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Just one last Dance

Sanada / Yukimura
von

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Just one last Dance

Autor: -Keigo-

Oneshot

Fandom: Prince of Tennis

Pairing: Sanada / Yukimura (PoV Yukimura)

Warnings: Songfic, Lime, Lemon (nicht explizit), Sad,

Disclaimer: PoT gehört nicht mir und ich mache damit auch kein Geld.

Songtext: Sarah Connor – Just one last Dance

Widmung: Eigentlich wollte ich keine FFs mehr schreiben und diese anderen widmen, aber irgendwie ging es hier nicht anders. Also eigentlich widme ich sie allen PoT-Liebhabern, aber in erster Linie Conzi-Chan ^.~ Hab dich lieb, Darling *smiles*
 

Just one last Dance
 

Es heißt immer Augen seien der Spiegel zur Seele. Verdammt, wie Recht die Menschen, die dies einst sagten, doch hatten. Niemals mehr war es mir bewusst, als an diesem Abend. Ich hasste die Tatsache, dass die Menschen aus meinen Augen lesen konnten wie aus einem Buch. Doch manchmal, wirklich nur manchmal, war ich froh darüber, denn es ersparte mir peinliche Aussagen.
 

Jedoch sehe ich in diesem Augenblick nur dich und das, was ich nie sehen wollte. Ich sehe Trauer und Enttäuschung in deinen Augen. Siehst du das Gleiche auch in meinen? Ich weiß es nicht, aber ich gehe davon aus, dass wenn ich in einen Spiegel blicken würde, du genau den gleichen Schmerz lesen könntest.
 

Ja, ich habe dich gebeten hierher zu kommen. Es ist der letzte Abend den wir haben. Die letzte Nacht und es tut mir so Leid. Ich wollte dich nie so enttäuschen und ich bin mir eigentlich auch ziemlich sicher, dass du mich nicht dafür hasst, dass du mich irgendwie verstehst.
 

We meet in the night at the Spanish cafe

We look in our eyes just don't know what to say

It feels like I'm drowning in salty water
 

„Seiichi...“ Höre ich deine Stimme, wie sie meinen Namen sagt, so wie du es immer getan hast. Doch wieso berührt es mich jetzt noch mehr als sonst? Wieso spüre ich in mir so eine endlose Leere? Wir haben doch Beide gewusst, dass wir nicht zusammen bleiben können. Dass ich gehen würde, um mein Leben am anderen Ende der Welt neu zu beginnen. Weil es mein Traum ist, und weil du immer gesagt hast, ich solle meine Träume verwirklichen.
 

Langsam schaue ich auf. „Es tut mir Leid.“ Ich erkenne meine Stimme selbst nicht mehr. Was ist noch von mir übrig? Von der Person, die man so lange gekannt und geschätzt, vielleicht sogar gefürchtet hat. Begonnen als einer der „Drei Dämonen“ und geendet? Ja, wo bin ich geendet? Am Ende eines Weges, den ich niemals zu gehen bereit war. Und irgendwie doch. Vorsichtig streckte ich die Hand aus und berühre deinen Arm. Ich spüre, wie du am Liebsten zurückweichen würdest, doch du tust es nicht und ich bin dir dafür unendlich dankbar.
 

Ich höre die leise Musik, und plötzlich stehst du auf und nimmst meine Hand, führst mich auf die menschenleere Tanzfläche. Obwohl mir nicht danach ist, muss ich lächeln. So haben wir uns damals gefunden. Auf einem Schulball vor zwei Jahren, kurz nach dem Beginn der Highschool. Du hast mich zum Tanzen aufgefordert und ich habe mich einfach von dir mitziehen lassen. Denkst du auch gerade daran?
 

A few hours left 'til the sun's gonna rise

Tomorrow will come, it's time to realize

Our love is finished forever

How I wish to come with you

How I wish we make it through
 

Deine Arme sind so stark und sanft, als sie sich um meinen schlanken Körper legen und du mich an dich ziehst, als wäre das alles gar nicht vorbei. Als wäre ich nicht in zwei Tagen Tausende von Meilen weit weg. Doch vielleicht sollte ich für diese Nacht auch nochmal vergessen. Vielleicht sollte ich nicht soviel nachdenken und einfach nur genießen.
 

Ich spüre deinen Blick auf mir ruhen und schaue auf. Du lächelst und aus irgendeinem Grund macht mir das in diesem hoffnungslosen Augenblick unendlich viel Mut. Sanft legte ich meine Arme um deinen Hals und schmiege mich an dich, genieße die Wärme, die du mir immer gegeben hast, wenn ich geglaubt habe, dass es einfach nicht mehr weiter geht.
 

Es ist so, als würde es nur noch uns zwei geben. Egal was passieren wird, dieser Augenblick gehört einfach nur uns. Wie ohne mein Zutun ziehe ich dich zu mir und küsse dich zärtlich. Sofort erwiderst du den Kuss. Es gibt nichts, was uns die Erinnerungen nehmen kann, hast du immer gesagt. Und das stimmt. Aber Erinnerungen sind eben nicht das tatsächliche Leben. Sie verblassen mit den Jahren und ich habe Angst vor dem Moment in dem sie nur noch ein vager Gedankenblitz sind.
 

Just one last dance before we say goodbye

When we sway and turn around and 'round and 'round

It's like the first time
 

Ich schließe die Augen und versinke in diesem Augenblick. Wieso ist Zeit nur so endlich? Ich finde es unfair. Aber wieso eigentlich, schließlich ist es doch meine Entscheidung. Ich bin doch Schuld an diesem ganzen Drama.
 

„Wieso schreist du mich nicht einfach an?“ frage ich dich ganz leise, während ich mich weiter an dich schmiege. Doch du antwortest nur mit einem milden Lächeln. Wahrscheinlich spielt es jetzt auch keine Rolle mehr, was wir wirklich denken. Ich habe meine Entscheidung getroffen und ich stehe dazu, keine Frage, aber wieso tut es dann so verdammt weh?
 

„Dein Traum, weißt du noch?“ sagst du dann doch plötzlich. Ja mein Traum, von dem du immer wolltest, dass er wahr wird. Du hast mich immer unterstützt und dafür bin ich dir unendlich dankbar. Dabei weiß ich, dass es dir genau so weh tut, mich gehen zu lassen, wie es mir weh tut, zu gehen. Aber ist so nicht das ganze Leben? Es ist geprägt von Glück und Verlust gleichermaßen.
 

Just one last chance

Hold me tight and keep me warm

'Cause the night is getting cold and I

Don't know where I belong

Just one last dance
 

Ich habe das Gefühl, dass wir schon ewig tanzen, als du letztlich meine Hand nimmst und mich von der Tanzfläche führst. Doch wir gehen nicht zurück an den Tisch, an dem wir gesessen haben, sondern du führst mich zu einer Treppe und hinauf zu einem wunderschönen Hotelzimmer. Vor der Tür hebst du mich auf deine Arme. Ich erinnere mich daran, wie wir immer herumgealbert haben, dass wir eines Tages heiraten und du mich dann über die Schwelle trägst.
 

Fast wie einen zerbrechlichen Gegenstand legst du mich auf das Bett und beugst dich über mich. Zwei Jahre sind einfach nicht genug, um all das Schöne zu erleben, was man sich immer für die erste große Liebe erträumt hat. Trotzdem, ich würde die letzten zwei Jahre nie als vergeudet ansehen.
 

Unter zärtlichen Berührungen und Küssen ziehst du mich aus und ich schließe einfach nur die Augen, lasse mich ein letztes Mal fallen. Die trüben Gedanken schiebe ich bei Seite, es gelingt mir sogar ganz gut. Ja, Genichirou, dass konntest du schon immer gut. Mich einfach vergessen lassen. Und ich war dir noch nie so dankbar wie heute.
 

