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Kaleidoscope

kurz vort ostern kriegt irh auch noch das letzt kapitel ^__^ frohe ostern schon mal vorab
von

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Ende gut - alles gut

Am nächsten Morgen wachte ich am späten Nachmittag auf. Natürlich war Karyu schon aufgestanden. Ich versuchte gerade richtig wach zu werden, als mein Handy klingelte.

„Ja?“, sagte ich.

„Hi. Zero hier. An deiner Stelle würd’ ich mich ganz schnell auf die Socken machen und irgendwo anders hingehen. Deine Mutter hat schon wieder herausgefunden, wo du steckst. Und ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, wie lange sie es schon weiß, aber wenn man meiner Mutter glauben darf, dann ist sie wohl schon morgens losgefahren.“

Plötzlich war ich hellwach. Wie hatte sie es denn jetzt schon wieder herausbekommen, wo ich steckte? Das konnte doch gar nicht angehen. So viele Informationsquellen konnte sie doch gar nicht haben! „Und wo bitte soll ich jetzt hin?!“ Ich stand schnell auf und zog mich an.

„Naja… ich habe keine Ahnung. Versteck dich irgendwo… ich weiß es doch auch nicht, Hizumi.“

„Okay, ich muss jetzt Schluss machen, ich kann nicht telefonieren und mich gleichzeitig anziehen.“

„Ruf an, wenn du weißt, wo du erstmal hinfährst.“

„Okay, mach’ ich. Ciao.“

Ich verließ das Schlafzimmer und hatte eigentlich erwartet, dass Karyu vor dem Fernseher saß, doch da lag ich wohl falsch. Ich schaute in die Küche, doch da war er auch nicht. Vielleicht im Bad? Vorsichtig öffnete ich die Tür: Leer. Karyu war nicht da. Nicht einmal einen Zettel hatte er mir geschrieben. Ein bisschen beleidigt kramte ich einen kleinen Papierfetzen aus einer Schreibtischschublade hervor und schrieb: „Karyu: Ich musste wieder weg. Ruf an, wenn du das liest.“ Schnell zerknüllte ich den Zettel wieder, denn wenn meine Mutter hier tatsächlich auftauchen sollte und vielleicht sogar vor Karyu, dann würde sie alles lesen und mich wahrscheinlich auch noch anrufen.

Also ließ ich das mit dem Zettelchenschreiben sein und schlüpfte schnell in meine Schuhe und schnappte meine Tasche. Erst lauschte ich an der Tür, ob ich irgendwelche Schritte hören konnte, doch alles war ruhig. Ich öffnete die Tür einen Spaltbreit und verließ das Zimmer schnell und leise. Alles hatte so gut geklappt, da war es doch klar, dass etwas schief gehen musste. Ich lief auf die Straße und damit direkt in die Arme meiner Mutter. Sie sah mich an, als ob sie mir gleich den Kopf mit bloßen Händen abreißen wollte, packte mich am Arm und zerrte mich ins Auto. Beleidigt und zornig sah ich während der ganzen Autofahrt aus dem Fenster. Weder ich, noch meine Mutter sagten auch nur ein Wort. Das Donnerwetter würde mich wahrscheinlich zu Hause erwarten, wo wir auch – meiner Meinung nach - viel zu schnell ankamen. Mein Vater wartete schon vor der Tür. Er wartete ab, bis das Auto stand, riss dann meine Tür auf und zog mich am Arm hinter sich her ins Haus. Anschließend schob er mich ins Esszimmer und sagte: „Setz dich.“

Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen, warf meine Tasche auf den Boden und starrte meine Eltern an, die einfach nur zurück starrten.

„Was?“, sagte ich schließlich genervt von der Stille. Ich sah, wie meine Schwester neugierig ins Zimmer blickte und fauchte: „Verschwinde!“ Sie warf mir einen Todesblick zu, verschwand aber tatsächlich.

„Anscheinend möchtest du nicht mehr zu Hause wohnen.“, sagte meine Mutter schließlich.

