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E.M.U

After the last Concert...
von

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After the last Concert...

E.M.U. s First Story
 

Disclaimer:

Mit dieser Geschichte will ich kein Geld verdienen.

Ich schreibe sie ausschließlich aus Spaß und ohne böse Hintergedanken.

Ich habe keinerlei Rechte an bekannten Orten, Personen oder Namen.
 

Claimer:

Der Text dieser Slash-Fanfiction stammt ausschließlich von mir
 

Kurzbeschreibung:

Shounen-Ai -Eine Kurzgeschichte über die Mitglieder meiner japanischen Lieblingsband. Die Mitglieder sind allesammt in Japan sehr berühmte Synchronsprecher. - Es handelt sich um Hikaru Midorikawa, Nobutoshi Canna, Ryoutarou Okiayu, Daiskuke Sakaguchi und Hideo Ishikawa. Beide letzteren spielen nur kleine Nebenrollen. - Es geht darum, dass Ryoutarou unglücklich in Hikaru verliebt ist, Hikaru und Nobutoshi sind allerdings ein sehr glückliches Paar und lassen Ryoutarou kaum Luft zum Atmen...
 

A/N:

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Ryoutarou Okiayu zu lesen.

Für Fragen, Anregungen und Verbesserungswünsche bin ich immer offen und über mein Profil erreichbar.
 


 


 

~After the last Concert...~
 


 

„Wir hatten grade unser letztes Konzert gegeben. Hikaru-kun lag Nobutoshi-kun weinend in den Armen. Ich muss schmunzeln, wenn ich daran denke.
 

Aber da, bei diesem Konzert war etwas, was ich bis jetzt nicht beschreiben kann. Ein Gefühl tief in meinem Inneren. Ich werde die ganze Geschichte erzählen.“
 

„Hikaru-chan,“, lächelte Can-kun, „geht´ s wieder? Ich wusste ja gar nicht, das du dermaßen emotional werden kannst!“ Er reichte ihm sein Taschentuch. „Arigatou“ Hikaru-kun wischte sich die letzten Tränen weg, welche noch über seine Wangen huschten und schnaubte dann kräftig hinein.
 

Ich beobachtete die beiden in einem angemessenem Abstand. Ishikawa-kun und Dai-kun liefen noch ein Stück weiter hinter mir und unterhielten sich. Can-kun hatte währenddessen seinen Arm um Hikarus Hals gelegt und versuchte ihn aufzuheitern. Mir war ganz komisch bei diesem Anblick... „Sie geben ein schönes Paar ab, ne?“ Plötzlich lag eine Hand auf meiner Schulter und ein strahlender Hideo lächelte mich an. „ha.. hai...“ Mein Blick senkte sich betrübt gen Boden und nun sah mich Hideo besorgt an, „Hab ich was falsches gesagt?”, fragte er darauf.
 

Als ich merkte wie er mich ansah, riss ich mich zusammen, „nein“, ich lächelte, „Du hast recht. Sie ergänzen sich tadellos.“ Er guckte mich groß an, „Das meinte ich eigentlich nicht.“ Aber er ahnte, wie er mich jetzt verletzten würde, wenn er weiter sprach.
 

„Wie geht´ s eigentlich deiner Frau?“, wechselte er das Thema. „Na ja... nicht so besonders“
 

Diese Antwort hatte er nicht erwartet und ich sah ihm an, wie er sich innerlich für diese Frage ohrfeigte. Hideo sah nach einem kurzen Schweigen nachdenklich in den Himmel. Um die Stille zu unterbrechen ergriff ich das Wort: „Es tut mir leid das ich im Moment nicht so gesprächig bin...“ „Ach ist schon gut.“, erwiderte er. Dann ließ er von mir ab und rief Dai-kun zu sich. Ich ging wieder meiner Beschäftigung nach.
 

