

Toboe hob den Kopf und fuhr dem anderen mit der Zunge zärtlich über die Lefzen.
 

"Toboe...du weißt aber schon worum es hier geht oder?"
 

Der Kleine blinzelte. "Ich bin Jung, aber nicht blöd..."
 

"Aber....", hauchte Tsume noch ein letztes Mal.
 

Doch Toboe brachte ihn wieder mit seiner kleinen, rosa Zunge zum Schweigen.
 

Tsume dränge sich wieder an den Jüngeren, murmelte ein: "Wir sind aber doch beide Rüden."
 

"Hast du irgendwo ein eifersüchtiges Weibchen versteckt, von dem ich noch nichts weiss?", fragte Toboe keck und strich mit der Nase an Tsumes Hals entlang.
 

"Mhhh...", knurrte Tsume jedoch eher im Scherz. "Du weißt doch ganz genau, was ich meine!"
 

Toboe blinzelte unschuldig und unbewusst wohl auch verführerisch. Dann aber jedoch drehte er sich unter Tsume um und kroch unter ihm hervor, stand hoch erhobenen Hauptes vor ihm. "Wenn dem so ist...brauchst du mich ja nicht mehr...", flötetet er und tapste mit hoch aufgerichteter Rute davon.
 

Tsume blieb verdattert zurück. "Was...nein ich ...das ist es ja, mich stört es nicht, dass du ein Rüde bist. Ich will DICH als meinen Gefährten."
 

"Dann komm endlich und steh nicht hier draussen in der Kälte...", kläffte Toboe Tsume entgegen.
 

Tsume folgte Toboe, hoffte dass die Anderen noch schliefen.
 

Auch Toboe schlich sich auf leisen Pfoten zurück in die Höhle und dort in eine der hintersten Ecken.
 

Tsume lies es sich nicht nehmen diese Nacht wieder neben Toboe zu schlafen.

Gefährten

Titel: Tierisch verknallt

Untertitel: Gefährten

Teil: 8/?

Autor: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Fanfiction: Wolf’s Rain

Rating: PG-14

Genre: Drama

Inhalt: Tsume beginnt Toboe anders wahrzunehmen als die anderen.

Warnungen: [yaoi]

Pairing: Tsume x Toboe

Archiv: ja

Disclaimer: Nix meins, alles nur geliehen und unbeschadet zurück gegeben.
 


 

Doch auch wenn die anderen geschlafen hatten, am Morgen danach fiel die veränderte Stimmung sofort auf. Hige beobachtete die beiden kritisch, bereit den Welpen jeder Zeit wieder zu verteidigen.
 

Tsume merkte das und behielt seinerseits Hige im Auge, auch bereit den "Welpen" zu verteidigen. Jetzt wo er sich endlich für ihn entschieden hatte, würde er niemanden mehr zu nahe an ihn heranlassen. Er war nun sein und niemand sonst sollte ihn haben.
 

Toboe verdrehte die Augen, während er ein "Manchmal frag ich mich wer hier der Welpe in der Gruppe ist" zu Kiba raunte.
 

"Warum?", fragte Kiba, der sich eher freute, dass Tsume nicht mehr so auf Distanz war.
 

"Die zwei...kabeln sich wie kleine Kinder."
 

"Tsume und Hige?"
 

Toboe nickte. "Aber....irgendwie süss....." Damit setzte er seinen Weg fort, die Nase im Schnee, da der Magen anfing sich zu melden.
 

"Na ja wie Kinder würde ich das nicht nennen", meine Kiba schließlich.
 

"Sondern?" Unsicher legten sich Toboes Ohren etwas an. Ahnte Kiba vielleicht schon was?
 

"Na ja, Hige benimmt sich zum Beispiel wie eine Mutter die ihr Junges beschützt", scherzte Kiba und zwinkerte Toboe zu.
 

"Sag ihm das nicht, sonst ist er beleidigt. Wenn dann halt wie ein Leitwolf...war er ja mal..."
 

"Tja, aber nun bin ich das eigentlich, deswegen ist er schon eher die beschützende Mutter..."
 

Toboe sah Kiba mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ah ja?"
 

"Wäre dir der um dich kämpfende Wolf lieber?", versuchet Kiba nun auch einmal Toboes Gefühle zu ergründen. "Vielleicht haben die zwei ja einen Rivalitätskampf..."
 

"Die zwei?!", kieckste Toboe. "Nein, nein, sicher nicht....."
 

"Ja sicher, dass ist Unsinn, wir sind doch alle Männer..."
 

Daraufhin sagte Toboe nichts mehr, sondern zottelte weiter, wenn auch etwas schneller als zuvor.
 

Kiba hielt aber mit ihm Schritt.
 

Unsicher sah sich Toboe nach den anderen beiden um.
 

"Wen von beiden magst du lieber?"
 

"Das ist ne gemeine Frage", maulte Toboe sofort.
 

Kiba grinste nur.
 

"Baka......", fauchte Toboe.
 

"Was denn?"
 

"Ich kenn Tsume halt etwas länger als Hige."
 

"Also magst du IHN mehr?"
 

"Ja..."
 

"Ah..."
 

"Was..?", kläffte Toboe den weissen Wolf an.
 

"Nichts."
 

"Sag schon...!"
 

"Wirklich nichts, ich bin nur froh, dass du ihn magst. Ich will nicht dass unser Grauer weiter leidet. Hige hat sich um dich gekümmert...aber ich hab Tsume im Auge behalten."
 

"Ja...? Und?" Toboe sah Kiba erwartungsvoll an.
 

"Na ja, ihm ging es wohl auch nicht so gut die letzten Tage. Heute scheint es ihm aber wieder besser zu gehen, was ist den letzte Nacht passiert?"
 

"Wir...haben geredet...", gab Toboe zu.
 

"Was kam dabei raus?"
 

"Er...mag mich...aber...das hat ihm Angst gemacht."
 

"Weißt du eigentlich, das du dich...na ja wie soll ich es sagen, du ihm gegenüber eher wie ein Weibchen verhältst?"
 

Prompt verhaspelten sich Toboes Pfoten und er geriet ins Straucheln. "Was?!"
 

"Na ja erst hab ich das nicht bemerkt, aber Tsumes ungewöhnliche Verhalten hat mich aufmerksamer gemacht. Du gebärdest dich ihm gegenüber eher wie ein weiblicher Wolf es tun würde."
 

"N-nicht wahr, ich bin nun mal jünger und respektiere das."
 

"Mh, wenn du meinst. Uns gegenüber verhältst du dich aber anders."
 

"W-wirklich?"
 

"Ja."
 

"Wie.....?" Toboe war es nun hinten und vorne nicht mehr recht.
 

"Was wie?"
 

"Was mach ich falsch?"
 

"Du machst nichts falsch."
 

"Was dann?"
 

"Na ja ich wollte dir eben nur sagen, dass du dich Tsume gegenüber anders verhältst."
 

"Ja, ja, aber wie? Ich will mich nicht falsch benehmen..."
 

"Wer sagt, dass es falsch ist. Tsume...scheint es ja zu gefallen." Nun musste Kiba wirklich offen grinsen.
 

Toboe schluckte. "Du sagst nichts dagegen? Keine Vorwürfe? Keine verzogenen Lefzen...?"
 

"Mh...nein...warum sollte ich."
 

"Nur so....." Toboe blickte sich nach Tsume um.
 

"Du vergisst wohl, dass ich schon mal etwas mit einer...Katze hatte."
 

Toboe verschluckte sich fast. "Was hat denn das damit zu tun?"
 

"Na ja das war auch recht... ungewöhnlich."
 

"Ah...okay....." Toboe wurde langsamer in seinem Schritt und konnte so das Gekeife, grösstenteils von Hige, nun wieder deutlicher vernehmen. Prompt verdrehte er wieder die Augen.
 

"Hige, lass gut sein!", rief daher Kiba.
 

"Ja, aber er....", maulte der Angesprochene, sah dann aber Toboe dicht vor sich laufen. Seufzend legte er einen Spurt bis zu Kiba hin und Toboe lies sich neben Tsume zurückfallen.

