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La haine de l'amour

[dt.: Der Hass der Liebe]
von

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Verhasster Geliebter

Vorwort:

Dieses Kapitel ist besonders für co-neko, als kleines "Willkommen" und Danke für die Kommis. Ich sehe mich sehr gut von dir durchschaut, wenn ich mir die Kommis so ansehe... ^^

Und außerdem für ChibiEngelchen, die als erste erkannt hat, worauf das alles herauslaufen wird.... ich hoffe, du hörst jetzt nicht auf, zu lesen ^^

Viel Spaß euch beim Lesen. ^^
 


 


 

„Voulez vous coucher avec moi?“

Yuugi war sich ziemlich sicher, Atemu diesen Satz nicht beigebracht zu haben, aber es überraschte ihn keineswegs, dass er ihn dennoch so fehlerfrei sagte.

Willst du mit mir schlafen?

Nervös machte das Yuugi schon. Er lächelte Atemu lieb an.

„Oui, seulement!“ [Ja, natürlich!]
 

Atemus’ Augen lächelten ihn an. Das taten sie nur sehr selten, und Yuugi genoss es in vollen Zügen. Dieses mal allerdings dauerte es nicht so lange, denn Atemu hob ihn plötzlich hoch und trug in ins innere der Gemächer.

Yuugis’ Herz schlug viel zu schnell. Atemu legte ihn sanft auf einem der Kissenberge ab, immer noch das Strahlen in seinen Augen. Es gab nichts, wovor er Angst haben müsste. Wenn er in diese Augen sah, die nur für ihn strahlten und leuchteten, dann gab es nichts, wofür er Angst haben könnte.
 

Atemus’ Hände glitten zärtlich über seinen Körper, strichen vorsichtig über sein Gesicht, seine Hände wanderten weiter über Yuugis’ Oberkörper, während er Yuugis’ Gesicht mit sanften Küssen bedeckte.

Dieser klammerte sich fest an Atemu, seine Hände gruben sich in Atemus’ Rücken.

Atemu sollte ja nicht aufhören! Es tat so gut....

Eine von Atemus’ Händen glitt unter Yuugis’ Oberteil, spielte mit den Brustwarzen. Yuugis’ Mund entkam ein leises Keuchen. Seine Hände krallten sich noch fester an Atemu. Leicht beugte er sich ihm entgegen, sein Mund verlangte nach einem Kuss. Er drückte seine Lippen gegen die Atemus’, seine Zunge bettelte um Einlass, der ihm sofort gewährt wurde.

Yuugi spürte, wie sich seine Brustwarzen erhärteten, wie Atemu es irgendwie geschaffte hatte, ihm die Kleider vom Leib zu reißen, so dass Yuugi den auf ihm liegenden Atemu mit jeder Faser seines Körpers spüren konnte. Er war so warm, was für eine Seltenheit! Erneut stöhnte Yuugi wohlig auf.
 

~*~*~*~
 

Nein, er ist aber auch zu süß.

Atemu konnte gar nicht genug bekommen, von seinem Yuugi, der bereits nach so harmlosen Berührungen so reagierte. Er lies seine Hände sachte weiter abwärts wandern, bis sie auf Yuugis’ Oberschenkeln ruhen blieben, er vermied es dabei jedoch, Yuugis’ bereits reagierender Männlichkeit zu Nahe zu kommen.

Das gefiel Yuugi scheinbar gar nicht, er stöhnte erneut, seine Augen waren halb geschlossen, die langen Wimpern kamen gut zur Geltung. Erneut schickte Atemu seine Hände auf Wanderschaft, doch dieses mal wieder höher, jetzt schon näher an Yuugis’ Intimbereich, diesen allerdings immer noch nicht betretend.

Er spürte, wie Yuugis’ Herz immer schneller schlug, sein eigenes hatte seinen Rhythmus ebenfalls beschleunigt.

Endlich strichen seine Hände über Yuugis’ Erektion, die unter seinen geschickten Fingern weiter anzuschwellen begann.

