Zum Inhalt der Seite

Love Fire 2

Die nächste Generation
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein normales Leben

Schnell schnallte sie ihre Rollerblads fest, setzte ihre Helm auf und schon schoss das braunhaarige Mädchen los. In windeseile fuhr sie an Passanten vorbei. Kaum jemand hätte dieses Mädchen aufhalten können. Vereinzelt sprang sie sogar über Hindernisse und steuerte ein bestimmtes Ziel an und zwar die Polizeistation. Mittlerweile waren es nur noch zwei Wochen bis zu ihrem 18 Geburtstag und Demir hatte ihr versprochen, diesen nur mit ihr zusammen zufeiern. Joana schoss um die nächste Ecke. Es war nicht mehr weit bis zu ihrem Ziel. Auf ihrem letzten Stück nahm sie noch einmal großen Schwung.
 

Die gesamte Einheit, unter Wyns Führung, ging aus dem Polizeipräsidium. Für den heutigen Tag hatten sie frei, da der Fall früher als gedacht, gelöst wurde. Bevor Demir auf den Bürgersteig trat, warnte Cid ihn: „Joana kommt!“ Sofort richtete Demir seinen Blick auf die Heranrasende. Gelassen streckte er einen Arm heraus, in welchen Joana hinein fuhr. Das Mädchen richtete den Blick auf den Polizisten. „Hi Demir!“ – „Hallo. Was suchst du hier?“ – „Ich muss hier was ausliefern!“, sagte sie und deutete auf ihren Rucksack. Nach der Schule arbeitete Joana für einen Kurierdienst innerhalb der Stadt. Nur nach etlichen Bettelattacke konnte sie Demir davon überzeugen. „Und zu wem sollst du es bringen?“ – „Luke McDoughkt! Ist er da?“ – „Zu meinem Vater also? Ja, der ist da. Du gehst hoch in den zweiten Stock und die Tür zur Treppe rein und dann geradeaus durch!“ – „Danke Demir!“, rief sie ihm noch zu, während sie die Stufen mit ihren Rollschuhen erklomm.

Wyn schlug ihm von hinten freundschaftlich auf die Schulter: „Sie kann sich noch immer nicht erinnern, oder?“ – „Bis jetzt noch nicht.“ In einer Stunde des Alkohols platzte ihm die Nacht mit Joana heraus. Zu seinem Bedauern wusste nun alle aus seiner Einheit darüber bescheid. Veit drehte sich zu der Kleinen um, von welcher er noch einen winzigen Blick erhaschen konnte: „Zu Schade, dass sie das vergessen hat.“ – „Was daran ändern kann ich auch nicht!“, erwiderte Demir. „Wie hältst du das nur aus? Ich wäre schon lange über sie hergefallen!“, bei diesem Satz fing er sich einen schiefen blick von Cid ein. „Was denn? Seine Meinung wird man doch sagen dürfen oder?“, protestierte Veit.
 

Es dämmerte bereits, als Demir hörte, wie Joana die Tür aufschloss. Geschafft kam sie herein und legte ihren Schlüssel beiseite. Total bleich im Gesicht sah sie um die Ecke auf Demir. „Was ist denn mit dir passiert?“, erschrak dieser und legte seine Zeitung beiseite. „Ich musste noch in so ein komisches Schauhaus und dort waren nur Leichen, mir ist furchtbar schlecht geworden!“ – „Wenn man eine Leiche zum ersten Mal sieht, ist das normal. Aber du solltest duschen und dann ins Bett gehen!“ – „Wie schaffst du das nur immer?“ – „Hä?“ – „Na du bist doch Polizist!“ – „Mit der Zeit hat man keine Angst mehr davor!…Hast du deine Hausaufgaben fertig?“ – „Ja, hab ich gemacht bevor ich zur Arbeit bin! Ich hasse Hausaufgaben!“ – „Denk dran was du werden willst! Dazu brauchst du gute Noten und die erreichst du nur, wenn du die Aufgaben machst und immer fleißig lernst!“ – „Ich weiß!“, schrie sie, um die Wasserstrahlen zu übertönen.

