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nameless

Die Legenden eines Dorfes . . .
von

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There's a Stranger

Kapitel 2 – There’s a stranger ! –
 

„NAMI-NEE, NAMI-NEE, NAMI-NEE!!!“
 

Von der nackten Angst getrieben rannte Aina durch die staubigen Straßen des Dorfes. Was rechts und links an ihr vorbei flog wusste sie nicht und wollte es auch nicht wissen. Sie wusste nur, wo sie hin wollte und das sie dort so schnell wie möglich hin wollte. Die Gerufene konnte sie jedoch im Moment noch gar nicht hören, doch sie rief sie trotz allem. Rief so laut sie konnte.

Wollte nicht wissen, dass ihre Rufe doch ungehört verhallten, nicht an die dafür bestimmten Ohren gelangen würden . . . . . . noch nicht.

Ihre Katzenohren waren ängstlich nach hinten gerichtet.
 

Würde er ihr folgen?
 

Ihre Schritte wurden schneller. Ihre kleinen Füße rannten ohne die Erschöpfung, welche den jungen Körper allmählich taub werden ließ, auch nur wahrzunehmen.
 

Kurze Zeit später erschien ein großer Wohnkomplex in Ainas Blickfeld. Stolz und standhaft ragte vor dem kleinen Mädchen aus dem Erdboden, doch dieser Anblick erschreckte das Mädchen nicht. Sie kannte das Gebäude. Schließlich war es ihr zuhause, ihres und das ihrer älteren Schwester.

Ihre Eltern waren nicht mehr am Leben.
 

„NAMI-NEE!!!“
 

Mit letzter Kraft stieß Aina das nur angelehnte Holztor auf, hinter welchem sich der Hof des alten Hauses offenbarte. Das dunkle Holz ächzte leise unter der plötzlichen Bewegung. Hatte es doch zuvor nur der Wind leicht auf und zu gedrückt.

Ein feuerroter Vogel schoss aufgescheucht gen Himmel, als ein erneuter Ruf Ainas nach ihrer Schwester erschallte.

„Nami-nee!!!“
 

Namis blickte besorgt zu ihrer jüngeren Schwester, die Augen von dem aufgescheuchten Vogel abwendend. Völlig aufgelöst schmiss Aina ihre große Schwester fast um, als sie sich dieser stürmisch in die Arme warf.
 

„Ein Mann, Nami-nee, ein Mann, den ich nicht kenne war vorne bei den Kräutern, er . . . er war plötzlich da, Nami-nee!!!“

Aina schluchzte wild und die Größere hatte Schwierigkeiten sie zu verstehen.

„Sch . . . . Kleine, alles in Ordnung, er wird nicht böse sein, wenn Siren ihn hat passieren lassen.“, versuchte Namis die Schluchzende zu beruhigen, aber diese schien von dem plötzlichen Auftauchen des Fremden völlig verstört und verschreckt zu sein.

„Aber - aber - wenn er - wenn er Siren etwas - wenn er ihr etwas angetan hat, dann - dann ist er sehr, sehr böse - Siren - sie hätte niemals einen Fremden passieren lassen.“
 

Namis wusste, wie Recht Aina doch hatte und wie begründet ihre Sorge war. Der Windgeist hatte bisher immer strikt jeden zurück gewiesen, der auch nur in die Nähe ihres Tores gekommen war, selbst wenn Wasser, Feuer und Erde ihm wohl gesinnt gewesen waren.

Siren war ein extrem misstrauischer Geist. Außerdem hatte es der Fremde schon bis zur Kräuterwiese, Teranos Heiligtum geschafft und der Erdgeist ließ sonst nur Aina und die Heilerinnen auf dieses Stück Land.
 

Farin, der zuvor aufgescheuchte Phönix, flatterte wild über den Hof und um die beiden Geschwister herum. Schon die ganzen letzten Tage war er so nervös, als spüre er, dass etwas auf dieses verborgene Dorf zukam. Etwas Großes würde kommen.

Es würde sich in seine Geschichte eingraben und sie umschreiben
 

. . . . . etwa ein Fremder?!
 

„Komm, Aina, wir suchen Kanar!“
 

~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~
 

Der Tempel war ein recht kleines und doch sehr imponierendes und respekteinflößendes Gebäude mit einem Flachdach. Rechts und links des Einganges standen Räucherstäbchen, deren Rauch sich um die metallenen Röhren vierer Windspiele schlängelte.

4 hingen dort und klimperten leise immer wieder neue Melodien. Je nachdem wie der Wind sie umspielte und bewegte. Jedes Windspiel stand für ein Element und den Geist dieser Naturgewalt.
 

Betrat man das Heiligtum, gelangte man durch einen kurzen Flur, dessen Wände in reinem weiß gehalten waren, in einen großen Raum. Er war mit Bambusmatten ausgelegt und seine Wände waren so weiß wie die des Flures. Hier standen unzählige hellblaue Kerzen an allen 4 Wänden. Sie waren von verschiedener Größe und Dicke.

Doch durch die Licht spendenden zwei großen Fenster je an der linken und rechten Wand ließen den Schein der Kerzenflammen fast verblassen.

Unter all diesen Kerzen jedoch stachen vier besonders stark heraus. Sie waren enorm groß und sehr dick. Mit einem ungefähren Abstand von einem Meter standen sie nebeneinander an der Wand, welche dem Flur gegenüber lag und über jeder hing ein Bild mit der Darstellung je einer der vier hoch verehrten Naturgewalten.
 

Eine alte Frau kniete vor diesen Bildern. Schräg hinter ihr kniete leicht nach vorne geneigt eine dagegen noch sehr junge Frau.

Ihre langen schwarzen Haare waren nur locker geflochten und kürzere Strähnen hingen ihr in das fein gezeichnete blasse Gesicht. Dies störte sie jedoch nicht. Einzig und allein der Frau vor ihr galt ihre gesamte Aufmerksamkeit. Die Alte begann nun zu sprechen.
 

„Kanar, mein Kind, es beginnt! Ich weiß, du fürchtest dich sehr davor und auch meine Angst ist nicht minder groß, doch können wir es nicht aufhalten.“

Schwer und müde war ihre Stimme.
 

Kanars Blick war ehrfürchtig zu Boden gesenkt und ihre Hände verkrampften sich auf ihren Oberschenkeln.

„Ich weiß . . .“, zögernd und unsicher erhob sich Kanars feine Stimme und erschien doch so laut in der Leere des Gebäudes, „ . . . . und doch zittern meine Beine . . . . und mein Körper scheint sich gegen jeglichen Willen meinerseits zu verwehren. Was soll ich nur tun, Neayoremea?“
 

„Aganis wird ihre schützende Hand über dich halten, mein Kind.“, war die bestimmte Antwort.
 

Die junge Priesterin wusste gut über den Schutz des sanftmütigen Wassergeistes Bescheid, aber ihr Herz blieb weiterhin von Angst erfüllt. Auf sie kam etwas Großes zu, etwas, das alles verändern würde und Kanar fürchtete sich schon von Kindesbeinen an vor Veränderung
 

Ohne ein weiteres Wort erhob sie sich kurze Zeit später mit ausdruckslosem Blick und ihr Gewand raschelte leise, als sie mit schnellen Schritten den Tempel verließ.

Neayomerea ließ Kanar ziehen, nahm ihr das Verhalten nicht übel, blickte nur bittend zu dem Bild auf, welches das sanfte Lächeln der Fluten des Meeres zeigte, aus welchen sich eine zarte Gestalt erhob.
 

„Gib gut auf sie Acht, Aganis . . . sie braucht jetzt deinen Beistand, mehr als jemals zuvor. Sie darf daran nicht zerbrechen.“



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