The whine and the lights and the Spanish guitar

I'll never forget how romantic they are

But I know tomorrow I'll lose the one I love

There's no way to come with you

Here's the only thing to do
 

„Ich liebe dich...“ Wie sehr diese drei Worte doch manchmal auch schmerzen können. Und obwohl du so sanft bist wie immer, kann ich nicht verhindern, dass mir Tränen über die Wangen laufen. Sofort spüre ich deine Lippen, wie du die Tränen wegküsst, als könntest du so auch meine Traurigkeit nehmen. Und zu einem gewissen Teil gelingt dir das auch.
 

Nun lasse auch ich meine Hände über deinen Körper wandern, den ich doch so gut kenne. Aber trotz allem erscheint es mir wie etwas ganz besonderes, diesen letzten Moment so mit dir erleben zu können. Ohne Hast und Eile ziehe ich dich aus und berühre jeden Zentimeter deiner sonnengebräunten Haut. Wieder schließe ich meine Augen und erkunde jede kleine Pore deiner Haut, als wollte ich sie mir in Form einer Landkarte genau einprägen.
 

Mit ganz gezielten Zärtlichkeiten schaffst du es eine Lust in mir zu wecken, die ich früher nie gekannt habe. Deine Fingerspitzen wandern über meinen Bauch und streicheln über meine Lendengegend. Ich spüre wie deine Hand zärtlich über meine Erregung fährt und ich kann nicht verhindern, dass mir ein leises Keuchen über die Lippen kommt.
 

Ganz gezielt machst du weiter, bis wir eins sind. So wie wir es in etlichen Nächten vorher auch waren. Aber dieses Mal hat es etwas Verzweifeltes. Als wollten wir uns an etwas festklammern, das mit Sonnenaufgang unweigerlich zu Ende sein wird.
 

Just one last dance before we say goodbye

When we sway and turn around and 'round and 'round

It's like the first time
 

Meine Beine schlingen sich um deine Hüften, so als wolle ich dich niemals wieder gehen lassen. Welch' Ironie, denn letztlich bin ich es ja, der geht. „Seiichi, vergiss mich nicht“, wisperst du in mein Ohr und ich schüttele den Kopf. Wie könnte ich dich jemals vergessen? Glaubst du wirklich, ich könnte dich auch nur eine Sekunde vergessen? Immer und immer wieder gleitest du in mich und lässt mich Sterne sehen, lässt mich spüren, was du für mich empfindest und ich antworte dir in genau der gleichen Weise.
 

Immer wieder küsse ich dich, will einfach nicht, dass diese Nacht vorbeigeht, weil ich genau weiß, was im Morgengrauen bevorsteht. Du bringst mich wieder auf den Höhepunkt der Lust und schließt mich in die Arme, um mir zu zeigen, dass alles okay ist. So fürsorglich und zärtlich wie du es mir gegenüber immer warst. Ich kann nichts sagen, wüsste auch nicht, welches die richtigen Worte wären, um diesen Moment nicht doch noch zu zerstören, also schweige ich lieber und genieße deine Wärme.
 

Zeit ist jedoch nicht nur endlich sondern auch grausam. Sie ist der grausamste Gegner, egal wie man es sehen mag. Wenn man etwas erwartet, geht sie nicht herum und wenn man etwas auf keinen Fall herbeiwünscht, fliegt sie nur so. Obwohl ich nicht schlafen will, falle ich letztlich doch in deinen Armen in eine Art Dämmerschlaf, aus dem ich erst erwache, als die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht küssen.
 

Just one last chance

Hold me tight and keep me warm

'Cause the night is getting cold and I

Don't know where I belong

Just one last dance
 

Eine Weile betrachte ich dich einfach schweigend, denn ich will diesen friedlichen Moment nicht zerbrechen, wie einen Spiegel. Letztlich löse ich mich doch vorsichtig aus deiner Umarmung und ziehe mich an, setzte mich dann auf die Bettkante und küsse vorsichtig deine Lippen. Deine Arme schlingen sich um mich und wollen mich nicht gehen lassen. Doch du weißt genau so gut wie ich, dass jetzt der Moment gekommen ist.
 