Yuugis’ Stöhnen und Keuchen wurde immer lauter, Atemu beschleunigte seinen Rhythmus.

Und erstarrte.
 

Er blickte in Yuugis’ Gesicht.

Was er sah, hatte ihn mitten in der Bewegung innehalten lassen.
 

Sie waren wieder da.

Woher kam diese Ähnlichkeit, mit einem mal?

Warum?

Warum jetzt?

Warum hier?

Nun gut, er wusste es schon....
 

Sie stürmten auf ihn ein.

Eine Flut von Bildern.
 

Er erinnerte ihn in dieser Position so daran.

Damals, es war genau wie damals.

Tod!

Tod! Tod! Und er war Schuld.

Seine Schwäche.

Seine Schuld.

Er hatte nicht beschützen können, was ihm so wichtig gewesen war.

Es war seine Schuld, nur seine.

Die Erinnerung an das blutüberströmte Gesicht lies ihn nicht los.

Die Augen, die sich an ihn geklammert hatten.

Der Mund, der als letztes seinen Namen geflüstert hatte.

Die Hand, voller Blut, in der Seinen.

Das enttäuschte Vertrauen.

Seine Schuld.

Er hatte nichts getan, damals, er war so schwach gewesen.

Er hatte sich geschworen, nie wieder schwach zu sein.

Er hatte sich geschworen, stark zu sein, stark und kalt.

Er hatte geschworen, nie wieder zu fühlen.

Er wollte nie wieder Schuld sein, wenn ein geliebter Mensch starb.

Und darum wollte er nie wieder einen Menschen lieben.
 

Aber das Schicksal hatte ihn nicht gehört.

Erneut war da jemand in sein Leben gestolpert – oder eher gefallen – und nun war es wieder da, dieses Gefühl, alles für diesen Menschen tun zu wollen, und die Angst, doch nicht genug geben zu können.
 

Er konnte nicht.

Er bemerkte, dass Yuugi ihn anstarrte.

Seine Züge klärten sich nur allmählich wieder, natürlich, er hatte ja kurz vor dem Höhepunkt aufgehört.

Er sah Yuugi schuldbewusst an, der Atem des Kleinen ging immer noch schneller, doch aus seinem Gesicht sprach die Frage, was Atemu denn habe.

Atemu wusste nicht, was er antworten sollte.

„Ich... es tut mir Leid.....“, brachte er hervor.

Ganz offensichtlich reichte Yuugi dies als Erklärung nicht aus.

Doch die Gunst des Schicksals nahm Atemu die Pflicht der Antwort ab.

Ein Klopfen an der Tür unterbrach die beiden.

Ziemlich hektisch klang die Stimme von Atemus’ oberstem Herold zu ihnen herein, der durch die geschlossene Tür Atemu mitteilte, dass seine Anwesenheit dringend im Thronsaal erforderlich war.
 

Diesen Vorwand erleichtert ausnutzend erhob sich Atemu sofort, ordnete seine Kleider und verließ fluchtartig seine Gemächer, ohne dem nackten, ihm erstaunt hinterherblickenden Yuugi auch nur noch eines Blickes zu würdigen.
 

~*~*~*~
 

Yuugi blickte Atemu hinterher.

Was hatte er denn?

Hatte er etwa etwas falsch gemacht?

Er hatte ja keine Ahnung von solchen Dingen. Noch...

Aber wo er grade an solche Dinge dachte –

Er blickte an sich hinab.

Und wurde ziemlich rot.

Ja....

Es tat schon beinahe weh, so hart war er. Aber Atemu war nicht da. Und sicher würde er auch nicht mehr... zumindest nicht jetzt. Aber so hielt er es doch nicht mehr aus.

Es sei denn.....

Yuugi streckte die Hände nach seiner Erektion aus.....
 

~*~*~*~
 

Atemu atmete tief durch.

Eine unglaubliche Freude durchströmte ihn, als er auf den vor sich liegenden Leichnam sah.

