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Dimension- Can hate turn into love

Können sich Rivalen verlieben? (neues Kappi on)
von

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Kapitel 6: Was sind wir füreinader?

Kapitel 6: Was sind wir füreinander?
 

Doch wieder einmal wurde der Schwarzhaarige vor Alpträumen nicht verschont.

Schwer atmend und sich hin und her werfend träumte er wie sich Voldemort seines Körpers bemächtigte und ihn zwang seine besten Freunde und die Leute, die ihm nahe standen zu töten. Er konnte nichts dagegen tun. Einen nach dem anderen schickte er in den sicheren Tod und dies zerriss beinahe seine Seele. Bis plötzlich eine angenehme Wärme seinen Körper durchflutete und in nach und nach zu durchströmen begann. Langsam verschwamm die schreckliche Szenerie, bis er urplötzlich seine Augen aufschlug.

Diese Wärme die er gefühlt hatte, war nicht nur eine Traumwahrnehmung, nein er befand sich in Malfoy’s Armen, die dieses Gefühl hervorriefen. Jetzt war er wieder ganz wach. Wieso lag er in den Armen des Blonden? Oder träumte er immer noch?

„Da du jetzt wach bist würde ich jetzt gerne losgelassen werden wollen.“ Erklang es sarkastisch seitens des Blonden. „Oder willst du mir nun endlich sagen, dass du dich unsterblich in mich verliebt hast und mich nie mehr los lassen willst?“

„Was?“ Erklang es nicht gerade sehr geistreich vom Gryffindor. Wieso sollte er diesen loslassen er hielt ihn doch nicht fest! Verwirrt starrte er auf seine Arme und musste mit Endsätzen feststellen, dass er sich wie ein Ertrinkender an den Slytherin geklammert hatte. Nicht Malfoy hielt ihn fest, sondern er hielt Malfoy fest!

Peinlich berührt löste er sich langsam von dem Anderen und je mehr er sich entfernte umso mehr hatte er das Gefühl etwas zu verlieren. Doch wie sollte das gehen? Der Blonde war niemand, der ihn nahe stand, um so was fühlen zu können. Und doch war es so und dies verwirrte ihn noch mehr. Konnte es sein, dass die Nähe des Anderen ihn nicht mehr Unbehagen fühlen lies sondern so was wie Geborgenheit? Wie war das nur möglich? Hasste er ihn nicht?

Na gut wenn er mal ganz ehrlich zu sich selbst war, dann musste er zugeben, dass er Malfoy eigentlich nicht hasste. Er mochte schlicht und einfach die Art des Anderen nicht, wie dieser Andre behandelte, die nach seiner Meinung unter seiner Würde waren. Dabei waren alle Menschen gleich nur das manche halt in einem reichen Haus aufgewachsen sind und andre halt nicht. Doch so was war doch eigentlich nicht wichtig. Alles was zählte war der Charakter der Menschen und wie es in seinem Inneren aussah.
 

„Na endlich Potter, ich dachte du würdest mich nie mehr loslassen,“ schreckte der Größere seinem Gegenüber aus dessen Gedanken. „Und da du ja endlich wach bist kannst du mir ja auch dann endlich sagen wieso du wie ein Irrer geschrien hast und mich deswegen aus meinem Wohl verdienten Schlaf wecken musstest.“

„Ich habe geschrien?“ Kam nur die bedröppelte Antwort seitens des Schwarzhaarigen.

„Ja und das nicht in einer leisen Lautstärke. Ich dachte du würdest gefoltert oder sonst was.“

„So könnte man es nennen,“ erklang es immer noch leicht konfus.

Erst mal musste er sich sammeln.

Zuerst dieser schreckliche Albtraum und dann dieses verwirrende Verlustgefühl.
 

„Danke Potter jetzt weiß ich ja endlich was vorgefallen ist, so viele Informationen wollte ich schon gar nicht haben“ Draco konnte es einfach nicht lassen wieder zur seiner gewohnten Fopperei gegen Potter anzusetzen. Es juckte ihn schon etwas in den Fingern und dann hatte er sich einfach nicht mehr beherrschen können. Nicht das ihn nicht aufgefallen war wie konfus der Andre gerade war aber so konnte er wenigstens seine eigene Verwirrtheit überdecken. Schließlich war es doch komisch plötzlich von seinem Erzfeind fest umklammert zu werden, als wäre er seine letzte Rettung. ja, komisch war es allemal und dann dieser Anflug von Beschützerinstinkt. So was hatte er noch nie verspürt und dann musste dieses komische Symptom ja auch ausgerechnet bei seinem Erzfeind ausbrechen! Aber vielleicht hatte er sich bei dem Gryffindor angesteckt. Vielleicht sind dessen Helfersymptome auf ihn übertragen worden! Würde ihn nicht wundern, schließlich musste er jetzt den ganzen Tag mit diesem verbringen und das Potter keine gute Gesellschaft für ihn war, das stand außer frage.

