Hunger der besonderen Art
Titel: Hunger der besonderen Art
Teil: 1/1
Autor: Zero_Kiryu
Fanfiction: One Piece
Rating:
Warnung:
Disclaimer: Keine der hier auftretenden Personen aus dem One Piece-Universum gehört mir und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Fanfic.
Kommentar: Inspiriert durch den Song „Das Beste“ von Silbemond. Meine erste Fanfic zu One Piece. Viel Spaß beim Lesen! ^,^
Pairing: Zorro x Sanji
Hunger der besonderen Art
Schon seit einiger Zeit fühlte er sich auf Schritt und Tritt beobachtet. Fühlte einen stechenden Blick in seinem Rücken, immer wenn er das Deck betrat. Doch immer wenn er sich umsah, bot sich ihm dasselbe Bild. Nami zeichnete an ihren Seekarten, Ruffy, Lysop und Chopper veranstalteten irgendeinen Unsinn, Robin las und Zorro schlief wie üblich.
Er schalt sich selbst für seine seltsamen Gedanken. Wer auf diesem Schiff sollte ihm schon etwas Böses wollen? Sie waren eine Gemeinschaft, eine Crew, obwohl er diesen Schwerterheini desöfteren gerne mal über Bord kicken würde.
Allerdings hatte sich etwas zwischen ihnen verändert. Sanji wusste allerdings nicht, was. Seit geraumer Zeit schon ging Zorro jedem Streit mit ihm aus dem Weg, obwohl es vorher zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehört hatte. Hatte er so große Angst vor Nami, dass er nicht mehr auf Sanjis Sticheleien ansprang? Er wüsste nur zu gerne, was der Grund war. Doch wenn er ihn fragen würde, würde Zorro es ihm sicher nicht sagen. Also beließ er es dabei.
Er trat an Deck und zündete sich eine Zigarette an. Es war schon dunkel und die See peitschte um das Schiff, aber Sanji liebte es, hier draußen zu stehen, wenn es ein bisschen rauer zuging. Unbewusst wanderte sein Blick nach oben zum Krähennest. Dort sollte jetzt Zorro sitzen und Wache halten. Bestimmt schlief dieser Schwerterheini wieder, dachte Sanji grinsend.
Neugierig geworden, ob er mit seiner Behauptung Recht hatte, kletterte er schließlich zum Krähennest hinauf. Und tatsächlich: Dort saß er, schlafend, sich eine Decke um den Körper gewickelt. Sanji hievte sich mit einem Satz hinein und setzte sich ihm gegenüber. Zündete sich eine neue Zigarette an und beobachtete Zorro eine Weile nachdenklich. Wenn er schlief, wirkten seine Züge gleich viel entspannter, sinnierte er. Nichts deutete darauf hin, dass er einer der gefährlichsten Schwertkämpfer der Welt war. Sanji empfand bei diesem Gedanken ein klitzekleines bisschen Stolz, auch wenn er das niemals zugeben würde.
Sanji schrak aus seinen Gedanken hoch, als Zorro sich plötzlich rührte und verschlafen die Augen öffnete. Als er Sanji erblickte, glitt für einen Moment ein fast schon liebevoll zu nennendes Lächeln über seine Züge, bevor sich sein Gesicht wieder verfinsterte.
„Was willst du hier, Smutje?“
Sanji ging innerlich sofort in Abwehrstellung.
„Ich wollte mich nur davon überzeugen, dass du deine Aufgabe auch gewissenhaft erfüllst. Aber wie ich sehe, hast du schon wieder geschlafen.“
„Das geht dich gar nichts an.“
„Da hast du Recht. Ist ja nicht mein Problem, wenn wir an der nächsten Insel vorbeifahren, nur weil du nicht aufgepasst hast!“
Er blies den Rauch seiner Zigarette in die Luft, wo er sich sofort verflüchtigte.
„Das wird schon nicht passieren.“
„Ach ja?“
Zorro sah nun Sanji direkt in die Augen.