Endlich!

Endlich hatte Djedchonsiuefanch es geschafft, sich aus seinem jämmerlichen Leben zu schleichen. Was für eine Erleichterung! Natürlich – er würde ein angemessenes Begräbnis bekommen, aber niemand konnte von Atemu wahre Trauer verlangen.

Allerdings bedeutete das auch, dass er einen neuen Hohepriester brauchte. Und für diesen Job kam nun mal zur Zeit nur einer in Frage: Djedchonsiuefanchs’ bester Schüler, Mencheperre. Atemu hatte es wegen all des Stresses, den er mit seinem unleidlichen Beruf nun mal hatte, immer noch nicht geschafft, sich darum zu kümmern, halbwegs vertrauenswürdige Menschen in die wichtigen Positionen zu bringen.

Taktisch unklug, schon klar.
 

Innerlich seufzend hasste er sich schon jetzt für das, was er nun zu sagen gedachte. „Schickt nach Mencheperre. Er soll schnellstmöglich zu Djedchonsiuefanchs’ Nachfolger ernannt werden.“

Einer der Herolde verließ sofort den Thronsaal. Er veranlasste, mit den Vorbereitungen für die Beerdigung zu beginnen, und wollte sich dann auch schon wieder davonstehlen, als erneut um seine Aufmerksamkeit gebeten wurde. Was war denn heute nur los? Warum musste er auch so einen unkompetenten Haufen um sich herum haben?
 

Als sein Blick allerdings auf die Karten und Papiere fiel, die man nun vor ihm auszubreiten begann, wurde ihm schwer ums Herz.

Natürlich!

Askalon.

Yuugis’ Heimat.
 

Kurz vor seinem Zusammenbruch hatte er ja noch befohlen, die stolze Stadt dem Erdboden gleich zu machen.

Oh verdammt!

Das konnte er Yuugi doch nicht antun!

Als er allerdings auf die Pläne vor sich blickte, musste er feststellen, dass alles schon geregelt war, sein Schreiber hatte ganze Arbeit geleistet. Zum ersten mal verfluchte Atemu den Scharfsinn und den Fleiß des Schreibers, bevor er sich genau ansah, was da auf Askalon zukam.

Keine rosigen Zeiten, jedenfalls.

Alles war gut durchdacht, der Angriff käme unvorbereitet, die Stadt hätte aber auch dann keine Chance, wenn sie etwas wüssten.

Aller Augen sind auf mich gerichtet.

Ja.... das soll ich dann wohl absegnen.
 

Ich will nicht!

Ich will Yuugi nicht verletzten, es reicht schon, dass ich ihn eben so verwirrt in meinem Gemach zurückgelassen habe. Darüber müssen wir noch reden.

Aber wenn ich das hier unterschreibe, könnte unsere Beziehung endgültig daran zerbrechen.

Aber ich habe diesen Angriff befohlen.

Und ich habe schließlich auch meinen Stolz.

Was soll man denn von mir denken, wenn ich jetzt alles zurücknehme?

Warum bin ich auch ein so verdammter Sturkopf?
 

Was mach ich nur?
 

Geier – Brotlaib – eine Schilffeder – Eule – Küken - - Eule – Geier – Geier – Brotlaib - - Mund – eine Schilffeder.

Noch nie ist es mir so schwer gefallen, meinen Namen zu schreiben.

Aber jetzt steht er da, mit roter Tonerde, die rote Gummilösung sticht mir ins Auge.

Rot wie Yuugis’ Blut.

Er musste mich dafür hassen.
 

Vielleicht konnte er dafür sorgen, dass Yuugi es nicht mitbekam?

Ja, das wäre das beste.

Noch nie hatte er so eine Angst davor gehabt, seine Gemächer zu betreten.
 

