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Der Weg zurück zu meinem Herz

von

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Ich fürchte mich nicht, selbst wenn mein Feind das Schicksal selbst ist.

So, da bin ich wieder mit dem nächsten Kapi im Schlepptau. Und ich muss mich zunächst mal bei maryland bedanken. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich "erfasst" so oft benutzt hatte. Manchmal hat man echt Tomaten auf den Augen. Tja und mit der 1. und 3. Person vertauschen, dazu kann ich nur sagen, dass ich die Fanfic oder das erste Kapi zunächst in Ich-Form schreiben wollte. *mal was neues ausprobiert*

Hat mir aber nicht gefallen, also hab ich alles umgeschrieben. Aber so wie es aussieht, eins zwei Dinge übersehen. Also danke nochmal für den Hinweis.
 

Und natürlich ein großes Dankeschön an meine Kommischreiber. Freut mich, wie immer, dass euch die Story gefällt.
 

2. Kapitel
 

Ich fürchte mich nicht, selbst wenn mein Feind das Schicksal selbst ist
 

~Sengoku Jidai ~
 

Uah!“ Unter Schmerzen richtete er sich wieder auf.

Was zum Teufel noch mal war das gewesen?

Was war passiert?

Inu Yashas Augen waren immer noch geschlossen, als er sich an die Stirn griff. Fest kniff er seine Augen noch mehr zusammen. Seine Gedanken waren völlig durcheinander, als wären sie durchwühlt worden. Sofort ergriff er diesen Gedanken, dDenn so war es gewesen.

Jemand war in seinen Kopf eingedrungen, hatte diesen durchstöbert.

Aber was hatte er gewollt?

Er konnte es sich nicht erklären, nur, dass derjenige sein Vorhaben nicht erreicht hatte. Das sagte ihm sein Gefühl. Und darauf hatte er sich schon immer verlassen können.
 

Langsam begann er zu blinzeln. Kurz nahm ihm das grelle Licht der Sonne sämtliches Sehvermögen, bevor sich die Konturen schärften. Er befand sich immer noch auf der Wiese. Unmittelbar vor ihm erhob sich der knochenfressende Brunnen. Seine Augen glitten zum Rand und ruckartig sprang er auf die Beine.

„Kagome!“ entwich dem Hanyou. Dann stürzte er auf den Rand zu, beugte sich hinein.

„KAGOME!“ Inu Yasha wusste wieder, was passiert war. Er hatte sie schreien gehört, kurz nachdem sie gesprungen war. Er wollte ihr hinter her, zu ihr, als ihn eine Druckwelle erfasste und nach hinten warf. Doch jetzt geschah nichts, weshalb er nicht länger zögerte, in den Brunnen sprang.
 

Die Füße des Hanyous kamen auf den Boden auf, das Licht blieb aus. Ungläubig starrte er nach oben. Er konnte den Himmel sehen. Kleine Wolken, die in das Blau hineingetupft waren.

„Nein.“, kroch es über seine Lippen. Sein Verstand war noch dabei zu begreifen, was geschehen war. Sein Herz begriff bereites. Er spürte den Stich, der sein Herz durchbohrte, ihm eine tiefe Wunde zufügte. „Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!“
 

Goldgelbe Augen sahen zu seinen Füßen. Er träumte bestimmt nur. Es war ein Alptraum. Vielleicht sollte er schreien. Sollte auf sich aufmerksam machen, damit sie ihn endlich hier raus holte, zurück in die Realität.

Aber wie sollte er das machen?

„Es wird dir nicht gelingen?“

Er sah sich um.

Wer redete da?

„Du bist wach. Das ist die Realität und du bist mitten drin.“

Inu Yashas Augen wanderten die steinernen Wände des Brunnens hinauf. Er konnte niemanden wittern, nur diese Stimme wahrnehmen. Die gleiche Stimme, die ihm bereits wenige Minuten zuvor begegnet war. Leise begann er zu knurren, bevor er zum Sprung ansetzte. Kaum hatte der Hanyou das Innere des Brunnens verlassen, sah er sich um.

„Zeig dich!“ Seine Stimme klang bedrohlich. Seine Hand war zu Tessaiga gewandert. Jetzt konnte er die Anwesenheit einer weiteren Person spüren. Er wusste jedoch nicht wo.
 

Die Sonne verdunkelte. Wolken zogen auf, brachten für diese Zeit eine ungewohnte Kälte mit. Selbst die Blumen auf der Wiese zogen sich aufgrund der plötzlich eingebrochenen Dunkelheit zurück.

