Jeanny und Mina
Die Jahre vergingen, jeanny war tot doch ihre Tochter Mina lebte für sie weiter.
Sie war inzwischen 16 Jahre alt und obwohl sie vom aussehen doch so sehr an Kais geliebten Schützling erinnerte wurde sie tatsächlich noch wilder und unberechenbarer als ihre Mutter es jemals war.
Sicher fiel es dem Schutzengel nicht leicht jeden Tag das Mädchen vor sich zu sehen das er verloren hatte doch Minas Lachen wenn sie beide zusammen im garten saßen schien alles wieder wett zu machen.
Wie jeden Tag wartete Kai auf das klicken des Schlüssels im schloss, auf die fröhliche stimme die ihn begrüßte, auf das schwarze lange Haar das ihr freches gesicht umrahmte und die blutroten Lippen die sie zu solch grauenhaften Grimassen verziehen konnte.
Was, das erinnert euch an jeanny?
Natürlich tut es das, genauso war es kurz vor ihrem Tod und es schmerzte, doch was sollte er tun, sie war nun mal genauso wie ihre Mutter, nein, einen unterschied gab es doch, jeanny hatte kai eine zeitlang berühren können das konnte Mina nicht.
„Hi Kai.“
Sie ließ sich grinsend neben ihm ins Gras fallen während ihr weißes, knielanges Sommerkleid wie ein Blatt im wind flatterte.
„Man könnte glatt denken du wärst ein Engel wenn du dieses kleid anhast.“
Er musste unwillkürlich lächeln als er sah wie das Mädchen beleidigt zu ihm hinüberschaute.
„Bin ich das nicht?“
„Lassen wir dieses Thema, wie war die schule?“
Angewidert verzog sie das Gesicht.
„Is langweilig, ich lass die schule sausen.“
Genau so was hatte Kai erwartet, er seufzte, setzte sich neben sie ins Gras und versuchte ihr über das glänzende Haar zu streicheln, doch die hand glitt durch sie hindurch.
„Du machst dich unglücklich Mina, die schule ist wichtig und das weißt du.“
„Aber...ich bin viel lieber bei dir, du hast doch selbst gesagt das ich dich irgendwann vergessen werde, genau wie Mama, aber das will ich nicht!“
Der Junge schluckte schwer als sie das sagte, er konnte diesen Gedanken ebenfalls nicht ertragen doch er wusste das es bei ihr noch wahrscheinlicher war das sie ihn vergessen würde als bei jeanny denn immerhin schien er alles außer Mina berühren zu können, das heißt er begann sich schon seit Jahren vor ihren Augen aufzulösen.
„Noch wissen wir nicht was kommen wird, ich werde natürlich bei dir bleiben wenn ich kann, immerhin muss ich auf mich aufpassen.“
„Ich will dich nicht als Aufpasser behalten, ich will dich berühren.“
Sie streckte eine Hand nach ihm aus was kai sofort zurückzucken ließ, erst starrte er sie entsetzt an was jedoch schnell einem grimmigen Gesichtsausdruck wich.
„Sag so etwas nicht noch mal!“
Sie errötete.
„Es...tut mir leid.“
Langsam zog sie sich ins Haus zurück wo sie ihren Gefühlen freien Lauf ließ und sich in ihrem Kummer vergrub.
Kai dagegen ging zu seinen Rosen, jeanny hatte die roten besonders geliebt doch Mina zuliebe hatte er auch schwarze angepflanzt denn sie war immer der Meinung gewesen das ihr rote einfach nicht standen.
Sicher, er konnte nicht sagen dass er nichts für das hübsche Mädchen empfand doch er wusste nicht ob diese Gefühle nur von der liebe zu jeanny kamen oder ob er wirklich Sie wollte.
Außerdem wollte er nichts riskieren, wenigstens dieses Mädchen wollte er beschützen wo er doch schon bei seiner Schwester und seinem ersten Schützling versagt hatte.