~*~*~*~
 

Yuugi saß mal wieder im königlichen Garten. Seit er mehr oder weniger beim Pharao wohnte, hatte er auch die Erlaubnis er halten, die Gärten zu betreten. Yuugi wusste, dass Atemu die Gärten sehr mochte und möglichst viel von seiner knapp bemessenen Freizeit hier verbrachte, er verstand genau warum. Es war wirklich wunderschön hier.

Viel Ruhe, hier konnte man gut entspannen oder über diverse Ereignisse nachdenken.

Zum Beispiel, was er eben getan hatte.

Es hatte gut getan, schön.

Aber es war ihm unendlich peinlich.

Hoffentlich bemerkte Atemu nichts!
 

Andererseits war Atemu Schuld daran, dass er es überhaupt getan hatte.

Was hatte er nur plötzlich gehabt? Er war plötzlich mit erschrockenem Gesicht zurückgewichen. War es seine Schuld?

Yuugi spürte die Angst in sich aufsteigen und ein unangenehmes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit.

Atemu!!

Was hast du nur?
 

~*~*~*~
 

Atemu indes hatte sich in sein Arbeitszimmer geflüchtet.

Er wusste, dass es besser wäre, mit Yuugi zu reden, aber er schob diese, ihm ziemlich unangenehme Pflicht weiter vor sich her.

Nicht nur, dass er Yuugi unbefriedigt in seinem Gemach zurückgelassen hatte, nein, er hatte ja auch noch Befehl gegeben, Askalon zu zerstören.

Mission „Erobere Yuugis’ Herz“ fehlgeschlagen, und zwar gründlich.

Danke, toll.
 

Atemu stürzte sich weiter in die Arbeit, nur, um sich abzulenken und nicht an Yuugi denken zu müssen.

Als Nut Re vom Himmel vertrieb dachte er immer noch nicht daran, zu Bett zu gehen, er wollte solange weiterarbeiten, bis er halbwegs sicher sein konnte, dass Yuugi schon schlief, damit er ihm nicht Rede und Antwort stehen musste.

Es war schon sehr spät, als er sich endlich zur Ruhe begab, und in sein Gemach schlich.

Yuugi schien auf ihn gewartet zu haben, war aber dann wohl doch vom Schlaf übermannt worden.

Unendlich vorsichtig hob Atemu ihn hoch und trug ihn hinüber zum Bett. Trotz seiner Müdigkeit schlief Atemu nicht sofort ein, er lag noch lange neben Yuugi und betrachtete seinen schlafenden Liebsten.

Er war aber auch zu süß! Und dieses wundervolle Geschöpf wollte er so viel Leid aussetzten?!

„Du darfst mich nicht hassen, Yuugi, für das, was ich getan habe...“, flüsterte er und drängte entschlossen seine Tränen zurück. Das fehlte noch, dass er jetzt anfing zu weinen, er war der Pharao, und Pharaonen weinten nicht. Pharaonen hatten überhaupt gar keine Gefühle! Er war doch sonst nicht so nah am Wasser gebaut.

Atemu fiel in einen unruhigen Schlaf.
 

~*~*~*~
 

Als Yuugi am nächsten Morgen erwachte, fand er den Platz neben sich leer.

Er lag im Bett, hatte Atemu ihn hierher gelegt?

Natürlich, wer denn sonst?

Aber er war schon wieder fort.

Er hatte gar nicht mit ihm gesprochen!! Was hatte er denn nur?

Hatte er gelogen?

Liebte Atemu ihn nun doch nicht?

War es, wie alle vermuteten? Dass er nur Atemus’ Spielzeug gewesen war und das dieser nun jegliches Interesse an ihm verloren hatte? Wollte Atemu ihn darum nicht mehr sehen? Oh bitte nicht...

Yuugi stand auf, doch der Tag war so grau, ohne Atemu.
 

~*~*~*~
 

Atemu war durchaus bewusst, wie sehr Yuugi verletzt war.

Doch es war ihm lieber so, als das er wüsste, was wirklich vor sich ginge.

