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James oder Sirius?

Geschichte einer Liebe
von

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„Wach auf, komm schon Lily, wach auf.“, Monas Stimme klang meilenweit entfernt. „Lily bitte.“ Eine andere Stimme kam dazu. Ich konnte sie aber nicht zuordnen. Das Einzige was ich wusste war, dass ich mörderische Kopfschmerzen hatte. Ich versuchte die Augen zu öffnen, um zu sehen wem diese wunderbare Stimme gehörte. Doch es ging nicht. Mir war schlecht und ich fühlte mich schwach. „Lily, mach die Augen auf.“, hörte ich Mona wieder. Ich versuchte es wieder und diesmal gelang es mir. „Mh…“, war das Einzige was ich zustande brachte. Ich schaute mich verwirrt um. Ich war auf dem roten Sofa im Gemeinschaftsraum und mein Kopf lag auf James Beinen. Mona saß an meinen Füßen und Sirius und Remus knieten vor mir. „Da bist du ja wieder.“, sagte Remus und grinste mich an. Ich versuchte es zu erwidern, aber es gelang mir nicht so richtig. „Ist dir noch schlecht?“, fragte James besorgt. „Nein es geht schon. Was ist denn passiert?“ Ich konnte beobachten, wie Mona und Sirius bedeutungsvolle Blicke austauschten, offenbar nicht sicher, ob sie mir auf die Sprünge helfen sollten. „Naja…“, fing Mona an. Sirius seufzte und dann hörte ich seine wunderbare Stimme ein weiteres Mal. „Du bist ohnmächtig geworden, als du das ganze Blut gesehen hast.“ Ich sah ihm in die Augen und in diesem Moment fiel mir wieder alles ein. „Ich muss zu Severus.“, sagte ich und setzte mich abrupt auf. Ich verlor den Boden unter den Füßen und fiel zurück in James Arme.

„Nicht so stürmisch, bleib lieber noch ein bisschen bei mir.“ Ich legte mich wieder auf seine Beine. „Vielleicht hast du Recht.“, stimmte ich ihm zu. „Übertreib es nicht, sonst kriegt sich James vor Freude gleich nicht mehr ein.“, sagte Sirius lachend. „Ey!“, rief James und versuchte Sirius einen Klaps zu verpassen. „Aufhören.“, murmelte ich und fuchtelte mit einer Hand zwischen den Beiden rum. Ich war mit einem mal so müde, dass ich mich nur noch an James kuschelte und schneller einschlief, als jemals zuvor.
 

Als ich wieder aufwachte war das Feuer im Kamin schon fast ausgebrannt. James Nase befand sich irgendwo in meinen Haaren und er atmete langsam und gleichmäßig. Ich spürte jeden Atemzug in meinem Nacken. Es war mir unangenehm und ich befreite mich vorsichtig aus seinen Armen, um ihn nicht aufzuwecken. Sirius schlief in einem Sessel und schnarchte leise vor sich hin. Ich überlegte einen Moment ob ich ihn wecken sollte, da er schon fast von seinem Sessel gerutscht war und mir klar war, dass er am nächsten Morgen ziemliche Nackenschmerzen haben würde. Doch er schlief so friedlich, dass ich ihm nur ein Kissen in den Nacken legte. Ich strich ihm über die Wange, er seufzte. Schnell ging ich in den Gemeinschaftsraum, da ich Angst hatte, er könnte aufwachen.
 

Am nächsten Morgen beim Frühstück war ich die ganze Zeit damit beschäftigt, Severus am Tisch der Slytherins zu suchen. Aber er war nirgends zu finden. Ich ging mit Mona zum Pflege magischer Geschöpfe Unterricht, wo wir immer ungestört reden konnten.

„Ich möchte zu gern wissen warum Severus gestern so heftig reagiert hat.“, meinte Mona, als wir unser Einhorn streichelten. Wir sollten möglichst unauffällig versuchen ihm ein paar Schweifhaare zu zupfen, da diese zurzeit immer öfter für neue Zauberstäbe verwand wurden. „Ich weiß auch nicht was mit ihm los ist. Er war ja noch nicht einmal beim Frühstück. Vielleicht sollte ich ihn in der Pause einfach mal suchen und ihn fragen.“ „Ja, das wird wohl das Beste sein.“, stimmte sie mir zu. „Aber ein bisschen Angst habe ich jetzt schon vor ihm. Schließlich war das kein harmloser Fluch, dass sah für mich sehr nach komplizierter schwarzer Magie aus. Wir sollten besser aufpassen, dass er uns eines Tages nicht auch so zurichtet. Jetzt wo so viele Zauberer, Hexen und vor allem auch Schulabgänger sich Voldemort anschließen. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass er auch dazu gehören könnte.“ „Ach Mona, doch nicht unser Severus. Ich gebe ja zu, dass seine Familie böse ist, aber er muss ja nicht auch so sein. Sirius Eltern haben schließlich auch etwas gegen Muggel und Blutsverräter, wie sie es nennen, stimmts?“ „Ja schon, aber Sirius verflucht auch keine Leute in der Öffentlichkeit. Ist schon komisch oder? Ich konnte seine Abneigung und den Hass gegen den Jungen, in seinen Augen richtig sehen. Es war als wäre er plötzlich von einer fremden Macht besessen gewesen. Also pass bitte, wenigstens ein bisschen auf dich auf, wenn du gleich mit ihm alleine bist.“, sagte sie ernst zu mir. Sie sah sehr besorgt aus und ohne Vorwarnung zupfte sie am Schweif des Einhorns das sich zutraulich an meine Hand schmiegte und nichts bemerkte. Mona zwinkerte mir mit einem siegreichen Lächeln zu und ging zu unserer Lehrerin, um ihr das Haar zu präsentieren.
 