Joana trocknete sich ab und sagte Demir noch schnell, dass sie jetzt ins Bett gehen würde. Doch dieser schien nicht ganz anwesend zu sein. Deshalb stellte sie sich direkt neben den Sessel und tippste ihm auf die Schulter. Demir zuckte zusammen und richtete seinen Blick auf Joana. „Was…Was ist?“ – „Ich geh ins Bett! Gute Nacht!“, sagte sie. „Ja, Gute Nacht!“ Dann wie aus reiner Gewohnheit drückte Joana Demir einen Kuss auf den Mund. Als sie merkte, was sie tat, entschuldigte sie sich schnell und lief in ihr Zimmer, um sich dort ins Bett verkriechen zu können.

Demir hingegen legte seinen Kopf in den Nacken. „Verdammt!“, fluchte er, „Wieso kannst du dich nicht an mich erinnern!“
 

Joana war bereits eingeschlafen. Sie schien schlecht zu träumen, da sich Joana ständig von einem Ende zum anderen wälzte.
 

~*~*~*~*~*~*~*Joanas Traum*~*~*~*~*~*~*

Langsam schritt sie, als Geist durch Demirs Wohnung. Sie konnte Laute wahrnehmen. Nach ihrem Gehör versuchte sie, diese zu folgen. Es dauerte bis Joana sich sicher war, dass es aus dem Badezimmer kommen musste. Wie von Geisterhand öffnete sich die Tür, sie brauchte es sich bloß vorstellen. Ohne recht zu wissen, wie sie ins Bad gegangen war, stand Joana auf einmal vor der Kabinentür zur Dusche. Jemand stöhnte vor Lust! Verwirrt und peinlich berührt wollte sie bereits den Rückzug antreten. Aber die Neugier überlag einfach…Erneut brauchte Joana keine Türen öffnen. Sie stand neben zwei Personen die sich unter der Dusche liebten. So sehr Joana sich bemühte zu schauen, gelang es ihr nicht. Beide Personen waren verschwommen. Jedoch dann klärte sich eine Person auf. Diese drehte sich mit einem fiesen Grinsen zu ihr um. Joana blickte dieser Person tief in die Augen. Plötzlich zuckte Joana zusammen, als sie sich selbst wiedererkannte. Sie selbst trieb es mit einem Kerl unter der Dusche und schien es auch noch zu genießen! Ständig verlangte die Traum-Joana nach mehr und presste sich mit ihrem Hinter gegen den Schritt. Dann winkte diese auch noch Joana zu, sie solle zu ihr kommen. Aber ehe sie sich versah, war sie bereits an der Stelle der Traum-Joana!

~*~*~*~*~*~*~*Joanas Traum*~*~*~*~*~*~*
 

Joana schreckte schreiend aus ihrem Traum auf. Mit wackligen Beinen ging sie Richtung Demirs Schlafzimmer. Im Bett lag er seitlich und schlief ruhig. Erst traute sich Joana nicht näher zu treten, doch dann übermannte sie wieder die Angst, diesen Traum zu haben. Immer wieder trat sie auf der Stelle.

Demir öffnete leicht ein Auge und sah auf die verzweifelte Joana. Die Augen reibend richtete er sich auf: „Was ist los?“ – „Ich hab schlecht geträumt Demir! Kann ich heute Nacht bei dir schlafen? Nur für heute Nacht, bitte!“, flehte sie ihn an. Demir warf die Decke auf der anderen Seite zurück und sagte: „Wenn du mir deinen Traum erzählst, kannst du vielleicht besser danach schlafen.“ Joana kroch über Demirs Körper, im Mondlicht sah sie die einzelnen Muskel hervorscheinen, welche sich abzeichneten. Peinlich berührt über ihren Traum erzählte sie ihn. Demir erkannte die Szene sofort wieder, weshalb sich Trauer in seinem Gesicht wiederspiegelte. Wie gerne hätte er dieses Szenario mit ihr wiederholt, aber es war unmöglich, das wusste er selber.
 