Hikaru-kun hatte aufgehört zu schluchzen und hielt nach dem nächstbesten Restaurant Ausschau. „Bestimmt will er sich mit Nobutoshi einen romantischen Abend zu zweit und einer Flasche Champagner machen..“, dachte ich. Als hätte Hikaru meine Gedanken lesen können, blieb er schlagartig stehen und drehte sich zu mir um. „Ryo-kun,“ rief er, „ wir wollten noch essen gehen. Hast du nicht Lust mitzukommen?“ Dann zwinkerte er mit dem rechten Auge und fügte hinzu: „ Alkoholfrei natürlich!“ „Hörst du? Wir beide werden gar nicht erst gefragt“, hörte ich eine Stimme hinter mir.
 

Dai-kun und Hideo hatten aufgeholt und grinsten um die Wette. (?) „Gomene!“, gab Hikaru zur Antwort, „ Wir dachten, ihr wärt schon anderweitig beschäftigt!“ Wieder hatte er diesen merkwürdigen Ausdruck im Gesicht. Es ist fast beängstigend, wenn man daran denkt, wie dreckig er grinsen kann. „Ist schon gut. Wir gehen zu mir nach Haus.“, sagte Hideo.
 

Dai-kun nickte freudig: „Da gibt’s nämlich lecker Sake!“ Ich lächelte die beiden *mit einem Schweißtropfen auf der Stirn* an und wendete mich wieder den beiden vor mir zu. „Geht klar! Ich bin dabei.“
 

- Und es sollte noch ein schöner Abend werden -
 

Es fiel mir unendlich schwer meine Gefühle für Hikaru-kun zu unterdrücken und dabei noch zusehen zu müssen, wie Nobutoshi-kun immer einen Millimeter näher an ihn rückte, bis er letztendlich wieder seinen Arm um Hikarus Schulter legte. Dieser schien es nicht einmal zur Kenntnis zu nehmen. Aber ich gab mir alle Mühe nicht aufzufallen und passte mich, so weit ich das könnte, an die Beiden an.

Als Can-kun sich für einen Moment entschuldigte sah Hikaru-kun mich wieder so komisch an. Ich senkte meinen Blick, um ihm auch ja nicht klar machen zu müssen, wie ich in diesem Augenblick empfand. Aber er schien es auch so irgendwie zu merken. „Was ist mit dir, Ryo-kun?“, fragte er mich mit einem sorgenden Tonfall, „Du bist schon die ganze Zeit so merkwürdig. Ist irgendetwas vorgefallen?“ Ich schüttelte den Kopf und merkte nicht, wie Hikaru sich meinem Gesicht näherte. Er streichelte mir mit der Hand sanft über meine etwas erröteten Wangen. Ich wagte es nicht mich zu rühren. Dann versuchte ich aber doch von mir abzulenken.

„Du verstehst dich ja wirklich gut mit Nobutoshi-kun“, stammelte ich. „Ja,“ er lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf „wir haben schon daran gedacht eine eigene Band zu gründen.“ „Was??!“ Für diesen Aufschrei hätte ich mich am liebsten gleich wieder entschuldigt, aber Hikaru-kun war schneller: „Ist das schlimm?”
 

„N, nein! Tut mir leid! I, Ich wollte nicht so reagieren!“, bat ich um Verzeihung. „Ich war nur etwas überrascht“ Er lächelte, „Sah mehr wie `blankes Entsetzen´ aus.“ „Wie soll die neue Band denn heißen?“ Ich wagte es gar nicht erst meinen Blick zu heben und ihm direkt in die Augen zu schauen. „Na ja... wir hatten an einen Namen wie ` Zero Pheonix´ gedacht. Klingt gut, hm?“ „Ha, hai...“, nickte ich heftig. „Eines würde mich aber auch interessieren:“ „Ja?“ Nun sah ich ihm in die Augen. Zum ersten Mal betrachtete ich diese schönen dunklen Augen bewusst und es huschte mir heißkalt den Rücken runter. „Du wirkst so schüchtern. Was ist los? Bist du verliebt?“ Ich wurde nun vollends rot im Gesicht. Er schaute verwundert. Wenn er wüsste, dass er der eigentliche Grund war...
 

