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Seelenfänger

von

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Der lebendige Wahnsinn dieser Welt, dachte Kim, liegt im Krieg.

In diesem Kampf umtänzelten sich keine zwei misstrauischen Gegner, die versuchten mit Finten den anderen zum Fall zu bringen- sie kannten keine Technik, keine Eleganz.

Dieser Kampf wurde allein von Verzweiflung, Furcht und Lethargie bestimmt.

Der Wahnsinn hatte sie alle berührt und eingesogen in eine formlose Masse von Leibern, die sich gegeneinander drängten, blind nach Freund und Feind schlugen, deren Lärm fast schon beruhigender war als die Stille, die sich um manche verbissen Kämpfende gelegt hatte.

Sie spürte wie der Staub sich in ihrer Kehle festsetzte und instinktiv würgte ihr Körper wegen des süßlichen Geruchs frischen Blutes.

Mit schlafwandlerischer Sicherheit wich sie den Schwertern ihrer Gegner aus, parierte Stöße und ohne eine Empfindung zuzulassen, schwang sie ihre eigene Waffe gegen andere Zwerge.

Dabei offenbart die oberirdische Welt mehr Schönheit, als ich jemals zu glauben bereit gewesen war.

Ihre Gedanken schweiften umher, während sie alles in Zeitlupe beobachtete und ihre Magie sie durchströmte, sie jede Bewegung vorausahnen ließ. Sie war dankbar für ihre Gabe die Zeit zu verlangsamen, bis ihre Umgebung fast nur noch kroch und dankbar für den Drill ihres Vaters, der sie gelehrt hatte die Waffe zu führen und jede Empfindung auszublenden.

Auch wenn sich die Tage scheinbar ins Unendliche zogen, spürte sie ihren entkräfteten Körper kaum. Während das Elend gegen ihr Bewusstsein brandete, schien ihr eine Barriere zwischen sich und der Welt. Der Sonnenuntergang, der alles in rotes Licht tauchte, war wirklich, aber nicht der verbitterte Kampf um sie herum.

Disziplin ist eine der höchsten Tugenden der Induschiet, ob in der Magie oder all ihrem Schaffen und Streben. Mit der Geburt ist uns Verantwortung gegeben und auch wenn wir unser Lebenslicht vor Jahrhunderten hergaben, ruht immer noch die Macht in uns. Wir sind die Träger der magischen Möglichkeit unseres Volkes, die Seele der Tunnel.

Stumm rezitierte sie die Worte ihres Vaters, versuchte das Gefühl von Ehrfurcht herauf zu beschwören, das sie einst empfunden hatte, aber es wollte nicht zu der wogenden Menge um sie passen, nicht zu dem Schrei, als sich ihr Schwert in den Körper ihres Gegenübers bohrte.

Hattest du das für uns vorhergesehen Vater, als du uns unterwiesen hast?

Aus den Augenwinkeln nahm sie eine unglaublich langsame Bewegung wahr und fast lässig reagierte sie darauf, gleichermaßen unendlich langsam.

Hast du gewusst, dass wir die Tunnel würden verlassen müssen, um gegen andere Zwerge zu kämpfen? Brüder unseres Blutes?

Sie sollte etwas empfinden, wenn sie an ihren Vater zurückdachte oder an die Tunnel. Wenn auch nur gedämpft sollte es doch einen Nachhall wecken, eine Erinnerung. Es sprach für ihre eigene Erschöpfung, dass sie nichts dergleichen verspürte. Weder die Sehnsucht nach den oberen Tunneln, der Heimat aus der man sie vertrieben hatte um das System zu versiegeln, noch den Gram über das ungewisse Schicksals ihres Vaters. Er war am Anfang des Krieges ausgezogen, als dieser Konflikt die Familien nicht mehr gekostet hatte als Väter und Söhne, die ins Ungewisse auszogen, entschlossen für ihr Volk und ihr Reich zu kämpfen. Kein einziger Zwerg aus seinem Regiment war jemals zurückgekehrt, noch gab es Nachricht über ihren Verbleib.

Neben ihr ging ein Zwerg in die Knie, ein Schwert ragte aus seinem Leib.

„Für die Freiheit…“ Der Schrei kippte ab und verlor sich im Krachen der aufeinander prallenden Schwerter.