„Und was gedenkst du zu tun, wenn ich vor dir erscheine?“

„Das wird sich dann zeigen!“, gab Inu Yasha ruhig zurück.

Kaum ausgesprochen, erschien wie aus dem Nichts ein junges Mädchen vor ihm. Sie trug das Gewand einer Miko. Ihr lilafarbenes langes Haar war zu Zöpfen gebunden. In ihrer linken Hand hielt sie eine silbern schimmernde Flöte.

Misstrauisch begutachtete Inu Yasha das Mädchen, wusste nicht genau, was er davon halten sollte. „Wer oder besser was bist du?“

„Sieht man das nicht?“ Ihre Augen blitzen auf.

Inu Yasha zog Tessaiga. Er sah eine junge Miko und doch wusste er, dass sie nicht war, was sie vorgeben wollte.

„Was hast du mit Kagome gemacht?“, grollte er.

„Was soll ich mit ihr gemacht haben?“

„Verarsch mich nicht. Ich weiß ganz genau, dass es deine Stimme war, die ich gehört habe!“ Wütend funkelte er das Mädchen an. Langsam aber sicher verlor er die Geduld. Tessaiga nahm eine höhere Position ein.
 

Ihre grauen Augen musterten ihn zunächst nur. „Ich habe sie in ihre Zeit zurück geschickt.“

„WAS!“ Inu Yasha riss seine Augen auf.

“Sie wird nie wieder zu dir zurückkehren, Inu Yasha. Oder besser, sie kann nicht mehr zu dir zurückkehren.“

„Was meinst du damit?“, presste er hervor.

Doch seine drohende Stimme schien ganz und gar kein Eindruck auf die junge Miko zu machen. Immer noch vollkommen emotionslos stand sie ihm gegen über. Sie erhob ihre Hand und Inu Yashas Augen weiteten sich noch mehr. Leicht öffnete er seinen Mund, konnte aber kein Wort herausbringen.
 

Das Mädchen nickte. „Ganz recht. Der Shikon no Tama, den Kagome bei sich getragen hat. Ohne ihn kann sie nicht zu dir zurückkehren und somit wird sie dich auch vergessen.“

Inu Yasha Ohren zuckten nervös

„Daher werde ich dir jetzt die Chance geben, alles zu vergessen, so wie sie es bereits getan hat. Ein neues Leben zu beginnen. Getrennt von einander.“

Inu Yasha starrte immer noch fassungslos auf den Juwel in ihrer Hand. Er konnte nicht glauben, was er gerade hörte.

Sie würde ihn doch nie vergessen?

Nie freiwillig!

Das durfte einfach nicht sein.

Sie gehörte doch zu ihm.

Schnell zog er seinen Kopf etwas zurück. Erneut konnte er spüren, wie sie sich an seinen Gedanken zu schaffen machen wollte, das dumpfe Pochen zurückkehrte. Er spürte den Zwang, auf die Knie zu gehen, doch kämpfte er dagegen an. Er sah nach vorne, verschwommen konnte er erkennen, wie sie auf ihn zulief. Flötentöne drangen an sein Ohr. Diese Melodie, er hatte sie bereits zuvor gehört.

„Entspann dich!“, ertönte es.

Er seufzte kurz auf.
 

/// „Du wirst doch auf mich warten?“ ///
 

/// “Immer!“ ///
 

„Kagome!“, flüsterte er, bevor sein Griff um Tessaiga fester wurde.

„Vergiss es!“, erhob sich zugleich noch einmal seine Stimme, weshalb die Miko inne hielt.

Inu Yasha stand lächelnd vor ihr, Tessaiga über seinen Kopf erhoben. „Dir wird niemals gelingen meine Erinnerungen an sie zu löschen. Sie ist immer bei mir, sie ist in mir, denn sie ist meine Welt.“
 

Ihre Augen des Wesens weiteten sich, als es zurückgeworfen wurde.

Was passierte gerade?

Er hatte sie aus seinem Kopf verbannt, eine Barriere errichtet.

„KAZE NO KIZU!“.

Die Gestalt begann sich langsam im Angriff aufzulösen. Ihre grauen Augen fixierten immer noch fassungslos den Hanyou. „Du wirst sie nie wieder sehen! Ohne den Shikon no Tama wird ihr eine Rückkehr nie gelingen!“ Sie verschwand und Inu Yasha sank auf die Knie.
 

~ Kagomes Part ~
 

Ihr Gesicht prickelte leicht, auf manchen Stellen ihrer Haut spürte sie Wärme. Was war das?