Gott sei es gedankt, tauchte Nobutoshi wieder aus der Herrentoilette auf und setzte sich wieder guter Dinge zu uns an den Tisch. Erst schaute er zu mir, dann sah er Hikaru fragend an: „Was hast du mit Ryo-chan gemacht? Sieht aus als wenn du ihm sonst was erzählt hättest. Du kochst ja, Ryo-chan. Am besten du schnappst mal frische Luft! Das wird dir sicherlich gut tun.“, riet er mir. „Ja, das wird es sicher...“
 

Ich erhob mich und wollte mich entschuldigen, doch Hikaru-kun fasste mit sanfter Gewalt mein Handgelenk. Erschrocken sah ich mich um. Hikarus immerlächelnder Gesichtsausdruck wurde ernst. „Du siehst wirklich nicht gut aus, soll ich dich nach Hause bringen?“ Ich wusste nicht wie mir geschah. Ich sah nur Nobutoshis entgeisterten Ausdruck auf dem Gesicht und einen sich um mich sorgenden Hikaru. An das, was danach geschah, kann ich mich nicht mehr besinnen. Mir war schwummerig vor den Augen... und unendlich heiß...
 

Zu mir kam ich auf einer Couch und der Geruch, welcher mich umgab, kam mir so seltsam bekannt vor. „Ich muss geschlafen haben“, dachte ich laut und rieb mir die Augen. „Aber wo bin ich denn?“ „Du bist wach!“, hörte ich plötzlich eine Stimme außerhalb meiner Gedanken, „Geht es dir wieder besser?“ Diese Stimme kannte ich besser, als die meiner Frau, und wusste auch ohne etwas zu sehen, zu wem sie gehörte. „Midorikawa-san?“, fragte ich zur Sicherheit. „Och, nenn mich bitte nicht so. Schließlich zählst du zu meinen besten Freunden.“
 

Mit einer Jogginghose bekleidet und einem Handtuch um den freien Hals geschwungen, ließ er sich auf den gegenüberstehenden Sessel fallen. Dabei seufzte er tief schloss die Augen und massierte sich mit drei Fingern die Stirn. „Habe ich lange geschlafen?“, fragte ich nervös, während ich unbewusst auf seinen Oberkörper starrte. „Na ja... wie lang empfindest du vier Stunden?“ Er lächelte. „Tut mir leid...“, entschuldigte ich mich. „Ach, schon gut. Du hast wenigstens geschlafen. Ich habe kein Auge zugetan. Dir beim schlafen zuzuschauen fand ich interessanter!“
 

„Wie?“
 

„Du brauchst ja nicht gleich wieder so rot zu werden!“ „Was ist jetzt eigentlich mit Nobutoshi-kun. Er sah ja nicht besonders glücklich aus, als wir gegangen sind.“, fragte ich. „Hey! Das wird er schon verkraften. Ich finde, er ist in letzter Zeit sehr aufdringlich geworden, ne?“ Mein Blick wanderte über den Fußboden. Ich lächelte. „Ihr hattet noch etwas vor, nicht wahr?“ „Nun ja...“ Hikaru sprach nicht weiter. „Schon gut.“ „Wie gesagt, das wird er schon verkraften.“, wiederholte er. Ich fand den Augenblick irgendwie passend, um ihm nun endlich zu gestehen, was ich für ihn empfand. „Mido... Hikaru-kun.“, setzte ich an. „Ja?“ „... Ich weiß nicht wie ich es sagen soll... vielleicht ist es auch unangebracht... aber jedes Mal... wenn ich dich ansehe, deine Stimme höre, oder du gar mit mir sprichst fühle ich mich so ... wie kann ich es ausdrücken... gefangen.“
 

„Gefangen?“
 

Ich nickte. „Wenn ich das richtig verstanden habe, dann meinst du damit...?“ Er sah mich verwundert an und begann zu lächeln. Er stand auf und setzte sich zu mir, nahm meine, auf dem Schoß gefalteten Hände und sah mir in die Augen. „Wie süß.“, sagte er.
 