Kim sah, wie jemand einen Streich gegen sie führte, aber ihr Blick blieb auf dem Zwerg verhaftet, unfähig sich loszureißen. Kurz durchfuhr sie Zorn, so heiß und mächtig, dass er ihre Konzentration brach. Die Zeit entglitt ihrem Griff, ihre Umgebung warf sie schmerzhaft zurück in die Wirklichkeit.

Die Reflexe ihrer Ausbildung retteten sie, als sie sich duckte und den scharfen Schmerz fühlte, der durch ihren Arm fuhr. Entsetzen drohte sie zu lähmen und diesmal benutzte sie ihren Zorn, um die Panik beiseite zu schieben.

Zorn darüber, vertrieben worden zu sein und kämpfen zu müssen, Zorn, weil sie im Namen der Freiheit die oberen Tunnel zerstörten, Flüsse vergifteten, Familien auseinander rissen, Kinder zu Waisen machten und einander niederschlachteten.

Zu müde um erneut die Zeit in ihre Gewalt zu bringen, zwang Kim ihre Muskeln zum Gehorsam, stellte sich ihrem Gegner. Sie konnte die Überraschung in den grauen Augen lesen. Ob über ihre Jugend oder die offensichtliche Ausbildung blieb ihr fern.

Entschlossen führte sie eine Reihe von Angriffen, aber ihr Körper gehorchte ihr nicht in den gewohnten, geschmeidigen Bewegungen. Zu langsam und ungewandt, Schreie von Verwundeten und Sterbenden lenkten sie ab. Bewegungen knapp neben ihr ließen ihren Blick für Bruchteile eines Augenblicks zur Seite irren.

Zynisch beobachtete sie, wie ihr Gegenüber nahezu lässig auswich und selbst Angriff führte. Kälte breitete sich in ihr aus, die Erkenntnis ihren Tod gefunden zu haben. Zwischen all den nur halb ausgebildeten Zwergen hatte sie einen Kampfgelehrten aufgespürt.

Ungeschickt wich sie zurück und rutschte auf einer Blutlache aus. Sie warf sich zur Seite und das gegnerische Schwert streifte nur ihre Stirn. Noch während ihre linke Hand nach oben fuhr, um den Schnitt zuzuhalten, zog sie ihr Schwert nach oben. Krachend schlugen beiden Schwerter aufeinander und drohten sie zu Boden zu werfen. Ihre linke Hand fuhr zurück und sie stützte sich gegen einen leblosen Körper, der am Boden lag. Hektisch suchten ihre Finger nach Staub, den sie schleudern könnte, um ihren Gegner kurzzeitig zu blenden, während ihr eigenes Schwert immer weiter gegen ihren Körper gedrängt wurde.

Mochte es die Angst sein oder etwas anderes, der Zwerg zögerte den tödlichen Schlag zu führen. Sie glaubte Bedauern in dem zerfruchten Gesicht lesen zu können, seine Augen schienen um Verzeihung zu bitten. Innerlich war Kim wie erstarrt, tastete mit Hand und Geist fahrig nach etwas, womit sie werfen könnte.

Ein schriller Pfiff hallte über das Kampffeld. Kraftlos ließ sie sich zurücksinken, unternahm weder etwas gegen das Zittern in ihren Gliedern, noch hielt sie es weiterhin für nötig ihren Gegner anzusehen. Die Augen geschlossen versuchte sie einfach nur zu begreifen, dass sie nicht gestorben war und heute nicht mehr sterben würde.

Sanft aber bestimmt umschloss der Ältere ihre Schulter und mühsam raffte sie sich auf, dankbar für die Hilfe und den Halt. Nah zusammen standen sie beide nebeneinander und gedachten der ewigen Finsternis, während die Sonne die Gipfel im Westen berührte. Stumm beendeten beide das kurze Gebet für die Nacht, dankbar den Schrecken des Tages für kurze Zeit hinter sich lassen zu können.

Zu Ehren der ewigen Finsternis erhob kein Zwerg sein Schwert gegen einen Angehörigen seines Volkes, wenn die Sonne das Gebirge im Westen berührte und die Waffen schwiegen so lange, bis die Dämmerung am Morgen ihre Herrschaft über die Welt missmutig abtrat. Ein trügerischer Frieden.

„Bist du nicht ein wenig zu jung, um bereits in den Krieg zu ziehen?“

Überrascht sah sie auf und musterte das abgewandte, ältere Gesicht. Im gewissen Sinne erinnerten die Züge sie an ihre Großmutter, ihre Lehrmeisterin unter den Induschiet. Es lag der gleiche zynische Wehmut in dem Blick.