Severus kann nicht böse sein. Mona irrt sich, dachte ich immer wieder auf dem Weg zur Bibliothek. Ich hoffte das Severus sich dahin zurückgezogen hatte.

Ich ging langsam durch die staubigen Regalreihen. Er war nirgends zu entdecken. Doch in der Nähe der verbotenen Abteilung stockte ich. Vielleicht war er da drin und suchte nach neuen Flüchen, die er an seinen Mitschülern testen konnte. Ich zerschlug diesen Gedanken und schämte mich sofort für ihn. Dann drehte ich mich zu einer Regalreihe um und zog wahllos irgendein Buch hervor. Es klatschte laut auf den Boden, als ich erschrocken zurück sprang. Hinter dem Spalt den das Buch in der Reihe hinterlassen hatte, blitzen Severus Augen zu mir hervor. Im nächsten Moment waren sie verschwunden und der leibhaftige Severus bog um die Regalecke. „Was machst du denn so ganz alleine hier?“ Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, dass mich wahnsinnig erleichterte. „Ich möchte gerne mit dir reden und hab dich deshalb gesucht.“ Meine Stimme klang ruhig, doch Severus bemerkte den Anflug von Angst in ihr. „Was ist los mit dir?“, fragte er vorsichtig. Wir setzten uns an einen Tisch und ich stützte meinen Kopf auf meine Arme und schaute ihm direkt in seine schwarzen Augen. Sie waren soviel dunkler als die Augen von Sirius, die in ihrem silbrigen Grauton nur so glänzten von Freundlichkeit und Abenteuerlust. Severus Augen dagegen sahen traurig, einsam und verschlossen aus. Mein Mut ihn nach dem vorigen Abend zu fragen schwand, als mir bewusst wurde, wie hilflos er doch eigentlich war. Alle hielten ihn für komisch und merkwürdig. Manche hatten sogar Angst vor ihm und mieden seine Nähe. James und Sirius hatten ihn in unseren früheren Schuljahren gerne mal auf den Arm genommen, doch ich hatte immer zu ihm gehalten. War ich seine einzig wahre Freundin in Hogwarts und sollte ich das jetzt wirklich durch eine kleine Frage, die ihn wahrscheinlich kränken würde kaputt machen?

Nur weil Mona mir ihr kleines Hirngespinst mitgeteilt hatte, dass mich für einen kleinen Moment verwirrt hatte? Nein, ich vertraute ihm und das war das Wichtigste. Severus riss mich aus meinen Gedanken. „Warum hast du mich denn gesucht?“ Er sah besorgt aus. „Ich wollte mich dafür bedanken, dass du dich gestern für mich in Gefahr begeben hast. Du hättest auch von der Schule fliegen können.“ „Ich wollte nur deine Ehre retten, das ist alles. Ich mag es nicht, wenn jemand so respektlos mit dir umgeht, Lily. Du hast zuviel für mich getan, ich konnte es einfach nicht zulassen.“ Er lächelte mich an, doch ich wusste, dass er nichts ernster meinte, als das was er gerade gesagt hatte. „Danke.“, sagte ich und stand auf. „Lily!“ Ich war schon fast aus der Bibliothek gegangen, als er plötzlich aufsprang und zu mir rannte. “Ich muss dir noch was sagen, aber...” “Was musst du mir noch sagen?“ Ich spürte seine Unsicherheit. „Nein, vielleicht doch nicht. Ich hab zuviel Angst dich zu verlieren, wenn ich es dir sage.“ Er senkte seinen Blick. Ohne zu überlegen fiel ich ihm in die Arme und drückte ihn an mich. „Du kannst mir alles erzählen. Ich mag dich so wie du bist, hörst du?“, flüsterte ich leise an seiner Brust. Er erstarrte, ich ließ ihn los. „Lass dir einfach Zeit.“ Und schon hatte ich mich umgedreht und war den Gang entlang gerannt, um einige Meter zwischen uns zu bringen.
 

Die Wochen verstrichen und draußen wurde es langsam kälter. Ich verbrachte viel Zeit mit Mona in der Bibliothek, wo wir lernten um unsere Lücken zu füllen, die wir allmählich in den einzelnen Fächern bemerkten. James verbrachte viel Zeit auf dem Quidditchfeld, da die neue Saison begonnen hatte und das erste Spiel nicht mehr allzu fern war. James erzählte uns, dass er von der Idee besessen war, in seinem letzten Jahr noch einmal den Pokal zu gewinnen. Doch das war für uns nichts Neues, da er uns das jedes Jahr aufs Neue erzählte. Und wir waren uns sicher, dass er seine Idee auch diesmal wieder verwirklichen würde. Remus und Sirius spielten jeden Abend mindestens eine Partie Schach, da Sirius einfach nicht akzeptieren wollte, dass Remus ihn jedes Mal schlug.

Severus war in Stillschweigen verfallen und verhielt sich so wie immer. Ich wollte ihn nicht nach seinem Problem fragen, da ich wusste, dass er mir aus dem Weg gehen würde. Und so vergingen immer mehr Tage, an denen ich mir Gedanken um ihn machte und mir die wildesten Dinge ausdachte.
 

Ich saß alleine in der Bibliothek und las ein Buch über Gegenflüche, dass unser Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste uns empfohlen hatte. Es war schon spät und draußen auf den Ländereien tobte ein Gewitter. Die Kerze auf dem Tisch vor mir flackerte, als ich hörte wie sich die Tür öffnete. Ich blickte auf und ein niedergeschlagener Severus stand vor mir. Er setzte sich und fing an zu erzählen. „Ich habe gerade eine neue Nachricht von meinen Eltern bekommen. Sie haben immer noch nicht verstanden, dass ich mich dagegen entschieden habe. Und sie werden es auch nie akzeptieren. Sie sind von dieser Idee besessen, dass ich in dieser Gesellschaft ganz groß werden könnte.“ Ich verstand nur die Hälfte von dem was er sagte, da er ganz leise sprach und mich auch nicht anschaute. „Wo gegen hast du dich entschieden?“, fragte ich ruhig. „Meine Eltern wollen unbedingt, dass ich auf die dunkle Seite wechsle und mich Voldemort anschließe. Aber das will ich nicht. Sie haben mich schon die ganzen Sommerferien mit diesem Thema genervt. Ich weiß nicht wie ich es ihnen klar machen soll, dass dieser Weg für mich falsch ist. Sie werden meine Entscheidung niemals akzeptieren.“ Für einen kurzen Moment war ich geschockt über diese Neuigkeit. Fing mich aber wieder, als ich seinen verzweifelten Augen sah. „Ist es denn so wichtig, dass sie deine Meinung akzeptieren?“ „Ach Lily, du verstehst das nicht.“, seufzte er. „Dann erklär es mir bitte. Ich möchte dir doch nur helfen.“ „Meine Familie ist wie ein Fluch, ich kann mich nicht gegen sie wehren. Egal wo ich bin, sie finden mich immer. Es hat gar keinen Sinn fortzulaufen.“ „Es hat immer einen Sinn seinen Standpunkt zu verteidigen.“ Ich legte meine Hand auf seinen Unterarm. „Für mich steht jedenfalls fest, dass ich niemals ein Anhänger von Voldemort werde. Ich werde dich niemals in Gefahr bringen Lily und Mary auch nicht.“ Ich stutze und schaute ihn mit großen Augen an. „Wer ist denn Mary?“ „Ach…vergiss es. Ich bin jedenfalls dankbar dafür, dass du mir zugehört hast. Bist eine wahre Freundin.“ Er erhob sich, klopfte mir auf die Schulter und ließ mich allein zurück. Ich war froh, dass ich ihm helfen konnte, auch wenn ich eigentlich gar nichts tun konnte. Stumm lächelte ich in mich hinein und nahm mein Buch wieder auf um weiter zu lesen.

„Unverzeihliche Flüche sind verboten, da sie großes Leid hervorrufen und sogar bis zum Tod führen können…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-12-23T19:41:38+00:00 23.12.2006 20:41
jutjut, klasse kapi
einfach großartig, dein schreibstil für eine ff ist nicht verbesserlich, ...wirklich! respekt!!!!!!!!
weiter schreiben, dass ist ja sooooo spannend....ablenkung pur von der realen welt!
*jubel* *schrei* *flipp aus* *tanz auf tisch* ...muss ich noch mehr sagen?
Von: abgemeldet
2006-12-23T18:18:05+00:00 23.12.2006 19:18
hehe, das kapitel find ich klasse ^^
tja... ich habs schon immer gewusst! es kann halt nur einer die nummer eins sein *stolz ist*
Von:  Arukas
2006-12-22T16:21:44+00:00 22.12.2006 17:21
oki, ich glaube mein voriger verdacht über severus
wird nicht eintreffen, sondern eher der neue...
...wobei ich mir den ersten auch gar nicht vorstellen konnte, aber irgendwie wies für mich einiges darauf hin, tut mir leid u.u"

jedenfalls finde ich das kapi super^^

remmüü...wir sollten mal schach spielen ^^
nein mal ehrlich, du freust dir sicher gerade nen ast, dass
du gewonnen hast!! gibs zu^^ (zumindest in der ff xP)

*nochmal daumen nach oben streck*
für das kapi^^


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