Ich schwieg und drehte meinen Kopf zur Seite, doch er wendete ihn wieder so, dass mir nichts anderes übrig blieb, als ihn anzuschauen. Ich hätte nie damit gerechnet, dass... Er küsste mich vorsichtig. Doch auch wenn ich mich erschrak, ich zog nicht zurück, oder wehrte mich auf irgendeine Weise. Ich ließ es einfach geschehen. Es war ein sehr langer und zärtlicher Kuss.
 

„Hi, Hikaru...sama...“, stöhnte ich leise. Er lächelte mich an, „Sag nichts.“ Ich wollte auch nichts sagen. Ich wollte einfach nur in seinen Armen liegen. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und er streichelte mir sanft durchs Haar. „Es fällt schön und ist nicht so strohig wie meines.“ Er umarmte mich und wir saßen eine Ewigkeit einfach nur so da. „Hi... karu...“ , seufzte ich leise. Er ließ etwas lockerer und sah mir tief in die Augen: „Was möchtest du mir sagen?“ „Ich... ich möchte...“ Ich wollte es nicht aussprechen, doch er wusste was ich sagen wollte. Ich hatte noch immer den Anzug vom Konzert an. Wahrscheinlich hatte Hikaru nicht gewagt ihn mir, ohne meine Erlaubnis auszuziehen. Doch nun gab ich sie ihm. Er knöpfte das schwarze Hemd auf, welches ich noch trug. Ganz langsam und ohne einen Blick in meine Augen zu versäumen. Mein Herz begann zu rasen. Sicherlich hatte ich lange auf diesen Moment gewartet, aber auch Angst machte sich in mir breit.
 

Wir waren seit langer Zeit gemeinsam im Geschäft und haben viele Filme zusammen synchronisiert. Er ist bereits ein Teil von mir geworden und ich wusste nicht, ob ich es lange ohne seine Anwesenheit aushalten könnte. Doch in diesem Moment, wo wir uns nahe waren, so nah wie nie zuvor, wusste ich, dass es nur für wenige Stunden sein würde. Schließlich gibt es da auch noch Nobutoshi. Diese Gedanken schmerzten mich und ich versuchte sie zu vertreiben... wenigstens für wenige Augenblicke... Wenigstens für so lange, wie ich bei ihm sein durfte...Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut. „Hi...“, setzte ich an, „Keine Sorge, ich werde nicht zu weit gehen.“, hauchte er. Hikaru küsste meinen Hals, dann meine Wange und schließlich mein Ohr. Das schien ihm auch ziemlich zu gefallen, denn davon ließ er nicht mehr ab. Seine Hände massierten sanft meinen (nun freien) Bauch. Ich seufzte laut und er wollte es auch so. „Lass mich deine Stimme hören“, flüsterte er immer wieder. Seine eine Hand ließ nun vom Bauch ab und wanderte über den Reißverschluss meiner Hose. Er öffnete

ihn und begann wieder, diesmal noch vorsichtiger, zu massieren. Diese Geräusche, welche ich ab diesem Zeitpunkt von mir gab, konnte man schon nicht mehr als Seufzen bezeichnen.
 

Lauter...! Lauter... !
 

Es klopfte an der Haustür. Wir schreckten zusammen. „W, wer kann das sein...?“, fragte ich mit zitternder Stimme. Hikaru verzog die Mine. „Eigentlich nur einer...“, grummelte er leise.
 

„Los schnell, zieh dich wieder an!“, rief er mir zu, während er sich auf die Tür zu bewegte.
 