Sie war zu müde um zu antworten und wahrscheinlich erwartete er auch keine. Endlich wandte er den Kopf, um sie eindringlich zu mustern.

„Aus dir könnte etwas werden, aber du kannst diesen Wahnsinn nicht überleben. Bleibe nicht länger hier, wende dich von diesen Narren ab.“

Sie sollte sich umsehen, sollte sich versichern, dass keiner das Gespräch bemerkte. Stattdessen sackten ihre Schultern nach vorn und sie betrachtete die Berge als Vorwand, nicht dem bittenden Blick begegnen zu müssen. Er würde sie töten müssen, nicht heute oder morgen, aber irgendwann, wenn sie weiter hier blieb und es war ihr, ihnen beiden, bewusst.

„Ich kann nicht.“

Ihre Stimme war überraschend tief und klar. Kritisch musterte er die magere Gestalt, wusste das Hunger und Erschöpfung sie genauso quälten, wie fast alle Angehörige ihres Lagers, kannte den Gram, der ihre Gesichter zeichnete, den harten Ausdruck um Mund und Augen, die in den ausgemergelten Zügen noch gespenstischer wirkten. Sie konnte kaum mehr sein als ein entwachsenes Kind, aber die Entschlossenheit hinter ihren Worten war ebenso groß wie die Erschöpfung in ihrem Körper.

„Könnte ich doch nur begreifen, was euch täglich hierher treibt, wer euch zwingt, kaum mehr als Kinder, zu Waffen zu greifen. Bei uns ist das anders.“

„Noch. Irgendwann werdet Ihr ebenfalls wählen müssen. Ich kann meine Familie nicht zurücklassen.“ Fast glaubte er, sie wolle sich dafür entschuldigen.

„Borus. Du würdest bei uns nicht abgewiesen werden. Solltest du es dir anders überlegen, dann frage nach Borus.“

Kaum merklich neigte sie den Kopf, bevor der schrille Laut der Sammelpfeifen sie auseinander riss.

Er sah der gebeugten Gestalt nach, wie sie auf das Schwert gestützt über die Verletzten und Toten stolperte. Kinder erschienen hinter den Hügeln, schwirrten über das Feld wie Fliegen. Borus musste seine Abscheu unterdrücken, während er sie beobachtete, wie sie neben den Toten niederknieten und ihre kundigen Finger nach Brauchbarem suchten.

Eine zierliche Gestalt gesellte sich zu Kim und trottete langsam neben ihr her, als würde seine bloße Anwesenheit sie schon stützten. Ein Mädchen kniete neben jedem Gefallenen nieder und ihre Beharrlichkeit hatte etwas Beängstigendes. Als sie sich wieder erhob, hatte sie ein Schwert aufgenommen und schleppte sich nun mit der Waffe zu den Hügeln zurück, ohne sich noch einmal umzusehen. Ihre Haltung verriet nichts über den neuerlichen Verlust und Borus ahnte, dass er auch sie wieder sehen würde. Morgen unter den Toten.

Die Totenklage wurde angestimmt, aber die Kinder ließen sich nicht vertreiben. Sie schwärmten weiter über das Feld, bestrebt etwas Brauchbares zu finden.

Schaudernd wandte er sich ab. Er musste mit Juur sprechen. Diese Kinder hatten kaum noch etwas mit Zwergen gemein. Unter den Hügeln mochte sich das fünfte Fürstentum der Zwerge erstrecken, aber es war kaum mehr als ein ersterbendes Lied, das zitternd verklang.

Irgendwann würden sie das Land überrennen, ein Land aus dem die Seele und der einstige Reichtum gewichen waren. Nichts mehr, um auch ihre Verluste auszugleichen, ihre Reihen wieder zu schließen und zu versorgen. Je schneller sie diesem Schrecken ein Ende brachten, umso mehr würden sie vielleicht retten können. Aber sein Herz war ihm schwer, während er zurücktrottete und den vorwurfsvollen Blicken der Toten auswich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  -Vampir_Lilly-
2008-05-30T21:34:25+00:00 30.05.2008 23:34
die ff ist wirklich toll, man kann richtig mit der hauptperson mitfühlen
mfg
Von:  Karopapier
2008-05-25T17:21:53+00:00 25.05.2008 19:21
[cfcz-comment]

Hallo,
auch ich gebe mal meinen Senf dazu...

