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Der Weg zurück zu meinem Herz

von

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In Zeiten wie diesen, gibt es jene, die dich lieben, dich halten und dir immer zur Seite stehen

Auch hier gehts endlich mal weiter. Viel Spaß beim Lesen. ^^
 

4. Kapitel
 

In Zeiten wie diesen, gibt es jene, die dich lieben, dich halten und dir immer zur Seite stehen
 

~ Kagomes Part ~
 

„Sota, sag mir jetzt endlich, wo wir hin wollen“, maulte sie ungeduldig. Sie hatten zwar das Tempelgelände noch nicht verlassen. Trotzdem wollte Kagome doch gerne wissen, was Ihr kleiner Bruder und ihr Großvater mit ihr vor hatten. Als sie vorhin eiligst die Treppe hinunter gekommen war, hatten beide abrupt in ihrer Tuschelei gestoppt. Verdächtiger konnte man sich nicht verhalten. Sie wusste, dass da was im Busch war. Aber Sota schwieg wie ein Grab. Seit einer geschlagene halben Stunde löcherte sie ihn bereits mit diversen Fragen. Kagome hatte versucht ihn aufs Glatteis zu führen. Hatte gehofft, dass er sich vielleicht verraten würde. Aber nein. Mies gelaunt verzog sie den Mund. Anscheinend hatte die Welt mit ihrer Familie einen Packt geschlossen, der lautete: Nieder mit Kagome! Immer und immer wieder. Nachdem ihr letzter Versuch – die psychologische Taktik – gescheitert war, tat sie das, was ihr in diesem Moment das Sinnvollste erschien. Die junge Miko überschlug ihre Hände und schmollte. Mit aufgeblähten Backen saß sie im Schatten Goshinbokus.
 

Sota kümmerte das wenig. Sein Fußball war sowieso schon die ganze Zeit interessanter gewesen, als seine Schwester. Es wunderte Kagome gar nicht, wenn er dieses Ding mit ins Bett nahm. Ihr Opa würde bestimmt wieder einen Anfall bekommen, wenn er das Ding sah. War es doch Sotas großer Traum ein Fußballprofi zu werden. Jii-chan war dann immer den Tränen nähe. Sie grinste bei diesem Gedanken, bis ihr wieder einfiel, dass sich ihr Großvater auch aus der Misere gezogen hatte, in dem er in den Tempel verschwunden war. Er wusste ganz genau, dass sie ihn dort niemals stören würde. Empfand sie zwischenzeitlich selbst große Achtung vor diesem Gebäude und wusste daher wie wichtig die Ruhe im Tempel war. Früher hatte sie sich darum nie geschert. Aber es hatte sich einiges geändert – so vieles hatte sich geändert….. Sofort wich ihr Grinsen wieder und die junge Frau begann von neuem los zu grummeln. Nach weiteren zehn Minuten der Ignoration, hatte sie genug. Langsam erhob sie sich.
 

„Wo willst du hin?“ „Ach Gott. Du kannst mich also doch noch sehen. Ich dachte schon ich wäre unsichtbar!“ Sota zog seine Augenbrauen hoch. „Nee-chan, bist du sauer?“ „Nein!“ Dabei bemühte Kagome sich, dieses Wort so lang wie möglich zu ziehen. „Warum denn? Hätte ich dazu einen Grund?“ Ihre Hände stemmten sich in ihre Hüfte und sie legte ihren Kopf schräg. „Nun ja, wenn ich so darüber nachdenke. Ich kann nicht mehr in die Sengoku Jidai. Das Shikon wurde mir gestohlen. Das Schicksal persönlich hat was gegen mich. Derzeit bin ich in einem kleinen Tief. Mein Bruder scheucht mich auf, nur damit ich hier sitzen darf und ihm bei seinen Fußballtricks zusehen darf. Mehr Strafe geht doch wirklich nicht! Und langsam glaube ich, dass dir es gefällt mich zu quälen!“ Sie musste zugeben, dass der leicht sarkastische Unterton, immer mehr überhand gewonnen hatte und die letzten Worte davon nur so getrieft hatten.
 