„Hikaru-chaan!!“, hörte man es von draußen rufen. „Ich weiß das du da bist! Mach die Tür auf!!“ Langsam und nur für einen Spalt weit öffnete er die Eingangstür.
 

„Warum lässt du mich nicht rein?!“, fragte Nobutoshi-kun verärgert. Hikaru blieb nun nichts anderes mehr übrig als ihm mit den Worten: Ist ja schon gut, zu öffnen. Da ich noch nicht fertig war, tat ich so, als sei ich noch krank und legte mich schnell aufs Sofa. (Nachdem ich mir den Schweiß von der Stirn gewischt hatte).
 

Hikaru-kun wollte schon in Panik ausbrechen als er Nobutoshi-kun in das Wohnzimmer ließ. „Wa...“ Der Mund blieb ihm offen stehen. „Ich kann das alles erklären.“ Hikaru stellte sich vor ihn und fuchtelte ablenkend mit den Händen. „Nein“ Can-kun stieß ihn zur Seite. „Ryo-ch.. kun... wie geht es dir?“ Er kniete sich zu mir. „A, ach, es geht schon wieder...“, stöhnte ich leise. „Sicher? Warte, ich besorg dir einen kalten Lappen.“
 

Er stürmte los. Hikaru und ich atmeten auf. „War echt knapp...“ „ja...“, stimmte ich, immer noch schweratmend zu, „Ich lass euch jetzt allein. Er sah mich verwundert an, „Das kannst du nicht machen!“, fuhr er mich an. „Na gut... kann ich mich denn wenigstens hier irgendwo duschen, oder baden?“, fragte ich. „Klar, gleich neben an, diese Tür dort.“, wies er mich hin. Ich verschwand und ließ mir erst einmal ein entspannendes Bad ein.
 

Von hier aus konnte man gut lauschen. Nobutoshi war währenddessen wieder aus der Küche aufgetaucht. „Wo ist er hin?“ Hikaru antwortete ihm ruhig: „Er ist im Bad. Das tut ihm bestimmt gut.“, versicherte er. „Gut. Hikaru-chan... setz dich bitte kurz. Du musst mir mal eine Frage beantworten.“ „Was?“ Hikaru setzte sich neben Nobutoshi, welcher schon platz genommen hatte. Leider konnte ich nicht sehen was die beiden genau taten, aber ich konnte es mir lebhaft vorstellen.
 

Nobutoshi legte seine Hand auf Hikarus Knie. „Sag mir ganz ehrlich... hattest du was mit ihm?“ Er zeigte mit dem Finger auf die Wand, welche Bade- und Wohnzimmer voneinander trennte. „Wie bitte?“ Hikaru tat verwirrt und man konnte eine Spur der Empörung in seiner Stimme hören. „Was willst du mir da unterstellen?“ „Schon gut!“, Nobutoshi lächelte ihn an „Ich wollte nur sichergehen. Holen wir unser Date noch irgendwann nach?“, fragte er. Hikaru nickte. „When the right time comes.“ Can-kun küsste Hikaru. „Ich geh dann mal wieder.“ Can-kun erhob sich und zwinkerte ihm noch mal zu. „Und stell ja nichts mit dem lieben Ryo-chan an.“

Dann vernahm ich noch einen tiefen Seufzer bevor ich mein Bad endlich genießen konnte... Ich schloss die Augen, doch als ich sie nach einer geraumen Weile wieder öffnete saß Hikaru-kun, mit dem Zeigefinger im Badewasser rührend, neben der Wanne und schaute deprimiert auf sein Spiegelbild. „Ich habe ihn belogen...“, sagte er plötzlich in einem, sich selbst vorwerfendem Tonfall, ohne mich auch nur einmal anzuschauen.
 