Ok, der Schwarzhaarige war vielleicht angenehmer zu ertragen als manch Anderer und ihn konnte man noch so schön auf die Palme bringen. Ja manchmal war die Gesellschaft des Kleineren gar nicht so schlecht, beinahe angenehm. Halt was dachte er da gerade? Potters Gesellschaft war und ist doch nicht angenehm. Es wurde endlich Zeit, dass sie Beide wieder zurück nach Hogwarts kamen, denn er mutierte ja zu einem Pottermöger und wer weiß wenn es vielleicht so weiter ging würde er eventuell dann noch zu einem Groupie werden. Draco’s Nackenhäarchen stellten sich auf. Was für eine abscheuliche Vorstellung. Ihm sollte gehuldigt werden und nicht er sollte huldigen!
 

„Tut mir leid Malfoy aber ich war noch nicht ganz da“ unterbrach diesmal Harry Malfoy’s Gedankengänge. „Habe was unangenehmes geträumt.“

„Da wäre ich nicht selbst drauf gekommen. Aber danke für den Tipp, nun hat es der doofe Malfoy auch verstanden.“ Die Stimme des Slytherin triefte mal wieder nur so vor Hohn.

„Ich habe Menschen in meinem Traum umgebracht Malfoy. Menschen die ich liebe und die mir nahe stehen.“ Versuchte Harry weiter zu berichten, ohne den vorher mitschwingenden Unterton zu registrieren. „Voldemort war in meinen Körper eingedrungen und ich konnte nichts dagegen tun. Ich war wie ein Zuschauer, der zu gucken musste, wie ein Anderer meinen Körper steuerte und ich nichts dagegen unternehmen konnte. Ich habe Dumbeldore getötet und Ron und Hermine sowie Lupin und die erste Person die ich umbrachte warst du und dabei zersprang mein Herz.“ Wie in Trance erzählte er dies dem Älteren und erschrak fürchterlich als er merkte was er zum Schluss erzählt hatte. Erst als er die Worte ausgesprochen hatte wurde im wieder bewusst, dass auch Malfoy in seinem Traum aufgetaucht war. Und dessen Verlust hatte ihn am schlimmsten getroffen. So als wäre eine Welt für ihn zerbrochen. Doch wieso hatte er das nur gefühlt? Was war mit ihm los und was sollte der Traum bedeuten?
 

Draco war sprachlos. Potter hatte von ihm geträumt? Na gut das Potter ihn am liebsten manchmal in seinen Träumen töten würde konnte er ja noch so nachvollziehen aber das der Andre es anscheinend nicht wollte und ihm hinter her geweint hatte, dass war doch für ihn unfassbar. Aber wieso hinterließ das eben Gehörte ein warmes Gefühl in seinem Herzen? Und wieso freute er sich darüber? Und wieso war die Umarmung vorhin ganz und gar nicht unangenehm, sodass er sich gewünscht hatte, dass sie ewig so verbleiben würden? Er verstand die Welt nicht mehr und er verstand sich selbst nicht mehr!

„Du hast um mich geweint Potter?“ Fragte er seinen Gegenüber damit er sich von seinen Gedanken ablenken konnte. „Wieso hast du das getan? Ich dachte du hasst mich?“ Eigentlich wollte er das nicht sagen aber etwas in seinem Inneren hatte förmlich danach geschrien die Frage zu stellen.
 

„Ich weiß das du es dir nicht vorstellen kannst. Ich hätte es mir auch bis vorhin nicht mal träumen lassen aber aus einem mir noch unerklärlichen Grund fühlte ich eine große Leere in mir. Doch es war ja nur ein Traum nicht wahr? Also kein Grund zur Panik.“ Das sagte er nur um zu überspielen, dass ihn dieses Gespräch unangenehm war. Es fühlte sich irgendwie so an als an dem Tag, wo er Cho Chang seine Liebe gestehen wollte und sich nicht richtig traute diese Gefühle auszusprechen.
 