Du setzt dich auf und schaust mich lange Zeit nur an, streckst die Hand aus und streichst mir ein paar Strähnen aus der Stirn. „Egal was passiert, du bist in meinem Herzen.“ Diese Worten zerbrechen etwas in mir und ich falle dir einfach weinend in die Arme, obwohl ich mir so sehr geschworen habe, nicht zu weinen. Doch es geht nicht anders. Du hältst mich fest und gibst mir einfach nur die Zeit, die ich brauche, um mich zu beruhigen. Zusammen stehen wir auf und gehen zur Tür.
 

Nein! Ich will nicht durch diese Tür gehen. Aber ich muss ja doch. „Ich liebe dich, ich liebe dich!“ sage ich immer wieder, wie ein Mantra. Sanft küsst du mich ein letztes Mal. „Ich weiß, und ich liebe dich. Und genau deswegen musst du jetzt gehen. Weil der Mann der dich liebt dir sagt, dass du deinen Traum leben musst.“ Ich nicke und öffne die Tür. „Wir sehen uns sicherlich eines Tages wieder.“ Dann fällt die Tür hinter mir wieder ins Schloss. So ist es wahrscheinlich das Beste, denn so muss ich nicht zurückschauen, während ich den Gang entlang gehe und letztlich das Hotel verlasse.
 

Augen sind der Spiegel der Seele, aber der Moment in dem ich dich verlassen musste, zerbrach meine Seele. Niemand mehr wird in meinen Augen lesen können, wie in einem Buch. Das bleibt nur dir vorbehalten, sollten wir uns wirklich eines Tages wiedersehen.
 

Ende

~~
 

Kritik und Kommentare sind willkommen!

Heimkehr

Autor: Yukimura

Pairing: SanadaxYukimura

Warnings: Drama, Sad, OOC,

Disclaimer: Gehört alles Konomi.

Widmung: An alle, die den ersten Teil mochten ;)
 

Heimkehr
 

Meine Augen waren auf den Horizont gerichtet. Das leise Surren der Turbinen störte mich nicht mehr. Ich nahm es nicht einmal mehr wahr. Mit den Fingerspitzen strich ich über das Fensterglas, welches mich vom Himmel trennte. Die Wolken unter mir sahen aus, als könnte ich einfach auf ihnen liegen und dem Himmel so unendlich nah sein. Doch ich bin gefangen in einem Flugzeug. Nun, gefangen war vielleicht das falsche Wort.
 

Ich kehrte zurück. Nach zwei Jahren. Zwei unendlich langen Jahren, in denen ich immer wieder das Gefühl hatte, das mir etwas fehlte. Ich war unglücklich. Meine Gedanken schweiften ab, reisten zurück an den Tag vor fast exakt zwei Jahren, als ich gegangen war, als ich den Menschen, der alles für mich bedeutete, verlassen hatte. Ich war gegangen, weil ich einen Traum hatte, den ich verwirklichen wollte. Tennis war, neben meiner großen Liebe, immer alles für mich gewesen. Wie dumm war ich gewesen, dass ich meinen Erfolg über mein Leben habe stellen können? Trotzdem, du hast mich nicht aufgehalten, du hast mich bestärkt und ermutigt. Das hat mir Mut gemacht. Es gab mir den Mut zu gehen, obwohl ich tief in mir wusste, dass ich nichts ohne dich war.
 

Auf der anderen Seite wollte ich dich auch nicht enttäuschen. Das Einzige, was ich wollte war, dass du stolz auf mich sein kannst. Und ich wusste, dass ich, zumindest nach außen hin, die Erwartungen, die man in mich gesetzt hatte, erfüllt hatte. Doch in den zwei Jahren hatte niemand einen Einblick in mich bekommen. Meine Gefühle blieben immer hinter einer Wand versteckt. Und ich wusste, dass über kurz oder lang der Tag kommen würde, an dem ich aufgeben würde. Weil ich nicht mehr stark sein wollte. Ich wollte leben und lieben.
 