Tsume schien zwar schlechter Laune zu sein, schmuste aber kurz mit Toboe.
 

"Lass ihn in Ruhe", flüsterte Kiba zu Hige, so dass nur dieser es hören konnte.
 

"Warum? Er ist doch der, der sich wie ein Arsch benimmt...", murrte Hige.
 

"Dann schau doch mal genauer hin."
 

Mürrisch blickte Hige über die Schulter nach hinten.
 

Tsume schmuste immer noch mit Toboe, was dessen Laune wohl innerhalb von Sekunden deutlich gehoben hatte.
 

Toboe versuchte auch nach besten Möglichkeiten Tsume auf zu muntern. "Er kriegt sich sicher bald wieder ein.....er macht sich ja eigentlich nur Sorgen...."
 

"Na siehst du, was ich meine?", flüsterte Kiba vor den beiden.
 

"Ja.....er war auch das letzte mal lieb zu dem Chibi und hat ihn dann irgendwann weggebissen..."
 

"Ich weiß nicht...ich glaube letzte Nacht ist irgendetwas passiert. Sie scheinen mir beide ein wenig anders...Tsume ist es auf jeden Fall."
 

"Wir werden sehen. Ich werd weiter aufpassen....."
 

"Lass ihnen aber auch ein wenig Ruhe. Vor allem... nachts."
 

Hige drehte die Ohren aufmerksam nach vorne. "Ihnen...Ruhe lassen? Nachts? Du meinst doch nicht aber.....die zwei...."
 

"Du hast doch mit deinen Mutmaßungen angefangen."
 

"Da wusste ich ja noch nicht, dass...dass ich damit recht hab."
 

"Mh, aber dir ist schon aufgefallen das Toboe sich immer mehr wie ein weiblicher Wolf Tsume gegenüber gebärdet."
 

"Müssen wir uns deswegen Sorgen machen?"
 

"Mh... Tsume wird den Kleinen bestimmt so schnell nicht mehr beißen, aber du solltest wohl besser aufpassen, sonnst könnte er womöglich eifersüchtig werden."
 

Hige verzog das Gesicht. "Ich steh nicht auf Rüden!"
 

"Tja... aber Toboe benimmt sich wie ein Weibchen und auch wenn du für ihn eher gerade die Mutter spielst, könnte das Tsume in den falschen Hals bekommen. Hast du denn etwas gegen die beiden?"
 

"Nein, er soll den Chibi bloss nicht verarschen."
 

"Er hat auch die letzten Tage gelitten."
 

"Pfffft.....wenn er anständig tut, dann tu ich auch nichts...."
 

Tsume indes war das Gespräch von Kiba und Hige egal. Er hatte Toboe an seiner Seiet und war happy darüber.
 

Und der Kleine schien die Stimmung des anderen zu spüren und wandelte das Ganze in Energie um, die er schnell wieder abbaute, in dem er immer wieder um Tsume herum sprang.
 

"Toboe nicht so wild, sonst bist du nachher erschöpft und kannst nicht weiter rennen", ermahnte ihn Tsume daher.
 

"Aber mir geht's wieder gut... sollten wir nicht auch was jagen? Ich hab Hunger...du nicht?"
 

"Doch, aber wir haben kaum Weg hinter uns gelegt.
 

"Dann lass uns mal etwas laufen...." Toboe stupste Tsumes Maul an und lief einige Meter voran.
 

Tsume hielt mit, aber am Abend war Toboe, wie Tsume es ihm prophezeit hatte, völlig erschöpft.
 

Aber scheinbar nicht tot zu kriegen, oder einfach dermassen aufgekratzt, dass er noch unruhig im Nachtlager herumstreifte, um was Fressbares zu finden.
 

Kiba und Hige waren jagen. "Leg dich hin. Unsere Gefährten werden schon etwas zu fressen finden."
 

Toboe trottete zu Tsume und legte sich neben ihn. Seine Muskeln zitterten vor Anstrengung, was man aber erst bemerkte als er lag.
 

Sofort "zog" ihn Tsume an sich und küsste ihn.
 