„Ja genau, das war nur ein blöder Traum der nichts aber auch gar nichts zu bedeuten hatte“ stimmte der Blonde auch etwas peinlich berührt zu.
 

Langsam sahen sie sich an und dann geschah was komisches. Beide erblickten den Anderen, als ob sie sich zum ersten Mal sehen würden.

Etwas lag in der Luft. Ein Knistern und noch etwas nicht zu Definierendes. Ein magischer Moment, wie viele sagen würden. Und tatsächlich war er das auch.

Wie in Trance streckte Draco langsam seine Hand aus und berührte ganz sanft Harry’s Wange.

Dieser lehnte sich unbewusst der Hand entgegen und kam ein Stückchen dem Gesicht des Blonden näher. Und als würde es ein geheimes Zeichen sein beugte sich der Blonde vor und hauchte einen zarten Kuss auf die Lippen seines Gegenübers.

Ein unglaublich belebendes Gefühl breitete sich in den beiden Körpern aus. Ein Gefühl so unbeschreiblich, um dafür die richtigen Worte zu finden. Doch so plötzlich wie der Moment kam so ging er auch, als sich die Beiden wieder etwas von einander entfernten. Und da realisierten sie erst was sie da gerade getan hatten. Sie hatten sich geküsst!

Geschockt von dieser Erkenntnis verharrten sie in ihren derzeitigen Positionen bis der Slytherin aus seinem Schock als erstes wieder aufwachte und ohne sich umzudrehen oder auch ein Wort nur zu sagen, stürmte er aus Harry’s Zelt.
 

Nicht genau wissend wo hin er sich wenden sollte, zumal es noch recht düster war, die Sonne würde noch ein paar Stunden brauchen um aufzugehen, blieb er erst einen Moment still stehen.

Außer den nächtlichen Geräuschen der Nacht war nichts zu hören. Es schien, als ob alles und jeder den Atem anhielt um gebahnt der weiteren Entwicklung der Situation der Beiden verfolgen zu können um auch ja nichts zu verpassen. Doch wie sollte er selbst auf das was vorhin geschehen war reagieren? Plötzlich erklang ein nicht gerader leiser Fluch aus dem Zelt des Gryffindors.
 

„Scheiße. Was war da eben los? Und wieso habe ich Malfoy geküsst? Mist ich verstehe gar nichts mehr.“ Harry war mittlerweile auch aus seinem Schock erwacht und verarbeitete die Situation nun auf seine Weise. Das Gefluchte sollte ihm einfach erst mal helfen das gerade passierte zu verdauen. Wieso hatte er das getan und wieso zum Teufel noch mal hatte es sich gut angefühlt? Sogar noch besser als er sich mit Cho geküsst hatte.

Er verstand die Welt nicht mehr und sich auch nicht.

Seit wann gefiel ihm ein Kuss mit einem Jungen und seit wann gefiel es ihm sich so nahe bei Malfoy zu befinden und mit ihm Zärtlichkeiten auszutauschen?

Wie sollte er nun dem Blonden entgegen treten und wie nur zum Kuckuck sich ihm gegenüber benehmen? Denn eins war jetzt klar. So wie ihr Verhältnis früher einmal war würde es nicht mehr sein. Es hatte sich unweigerlich verändert, auch wenn sie versuchen würden sich wie immer zu benehmen, würden sie trotzdem wissen, dass sie ihr altes Verhältnis zueinander nicht mehr zurück erhalten würden. Zudem wollte er nicht zwanghaft versuchen sich so zu benehmen wie immer. Nein er wollte den Älteren auf den Kuss ansprechen und mit ihm darüber reden. Vielleicht konnten sie sich vertragen und langsam ein freundschaftliches Verhältnis zueinander aufbauen. Doch eins stand für ihn auf jeden Fall schon jetzt fest. Er würde nicht so tun, als ob nichts gewesen wäre, obwohl es ihm eigentlich ganz recht wäre, doch dafür hielt ihn etwas tief in seinem Inneren davon ab. Ein Gefühl das noch tief in ihm begraben war und nicht definiert werden konnte. Zumindest nicht jetzt, denn dazu war es noch nicht die Zeit. Auf jeden Fall würde er die Angelegenheit klären aber erst einmal sollte er den Blonden lieber allein lassen, damit dieser sich auch sammeln und in Ruhe nachdenken konnte. Schließlich war die Situation nicht sehr leicht für sie beide und bereitete dem Größeren mehr Probleme als ihm. Damit beschloss er sich erst mal wieder hinzulegen und darüber nachzudenken, wie er ein Gespräch mit seinem Schulkameraden beginnen sollte, denn an Schlaf war sowieso nicht mehr zu denken.

