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Time after Time

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- London -

Kapitel 4

- London -
 

Professor Dumbledore erhob sich wie vom Blitz getroffen von seinem Tisch und stürzte auf den Hausmeister zu, der ihm sogleich mitteilte, was sich ereignet hatte.

Die Musik verstummte genauso jäh, wie die Schüler, die eben noch ausgelassen gefeiert hatten und deren Gespräche nun von einem drückendem Schweigen abgelöst wurden.

Ariane und Rane konnten, genauso wenig, wie die Anderen, hören, was gesprochen wurde, aber der Ausdruck, der sich nun auf dem Gesicht des Schulleiters abzeichnete, verhieß nichts Gutes. Nur wenige Sekunden später verordnete dieser, dass sich alle Schüler unverzüglich in ihre Häuser – angeführt von den jeweiligen Vertrauensschülern – begeben sollten. Eine Versammlung der Lehrer in seinem Büro würde sofort abgehalten werden.

„Rane, ich muss zu dieser Versammlung, aber du musst mit den anderen Ravenclaws mitgehen. Bitte! Die Lehrer werden zwar kaum begeistert davon sein, da ich keinen Lehrerstatus besitze, aber ich muss wissen, was los ist!“, sagte Ariane, als die Gruppe ihres Hauses, auf sie zukam und erntete dafür einen teils trotzigen, teils bösen Blick ihrer Freundin, doch es war ihr egal. Darauf konnte sie jetzt keine Rücksicht nehmen! „Aber…“ „Nichts aber!“ Mit diesen Worten stieß sie Rane, die immer noch ein wenig durcheinander von ihrem vorhergehenden Erlebnis schien, in die Gruppe und machte sich auf den Weg zum Büro des Schulleiters.

Dort angekommen wurde sie mit skeptischen bis misstrauischen Blicken begrüßt. Deswegen war sie froh, als Professor Dumbledore ankam und sie, trotz Proteste der anderen Lehrer, ebenfalls in sein Büro bat.

Ariane folgte den ihnen und stellte sich zwar soweit nach hinten, wie nur irgend möglich, aber zumindest so nah zu den anderen Erwachsenen, dass sie trotzdem alles mithören konnte.

„Die Dinge stehen alles andere, als Gut. Mr. Filch hat mir soeben mitgeteilt, dass in London Todesser aufgetaucht sind und unter der dortigen Bevölkerung ein grauenhaftes Massaker angerichtet und dabei nicht zwischen Zauberern, Hexen oder Muggeln unterschieden haben. Ich fürchte, ich werde mich persönlich um diese Angelegenheit kümmern und nach London reisen müssen. Solange ich weg bin, liegen die Leitung und die Anordnungen in Minervas Händen. Sichern Sie die Eingänge der Schule und sorgen Sie dafür, dass sich kein Schüler auf den Gängen aufhält, bis der morgige Unterricht beginnt. Ich danke Ihnen. Ich fürchte, uns stehen dunkle Zeiten bevor, aber lasst uns dennoch nicht die Hoffnung verlieren.“

Die Ansprache des Zauberers, der bemüht darum, seine Nervosität zu verstecken, seine halbmondförmige Brille nach oben schob, war wohl allen Anwesenden, die kurz darauf das Büro verließen, durch Mark und Gebein gegangen. Nur Ariane blieb zurück und sah den Sprecher ernst an.

„Miss Sirion?“, fragte dieser sichtlich verwirrt. „Professor, Sie dürfen nicht dorthin reisen, zumindest nicht alleine, denn…“ Sie stoppte. Mehr durfte sie nicht sagen. „Miss Sirion, Ihre Sorge ehrt mich, aber ich kann das nicht verantworten. Ich weiß, das Ministerium schickt Sie, da sie ein außergewöhnlich fähiger Auror zu sein scheinen, aber Sie sind auch, solange Sie sich in dieser Schule befinden, meine Schülerin und ich kann Sie nicht dieser Gefahr aussetzen.“ „Professor! Es wird Ihren Tod bedeuten, wenn Sie sich ohne Begleitung nach London begeben.“ Er hob überrascht eine Augenbraue und sah, dass Ariane wohl gerade mehr gesagt hatte, als sie eigentlich hätte sagen wollen. „Würden Sie mir das wohl bitte erklären?“

Es gab kein Zurück mehr, nun musste sie mit der Wahrheit rausrücken und sei es nur, um nicht vollkommen umsonst hergekommen zu sein. „Professor, ich bin nicht die, für die Sie oder alle Anderen mich halten. Ich komme nicht von hier, zumindest nicht aus dieser Zeit. Ich komme aus der Zukunft, um, unter anderem, Ihren Tod heute Nacht zu verhindern.“ „Meinen Tod? Aber sehen Sie, Miss Sirion, nein Ihr Nachname lautet Lupin, nicht wahr?“ Ariane wich erschrocken ein paar Schritte zurück. „Wo…Woher wissen Sie…?“ die Lippen des Professors formten sich, obwohl es in Anbetracht der derzeitigen Lage ziemlich paradox aussah, zu einem Lächeln. „Ihre Augen! Sie haben die Augen Ihres Vaters. Der selbe Trotz, die selbe Entschlossen funkelt darin.“ „Wie auch immer, in meiner Zeit leben Sie nicht mehr und dies hat schwerwiegende Folgen. Sie wissen selbst am besten, dass Sie der einzige Zauberer sind, der es mit Voldemord aufnehmen kann und den er fürchtet. Nach Ihrem Tod geriet alles außer Kontrolle. Der dunkle Lord fiel mit seinen Todessern im Ministerium ein. Der Teil der Angestellten, der überlebte, entschloss sich daraufhin dazu, mit dem Ministerien der Muggel zusammen zu arbeiten, denn auch diese blieben von den schrecklichen Taten nicht verschont, wie Sie sich sicher vorstellen können. Ich bin hier, weil ich das um jeden Preis verhindern muss!“

„Nun.“, sagte er nach einer quälenden Ewigkeit des Schweigens. „Unter diesen Umständen werde ich Ihnen wohl gestatten müssen, mich zu begleiten. Ganz recht ist mir das nicht, aber da ich diese Zukunft der Zauber-, und Muggeltwelt ebenfalls nicht zulassen kann, bleibt mir scheinbar keine andere Wahl.“ Erleichtert über diese Entscheidung, nickte das Mädchen und bedankte sich mit zittriger Stimme.

Dann setzte sie sich und wartete, bis der Professor alles hatte, was er mitzunehmen gedachte, was allerdings nicht zu lange dauerte, denn er brauchte lediglich einen Zauberstab und eine Blechbüchse, die von Ariane etwas verständnislos gemustert wurde. „Ein Portschlüssel.“, sagte er kurz angebunden und bedeutete ihr dann, ihm zu folgen.

Kaum hatten sie die Mauern Hogwarts’ verlassen, legte er ihr Reisemittel auf den Boden und sprach einen kurzen Zauberspruch, der in Ariane’s Ohren äußerst fremdartig klang und deutete dann darauf.

Kaum hatten Beide die Büchse berührt, wirbelte auf einmal alles um sie herum. Zeit und Raum zogen an ihnen vorbei, bis Professor Dumbledore schließlich „loslassen!“ rief. Zum Glück war sie nicht das erste mal mit einem Portschlüssel gereist und wusste deshalb, dass man durchaus aufrecht und auf seinen Füßen am Zielort aufkommen konnte.