Es ging jetzt seit zwei Wochen so, Atemu hatte sich wieder zu jenem Workaholic[ich weiß durchaus, dass es das Wort damals wohl kaum gegeben haben wird...] entwickelt, der er vor ihrer Begegnung gewesen war.

Sogar die Droge benötigte er wieder, denn er arbeitete mehr, als gut für ihn war, nur, um Yuugi nicht über den Weg laufen zu müssen. Die wenigen male, die sie sich sahen, speiste Atemu Yuugis’ Fragen mit kurzen, wenig aussagenden Sätzen ab. Er spürte die Angst in dem Blick des Kleinen, aber er konnte sie ihm nicht nehmen, denn ihr würde nur eine größere Folgen.

Warum mussten sie auch aus unterschiedlichen Ländern kommen, und dann auch noch aus verfeindeten Ländern, die sich in einem Krieg gegeneinander befanden? Warum musste er den Sohn eines seiner größten Feinde lieben?

Arbeit! Er sollte weiter arbeiten!
 

Eine Woche später:

Zum Umfallen müde schlurfte Atemu in seine Gemächer. Er sollte diesen unnützen Tölpeln von Quacksalbern befehlen, die Dosierung der Droge zu verstärken.

Er betrat leise die Gemächer und wollte sich grade vorsichtig, um Yuugi nicht zu wecken, ins Bett legen, als ihm auffiel, dass dieser nicht da war.

Na toll!

Dann war es jetzt also so weit, Yuugi hatte ihn verlassen.

Mit diesem wenig erfreulichen Gedanken schwang er seine Beine aufs Bett und wollte sich grade mit einem Seufzer zurückgleiten lassen, als ihm der Schatten auffiel. Er war ja gar nicht allein!

Er versuchte, die Dunkelheit zu durchmessen, aber seine Augen waren einfach zu Müde. Als sich der Schatten jedoch auf leisen Sohlen näherte, erkannte er diese Frisur, die außer ihm selbst nur einer trug – Yuugi.

Na toll, erwischt.
 

Yuugi setzte sich vorsichtig zu hm aufs Bett, etwas mehr Abstand als nötig gewesen wäre zwischen sich und den Pharao bringend. Aber nahe genug, um ihm in die Augen sehen zu können.

Er sagte nichts, saß einfach nur da und sah Atemu an.

Fordernd. Fragend. Bittend.
 

Super!

Wenn Yuugi ihn so ansah, konnte er ihm einfach nicht wiederstehen.

„Ich.. es tut mit Leid, dass ich dich neulich so einfach alleine gelassen habe. Ich – das war nicht richtig, ich weiß. Ich hatte meine Gründe.... du hattest.... Verdammt!! Warum siehst du ihr so ähnlich?“
 

~*~*~*~
 

Was?

Was war das denn?

Hatte es vielleicht doch nicht so viel mit ihm zu tun, wie er befürchtet hatte.

Yuugi war etwas sprachlos.

Wem sah er ähnlich? Was gab es da in Atemus’ Leben, dass ihn so sehr beschäftigte und dass er so sehr vor ihm verbarg?

Atemu verfiel wieder in Schweigen, mit einer Hand sein Gesicht bedeckend.
 

Schön, dieses Thema schien ihm ziemlich nahe zu gehen, darauf konnten sie auch später noch zurückkommen. Aber es gab da ja noch etwas, was Yuugi viel dringender mit Atemu besprechen wollte.

„Warum redet ihr nicht mehr mit mir, Pharao?“ Er konnte es sich einfach nicht abgewöhnen, ihn zu siezen. Schüchtern sah er zu Atemu herüber. Er hoffte doch so auf eine Antwort!

Atemu aber seufzte nur.

Schien ihm aber gehörig schwer zu fallen. Doch diese Sache lag Yuugi sehr am Herzen, er musste einfach wissen, was los war. Wenn Atemu ihn nicht mehr liebte, dann würde er sich wohl damit abfinden müssen, aber betrogen und hintergangen zu werden – nein, das ging überhaupt gar nicht!