„Glaubst du mir etwa nicht?“
„Nein.“
Zorro musste ob Sanjis Offenheit grinsen. Das war es, was er an dem Smutje so liebte. Aber dieser sture, frauenliebende Esel würde ihn wahrscheinlich vierteilen, wenn er es ihm sagen würde. Wie sehr sehnte er sich danach, ihn in den Arm zu nehmen. Jetzt war die perfekte Gelegenheit, es ihm zu sagen, flüsterte eine leise Stimme. Doch Zorro schüttelte sie ab. Wenn er es ihm sagte, war er ein toter Mann.
„… hey… jemand zu Hause?“
Zorro schrak hoch – und sah sich direkt Sanjis wundervollen Augen gegenüber. Er errötete.
„Was ist?“
„Ich habe dich gefragt, warum du dich in letzter Zeit so merkwürdig verhältst. Gibt es dafür einen Grund?“
Ja, dich…
Sanji hockte immer noch direkt vor ihm.
„Nein, sollte es das?“
Es war Zorro unangenehm, dass Sanji ihm so nahe war. Er konnte das Verlangen, ihn in den Arm zu nehmen, ihn zu küssen, kaum noch unterdrücken.
„Das glaube ich dir nicht. Irgendetwas muss doch passiert sein, dass du…“
Es war passiert. Genau in dem Moment, als es passierte, war es Zorro so unangenehm, dass er beschloss, sich sofort das Leben zu nehmen, wenn es vorbei war. Er küsste Sanji! Den unverbesserlichen Weiberhelden Sanji. Den Sanji, der ihm noch nie ein freundliches Wort entgegengebracht hatte. Presste seine kalten Lippen auf den nach Rauch schmeckenden Mund des Kochs. Er zwang sich, seine Hände bei sich zu behalten, doch sie fanden wie von selbst den Weg um Sanjis Körper. Sanji war viel zu überrumpelt, um rational darüber nachdenken zu können, was Zorro da gerade tat. Küsste er ihn etwa? Aber warum? Als sich Zorros Arme um ihn schlangen, stieß er ihn von sich. Hielt sich eine Hand vor den Mund. Atmete schwer, weil Zorro ihm keine Möglichkeit gelassen hatte, zu Atem zu kommen.
„Was zum Teufel sollte das denn??“, knurrte er bedrohlich.
Zorro starrte ihn entsetzt an. Was hatte er getan?
Als Zorro nicht antwortete, warf Sanji ihm noch einen verächtlichen Blick zu und verließ dann das Krähennest.
Zorro legte den Kopf in den Nacken und seufzte. So ein Mist. Was hatte er sich nur dabei gedacht?
Nach langen Stunden des Nachdenkens schlief er schließlich wieder ein. Doch zur Ruhe kam er trotzdem nicht. Immer wieder quälte ihn der Ausdruck in Sanjis Augen, bevor dieser verschwunden war.
Sanji derweil hatte sich in die Küche zurückgezogen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Was hatte sich der Schwertkämpfer nur dabei gedacht? Wollte er ihn damit ärgern? Aber warum hatte er ihn dann so entsetzt angesehen, als er ihn von sich gestoßen hatte? Waren seine Gefühle vielleicht doch echt gewesen? Konnte es denn möglich sein, dass sich dieser arrogante Kerl zu ihm – Sanji – hingezogen fühlte? Sanji rauchte eine Zigarette nach der anderen, kam aber zu keinem Ergebnis. Er beschloss, Zorro in nächster Zeit erst einmal so gut es ging aus dem Weg zu gehen, damit so etwas nicht noch einmal passierte. Zorro würde das sicher genauso machen.
Am nächsten Morgen war Sanji nicht verwundert, als Zorro nicht zum Frühstück erschien. Er hatte nichts anderes erwartet. Allerdings begannen sich die anderen Sorgen zu machen, als er auch das Mittagessen ausließ und sich auch nicht von Nami zum Abendessen schleifen ließ. Er behauptete keinen Hunger zu haben und wollte lieber nach einer Insel Ausschau halten.
Als Sanji nach dem Abwasch am Abend das Deck betrat, hockte Zorro immer noch da oben. Er konnte dessen grüne Haare sehen. Er zuckte mit den Achseln und zündete sich eine Zigarette an. Ging zur Reling und lehnte sich dagegen. Einen Moment lang genoss er die Ruhe, die auf dem Schiff herrschte. Doch als er seinen Blick wieder zum Krähennest hinaufwandern ließ, war es mit seiner inneren Ruhe vorbei. Er seufzte und kletterte hinauf.
Blickte über den Rand und fand Zorro schlafend vor. Er schwang sich über den Rand und hockte sich vor Zorro. Kramte in seiner Tasche und holte einen verpackten Reisball hervor, den er vor Zorros Nase hin- und herschwenkte.
„Hey, Spinatschädel! Wach auf! Ich hab hier was für dich.“
„Verschwinde!“, knurrte Zorro aber nur unwillig.
Sanji stieß verächtlich den Atem aus und erwiderte: „Wenn du nicht bald was isst, muss ich dich leider mit Gewalt nach unten schleifen. Ich lasse niemanden in meiner Crew verhungern!“
Zorro sah auf. Blickte in diese wunderschönen Augen. Und schon war es wieder mit seiner Selbstbeherrschung dahin. Er wusste nicht warum, aber er konnte Sanji nicht mehr in die Augen sehen, ohne an den Kuss zu denken und sich vorzustellen, was passiert wäre, wenn er nicht unterbrochen worden wäre.
Unweigerlich wurde er rot, als er sich den weiteren Verlauf ausmalte. Sanji blinzelte überrascht. Was war denn jetzt wieder los?
Zorro lehnte sich nach vorn und versuchte, Sanji erneut zu küssen, was dieser aber in letzter Sekunde abwehren konnte.
„Sag mal, spinnst du? Was ist plötzlich mit dir los?“
Zorro packte eine von Sanjis Händen und legte sie sich an die Wange.
„Ich liebe dich, Schnitzelklopfer! Das ist los! Frag mich nicht, warum, es ist einfach so. Ich wünschte, ich könnte das abstellen.“
Sanji erstarrte. Hatte er richtig gehört? Zorro liebte ihn? IHN?
Er hatte sich so etwas ja schon gedacht, aber es war trotzdem noch etwas anderes, wenn man es gesagt bekam. Sanji sah Zorro direkt in die Augen, konnte eine stumme Bitte in ihnen lesen. Intuitiv riss er seine Hand von Zorro los, nur um ihn im nächsten Augenblick an sich zu ziehen und leidenschaftlich zu küssen. Zorro war davon so überrascht, dass er zunächst nicht reagierte. Er glaubte zu träumen, als Sanjis Zunge plötzlich versuchte, sich einen Weg in seinen Mund zu bahnen.
Bereitwillig öffnete er ihn einen Spalt und ließ Sanji eindringen. Schöner hätte er sich das gar nicht vorstellen können.
Als er jedoch versuchte, Sanji auszuziehen, stieß dieser ihn von sich.
Blickte ihn an und konnte die Traurigkeit in Zorros Augen lesen. Er zündete sich eine Zigarette an und lächelte dann entschuldigend.
„Lass mir noch Zeit, ja? Ich kann das jetzt noch nicht.“
Im nächsten Augenblick war er auch schon verschwunden, hatte den Reisball aber dagelassen.
Zorro lächelte, nahm den Reisball und aß ihn mit Genuss. Biss plötzlich auf Papier.
Er entfaltete den Zettel und konnte kaum glauben, was er las: Ich warte in der Küche auf dich.
Zorro blickte über den Rand des Krähennestes und machte tatsächlich einen Lichtschein in der Küche aus.
Er verlor keine Zeit und kletterte aus dem Krähennest, eilte zur Küche.
Als er die Tür öffnete, saß Sanji am Tisch und rauchte. Vor ihm standen Unmengen von Essen. „Für wen ist das alles?“
Sanji blickte auf. „Für dich! Was glaubst du denn? Ich habe doch gesagt, dass ich meine Crew nicht verhungern lasse!“
Zorro lächelte schief, setzte sich dann Sanji gegenüber an den Tisch und begann zu essen, während Sanji ihn dabei beobachtete.
Nach dem Essen war Zorro pappsatt. Er grinste Sanji an und meinte: „Das war sehr lecker!“
Sanji grinste zurück und meinte: „Wenn das so ist, hab ich vielleicht noch eine Überraschung für dich!“
Sagte es und öffnete betont langsam sein Hemd.
~+~Ende~+~