Aber es tat gut. Sie konnte sich dadurch etwas mehr Luft verschaffen. Sota sah seine Schwester kritisch an. Eine Augenbraue nach oben gezogen. „Nee-chan glaubst du wirklich ich tu das um dich zu ärgern?!“ Sie begann zu überlegen. Und innerlich erhellte sich ihr grauer Himmel. Vielleicht ging es ja so. „Ja, das glaube ich!“ Sota schien ebenfalls zu überlegen, das konnte sie an seinem Blick erkennen. Schließlich war sie seine große Schwester und kannte ihn In- und Auswendig. „Glaubst du wirklich, dass du auf dieser Schiene was aus mir heraus kriegst?“ – Rums! – Das hatte gesessen. Baff sah Kagome ihn an. Er hatte sie sofort durchschaut. Sein Mund zog sich bereits von einem Ohr zum anderen und brachte die Miko somit noch mehr auf die Palme. Er konnte froh sein, dass er nicht ein gewisser Hanyou war. Denn dann hätte sie gewusst, was ihr als nächstes in den Mund gefallen wäre. Und das nicht nur einmal. Aber so – Mit einem „Tse!“ drehte sie sich um. Ihr Fuß hatte sich bereits erhoben, als „Nee-chan. Das war ein Scherz. Jetzt warte doch!“ „Nein, tu ich nicht.“, gab die Schwarzhaarige stur von sich. „Falls es dir entfallen ist, habe ich wichtigere Dinge zu erledigen!“ Augenblicklich hielt sie inne. Ihr Körper begann sich zu verkrampfen. Die Erinnerung an ihren Traum kehrte wieder zurück, schien sie aus der Realität reißen zu wollen. Alles um sie herum drohte zu verschwimmen. Sie sah von neuem ihren Hanyou vor sich. Vernahm die gleichen Empfindungen wieder, als er sie geküsst hatte. Sie fühlte wieder den Verlust, die Einsamkeit, die sie quälten, sie immer wieder von neuem aufsuchte, um ihr noch mehr Schmerzen zu zufügen. Gefühle, die sie in dieser Masse, nicht mehr lange ertragen würde. Immer mehr begann sie daran zu zerbrechen. Immer mehr schlugen die Wellen dieser Gefühle gegen ihre Zuversicht, die dadurch immer mehr Risse bekam. Sie wusste nicht, wie lange sie dieser Gewalt noch trotzen konnte. Denn wie lange konnte man ohne sein Herz leben?
 

Sota war um seine Schwester herum geeilt, hatte seinen Arme ausgestreckte und wollte ihr somit den Weg versperren. Angriffslustig hatte er sie angefunkelt, was jedoch sofort wieder schwand, als er in ihr Gesicht sah. Sie wirkte blass, ihre Haut fast wie Schnee. Zerbrechlich! Ja das war der Richtig Ausdruck hierfür. Seine Schwester wirkte zerbrechlich. So hatte er sie noch nie gesehen. Er sah ihre rehbraunen Augen, die schon wieder von salzigem Nass getränkt waren. Ihre schlanken Finger, die ineinander verschlungen waren, als würden sie sonst nirgends anders Halt finden. Ihre feinen Lippen, die von neuem begannen leicht zu zittern. Kurz verschloss er vor diesem Anblick, die Augen, atmete tief ein. – Auch wenn deine Schwester stark erscheint Sota, so muss sie doch immer beschützt werden -, das hatte er damals zu ihm gesagt. Er hatte nie wirklich darüber nachgedacht, doch seit ihrer Trennung war ihm Bewusst geworden, wie tief die Empfindungen von Inu Yasha und seiner Schwester waren. Gefühle, die wahrscheinlich nur wenige in seiner Welt nachvollziehen konnten. Er ballte seinen Fäuste, blinzelte mehrmals, um sich wieder an das helle Licht der Sonne, das durch die Blätter Goshinbokus fielen zu gewöhnen, um dann mit einem Lächeln zu seiner Schwester hinüber zu sehen. „Und was, wenn ich dir sage, dass ich vielleicht einen Weg gefunden habe, dass du zurück in die Sengoku Jidai kannst.“ Sanft drang seine Stimme an ihr Ohr. Kagome zuckte leicht zusammen. „Was?“, stieß sie hervor. „Du hast mir gesagt, dass das Schicksal zu dir gesagt hat, dass es das Shikon wieder zurück bringt, in die Zeit, in der Inu Yasha lebt.“
 

Sie nickte bedacht. Hatte er vielleicht den gleichen Gedanken, den sie verfolgt hatte? „Also könnte es sein, dass das Shikon no Tama auch noch heute, in dieser Zeit existiert.“ Gebannt hörte sie ihm zu. „Wenn dies der Fall sein sollte, muss es irgendwo Aufzeichnungen darüber geben. Aufzeichnungen aus dem sich der Aufenthaltsort ergibt.“ „Aber wie oder wo willst du an solche Aufzeichnungen kommen?“ Er neigte seinen Kopf zur Seite. „Nee-chan, wer denkst du hat Zugang zu solchen Schriften, wenn nicht jemand der die Menschen vor dem Bösen beschützt.“ „Eh…..!“ Stimmt er hatte recht. Jii-chan war es möglich. Als kleines Kind hatte sie ihn immer begleitet, wenn er außerhalb von Tokio einen Tempel aufgesucht hatte. Die Räume des Tempels waren über und über gefüllt gewesen mit alten Büchern und Schriftrollen. Sollte ihr Traum diese Botschaft vermitteln. Wollte dieser ihr vielleicht damit sagen, dass sie niemals aufgeben sollte?! Und hatte sogar ER seine Finger mit ihm spielt? Sollten seine Gefühle Raum und Zeit überwunden haben und sich in dieser Form ihr offenbart haben? Hierauf konnte sie sich keine Antwort geben. Aber, dass der Traum ihr Zuversicht vermitteln wollte, sie wieder bestärkten sollte. Das wurde ihr umgehend wieder klar. Denn dies war ihr bereits in ihrem Zimmer bewusst gewesen. Für Sekunden hatten sie es vergessen. Für Sekunden hatte die Kälte, die sie immer wieder heimzusuchen versuchte, überhand gewonnen und ihre Sinne vernebelt. „Geschichte erforschen!“, wiederholte sie grübelnd Sotas Worte, die er ihr genannte hatte, als er in ihr Zimmer eingetreten war „Genau!“ Jubelnd fiel sie um seinen Hals. „Du bist der beste Otouto-chan!“ Ihre Stimme überschlug sich fast. „Ich weiß. Ich weiß.“ Äußerte er sich gespielt überheblich auf die Aussage des überglücklich strahlenden Mädchens, zwinkerte ihr zu.
 

Ein Räuspern ließ Beide aufsehen. „Jii-chan!“ „Wie es aussieht, können wir dann gehen!“ Kagome eilte an seine Seite. Der Himmel begann sich mehr und mehr zu erhellen, die ersten Sonnenstrahlen begannen sich durch die Wolkendecke zu kämpfen, in der Hoffnung, dass noch weitere folgen würden.
 

~ Sengoku Jidai ~
 

„HIRAIKOTSU!“, schallte es durch den Wald. Lautes Knacken war zu vernehmen, bevor spitze Schreie folgten. Die angreifenden Youkai waren von der Taijiya nieder gestreckt worden. Achtsam ließ sie ihren Blick noch einmal umher gleiten, während sie ihren Arm anhob und ihre mächtige Waffe wieder entgegen nahm. Die Arbeit war getan. Flammen loderten neben ihr auf, schrumpften dann in sich zusammen. Sango sah nach unten. Kirara deutete ihr durch ein leichtes Fiepen an, dass alles in Ordnung war. Schnell sprang sie kleine Katze auf die Schulter der Taijiya.
 

„Verdammt noch mal Sango!“, zeterte hinter ihr eine ganz bestimmte Person los. Sie drehte sich um und konnte einem stink sauren Hanyou erkennen, der mit geschulterten Tessaiga auf sie zu gestiefelt kam. Seine Augen blitzen vor Wut auf. „Kannst du mir sagen, was das sollte?“, schnauzte er sie herrisch an. „Äh Youkai-Bekämpfung!“, dabei sah sie ihn etwas kritisch an. „Hehe, das weiß ich auch!“, äffte er. Wollte sie ihn auf den Arm nehmen? „Du hättest mir ruhig eins oder zwei übrig lassen können!“ „Inu Yasha du kannst dich nicht auf alles stürzen, was sich bewegt. Außerdem meinst du nicht, dass du für heute schon genug Youkai aus dem Weg geräumt hast? Wenn das so weiter geht, bist du dafür verantwortlich, dass die Youkai aussterben.“ Dann wäre sie arbeitslos. Sango zog gleichzeitig ihre Augenbrauen etwas tiefer, machte sich auf ein Wortgefecht gefasst. „Keh! Das sagt gerade die Richtige! Wer fuchtelt hier denn wild mit Hiraikotsu durch die Gegend! HÄ!!“ Und der Gong zur ersten Runde ertönte. Shippo schüttelte nur seinen Kopf, hielt aber den Mund. Denn für ihn galt heute der Spruch: Aus Schaden wird man klug. Und genug Schaden hatte er bereits erlitten. Inu Yasha hatte fast jeden Anlass genutzt ihm eine Kopfnuss nach der Anderen zu verpassen. Die Kopfschmerzen waren bis jetzt noch nicht vergangen. Letztlich hatte er Schutz bei Miroku gesucht. Kagome war ja nicht da, um diesen schlecht gelaunten Kerl in die Schranken zu weisen. Miroku, der jetzt ebenfalls dazu gekommen war, verdrehte nur die Augen. Er flehte inständig, dass sie bald auf Kikyo-sama und Kaede-sama treffen würden, sonst würde dieser Landabschnitt vermutlich bald im Schutt und Asche liegen, wenn der Hanyou so weiter machte. Mit Ablenkung hatte das schon lange nichts mehr zu tun. Wilde Zerstörungswut war da schon eine bessere Bezeichnung.
 

So dermaßen gereizt hatte er Inu Yasha schon lange nicht mehr erlebt. Anfangs hatten sie es ihm auch nicht übel nehmen können. Das war vor zwei Tagen. Aber seine schlechte Laune schien von Sekunde zu Sekunde mehr zu fallen und es war noch kein Ende in Sicht. Der Hoshi ließ sich zusammen mit Shippo auf einem Felsen nieder, betrachtete die Szene, die sich ihm bot. Sango hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. Aufgebracht warf sie dem Hanyou gerade etwas entgegen, doch dieser konterte umgehend. Der Hoshi dachte aber nicht im Traum daran Sango bei zu stehen. Sango würde das schon schaffen, da war er sich sicher. Und außerdem war er vor ca. einer Stunde erst dran gewesen und er hatte sich gerade noch zurück halten können, seinen besten Freund nicht eins mit seinem Stab über zu ziehen. Er hatte keine Lust erneut da rein gezogen zu werden. Miroku ließ sich leicht zurückfallen, machte es sich bequem. Es würde noch etwas dauern, bis sie weiter ziehen konnten. Shippo ließ sich ebenfalls auf seinen Hintern nieder.
 

„Du meine Güte. Was geht denn hier vor?“ Miroku sah auf. „Hallo Kaede-sama, Kikyo-sama!“ Beide nickten kurz zur Begrüßung. “Wenn das so weiter geht, brät sie ihm mächtig Eins über!” Beurteilte Kaede die Situation. „Na wir kennen doch Inu Yasha. Der ist in solchen Dingen Meister.“ Miroku lachte dabei leicht auf. „Ja aber normalerweise doch nur mit Kagome!“ Kikyo schaute sich um. Sie konnte die Miko weder sehen noch spüren, weshalb „Wo ist sie und was macht ihr hier?!“ Miroku wollte gerade ansetzten, als ein Schrei seitens Inu Yasha ertönte. Sango hatte Hiraikotsu drohend in die Luft gerissen. Inu Yasha war hierauf zurück gewichen, keifte jedoch sofort wieder darauf los. „Das darf doch nicht war sein!“, gab Kikyo jetzt schon genervt von sich. „Wenn du so weiter machst, wirst du jeden Youkai im Umkreis auf dich aufmerksam machen!“, rief sie ihm entgegen. Miroku fächelte mit seiner Hand durch die Luft. „Sag das nicht so laut, denn genau das will er ja!“ Kikyo sowie auch Kaede erhoben hierauf verwundert ihre Augenbrauen. Was meinte er damit?
 

„Wie seid ihr her gekommen.“ Kikyo sah Inu Yasha an, der jetzt direkt vor ihr stand. „Wir sind dem Weg gefolgt.“ Sie zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Inu Yasha seufzte auf. Was war dass denn für eine Antwort? „Keh! Das weiß ich selbst. Denkst du ich…“ Kikyos Blick ließ ihn zwei Schritte zurück treten. Dieser Blick gefiel ihm ganz und gar nicht. Er kannte ihn nur zu gut. Nicht von ihr und sie beherrschte ihn auch nicht annähernd so wie sie. Aber es reichte, um ihn einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen. „Ähm, ich meine nur, weil ich gar nicht mit bekommen habe, dass ihr gekommen seid.“ „Tja, das kommt vielleicht daher, dass du etwas abgelenkt warst mit Herummotzen!“, kam es schnippisch von Sango. Inu Yasha wollte zu einem Knurren ansetzen, schluckte dieses aber unter. „Keh. Lasst mich doch in Ruhe. Zum Streiten haben wir jetzt keine Zeit!“ „Ach! Auf einmal.“, entwich es Sango verärgert. Darauf wäre sie jetzt überhaupt nicht gekommen. Inu Yasha wandte sich an Kikyo. Sie war schließlich der Grund warum sie aufgebrochen waren. Er wollte beginnen, als er seinen Mund wieder schloss. Er spürte immer noch den wütenden Blick von Sango im Nacken. Er durchbohrte ihn förmlich. „Wir machen es so. Ich erkläre die Sache Kikyo. Ihr übernehmt Kaede.“ Damit packte er die Miko am Handgelenk und zog sie mit sich. „War…warte mal Inu Yasha!“, war das Einzige, was sie noch von sich geben konnte. Kaede sah den Zwei verdutzt nach. „Was ist passiert?“ Sango, sowie auch Shippos und Mirokus Gesichtszüge schlugen sofort um.
 

***
 

Kikyo hatte ihr Kinn auf ihre geballte Faust gebettet, während sie der Erzählung von Inu Yasha lauschte. Das hörte sich alles nicht gut an. Ganz und gar nicht. Dieses Wesen, das er ihr beschrieb, gelöschte Erinnerungen und dann dieses Gefühl, dass sie seit zwei Tagen wieder hatte. Sie hatte gewusst, was sie spürte. Aber immer wieder hatte sie sich eingeredet, dass es nicht möglich sein konnte. Sie wusste, wo das Shikon no Tama war, oder zumindest hatte sie so gedacht und sich somit in Sicherheit gewogen. Sich immer wieder eingeredet, dass sie sich das alles nur einbilden würde. Daher hatte sie auch warten wollen, bis sie ins Dorf zurückgekehrt waren, um diesem Gefühl nachzugehen. Doch jetzt hatte sie ihre Bestätigung bereits erhalten.
 

Ihre Augen glitten in den Himmel hinauf, als Inu Yasha aufgehört hatte zu sprechen. Nach einer Zeit der Stille unterbrach der Hanyou. „Was sagst du dazu Kikyo?“ Seine goldgelben Augen sahen zu ihr auf. Sie trat einige Schritte von ihm weg, stand mit dem Rücken zu ihm, drehte sich dann um. „Es ist ziemlich ernst.“ Inu Yasha begegnete ihrem Blick. „Wenn ich nach der Beschreibung gehe, kann ich dir nicht sagen, wem du gegen übergestanden hast.“ „Soll…“ - Sie erhob die Hand, brachte Inu Yasha damit zum Schweigen. „Wenn ich aber nach meinem Gefühl gehe und der silbernen Flöte, die sie bei sich getragen hat, dann kann ich mit einhundertprozentiger Sicherheit sagen, dass du dem Schicksal selbst begegnet bist.“ Inu Yashas Augen weiteten sich sichtlich und Skepsis spiegelte sich dort. „Das Schicksal?!, wiederholte der in ungläubigen Ton. Kikyo nickte jedoch nur ernst. „Viele erzählen, dass sie eine Melodie wahrgenommen haben, eine Gestalt trat auf sie zu, stellte sich manchmal vor, manchmal auch nicht. Egal, was dann passierte, sie konnten sich aber immer an eine silberne Flöte erinnern, auf der gespielt wurde.“
 