Der Tag kam. Es war ein verregneter Tag in New York. Ich hatte wieder eines der endlosen Interviews gegeben, die mir jeden Tag schwerer fielen. Und dann war ich allein. Allein in dem riesigen Hotelzimmer, was mich trotz seiner Größe einfach zu ersticken schien. Ich wollte nicht mehr allein einschlafen und allein aufwachen. Ich wollte zurück, egal was ich dafür aufgab. Denn das, was ich gewann, und dessen war ich mir sicher, was noch viel größer als das, was ich aufgeben musste. Nein, eigentlich gab ich ja nicht wirklich etwas auf. Mein Herz war nie hier gewesen. Ich hatte es bei dir gelassen, an dem Morgen, als ich das Hotelzimmer verließ. Vielleicht war das auch Teil der Ironie. Hotelzimmer waren mir ein Graus geworden seit ich gegangen war. Irgendwie gehörten in meinem Kopf ein Hotelzimmer und du einfach zusammen.
 

Und die Entscheidung fiel noch in der gleichen Nacht. Ich packte meine Sachen, sagte alle kommenden Termine ab, egal wie wütend ein jeder Vertragspartner auch sein mochte und buchte den nächsten Flug nach Narita. Nun saß ich im Flieger und sah angespannt der Landung entgegen.
 

Niemand wusste von meiner Rückkehr. Das hatte viele Gründe. Zum einen war es sehr kurzfristig gewesen, zum anderen wollte ich auch nicht, dass es jemand wusste. Ich würde vielleicht etwas Zeit brauchen nach meiner Rückkehr. Immerhin waren zwei Jahre vergangen, in denen ich nicht mehr in meiner Heimat gewesen war. So etwas konnte man nicht einfach abschütteln. Sicherlich hatte sich auch in meiner Heimat viel verändert. Wer wusste schon, was alles passiert war? Vielleicht war alles anders. Ich wusste es nicht. Und es gab einfach Dinge, über die ich nicht nachdenken wollte. Nicht jetzt.
 

Die Landung kam schneller als erwartet. Ich hatte befürchtet, dass sich der Flug unendlich in die Länge ziehen würde, doch es war zum Glück nicht ganz so schlimm geworden. Als einer der Letzten verließ ich das Flugzeug und ging zum Gepäckband, wartete dort etwas abseits auf meine Sachen und verließ letztlich das Flughafengebäude. Es war warm und stickig, wie immer wenn man im August nach Tokio kam. Doch mich störte es nicht. Eine Weile dachte ich nach, wohin ich fahren sollte. Letztlich entschied ich mich für ein Hotel. Auch wenn ich Hotels mittlerweile hasste. Nach Hause wollte ich erstmal nicht. Ich brauchte ein paar Tage für mich, um mich an das Leben hier wieder zu gewöhnen. Ich ging auf ein Taxi zu und nannte dem Fahrer eine Adresse. Es war ein kleines Hotel, welches ich von früher kannte und von dem ich hoffte, dass es immer noch existierte. Tatsächlich tat es das und ich checkte erstmal in Ruhe ein.
 

Nachdem ich auf dem Zimmer war, überlegte ich, was ich tun sollte. Es gab so viele Orte zu denen ich gehen könnte, aber ich wollte doch eigentlich nur zu dir. Die Frage, die sich mir dann aber immer aufdrängte, wenn ich zuließ, dass meine Gedanken zu dir wanderten war, war, ob du mich denn überhaupt noch willst. Wir hatten eine Vereinbarung. Sie war dumm, aber wir wussten uns nicht besser zu helfen. In dem Augenblick, als ich das Hotel verließ, waren wir kein Paar mehr. Es war ein stilles Einverständnis, über das wir beide nicht glücklich waren, aber es machte die ganze Sache irgendwie erträglicher. Zumindest ein kleines bisschen.
 