„Doch, will ich, aber nicht mit dir unter einem Dach.“

Sie ballte die Hände zu Fäusten und ich hätte es ihr zugetraut, dass sie mir im nächsten Moment eine saftige Ohrfeige gegeben hätte. Doch sie beherrschte sich und ging nicht weiter auf meine Antwort ein. „Da du nicht mehr zu Hause sein möchtest, haben wir dich an einem Internat angemeldet.“

Meine Kinnlade klappte herunter und ich sah meine Mutter ungläubig an. „Nicht im Ernst oder?“

„Doch.“, antwortete sie und ich meinte, eine Menge Schadenfreude in ihrem Blick zu erkennen.

Hilfesuchend sah ich meinen Vater an. „Es stimmt wirklich.“, sagte dieser.

„Das könnt ihr nicht machen!“, schrie ich und stand auf.

„Oh doch, das können wir. Das siehst du ja. Während deiner Abwesenheit haben wir das Anmeldeformular ausgefüllt und alles besorgt, was du brauchst.“
 

Ich hatte noch lange mit beiden gestritten, sie angeschrieen und überall die Türen zugeknallt, wo ich entlanggegangen bin. Einen ganzen Monat lang. Leider hörte ich den ganzen Monat lang auch nichts von Zero oder Karyu. Ab und zu hörte ich, wie jemand an der Tür läutete und nach mir fragte. Meistens war es Zero, doch meine Mutter schickte ihn immer wieder weg. Ich war in meinem Zimmer eingesperrt worden und auch mein Fenster schmückte jetzt ein riesiges Vorhängeschloss. Immer wenn Zero geklingelt hatte und abgewiesen wurde, kletterte er zum Fenster, winkte mir und gestikulierte, was er am liebsten mit meiner Mutter machen würde.

Karyu klingelte gar nicht und zu meinem Fenster kam er auch nicht. Natürlich machte ich mir Gedanken, ob er mich wohl gar nicht mehr sehen wollte und mich eiskalt abserviert hatte.
 

An meinem ersten Tag auf dem Internat hatte ich nicht besonders große Lust, mich mit den anderen Leuten zu unterhalten. Ich saß auf meinem Platz am Fenster und meine Gedanken schweiften immer wieder zu Karyu zurück und warum er nicht versucht hatte mich zu besuchen. Mein erster Tag war ein Freitag und so kam es, dass die Schüler am Wochenende entweder nach Hause oder aber in die nahe gelegene Stadt durften. Da ich auf den Tod nicht nach Hause wollte, ging ich in die Stadt, um ein bisschen in die Schaufenster zu schauen.

„HIZUMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!“, schrie jemand nach einer knappen halben Stunde purer Langeweile. Ich drehte mich um und sah Zero strahlend auf mich zulaufen.

Ich grinste ihm entgegen. Endlich mal ein bekanntes und vor allem auch erwünschtes Gesicht. Er fiel mir um den Hals, ließ mich aber ganz schnell wieder los. „Sorry… das war so ’ne Kurschlussreaktion. Wollte ich eigentlich gar nicht tun. Das überlasse ich nämlich viel lieber jemand anderem.“, sagte Zero. „Und diesen Jemand wollte ich eigentlich mitbringen, aber er hat gesagt, dass er vormittags keine Zeit hat, also haben wir uns so abgesprochen, dass ich den ganzen Vormittag und einen Teil des Nachmittags was mit dir mache und dann kannst du deinen Spaß mit diesem Jemanden haben.“

„Wieso sagst die ganze Zeit über ‚dieser Jemand’? Denkst du nicht, dass ich schon ahnen kann, wer es ist?“

„Doch eigentlich schon, aber ich möchte gerne ein bisschen so tun, als wüsste ich etwas, was du nicht weißt… und wie es der Zufall so will, ist es tatsächlich so.“

„Wie?“

„Ich weiß etwas, was du NOCH nicht weißt.“, sagte Zero und grinste mich geheimnistuerisch an. „Aber eigentlich hatte ich vor, dich jetzt auf eine heiße Schokolade oder aber eine Cola einzuladen. Und dann könnten wir ja noch ein bisschen Schaufenster-shoppen, weil ich kein Geld für richtiges Shoppen habe. Na also! Da ist ja schon ein Cafe!“ Er zog mich am Arm hinter sich her, in ein kleines Cafe, wo wir uns an einen Tisch setzten, der (leider) genau neben dem war, wo drei Leute aus meiner Klasse saßen. Also sie Zero und mich herein kommen sahen, fingen sie an zu tuscheln.

„Also? Was kann ich dir ausgeben, mein Freund?“, fragt Zero und studierte die Getränkekarte.

„Ich möchte nichts.“

„Er sah mich erstaunt an und legte mir dann eine Hand auf die Stirn. „Also Fieber hast du jedenfalls nicht. Was ist los mit dir? Heiße SCHOKOLADE oder COLA! Sagen dir diese Göttergetränke nichts mehr, seit du auf dieser Gammelschule bist?“

„Ich habe einfach keinen Durst.“

„Das hat doch nichts mit Durst zu tun! So etwas trinkt man doch bloß aus Spaß oder um sich ein bisschen aufzuwärmen. Was ist los mir dir? Sag schon! Ich kriege es doch sowieso raus! Es ist also nur leichter für uns beide, wenn du es mir einfach sagst.“

Die Leute neben uns tuschelten immer noch und warfen ab und an Blicke zu Zero und mir herüber. Worüber sie wohl redeten?

„Kann ich dir jetzt nicht sagen.“, antwortete ich schließlich nach einer halben Ewigkeit.

„Und wieso?“

„Wegen denen.“, sagte ich so leise, dass nur Zero mich hören konnte. Er sah zum Nachbartisch hinüber.

„Was kann ich Ihnen bringen?“, fragte eine Kellnerin, die soeben an unseren Tisch gekommen war.

„Zwei heiße Schokoladen bitte.“, sagte Zero. Die Kellnerin verschwand, nachdem sie sich eine kleine Notiz auf ihren Zettel geschrieben hatte.

„Kennst du die Leutchen denn? Ärgern die dich? Ich mach die zur Schnecke, das weißt du!“

„Wieso denkst du, dass ich nicht allein mit denen klarkomme?“

„Hab ich das behauptet?“

„Ja, indirekt.“

„Dann tut’s mir leid. Aber ich weiß doch, wie zurückhaltend du immer bist und ich bin in solchen Dingen doch wesentlich offener als du! Ich spazier da rüber, wenn du bloß ein Wort sagst, das nicht gerade ‚nein’ ist.“

„Nein.“

Enttäuscht sah Zero auf die Tischplatte. Ich wusste genau, wie viel Spaß es ihm machte, immer wieder in irgendwelche Schwierigkeiten hineinzugeraten.

Die Kellnerin kam mit zwei dampfenden Tassen wieder und stelle sie vor uns ab. Als wir beide uns bei ihr bedankt hatten, schenke sie uns ein Lächeln und ging dann weiter ihrer Arbeit nach. Fast in dem selben Moment, wo sie uns den Rücken zugedreht hatte, standen die drei am Nebentisch auf und kamen auf unseren Tisch zu.

„Ist das dein Schwuchtel-Freund?“, fragte mich einer und sah dabei Zero an.

„Nein.“, antwortete ich. Im Gegensatz zu Zero, hatte ich keine Lust einen Streit anzufangen.

„Wieso sitzt du dann hier und trinkst mit dem da eine Schokolade?“

„Weil es auch NORMALE Freunde gibt, du Fisch!“, blaffte Zero.

Der Angesprochene schien tatsächlich verletzt durch diese „Beleidigung“. „Misch du dich mal nicht ein, du… du… Schwuchtel.“

Zero fing an zu lachen. „Ich? Ne Schwuchtel? Also das ist wirklich nicht nett. So etwas lasse ich mir von einem Hornochsen, wie dir, nicht sagen. Willst du Streit? Ich schon.“ Zero sah plötzlich vollkommen irre aus und grinste die drei psychopathisch an.

„Ich denke, wir sollten gehen. Sowas steckt vielleicht sogar an.“ Alle warfen Zero noch einen angewiderten Blick zu und verließen dann das Cafe.