Um das herauszufinden, musste sie ihre Augen öffnen. Jedoch stellte sie schnell fest, dass dies ein ziemlich schwieriges Unterfangen war. Immer wieder schlossen sie sich. Es kam ihr so vor, als läge eine bisher nicht gekannte Last allein nur auf ihren Lidern.

Also unterbrach Kagome diesen Versuch kurz, lauschte einfach. Doch drangen fast keinerlei Geräusche an sie heran. Die Laute klangen abgestumpft, so unendlich weit entfernt. Ihren Körper konnte Kagome gerade ebenfalls nicht bewegen. Er reagierte auf keinen ihrer Befehle.

Verdammt!

Was war geschehen?
 

Sie seufzte leicht auf, was von ihren Ohren registriert wurde. Sie lebte zumindest noch.

Wenigstens eine Sache, der sie sich einigermaßen sicher sein konnte. Sie versuchte ihr Bewusstsein wieder wach zu rütteln, dass immer noch vor sich hin dämmerte.

Langsam bekam sie wieder Gefühl in ihren Körper. Ihre Kraft kehrte zurück und damit auch der Schmerz. Er war nicht stark, aber vorhanden. Erneut entglitt ihr ein Seufzen. Dieses Mal wesentlich lauter als zuvor.
 

Wo war sie?

Was war passiert?

Und vor allen, warum war er nicht da?

Er?

Ja, er!

Wo war Inu Yasha?

Kaum hatte sein Name ihre Gedankenwelt betreten, öffnete sie schlagartig ihre Augen, wusste, was passiert war. Schnell durchflog Kagome ihren Kopf, bevor sie leicht zusammenzuckte, als sie sich mit ihrem Oberkörper aufrichten wollte. Die Augen der Miko glitten hinunter, stoppten an ihren Beinen. Diese waren über und über mit Kratzern und Schürfungen übersehen. Getrocknetes Blut klebte auf ihrer Haut. Und nicht nur dort, auch ihre Arme, selbst ihr Bauch, wie sie feststellen musste, war mit Wunden übersäht, als sie vorsichtig den Stoff ihres Oberteils nach oben geschoben hatte.

Oder zumindest das, was davon übrig geblieben war. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihre Kleidung nur noch durch einige Nähte zusammengehalten wurde.
 

„Na toll!“, murmelte Kagome. Ihr blieb doch wirklich nichts erspart. Dabei hatte der Tag doch so gut angefangen. Sie wollte doch nur kurz in ihre Zeit……- Sofort stoppte sie, sah sich um.

Sie befand sich im kleinen Schrein. Durch einige Ritze in den Wänden brach das Sonnenlicht herein.

Die Wärme, die sie gespürt hatte.

Aber wie kam sie hier her?

Kagome konnte sich nicht daran erinnern, den Brunnen hinausgeklettert zu sein. Sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, auf dem Brunnenboden gelandet zu sein. Das Letzte an das sie sich erinnern konnte war….- wie sie durch die Luft geflogen war. Kagome griff sich an die Stirn. Diese begann wie auf Kommando zu schmerzen. Verständlich, wenn dir jemand im Kopf herum gewühlt hat, dachte sie bei sich.

Aber es war noch alles da. Sie wusste noch wer er war. Ihre Erinnerungen waren unversehen.

Erleichtert atmete die Hüterin auf.
 

Ihre Hand glitt ihre Wange hinab. Ihre Finger erfühlten tiefe Kratzer, warme Flüssigkeit. Sie musste bluten. Sie setzte ihre Erkundung fort, strich über ihren Hals, als sie begann hektisch zu tasten. Doch das was sie suchte, war nicht da. Schell sah ich hinab.

Es war nicht da!

Der Shikon no Tama war nicht da!

Kagome riss ihren Kopf herum, drehte sich in alle Richtungen. Nichts. Sie konnte ihn nicht sehen. Was noch schlimmer war.

SIE KONNTE IHN NICHT FÜHLEN!

Ihr Puls war wieder auf Einhundertachtzig. Sie drückte sich von der Wand ab, schwankte auf den Brunnen zu. Ein Blick hinein erstickte ihre letzte kleine Hoffnung.

