Ein Leben ist endlich
6. Kapitel
So ihr Lieben. Das Kappi heute beginnt mit nem Zeitsprung.
Es sind gut zwei Monate vergangen und in denen ist einiges
passiert, was ich dann in nem anderen Kapitel erläutere.
Vorerst wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen.
„Mitsu, ich versteh dich nicht. Was ist nur los mit dir? Seit etwa zwei Monaten sind wir nun schon zusammen. Doch seit du aus dem Krankenhaus entlassen wurdest, scheint es immer schlechter um uns zu stehen. Du grenzt dich von Tag zu Tag mehr von mir ab. Nenn mir doch bitte den Grund.“ Seinen Zorn sowie seinen Frust unterdrückend ballte Trunks seine Hände zu Fäusten. Nervös ging er ständig in seinem Zimmer auf und ab.
Mitsu hingegen saß zusammengekauert auf seinem Bett. Niemals könnte sie ihm sagen was vor einigen Tagen passiert war. Sie war schon froh, dass die zu untersuchenden Ärzte Wort hielten und ihren Eltern nicht alles erzählten. Stillschweigen bewahrend rührte sie sich nicht von der Stelle. Sie wusste, dass sie es ihm schuldig war, doch hatte sie keine Ahnung wie sie es sagen sollte.
„Ich bin kurz vor dem Verzweifeln und weiß einfach nicht mehr weiter. Wenn du wenigstens mit mir reden würdest. Aber nein, du schweigst. Schweigst und schaust mich mit deinen traurigen Augen an.“ Er ging auf sie zu und ergriff ihre Hände, streichelte diese zärtlich. Nur langsam hob sie ihren Blick. Wie er sagte wirkten ihre Augen traurig, schon beinahe ausdruckslos.
„Ich flehe dich an. Bitte rede mit mir. Mitsuko, bitte. Ich weiß nicht, wie lange ich dir diese Chance noch geben kann.“
„Chance? Warum Chance? Was habe ich falsch gemacht?“ Zum ersten Mal seit ihrer Entlassung brachte sie ihm gegenüber ein Wort heraus. Er hat sich gewünscht, dass diese anders klangen. Über eine andere Wortwahl hätte er sich auch gefreut. Aber dies...
„Du fragst mich was du falsch gemacht hast? Das fragst du mich allen Ernstes? Verdammt noch mal. Du landest mit einer Stichverletzung im Krankenhaus, schläfst mehrere Tage, redest kein Wort mehr mit mir und nun fragst du mich wirklich was du falsch gemacht hast? Spinnst du langsam völlig? Wurdest du vielleicht noch am Kopf getroffen? Leidest du an Amnesie? Verflucht ich bin es, Trunks. Kennst du mich noch?“ Sein Zorn war weder zu überhören noch zu übersehen. Er konnte nicht stillstehen, wedelte ständig mit den Armen herum und seine Fragen klangen eher spöttisch als ernst gemeint.
Gekränkt sowie geängstigt erhob sich Mitsuko vom Bett. Zuerst wanderten ihre Hände in ihre Hosentaschen, wo sie sie allerdings schnell wieder herauszog. Sie verschränkte die Arme, nahm eindeutig eine Abwehrhaltung ein. Wovor fürchtete sie sich? Es war doch nur Trunks bei ihr.
„Trunks, ich möchte jetzt gehen. Wir... Wir sehen uns.“, erklang leise ihre Stimme.
>Wir sehen uns? Mehr hat sie dazu nicht zu sagen?< Langsam riss dem jungen Mann der Geduldsfaden. Ihr Verhalten war nicht normal und das wusste er.
Gerade wollte sie in Richtung Tür gehen, als er sie am Arm packte und gegen den Kleiderschrank drückte, welcher in der Nähe stand. Mit einem festen Griff umklammerte er ihre Handgelenke, presste seinen Körper gegen ihren und gab ihr somit keine Möglichkeit zu entfliehen.