Ich möchte mich im Großen und Ganzen gerne den anderen hier anschließen: Die Idee und die Ausführung haben mir sehr gut gefallen und auch wenn der Perspektivenwechsel anfangs, während du ihn vorgenommen hast, leicht irritierend war, hat er hinterher umso besser hineingepasst.
Außerdem bist du sehr stilsicher, nur einige Ausdrücke sind mir aufgefallen:

"Während das Elend gegen ihr Bewusstsein brandete, schien ihr eine Barriere zwischen sich und der Welt."
Der Satz ist nicht ganz klar, besser nochmal umstellen oder umformulieren, ein weiteres Verb rein oder so was =)

"Ob über ihre Jugend oder die offensichtliche Ausbildung blieb ihr fern"
Das passt nicht in die Art der Formulierungen von vorher rein, kann aber auch daran liegen dass ich das in dem Zusammenhang noch nie gehört habe. ^^°

"Sie war zu müde um zu antworten und wahrscheinlich erwartete er auch keine." ---Antwort. ^^

In Sachen Infodumping stimme ich Rodo zu, das war teilweise wirklich etwas störend.

Tja, und ansonsten... es sind viele Kommafehler drin, [[France]] hat in ihrem Zirkel einen Thread mit Beta-Lesern aufgemacht (vielleicht kennst du den schon, wenn ja dann vielmals entschuldigung), da kannst du dich ja einfach mal umsehen. Aber alles in allem (auch wenn ich mal wieder die Korinthenkackerin gespielt habe) gefällt mir die Geschichte gut, obwohl ich bei dem Gedanken "Zwerge, muss das jetzt sein?" schon halb abgeschaltet hatte. ^^"""

ganz liebe Grüße,
schreib weiter und lass dich von so kleinlichen Menschen wie mir nicht abbringen! ^^
southern___

PS: Warum "Seelenfänger"? Bezieht sich das auf das Land? Den Typ? Oder vielleicht auf den Krieg?
Von: abgemeldet
2008-05-24T20:20:36+00:00 24.05.2008 22:20
Hallo,
wow, das ist einmal eine wirklich schöne, originelle und spannende Geschichte. ^^ Glaube, die beste, die ich heute hier gelesen hab ... Die Spannung ist da und der Konflikt, dieses tiefe Bedauern und das Leid des Krieges - irgendwie philosophisch umgesetzt, was mir gut gefällt. Der Stil liest sich schön, allerdings haben mich die langen Sätze manchmal leicht verwirrt (vielleicht die Uhrzeit *gähn*). Hätte mir lieber kurze und klare Sätze gewünscht. Manchmal ist weniger ja bekanntlich mehr. ;)
Vor allem den Perspektivenwechsel zwischen Kim und Borus hast du so gut hingekriegt, dass ich ihn nicht einmal gleich bemerkt habe, erst so allmählich.
Allerdings kann ich noch nichts von dem erkennen, was in der Einleitung steht, also wird es wohl noch ganz schön weitergehen. Würde auch gerne weiterlesen und wissen, was mit Kim passiert!
Lg
Von: abgemeldet
2008-05-13T07:08:16+00:00 13.05.2008 09:08
Ja, was soll ich sagen? Negatives hab ich eigentlich nicht xD Dieses Kapitel ist einfach genial, die Idee zur Story ebenfalls. Ich bin zwar nicht absolut vernarrt in solche Schlachten, aber ich les es eben auch gerne. Und dadurch, dass du es schaffst, das alles so detailliert darzustellen und zu beschreiben ...
Deine Wortgewandtheit ist fesselnd! Oder zumindest ist die Geschichte dazu fesselnd. Ich finde ja, dass es irgendwie professionel geschrieben erscheint. Versteht jemand, was ich meine? xD Es erscheint fast wie eine Geschichte der großen, bekannten Autoren, vom schreibstilistischen her.
Und an der Rechtschreibung gibt's auch nichts zu mängeln. Ich hab einmal einen Buchstabendreher entdeckt, aber was soll's. Einmal ist keinmal. Falls noch welche da sind, fallen sie zumindest mir nicht auf xD
Tja, was noch? Ich mag den plötzlichen Einstieg <3 ICh war sofort drin, auch wenn ich erstmal nicht sonderlich viel über Umstände und Leute weiß. Vielleicht erfährt man später noch mehr?
Wie auch immer ... kurz gesagt, dieses Kapitel hat mir sehr gut gefallen!
Von: abgemeldet
2008-04-12T10:32:55+00:00 12.04.2008 12:32
wo also ich muss sagen ich bin war nicht so DER fan von derartigem fantasy spektakel aber deine ff hat wirklich was; gefällt mir um einiges besser als die andre die ich vorhin gelesen habe.
du bist ein meister der worte, versehst es wahrlich ein vorstellungsvermögen bei deinen lesern zu schaffen...das ist selten und in meinen augen eine kunst, welche respekt verdient...
weiterlesen werde ich die ff zwar wahrscheinlich nicht weil ich wie gesagt von dem genre und self inserts nicht so DER fan bin, aber ich bin sicher das du einige fans hast oder bekommen wirst die dieser ff treu bleiben und sie zu würdigen wissen ^^
der einzige kritikpunkt wäre, das mir wieder die charakterbeschreibung fehlt, ich finde die ist für eine OF unabdingbar udn vielleicht ein bisschen ausführlichere inhaltsangabe um es dem poteniellen leser schmackhafter zu machen...

