Zum Inhalt der Seite

Time after Time

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

- Vollmond -

Kapitel 6

- Vollmond -
 

Die Ruhe, die nun im Arbeitszimmer herrschte, war jedoch nur von kurzer Dauer, denn es dauerte nicht lange und ein Klopfen riss Rane aus ihren Gedanken und den Professor aus seiner Arbeit heraus. Das Mädchen wurde von einem kalten Schauer durchzogen und ihr Gefühl sagte ihr, dass hinter dieser Türe keine guten Neuigkeiten auf sie warten würden.

Ihr Lehrer stand, als hätte man ihm einen Stromstoß versetzt auf, bewegte sich auf die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, zu und erstarrte, als er den Knauf umdrehte.

Vor ihm stand ein etwas lädierter Professor Dumbledore mit einer noch schlimmer angeschlagenen Ariane auf den Armen. Rane stürzte auf die beiden Neuankömmlinge zu und kämpfte um ihre Fassung. Professor Lupin schien es zu bemerken und legte ihr behutsam eine Hand auf die Schultern. Dann nahm er dem Anderen das immer noch bewusstlose Mädchen ab und brachte es zu seinem Bett.

Rane setzte sich daneben und auch auf das Drängen der beiden Lehrer, sie bräuchte Schlaf und solle deshalb besser wieder ihren Schlafsaal aufsuchen, reagierte sie lediglich mit einem Schulterzucken. Nichts und niemand würde sie jetzt von hier verscheuchen können.

„Remus, ich möchte Ihnen das Mädchen anvertrauen, bis es ihm wieder besser geht. Bitte kümmern Sie sich um sie.“ Die Stimmen aus dem Nebenraum drangen nur gedämpft zu dem Mädchen, das immer noch gegen die Tränen kämpfend neben ihrer Freundin saß, vor.

„Warum gerade ich?“ „Sehen Sie, Sie haben die letzten paar Monate viel Zeit mit Ihrer Schülerin verbracht. Ich wüsste nicht, in wessen Obhut ich sie sonst geben könnte.“ „Was ist mit Madam Pomfrey?“ „Daran hatte ich zuerst auch gedacht, aber Miss Sirion ist nicht die einzige Verletzte im Krankenflügel und Sie können sich sicher die Reaktionen der anderen Schüler vorstellen, wenn sie, sie so sehen. Ich möchte nicht, dass sich an meiner Schule Panik ausbreitet.“ „Ich halte das für keine gute Idee, auch in Anbetracht, der morgigen Nacht, aber ich vertraue Ihnen, Albus. Aber wie, wenn ich fragen darf, wurde sie so schwer verletzt? Hat sie etwa…?“

„Remus, nicht heute.“, schnitt Professor Dumbledore ihm das Wort ab. Der Unterbrochene nickte und verabschiedete sich dann schließlich von dem Direktor, der sogleich das Büro verließ.

Der Professor seufzte und ging dann in das Zimmer, in dem Ariane gerade dabei war, ihr Bewusstsein wieder zu erlangen und von einer inzwischen doch in Tränen aufgelösten Rane mit einer stürmischen Umarmung begrüßt wurde.

Sie verzog unmerklich vor Schmerz das Gesicht, doch sie musste trotzdem lächeln.

Der junge Mann, der soeben das Zimmer betreten hatte, lächelte ebenfalls erleichtert und bot ihr ein Stück Schokolade an. „Ich freue mich, dass du wieder bei Bewusstsein bist.“ Rane sah ihn entsetzt an. Warum duzte er sie? Ariane wirbelte mit den Händen. „Ich habe ihn darum gebeten, weil ich dachte, dass es doch wesentlich entspannter zugehen würde, wenn zumindest einer von uns den anderen nicht siezt.“ Zu ihrem Lehrer zugewandt sagte sie. „Ich danke Ihnen vielmals. Wenn Sie mir diesen Defensivzauber nicht beigebracht hätten, wäre ich nicht mehr hier. Zumindest…nicht mehr lebend.“ „Irgendwann müssen Sie mir erzählen, was genau vorgefallen ist, aber nun, schlafen Sie. Miss Black, ich würde Sie darum bitten, wieder in Ihr Haus zurückzukehren.“ „Aber…!“ „Rane, ist schon gut. Du kannst mich morgen doch wieder besuchen kommen, aber es sollte zumindest einer von uns morgen im Stande sein, den Unterricht aufzusuchen…“

Das Mädchen umarmte ihre Freundin nochmals und verließ dann, wenn auch leise fluchend das Büro. Warum nur hatte sie nur so ein komisches Gefühl, wenn sie an Ariane’s letzte Worte dachte. „Ach was, du siehst Gespenster.“, sagte sie zu sich selbst und schüttelte dabei den Kopf.
 