Inu Yasha überschlug hierauf seine Arme, sah einige Sekunden zu Boden, bevor „Wirst du mir helfen können?“ „Wie meinst du das?“ „Du spürst das Shikon no Tama. Es befindet sich wieder in dieser Zeit.“ Er bemerkte die Verwunderung, die ihm entgegen schlug. Wie konnte er das wissen? „Sie oder das Schicksal hat es mir gesagt.“ Sie sank neben ihn auf den Boden. „Ich brauche es, um den Brunnen wieder zu öffnen!“ „Ich glaube, dass du es nicht schaffen wirst!“ Böse sah er sie an. Sie wollte ihn nicht entmutigen, aber… „Inu Yasha, du willst es mit dem Schicksal aufnehmen. Etwas, was mächtiger ist, als alle Youkai, die du jemals besiegt hast. Wir sprechen hier von einer ganz anderen Dimension.“ Sie stemmte ihren Oberkörper auf ihre Hände, um ihre Aussage zu bestärken. Seine goldgelben Augen starrten sie an, flehten sie förmlich an. Er brauchte nichts zu sagen, doch er tat es. „Ich brauche deine Hilfe Kikyo. Ich bitte dich mir nur zu sagen, wo ich es finde. Den Rest schaff ich schon alleine. Ich muss…. – Ohne dich weiß ich nicht, wo ich anfangen soll.“ Kikyo seufzte auf. Sie ließ sich zurück fallen, wich seinem Blick aus. „Was soll ich tun, dich anbetteln!?“, brachte er verzweifelt hervor. Sie sah ihn überrascht an. So etwas hätte sie jetzt nicht erwartet. Wutausbrüche, ein Knurren, doch……..- diese Worte. Er hatte sich seit damals so sehr verändert.
 

„Du liebst sie so sehr!?“ „Äh!“ Jetzt war er derjenige, der mit geröteten Wangen seinen Blick abwandte. „Das….das hat jetzt damit doch gar nichts zu tun!“, stotterte er. „Doch hat es.“ Sie rückte näher. „Wieso hast du es ihr nicht gesagt? Naraku ist besiegt, ich bin wieder ins Leben zurückgekehrt.“ Es war alles geklärt. Also warum? Sie wusste, dass er seine Gefühle nicht sehr gerne zeigte, aber so zurück haltend. Da musste doch mehr dahinter stecken. „Inu Yasha. Warum nur? Ich sehe doch wie du leidest! Also warum?“ „Du bist der Grund!“ „Was?“ Jetzt konnte sie ihm nicht mehr folgen. Und diese Verwirrtheit stand ihr auch ins Gesicht geschrieben. „Inu Yasha?“
 

Er sprang auf. Lief vor ihr auf und ab. „Ich meine….ich…- ähm - …..ich wollte es ihr sagen…..aber ich….ich…..!“ Nervös sah er die Miko an, die dort im Gras saß. Wie sollte er sich ausdrücken? Kikyo musterte ihn. Seine angespannte Haltung, seine Füße, die im Gras scharten und sie lachte auf. Inu Yasha verzweifelte gerade. Er versuchte sich hier klar auszudrücken und sie lachte ihn aus. „Du denkst, dass es zwischen Kagome und mir dann Probleme geben könnte, nicht wahr?“ Er nickte einfach nur hastig. Kikyo beruhigte sich hierauf, da sie bemerkte, dass der Hanyou damit gerade nicht umgehen konnte. „Inu Yasha, hatten wir darüber nicht schon vor längeren gesprochen? Wir waren zu dem Entschluss gekommen, dass wir Freunde sind. Nicht mehr und nicht weniger. Seit wann nimmst du so viel Rücksicht? Das ist man von die gar nicht gewohnt.“ Sie konnte es einfach nicht glauben. Früher war er vorlaut und ungehobelt. Nun ja, vorlaut war er immer noch, aber….- immer wieder war sie darüber verwundert, wie sehr er sich verändert hatte – wie sie auf ihn Einfluss genommen hatte – ihn aus seinem Panzer heraus gelockt hatte. Früher hätte er nicht einmal im Ansatz darüber gesprochen, oder zumindest waren dies Seiten, die sich nicht an ihm kannte.
 