Ich sah in mitleidig an. „Das hast du nur für mich getan... nicht wahr?“ Ohne mir wirklich zu antworten nickte er nur stumm. „War... es das auch wert?“ Erwartungsvoll hob sich mein Tonfall. Doch nicht wie ich erwartet hatte, sah er mich an und antwortete: ja, natürlich! Nein...“ er zuckte mit den Axeln und seufzte: „Ich weiß es nicht... wirklich...“ Ich senkte mein Haupt. Ich hatte ihn verletzt... sein Leben zerstört... was sollte ich nur tun? Eine einfache Entschuldigung hätte es nicht getan. Doch plötzlich erschrak ich. Hikaru sah mich nun an.
 

Er lächelte. Zwar konnte man unter diesem aufgelegtem Lächeln auch den Schmerz ablesen, doch er versuchte es zu überspielen. „Kümmere dich nicht weiter darum! Das biege ich schon irgendwie wieder hin!“ Dann küsste er mich auf die Wange und verschwand aus dem Raum. Dabei war doch eigentlich ich schuld. Schließlich habe ich heimliche Gefühle für Hikaru. Ich wusste wie sehr Nobutoshi ihn liebt... und wie sehr Hikaru ihn... Ich hatte einfach alles durcheinandergebracht... wäre ich doch nur bei meiner Frau geblieben. Hikaru-kun wollte doch auch nur das ich glücklich bin... Aber das er dafür seine Beziehung auf´ s Spiel setzte, hätte ich damals nie für möglich gehalten. Nun wusste ich es. Das wichtigste für ihn waren seine Freunde.
 

Ich beschloss zu gehen. Ich wollte Hikaru nicht noch mehr Sorgen bereiten. Also zog ich mich wetterfest an und verließ leise und absolut geräuschlos das Haus. So weit ich wusste, stand er grad in der Küche. Das war der richtige Moment um zu verschwinden.
 

Ich schloss die Tür hinter mir, lehnte mich dagegen und atmete tief ein und aus. Ich versuchte die Tränen, welche mir in die Augen schießen wollten zu unterdrücken... doch ich versagte.
 

Wie ein kleiner Junge, der ausgesperrt wurde ging ich in die Hocke und begann zu schluchzen und zu schniefen. Niemand hörte mich. Niemand war noch unterwegs. Niemand nahm mich wahr. Die wenigen, die noch von einem Discoabend nach Hause taumelten, bewegten sich laut lachend mit ihren fünf, sechs Kumpanen drei bis vier Meter von mir entfernt, vorbei.
 

Ich riss mich zusammen und ging in Richtung Heimat.
 

Am nächsten Morgen schreckte ich aus meinem Bett auf. Ich wusste nicht, wie ich hergekommen war... aber ich wusste... ich hatte verschlafen! Ungläubig riss ich die Augen auf, als ich die Uhrzeit von meinem Wecker ablas. „Ver.. Unser Treffen hat bereits angefangen!“, keuchte ich auf. So schnell wie ich konnte, packte ich meine Sachen zusammen, wusch mich und stopfte ein Stück Brot in meinem Mund . Danach stürzte ich aus der Tür und rannte los.
 

Es mag merkwürdig ausgesehen haben, denn die Menschen sahen mich mit Tellergroßen Augen an und mussten schmunzeln als ich an ihnen vorbei hetzte. Aber keine Zeit für Beschwerden.
 

Die Probe lief bereits seit einer guten Dreiviertelstunde. Hikaru saß deprimiert auf dem Fußboden während Daisuke und Hideo auf ihn einredeten, als würde sonst jeden Moment die Welt untergehen und Nobutoshi sang mit kräftiger Stimme den Song „Another Face, another live“ als ich in den großen Probenraum hereinplatzte. Alle drehten sich verwundert zu mir und lächelten mich fröhlich an. Außer Hikaru-kun. Er sah verträumt und etwas erleichtert drein.
 

„Tut mir leid... Ich, ich habe verschlafen!“, entschuldigte ich mich. „Schon gut!“, rief mir Can-kun zu, „Hauptsache, du bist wieder fitt!“ „Ryotaru-kun! Könntest du bitte Hikaru-kun sagen, dass das Leben nach dem Ende einer Band auch weitergeht?“, sagte Daisuke, der mich aus großen und ausdrucksstarken Augen ansah. „Er trauert immer noch“, fügte Hideo schulterzuckend hinzu. Ich sah verstört von dem einen zum anderen und verneinte diese Aufforderung durch heftiges Kopfschütteln. „Das schafft ihr schon!“ Nobutoshi kam auf mich zu und tippte mir auf die Schulter. „Selbst ich habe es versucht.“ Ich konnte den befehlenden Unterton in seiner Stimme hören und drehte mich zögernd zu Hikaru um, kniete mich zu ihm und versuche ihm gut zuzureden, bis er mich... küsste. Ich erstarrte. „Wie schön, dass es dir wieder gut geht.“, hauchte er. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen wie Can-kun das Mikrofon fallen ließ und die Hände zu Fäusten ballte. Schweigend verließ er den Raum.
 

Ich sah ihm hinterher, wollte ihm nachrennen, doch Hikaru hielt mich fest. „Lass ihn nur gehen.“ „Warum?“ Er sah mich verwundert an. „Warum tust du das?“
 

„Was?“
 

„Ich dachte du magst Can-kun? Seit ihr zwei nicht die dicksten Freunde?“ „...“, Hikaru schwieg. „Warum lässt du ihn jetzt einfach fallen und verletzt ihn, indem du mir vor seinen Augen so nahe bist?“ „Weil..“ Er suchte nach Worten. „Weil du...“ Er sprach nicht weiter. Ich drängte ihn sanft zur Seite, nachdem er immer noch schwieg und ging Nobutoshi nach.
 

Hikaru hielt mich nicht auf. Ich erreichte ihn noch bevor er das Gebäude verließ und packte ihn mit sanfter Gewallt am Handgelenk. Nobutoshi wehrte sich erst kurz, ließ dann aber erschöpft die Arme sinken, drehte sich zu mir um und verpasste mir eine schallende Ohrfeige. Ich stolperte zurück und hielt mir die schmerzende Wange. Can-kun´ s Wangen waren feucht und errötet.
 

Hatte er geweint? „Ca..“, begann ich, doch ich durfte jetzt nichts sagen. „Ryo-chan... warum, warum macht er das...?“, fragte er mich schließlich, „Warum tut er mir weh?“ Ich senkte meinen Blick. „Ich weiß es nicht...“ Can-kun streckte die Hand aus, doch ich wich einige Zentimeter zurück. Sein Blick war aber so traurig und verloren.
 

Abermals streckte er dann seinen Arm aus und strich mir über meine errötete Wange. „Es tut mir leid...“ Ich konnte es ihm nicht verübeln. Was hat sich Hikaru nur dabei gedacht? „Can-kun, ich... ich werde wieder zu meiner Frau zurückkehren... vielleicht vertragen wir uns ja wieder... und .. vielleicht versteht Hikaru-kun auch... warum.“ „Sehen wir uns wieder?“, fragte er, ohne sich über meine Entscheidung sonderlich zu wundern. Ich nickte. „Sicher... aber gebt mir und euch Zeit.“
 

Vielen Dank... Du bist wirklich ein echter Freund.“ Er lächelte schwach. Dann ging ich an ihm vorbei nach draußen...
 

Can-kun wurde schwindlig und er taumelte zurück in den Probesaal. Sein Gesicht war immer noch nass von seinen salzigen Tränen. Hikaru sprang instinktiv auf und half ihm. Er fragte gar nicht mehr nach mir. Hikaru hatte es endlich eingesehen. Wenn es jemanden für ihn gab, dann Canna Nobutoshi-kun.
 

Natürlich haben wir uns danach noch oft gesehen, sind ja schließlich dicke Freunde. Und das werden wir auch ewig bleiben!
 

Okiayu Ryoutarou



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