Komischerweise kreisten zwei Bilder unaufhörlich in seinem Kopf herum. Das eine zeigte den badenden Malfoy und das Andere wieder den Slytherin, wie er gerade seine Hand nach im ausgestreckt hatte, gebadet im Glanz des Mondes. Der den Älteren, besonders seine Haut, in eine Art hellen Schein zu baden schien. Den Haaren einen Silbernen Glanz verlieh und seine so kalten grau-blau hellen Augen in einen wunderschönen Ozean aus Silber und Aquamarin verwandelten. Umrahmt wurde das ganze von einem warmen und lächelndem Gesicht, als er sich dessen Hand entgegen gelehnt hatte.
 

Draco währenddessen begab sich auch in sein Zelt, um seine Gedanken zu ordnen. Oder besser um sich dauernd fragen zu können, wie es nur zu diesem Kuss kommen konnte.

Er war doch nur zu Potter gegangen um diesen genervt anzufahren, dass er gefälligst ruhig sein sollte. Doch als er dessen Zelt betrat und er einen verschwitzten und mit sich in seinem Alptraum ringenden, verängstigten Jungen sah, zog er sein Vorhaben wieder zurück. Eigentlich wollte er Potter seinem Schicksal überlassen, auch wenn er ein wenig Mitleid für diesen empfand, was er aber niemals zugeben würde. Doch als Harry plötzlich einen schrecklichen Schrei ausstieß und danach seinen Namen, und zwar seinen Vornamen rief und ihn anflehte ihn nicht allein zu lassen. Konnte der Blonde nicht mehr seinem Erzfeind seinem Albtraum überlassen. Denn etwas hatte dieser verzweifelt, klingende Schrei in ihm ausgelöst. Etwas das ihn hinderte den andren jetzt alleine zu lassen. Er verspürte den Drang ihn zu beschützten, der Drang, der sich schon vorher bei ihm gemeldet hatte, als der Schwarzhaarige den Abhang hinunter stürzte.Ohne weiter nach zu denken hatte er sich auch schon zu dem Schlafenden vor gebeugt, darauf bedacht den um sich schlagenden Armen und Beinen auszuweichen und nahm den Kleineren vorsichtig in seine Arme.

Zuerst wehrte sich der Jüngere schrecklich gegen diese aber dann, als er instinktiv fühlte, dass er ihm nichts böses wollte, krallte er sich schützend an den Größeren. So als wollte er ihn nicht mehr loslassen.

Der Slytherin war über die Hilflosigkeit des Anderen erschüttert. Noch nie hatte sich der Andere so Hilflos in seiner Gegenwart gezeigt. Das konnte aber daran liegen, dass der Gryffindor sich gegenüber ihn nicht so zeigen lassen wollte. Wahrscheinlich gab es schon viele solcher Situationen und wie der Blonde wusste, war es nicht der erste Alptraum, dem den jetzt so zerbrechlich wirkendem Jungen heimsuchten.

Wenn er nicht Draco Malfoy und der Andere nicht Harry Potter wären und sie sich unter anderen Umständen kennen gelernt hätten, was für eine Beziehung hätten sie jetzt zueinander? Wahrscheinlich hätten sie Freunde werden können. Oder sie wären von Anfang an Rivalen gewesen, schließlich gab’s nur äußerst selten Freundschaften zwischen Gryffindor und Slytherin. Vermutlich hätte er Potter einfach genauso ignoriert wie all die anderen aus seinem Haus. Sie wären einander egal. So egal wie es auch jetzt Draco egal sein müsste, was dem anderen den erholsamen Schlaf raubte. Aber er konnte es nicht ignorieren. Ihm konnte es nicht egal sein. Etwas verhinderte so was zu fühlen. Etwas tief in seinem Inneren. Ein Gefühl irgendwie bekannt und doch fremd zugleich. Doch weiter hatte er nicht philosophieren können, denn der Schwarzhaarige hatte sich beruhigt und wachte auf.

Er hatte so verwirrt ausgesehen und doch konnte er für einige Nanosekunden einen Funken der Erleichterung in dessen Augen wahrnehmen.

Bestimmt freute er sich, dass alles nur ein Traum war.

Als ihn Potter auf seinen Wunsch losgelassen hatte, hatte er eine Leere in sich gespürt. Und dann als er ihn endlich wieder in die Augen schauen konnte, da sah er nicht den Potter, den die ganze Welt verehrte. Nein er sah dort einfach nur einen Jungen, der irgendwie surreal wirkte. So wie er jetzt aussah, von der Seite vom Mond beschienen. Seine Haare schimmerten leicht bläulich und seine so unergründlichen Augen bekamen einen unvorstellbaren Glanz. Sie wirkten wie die kostbarsten Juwelen. Und dann dazu die Haut, die einen goldenen Ton annahm und den Jungen vor ihm noch kostbarer zu machen schien. Zu etwas unersetzbarem, besonderem. Da konnte er sich halt einfach nicht mehr beherrschen. Wie so oft in seinem Leben wollte er diese kostbare Sache nur für sich haben. Schließlich hatte er bisher doch alles bekommen, was auch immer er sich gewünscht hatte. Deshalb streckte er seine Hand aus, um diese Seltenheit in seinen Besitz zu bringen.

Mit freudiger Miene beobachtete er, wie sich dieses besondere Wesen gegen seine Hand lehnte und sich seinem Gesicht langsam näherte. Und auch er näherte sich dessen Gesicht mit freuden. Seine reinen Instinkte übernahmen jetzt sein ganzes tun und sie schrien ihn förmlich an, diese sich ihm darbietenden Lippen zu kosten.

Die Luft lud sich elektrisch auf und alle Geräusche der Nacht waren verschwunden. Der reine Moment der sich küssender Münder existierte nur noch. Für mehr gab es keinen Raum.

Doch dann hatte sich sein Verstand wieder eingeschaltet, schließlich wurde er ja schon von Kindesbeinen an trainiert einen klaren Kopf in jeder Situation zu bewahren, auch wenn es ihm oft noch nicht so gut gelang, wie in diesem Augenblick.

Angeekelt von sich selbst konnte er deshalb nur noch vor seiner Tat flüchten, flüchten von dem verwirrten und leicht enttäuschten Blick Potter’s, dessen Schockzustand auch gleich darauf einsetzte, als ihm die Erkenntnis des eben Geschehen traf.

Wie sollte er jetzt bloß jemals diesem wieder unter die Augen treten können?

Der Andere würde sich doch jetzt sein Leben lang über ihn lustig machen! Das konnte er nicht ertragen. Erst einmal musste er sich wieder sammeln und dann würde er ihm so geht es ging für eine Weile aus dem Weg gehen. Sollte es nicht gelingen so würde er wieder einfach anfangen so gemein und böse zu dem Anderen zu sein, dass dieser nie wieder den Drang verspüren würde jemals ein Wort mit ihm sprechen zu wollen. Das war ein guter Plan wie der Blonde fand, auch wenn er ihm ein schales Gefühl in seinem Inneren hinterließ.
 

Als die Sonne schon eine Weile aufgegangen war, huschte der Blonde ganz leise aus seinem Zelt und begab sich zum See. Obst würde er sich unterwegs von den Bäumen holen, das als Frühstück eventuell auch für sein Mittagsessen herhalten sollte. Nur so konnte er verhindern, den Schwarzhaarigen gleich über das was vor ein paar Stunden geschehen war reden zu müssen. Er wollte es einfach nicht. Am liebsten würde er es vergessen und diese komischen Gefühle, die sich seit dem bei ihm eingeschlichen hatten.
 

Harry währenddessen war in einen leichten Schlummer gefallen und hörte somit nicht, wie der Blonde sich aus dem Staub machte.

Eine halbe Stunde später wachte er auf.

