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Schule, Jungs und andere Probleme - Alltagsleben eines Mädchens

ö.ö Teenagerleben halt.
von

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ôo xD

Das Zimmer war erstaunlich ordentlich. Die Wände waren weiß gestrichen, hier und da lockerten farbige geometrische Formen etwas auf. Vor dem Bett lag ein dicker Teppich.

„Na, wie findest du meine Räuberhöhle?“, schnurrte Tim. „Besonders das Bett ist furchtbar kuschelig!

Kam es mir nur so vor, oder betonte er Bett und kuschelig besonders?!

„Setz dich doch. Komm, zieh doch diese unbequeme Jacke aus.“, wartete er meine Antwort gar nicht erst ab. „Na, die Weste da ist sicher noch unbequemer, oder? Komm, gib sie her, ich häng die zwei Sachen für dich auf!“

PANIK!!!

Aber dann erinnerte ich mich daran, was Janni mir gesagt hatte bevor wir losgegangen waren: „Lass dich nicht einschüchtern, im Gegenteil, mach als ob er dir gefällt!“ War ja wirklich schrill, wie der Typ ranging. Nur Mut!

Kreisch, ich hab aber so ne Angst!

>Denk an Janni’s Worte!< hämmerte ich mir selbst ein. Leichter gesagt als getan! Wenn einen ein solcher Fettkloß auf diese Weise anmachte, war es nicht leicht, eine Rolle wie meine überzeugend weiterzuspielen; wenn man kurz davor war, vor Ekel aufzuschreien, schon gar nicht!

„Ja, häng sie ruhig auf. Komm setz dich zu mir, das Zeugs für Timon kannst du mir immer noch geben.“, hauchte ich. Innerlich ekelte ich mich zu Tode. Wieder fühlte ich mich wie in der Höhle des Löwen, eingeschlossen mit diesem hochpubertierenden Etwas!

Leicht überrascht näherte sich Tim mir und setzte sich neben mich.

„Komm ruhig ein bisschen näher, ich beiße nicht!“, kicherte ich.

Er rückte näher. Jetzt fasste er nach meinen Haaren! „Ich liebe blonde Haare!“

„Ich auch...“, schnurrte ich und strich über seine dünn am fetten Schädel liegende Haarpracht. Das war natürlich gelogen, blonde Haare fand ich bei Jungen einfach zum Kotzen, absolut ätzend. Schüttel, gab es etwas hässlicheres als platte, blonde Haare bei einem Jungen?

„Vicki, ich...“ Er näherte sich meinem Gesicht. Ich schloss die Augen. Nicht, wie er wohl dachte, um einen Kuss richtig genießen zu können, sondern um meinen Ekel in Grenzen zu halten. Genau in diesem Moment klopfte es. Dankbar wollte ich aufspringen um die Tür aufzumachen, aber er hielt mich fest.

„Wir sind nicht da!“, flüsterte er mir ins Ohr und zog mich sanft aufs Bett zurück.

Bevor ich noch irgendwas sagen konnte, schmatzte er mir einen Kuss auf den Mund, und ehe ich mich versah, fummelte sich schon seine Zunge durch meine Lippen.

Heftig stieß ich ihn zurück. „HEREIN!“, schrie ich schrill, um ihm nur ja nicht die Chance zu lassen, mich noch mal zu... , nein, nur nicht dran denken!

„Du, Vicki, wir sind fertig, kommst du?“ Kirsty, Gott sei dank!

„Ja, ich komme!“, rief ich erleichtert und holte mir meine Jacken und sagte zu ihr: „Geh schon mal, ich komm dann nach!“ Sehr wohl war mir dabei nicht, aber es musste sein. Kaum war Kirsty draußen, hauchte ich Tim entgegen: „Da, meine Handynummer! Guck nicht so entgeistert, ich hab dich nur weggestoßen, weil ich nicht wollte, dass jemand was bemerkt. “, und stopfte ihm einen vorbereiteten Zettel mit der Nummer in die schweißnasse Hand. Igitt! Kotz, ich musste unheimlich aufpassen, dass ich Tim nicht über die Hose reiherte.

„Ich darf doch noch Fotos machen? Eins für den Stammbaum, eins für mich!“

Klick- klack- wrrr! Der Fotoapparat.

„Tschauii!“ – du Idiot!“, setzte ich noch in Gedanken dahinter. Dann schlüpfte ich durch die Tür und lief zu Kirsty und Janni. Zusammen verabschiedeten wir uns von Kirstys Tante und verließen das Haus.

„Na, was war?“, platzte Janni raus, kaum dass wir einige Schritte gegangen waren.

„Er hat mich besabbert! Seine Zunge hats sich wohnlich in meinem Mund eingerichtet! Vielen Dank auch, dass du bei diesem Umzug in meine Mundhöhle den Immobilienmakler gespielt hast!“, fauchte ich sie an und spuckte auf die Straße. Pfui, der Geschmack ging mir einfach nicht mehr aus dem Mund! Ob ich es zu Hause einfach mal mit Scheuermittel oder Seife versuchen sollte?

Janni machte meine Motzattacke nichts aus, jedes Mammut hätte sie um ihre dicke Haut in solchen Fällen beneidet.

„Ach komm, besser konnt’s doch gar nicht klappen! Der frisst dir aus der Hand! Außer ein paar Schmatzern soll ja auch gar nichts passieren. Nur so viel, dass deine Mom Tim für deinen neuen Freund hält. Heute kriegst du erst mal dein Handy wieder, dann kannst du Tim vollsülzen, ohne dass du seine Hormonwallungen zu spürn bekommst.“

Nein, was hatte Janni heut mal wieder 'ne Sprache drauf. Da sollte man gar nicht meinen, dass sie in Deutsch auf 1+ stand! Kirsty hatte wohl das Gleiche gedacht, denn sie kicherte: „Gut das Wüterich dich nicht so reden hört, deine 1+ währst du dann ziemlich schnell los!“ Dann bedrängte sie mich, meine Horrorerlebnisse mit Tim in allen Einzelheiten zu erzählen, was ich, trotz der Gefahr mich vor Übelkeit zu übergeben, dann auch machte.
 

Zu Hause ging ich schnurstracks zu Mama. „Mama?! Ich krieg doch mein Handy heute wieder! Gibst du’s mir bitte jetzt?“

Zwei Minuten später zog ich glücklich mit meinem Handy ab in Richtung Zimmer. Bis die neue Tür geliefert wurde, hatte Mama einfach einen leichten Vorhang an einer spontan über dem Türrahmen montierten Gardienenstange befestigt . Das hatte zumindest einen Vorteil: Timon konnte nicht mehr mit aller Kraft gegen die Türe bollern. Andererseits war das auch gar nicht mehr nötig, ein lauter Brüller durch meine allzu dünne Türabdichtung von ihm bewirkte das Gleiche wie sein Herumgebollere. Außerdem war es schwierig abends einzuschlafen, wenn die Töne von Timons geliebtem Techno durch den Vorhang- wehten? Wohl eher den Vorhang durchbrachen!

Ich schaltete mein Handy an. Ach, was tat das gut, wieder den Flashsticker beim Anmachen aufleuchten zu sehen! Ich hatte mein Handy ganz schön vermisst!

Sofort piepte es.

5 Mitteilungen erhalten stand da. FÜNF? Die waren doch hoffentlich nicht alle von Tim?! Waren sie! Der legte ja ganz schön los!
 

Hi Vicki! Was machst du grade? Hast du Lust zu mir zu kommen? Seit vorhin denk ich nur noch an dich! Hab mich verliebt... HDGSDL Tim *Kiss*

Das wunderte mich. Er konnte sich die Bedeutungen einer Abkürzung merken?!

Hey Vicki! Hast du die erste Sms net bekommen? Ich hab gefragt ob du nicht zu mir kommen willst. Ich denk seit eben nur noch an dich. Ich hab mich in dich verliebt... Der Kuss war Spitze, du hast ihn doch auch genossen? HDL Mail back dein Schatz Tim *bussi*

Ui, der ging aber ran! Wenn der wüsste...

Vicki?! Was ist denn los? Warum schreibst du nicht zurück? Ich denk, du willst auch dass noch mehr passiert? Das eine kleine Küsschen reicht dir doch nicht etwa schon? Mail back *kleiner Schmatz* Tim

Aha, er wurde leicht wütend! Klang schon nicht mehr ganz so zärtlich, was er da schrieb! Hatte sogar das HDL vergessen!

Mensch Vicki, so langsam reichts! Wenn du kein Geld mehr auf dem Handy hast dann ruf noch mit dem Hometelefon an! Mir kams eben net so vor als ob du gegen ne Beziehung wärst!

Sieh an, sieh an! Der „Ton“ wurde schärfer! Ob der nicht langsam mal auf die Idee kam, dass mein Handy vielleicht aus war? Hätte er mich doch mal anklingeln sollen! Dann hätte er schon gemerkt, dass es ausgeschaltet war!

Vielleicht hast du dein Handy ja aus? Mein Handy is halb schrott, ich kann keinen mehr anrufen oder anklingeln, sonst hätte ich das längst gemacht. Also, dann schreib zurück wenn du dein Handy angemacht hast und die ganzen Sms bekommen hast. HDGSDL Tim

Ah! Deshalb hatte er mich nicht angeklingelt! Na dann wollte ich mich mal erbarmen und ihm zurückschreiben!

Sorry, dass ich jetzt erst schreib, aber meine Mutter hatte mein Handy. Ob ich zu dir kommen will? Was hast du denn vor, was Besonderes? Ich muss sowieso noch kommen, wegen dem Zeugs für Timon, du weißt schon... HDL Vicki

>Lieber nicht zu dick auftragen, sonst wird der noch misstrauisch!< dachte ich, während ich die Sms losschickte. Die Antwort kam sofort. Er habe nichts Besonderes vor, ich könnte doch einfach so vorbeikommen.

Pff, ja klar, einfach so! Die Absichten waren ja wohl klar. Schon wieder schlich sich bei mir die Vorstellung von dem kleinen süßen Kätzchen in der Höhle eines grapschlustigen Löwen ein. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen? Na ja, jetzt ließ sich nichts mehr ändern. Auf gut Deutsch: Ich stand knöcheltief in der Scheiße!

Trotz allem stand ich eine Viertelstunde später vor Tims Haustür und klingelte. Ich hatte mich ziemlich aufgebrezelt. Tieferer Ausschnitt als sonst, Minirock in extramini und wischfestes(!) Make-up im Gesicht. Tim öffnete.

„Hi! Wir haben Glück! Mama ist mit Nicki- weißt schon, meine kleine Schwester- in den Zoo gefahrn. Wir haben das Haus für uns!“

Ich war nahe dran, einen Schreikrampf zu kriegen! Allein mit dieser Presswurst? Ihm hilflos ausgeliefert? Was war, wenn er mich plötzlich überfiel? Ich hatte nicht zufällig einen Knüppel für den Notfall dabei? Irgendwo in den Tiefen meiner Minihandtasche?

Nein, hatte ich natürlich mal wieder nicht. Wie immer! Die wichtigsten Dinge im Leben hatte man (frau übrigens auch!) nie dabei. In welcher Handtasche fand man schon Knüppel und Pfefferspray?

„Schön, dass wir mal allein sind...“ Gut das ich dazu fähig war, genau das Gegenteil davon zu sagen, was ich dachte und fühlte! Anders hätte ich ihm wohl das eben Gedachte mit schriller Stimme ins fleischige Gesicht geschrieen.

Er ging voran und führte mich auf sein Zimmer. Dass er schon vorgesorgt hatte, sah man deutlich:

Er hatte die Vorhänge zugezogen und statt dem Glühbirnenlicht Kerzen angezündet. Allerdings wäre ich lieber vom kalten Glühbirnenlicht schockgefrostet worden, als in diese romantische Stimmung hier einzutauchen. Außerdem steckte ein Schlüssel im Schlüsselloch der Tür, der vorhin- Gott sei dank- nicht da gesteckt hatte. Auf dem Bett lag eine- unter anderen Umständen sicher sehr kuschelige und gemütliche- Samtdecke. Ich musste mich mit aller Macht davon abhalten, mich zu übergeben. Dass der anderes als knutschen im Sinn hatte, war ja wohl mehr als deutlich. Aber das ging zu weit. Meine Wäsche gehörte mir, da durfte kein anderer dran, höchstens Mama. Einer musste sie schließlich waschen.

„Komm, setz dich. Ach übrigens, die Bettdecke ist weich.“ Er grinste. Ich konnte die Schwingungen, die seine Hormone bei ihm auslösten, förmlich spüren. Waber, waber, schwing!



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