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A Christmas Story

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Cousins und sonstige Traumata

A Christmas Story
 

Kapitel #3
 

„Haido...Haaaiiiido...“ Die Stimme am Ohr des Langhaarigen versuchte sexy zu klingen. Der Effekt erreichte jedoch nicht unbedingt die Erwartungen des Sprechers. Anstatt des genussvollen Aufseufzens – der von unmittelbarer Paarungsbereitschaft kunden sollte – seitens des Angehauchten, verschluckte sich dieser vor Schreck durch diesen frechen Angriff auf sein Gehör.

Nicht, dass das trotzdem nicht als Paarungsbereitschaft (und Beweis einer unsterblichen Liebe) interpretiert wurde...
 

„...Masashi...wie bist du bloß herein gekommen...“ Der endlich zu Atem Gekommene begrüßte mit einem Ausdruck von Resignation seinen Cousin. Auch bekannt als die größte Nervensäge seit der Erfindung der Zahnbürste.

Seit Masashi – den Mutter Natur zum Ausgleich für fehlende Intelligenz mit einer Doppelpackung Arroganz ausgestattet hatte – das Haus der Takarais betrat, wurde Hyde zu seinem Lieblingsopfer auserkoren.

Seitdem wies der Langhaarige leichten Hang zur Paranoia auf. Kein Wunder, wenn mitten in der Nacht schlaksige Typen mit einem Strauß verwelkter Gänseblümchen (zweifellos selbst gepflückt) in deinem Zimmer stehen und verlangen, dass du sie auf der Stelle heiratest.

Nach diesem höchst traumatisierenden Vorfall hatte Hyde eine zwanghafte Angewohnheit, sein Zimmer jeden Abend abzuschließen.
 

Die Tatsache jedoch, dass auch Masashi nicht ungeschoren davon gekommen war – Hyde hatte ihm vor Schreck seine Tischlampe an den Kopf geworfen – hielt den Langhaarigen davon ab, seinem Cousin nicht SOFORT an die Gurgel zu gehen.
 

Ungeachtet der mangelnden Erwiderungen des Auserkorenen auf seine Liebeserklärungen
 

(„Haido! Meine einzige, meine ewige Liebe! Du Sauerstoff meines Herzens! Du Wärme meiner Zellen in kalten Nächten! Bitte! (Kniefall) Bitte! Nimm diese Rose als Zeichen meiner unsterblichen Liebe zu dir! Und geh endlich mit mir aus! BITTE!“

„...Masashi? Tust du mir einen Gefallen?“

„JA! Alles, was du willst! Dein Wunsch ist mir Befehl, Haido! Sag, zögere nicht länger! Ich werde alles in meiner Macht stehende tun!“

„Geh bitte vom Fernseher weg, ich sehe nichts.“

„...“)
 

weigerte sich Masashi aufzugeben.

Sein Cousin wies eine beeindruckende Ausdauer auf, was seine Bemühungen Hydes Herz zu erobern, anging. Sehr zum Leidwesen des Langhaarigen.
 

„Wie...wie ich rein gekommen bin? Durch die Tür natürlich! Du selbst hast sie mir aufgemacht...und dabei so verliebt-charmant gelächelt...Ich wusste doch, dass du meine Gefühle erwiderst! Warum kannst du es nicht zugeben? Wir sind füreinander geschaffen, wir – “
 

Der Langhaarige gähnte. Streckte sich. Kratzte sich am Hals. Goss sich etwas zu trinken ein. Aß noch ein Stück Fisch.
 

„...und genau deshalb sollten wir sobald wie möglich heiraten“, schloss Masashi mit einem triumphinierenden Grinsen seinen zehnminütigen Vortrag.
 

„Oh“, reagierte Hyde nach einer geraumen Zeit, von einer Welle erwartungsfreudiger Blicke überschwemmt. „Du bist endlich fertig? Wow. Ich glaube, du machst Fortschritte. Voriges Jahr hatte ich Zeit, mich zu duschen und umzuziehen...“

Diese mehr oder minder positive Erkenntnis seitens des Langhaarigen wurde auf eine – nicht wirklich überraschende, aber dafür umso faszinierende – Art und Weise interpretiert.

Mit einem lauten Aufschrei sprang Masashi hoch und rief:
 

„JAAAHHH! Hyde heiratet mich! Er hat „Ja“ gesagt! Er liebt mich!“
 

BONK.
 

Der Langhaarige hatte seine Stirn gegen die Tischplatte geschlagen. Er fühlte sich von seinem Schicksal verraten. Welchen Gott hatte er denn angepisst, dass sein Nervensystem solch eine schändliche Behandlung erfahren musste?! (...Irgendwo fing ein piepsiges Stimmchen im Inneren des Schülers „Ich bin ein Hyde, holt mich hier raus!“ zu grölen...Oha. Die Nebenwirkungen zeigen sich also schon...)
 

