After Concert
Meine 2. Ärzte FF. Die is mir eingefallen, als ich selber mal so dasaß wie Farin hier am Anfang. Najut würd mich freuen wenn ihr mir nen Kommi dalasst. Ich weiß is nen doofer Titel aber mir is nichts besseres eingefallen.
After Concert
Wie ein kleines Häufchen Elend saß er in der Ecke auf dem Boden. Er hatte die Beine angezogen, die Arme darum geschlungen und den Kopf auf seine Knie gelegt. Das Adrenalin, welches noch vor einer halben Stunde durch seine Adern geflossen ist und ihn super gut gelaunt durch die Gegend springen ließ, war spurlos verschwunden. Das breite fröhliche Grinsen war verblasst. Die blonden Haare hingen ihm ins Gesicht. Er hörte gedämpft, wie das Publikum die Halle verließ.
Wenn ihn jetzt jemand sehen würde, würde er nicht glauben, dass dies die selbe Person war, die vor einer halben Stunde, noch total energiegeladen auf der Bühne gestanden, gesungen, Gitarre gespielt und mit Bela rumgealbert hatte. Bela. Er schloss die Augen und sah ganz deutlich die grünen Augen des Drummers vor sich. Warum Bela? Warum musste er sich ausgerechnet in Bela verlieben? Auf der Bühne war nichts von seinen Gefühlen zu merken. Nicht mal für ihn selbst. Er grinste, sprang herum, war niveaulos und hatte seinen Spaß. Das alles war nichtmal aufgesetzt. Sobald er die Gitarre um hatte und die Massen begeisterter Fans sah, wurden fast alle Gefühle für Bela verdrängt. Obwohl er dem Drummer teilweise so nah war, kamen, solange sie auf der Bühne standen, die Gefühle für diesen kaum in sein Bewusstsein.
Wenn er auf der Bühne stand, konnte er alles für einige zeit vergessen, doch wenn er wieder alleine war, kam alles wieder zurück und meistens noch heftiger als vorher. Jetzt wo er wieder allein war, fielen ihm alle Momente , in denen Bela dicht neben ihm gestanden hatte wieder ein. Er fühlte noch immer Belas Arm um seine Schulter, der dort bei der Schlussansage gelegen hatte. Ihm lief eine Träne über die Wange, doch er wischte sie nicht weg. Erst als sie an seinem Mund ankam, fing er sie mit der Zunge auf. Er mochte den salzigen Geschmack der Tränen.
Bela würde nie erfahren, welche Gefühle sein bester Freund für ihn hegte, das hatte sich der Blonde fest vorgenommen. Ihre Freundschaft würde daran zerbrechen und er würde es nicht ertragen seinen besten Freund zu verlieren.
Die Tür flog auf und ein gut gelauntes, schwarzhaariges Energiebündel stürmte herein und schrie: „Hey Farin, wir wollen rübergeh...!“ er brach ab, als er das Häufchen Elend in der Ecke bemerkte. Der Blonde zeigte keinerlei Regung. Er ließ auch die Augen geschlossen, wer hereingekommen war, hatte er sowieso mitbekommen, als dieser das erste Wort gesagt hatte. Diese Stimme würde er immer und überall erkennen.
Bela ging auf den Gitarristen zu, ließ sich neben diesem auf den Boden sinken und sah ihn an.
„Hey Jan, du weinst ja.“ sagte er, als er die Tränen auf Farins Gesicht bemerkte und wischte diesen vorsichtig weg. Bei der Berührung des Älteren überlief Farin ein Schauer , er öffnete die Augen und lächelte diesen an doch dieses Lächeln beschränkte sich nur auf den Mund. In den Augen des Blonden konnte Bela Schmerz und Traurigkeit lesen.
„Was ist denn los?“ fragte Bela.
„Nichts.“ Farin wandte den Blick ab und blickte den Boden vor sich an.
„Ist klar, wegen nichts sitzt du nach einem total geilen Konzert in einer Ecke und heulst.“ meinte Bela ironisch. Farin schwieg und zeigte auch sonst keine Reaktion. Ihm lief wieder eine Träne über die Wange.
„Verdammt Jan, ich kann dich nicht weinen sehen. Du bist mein bester Freund und wenn du Probleme hast und unglücklich bist, dann macht mich das auch unglücklich. Ich würde dir gerne helfen, aber wenn du mir nicht sagst was los ist, dann kann ich dir nicht helfen.“ sagte Bela und legte Farin einen Arm um die Schulter. Farin kuschelte sich an den Drummer und genoss die Wärme, die von diesem ausging.
Bela sah, dass immer mehr Tränen über Farins Gesicht liefen. Allmählich war er echt verzweifelt, warum wollte Jan nicht mit ihm reden? Sanft strich Bela durch Farins blonde Haare um diesen zu beruhigen. Farin schloss die Augen und genoss die Berührungen. Bela merkte, wie der Jüngere sich in seinem Arm etwas entspannte und war froh, als er sah, dass dieser nicht mehr weinte.
Plötzlich öffnete Farin die Augen, sah kurz in die grünen Augen, die ihn schon seit einer Weile besorgt ansahen und küsste Bela. Dieser war zuerst geschockt, begann dann aber den Kuss zu erwidern. Als Farin spürte, dass sein Freund erwidert wurde, wurde ihm klar, was er hier gerade tat. Er löste sich von den Lippen des anderen, murmelte leise: „Scheiße!“ und wollte aufstehen.
Das hätte nicht passieren dürfen. Er hätte sich nicht so sehr von seinen Gefühlen leiten lassen dürfen. Warum Bela den Kuss erwidert hatte, wusste er zwar nicht, aber er war sicher, dass Belas Gefühle für ihn über Freundschaft nicht hinausgingen. Er wollte nur noch raus, weg von Bela.
Sein Versuch aufzustehen scheiterte allerdings, weil er von Bela am Handgelenk gepackt und wieder auf den Boden gezogen wurde. Bela hob die Hand und strich Farin sanft über die Wange. „Jetzt hör erstmal auf zu heulen, Jan. Und ich denke mal, dass du mir was sagen willst, oder?“ meinte er und nahm den Jüngeren wieder in den Arm. Farin war überrascht von Belas Reaktion, immerhin hatte er ihn gerade einfach so geküsst.
„Ich...ich...liebe dich“ murmelte er, ohne den Schwarzhaarigen anzusehen. Bela drehte Farins Kopf zu sich und lächelte ihn an. Sanft legte er seine Lippen auf die des Größeren. Farin war erst überrascht, gab sich dann aber dem Kuss hin. Er spürte Belas Zunge an seinen Lippen und öffnete diese leicht, Bela begann sofort Farins Mundhöhle zu erkunden. Nun begann auch Farin den Kuss zu erwidern und schob Belas Zunge zurück, um nun den Mund des anderen zu erkunden. Es entbrannte ein regelrechter Kampf, der aber aufgrund des Luftmangels nicht entschieden werden konnte. Farin hatte die Arme um Belas Hals geschlungen und drückte diesen an sich.
„Ich liebe dich auch.“ hauchte Bela ihm ins Ohr und strich ihm durch die Haare.