Er hatte einen Entschluss gefasst. Er wollte mit dem Älteren über seine Gefühle reden. Den Gefühlen die sich gegenüber dem Blonden, seit sie hier waren geändert hatten, auch wenn er immer noch nicht ganz alle seine Gefühle für den Anderen deuten bzw. verstehen konnte. Aber Fakt war, dass er hier einen Malfoy kennen gelernt hatte, der eine sanfte, liebevolle Seite hatte und er war sich sicher, dass dieser sie nur versteckte, um einen würdigen Malfoy nach Außen mimen zu können. Auch wenn er sich wünschte, dass der Andere öfter diese ‚neue’ Seite zeigte. Dann hätten sie nämlich auch kein Problem mehr hier herauszubekommen, denn mit so einem Malfoy würde er gerne Freundschaft schließen und diesen dann besser kennen lernen.

Mit diesen Gedanken stand er auf, zog sich kurz um und marschierte zum Zelt des Blonden. Dabei durchflutete ihn ein angenehmes Gefühl und unweigerlich musste er an ihren Kuss denken, dessen Erinnerung ihm ein Kribbeln verursachte.

Gut gelaunt stand er nun vor dem Zelt des Größeren und bat mit ihm sprechen zu können. Als jedoch eine Antwort auf seine Frage ausblieb schaute er ins Zelt hinein, nur um fest zu stellen, das es leer war.

Wut machte sich in ihm breit. Wie konnte der Slytherin nur so feige sein und vor einer Unterhaltung mit ihm fliehen? Er wollte ihm doch nicht den Kopf abreisen oder der gleichen, er hatte eigentlich Freundschaft mit diesem schließen wollen, aber dieses Vorhaben war nun gestorben. Erzürnt stampfte der Gryffindor davon. Die Richtung war im egal, genauso wenig wohin er ging. Er musste sich erst mal Luft machen und sich von dem Drang befreien, den Anderen an die Gurgel zu gehen.

Harry war nämlich verletzt. Verletzt, dass Malfoy nicht den Mut besaß über seine Gefühle zu reden und seinem Wegrennen, schließlich hieß es doch nichts anders als das der Blonde sich einen Dreck um seine Gefühle kümmerte.

Völlig in seinen Gedanken über Wut und Enttäuschung gefangen bemerkte er deshalb nicht, wie der Armreif sich aktivierte und ihn plötzlich zurück schleuderte.

Ohne noch weiter etwas denken zu können, als bitte nicht schon wider, stieß er gegen einen Widerstand und versank augenblicklich im Wasser.

Der Armreif hatte Harry gegen Draco klatschen lassen, dieser spürte nur wie etwas schmerzhaft gegen seinen Rücken traf, bevor er unter dem Gewicht nach unten ins Wasser gezogen wurde.
 

Panisch kämpften beide wieder nach oben zu kommen.

Als sie sich von ihren kleinen Schrecken erholt hatten, sah Malfoy seinen Schulkameraden etwas erstaunt und peinlich berührt an. Der Plan mit dem aus dem Weg gehen hatte anscheinend nicht so geklappt wie er es sich gedacht hatte.

Und Harry? Der wollte sofort zur einer Schimpftirade anfangen, doch er stockte. Malfoy stand nackt vor ihm und der Anblick raubte ihn wieder dem Atem. Ein warmes Gefühl breitete sich im ihm aus und für einen Moment waren die wütenden Gedanken vergessen.

Nicht anders erging es mittlerweile auch dem Älteren. Zwar hatte der Schwarzhaarige seine Sachen an aber der Anblick an die nassen Strähnen, die dessen Gesicht einrahmten, ließen wieder die Bilder von den badenden Potter aufsteigen.

Beinahe blieb wieder die Zeit für die Beiden stehen und der Drang wieder die Lippen des jeweils Anderen zu spüren bemächtigte sich ihrer Gedanken. Doch dabei blieb es auch. Kurz bevor Draco die letzten Millimeter zu diesem einladenden Mund überbrücken konnte, zog sein Gegenüber seinen Kopf wieder weg. Mit funkelnden Augen schimpfte der Grünäugige seinen Gegenüber an.

„Wenn du mich auch nur versuchst zu küssen, dann hast du eine kleben. Was denkst du dir nur? Denkst du wirklich wenn du mich küsst vergesse ich einfach, dass du dich vor mir verstecken wolltest, nur weil du zu feige bist dir deine Gefühle eingestehen zu wollen, geschweige darüber zu reden? Nicht mit mir!

