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Heilloser Romantiker

von

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Kapitel 16

Kapitel 16
 

Die harten Gesichtszüge dachte Rick immer noch auf sich zu spüren, die fast schwarzen Augen brannten sich in seinen Verstand ein. Er hatte diesen Mann noch nie gesehen, er konnte sich nicht erklären, weshalb er solch eine Wirkung auf ihn ausübte. War es dieser durchdringende Blick? War es seine harte, sehr männliche Erscheinung? Dieses markante Gesicht?

Völlig aufgelöst schloss Rick hinter sich die Tür und sank sofort gegen sie, glitt an dem hellen Holz hinab, bis sein Hintern den Boden berührte. Blicklos sah er sich in dem Spiegel schräg gegenüber an, erkannte zwar seine Silhouette, schaute aber durch sie hindurch… in die weite Ferne, in der es nur den Fremden und ihn selbst gab. Er fragte sich schon gar nicht, wie er es mit derart wackeligen Beinen überhaupt bis nach Hause geschafft hatte, denn es war sowieso unwichtig, vielmehr interessierte es ihn, weshalb ein anderer Mann außer Joe ihn unruhig werden ließ, ihm eine Gänsehaut bescherte. Nein, er fühlte keine Schmetterlinge im Bauch, wie auch, aber alles drehte sich in ihm, machte ihn ganz wirr und brachte ihn nur noch durcheinander. Die tiefdunklen Augen sahen ihn an, schienen sich förmlich in ihn hineinzubohren und wollten in seine Seele blicken. Vehement wehrte sich Rick dagegen, griff mit beiden Händen in den Teppich, krallte sich in ihm fest.
 

/Bloß nicht zulassen, dass er das bewerkstelligt! Darein darf seit zwei Jahren nur noch ein einziger Mensch sehen und das ist Joe!... nur Joe!/
 

Ein seichtes Vibrieren seiner Hosentasche entriss ihm das Bild des Mannes, was ihn kurz in sich zusammensinken ließ. Er fühlte sich mit einem Mal leer und ausgelaugt. Kraftlos zog er sich an der Türklinke hoch und schlurfte ins Wohnzimmer, wo er sich auf das Sofa legte. Vorsichtig glitt seine Hand in die Tasche seiner schwarzen, jeansstoffartigen Hose und holte das Handy heraus. Auf dem Bauch liegend und das Gesicht halb unter Kissen vergraben sah er aufs Display, öffnete anschließend die neu angekommene Nachricht.
 

’Wie läuft’s?’
 

Verständnislos starrte Rick die von Joe gestellte Frage an, bis es ihm endlich dämmerte, dass er sich ja mit ’Einsame Seele’, auch bekannt unter dem Namen Amelia, getroffen hatte. Mit einem Mal kamen ihm all die Erinnerungen vor dem überraschenden Zusammentreffen mit diesem großen, schwarzhaarigen Mann, und sie erschreckten ihn ein wenig. Amelia war ja einfach gegangen und er hatte sie nicht davon abgehalten. Wo sie nun wohl stecken mochte?

Rick zog eines der vielen Kissen gänzlich über seinen Kopf, versteckte sich im Schutz der Dunkelheit und wollte damit all den Erlebnissen des Tages aus dem Weg gehen, vor ihnen flüchten. Tief atmete er den Duft des Mobiliars ein, glaubte einen Hauch von Joes Aftershave riechen zu können und wog sich darin. Das Aroma, das in seine Nase kroch, betörte ihn und er sank in eine Welt hinab, in der er in Joes Armen lag und zärtlich von ihm liebkost wurde.
 

Stürmisches Klingeln ließ ihn zusammenzucken und er drückte das Kissen noch fester über seine Ohren.
 

„Keiner da“, murmelte er.
 

Es klingelte und klingelte, wollte partout nicht aufhören. Der schrille Ton hämmerte alsbald in Ricks Kopf und verleitete ihn dann doch aufzustehen. Brummig lief er zur Haustür und öffnete sie mit einem kalten „Ja?“
 

Joes grüne Augen besahen sich Rick, schweiften über seine gesamte Erscheinung und blieben an dem aschfahlen Gesicht hängen, das ihm sogleich Sorgen bereitete.
 

„Was ist passiert?“, fragte der Größere sanft.
 

Wortlos schlurfte Rick davon und warf sich wieder aufs Sofa, zog das Kissen erneut über seinen Kopf. Joe folgte mit deutlicher Verwirrung im Gesichtsausdruck, kniete vor Rick nieder und zupfte an einer Ecke des Kissens.
 

„Ri-ick?“
 

Der Dunkelhaarige erwiderte nichts, lag einfach nur da und ignorierte Joe und die ganze Welt. Sollte sich die Zeit doch weiterdrehen, doch ohne ihn! Er wollte jetzt nicht teilhaben, sich ihr lieber entziehen.
 

„Vor drei Stunden habe ich dir eine SMS geschrieben“, setzte Joe an. „Ist sie bei dir gar nicht angekommen?“
 

Obwohl Joe genau wusste, dass sie das war, denn der Übertragungsbericht erübrigte seine Frage, stellte er sie. Irgendwas wollte er sagen, wollte nicht stumm neben Rick verweilen und ihn in seinem Zustand verharren lassen. Als Rick auf seine Nachricht nicht geantwortet hatte und Minute um Minute verstrichen war, waren ihm üble Gedanken in den Sinn gekommen. Immer mehr hatte er das Gefühl bekommen, dass seinem Freund etwas passiert sei. Dass sich ’Einsame Seele’ als elender Lustmolch entpuppte und Rick an die Wäsche wollte oder dass ihm auf dem Heimweg was zugestoßen sei.

Nun konnte sich Joe live davon überzeugen, dass es Rick in der Tat nicht gut ging und dass irgendetwas vorgefallen sein musste. Die Apathie des Kleineren gefiel ihm gar nicht, unterstrich seine anscheinend völlig berechtigten Sorgen.

Bald lautlos griff er nach Ricks Handy, das auf dem Tisch lag, sah gleich, dass noch eine Nachricht von ihm als ungelesen erschien und legte es zurück. Mehr hatte er gar nicht wissen wollen und mehr hätte er an dem Telefon seines Freundes auch nicht nachgesehen.
 

„Gut, wenn du nicht reden möchtest, dann sieh mich doch bitte wenigstens an.“
 

Immer noch keine Reaktion.
 

Joe setzte sich auf den Boden, direkt neben dem Sofa, und lehnte sich mit dem Rücken an eben dieses. Ratlos stützte er sein Kinn auf die Knie und wartete darauf, dass Rick doch mal einen Laut von sich gab. Endlose Minuten vergingen, in denen sich die Stille an den Wänden brach. Allmählich verlor sich der Größere in seinen eigenen Gedanken, entfernte sich ebenfalls der Gegenwart und schloss irgendwann die Lider.
 

/Wenn ich nur wüsste, was du erlebt hast, vielleicht könnte ich dir dann helfen… wie es scheint, ist es sehr schlimm, zumindest in solch einem Ausmaß, dass du nicht darüber reden möchtest, nicht einmal mit mir… Ich kenne das, habe es gestern erst selbst erlebt. Irgendwie konnte ich dir nicht sagen, dass ich gar keine-/
 

„Bist du noch da?“
 

Ricks durch das Kissen mächtig gedämpfte Stimme riss Joe abrupt aus seinen Gedanken und er nickte eifrig, bis ihm bewusst wurde, dass das sein kleiner Romantiker gar nicht sehen konnte.
 

„Ja“, erwiderte er sachte und zugleich bestimmt.

„Er ist ein Mädchen.“
 

Verständnislos hob Joe eine Augenbraue und wandte sich kurz um, um sich zu vergewissern, dass Rick wach war und nicht etwa laut im Schlaf sprach. Als er seine Hand sah, wie sie unablässig die Sofalehne auf und abfuhr, wusste er, dass sein Freund nicht schlief.
 

„Wer?“

„’Einsame Seele’.“

„Was? E-r ist eine s-i-e?“

„Genau.“
 

/Das muss dich erschüttert haben!/, dachte Joe, sprach es aber aus Rücksicht vor Ricks Gefühlen nicht aus.
 

„Hast du sie weggeschickt?“

„Nein.“

„Heißt das, dass du sie kennengelernt hast?“

„Ein wenig.“

„Du klingst enttäuscht.“

„Bin ich auch.“
 

Überrascht betrachtete er Ricks Gestalt, konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser wegen einem Mädchen betrübt war. War es denn nicht immer Rick gewesen, der den weiblichen Wesen kritisch gegenüber stand?
 

„Magst du sie?“

„Ja.“

„Liebst du sie?“ Besseres wusste Joe nicht zu fragen.

„Nein.“

„Woher rührt deine Enttäuschung?“

„Sie ist einfach weggerannt.“

„Weil?“

„Weil ich mich umgesehen habe.“
 

Für Joe waren Ricks Antworten zusammenhanglos und er konnte sich immer noch keinen Reim darauf machen, weshalb sich Rick unter Kissen vergrub und nicht herauskommen wollte.
 

„Du hast dich also umgesehen und sie ist derweil weggerannt. Verstehe ich das richtig?“

„Irgendwie schon.“

„Irgendwie? Rick, komm schon, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Ich verstehe nur Bahnhof.“

„Als ich gehen wollte…“. Mitten im Satz hielt Rick inne, schluckte heftig und erzitterte, was Joe mitbekam und nun erst recht die Stirn runzelte, eine Hand aber liebevoll durch Ricks Haare streicheln ließ.

„… war da ein Mann… ich rempelte ihn versehentlich fast an und er… blickte mich total durchdringend an…“

„Lässt dich sein Blick unter diesen Kissen verstecken?“
 

Rick sagte nichts mehr, fühlte stattdessen die behagliche Hand auf seinem Kopf, die unablässig zärtlich war und ihm die Geborgenheit gab, die er gerade brauchte. In der Tat hatte der Fremde in ihm etwas ausgelöst, das ihn sich fernab von jedwedem Sein wünschen ließ. Ein einziger Blick hatte ihn entlarvt, ihn einem Fremden vollkommen ausgeliefert. Erneut durchfuhr ihn ein Beben, das Joe nur allzu deutlich spürte.
 

„Hey, alles wird gut. Du bist nicht allein, ich bin bei dir“, flüsterte der Blonde bald, traute sich kaum die Stimme zu erheben in Angst, das könnte Rick noch mehr erschrecken. Seit gut einem Jahr hatte er Rick nicht mehr dermaßen aufgewühlt erlebt, die Zeit, in der er wegen seinen Eltern in solchem Ausmaß trauerte war schon lange vorüber. Der Anblick, der sich ihm darbot, missfiel ihm sehr. Mehr als ihm zu zeigen, dass er da war, vermochte er nicht zu tun. Selbst seine Hand in Ricks Haar empfand er als verkehrt, doch dies war das einzige Mittel, von dem er wusste, dass es seinem Freund helfen könnte, so wie damals, als er ihn in der Hütte gefunden hatte. Ein wenig wehmütig dachte Joe an den Tag zurück, wie er von Ricks Homosexualität erfahren hatte, denn selbst er als bester Freund hatte nicht eher davon gewusst. Doch entgegen aller Vorwürfe hatte er Rick weiterhin seine Freundschaft bekundet und mit ihm nur wenige Tage später ein neues Leben begonnen. Nur wegen ihm hatte er selbst so vieles zurückgelassen, nun, er hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, solch einen sensiblen, verletzten Menschen unbeschützt gehen zu lassen. Wer weiß, was er für idiotische Dinge angestellt hätte…
 

Nach einer ganzen Weile pellte sich Rick unter dem großen Kissen hervor und blickte seinen Freund dankbar an, schenkte ihm sogar ein Lächeln.
 

„Bist du mir böse?“, fragte Rick mit seichter Stimme.
 

Der Blonde brauchte nicht zu antworten, denn Rick wusste, dass er es nicht war, wofür er ihm beinahe um den Hals gefallen wäre, sich aber mühsam davon abhalten konnte. Das letzte, was er wollte, war eine Szene wie vor nicht allzu langer Zeit, als er halb betrunken Joe beinahe geküsst hatte.

Schwungvoll nahm der andere neben ihm Platz, griff dabei nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Nach kurzem Zappen lief vor beider Augen eine Dokumentation über mittelalterliche Sitten und Bräuche. Sich berieseln lassend folgten sie mehr oder weniger aufmerksam dem gut kommentierten Bericht. Der ziemlich sachliche Stil war eine schöne Abwechslung zu all dem Gefühlschaos, das noch ein wenig in Rick wütete, aber merklich durch Joes Aufmunterung abgeklungen war. Der Dunkelhaarige kuschelte sich mit angezogenen Beinen immer tiefer in die Kissen hinein, nahm sie als für heute ausreichenden Ersatz.
 

„Wow, durften die Frauen anfangs echt nicht an der Tafel zusammen mit den Männern zum Speisen sitzen?“, fragte der Größere ungläubig den Fernseher, der die Fakten der Sitten von früher gewiss nicht extra für ihn wiederholte.
 

/Recht so!/, dachte Rick insgeheim, da er sogleich an Julia denken musste, wie sie an ihrem letzten Abend im kleinen Italiener einfach bei ihnen Platz genommen hatte, ohne seine Einwilligung.
 

„Mhhhh, so ein leckeres Stück Fleisch hätte ich aber nun auch gerne, ob mit Frau oder ohne.“

Rick grinste ihn an. „Du kannst echt nur ans Essen denken, oder?“

„Also, wie lange kennst du mich schon!?“

„Hehe, mich stört es ja nicht.“

„Wolltest du nicht mal einkaufen gehen?“

Mit zwei Fingern zwickte Rick Joe in die Seite. „Eigentlich wollte ich dir das ja nicht verraten, aber das habe ich gestern Abend tatsächlich noch erledigt.“

Ganz große, wirklich mächtig große Augen sahen Rick plötzlich voller Begeisterung an, fragten stumm nach Leckereien.

„Du weißt ja, wo du was findest“, fügte der Kleinere hinzu.

Eine kleine Staubwolke war das einzige, was er noch zu sehen bekam, die wenig später von einem viel bepackten Joe wieder ersetzt wurde.

„Ist das da mein kompletter Kühlschrank?“

„Nö, das Obst wollte ich nicht.“

Rick blieb das Wort im Halse stecken und er schüttelte nur noch den Kopf, ließ es sich aber nicht nehmen, selbst die Hand nach etwas Essbarem auszustrecken. Fast rechnete er damit, dass Joe alles in Sicherheit bringen würde, was er aber zu seiner eigenen Sicherheit nicht einmal versuchte.

Genüsslich kauend verfolgten sie weiter die Szenen der Dokumentation, die sich als äußerst interessant herausstellte.
 

„Habbn die esch gud gehabd“, begann Joe mal wieder aller Höflichkeiten beraubt. „Drei Gänge mit bald fünfzig unterschiedlichen Speisen! Stelle dir das mal vor! Ein wahres Paradies… Hey, Rick? Magst du nicht auch mal solch eine Festlichkeit ausrichten?“

„Und du kochst.“

Joe verschluckte sich und hustete ein ’Ich? Sicher?’

„Wenn ich noch einmal darüber nachdenke, dann sollten wir das lieber professionellen Köchen überlassen. Dein Essen würde sicherlich alle Leute von der Feier verscheuchen.“

„Eben, dafür haben wir ja dich.“

„Ich bin froh, wenn ich d-i-c-h satt bekomme.“

„Reicht ja auch“, lachte Joe und nestelte eifrig an einer Chipstüte herum, die partout nicht aufgehen wollte.

„Aber wenn du nicht mal solch triviale Dinge alleine hinbekommst, wirst du mich wirklich für immer als…“

„… mein werter Herr Magenfüller brauchen“, beendete der Blonde den Satz und nickte dabei zustimmend.

Bemüht versuchte Rick, nicht rot zu werden ob der Tatsache, dass Joe gerade indirekt gesagt hatte, dass er ihn für immer brauchte. „Hast du ein Glück, dass wir Gas und vernünftiges Licht haben, sonst würde selbst ich meiner Rolle nicht gerecht werden können.“

„Im Dunkeln zu kochen, da eröffnen sich einem doch ganz neue Möglichkeiten.“

Nun lief Rick tatsächlich knallrot an und schluckte, denn seine Fantasie ging mit ihm durch und er konnte sich nicht gegen die erregenden Bilder, die sich nach und nach auftaten, wehren.

„Ich hatte vielmehr an die neuen Kreationen gedacht, die beim versehentlichen Verwechseln der Zutaten entstehen… aber wenn ich mir mal deine Fantasie ausborgen darf, dann, ja, hm-mm, wirklich nett.“

Immer noch leuchtend streckte Rick die Zunge raus und drehte Joes Gesicht weg, so dass dieser ihn nicht mehr so unverschämt frech anschauen konnte.

„Schade, dass wir nicht im Mittelalter leben. Da würdest du zusammen mit dem Vieh fressen dürfen!“

„Jetzt weiß ich erst recht, dass ich genau ins Schwarze getroffen habe.“ Joe wuschelte dem Kleineren keck durch die Haare, ließ aber gleich wieder ab, denn er brauchte die Hand, um in die Chipstüte zu greifen, die sich letztendlich doch erbarmt hatte.
 

/Ohweh, wenn ich derartige Bilder vor meinem inneren Auge sehe, wird mir ganz heiß und schwummrig. Aber Joe halbnackt beim Kochen wäre doch wirklich mal eine Option… Rick! Stop!... Stelle dir so was erst gar nicht vor… Obwohl…/
 

Ein anzüglicher Blick folgte, den der Größere glücklicherweise nicht mitbekam, sonst wäre er vermutlich an den Chips erstickt. Vehement zwang sich Rick, sich wieder auf den Fernseher zu konzentrieren, nicht dass er noch laut aufstöhnte oder andere peinliche Geräusche von sich gab. In jemanden verliebt zu sein, der nicht dasselbe empfand, war einfach verflucht schwer. Keine einzige Fantasie durfte man ausleben außer in seinen Gedanken oder Träumen. Leise seufzend schob er alle Szenen, die mit Joe und ihm in verruchten Positionen zu tun hatten, in die hinterste Ecke seines Vorstellungsvermögens, da wo sie in trister Einsamkeit verrotten konnten.
 

„Also mit vierzehn möchte ich nicht verheiratet werden“, kommentierte Joe die sich dem Ende neigende Dokumentation.

„Dann hättest du jetzt vielleicht schon zwei oder drei Kinder.“
 

Diese Vorstellung behagte Joe überhaupt nicht, denn er benahm sich selbst oft genug noch wie ein Kind.
 

„Nein danke.“

„Magst du keine Kinder?“

„Doch schon und das weißt du, aber in dem Alter ist man doch nicht mal annähernd reif für Kinder, geschweige denn, dass ich das jetzt von mir behaupten könnte.“

„Ich denke, du wärst ein guter Vater.“

„Echt?“

„Sicher, du würdest mit ihnen spielen, ihnen zeigen, dass, wenn man schon leidet, dann gewiss nicht an Hunger-“

„Hey, na warte, das ist mein Job, dich zu veralbern.“ Er ergriff Ricks Arm und zog ihn an sich, so dass er ihn in den Schwitzkasten nehmen konnte.

„Du bist eben ein guter Lehrmeister“, lachte Rick und entwand sich erfolgreich aus dem Griff seines besten Freundes.
 

Trübe Erinnerungen kann man verdrängen, doch sie holen einen früher oder später im Leben wieder ein… und wenn sie zurückkehren, werden sie noch heftiger sein als man je zu träumen gewagt hatte…



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