„Du solltest wirklich aufhören ständig Ärger zu suchen.“, sagte ich, konnte mir aber ein Grinsen nicht verkneifen, weil ich immer noch an Zeros Psycho-Grinse denken musste.

„Als ob dich das so gestört hat.“

„Das habe ich doch gar nicht behauptet.“

Danach erzählte mir Zero nur noch Geschichten aus der Schule, von meiner Mutter und von den verrückten Plänen meiner Freunde, wie sie mich aus dieser Schule herausholen wollten.
 

Gegen 16 Uhr wurde Zero von seiner Mutter abgeholt, die mich auch noch fragte, wie es mir auf der Schule so ging. Ich beobachtete das Auto noch so lange, bis es schließlich in der Ferne verschwunden war. Was sollte ich denn auch sonst noch tun? Zurück in die Schule wollte ich nicht und hatte Zero nicht gesagt, dass Karyu mich noch besuchen wollte? Vielleicht war er schon da und fand mich einfach nicht, obwohl Zero mich doch auch gefunden hatte. Oder würde Karyu gar nicht kommen? Schließlich hatte er ja auch nicht versucht, mich zu Hause zu besuchen.

Plötzlich wurden mir von hinten die Augen zugehalten. Diese langen Finger erkannte ich natürlich sofort. „Karyu.“

„Woher weißt du das?“ Die Hände wurden weggenommen und ich drehte mich um. Karyu lächelte mir entgegen und nahm mich dann in den Arm.

„Das ist ja schon eine Ewigkeit her, dass ich dich gesehen habe.“, sagte er, als er mich losgelassen hatte. „Darf ich dich auf eine heiße Schokolade einladen?“

„Das hat Zero schon getan.“

„Oh. Was kann ich dir denn sonst noch Gutes tun?“

„Ich weiß nicht.“, log ich.

„Ach, ich habe dich ja noch gar nicht richtig begrüßt! Wieso meckerst du denn nicht mit mir?“ Karyu bückte sich zu mir herunter und gab mir einen Kuss.

Ich grinste ihn an. „Jetzt hast du ja doch gewusst, was du mir Gutes tun kannst! Und was machen wir Hübschen jetzt?“

Er zuckte mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung. Du könntest mir ja mal erzählen, wie es dir so auf der Schule gefällt und von deinen neuen Freunden kannst du mir auch ruhig erzählen! Aber ich würde jetzt einfach mal vorschlagen, dass wir uns irgendwo hinsetzen, wo ich mir nicht grad den Hintern abfriere.“

„Welcher Hintern?“, fragte ich grinsend.

„Ha ha. Ich lach später drüber.“, antwortete Karyu und streckte mir die Zunge entgegen. „Jetzt sag schon, wo wir uns hinpflanzen können.“

„Ehrlich gesagt kann ich dir gar nichts erzählen. Ich hasse die Schule und habe keine neuen Freunde.“

„Wieso das denn nicht?“

„Wieso sollte ich denn?“

Er zuckte mit den Schultern. „Ich dachte mir einfach, dass du kein Mensch bist, der gerne allein ist. Aber anscheinend habe ich mich da geirrt, was? Aber egal.“

„Du könntest mir etwas erklären.“ Mir war seit Karyus Ankunft entfallen, dass er mich gar nicht zu Hause besucht hatte und dass ich deshalb eigentlich sauer auf ihn war.

„Das tue ich doch gerne.“

„Das wage ich zu bezweifeln. Du sollst mir nämlich erklären, warum du mich nicht besucht hast, als ich zu Hause eingesperrt war und wieso du an dem besagten Morgen nicht da warst.“

„Wollen wir uns nicht lieber irgendwo hinsetzen?“

„Ich will es aber jetzt wissen.“

„Na gut! Ich war nicht da, weil ich etwas besorgen wollte. Und ich habe dich nicht besucht, weil ich sogar noch die Hoffnung hatte, dass deine Mutter dich wieder aus dem Haus lässt, sobald sie denkt, dass du nichts mehr mit mir zu tun hast. Da schien es mir eben am sinnvollsten zu sein, dass ich dich in Ruhe lasse und nicht bei dir auftauche.“