in diesem sinne...weiter so...
Von:  Lady_Lockenlicht
2007-11-20T16:59:45+00:00 20.11.2007 17:59
Hallo Drachenwind,

zwar konnte die Kurzbeschreibung nicht unbedingt meinen Nerv treffen, doch Deine reflektierten Beiträge in dem Original Fiction-Zirkel, dem wir beide angehören, Deine Wortwahl und klugen Argumente haben mich zu dem Entschluss geführt, mich mit Deinen Geschichten auseinander zu setzen.

Selbst wenn ich nach der Lektüre des ersten Kapitels noch nicht wirklich fundierte Anmerkungen zum Plot u.ä. machen kann, Dein flüssiger, aber dennoch anspruchvoller Stil konnten mein Interesse wecken. Besonders die Dynamik Deiner Schilderungen gefällt mir, nicht zu vergessen die inneren Betrachtungen der Protagonistin.

Ich bin gespannt auf mehr.

Von: abgemeldet
2007-10-27T09:39:31+00:00 27.10.2007 11:39
Wow O.O Auf was mit nicht so alles stößt, wenn man mal richtig sucht!
Also deine Stil ist echt der Wahnsinn *-*
Eins schon mal gleich zu Anfang, zur Rechschreibung werde ich nichts sagen, da bin ich nämlich die totale Niete XDDD Aber für was gibt es Betaleser ^^

Ich find es super wie du Fremdwörter einbringst, wie Lethargie und sie mit einer Aufzählung ohne einer kurzen Umschreibung in Verbindung verfasst, dadurch wird es auch für die, die nicht wissen was es heißt verständlich (so jemanden wie mir XDDD)
Deine abwechslungsreiche Wortwahl find ich auch genial, vor allem weil sie einen schönen Klang hat und ich finde sie sehr gewissenhaft gewählt und eingesetzt.
Diese schönen ausschweifenden Umschreibungen, wie ich finde, setzten das Ganze richtig in Szene und bringen eine schöne Atmosphäre in die Geschichte.

~würgte ihr Körper wegen des süßlichen Geruchs frischen Blutes~ Hier bilden würgen und süß einen schönen Kontrast obwohl es ja ein krasser Gegensatz ist (wie stark und schwach), das nenn ich wirklich geschickt geschrieben. Kommt natürlich noch öfter vor zähl jetzt nicht alles auf, aber hier ist es auch noch besonders aufgefallen ~schlafwandlerischer Sicherheit~
Manchmal finde ich die Gedanken von ihr aber unpassend, zum Beispiel in der Actionszene, aber ich glaube das hat hier schon jemand gesagt...

Bei den Charaktern ist auch keine direkte Beschreibung da, Kim wird im Laufe der Geschichte beschrieben, anhand von dem was sie halt denkt oder wie sie handelt!

Also ich fand die Story genial!!


luv,
Kyu

Von: abgemeldet
2007-09-02T12:07:24+00:00 02.09.2007 14:07
Puh!
Ich bin beeindruckt! Ich hatte diese Story schon lange auf meiner Favoliste, damit ich nicht vergesse, sie mal zu lesen^^ und heute hab ich's endlich mal gemacht!

Was mir außerordentlich gut gefallen hat, ist der schnelle Anfang, der einen ins Geschehen wirft. Das wurde hier zwar schon kritisiert, aber ich finde, dass das eigentlich eher etwas psotives ist. Schließlich bringt es einen dazu, atemlos weiterzulesen - und genauso sollte meiner Meinung nach ein Anfang sein.
Deiner war furios!