"Der Tag...war doch lang...", schnaubte Toboe und genoss die Zärtlichkeiten des anderen Wolfes.
 

"Ich weiß, aber ich habe dich gewarnt."
 

"Aber wir sind vorangekommen", verteidigte sich der Kleine und rollte sich auf die Seite.
 

"Ja sind wir." Tsume begann Toboe leicht zumassieren.
 

Toboe gab ein lang gezogenes Seufzen von sich und schloss geniesserisch die Augen.
 

"Deine Muskeln sind ganz verkrampft."
 

"Aaa.....aber das tut guuuut...."
 

"Das soll es auch." Wieder schmuste Tsume mit Toboe, was, wäre er ein Mensch, ein Kuss sein würde.
 

Wieder rollte sich Toboe auf den Rücken und sah den anderen von unten her an. Seine Vorderpfote rieb leicht über Tsumes Brust.
 

Das Toboe sich Tsume so unterwarf machte ihn ganz wirr im Kopf. Ein Kribbeln durchlief seinen ganzen Köper und er drängte sich wieder etwas enger an den Anderen.
 

Toboe schnaufte tief durch und begann dann Tsumes Gesicht von feinen Eiskristallen zu reinigen.
 

Woraufhin Tsumes Zunge Toboes Gesicht liebkoste.
 

Da blinzelte Toboe mit einem mal und schien furchtbar ernst zu werden.
 

"Was ist?"
 

Toboe hob den Kopf und fuhr mit seiner Zunge zart über Tsumes Lefzen. "Hab dich lieb....", mümmelte der Kleine schliesslich.
 

"Ich dich auch...."
 

Glücklich strahlte ihn der braune Jungwolf daraufhin an und schmiegte sein Gesicht gegen Tsumes Brustfell.
 

Genau in diesem Moment traten Kiba und Hige in die Höhle.
 

Hige hob nur die Augenbraue und legte den Hasen vor die beiden schmusenden Wölfe ab.

Man hätte fast glauben mögen, das Toboe selbst unter dem Fell noch rot angelaufen war.
 

Kiba lachte leise.
 

Das fand Toboe noch weniger witzig und er vergrub das Gesicht in Tsumes Fell. "Die sind doof", nuschelte er undeutlich dagegen.
 

Tsume war das ganze wohl auch ein wenig peinlich, versuchet aber sich nichts anmerken zu lassen und zog den Hasen zu sich.
 

Also lenkte nun auch Toboe seine Aufmerksamkeit dem Futter zu und ignorierte die Anwesenheit der anderen.
 

"Das nächste Mal schließen wir ab", scherzte Tsume, als er auf dem Hasen herum kaute.
 

Der Kleine nickte zustimmend, während er sich eine Hasenkeule ausrupfte.
 

"Dürfte bei einer Höhle schwer sein", erwiderte Kiba, der gute Ohren hatte.
 

Dafür streckte ihm Toboe die Zunge raus. "Hast du nichts Besseres zu tun als zu lauschen?"
 

"Ich sagte doch...ich habe gute Ohren."
 

"Dann kipp die doch einfach mal in die andere Richtung...", meinte Toboe und malträtierte den Hasenschenkel mit seinen Zähnen.
 

Tsume leckte ihm dabei kurz über die Lefzen. "Na... wer wird denn unseren Leitwolf so angehen."
 

Toboe gurrte leise. "Ist doch nur eifersüchtig.....wird Zeit dass wir sein Blümchen finden...."
 

"War ja auch nur Spaß... aber ja es wäre wirklich gut, denn er scheint mir unruhiger zu werden."
 

"Wir werden morgen eben einfach schneller laufen.....", meinte Toboe und begann sich das Maul sauber zu lecken.
 

"Ja..." Tsume hatte auch sein Mahl beendet und schmiegt sich an die warme Seite von Toboe.
 

Der setzte seine Putzarbeit schliesslich gleich bei dem älteren Wolf fort.
 

Tsume erwiderte diese Zärtlichkeit.
 

Doch schliesslich forderte die Anstrengung des Tages ihren Tribut und Toboe fielen die Augen langsam zu. Er kuschelte sich unter Tsumes Vorderpfote und drückte sich gegen dessen Brust und Bauch.