„Okay… das glaub ich dir jetzt. Aber was wolltest du denn besorgen?“

„Das sag ich dir nicht.“

„Wieso?“

„Weil du es früher oder später sowieso noch mitbekommen wirst.“

„Ich will es aber jetzt wissen.“

„Trotzdem werde ich es dir nicht sagen! Und jetzt hör auf weiterzufragen. Darf ich dich vielleicht auf ein Eis einladen?“

„Findest du es nicht zu kalt für Eis?“

„Dann eben was zu trinken. Wir könnten uns da reinsetzten.“, sagte Karyu und zeigte auf das gleiche Cafe, in dem ich schon mit Zero war. „Na komm schon.“ Er nahm meine Hand und zog mich ins Cafe auf einen freien Platz. Er setzte sich gegenüber von mir hin und zog die Jacke aus. Ich wollte aber immer noch wissen, was er gekauft hatte und ich hatte nicht vor lockerzulassen! „Jetzt sag schon was du gekauft hast.“

„Willst du nicht einfach aufhören zu fragen?“

„NEIN!“

„Jetzt schrei doch nicht so rum. Möchtest du einen heißen Kakao?“

„Ich will wissen, was du gekauft hast.“

„Also für dich einen Kakao. Wo läuft denn die Bedienung rum?“ Er sah sich um und überhörte mich einfach.

„Sag schon!“

Karyu seufzte. „Kann man dich nicht zum Schweigen bringen?“

„Nein.“

„Und du wirst nicht locker lassen?“

„Nein.“

„Ich wette, dass ich dir doch den Mund stopfen kann.“, sagte er und grinste genauso komisch, wie er es schon mal getan hatte.

„Wie denn?“

„Willst du es herausfinden?“

‚JAAAAAAAAAAA!!!’, schrie mein Stimmchen, das plötzlich wieder aufgetaucht war. Aber ich antwortete nicht, sondern sah Karyu einfach nur fragend an.

„Willst du mir denn nicht antworten?“, fragte er schließlich.

„Was kann ich Ihnen bringen?“, fragte die Kellnerin, die schon Zero und mich bedient hatte.

„Einen heißen Kakao und einen Tee, bitte.“, antwortete Karyu. „Also?“, fragte er, nachdem die Kellnerin weggegangen war.

„Ich werde dir nicht antworten, du tust es ja auch nicht.“

„Na gut! Dann eben ohne dein Einverständnis.“ Er stand auf und schob seinen Stuhl neben mich. Ich sah ihn verwirrt an, als er mich schon wieder so komisch angrinste und sich hinsetzte. „Kennst du hier irgendjemanden?“, fragte er und verwirrte mich damit noch mehr.

„Nein.“

„Du solltest aufhören, ein Neinsager zu sein. Das könnte sich schlecht auswirken.“

„Worauf?“

„Ist das nicht egal?“

„Nein.“

„Jetzt bin ich tatsächlich von meinem eigentlichen Vorhaben abgekommen. Das ist ja nicht zu fassen! Es ist gut, dass du hier niemanden kennst. Das könnte sonst zu peinlichen Fragen führen.“ Er beugte sich zu mir herüber und gab mir einen Kuss. Wieso dadurch peinliche Fragen entstehen könnten, wusste ich nicht.

„Wie? Das war’s?“, fragte ich.

Karyu lachte. „Das klang jetzt aber enttäuscht. Nein, das war nicht alles.“ Und wieder beugte er sich zu mir. Wieder gab er mir einen Kuss, wobei sich dieses Mal sein Mund öffnete und es natürlich kam, wie es kommen musste. Das „Entschuldigung?“ der Kellnerin war schließlich das Ende. „Ihr Bestellung.“, sagte sie und stellte ein Tablett auf den Tisch, wobei sie gezielt auf den Boden starrte und rosa angelaufen war.

„Vielen Dank.“, sagte Karyu und schenkte ihr ein wunderschönes Lächeln. Sie entfernte sich schnell.

„Zufrieden?“, fragte er mich.