Dieser bot einen Anblick, den man so schnell nicht mehr aus seinem Kopf verbannen konnte. Die Häuser waren zertrümmert oder, was meistens der Fall war, bis auf den letzten Stein abgebrannt. Hie und da lagen die toten Körper der ehemaligen Bewohner, aber auch der Magier, die verzweifelt gegen Voldemort und seine Todesser gekämpft hatten. Der Geruch von Rauch und verwesender Leichen lag ihn der Luft und bei jedem Geräusch, das Ariane’s Schritte oder die ihres Begleiters verursachte, zuckte sie zusammen. Sie waren nicht allein, soviel stand fest. Wenn sie doch nur etwas mehr Licht hätten, als das ihrer Zauberstäbe. Aber etwas mehr Licht zu wagen, wäre reiner Selbstmord gewesen. Sie mussten solange es nur ging, unentdeckt bleiben.

„Experliamus!“, schrie sie und entwaffnete so gerade noch rechtzeitig einen Todesser, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war, was dem Professor und seiner Schülerin einen kurzen Vorsprung verschaffte, der nötig war, zu entkommen und um sich in einer kleinen, dunklen Seitengasse zu verstecken.

Das genau dieses Versteck ein fataler Fehler gewesen war, sollte sich nur wenige Sekunden später herausstellen. „Welch unerwartetes Vergnügen!“ Zischelte es hinter ihnen. Blitzschnell und kampfbereit drehten sich der Zauberer und das Mädchen um. Eiskalte Augen fixierten sie und sprühten nur so vor Wahnsinn und Hass. „Voldemort! Ich wusste, du würdest Professor Dumbledore eine Falle stellen!“, sagte sie herausfordernd, woraufhin die schlangenartigen Augen ihres Gegenübers amüsiert aufblitzten. „Professor, Sie müssen fliehen, schnell!“ Dieser jedoch weigerte sich. „Nein! Sie können nicht alleine gegen ihn antreten!“ Ariane wusste, dass sie hier mit Reden keinen Blumentopf gewinnen konnte, also sprach sie kaum hörbar einen Spruch, richtete ihren Zauberstab auf den Schulleiter und schleuderte ihn somit weit aus der Gefahrenzone heraus. Unter normalen Umständen hätte dies wohl kaum funktionieren können, doch da der Professor über Ariane’s Handlung mehr, als überrascht zu sein schien, war es ihr gelungen.

„Ich wusste gar nicht, dass ihr euch schon gegenseitig bekämpft.“ Voldemort spielte den Überraschten und fügte dann „Was will ein Kind, wie du, schon groß gegen mich ausrichten?“ hinzu. Noch bevor sie reagieren konnte, traf sie der Cruciatusfluch und sie wurde von quälenden Schmerzen heimgesucht, die ihren Körper lähmten und ihren Verstand langsam vernebelten. Nein, so durfte es nicht enden! Währenddessen sah ihr Gegenspieler dem Schauspiel genüsslich zu. In seinen Augen glänzte die Begeisterung eines wahnsinnig gewordenen Tieres, welches sich seiner Beute sicher war.

Ariane hingegen kämpfe verbissen mit etlichen Gegenflüchen, die nach einer halben Ewigkeit erst zu wirken schienen und spürte, wie ihre Gedanken wieder klarer wurden. Taumelnd erhob sie sich und sah Voldemort entschlossen an. Der jedoch zeigte sich unbeeindruckt und setzte zum nächsten Fluch an. Jetzt hieß es, schneller zu sein! Wie von einer fremden Macht geführt, schwang sie den Zauberstab, rief einen Lähmungszauber und machte sich dann daran, zu verschwinden. Sie musste Dumbledore und den Portschlüssel rechtzeitig finden, bevor ihr Fluch aufhörte zu wirken.

Unterwegs stieß sie auf einige Todesser, die sie jedoch mit immer schneller schwindender Kraft, zumindest einen Moment Handlungsunfähig machen konnte. Dann sah sie ihn. Vor ihren Augen wurde es schwarz, sie fiel und verlor schließlich das Bewusstsein. Der Professor zögerte nicht lange, sondern hob das Mädchen hoch, kramte kurz in seiner Tasche nach dem Portschlüssel und verschwand nur einen Augenblick später wieder aus London.



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