Ich wollte mit dir reden. Ich wollte mit dir unsere albernen Streitereien beenden und mit dir Freundschaft schließen. Ich wollte mit dir zusammen sei...“ geschockt hielt Harry inne. Er hatte einfach so angefangen zu reden, ohne groß darüber nach zu denken, so wie er es so häufig auch gemacht hatte. Aber das letzte was er gesagt hatte wollte er nicht sagen. Beziehungsweise hatte er nicht einmal gewusst, dass er es sagen wollte.

Wie konnte ihm nur so was herausrutschen? Hatte er dies wirklich so gemeint? Und noch bevor er sich diese Frage zu ende stellen konnte wusste er bereits die Lösung. Ja er wollte es sagen, denn es stimmte. Seine undefinierbaren Gefühle gegenüber dem Blonden standen ihm nun Glas klar vor Augen. Er hatte sich in den Slytherin verliebt! Geschockt von dieser Erkenntnis war es jetzt an der Reihe des Kleineren die Flucht zu ergreifen.
 

Draco sah der Flucht stumm zu. Immer noch konnte er die Worte des Anderen nicht richtig registrieren.

Potter hatte ihm gerade mitgeteilt, dass er ihn mehr als nur mochte und er war damit mehr als überfordert. Wie konnte sein Erzfeind nur solche Gefühle für ihn entwickeln? Für ihn, der immer nur so gemein zu ihm war. Und wieso hatte ihm dieses Geständnis nur so glücklich gemacht?

Der Blonde verstand die Welt nicht mehr. Oder eigentlich wollte er sie nicht verstehen.

Fakt war, das das Leben hier mit dem Gryffindor nicht so übel war, wie er zuerst gedacht hatte. Fakt war, dass er einen anderen Harry Potter kennen gelernt hatte, der ihn für sich eingenommen hatte, auch wenn er es auch jetzt nur schwer eingestehen konnte. Und das er die Nähe des Anderen gerade wieder genossen hatte. Er wollte ihn küssen. Er wollte den Anderen wieder nackt sehen und dabei leicht über dessen Haut fahren. Verdammt er erwiderte die Gefühle des Schwarzhaarigen! Auch wenn er nicht genau sagen konnte, ob es Liebe war, dass er empfand, schließlich hatte er sich noch nie richtig in jemanden verleibt. Doch eines wusste er, er wollte dem Anderen nahe sein. Diese Erkenntnis traf den Blonden hart und unvorbereitet.

Wie sollte er jetzt mit seinen Gefühlen umgehen und wie sollte er mit Potters Gefühlen umgehen? Und gab es noch eine Chance für sie beide? Schließlich hatte er den Jüngeren mit seinem Benehmen verletzt und vielleicht wollte dieser nichts mehr mit ihm zu tun haben und sie würden wieder beginnen sich zu beschimpfen, sich zu hassen.

Das wollte er nicht mehr. Er wollte seinem Gefühl nachgeben, das ihm oft richtig beraten hatte und sich von den neuen Emotionen leiten lassen. Ja er wollte Freundschaft und noch mehr mit den Gryffindor schließen. Blieb nur noch die Frage ob der Andre es noch zu ließ. Hoffentlich hatte er nicht seine letzte Chance vertan.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von: abgemeldet
2008-10-17T03:43:45+00:00 17.10.2008 05:43
huhu,

schön, dass es wieder ein neues kapitel gibt!
und an dieser stelle muss ich male in großes lob ausprechen!
denn dein stil hat sich nicht nur um 90° gedreht, sondern auch um 100% verbessert!
wow! bin echt beeindruckt!
mach weiter so!

liebe grüße,
deine nady
Von: abgemeldet
2008-10-15T20:14:10+00:00 15.10.2008 22:14
Uiii, endlich endlich endlich!!! *freu freu freu*

...ich freu mich auf nächste Kapi =)

Knutscha
Von:  Ri-Dunkler_Schatten
2008-10-15T19:02:48+00:00 15.10.2008 21:02
Hey ^^