Als Ariane erwachte, dämmerte es bereits wieder. Sie schien äußerst lange geschlafen zu haben. Sie sah nach draußen und schreckte hoch. Verdammt! Blitzschnell sprang sie aus dem Bett und bemerkte, dass sie außer ein paar sorgfältig angelegten Verbänden und ihrer Unterwäsche einen Hauch von Nichts trug. Zum Glück lag neben ihr, ihr Zauberstab. Nach einem „Accio Kleidung“ war sie wieder vollkommen angekleidet.

Sie war gerade im Begriff zu gehen, da betrat ihr Lehrer das Zimmer. Ariane, ich wollte…was tust du da? Ab ins Bett mit dir!“ Sie schüttelte unwillig den Kopf. Sie musste weg und zwar so schnell sie konnte. „Professor, bitte, ich…ich muss gehen. Es tut mir leid.“ Kopfschüttelnd, aber versucht sie zu verstehen, sah er sie an.

Nachdem sie erneut „Es tut mir leid!“ geflüstert hatte, rannte sie los und ließ einen verdutzten Professor Lupin zurück.

Er trat zum Fenster und sah verwirrt hinaus. Nur wenige Minuten später klopfte es an der Türe.

Als Rane auch nach dem zweiten Anklopfen keine Antwort erhielt, beschloss sie einfach einzutreten. Was war schon dabei? Sie wollte lediglich wissen, wie es ihrer Freundin ging und auch dem Professor, der den heutigen Unterricht nicht abgehalten hatte. Leise öffnete sie die Türe und blieb wie angewurzelt stehen.

Im hellen Licht des Vollmondes sah sie das Unfassbare. Ihr Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste veränderte seine Gestalt. Ein Röcheln kam aus seiner Kehle, die Finger wurden durch Krallen, die Füße durch Pfoten ersetzt. Er stand nicht mehr aufrecht, sondern gebückt da und statt seiner Kleidung überzog nun Fell seine nackte Haut an einigen Stellen.

Starr vor Angst starrte sie ihn an. Er war ein Werwolf, der aufheulte und sie zu allem Übel auch noch gefährlich mit seinen Zähnen anfletschte. Raus! Sie musste ihn und sich hier rausbringen. Dabei wusste sie, wie hoffnungslos ihr Unterfangen sein würde. Mit Schnelligkeit würde sie nicht entkommen können, also nahm sie sich das erstbeste, was ihr zwischen die Finger kam und rannte los. Das Untier machte sich daran, sie zu verfolgen.

Als sie das Eingangstor von Hogwarts erreichte, schrie sie „Alomohora!“. Als es offen war, warf sie das Buch, dass sie immer noch in Händen hielt nach draußen und versteckte sich selbst in einer dunklen Nische und betete, dass ihr Plan aufgehen würde.

Und tatsächlich sie, hatte Glück! Mit einem erneuten Zauber schloss sie das Tor wieder. Wo war bloß Ariane geblieben? Sie rieb sich die Schläfen und beschloss, in Professor Lupins’ Büro zurück zu kehren. Zwar, war ihr nicht wohl dabei, aber vielleicht würde sie so ihre Freundin am ehesten wieder finden.

Dort angekommen setzte sie sich auf den Rand des Bettes, in dem vor einigen Stunden noch ein ziemlich angeschlagenes Mädchen gelegen war.

Jetzt, da Rane endlich ein wenig Zeit zum Nachdenken hatte, kam ihr der Gedanke, dass Ariane gegen Todesser und vielleicht sogar gegen Voldemort selbst gekämpft haben könnte. Doch im nächsten Augenblick schüttelte sie den Kopf. Ein so junges Mädchen, dass lebendig wieder von einem Kampf mit dem mächtigsten aller dunklen Zauberer zurückkehren würde, ergab ihrer Meinung nach keinen Sinn. Sobald sie sich wieder erholt hatte, würde sie, sie danach fragen müssen.

Aber, was sie genauso beschäftigte, war die Tatsache, dass Hogwarts einen Werwolf beherbergte. Ob der Schulleiter davon wusste? Ob es sonst noch irgendwer wusste? Denn solch eine Informationen in den falschen Ohren…

Weiter kam sie nicht mit ihren Gedanken. Das alles war einfach zu viel für sie gewesen und obwohl sie es nicht beabsichtigt hatte, schlief sie am Boden kniend, die Arme verschränkt auf dem Bett liegend und ihren Kopf darauf gebettet, in einen unruhigen Schlaf.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück