Zum Inhalt der Seite

Pain

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Pain
 

Es ist bereits hell, als ich erwache. Sonnenstrahlen fallen durch die Schlitze der Jalousie. Ich weiß nicht wie spät es ist, will es auch nicht wissen. Ich habe wieder von dir geträumt – du warst hier. Hast dich neben mich aufs Bett gesetzt, mir über die Wange gestreichelt. Du hauchtest mir sanfte Küsse auf meine Stirn. Sagtest, dass du mich liebst. Ich war so glücklich, doch es war, wie immer, nur ein Traum. Wie oft habe ich mir gewünscht, dass so etwas tatsächlich mal passiert – vergeblich. Im Gegenteil, du ignorierst mich nur. Wir gehen in die gleiche Klasse, doch ich bezweifle, dass du mich je bemerkt hast. Es ist so verdammt traurig. Seitdem ich dich das erste Mal sah, liebe ich dich, doch du hast diese Gefühle nie erwidert. Wie auch, du weißt ja gar nichts davon. Ich bin so naiv, dachte immer, du würdest den ersten Schritt tun – verdammt! Dann, ganz langsam, begann ich an mir selbst zu zweifeln. Ist meine Liebe unnatürlich, gar pervers? Ist es falsch, wenn ein Mann einen anderen Mann liebt? Vielleicht, mein Engel, du bist viel zu schön, als das ich dich so beschmutzen könnte. Doch dann sprach ich mit ein paar anderen aus unserer Klasse. Sie sagten, du hättest einen Freund – meine Welt in Trümmern. Diese Erkenntnis schürte Hass in mir, puren und unendlichen Hass. Gegen dich? Gegen deinen Geliebten? Oder doch gegen mich selbst, weil ich zu feige war, dir meine Liebe zu gestehen? Ich weiß es nicht.

Wie jeden Morgen quäle ich mich aus dem Bett, schleppe mich ins Bad, um mir die Albträume der letzten Nacht vom Körper und aus dem Geist zu waschen. Essen werde ich nichts, ich habe in letzter Zeit überhaupt sehr wenig gegessen. Das ist alles deine Schuld! Ich hasse dich, aber ich liebe dich auch. Wie oft wollte ich meinem kläglichen Leben schon ein Ende setzten. Was bringt es mir denn … ohne dich. Bei diesen Gedanken fällt mein Blick wieder auf das Küchenmesser, welches auf dem Esstisch liegt. Soll ich es diesmal wagen? Ich Idiot, diese Frage stell ich mir doch jeden Tag und bin letztendlich doch zu feige. Aber heute nicht, heute werde ich es tun. Ich nehme das Messer und stecke es in meine Manteltasche. Ein letzter Spaziergang zum Strand, dort ist es schön. Das findest du auch, nicht wahr? Du bist oft dort und schon allein deswegen ist es ein guter Platz zum sterben. Vielleicht bist du sogar derjenige, der mich findet. Eigentlich will ich dir diesen schrecklichen Anblick nicht zumuten, doch vielleicht erkennst du mich ja. Vielleicht fällt dir ja ein, dass wir Klassenkameraden sind und du bedauerst meinen Tod ein wenig. Und wenn ich ganz viel Glück habe, dann nimmst du mich in den Arm und vergießt sogar eine kleine Träne für mich.
 

