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FEAR

- Horrorstorys -
von

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Das Grauen im Spiegel

Eigentlich wäre heute für Kai ein Arbeitstag wie jeder andere gewesen, wenn heute nicht Halloween auf dem Kalender gestanden hätte. Heute mischten sich Vampire und Werwölfe wie selbstverständlich unter die Leute. Was an sich auch nicht weiter tragisch gewesen wäre, aber einige konnten sich eben nicht an die Spielregeln halten.
 

Daher gingen über Funk andauern Meldungen ein. „Schaut mal da vorbei...“, „Kontrolliert dort...“, die ganze Zeit über war es so in einem fort gelaufen. Und am Ende einer langen Nacht hatte er sich schon riesig über sein Bett gefreut. Er war auch schon mit dem Geländewagen auf halben Weg nach Hause, als noch eine letzte Meldung über sein Headset kam.
 

Pavel, einer seiner Jägerkollegen hatte in angefunkt. Er und Karl wären beim alten, verlassenen Herrenhaus draussen vor der Stadt und sie brauchten seine Hilfe. Er solle so schnell wie möglich her und hinunter ins Kellergeschoss kommen. Wo genau das Problem lag wollte er Kai sagen wenn er da sei.
 

Nun war er hier, scheinbar allein in einem stockdüsteren, katagombenartigen Kellergeschoss und kam sich aufs schlimmste veralbert vor: "Pavel? Karl?... Hey, Jungs... meldet euch! Ist das wieder einer von euren albernen Halloween-Scherzen?", zischte er in sein Mikro, doch er bekam keine Antwort. Aber irgendwo mussten die Beiden stecken, schliesslich hatte er ihren Wagen vor dem Haus stehen sehn.

Kai leuchtete mit einer Taschenlampe in dem unterirdischen Gemäuer herum. Leise darüber fluchend, dass er doch bloss sein Mikro hätte abstellen sollen bevor er fuhr, tapste er wieder Richtung Ausgang. „Verdammt, ich bin zu alt für eure kindischen Mätzchen! Macht doch was ihr wollt! Ich geh Heim!“ Mit diesen Worten wollte er eigentlich den Keller verlassen, aber dort wo er eigentlich den Ausgang vermutete, war nur ein weiterer Gang.
 

Eine gute dreiviertel Stunde später war der Jäger immer noch im Keller des Herrenhauses. Kai hatte sich trotz Taschenlampe und eigentlich zuverlässigem Orientierungsinn in den verwinkelten Gängen des Kellers verirrt. Er hatte schon daran gedacht aus einem der Fenster zu klettern, doch sie waren viel zu eng für ihn gewesen. Er hatte auch wiederholte male Versucht jemanden über Funk zu erreichen, doch niemand meldete sich. Sich eine Zigarette an zündend entschloss er sich daher, weiter nach einem anderen Ausgang zu suchen und gelang dann auch endlich in einen grösseren Raum. Doch kaum hatte er einen Fuss hinein gesetzt, begann das Licht der Taschenlampe zu flackern. Wahrscheinlich ein Wackelkontakt. „Shit! Und die beiden Kindsköpfe sitzen bestimmt daheim und lachen sich schief und krumm über mich!“, dachte Kai bei sich. Da ging das Licht auch schon ganz aus. Das einzige Licht das jetzt noch brannte, war die Kontrolllampe an seinem Headset und das wenige Mondlicht das durch die winzigen Kellerfenster hereinfiel.
 

„Das wird ja immer besser und besser! So ´nen wunderbaren Feierabend hatte ich schon lang nicht mehr!“, fluchte Kai nun lautstark und mit einem Hauch von Sarkasmus in die Finsternis hinein. Plötzlich knarrte vor ihm etwas auf dem alten Fussboden. Stand da jemand? Der Jäger versuchte mehr zu erkennen, was bei dieser miesen Beleuchtung jedoch mehr als aussichtslos war. Er glaubte allerdings sich gegenüber einen kleinen roten Leucht-punkt zu erkennen. Das Licht der Kontrolllampe des Mikros.
 

„Pavel! Karl! Spinnt ihr?“, rief er dem Licht entgegen, “Lasst mich hier unten herumirren wie eine Ratte und ihr macht es euch hier unten gemütlich oder was? Wartet nur wenn wir wieder in der Zentrale sind, dann gibt’s Son-derschichten für euch darauf könnt ihr Gift nehmen!“ Es war immer dieselbe Drohung gewesen die er den Beiden entgegnknallte, wenn sie wiedermal ihre derben Scherze getrieben hatten und jedes Mal hatten sich Pavel und Karl trotzdem eines gelacht. Dieses mal aber nicht. „Jungs?“ Keine Antwort. Kai hatte in seiner Jägerlauf-bahn ja schon einige schräge und skuriele Sachen erlebt, aber langsam wurde selbst ihm ganz anders zu mute.
 

Jetzt reichte es ihm! Entschlossen ging er dem kleinen roten Punkt vor sich entgegen wobei er gleichzeitig versuchte die Taschenlampe wieder in gang zu kriegen. Fast schon wütend schlug er sie dann auf seine Handfläche und tatsächlich ging das Licht wieder an. Und da musste er scharf bremsen. Jetzt verstand er auch, warum ihm niemand geantwortet hatte: Vor Kai stand ein riesiger Spiegel mitten im Raum, in dem sich das rote Lichtlein des Mikros gespiegelt und den er auch noch beinahe über den Haufen gerannt hätte. Hier war also definitiv niemand ausser ihm. Fast schon etwas enttäuscht von sich Selbst nahm er einen tiefen Zug von seiner Zigarette und murmelte seinem eigenen Spiegelbild zu: „Du wirst langsam zu alt, wenn du schon so weit bist das du dich vor deinem eigenem Spiegelbild erschreckst, Kai!“
 

„Skriiiiiiiiiiie-kscht!“ Wie vom Blitz gerührt zuckte Kai zusammen, zog seine Pistole und zielte in die Richtung, aus der dieser markerschütternde Laut kam. Es war eine Mischung aus schrillem Schrei, knurren und ächzen gewesen der widerhallte. Doch da war nichts. „Was zum Teufel…?“ Da, wieder ein Geräusch! Dieses Mal klang es wie ein leichter Flügelschlag, doch es gelang ihm nicht dessen Ursprung zu ermitteln. „Vielleicht haben ich euch dieses Mal doch tatsächlich unrecht getan, Jungs. Hier ist was ganz gewaltig faul!“
 

Hier stimmte tatsächlich etwas nicht, dass verriet ihm sein Gefühl als Jäger. Wie vielen Werwölfen und Vampiren war er nun schon mit Knarren und Klinge zu Leibe gerückt? Aus wie vielen verzwickten Lagen war er schon wieder raus gekommen? Und jetzt? Kai spürte wie ihm sein Herz bis zum Halse schlug und der kalte Schweiss von seinem Gesicht rann. Es war anders als sonst. Als würde ihm etwas die Angst regelrecht einimpfen. Das sich zum Knurren, Fauchen und Ächzen auch noch andere kuriose Töne mischten, wie z.B ein grässliches Schmatzen, die allesamt widerhallten und diese auch noch näher zu kommen schienen, verbesserten diesen Zustand auch nicht gerade.
 

Doch schon war es wieder still. So plötzlich das Getöse angefangen hatte, so endete es auch wieder. „Werd ich jetzt langsam Wahnsinnig? Spielen mir meine Sinne böse Streiche?“, überlegte Kai. Aber er wollte dem Frieden auch nicht so recht trauen. Vorsichtig ging er einen Schritt zurück wobei er an den grossen Spiegel anstiess. Den hatte er vollkommen vergessen. Er drehte sich zu ihm um, blickte in sein Spiegelbild… und mit einem mal wich alle Farbe aus seinem Gesicht. Seine Augen weiteten sich und die Zigarette fiel ihm aus dem vor entsetzen aufgerissenem Mund.
 

Was er dort im Spiegel sah, entzog sich seinem logisch denkendem Verstand. Dort, wo er vom Spiegel aus gesehen, gerade eben noch gestanden hatte, waren nun die teils skelettierten, blutverschmierten Überreste zweier riesiger, drachenähnlicher Bestien zu sehen,… und sie stimmten abermals zu ihren grausigen Gesang an. Die Geräusche schienen die ganze Zeit über aus dem Spiegel gekommen sein. In Kai machte sich nun endgültig Panik breit. „Das kann nicht sein!“, schoss es ihm durch den Kopf.
 

Der Jäger versuchte sich wieder zu fassen, machte einen beherzten Satz nach hinten, zielte mit seiner Waffe auf den Spiegel und drückte ab. PENG!... Doch der Spiegel zerbrach nicht. Es gab auch kein Geräusch des Aufschlags und abgeprallt war sie auch nicht! Sie war einfach verschwunden. Nun verlies ihn der Mut ein für alle mal und er wollte fliehen. Aber weit sollte er nicht kommen. Irgendetwas stand Kai im Weg, er stolperte darüber und stiess sich den Kopf.
 

Von dem Aufprall völlig desorientiert und mit vernebeltem Blick versuchte er sich wieder auf die Beine zu kriegen, doch es gelang ihm nicht. Die Taschenlampe war auf den Boden gefallen und leuchtete in Richtung des Spiegels. Kai blickte am Boden liegend in die Selbe. Eines der Biester stand direkt in der Scheibe… und streckte eines seiner knochigen Beine hinaus. Doch das realisierte der Jäger schon gar nicht mehr richtig. Da begann auch die Taschenlampe wieder zu flackern bevor sie dann doch komplett ausging. Alles wurde schwarz, Kai viel in Ohnmacht… „SKRIIIIIIIII!“
 


 

ENDE (?)



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Aiseki
2008-11-10T03:27:58+00:00 10.11.2008 04:27
Find ich sehr gut geschrieben, vor allem weil es sich sehr flüssig liest.
Okay, die paar wenige Rechtschreibfehler haben mich teilweise zum grinsen gebracht ("katagombenartigen"), aber wie gesagt, waren nur ein paar.

Sonst fand ich die Story auch sehr gut. Nur das offene Ende nervt, wegen dem nicht vorhandenen nächsten Kapitel - also schreib mal weiter :>
Von: abgemeldet
2008-02-20T20:05:24+00:00 20.02.2008 21:05
Ich liebe den Titel deiner Story!
Ich liebe die Story!
Du musst schnell weiter schreiben!
BITTE!!!
Von: abgemeldet
2007-12-01T16:26:43+00:00 01.12.2007 17:26
Wirklich deine Story ist toll also schreib schnell weiter!
Von:  Caya
2007-10-03T17:50:07+00:00 03.10.2007 19:50
Das einzige was gerade durch meinen Kopf geht ist:Scheiße,das war doch jetzt nicht das Ende?Das ist ein verdammter Scherz!?!

Bitte,schreib weiter!Es ist wahnsinnig spannend und wirklich gut geschrieben,der Spannungsverlauf ist toll aufgebaut und auch deine Beschreibungen haben´s in sich,man bekommt echt fast´ne Gänsehaut(hinter mir befindet sich ein Spiegel in Lebensgröße,bzw vom boden is fast an die Decke und..ich will mich nicht umdrehen^^°ich bin allein zu haus und werd heute nacht auf´m Weg ins Bad bestimmt das Licht namchen!)

Also,würd mich frueen wenn du weiterschreibst*favo*
Von: abgemeldet
2006-11-29T19:24:16+00:00 29.11.2006 20:24
hey bitte bitte schreib weiter!!!!
die ff is total gut!
mehr kann ich dazu gar nich sagen!!
deine Tarra
Von: abgemeldet
2006-11-06T20:49:01+00:00 06.11.2006 21:49
Was mir an der Geschichte besonders gut gefallen hat, ist ... na ja ... die Geschichte ... denn die Story (auch wenn sie leider nur kurz ist) enthält doch einige "Aha"-Momente, die eine Geschichte einfach braucht. Auch das schnelle Erzähltempo gefällt mir gut (auch weil mein Tempo leider deutlich langsamer ist, ich das aber gerne ändern würde ...seufz). Das schafft nämlich ebenfalls Abwechslung!

*Mit dem Kopf nicken tu* ... Stimmt! Der Schreibstil ist einfach gut. Der Text liest sich flüssig, ohne störende Bandwurmsätze, bei denen man am Ende nicht mehr weiss, womit er eigentlich angefangen hat (darauf reagiere ich momentan ziemlich allergisch *hatschi*, denn ich hab vor ein paar Tagen den Don Quijote tief aus dem Bücherschrank hervorgekramt ... ganze Halbseiten füllende Sätze in Altdeutsch ... *brrrr* )!

Find ich eigentlich auch komisch, dass man Fanfics nicht bewerten kann ... aber gut, dann eben so: Auch von mir natürlich eine glatte 1!
Von:  DIAMOND
2006-11-05T12:25:23+00:00 05.11.2006 13:25
*hust-hust*
Das ist also mein aller erster Fanfic-Kommi.

*hust-hust*

Also, habe ich das richtig kapiert? Ist er am Ende krepiert? Ich finde das Ende interessant. Ich lese, lese, und merke das es nur noch ein Absatz gibt, und gerate in Panik, dass die Geschichte vermutlich ein scheiß Ende hat, aber....jooo......ich war vom Ende doch dich ziemlich von den Socken.

Und du wirst immer besser in Schreiben. Immer professioneller. Im ernst. Das einzige was mich an dein Schreibstil bis jetzt ein wenig gestört hat, hat sich sehr verbessert. Also ich meine diese typische alltags Ausdrücke von dir wie z.B. Schimpfausdrücke die eher im Bayerischen Stil gehen. Ich hoffe du weißt was ich meine. Die wirkten nicht so professionell, und ich sage immer entweder alles auf Bayerisch oder alle auf Deutsch, aber misch-masch kommt glaube ich nicht so toll an. Aber das ist hier nicht mehr der Fall. Und ich verrate dir was.

Als ich gelesen habe, hatte ich auf einmal vergessen das die Story von dir ist, und ich dachte kurz es sei von irgend so ein Profi Schriftsteller. Im ernst!
Kann man Fanfics bewerten? Ich denke nicht.
Aber du bekommst von mir ne große fette 1 mit *


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