„Immer so mutig, aber sobald es um sie geht….!“, schmunzelte sie. „Hast du in den letzten Tagen überhaupt geschlafen!“ Ihr fiel gerade auf, wie abgekämpft er aussah. „Wie sollte ich?“ Dafür fehlte sie ihm einfach zu sehr. An Schlaf war da nicht zu denken. Und wenn er schlief, dann hatte er immer solch wirre Träume. Träume von ihr, wie er sie küsste. Der Letzte war so real gewesen, fast so, als wäre sie da gewesen. Als hätte Kagome wieder vor ihm gestanden, er hatte geglaubt ihre Lippen wirklich zu berühren. „Du willst also gegen das Schicksal antreten?“ Er zuckte leicht zusammen, kehrte dann wieder aus seinen Gedanken zurück. „Um Kagome zurück zu bekommen, tu ich alles. Sie….“, er hielt inne, sah Kikyo an. „Sie gibt mir immer wieder Kraft, auch wenn ich keine mehr in mir spüren. Sie ist mein Mut. Mein Zuhause. Es tut mir einfach gut, wenn sie an meiner Seite ist.“ Ja, denn dann vergaß er alles um sich herum. Dann konnte er sein, wo immer das Schicksal wollte, in der schwärzesten Finsternis oder in der tiefsten Hölle. Alles was zählte, war dass sie bei ihm war. Ein Blick von ihr reichte völlig aus, um seinen Weg wieder zu finden. „Ich will ihre Welt beschützen. Sie ist das Beste, das mir je passiert ist.“ Sein Blick wurde weicher. Die Wut verschwand völlig, verträumt sah er in die Bäume hinauf. In seinen Augen lag jetzt pure Liebe. Liebe, die alleine Kagome gehörte. Er wollte ihr Lächeln beschützen, das sie immer trug, wenn sie ihn ansah. Denn dieses Lächeln ließ sein Herz höher schlagen und verdrängte die Einsamkeit aus seinen Gedanken. Schon deshalb wollte er bei ihr sein, damit ihr Lächeln niemals verblasste. Kikyo konnte mitfühlen, wie er sich fühlte. Wie es war, wenn das Herz nach dem Anderen rief, es wieder bei sich haben wollte, auch wenn einen Welten trennte. Deshalb war er zu ihr gekommen, hatte mit ihr darüber gesprochen. Sie waren dadurch immer noch miteinander verbunden. Auch wenn diese Gefühle in der Vergangenheit lagen. „Dann solltest du es ihr sagen, wenn wir sie wieder sehen!“ Kikyo erhob sich. „Wir?“ „Denkst du, wir lassen dich alleine?“ Inu Yasha wirbelte herum. Sango, Miroku, Shippo, Kirara und Kaede standen dort zwischen den Bäumen. „Schließlich wollen wir alle Kagome-chan wieder haben. Du bist nicht der Einzige.“ Sango zwinkerte.
 

„Wir haben einen weiten Weg vor uns und ich kann jetzt schon sagen, dass es Probleme geben wird.“ Die Anderen traten näher. Kikyo klopfte die Erde von ihrem Gewand. „Kannst du genau sagen, wo das Shikon ist?!“ „Nein Sango. Nur, dass es im Südwesten ist. Auch ist die Ausstrahlung sehr schwach. Youkai spüren ihn nicht. Zumindest nicht in dieser Region.“ „Das bedeutet, dass stake Bannkreise den Shikon schützen.“ Kikyo stimmte den Hoshi zu. Das Shikon war vermutlich zum Schutz an einen Tempel gegeben worden. Sie war nicht in Betracht gekommen. Schließlich hatte sie vor über 50 Jahren um das Shikon zu schützen, ihr Leben verloren. Sie musste zugeben, dass sie innerlich Erleichterung darüber verspürte. Sie wollte dieses Leben nicht noch einmal haben. Auch wenn sich dadurch einige schöne und wertvolle Erinnerungen besaß, so verdeckte der Schmerz viele davon. Schmerz, den sie nicht mehr verspürte. Sie war von diesem Gefühl, von der Qual erlöst worden. Und hier kam Kagome ins Spiel. Sie war jene, die ihr diese Last von den Schultern genommen hatte. Sie hatte sie gedrängt, mit ihnen zu reisen, damit sie gemeinsam gegen Naraku bestehen konnten.
 

Doch mittlerweile wusste sie, dass dies nur eine Ausrede gewesen war. Kagome wollte sie ebenfalls bei sich haben. Warum? Das war ihr bis heute ein Rätsel. Doch war sie dadurch in der Lage alles hinter sich zu lassen. Die Vergangenheit ruhte. Dafür war sie ihr dankbar. Schon allein aus diesem Grund wollte sie helfen. „Ich denke wir sollten gehen! Wir haben keine Zeit zu verlieren.“ Auch hatte sie das Gefühl, das Kagome genau in diesem Moment ebenfalls aufbrach.
 

***
 

So, das wars hier erst Mal. Ich muss sagen, dass ich mit Inus und Kikyos Part nicht so zufrieden bin. Hab es aber einfach nicht besser hin bekommen. *schnief* Ich kann aber auch nicht so richtig sagen, was mich daran stört. Aber naja.
 