Es ist angenehm warm heute. Richtig schönes Wetter um spazieren zu gehen. Mir kam der Weg bis zum Strand noch nie so lang vor. Na ja, wahrscheinlich liegt es daran, dass ich ihn heute das letzte Mal beschreiten werde. Endlich bin ich da, doch halt … nicht … nein, was soll das? Warum bist du hier? Warum denn ausgerechnet heute? Macht es dir Spaß mich zu quälen? Hast du doch bemerkt, dass ich mich in dich verliebt habe und jetzt willst du dich über mich lustig machen? Du hast gespürt was ich vorhabe, nicht? Und du wolltest mir noch ein letztes Mal wehtun, richtig? Hast du tatsächlich bemerkt, wie sehr sich mein Körper nach deinem verzehrt? Hast du mein Herz und meine Seele schreien hören? Willst du jetzt meine Gefühle in der Luft zerreißen? Ich hasse dich! Aber … wenn ich dich da so stehen sehe, sehe wie der Wind mit deinem seidigen schwarzen Haar spielt – ich kann dir nicht böse sein. Oh Gott, bei den vielen wirren Gedanken in meinem Kopf habe ich gar nicht bemerkt, dass ich weitergelaufen bin. Jetzt bin ich nur noch wenige Meter von dir entfernt. Was mache ich denn jetzt bloß? Verdammt, zu spät, du hast mich bemerkt. Du drehst dich um, schaust mich an. Ich will wegsehen, doch ich kann nicht. Deine wunderschönen Augen haben die meinen fixiert und dann – dieses diabolische Lächeln! Ich hatte also Recht, du spielst absichtlich mit meinen Gefühlen. Wie kannst du nur?! Doch halt, jetzt, wo ich genauer hinsehe, wirkt dieses Lächeln warm und freundlich. Nein, jetzt wieder diabolisch. Was denn nun? Du machst mich wahnsinnig! Ich kann nicht mehr, ich halte das nicht mehr aus! Jetzt oder nie, ich gehe auf dich zu, ganz langsam. Du siehst mich verwirrt

an – wie süß du doch bist. Jetzt bin ich bei dir und schließe dich in meine Arme, wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Doch dann, plötzlich, ein Schrei. Warme Flüssigkeit fließt meine Hand hinab – Blut … dein Blut. Nein, das Küchenmesser, was hab ich getan? Du brichst zusammen, ich fange dich auf. Wir beide sinken zu Boden. Du hast Schmerzen, du spuckst Blut. Ich beuge mich hinunter zu dir, sehe in deine angsterfüllten Augen. Ich kann mich nicht zurückhalten – ich küsse dich, schmecke dein Blut und obwohl ich dir so etwas Schreckliches angetan habe, bin ich glücklich. Ich löse mich von dir und du hauchst deinen letzten Atemzug gegen meine Lippen. Jetzt realisiere ich es … du bist tot. Ungebremst strömen nun heiße Tränen meine Wangen entlang. Viel Zeit zum Trauern bleibt mir jedoch nicht, denn ich werde grob von hinten gepackt und hochgezogen. Wer ist dieser Kerl? Etwa dein Freund? Ich schätze schon, denn auch er weint. Er redet mit mir, nein, er schreit mich an, doch ich kann ihn nicht hören. Er schlägt mich, ich gehe zu Boden, doch ich spüre nichts. Er tritt immer weiter auf mich ein, erst nach ein paar Minuten lässt er von mir ab. Jetzt kniet er neben dir, streichelt dich, redet mit dir. Auch ich blicke starr auf dich, doch dann entdecke ich es – das Messer. Mit letzter Kraft hole ich es zu mir. Gleich sind wir wieder vereint, mein Engel. Keine Angst, ich lasse dich nicht allein. Kurz begutachte ich die Klinge – dein Blut klebt daran – wie schön es ist. Viel schöner als das Blut der anderen Menschen. Genug jetzt, ich setze es an, denke noch einmal an dich – ein stechender Schmerz. Jetzt sehe ich dich, genau vor mir, du rufst mich. Ich strecke meine Hand nach dir aus, meine Augenlider werden schwer … und dann … Nichts …
 

Ende
 

Ich hoffe mal es hat euch gefallen. Ich persönlich mag diese Story am liebsten, weiß nicht genau warum ...

Nun gut, Kommentare sind wie immer erwünscht.

ByeBye



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-03-20T11:30:48+00:00 20.03.2008 12:30
gute Story....^^
besonders das ende gefällt mir persönlich am besten..^^
Von:  KittyMolko
2007-04-14T11:49:49+00:00 14.04.2007 13:49
Da könntest du Recht haben, dabei will ich das gar nicht. >___< Aber es endet irgendwie automatisch immer wieder tragisch ... ^_^
Von:  TAsmodina
2007-04-13T23:44:27+00:00 14.04.2007 01:44
Du scheinst einen drang zu traurigen, nein eher dramatischen endern zu haben, ...mir gefaellts,.... wie immer! ^.^
Miau
Asmodina


Zurück