„Liebt ihr mich denn nicht mehr?“ Seine Stimme war so leise, dass Atemu die Ohren spitzen musste, um sie überhaupt noch wahrzunehmen.

Mit einem Ruck setzte Atemu sich wieder auf.

„Das ist es nicht...“ Na schön, die Reaktion war heftig genug, um ihm zu zeigen, dass er – glücklicherweise – danebenlag. Aber jetzt schwieg er schon wieder, und Yuugi wurde schon ganz hibbelig, wollte er doch endlich wissen, was seinem geliebten Pharao solche Sorgen bereitete.

„Was habt ihr dann...?“, fragte er mit leiser Stimme.

Zaghaft fand seine Hand den Weg zu Atemus’. Hier blieb sie liegen, strich beruhigend darüber. Keiner der beiden wagte es, sich in die Augen zu sehen.
 

Als Atemu schließlich anhob zu sprechen, war seine Stimme so leise, dass Yuugi Mühe hatte, ihn zu verstehen. Der Inhalt des Gesagten allerdings rüttelte ihn wach, unsanft und kräftig.
 

„Askalon. Erinnerst du dich, kurz vor meinem Zusammenbruch in deinen Gemächern befahl ich, deine Heimat zu zerstören. Ich hatte es schon ganz vergessen...

Aber dann, als Djedchonsiuefanch verstarb, da bekam ich die Pläne vorgelegt. Alles war schon bestens vorbereitet. Es fehlte nur noch meine Unterschrift.... und ich hab sie gegeben, die Unterschrift. Ich hab es abgesegnet, dass deine Heimat zerstört wird.

Die Truppen bewegen sich schon, in vielleicht zwei Wochen werden sie da sein. Ich weiß nicht, wie lange Askalon standhalten kann, aber lange wird es wohl nicht sein.

Und ich bin Schuld, ich habe deine Heimat zerstört. Ich....

Hass mich nicht, Yuugi, bitte....“
 

Yuugi saß da wie versteinert.

Atemu wollte seine Heimat zerstören! Liebte er ihn wirklich, wenn er so etwas tun konnte?

Ein erstickter Schrei entkam seiner Kehle.

Nein!

Nein, das konnte nicht wahr sein, das durfte nicht wahr sein!

Die Tränen auf seinen Wangen spürte er gar nicht, als er fluchartig Atemus’ Gemächer verließ und an einer Reihe ziemlich verdutzt dreinblickender Wachen durch den Palast lief.

Wohin?

Egal.

Nur weg!!
 

~*~*~*~
 

Oh ja, Atemu, dass haben wir ja mal wieder super hinbekommen, klasse, wirklich!

Wäre er nicht zu müde dazu gewesen, so hätte er sich am liebsten selbst ohrfeigen mögen...

Er hatte es nicht sagen wollen, wirklich nicht.

Aber wer konnte schon Yuugis’ Augen wiederstehen, und diese Angst in seinem Blick war furchtbar gewesen.
 

Atemu stand auf und steckte den Kopf in den Wasserkrug.
 

Als er prustend und keuchend wieder hoch kam, ging es ihm schon etwas besser.

Er trat nach draußen auf den Balkon und lehnte sich gegen die Brüstung, sein Blick wanderte über das schlafende Tanis.

Aber er sah nicht Tanis, er sah Askalon. Ein brennendes Askalon, zerstört, und Yuugis’ Tränen.

Und zum ersten mal verfluchte er es, Pharao zu sein.
 

Er liebte ihn.

Er hatte es nie gesagt, schon.

Gut, auf französisch.

Und sonst auch einigen Sprachen.

Ti amo.

I love you.

Je t’aime.

Wo Ai Ni.
 

Aber er hatte es nie auf ägyptisch gesagt. Das hatte er nicht gekonnt, warum auch immer.

Er liebte ihn.

Er führte Krieg gegen ihn.

Dieses sanfte Wesen.

Das Land, aus dem er stammte.