„Nein.“, kam es zittrig über leicht bebende Lippen. Wenn der Shikon nicht hier war, nicht bei ihr, so würde das heißen – es würde heißen –

„Ganz recht, dass du nicht mehr zurückkehren kannst!“

Sie spürte förmlich, wie sich die Feuchtigkeit aus ihren Lippen zurückzog, diese spröde wurden. Die Miko riss ihren Kopf zur Seite und blickte in Augen so grau wie ein verregneter Himmel. Doch sagten diese Augen, so besonders sie auch waren nichts aus. Fassungslos stand sie da, ihre Hände auf den Brunnenrand gestützt. Sie, sie war die Stimme. Dieses kleine Mädchen, die eine Mikotracht trug.
 

Sie hatte, wie im Brunnen, ihre Gedanken gelesen. Sie hatte sie angegriffen. Doch dies war für sie gerade nebensächlich. Tränen legten sich in ihre Augen, wollten hinaustreten, denn sie wusste, dass sie Recht hatte.

Der Zugang war versperrt.

Ohne den Shikon no Tama konnte sie nicht zurück.

„Und du wirst ihn hier nicht finden, denn ich habe ihn wieder in die Zeit gebracht, in die er gehört!“

„Du? Warum?“ Irritiert sah Kagome sie an.

Was hatte sie denn getan?

War es nicht ihre Aufgabe, den Shikon zu beschützen?

„Deine Aufgabe war es gewesen, die Shikon no Kakera zu finden und den Juwel wieder zusammenzufügen. Diese Aufgabe hast du erfüllt. Ich habe daher wieder das Gleichgewicht hergestellt.“

Das Mädchen hatte es schon wieder getan. Konnte sie sich nicht dagegen wehren?!

„Das Gleichgewicht?, wiederholte die Miko, bevor ihre Stimme lauter wurde. „Aber…aber wie? Was…? Warum?.“, stotterte Kagome vor sich hin, griff sich verwirrt an die Stirn. Gerade verstand sie gar nichts mehr. Sie schloss kurz ihre Augen, atmete tief durch. Sie spürte das Pulsieren ihrer Schläfe. Fest und hart pochte sie gegen ihre Fingerkuppen und erschwerte ihre damit noch stärker das Denken.
 

„Wehre dich nicht dagegen, Kagome. Es ist so vorher bestimmt. Hättest du dich im Tunnel zwischen den Zeiten nicht widersetzt, müsstest du diese Verwirrtheit erst gar nicht empfinden!“

„Hör auf damit!“, warf die Miko ihr scharf entgegen und war sich sogar sicher, kurz ein Zucken erkannt zu haben. „Wenn ich das getan hätte, hättest du mir all meine Erinnerungen genommen. Ich hätte alles vergessen.“, fügte sie im gleichen Ton hinzu.

Zum ersten Mal regten sich die Gesichtszüge dieses Wesens.

Kagome wusste, dass sie kein Mensch war, auch wenn ihre Augen ihr dies weismachen wollten.

Sie spürte die Präsenz, die von ihr ausging. Doch konnte sie diese nicht deuten, denn sie war weder gut noch böse. So etwas hatte sie noch nie verspürt. Solch eine seltsame Aura.
 

Verwundert sah das Wesen sie an. Sie hatte anscheinend nicht damit gerechnet, dass Kagome wusste, was sie vor gehabt hatte.

Innerlich spürte die Miko eine leichte Zufriedenheit. So wie es aussah, konnte sie nicht alle ihre Gedanken lesen. Doch die Verwunderung schwand zugleich wieder, Kühle legte sich darüber. „Nicht alle!“, verbesserte sie.

„Nein. Nur alles, was die Sengoku Jidai betrifft, meine Freunde!“, antworte Kagome sarkastisch und stemmte ihre Hände in ihre Hüfte. „An Inu Yasha!“ Sie bemerkte, wie ihre Stimme bei seinem Namen weicher wurde.

„Und was ist, wenn ich dir sage, dass er dich bereits vergessen hat!“

Was? Überrascht sah sie ihre gegenüber an.

„Er hat dich vergessen. Deine Stimme, dein Gesicht, seine Gefühle!“

Sollte das etwa heißen, dass Inu Yasha ebenfalls von ihr aufgesucht worden war? Sollte sie seine Erinnerung gelöscht haben?

Wenn ja, dann – dann.…

Das Brennen in ihren Augen nahm zu. Mit aller Macht wollten die zurückgehaltenen Tränen hinaus. Aber sie kämpfte immer noch dagegen an. Sie musste bei klarem Verstand bleiben.
 

Das Spiel einer Flöte schreckte Kagome auf. Leicht senkten sich ihre Lider. Ihre Kraft schwand erneut.

Diese Melodie.

Sie kannte sie.

Sie hatte diese schon einmal gehört.