Zu den Actionszenen: okay, es ist ein wenig Infodumping drin. Aber so extrem fand ich es eigentlich gar nicht (da ich selbst sehr dicht schreibe). Es stimmt, dass Actionszenen in kurzen Sätzen geschrieben werden sollten, doch ist die Frage, was man damit erreichen will.
Oft ist eine Actionszene um der Spannung Willen geschrieben und soll das Geschehen möglichst fesselns abbilden.
Eine Actionszene kann aber auch anders benutzt werden. Man kann den Protagonisten von den Kämpfen entfernen, also das Handeln des Helden von seinen GEdanken trennen. Das wird selten gemacht, aber es hat die Wirkung, dass der Leser sich nicht nur mit der Handlung beschäftigt, sondern sich vielmehr vom Kampf entfremden lässt.
Ich benutze sowas oft in meinen Stories, allerdings ist das genausowenig Mainstream wie dein Werk.

Ich finde, diese Distanz zwischen Kims Tun und ihrem Denken gibt ihr eine gewissen Tiefe.

Was ich außerordentlich gut finde sind noch ein paar weitere Punkte: zum einen die Andeutungen. Ich liebe Andeutungen! Sie lassen den LEser mitdenken und rätseln. Sie bringen einen dazu, sich eigene Gedanken zu machen, weil der Autor ihnen Informationen vorenthält.
zum anderen: keine ausführliche Charabeschreibungen am Anfang. Kim ist einfach da. Sie ist wie sie ist. Sie definiert sich vor dem LEser über ihre Gedanken und Eigenschaften, nicht erstrangig über ihr Aussehen. Das finde ich außerordentlich gut!

Storytechnisch haben mir auch die vielen Details gefallen: die Waffenruhe während der Dunkelheit oder die Kinder, die die Leichen nach wertvollem durch suchen. Das alles fügt sich zu einem trefflichen Gesamtbild.

Was ich mich nun frage: wird das zweite Kapitel ebenso furios oder geht es erstmal ruhiger weiter? Ich persönlich finde es immer schwierig, nach einem KRacher den richtigen Übergang zu finden.^^

Ansonsten... ich würde, wie schon kritisiert, mehr Absätze machen, damit sich die Geschichte besser liest. Auch sollte man mMn nach wörtlicher Rede immer eine neue Zeile anfangen.
Das wäre besser zu lesen. Da deine Erzählung sehr dicht ist, hilft es bestimmt einigen Leuten wenigstens optisch, dem storylauf besser zu folgen.

Mach weiter so!
lg,
b_k
Von:  Evaleska
2007-07-30T09:39:30+00:00 30.07.2007 11:39
(Gegencommi)
Der Anfang ist etwas verwirrend, da sich das Mädchen schon in der Schlacht befindet. Es ist allerdings ganz interessant zu lesen, welche Gedanken ihr in so einer Situation durch den Kopf gehen.
Insgesamt finde ich die Geschichte gut lesbar (vermutlich, weil ich selbst auch öfters so kompliziert schreibe) und anschaulich geschrieben. Hast du selbst schon mal gekämpft? ^^
Das Ende ist dann doch recht seltsam. Die kämpfen nur bis zu einer bestimmten Zeit und tun anschließend so, als wäre nicht wirklich was passiert und gehen auch noch recht sorgsam miteinander um.
Von:  Picco-der-Teufel
2007-07-05T19:21:43+00:00 05.07.2007 21:21
[Gegenkommentar]

Hallo erstmal und sry, wenn du so lange auf einen Kommi von mir warten musstest, hatte ziemlich viel zu tun und konnte es deshalb nicht schaffen. also mach ich jetzt schnell einen.

ALSO: deine geschichte hat echt potential, da muss ich den anderen zustimmen. allerdings ist mir sehr oft aufgefallen, dass du sehr kompliziert schreibst und ich manche sätze bzw. absätze doppelt lesen musste, um mir alles begreiflich zu machen. sowohl die wiederholungen für deinen charakter kim ist auffällig. du bezeichnest sie immer nur mit "sie" und auf die dauer ist das schon ein wenig (sry) langweilig. wenn man immer nur "sie" und "er" verwendet kann man einen gegenstand in jedem satz mit derselben bezeichnung verwenden.

nimm meinen kommi bitte nicht zu schwer auf, denn manchmal wird er falsch von anderen interpretiert. ich meine nichts böse...ist mir nur aufgefallen.

Teufelchen


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