„Womit?“

„Eben warst du anscheinend nicht zufrieden. Wieso sonst hättest du ‚Das war’s?’ gesagt? Ich muss übrigens gleich weg.“

„Schon?“

„Ja leider. Aber ich kann dich nächstes Wochenende wieder besuchen wenn du willst. Oder du kommst mal zu mir.“

„Das wird wohl kaum funktionieren. Komm du mich lieber besuchen.“

„Okay.“ Er bezahlte und wir verließen das Cafe.
 

Mitten in der nächsten Woche klopfte es im Matheunterricht an der Tür und eine Lehrerin betrat das Klassenzimmer. Sie sagte, ich hätte wichtigen Besuch und müsste diesen unbedingt sofort sehen. Anschließend führte sie mich zur Ausgang. „Er wartet draußen.“, sagte sie und ging weg. Ich verließ das Schulgebäude und konnte nicht glauben, wer da stand: Karyu.

„Hallo, mein Engel!“, sagte er und nahm mich zur Begrüßung in den Arm. „Hier ist der Plan:“, er holte tief Luft, „Wir verschwinden.“

„Wohin?“

„Ach ich habe da so eine Tante, die letzte Woche verstorben ist und mir ihr Haus drei Städte weiter vererbt hat. Meine Schwester und Zero, die übrigens das perfekte Chaos-Duo sind, packen gerade deine Koffer und müssten gleich hier sein. Da kommen sie ja schon.“

Wieder fiel Zero mir um den Hals. „Alter, das ist die krasseste Sache, die wir jemals durchgezogen haben! Sobald du offiziell ausgezogen bist, kann dich deine Mutter nicht mehr zurückholen! Und wir haben dich und Karyu als Besitzer des Hauses angemeldet, also bist du jetzt offiziell ausgezogen! Und deine Mutter hat keine Ahnung, weil sie doch denkt, dass du in dieser Gammelschule rumhängst!“, schrie er. „Und das Beste kommt noch! Boah! Dein Gesicht würde ich in dem Moment zu gerne sehen, aber Karyu hat gesagt, dass er sich nicht traut, wenn er nicht ganz allein mit dir ist und niemand zusieht.“

„Ich versteh kein Wort.“, sagte ich wahrheitsgemäß.

„Macht nichts! Da ist meine Mutter mit dem Auto. Steig ein! Wir fahren!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2010-08-19T20:15:18+00:00 19.08.2010 22:15
Eine wirklich tolle Geschichte! :DDD

Hat sehr viel Spaß gemacht sie zu lesen!!! ^^

...aber ich kann mich den anderen nur anschließen...
ich finde den Schluss etwas plötzlich... ;)
Von: abgemeldet
2008-06-27T03:06:29+00:00 27.06.2008 05:06
abgeschlossen?? x_x
*verwirrt*
schaaaaaaaade ;O;
wenn du doch eine fortsetzung schreiben wirst sag mir bescheid! ><
ich find die story voll süß weil das so locker zwischen hizumi und karyu abläuft~ also so noch mit abstand aber trotzdem voll niedlich :3
und Zero ist so ein geiler chara! xDDDD
ich fand das chaos-duo auch eine echt geniale idee :D
Von:  Himena
2008-04-13T19:09:06+00:00 13.04.2008 21:09
wie süüüß >//<
und.. schon vorbei? ;_;
willst du nicht noch eine fortsetzung schreiben? -^_^-
wär cuul ^^
Von:  Eri-chama
2008-03-24T21:02:14+00:00 24.03.2008 22:02
das kapitel war total knuffig
hoffe du schreibst schnell weiter!!

Von:  QueenLuna
2008-03-23T18:58:18+00:00 23.03.2008 19:58
wie jetz?
aber es geht weiter oder?
Von:  _Jiye_
2008-03-21T23:11:42+00:00 22.03.2008 00:11
woa~
toll!*-*
und ich kann mir sogar schon denken,was Karyu vor hat!^^
zumindest hoff ich mal,dass er das vor hat!
freu mich schon auf's nächste kapitel^-^
Von: abgemeldet
2008-03-21T15:16:11+00:00 21.03.2008 16:16
o.o
man war das ein kapi,
das war so TOLL und LANG xD~
man bin ich gespannt ob die aktion nicht auch in die hose geht^^
schön weitermachen so^^


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