Seufzend legte ich mich auf das Bett. Vielleicht war es eine dumme Idee, wieder hierher zu kommen. Ich wusste es nicht. Wir hatten keinen Kontakt mehr gehabt. Auch wieder so ein Übereinkommen. Sicherlich hattest du mein Fortkommen verfolgt, dessen war ich mir ziemlich sicher, aber ich wusste nichts über dich. Damals hattest du studieren wollen. Ich hoffte sehr, dass auch du deine Wünsche und Ziele in Angriff genommen hast. Schon nach einer Weile hatte ich keine Ruhe mehr. Ich ging duschen, zog mich an und verließ das Hotelzimmer. Die Straßen waren immer noch so belebt wie früher und dabei war das eigentlich schon eher eine ruhige Gegend der Stadt.
 

Es gab so viele Orte, an die ich gehen konnte. In dieser Stadt gab es unendlich viele Erinnerungen und alle waren fröhlich und traurig zugleich. Doch ich konnte damit umgehen. Ohne es selbst bewusst zu merken kam ich zu einem Streettennisplatz. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Ich sah vor meinem inneren Auge uns, wie wir viel zu oft hier gespielt hatten, obwohl wir eigentlich hätten lernen sollen. Doch es war uns immer egal gewesen, denn Tennis war einfach das, was unseren Alltag ausmachte. Auf dem Platz spielten gerade ein paar Jugendliche. Ich betrachtete sie eine ganze Weile. Ein bisschen erinnerten sie mich an uns.
 

War Glück eigentlich endlich? Konnte man eines Tages aufwachen und alles Glück ausgeschöpft haben, welches einem für ein irdisches Leben zur Verfügung stand? Ich glaubte nicht daran, aber wer wusste es schon? Vielleicht war mir das Glück zumindest in ein paar Lebenslagen hold. Ich wünschte es mir so sehr.
 

Erst nach einer kleinen Ewigkeit löste ich mich von der Szene und setzte meinen Spaziergang durch die Vergangenheit fort. In der Nähe des Parks war eine kleine Eisdiele, in der ich oft mit Freunden gewesen war. Eine Weile schaute ich den kleinen Laden an und lächelte. Ja, ich hatte eine verdammt gute Zeit in dieser Stadt gehabt, auch wenn sie nicht meine Heimatstadt war. Ich hatte viele Momente hier verlebt und war glücklich. Die Frage war eben nur, ob ich es auch wieder so werden könnte.
 

Plötzlich riss etwas meine Aufmerksamkeit ziemlich abrupt auf sich. Ich sah jemanden, den ich kannte. Niemals würde ich diese Person nicht erkennen, egal wie viel Zeit vergangen sein mochte. Ich war mir immer sicher, dieses Gesicht, diese Gestalt erkennen zu können. Ich sah dich… nach zwei Jahren. 26 Monate waren vergangen seit ich im Juni vor zwei Jahren das Land verlassen hatte.
 

Ich war nicht darauf vorbereitet gewesen, dich so zufällig zu sehen. Doch irgendwie war es auch okay. Vielleicht war es sogar besser so. Wahrscheinlich hätte ich sonst einen Rückzieher

gemacht. Eine Weile betrachte ich dich. Du kommst aus dem Eiscafe, in dem wir auch so viele Momente verbracht hatten. Ich muss lächeln. Du hast dich kaum verändert. Deine Züge waren immer noch so markant und eindrucksvoll. Ich spürte mein Herz höher schlagen.
 

„Genichirou…“, murmelte ich. Und obwohl meine Stimme nur ganz leise war, horchst du auf. Dein Blick schaut zu mir und ich sehe den Unglauben. Ja, ich kann schon verstehen, dass du mich so ansiehst, mir würde es an deiner Stelle auch nicht anders gehen. Langsam kommst du auf mich zu. „Bist du es wirklich?“ Ich nicke einfach nur. Meine Stimme versagt mir. „Wieso hast du nichts gesagt?“ Mir war schon klar gewesen, dass dies eine der ersten Fragen sein würde.
 