Er hasste das Land, er liebte den Prinzen.
 

Warum war Liebe so kompliziert?

Er konnte als Pharao doch nicht mit dem Kronprinzen der verfeindeten Nation etwas anfangen.

Er liebte ihn.

Er liebte ihn wirklich.

Aber niemand würde verstehen.

Und irgendwann, irgendwann würde er sich entscheiden müssen.

Askalon oder Tanis.

Yuugi oder Pharao.

Leben oder Tod.
 

~*~*~*~
 

Wie hatte er auch nur so blöd sein können!

Natürlich, Atemu war der Pharao.

Natürlich, es sollte diesen Angriff geben, das hatte er ja gewusst.

Natürlich!
 

Wie hatte er auch nur eine Sekunde lang glauben können, dass ihre Gefühle von Dauer sein könnten, dass ihre Gefühle alles andere überwinden würden?

Das hier war keine romantische Liebesgeschichte, dass war die Realität.

Und die war ganz schön bitter und hart und kalt.
 

Er liebte Atemu, immer noch.

Unmöglich! Da wollte dieser selbstverliebte, idiotische Pharao seine Heimat zerstören, und er liebte ihn immer noch!
 

Er war ein eiskalter Bastard.

Er war so lieb und zärtlich zu ihm.

Er war der Pharao Ägyptens’.

Er war der König seines Herzens.

Er wollte seine Heimat zerstören.

Er war Yuugis’ ganze Welt.

Du bist ein Arsch und ich liege dir zu Füßen.

Du bist ein Miststück und ich kann nicht ohne dich.

Du bist ein Mörder und ich liebe dich.

Hörst du?

Ich liebe dich!
 

Yuugi blickte auf zu den klaren Sternen.

Er war sein Feind, und er hatte ihn zu hassen.

Aber er liebte ihn.

Mit ganzem Herzen.
 

Doch er wollte ihn nie wieder sehen.

Das würde alles nur schlimmer machen.

Schluss und aus.

Es war ein netter Traum.

Du warst der Sieger und ich war dein Ziel.

Aber das war einmal.

Es ist aus mit uns, hörst du?

Ein für alle mal.

In meinem Herzen ist kein Platz mehr für dich!
 

~*~*~*~
 

Atemu wandte den Blick von Tanis ab.

Er liebte Yuugi.

Aber es ging nun mal nicht.

Dies hier war das Ende.

Yuugi würde ohnehin nichts mehr von ihm wollen, also.

Zeit, den Schlussstrich unter diese unmögliche Beziehung zu setzten.

Entschlossen richtete er sich auf.

Yuugi war passé.
 

Zeit nach vorne zu blicken.

Yuugi?

Wer war Yuugi?
 


 

To be continued.....
 


 


 


 

Nachwort:

Meine Güte, dieses Kapitel ist mir echt schwer gefallen!

Ich meine nicht nur den Handlungsverlauf, das ganze fängt an, mit tierisch nah zu gehen. Ihr habt vielleicht bemerkt, dass ich sehr häufig zu Atemu springe und immer wieder aus seiner Perspektive erzähle. Nun ja. Ich kann mich sehr gut mit ihm identifizieren (Nein, ich hacke niemandem (realen) den kopf ab!!). Was ich meine ist die Tatsache, dass er niemandem vertrauen kann, und das er Yuugi nicht auf seiner Muttersprache „Ich liebe dich!“ sagen kann.

Ich hab einige schlechte Erfahrungen mit falschen Freundinnen gemacht, ist nicht leicht für mich, anderen zu vertrauen....

Na ja, darum also war es etwas schwieriger und hat auch was länger gedauert, ich hoffe, ihr verzeiht mir.
 

@ Panki_Ponk:

Ja.... schon wieder ein Toter. Was für ne Überraschung! Aber gut, dass der Kerl weg ist, der Name hat mich noch in den Wahnsinn getrieben! ^^

Aber mal ernsthaft, es gab erst zwei Tote!! Ne Menge Halbtoter, Scheintoter und so, aber nur zwei richtige, echte, lebendige Tote! ^^
 


 

Hab euch lüüüb!