Vielen, vielen lieben Dank, für die Kommis. Hoffe, dieses Kapi gefällt euch so gut, wie das letzte und ich hoffe, wir sehen uns beim nächsten. Bis dahin
 

Ganz liebe Grüße Inukashi



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  EngelKagome
2008-12-18T13:49:32+00:00 18.12.2008 14:49
hi diese kap ist einer der besten bis jetzt ich hab mich tot gelacht sag ich dir, der streit mit inu und sango wahr klasse . und wo inu zu kikyou sagt das er kago liebt und wie ie reagiert ist auch der hammer, weiter so hehe.
Von: abgemeldet
2006-08-18T12:10:55+00:00 18.08.2006 14:10
Hey du,
endlich komm ich zum Kommi schreiben.
Ich finde immer dass du viel WErt darauf legst, Kikyo und Inu darzustellen und ihre Beziehung zueinander und ich find das imma so klasse. Immer bei diesen Parts die gefallen mir sooo wahnsinnig gut.
Auch Der STreit, einfach köstlich....ich hab mich auch zu tode gelacht.
Kagos part war auch einfach klasse..
DAs ganze chap war wieder ien genuss
freu mich schon rießig aufs nächste
Habsch lieb
Honeymausi
Von:  Vj45
2006-08-13T20:37:20+00:00 13.08.2006 22:37
Auch wieder ein tolles Kapitel. Bin wahnsinnig gespannt wie es weiter geht.
Bitte schreib schnell weite.
Bussi
Vanny
Von:  Schalmali
2006-08-13T15:56:52+00:00 13.08.2006 17:56
Hmm spannend auf eine ganze eigene Art.... wie halt ich den Leser am besten hin? xD Ich will wissen wie es weiter geht bist so gemein rofl *scherzchen* Den Streit mit Inuyasha und Sango fand ich richtig ulkig *grins* Und wenn Inuyasha in Liebe über Kagome spricht ist natürlich immer süß *schmunzel* Mal schaun wie es wetier geht... hoffe bald ;)
Von:  DoctorMcCoy
2006-08-13T15:42:31+00:00 13.08.2006 17:42
Also ich kann Nochnoi nur zustimmen. Der Part zwischen Inu und Kikyo ist dir wirklich gut gelungen. Es war wirklich schön, wie Inu seine Gefühle offenbart hat. Und auch Kikyo, die so erstaunt war, wie sehr Inu sich verändert hat.
Als Inu und Sango sich gestritten haben...ich habe mich dabei fast totgelacht. Besonders bei den Kommentaren von Miroku und den anderen.
Und als Inu dann fragte, wie seit ihr hier her gekommen, und die antworten: Über den Weg.
Man, ich hab mich gekugelt vor Lachen...einfach herrlich.

Auch der Part von Kagome ist dir sehr gut gelungen. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie Kagome schmollend am Baum sitzt und wie sie versucht hat - auf jede nur erdenkliche weise- ihren Bruder zu entlocken, was er vorhat.
Bin gespannt, ob sie irgendetwas rausfinden können. natürlich hoffe ich das alles klappt.
Kaguyashi
Von:  Nochnoi
2006-08-13T14:17:06+00:00 13.08.2006 16:17
Erste XDDDDDD
Nachdem ich deine ENS bekommen hatte, musste ich ja sofort zu meinen Favos gehen und die neuen Kapitel lesen ^^ Vielen Dank übrigens für die Benachrichtigung.
Also ich weiß nicht, was du an dem Part zwischen Kikyo und Inu auszusetzen hast, ich fand ihn wirklich gut. Inu gesteht endlich mal seine Gefühle ... wow, echt beeindruckend XDDDDD Jetzt muss er es nur noch der richtigen Frau sagen ^^
Sotas Idee find ich übrigens ziemlich geistreich (schlaues, kleines Bürschchen). Ist doch im Grunde ziemlich logisch, dass Dinge aus der Vergangenheit auch noch in der Gegenwart existieren können, sofern sie nicht irgendwie zerstört wurden. Na ja, mit den Zeitreisen ist das ja alles etwas kompliziert. Wie sagte einmal ein weiser Mann: "Zeit ist relativ" XDDDDDD
Ich will dich aber nicht weiter zulabern. Schreib schnell weiter, ich will unbedingt wissen, was Sota und Kagome bei ihren Recherchen herausfinden. Wer weiß, vielleicht finden sie sogar Infos zu Inuyasha (ich weiß, meine Fanatsie brennt wieder mit mir durch ^^)
Noch einen schönen Tag ^^
Nochnoi


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