Auf nach Suna
Auf nach Suna
„GUTEN MORGEN!!!“
Wild mit den Armen herumfuchtelnd, stand Naruto auf dem Balkon von Sais Wohnung.
Man sollte den Morgen immer freundlich begrüßen, dass war irgendwie eine Angewohnheit des Blonden geworden.
Sai saß währenddessen in der Küche, über seinen Marmeladentoast gebeugt und probierte diese peinlichen Auftritte Narutos, wie jeden Morgen, zu ignorieren.
Sicher fragten sich schon ein paar Nachbarn, was er da angeschleppt hatte.
Naruto brauchte dringend eine eigene Wohnung!
So viel stand fest…
„Hey, was wollen wir machen?“
Der Morgenschreihals von Konoha ließ sich, auf den gegenüberstehenden Stuhl von Sai, fallen und wendete sich ebenfalls seinem Frühstück zu.
„…“
„Also, ich hätte gedacht, wir könnten mit Saku- chan mal was unternehmen?“
„…“
Sai beschäftigte sich weiter damit seinen Toast zu beschmieren.
„Was hältst von einem Besuch in Suna? Schließlich haben wir noch keine Aufträge von Tsunade bekommen.“
„…“
„Abgemacht! Ich hole Sakura schnell ab und komme dann wieder her…pack doch bitte schon etwas Proviant ein, ja? Danke!“
Naruto war aufgestanden und über den Balkon hinunter auf die Straße gesprungen.
Konnte sich der Typ das nicht langsam mal abgewöhnen.
Wozu dachte Naruto eigentlich, dass es Türen gab?
Kopfschüttelnd erhob sich nun auch Sai.
Was sollte er alles einpacken?
*Ach, nur das Nötigste…*
Grummelnd lag die Rosahaarige in ihrem Bett und starrte die große weiße Decke ihres Zimmers an.
Ein trauriges Funkeln lag in ihren sonst so strahlend grünen Augen.
Sakura seufzte.
Langsam stieg sie aus dem Bett.
Es war 11.00 Uhr.
Was sollte sie heute machen?
Ino war im Blumenladen ihrer Eltern zum arbeiten verdonnert wurden, da sie sich heimlich abends hinaus geschlichen hatte,
Hinata musste mit ihrem Vater ihr tägliches Training abhalten und Ten ten war mit Lee und Neji auf einer Mission in Kiri und würde erst in zwei Wochen zurückkommen.
Einkaufen konnte Sakura auch vergessen, denn es war Sonntag.
Leise schlürfte die Konochi zum Fenster.
Jetzt hatte es auch noch angefangen zu regnen!
*Ich arme…*
Doch am Meisten tat ihr Ino Leid, die bei diesem Wetter, wo sich eh kein Mensch auf die Straße traute, im Blumenladen stand und sich langweilen musste.
Bloß gut das ihre eigenen Eltern fast nie da waren.
Sie gehörten schließlich auch zur Anbu.
Wieder ließ Sakura einen Seufzer ertönen.
Ihr Blick viel nun auf die kleine Kommode gegenüber ihrem Bett.
Langsam ging sie darauf zu, öffnete die unterste Schublade und holte ein Bild heraus.
Eigentlich hatte die Rosahaarige es zerschnibbeln und dann verbrennen wollen.
(nein, dass ist kein Bild von Sasuke oder Team sieben ^^)
RUMS!
Hastig ließ Sakura das Bild wieder in die Kommode gleiten und knallte die Schublade mit einem schnellen Tritt zu, danach griff sie nach einem Kunai und rannte zur einzigen Treppe des Hauses.
Am Treppenanfang angekommen blieb sie schlagartig stehen.
„HAHAHAHA…“
Sich kugelnd vor lachen fiel der Kunai zu Boden.
„DAS IST NICHT LUSTIG, SAKU- CHAN!“
Wütend auf sich selbst und mit erhobener Faust saß Naruto unten auf dem Teppich des Wohnzimmers.
Obwohl liegen wohl der bessere Ausdruck gewesen wäre.
Naruto hatte es langgelegt, als er über die Teppichkante gestolpert war, dabei war er über den großen Ohrensessel gefallen, den Sakuras Vater so liebte und lag nun total verrenkt da.
Sakura konnte sich bei diesem Anblick das Lachen nicht verkneifen.
„Also als Jonin auf Mission hättest du total versagt.“
„Ja, ja…halt mir jetzt bloß nicht wieder eine deiner Reden…eigentlich wollt ich dich nur etwas fragen.“
„Aha und was?“
Sakuras Neugier war nun geweckt.
Vielleicht hatten die Jungs ja was Spannendes vor?
„Sai und ich wollten mal Gaara, Temari und Kankuro besuchen. Hast du Lust mitzukommen?“
„Wie?! Jetzt gleich? Sofort?“
„Na wann denn sonst? Bei dir muss man wirklich immer alles zweimal sagen, wirst ja schon so senil wie Tsunade?“
BOING!
Schon hatte Naruto eine Beule kassiert.
„Baka, von wegen senil! Aber meinst du nicht, dass ist ein bisschen unvorbereitet. Hast du Tsunade schon informiert?“
„Ja, und die hat zugestimmt. Sie will den Überblick über Suna behalten und Sai ist gerade am packen. Also brauchst du dir um nichts Gedanken machen, Saku- chan.“
Sakura runzelte die Stirn.
Naruto konnte man nicht vertrauen, wenn es um Planung ging, aber die Idee Temari zu besuchen gefiel ihr.
„Einverstanden.“
„HUHUHU!“
BOING!
„Schrei hier nicht so rum!“
Beule Nummer zwei.
Kleine schwarze Regentropfen fielen in großen Mengen zu Boden.
Der Himmel war mit dunklen Wolken verdeckt und ein starker Wind wehte über das sonst so strahlende Tal.
Der Regen peitschte unaufhaltsam alles nieder, nur vereinzelt spendeten große Bäume unterschlupft.
In weiter Ferne sah man ab und zu einen Blitz, welcher mit starker Lichtintensität, für ein paar Sekunden, Licht in die Dunkelheit brachte.
Nur das gewaltige Donnern erfüllte die Luft mit unaufhaltsamer Spannung.
Mitten in einen großen Ahorn Baum, auf einen dicken Ast gestützt, saß ein Schwarzhaariger völlig durchnässter Junge.
Einige Tropfen liefen ihm die Stirn hinunter.
Flüchtig wischte er sie mit seiner rechten Hand, die in einen ebenfalls schwarzen Handschuh gehüllt war, weg und setzte sogleich die Kapuze auf.
Sein Gesicht war nun von einem dunklen Schatten überzogen und durch den Lichtmangel erkannte man nur noch die Umrisse einer Person.
Perfekte Tarnung, denn der junge Mann viel in dem großen Baum überhaupt nicht auf, was auch Absicht war.
SCHRRR…
Nur ein leises Rascheln im vergleich mit dem Donner doch laut genug für den Schwarzhaarigen, ließ ihn aufhorchen.
„Sasuke Uchiha?“
Ein Mann in einer Jonin Uniform erschien unter dem Ahorn und sah sich suchend um.
„Tze,…“
Der Fremde erhob nun seinen Blick und blieb bei der Person über ihm stehen.
Er blinzelte überrascht, denn in der nächsten Sekunde war der Mann verschwunden und er spürte etwas hinter sich.
„Gib mir die Informationen.“
Verwirrt drehte sich der Jonin um und starrte den Schwarzhaarigen an.
„Also…die Informationen…sie sind…ich…“
Das letzte was der Mann hörte, war ein gewaltiger Donnerschlag bevor er vor Schmerzen zusammen zuckte und sich nicht mehr rührend zu Boden fiel.
Der Junge bückte sich und nahm den am Boden Liegendem eine dunkelgraue Schriftrolle ab, danach wendete er sich um und verschwand in einen Blätterwirbel, der keine Spuren hinterließ.
*Schwächlinge*
Genau so nannte er sie.
Sasuke fuhr sich durch seine Haare.
Seinen Blick prüfend auf die Karte, in seinen Händen, geheftet, hielt er kurz an und sah sich um, danach sprang er wieder weiter.
Diese Tätigkeit wieder holte er mehrere Male.
*Looser und Dummköpfe*
Er konnte einfach nicht verstehen, wie Orochimaru solche Leute für sich arbeiten lassen konnte.
Sie waren nicht nur schwach und unfähig als Ninja, nein, noch dazu ziemlich naiv und ängstlich.
Der Mann der ihm die Karte überbringen sollte, hatte Sasuke einfach zu lagen sinnlos herum geschwafelt und gezögert.
So etwas konnte ER sich nicht leisten!
Überhaupt fragte er sich, wie so viele Menschen auf die Masche seines Meisters herein fallen konnten.
Dieser führte ein paar Kunststücke vor, schmierte ihnen ein bisschen Honig um den Mund und blieb jedoch auf eine anziehende Weise mysteriös und unbekannt.
Orochimaru führte gern „Geschäfte“, dabei ging es zwar nicht immer sauber zu, aber er hatte bei solchen Dinge großes Geschick.
Er hatte diese Fähigkeit auch erlernt jedoch nicht so perfekt.
Außerdem nervten ihn die langen Gespräche nur.
Wieder stoppte er und sah sich um.
Irgendwo musste es sein…
Vorsichtig und nun deutlich angespannt bahnte sich der Uchiha seinen Weg durch das Gestrüpp.
Genau vor ihm tauchte ein alter Tempel auf in dem Licht brannte.
Einige Wachen standen bewaffnet vor den Türen.
Ein bedrohliches Grinsen erschien nun auf seinem Gesicht.
Endlich mal wieder Arbeit.
Zu lange hatte Orochimaru ihn in Oto festgehalten.
Ein weiterer Blitz erstrahlte kurz und schon war Sasuke verschwunden.
Das Letzte was man hörte, war das Geräusch klirrende Waffen in der Nacht.