Cuu!

Euere Miss Hellfire



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lanhua-yu
2007-11-25T19:07:35+00:00 25.11.2007 20:07
*schnief* das is am ende irgen wie traurig das kapi..
aber au wieder so cool^^
Von:  ChibiEngelchen
2007-05-09T07:23:06+00:00 09.05.2007 09:23
Ich habs richtig? Ist ja klasse.XDD Keine Bange ich werd die Story weiterlesen, wird bestimmt trotzdem super.^^
Ich hoff trotzdem das die beiden zusammen bleiben, es ist soooo süß mit ihnen. Armer Yugi...T-T
Von: abgemeldet
2007-05-08T12:37:12+00:00 08.05.2007 14:37
*heuuuul*
das kappi war sooooo schön(traurig)
Atemu und Yuugi tun mir leid....
Du schreibst sehr schön!!!
Ich hab die ff erst gestern gefunden, sonst hätte ich dir
schon längst einen Kommieintrag gemacht XDDD
man hatte keine probleme den gedankengang nachzvollziehen das war gut ^-^
ich hoffe du schreibst schnell weiter *lol*

P.S. zum glück is-der-dessen-namen-ich-nich-schreiben-kann
gestorben *devillach* wurde auch zeit
Von:  viky
2007-05-07T22:05:57+00:00 08.05.2007 00:05
so, jetzt bekommst du auch mal einen richtigen kommie von mir, aber hey, das war so spannend und fesselnd, das ich einfach weiter lesen musste^^

wie gesagt.. ich liebe deine worte, deine geschichte hier.
solll ich dir was sagen, ich habe schon lange nicht mehr, eine solch schöne, zugleich aber auch traurige ff gelesen, wobei deine worte die herrschaft, der mittelpunkt deines schreibens ist/sind
dein siel halt und der gefällt mir soooo *___________*

tja, unser ati halt, wie konnte er nur??
tja, aber so isser halt^^"""

und was ist den jetzt mit unserm kleinen yu.. reitet der jetzt in seine stadt oder so??
ichh habe keine ahnung, aber bitte sag mir brscheid, wennn es weiter geht *lieb guck*

also, hau in die tasten
*wink*
viky
Von:  co-neko
2007-05-07T15:27:26+00:00 07.05.2007 17:27
Das war mal wieder wunderschön *.*
Man konte auch prima die gedankengänge der beiden verstehen und nachvollziehen.
Aber warum muss das ganze denn so tragisch werden? *snif*
Übrigens danke für die widmung *gerührt is*
das is ja obermegasüß ^//////^
übrigens, is doch nich so schlimm, wenn du länger brauchst...ich fühl mich schon schlecht wenn ich 3-4 wochen für ein einziges kapi brauch ><
Also wirklich prima d^^!
bis zum nächsten ^.~
Von:  angelwater
2007-05-07T14:37:22+00:00 07.05.2007 16:37
atemu will wirkich askalon zerstören und yugi einfach so vegessen? das kann er doch nicht einfach so machen. das ist nicht fair!
schreib schnell weiter!

angelwater
Von:  Otoya-Ittoki
2007-05-07T13:32:09+00:00 07.05.2007 15:32
das war ein supi kappi aber
auch ein trauriges.
Mir tuhen Sie leid aller meinster
Yugi.
Atemu ist wirklich ein arsch.
Was wo aus den beiden wird????
Das weis keiner.
Von: abgemeldet
2007-05-07T10:19:23+00:00 07.05.2007 12:19
*erste is^^*
War wieder mal ein super Kapi
Glaub ich dir das dir das schwer gefallen is
Ich hoffe nur, dass das jetz nich das Ende von der Liebe der beiden is
Ich will das die zusammen bleiben *quengel*

Hoffe zu schreibst schnell weiter
*knuddel*


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