„Ich hatte das nicht geplant, meine Rückkehr war spontan.“
 

Du nickst einfach nur. So wie du doch eigentlich immer alle meine Entscheidungen einfach nur hingenommen hast. Ich lächele dich an und du erwiderst das. „Du siehst gut aus“, sagst du dann ruhig. „Danke. Du auch.“ Es war komisch. Als wäre irgendwie eine Distanz zwischen uns. Aber das war wohl angesichts der zwei Jahre nicht weiter verwunderlich. Ich hatte ja auch nicht erwartet, dass du mir direkt um den Hals fällst, oder ich eben dir, was wohl wahrscheinlicher gewesen wäre.
 

„Genichirou!“
 

Doch es war nicht meine Stimme, die dieses Mal deinen Namen aussprach. Ich schaute auf und sah ein Mädchen aus der Eisdiele kommen, die direkt auf dich zuging. Es passte mir irgendwie nicht, doch ich sagte nichts. Ich hatte ja auch kein Recht etwas zu sagen. Nicht nach all der Zeit. Das Mädchen hakt sich bei dir ein und irgendwie zerstört das Bild etwas in mir.
 

„Meld dich doch bei mir“, meinst du dann nur noch zu mir. Witzig! Wie soll ich das machen? Ich habe weder deine Adresse noch deine Nummer, aber so wie ich euch beide ansehe scheint mir, als wärst du auch nicht wirklich daran interessiert mich wieder zu sehen. „Mal sehen, vielleicht“, gebe ich einfach nur leise zurück. Es tut weh. Dieses Bild, wie du das Mädchen anlächelst und ihr die Haare aus dem Gesicht streichst. So, wie du es bei mir auch immer getan hast. Schnell drehe ich mich weg, damit du nicht siehst, was in mir vorgeht. Schließlich hattest du immer das Talent, meine Emotionen in meinen Augen abzulesen.
 

Ich höre, wie das Mädchen dich fragt, wer ich wohl sei. Doch du reagierst gar nicht darauf. Na ja, irgendwie kann ich das schon nachvollziehen. Ich hab es wohl nicht anders verdient. Zwar hast du mir nie das Gefühl gegeben, dass du das nicht gut heißt, was ich plane, doch ich wusste, dass es dich verletzt. Welch’ Wunder. Jeden Menschen, der einen anderen liebt, hätte so etwas wohl verletzt. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich nicht atmen kann, als ich langsam die Straße entlang gehe. Ich würde so gerne zurückblicken, aber das macht doch keinen Sinn. Vielleicht stimmte es, was die Menschen sagten. Erinnerungen sollten auch solche bleiben, und man sollte nicht versuchen, dort anzuknüpfen, wo es eigentlich keine Fortsetzung gab. Aber das war viel leichter gesagt, als getan. Für uns hatte es kein wirkliches Ende gegeben.
 

Ohne auf etwas zu achten, ging ich über die Straße. Ich hätte nachdenken sollen, aber ich konnte es in dem Augenblick nicht. Ich war einfach zu sehr in all’ diesen Emotionen verstrickt, die sich in dem Augenblick in mir abspielten. Nichts von meiner Umwelt bemerkte ich wirklich noch und sogar der Aufprall war irgendwie fast sanft. Zumindest sanft im Vergleich zu dem Schrei, der aus der Ferne zu mir drang.
 

„SEIICHI!“
 

- wird fortgesetzt -



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von: abgemeldet
2008-07-29T18:26:07+00:00 29.07.2008 20:26
Eigentlich wollte ich nur mal "kurz" reinschauen in deine FF..
doch dann hat mich i-was mitgerissen..^^ (<--soll ein kompliment an deinen schreibstil sein xD)
ich bin i-wie geschockt...
hoffentlich hast du keine "death-phase" in der alles und jeder bei dir stirbt^^ das wäre schade..
schreibst du bald weiter? *lieb guck*
Von:  Wieselchen
2008-06-06T22:41:36+00:00 07.06.2008 00:41
*schnief*
Ich weine und du bist schuld. ;__;
*die FF irgendwie nochmal gelesen hat*
Von:  Wieselchen
2008-05-21T12:48:57+00:00 21.05.2008 14:48
Ich hab euch alle nicht mehr lieb. *heul* Ihr schreibt alle nur solche Sachen. *verkriech und wein* *garnimmer iweder komm*
Von: abgemeldet
2008-05-16T08:28:30+00:00 16.05.2008 10:28
ich mag die Fortsetzung :3
und du hast sie wirklich Heimkehr genannt xD

*kuschel*
bin gespannt was passiert
Aber das ende ist so gemein >< der Schrei und das Überfahren, wie konntest du nur? ;_;
Aber wenn da Yukimura gestanden hätte, hätte ich lachend am Boden gelegen... schon gut, dass er Seiichi schreit ^^
Von: abgemeldet
2007-09-30T15:33:31+00:00 30.09.2007 17:33
Es ist traurig...
Es ist richtig traurig *sniff*
Schade, dass sie sich trennen müssen
Aber welcher Traum?
*mal so neugierig frag*
Ach das ist traurig ;_;
WArum mussten sie sich trennen *sniff*
DAs ist gemein ><
Nyaaa~
aber so schön ^^
Wirklich hat mir gefallen ^^
Von:  Wieselchen
2007-06-18T09:39:37+00:00 18.06.2007 11:39
Also, sry wennich ncoh einen rein haue, aber was aus dem orherigen nciht heror geht:

Ich mag die FF sie sit wirklcih sehr schön. ;)
Von:  Wieselchen
2007-06-18T09:38:52+00:00 18.06.2007 11:38
WUAAAAAAAAÄHHHHHHHHHH Was ist dass denn für eie Scheiße?? Ich heule ja schon wieder! ;;________;; Warum bin ich auch so dicht am Wasser gebaut? ;__;

Es war so traurig man. ;_; Du musst eie Fortsetzung schreiben, aber diesmal mit einem Happy End! ;__;

Aber du schreibst sehr schön muss ich sagen. Ein wirklich schöner Schreibstil und sehr gefühlvoll......nur mag ich diese Art von Gefühlen nicht, da muss ich weinen ;__;
Von:  Hao
2007-06-18T04:13:53+00:00 18.06.2007 06:13
also .. also..
*tempos sucht*
**schnüff**
ore-schama ich liebe diese FF
*heul*
Von:  Pale
2007-06-01T17:32:06+00:00 01.06.2007 19:32
Eine SanaYuki FF und auch noch eine gute <3
Sehr schön geschrieben, Yukimuras Gefühle sind sehr verständlich rübergebracht. Am besten find ich aber das Sanadas Reaktion so...in character ist. Ich kann mir gut vorstellen das Sanada so reagieren würde.
Kleine Kritik sind einige Fehler, nicht nur in der Zeichensetzung, sondern auch ein paar Zeitfehler. Sonst nichts gravierendes.
Kleiner Tipp noch, wenn du einen Ich-Erzähler schreibst. Nimm am besten kurze Sätze wie gegen Ende deiner FF und nicht solche Schachtelsätze wie am Anfang. Die kurzen Sätze wirken eher wie Gedanken als die langen und verstärken die Wirkung.

Ansonsten werd ich jetzt mal nach anderen Storys von dir suchen *ggg*
Von:  floetenspueler
2007-05-23T20:28:36+00:00 23.05.2007 22:28
Ah das war soooooo toll, ich liebe diese Pairing*.*
Ja, warum gibt es nur so wenig FF´s mit diesen zwei, schreib mehr davon^.^
Ich finde im Solo machst du dich auch super, weiter so d^.^b


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