Tsume kuschelte sich an ihn, warf dann einen Blick in die Runde.
 

Hige lag neben Kiba und versuchte angestrengt nicht zu den beiden anderen Wölfen zu blicken.
 

Tsume fing seinen Blick ab.
 

Etwas beschämt legte Hige den Kopf wieder ab zwischen seine Pfoten und schnaubte leise.
 

"Was ist?", fragte Kiba.
 

"Nichts......", gab Hige leise von sich und schloss die Augen.
 

"Sicher?"
 

"Uhm....."
 

"Sag schon."
 

"Gibst du dann Ruhe?!"
 

"Ja."
 

"Ich vermisse Blue.......zufrieden?"
 

"Oh... das tut mir leid."
 

"Dir geht's sicher auch nicht besser und dann die beiden so zu sehen... okay, ich sollte froh sein...schliesslich tut er dem Kleinen jetzt nicht mehr weh...."
 

"Na ja, ich vermisse ja keine Partnerin..."
 

"Aber du bist auch nicht glücklich...."
 

"Mh, ja, das stimmt wohl."
 

Vom Trübsinn ihrer Freunde bekamen Tsume und Toboe nicht all zu viel mit. Zumindest der Kleine schlief schon seelenruhig an der Seite des Grauwolfes.
 

Der schlief auch recht bald, genoss jedoch den Geruch und die Nähe von Toboe. Er war momentan einfach glücklich. Ein Gefühl, das er so gar nicht kannte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (61)
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Von:  Nuregami
2014-10-24T19:55:39+00:00 24.10.2014 21:55
Schade, dass hier nicht weiter geschrieben wurde. Es ist bisher die beste Wolf's Rain-Story die ich kenne. Warum wurde sie abgebrochen?

LG Nuregami
Von:  Ayumei
2012-07-08T13:14:38+00:00 08.07.2012 15:14
Das Kapitel hier hatte auf eine Art schon Etwas von einem Ende, was ich natürlich absoulut kein Bisschen hoffe. D:
Andererseits sind nun schon fast 3 Jahre seit dem letzten Kapitel vergangen und ich an deiner (bzw. eurer) Stelle wüsste nicht, was ich noch schreiben sollte.
Aber ich bin ja sowieso unkreativ. xD
Es wäre schön, wenn es noch weiterginge; die FF gefällt mir total gut. ^^
LG Ayumei
Von:  Ayumei
2012-07-07T20:50:20+00:00 07.07.2012 22:50
Geniale FF. *~*
Ich fand es vorallem witzig, wie Henry Tsume die Rippchen vor die Nase gehalten hat...
Man kann sich alles richtig gut bildlich vorstellen!
Bin mal gespannt, wie´s weitergeht. :)
Von: abgemeldet
2012-02-28T15:06:51+00:00 28.02.2012 16:06
*-* schöne FF bis jetzt, wüsste aber auch gerne mal wies weitergeht, wäre doch echt schade, wenn die FF ab hier vergessen werden würde :S
naja mir gefällt die Story. Thumps up =)

MFG Ikaros
Von:  jyorie
2012-02-25T22:37:19+00:00 25.02.2012 23:37
Hi,

der Anfang hört sich gut an, würde gern weiterlesen. Hoffe du schreibst ein neues Pittel :)

Grüße
Jyorie
Von:  Wolfs_Tatze
2010-01-27T00:15:49+00:00 27.01.2010 01:15
O.O
Is echt gut geworden, erbitte Fortsetzungen ^^

Liebe Wolf's Rain und Toboe ganz besonders............ Liegt wahrscheinlich an meiner Wolfssele.