Am nächsten Morgen wachte Joana auf Demirs Brust auf. Dieser war noch immer im Reich der Träume. Als sie auf sich herunterblickte, bemerkte Joana selber, dass Demirs Hand sie nicht an ihn drückte. Etwas bedrückt über diese Tatsache stand sie auf, um sich zu duschen. Während sie unter den erfrischenden Wasserstrahlen stand, kam ihr Traum wieder ins Gedächtnis. Sie hielt sich die Ohren zu, um nicht mehr dieses Gestöhne zu hören.

Währenddessen erwachte Demir. Mit verschlafenem Blick sah er auf die andere Seite des Bettes. Erst wenige Augenblicke später hörte er das Rauschen des Wassers. Erleichtert darüber machte er sich auf den Weg in die Küche. Wenn er nie etwas zum Frühstück gemacht hätte, wäre Joana ohne etwas im Magen auf und davon.

Als sein kleiner Schützling nach einer weiteren halben Stunde noch immer nicht unter der Dusche hervorkam, entschloss sich Demir mal nach dem Rechten zu sehen. Hart klopfte er gegen die Badezimmertür. „Joana? Ist alles in Ordnung bei dir?“ Doch es meldete sich niemand. Ohne noch weiter nach zudenken, riss der Polizist die Tür auf und ging mit schnellen Schritten zur Duschkabine. Ein Ruck genügte und auch diese war nicht länger verschlossen. Als er Joana am Boden zusammengekauert erblickte, packte er sie am Oberarm und zog das arme Ding zu sich in die Umarmung. Nackt krallte sich Joana an Demir. Dieser stellte, mit der noch freien Hand, die Brause ab, um kurz darauf einen Bandemantel um seinen Schützling legen zu können. Diese stammelte ständig vor sich hin: „Sie sollen endlich aufhören! Dieses Gestöhne! Ich kann es nicht mehr hören!“ Demir drückte ihr Gesicht an seine Brust. „Ganz ruhig Joana! Ich bin bei dir! Alles wird wieder gut…Hörst du! Alles wird wieder gut!“
 

Ziemlich geschafft, stopfte Demir seine Sachen in den Spint. Wyn und auch die anderen bemerkten sein Verhalten. „Was ist los Demir?“, fragte sein Bruder. „Joana hatte einen Traum!“ – „War er so schlimm, dass es dich immer noch so ärgert?“, warf Cid ein. Demir setzte sich auf die Bank: „Nein, ärgern nicht!…Oder vielleicht doch?…Ich weiß es nicht!“ – „Dann erzähl uns den Traum!“, entgegnete Veit. Demir gab sich geschlagen und erzählte ihnen alles von vorne bis hinten. „Wo ist jetzt der Haken, dass es dich so ärgert?“, peilte Cid es noch immer nicht. „Cid, ich bin der Kerl! Ich bin derjenige mit Joana es unter der Dusche getrieben hat!“ – „Autsch!“, war sein letztes Wort, ehe sich Cid abwand. Wyn sah es von der positiven Seite: „Wenigstens kommt ihre Erinnerung daran zurück, wie nah ihr euch ward!“ – „Was ist wenn sie mich dafür hassen wird?“ – „Das glaube ich kaum! Es war doch im beiderseitigem Einverständnis oder?“ – „Ich könnte so etwas nie tun! Da würde ich mich lieber selber erschießen!“ – „Du hörst dich an, wie unser Vater!“ – „Was soll ich machen? Wenn das so weitergeht, drehe ich noch durch!“ – „Geh wieder boxen und reagier dich ab! An der Situation lässt sich jetzt noch nichts ändern! Du musst warten, bis es dir die Zeit zurück gibt, was sie dir genommen hat!“, sagte er und drückte ihm die Handschuhe entgegen.
 

Wie schon seit Wochen hämmerte er gegen den Sandsack. Wut, Zorn, Furcht und Verzweiflung trieben ihn an. Wann dürfte er sie wieder in die Arme schließen und küssen? Wann endlich wieder ihre verführerische Stimme hören, wenn er mit ihr schliefe! Würde er sich überhaupt wieder mir ihr vereinigen? Diese Fragen schwirrten etliche Stunden durch seinen Kopf, bis er sich geschlagen gab.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück