Alles wird gut 2
Doch leider habe ich mich was das anbelangt offenbar gründlich geirrt, denn was ich nicht bedacht habe, ist die schnöde Tatsache, dass dieser Planet durchaus bewohnt scheint, doch dessen Bewohner sind absolut friedlicher Natur...verfügen daher also kaum über irgendwelche Kampfkraft.
Sehr wohl aber über Fähigkeiten, die uns völlig fremd sind, eine davon ist wohl sich beinahe unbemerkt annähern zu können, quasi als optische Verschmelzung mit der Umwelt, in etwa wie ein Camäleon.
Daher kann ich den alten Mann, der sich mir vorsichtig nähert zunächst nicht gleich wahrnehmen, zumindest nicht anhand seines Chi s, das wenn er es besitzen sollte, wohl extrem gut versteckt hat.
Ich sehe ihn deshalb erst, als er beinahe auf der selben Höhe mit mir ist. Verwirrt halte ich an und blicke in seine Richtung...als er mir zum Zeichen des Frieden s, mit nach außen gekehrten Handflächen entgegen kommt. Der wunderliche runzlige Kauz ist gelinde ausgedrückt abartig hässlich...ganz grün und hat so komische Fühler wie ein Insekt.
Igitt...ich frage mich wirklich ernsthaft, ob wir hier richtig sind?
Dennoch freue ich mich, auf eine Art trotzdem endlich auf etwas lebendiges gestoßen zu sein, wenn auch längst nicht so, wie von mir erwartet. Vielleicht ein Glücksfall für Bulma und mich...denn wenn alles gut geht, kann uns der Alte eventuell helfen unser Schiff wieder flott zu bekommen? Damit wir von hier verschwinden können, doch soviel Hoffnungen, will ich mich dennoch nicht hingeben, das wäre ja zu schön um wahr zu sein!
„Ich grüße dich Fremder...Friede sein mit dir!“
Spricht mich die etwas raue aber dennoch nicht unsympathisch klingende, dunkle Stimme des alten Grünlings gelassen an, als er in etwa auf meiner Höhe angekommen ist.
„Hmmm...was du nicht sagst Alter! Ja das wäre schön, aber ammm...ich fürchte den Gefallen kann ich dir leider nicht tun!“ antworte ich ihm daher deutlich spröder und wie üblich knochentrocken, wie es meiner distanzierten Art entspricht.
Der alte Mann sieht mich indessen etwas verwirrt an, sagt jedoch zunächst nichts.
Ich seufze leise, bevor ich mich dazu herab lasse, ihm erneut zu antworten.
„Wir sind im Krieg...ich...ich meine...Bedrohung...Verfolgung...oder so was in der Art kapiert? Na ja amm...meine Begleiterin und ich...werden..werden sozusagen von Feinden bedroht Alter!
Hast du das verstanden?
Wir mussten daher zwangsläufig auf diesem öden Felsbrocken notlanden und unser Raumschiff ist leider auch total im Arsch!
Comprende?
Es sieht also nicht sonderlich gut für uns aus, tja ich fürchte wir sind hier erstmal gestrandet!“ schließe ich meine Ausführungen sichtlich ernüchtert und nicht eben gutgelaunt.
Doch sehr zu meinem Erstaunen bleibt der alte Namekianer oder was immer er ist völlig ruhig.
„Ach junger Mann, das Schicksal stellt immer eine adequate Lösung bereit, auch wenn wir sie manchmal noch nicht gleich sehen können. Ich denke ich kann dir helfen, ich habe die Eindringlinge von denen du sprichst zwar noch nicht sehen, aber doch sehr wohl spüren können.
Sie sind mit bösen Absichten auf diese Welt gekommen, doch keine Sorge hier seid ihr vorerst sicher. Ihr könnt gerne bleiben und euer Raumschiff reparieren...ich verstehe zwar nicht viel von diesen Dingen, aber ich helfe gerne, wenn ich kann!“
Ich bin derweil von soviel freiwilliger und vor allem freundlicher Hilfbereitschaft völlig überfordert. Also DAS habe ich so noch nie zuvor in der Art erlebt. Ich bin gewöhnt, mich um jeden Preis durchzusetzen, ja mich zu behaupten koste was es wolle, solche Verhaltensmuster sind mir daher vollkommen fremd.
„Oh..ich..ahhmmm...da..danke Alter...!“
Stottere ich deshalb sichtlich verwirrt in seine Richtung, was der alte Mann deutlich sichtbar mit einem nachsichtigen Lächeln quitiert.
„Gern geschehen und jetzt komm...du kannst mich begleiten, es ist nicht weit!“ s
Sagt er noch immer erstaunlich ruhig, wobei er mich mit einem seltsam forschenden Blick fixiert, der mir irgendwie Unbehagen bereitet.
Ich habe das Gefühl, gerade von dem Alten geröngt zu werden. So als würde er all das, was ich bisher an Schlechtem in meinem Leben getan habe sehen...und doch bleibt er freundlich und zuvorkommend.
Ich versuche ihm hastig auszuweichen, damit er mein inzwischen deutlich schlechtes Gewissen nicht sieht.
„Ahmmm....warte noch ich..ich bin nicht allein!“
Sage ich deshalb etwas atemlos in die Richtung, in der ich meine Begleiterin vermute.
„Ja deine Frau...nicht wahr?“
Entgegnet mir der Grünling freundlich und ganz harmlos.
„Hnnn....SIE ist NICHT....meine FRAU...Alter!“
Fauche ich ihn einen Augenblick später prompt säuerlich an, obwohl ich eigentlich gar nicht so unfreundlich werden wollte, doch er hat unbewusst einen sehr sehr wunden Punkt bei mir getroffen.
SIE ist nicht meine Frau....noch nicht! Oder doch?
Denke ich unwillig...will diese Gedankengänge nicht weiter verfolgen, da sie mich unweigerlich in die Tiefe zu ziehen beginnen...mir etwas zeigen, was ich bis dato nicht wirklich wahr haben will!
Ja okay ich gebe zu, ich mag sie...sehr sogar...und..und sie wird unumstritten die Mutter meines Kindes sein. Aber SIE als MEINE Frau zu bezeichnen, ist nun doch etwas zu weit hergeholt....oder?
...ODER?
Indem reißt der Alte mich jäh aus meinen wirren Gedankengängen heraus, als er mich abermals unvermittelt anspricht.
„Na ja was immer sie für dich sein mag, junger Mann, sie ist jedenfalls auf dem Weg hier her und gleich da. Also wenn du ihr was zu sagen hast, solltest du das besser jetzt tun!“