„Nein, du wirst nicht gehen.“, sagte er erzürnt. „Nicht bevor ich die Antworten auf meine Fragen habe. Hörst du?“
Noch nie zuvor hatte Mitsu ihn so zornig erlebt. Noch nie hatte sie sich so vor ihm gefürchtet. Ja, er machte ihr Angst, gewaltige Angst.
„Ja, ich habe dich gehört.“, antwortete sie mit zitternder Stimme. Den Versuch sich zu wehren startete sie erst gar nicht. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte und allein diese Tatsache ängstigte sie noch mehr. Sie war ihm ausgeliefert- hilflos.
Auch wenn dies fast unmöglich war, kam er immer näher, als versuchte er sie geradewegs in den Schrank zu drücken. „Was, verflucht, ist los mit dir? Warum nimmst du Abstand und lässt mich im Dunkeln stehen?“ Sein Griff wurde eiserner und seine Augen schienen vor Wut zu entflammen, funkelten sie hasserfüllt an, wollten sie erdolchen.
Sie erkannte ihn nicht wieder. Die Person vor ihr war nicht mehr der Trunks, den sie vor nicht allzu langer Zeit kennen gelernt hatte. Mitsus Augen füllten sich mit Tränen, welche diese kurz darauf verließen. Die salzige Flüssigkeit bahnte sich seinen Weg über die bleichen Wangen und hinterließen glänzende Spuren auf dem verängstigten Gesicht. Einen Ton bekam sie jedoch nicht hervor, was ihn noch mehr in Rage brachte.
„Antworte mir!“, schrie er sie nun an. Obgleich er nun lauter und grober wurde, sie konnte nichts sagen.
Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Allein ein leises Schluchzen war zu vernehmen.
„Du tust mir weh.“, hauchte sie kaum hörbar. Und doch schienen diese wenigen Worte ihre Wirkung nicht zu verfehlen.
„Was?“, fragte ihr Gegenüber entsetzt. Was machte er hier eigentlich? Entsetzt über sich selbst sah er an ihr herab. Ihr bebender Köper, der sich allein durch seine Kraft noch aufrecht halten konnte. Ließe er ihre schmalen Handgelenke jetzt los würde ihr Leib in sich zusammensacken. Trotzdem lockerte er langsam seinen Griff und sank auf die Knie.
„Mitsu, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so anfahren. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Aber ich möchte doch nur, dass du mit mir redest. Dein totengleiches Schweigen bringt mich noch um den Verstand. Ich sorge mich doch bloß um dich.“ Zu groß war seine Scham als dass er ihr in die Augen blicken konnte.
Vorsichtig ließ sie sich am Schrank herabgleiten und setzte sich neben ihn. Auch sie wollte ihn nicht ansehen und richtete ihren Blick deshalb auf einen fernen Punkt. „Trunks, hör mir zu.“, sagte sie nachdem sie sich wieder gefasst hatte. „Es ist nicht so, dass ich dir nichts sage, weil ich dich kränken möchte. Ich kann einfach noch nicht darüber sprechen. Doch je mehr du mich drängst, desto schlimmer wird meine Angst und ich fresse es weiter in mich hinein. Bitte gib mir noch etwas Zeit.“
Mitsu nahm ihre letzten Kräfte zusammen und kämpfte sich wieder auf die Beine. Der Schock saß noch tief in ihren Glieder und sie begann zu straucheln, wäre gefallen, wenn Trunks sie nicht aufgefangen hätte. Erst zu diesem Zeitpunkt trafen sich wieder ihre Blicke.
„Ich habe dich verstanden. Und ich werde hier auf dich warten, bis du soweit bist dich mir zu öffnen.“ Dankend fiel sie ihm um den Hals. Diese Umarmung genoss er mehr denn je.
Und doch begann er später seinen größten Fehler.
~*~*~*~*~*~ Eine Woche später ~*~*~*~*~*~
Sirenen. Soweit das Auge reichte fuhren lärmende Autos durch die Straßen. Ein Mädchen hatte sich das Leben genommen. Die vermeintliche Straße wurde gesperrt. Menschenmengen standen umher, beobachteten das Spektakel. „Sie sollte wohl noch nicht lange hier wohnen.“ –„Habt ihr all das Blut gesehen? Wie schrecklich.“ –„Ich wette, es war Liebeskummer. Die Jugend heutzutage hat ja keine anderen Probleme.“
Die Polizei verdeckte die Leiche der jungen Frau. Sie hatten gleich gesehen, dass jede Hilfe zu spät käme. Ein Mann kam angerannt und schrie: „Sie kann es nicht sein. Bitte, oh Herr, lass es nicht meine Tochter sein." Doch sie war es. Der Mann brach unter Tränen zusammen. Etwas, das ihm lieb und teuer war wurde ihm genommen. Die gaffenden Leute waren ihm egal. Sollen sie doch alle verschwinden. Sein Kind ist tot. Er konnte nie wieder ihr Lachen hören, sie lächeln sehen.
~*~*~*~*~*~ Nur wenige Minuten zuvor ~*~*~*~*~*~
Ihr Blick war leer und ihr Gesicht verklebt von all den Tränen, die bis vor kurzen noch ihre Augen in Strömen verließen. Schwer ließ sich die eiserne Tür öffnen. Offensichtlich wurde diese selten benutzt, denn die Scharniere schrieen bei jedem weitern Zentimeter, welchen sich die Tür bewegte.
Die Spätsommersonne schien warm auf ihr Haupt. Der Wind war angenehm und die Luft so unglaublich frisch. Lachende Kinder rannten einher, spielten Fange und quietschten vergnügt. Langsam stieg Mitsu die letzten Stufen empor. Hier oben war sie allein. Abgeschieden von allen anderen. Es gab nur sie und ihren Schmerz. Der Schmerz, der sie die nächste Zeit verfolgen, ihr ständiger Begleiter sein sollte. Sie hasste ihn. ES. Das, was im Begriff war in ihr heranzuwachsen. Ein Bastard.
Eben noch saß sie bei ihrer Ärztin, welche ihr die furchtbare Nachricht überbrachte. „Schwanger.“ Freuen sie sich denn nicht? hatte sie gefragt. >Wenn sie nur wüsste.<
Mitsu war mit ihren Kräften am Ende. Sie konnte nicht mehr- wollte nicht mehr.
Nur noch 20 Schritte...
Warum musste es ihr passieren? Warum geriet ihr Leben aus den Fugen? Jeder hinterging sie. Wirklich alle. Auf niemanden konnte sie sich jetzt noch verlassen.
Nur noch zehn Schritte...
Sie ließ ihren Rucksack von den Schultern gleiten. Der Blick war nach vorn gerichtet. Alles um sie herum verstummte. Sie glitt in ihre eigene Welt.
Nur noch fünf Schritte...
Die Sicht war verschwommen. Wieder verließen Tränen die glasigen Augen. Was, wenn sie nun den Mut verloren hätte. Nein, sie musste stark bleiben. Es gab keinen andern Weg.
Der letzte Schritt...
Die stieg auf die Kannte. Das einzige Dach ohne Absperrung in der Nähe. Sie sah nicht herab. Ihr Kopf war leer. Alles um sie herum wurde still. Es gab nur sie. Sie und das ungeborene Kind. Das Kind von IHM. Sie hasste ihn. Sie hasste sein Kind. Sie hasste sich, da sie es in sich trug. Und jeder schien sie zu hassen.
Dann sprang sie...
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Bitte nicht heulen. *fleh *
Es ist noch nicht das letzte Kappi. Ich muss das Ganze
ja erst noch auflösen.
Seid mir nicht Böse, doch ich hatte
ihren Lebensfaden schon von Anfang an so gesponnen.
Es war ihr Schicksal. * nick*
Hoffentlich schreibt ihr mir trotzdem noch nen Kommi.^^’
Wir lesen uns.
Aliann