Wow, das is das erste was ich dachte-dein Schreibstil hat mich völlig umgehaun o.O-er hat sich enorm verbessert, im Gegensatz zu den letzten Kappis-wo die ersten noch irgendwie kindlich wirkten, sind die hier schon irgendwie weiter-ich weiß nich, ob es Absicht ist, aber irgendwie kommt es einem so vor als begleite dein Stil den Weg von der Entwicklung Harrys und Dracos-am Anfang waren sie kind-isch, sie wurden ernster-jetzt sind sie so..Teenager xD-ich bin gespannt wie es is, wenn sie alt sind. Ich finde es allerdings etwas komisch-mitten drin im Kappi kommt plötzlich so ein Sprung. Und zwar da, als er zu ihm ins Zelt rennt und Dray nich anfindet-plötzlich wandelt sich alles in Zorn-das is so ein Bruch mit dem vorherrigen Stil-plötzlich ist er sauer-er kommt gar nich auf die Idee, das der andere nur schnell ma aufm KLo oder so sein könnte ^^°.
Ich finde, du hast die Eigenschaften von Harry sehr gut herrausgearbeitet-so ist er es, der die Beziehung vorantreibt, durch sein unkontrolliertes Verhalten, aber Dray derjenige, der die Initative ergreift, aber nich weiß, weshalb er es tut-ich finde, Dray ist schlechter getroffen als Harry, Dray ist-dumm dargestellt xD-nicht böse gemeint, weißte ja ^^-aber er kommt mir dümmer vor als Harry, ich stell mir Dray immer als denjenigen vor, der die ganze Zeit denkt und Harry der der handelt. Hier handeln aber beide nur ^^°-naja, wie gesagt, ich fand das kappi richtig gelungen-vorallem die Wege zur Erkenntnis find ich gut--so verwirrend wie eigene Gedanken beschrieben ^^
Ich freue mich auf das neue kappi und hoffe das es wieder genauso geschrieben wird wie das letzte-diese Phase gefällt mir außerordentlich gut ;P
lg Ri
Von: abgemeldet
2008-10-14T18:22:05+00:00 14.10.2008 20:22
wie süß!!! na endlich!
ich hab mich schon gefragt, wann ses endlich checkn!
mach ganz schnell weiter, ich bin schon ganz wuschig!
lg, aya
Von:  leewes
2008-10-14T17:23:56+00:00 14.10.2008 19:23
das war jetzt mal wieder ein kapi ganz nach meinem geschmack...*G*
ich freu mich schon auf das nächste und bin gespannt wie sie es schaffen zusammen zu kommen und vieleicht brauchen sie ja doch noch die kondome dei dombi ihnen mitgegeben hat...*g*
bis dann
lee
Von: abgemeldet
2008-10-14T17:07:56+00:00 14.10.2008 19:07
ich finde malfoy sollte seine chance bekommen xDDDD....ich finds gut, dass die beiden sich endlich mal eingestanden haben, was los is^^
Ich freu mich shcon aufs nächste kappi^^
lg
Von: abgemeldet
2008-10-13T17:56:49+00:00 13.10.2008 19:56
....eendlich...man das hat aber lange gedauert bis die beiden es eingesehen haben.....aber...sonst wäre es ja auch zu langweilig wenn sie es schon viel früher bemerkt hätten...du schreibst das echt klasse^^
ich freue mich soo doll aufs nächtse kappi und hoffe dass harry draco noch eine chance gibt
bis dann
ach ja...danke fürs bescheidsagen^^
Von:  Christopher
2008-10-13T08:26:16+00:00 13.10.2008 10:26
JUHU, endlich wieder ein neues Kapi, hatte schon befürchtet, dass es nicht mehr weitergehen würde.

Ich freue mich, dass es die beiden nun endlich eingesehen haben, wie sie zueinander stehen und freue mich schon darauf zu erfahren, wer von beiden den ersten Schritt macht und seine Gefühle dem anderen anvertraut und wie es dann weitergeht. Hoffentlich lässt Du uns diesesmal nicht wieder SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO lange auf das nächste Kapi warten!^^^^


MfG

Christopher
Von:  FreakyFrosch1000
2008-10-12T21:35:06+00:00 12.10.2008 23:35
Jaaaaa ENDLICH^^
daswurde aber auch langsam Zeit^^
das ist ja so was von süß in dem Zelt!!
komm schon Harry nicht so wütend sein gib ihm eine Chance"auf Kien anfleh"

mach weiter so
danke fürs bescheid sagen^^
Lg FREAKYFROSCH^^
freu mich schon
Von:  Dranza-chan
2008-10-12T20:34:16+00:00 12.10.2008 22:34
Na endlich habens die zwei eingesehen das sie sich lieben!
Ich hoff so das Draco es jetzt nich noch mehr versaut und Harry nich nich zu sauer is!
Bin schon total gespannt auf's nächste Kapi!
lg Dranza-chan


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