LG, Tatze
Von:  Yuugii
2010-01-09T18:38:48+00:00 09.01.2010 19:38
Finde ich echt klasse, dass Toboe und Tsume nun auch schon Zärtlichkeiten miteinander austauschen. Obwohl mir Hige sehr leid tut, ich hoffe, dass sich Blue wieder bei ihnen enfindet und er dann genauso glücklich und zufrieden sein kann. Schön wäre es zumindest. Ich fand es auch gut, dass Kiba mit Toboe darüber gerede hat und dieser dann so süß vor sich hindruckst. Ist ihm eben etwas peinlich, aber Kiba und Hige scheinen die beiden trotzdem so anzunehmen wie sie sind. Wenn Gefühle da sind, sind sie eben da, das kann man mich ändern. Schönes Kapitel, ich hoffe, dass es hier bald noch weiter geht. :D
Von:  Yuugii
2010-01-09T17:48:35+00:00 09.01.2010 18:48
Die Geschichte gefällt mir von Mal zu Mal besser. Natürlich gibt es hier und da einige Dinge, über die man sich dann Gedanken macht, ob es so richtig sein kann, aber im Großen und Ganzen ist das hier eine wahrhaft herrliche un erfrischende Geschichte. Ich schätze Mal, dass es ein eigentlich längrer Zeitraum ist in dem sich Toboe erholen muss, du es aber nicht so ganz geschafft hast es auch so zu verdeutlichen. Zumindest ist es gut, dass er sich erholt hat. Dass Tsume sich langsam edanken über sich selbst und seine Gefühle für den Kleinen macht finde ich genial, wenn es so weiter geht, werden sie bald so richtig fest zusammen sein, was ich auch irgendwo hoffe. Die beiden wären einfach ein supes süßes Pärchen.

Ich finde die Stelle so genial, wo Tsume ihn weckt und ihn dann draußen vor der Höhle küsst. Ich komme leider nicht drum rum mir diese Szenen als Menschen vorzustellen, weil ich die beiden als Menschen ohnehin lieber habe. Aber egal wie, ich finde es irgendwie echt toll, dass sie sich langsam so nahe kommen und es so ernst zwischen ihnen wird. Toboe ist ein echter Schatz, er nimmt dem guten Tsume sofort all seine Sorgen und dabei ist er so natürlich! Ein wirklich schönes Kapitel. Insesamt finde ich diese Fanfiktion echt klasse. Gibt wenige Fanfiktions, die mir so richtig gefallen, aber diese hier gehört zu 100% dazu.
Von:  Yuugii
2010-01-09T17:32:50+00:00 09.01.2010 18:32
Aww, endlich wirds ernster zwischen den beiden, das finde ich echt genial. Ich finde es zwar schade, dass sie keine Menschen sind, aber als Wölfe sind die beiden auch einfach nur zum knuddeln. Was ich ganz schön finde ist, dass Tsume so liebevoll und fürsorglich hier ist, dadurch wird irgendwie klar, dass er genauso wie die anderen sich nach Liebe und Zuneigung sehnt. Allerdings solltest du wirklich mehr über Kibas und Higes Meinung schreiben, weil es wirklich so wirkt, als würden sie alles so annehmen wie es kommt, wo doch gerade Kiba so versessen darauf ist sein Paradies so schnell wie möglich zu finden. Nichts desto trotz mag ich die Fanfiktion sehr, über Tsume und Toboe gibt es verdammt wenige Fanfiktions. Und das hier ist irgendwo ein kleines Juwel. :3
Von:  Yuugii
2010-01-09T17:18:39+00:00 09.01.2010 18:18
Armer Toboe, aber das kommt davon wenn man unachtsam ist. Hige, Kiba und Tsume haben in solchen Sachen eben mehr Erfahrung und wissen was sie zu tun haben, wenn Gefahr droht, aber der Kleine läuft blindlings in die Gefahr. Jetzt wurde erst richtig deutlich wie sehr Tsume den Kleinen mag und wie wchtig er ihm während der Reise geworden ist. Henry ist auch ein echt netter Kerl, da sind die Vier wohl doch auf den Richtigen getroffen. Ich finde aber, dass du über Hige und Kiba zu wenig schreibst, dadurch wirken sie so, als würden sie nur mit dem Kopf nicken und hätten keine eigene Meinung. Das ist ein wenig schade. Aber ich finde es gut, dass du die Sache mit Blue noch Mal aufgegriffen hast, die war ja auch unheimlich niedlich. :)


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