Das hüpfende Wunder mit der Geisteshöhe einer knienden Waldameise schien das Dilemma des Langhaarigen nicht wirklich zu stören. Lauthals wurden die entzückten Verwandten über die Einzelheiten der bevorstehenden Hochzeit und ihrer beider Beziehung aufgeklärt. Ein paar schafften sogar Glückwünsche herauszuslurren.
 

Als wäre überhaupt nichts geschehen (es war ein verzweifelter Versuch, diese Realität zu ignorieren), hob Hyde den Kopf und suchte den Tisch nach Essbarem ab – vielleicht gelang es ihm seinen Magen zu überzeugen, dass seine Wiederaufnahme der Nahrungsassimilation eine willkommene Abwechslung darstellen würde. (Der Magen schien da allerdings anderer Meinung zu sein.)

Erst als er über Gackts Blick stolperte – Verwirrung und Unmut kämpften um Dominanz – konnte Hyde seine Scheinheiligkeit nicht länger aufrechterhalten.

Vielleicht war auch die Vorstellung einer möglichen Reaktion des Blonden auf die vermeintliche Hochzeit („Sehr geehrte Damen und Herren, wir haben uns heute hier zusammen gefunden, um diese beiden jungen Leute vor und der Welt zu vereinen. Masashi, willst du Hyde zu deinem Mann nehmen, ihn ehren und lieben, bis der Tod euch scheidet?“ – Eine dunkle Stimme hinter Masashi ertönt: „Sag „nein“ oder stirb. Die Pistole ist geladen.“) höchst erheiternd.
 

Hyde lachte so sehr, dass er umfiel.

Von weiteren gelallten Glückwünschen (ein paar der Verwandten waren aufgewacht) bekam der mittlerweile Heulende nicht sonderlich viel mit. Die sanft rügend hochgezogene Augenbraue seiner Mutter dagegen schon. Immer noch kichernd erhob sich der Langhaarige. Begrüßt wurde er von einem wütend-verwirrten Blick Gackts (nun ja, so wütend wie ein verliebter Gackt eben sein kann...), was ihm spontan ein weiteres Giggeln entlockte. Hyde verbuchte innerlich triumphierend einen Punkt für sich – es kam sehr selten vor, dass der Blonde sich ärgern ließ. Selbst die traurige Bilanz der Siege dieser Kämpfe – Hyde 12, Gackt 238 – zeigte keinerlei des sonstigen verzweiflungsbedingten Einflusses auf ihn.
 

Ein verstimmter Gackt war ein Risiko wert – blitzende Eissplitter, raubtierhaft gespannte Haltung, bereit, sich auf das Opfer zu stürzen – wunderschön in seiner animalischen Urgewalt – und jetzt nur noch dem Ruf des Schlafzimmers folgen...Wie viel hatte er eigentlich heute getrunken gehabt? Ein Glas. Oder mehr? Wurde man von einem Glas betrunken oder lag es einfach daran, dass Langhaarige und Hydes keinen Alkohol vertrugen?
 

Ein dünner Arm, der sich ohne Vorwarnung um die Taille des Langhaarigen schloss, riss diesen effektiv aus seinen tiefsinnigen Überlegungen. Hyde konnte einen erschrockenen Ausruf nicht verkneifen, als ihm endlich bewusst wurde, dass die knochige Brust, an die er – bei dem Versuch, romantisch zu erscheinen – mit aller Macht gedrückt wurde, NICHT dem Blonden gehörte. (Ein paar Sekunden später erreichte Hyde die verzögerte Nachricht, dass der besagte Blonde ihm ja gegenüber saß...)
 

Und dieser hatte allem Anschein nach entschieden genug. Mit einem Ruck stand Gackt auf, ging um den Tisch herum und riss Hyde aus der unwillkommenen Umarmung. Bevor dieser sich für die Rettung in letzter Sekunde bedanken konnte, wurde er auch schon zu dem (auf einmal recht nüchternen) Publikum herumgedreht.
 

Uhoh.
 

Schlimmes war zu befürchten. Hyde schluckte.

Und der Blonde bestätigte seine dunkle Vorahnung.
 

„Nadeshiko-san, Satoshi-san, verehrte Gäste. Hyde will euch allen etwas sehr wichtiges mitteilen.“
 

Was für eine Frechheit! Wie konnte Gackt es wagen? Zuerst Erpressung und dann...so etwas!

Diese Wut hielt jedoch nicht lange – Hyde fand sich zunehmend der Schwierigkeit gegenüber, überhaupt erst auf den Blonden wütend zu sein.

Irgendwie verunsichernd, das Ganze. Ach, die guten alten Zeiten, wo Krakeleien zwischen ihnen beiden an der Tagesordnung standen! Hyde vermisste sie ab und an.

Schweigende Verwandtengesichter begleiteten den inneren heroischen Kampf Hydes. Dieser drehte sich um und verließ das Wohnzimmer.
 

„...Haido?“ Ein verletztes Flüstern in der Stille. Ratloses Murmeln unter den Gästen – das jedoch noch ratloser wurde, als Hyde wieder in das Zimmer zurückkehrte. Und ein erleichtertes Lächeln seitens des Blonden. Der Langhaarige grinste schelmisch.

Er zog seinen Stuhl in die Mitte des Raumes, setzte sich, stimmte in aller Seelenruhe seine mitgebrachte Gitarre.
 

Es war unglaublich.
 

Stundenlang hatte er sich mit allen möglichen Ausgängen dieses Gesprächs (die meisten endeten mit einer Flucht in die Wildnis, wo sich Gackt und Hyde - sich mit Maden um rechtmäßiges Territorium streitend – tapfer durchschlugen) gequält.

Und jetzt, wo dieser Augenblick endlich gekommen war – von Aufregung keine Spur.

War das die Gewissheit, das Richtige zu tun und dennoch sein Innerstes geheimzuhalten? Oder waren es die Hände, die sich unauffällig, wohlige Wärme verbreitend, auf seinen Rücken legten?

Hyde wusste es nicht und es war eigentlich nicht so wichtig.
 

TBC
 

A/N: Je öfter ich es mir durchlese desto mehr verspüre ich das Bedauern, die Geschichte nicht bei dem belassen zu haben, was es war – ein unschuldiger Geistesblitz. Und was, um Gottes Willen, hat ein Masashi in meiner FF verloren?



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Earu
2008-02-25T16:31:43+00:00 25.02.2008 17:31
>Nachtrag<

„Sag „nein“ oder stirb. Die Pistole ist geladen.“


Der Satz is echt der Hammer. ich hab mich nciht mehr eingekriegt, als ich den gelesen hab und hing da auch noch ne ganze Weile dran fest. Haja, Ga-chan ...
Von:  Earu
2008-02-25T16:16:13+00:00 25.02.2008 17:16
Nicht doch, nicht doch! ich find die Story und deinen Stil echt herrlich und der Cousin war verdammt nochmal der Brüller schlechthin ^^ Wie jkann ein Mensch nur so ein Ignorant sein? ... obwohl, ich kenn da auch so eine ^^"

Und Ga-chan im Eifersuchts-Modus *rofl*
Von:  Yami_no_Hikari
2007-01-29T19:28:35+00:00 29.01.2007 20:28
du erhoffst dir echt flames?
bei der story? (wo ich jedesmal vor lachen unterm tisch lieg egal wie oft ich se lese?)
bei dem schreibstil? (isch liebe ihn *_________________*)

wovon träumst du sonst noch?
schreib gefälligst weiter xD ich will auch wissen wie es endet ^^ los pitel her *bfg*
Von:  cute-hasi_to_Mars
2007-01-23T20:14:41+00:00 23.01.2007 21:14
doch doch doch *stichel* schreib bitte weiter! ich fand das kappi zwar wirklich net so toll (was an masashi oder wie der hieß liegen kann)aber die story an sich is toll, mal was neues. Danke fürs informieren, bitte beim nächsten wida!
Und schreib weiter, jetzt kanns nur bergauf gehen *g*
Mach weiter so!!!!!!!!
Von:  Charline
2007-01-16T19:47:00+00:00 16.01.2007 20:47
also von mir kannst du keine flames erwarten...=__=
nicht mal wenn du mich für bezahlst!
*den berühmten beil heraushol* weiterschreiben!!
dieses kapitel war genauso genial, wie die beiden zuvor! Und dein ende war selbstverständlich typisch... immer an der richtigen stelle aufhören, das kannst du ja! >___< und was haidos cousin angeht...ich find den kerl lustig! XD
Fortsetzung! >_<
Bitte! ;_;
Denn ich weiß immer noch wo du wohnst! Muahahahahahahaha! XD
Ignoriers einfach und schreib bitte schnell weiter...=_=
Von: abgemeldet
2007-01-15T15:36:22+00:00 15.01.2007 16:36
das hast du ja mal wieder toll hinbekommen ! û___u
es wird echt immer schlimmer... *nick nick*
am besten hörst du einfach auf zu posten und wir vergessen, dass es diese Story je gab !
Ha ! Von wegen ! *anpoke*
So einfach kannst du nicht aufhören !
Bring gefälligst zu Ende, was du angefangen hast ! ò.ó
dieses kapitel is dir wirklich gelungen... XD~
ich mag es un Hydes Cousin Masashi is geil... *lol*
Freu mich auf's nächste ! *lach*


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