Ihre Lider senkten sich weiter. Sie wollte lauschen, überlegen, woher sie sie kannte. Doch in diesem Moment erwachte ihre innere Stimme wieder zum Leben. Sie solle nicht lauschen, sondern ihre Augen öffnen!

Warum?

Warum sollte sie das?

Ihr Verstand schaltete sich wieder dazwischen und der Kampf wurde von neuen entfacht.

Sie wusste nicht was sie tun sollte!

Was war das richtige?

Sie war völlig verwirrt. Ihre Finger vergruben sich in ihrem Haar. Ein merkwürdiges und nicht definierbares Brummen durchdrang ihren Kopf. Kagome schüttelte diesen hierauf.

Es sollte aufhören!

War den niemand da, der ihr helfen konnte!

„Akzeptiere es. Glaub mir, vertrau mir. Du begehst keinen Fehler! Alles hat seine Richtigkeit“, hörte sie wieder die liebliche Stimme in ihr.

Doch verschwammen die Wörter sofort wieder bis auf eins.

Fehler.

Ein Fehler.

Wie ein aufgeschreckter Vogel flatterte dieses Wort durch ihren Kopf.
 

Es war ein Fehler!
 

Kagomes Augen schlugen auf und sie wich zurück.

Die Klänge verstummten.

„Ich werde nicht noch einmal den Fehler begehen!“

„Was?“ Die gerade noch so liebliche Stimme klang bereits etwas wütend.

„Ich vertraue auf meine innere Stimme, auf mein Herz und ich werde nicht zulassen, dass du mir meine Erinnerungen nimmst.“ Kaum ausgesprochen, glimmte ein helles Licht zwischen ihnen auf, warf das junge Mädchen zurück. Wind stob auf, ließ die hölzernen Wände erzittern. Es hatte sich eine Barriere um die Miko gelegt, sie somit von dem Wesen getrennt.

„Du verdammtes Miststück!“, zischte sie. „Wer hätte gedacht, dass du genauso widerspenstig bist, wie di…“ Sie hielt inne, als sie Kagomes Blick bemerkte. Dunkel funkelten ihre Augen die junge Frau an.
 

„So widerspenstig wie dieser Hanyou!“, schrie sie und beendete somit den Satz der Erscheinung. Kagome trat einen Schritt nach vorne, in der Gewissheit, dass ihr nichts passieren konnte. Sie hatte es bei Inu Yasha ebenfalls nicht geschafft. Sie dankte Gott. „Wer bist du? Was bist du?“, warf sie dem Wind entgegen. Sie wollte es endlich wissen. Doch zunächst ertönte nur ein Lachen.

„Etwas, was man sich nicht zum Feind machen sollte, Miko!“

Kagome zog ihre Augenbrauen tiefer. „Und wenn ich mir den Teufel persönlich zum Feind mache, ich werde alles tun, um wieder zurückkehren zu können. Dort hin, wo ich hin gehöre!“, sprach sie erzürnt.

„Was willst du gegen mich ausrichten? Ein einzelner mickriger Mensch!“, erklang es spöttisch. Der Mund des Wesens verzog sich zu einem kalten Lächeln und kurz fragte Kagome sich ob sie mit Sesshomaru verwandt war. Diesen Gedanken verwarf sie schnell wieder. Wie kam sie nur in solch einer Situation darauf?

„Das werde ich dir schon zeigen.“ Ihre Entschlossenheit war nicht zu übersehen.
 

„Dann freue ich mich darauf, zu sehen, wie du, Kagome, gegen das Schicksal persönlich verlieren wirst.“

Was?

Was hatte sie da gerade gesagt?

Ungläubig sah die Miko nochmals zu ihr hinüber, während die Gestalt bereits begann zu verblassen. Der Wind erstarb, alles legte sich wieder in das gewohnte Dämmerlicht, sie war verschwunden. Kagome sah um mich herum. Die Barriere hatte sich aufgelöst.

„Das Schicksal!“, flüsterte sie, bevor sie aufschluchzte. Wie Sturzbäche rannen die bisher zurückgehaltenen Tränen über ihre Wangen, fielen zu Boden. Ihre Beine wurden weich und sie gab endlich dem Wunsch nach, auf den Boden zu gleiten. Ihren Oberkörper stützte sie auf ihre Unterarme, währen sie ihren Gefühlen freien Lauf ließ.

Warum passierte das alles?

Warum nur?

Hatten sie nicht bereits genug durchlitten?

Reichte das noch nicht?

Sie hatte den Weg, dem sie bisher gefolgt war, niemals bezweifelt. Durch das Schicksal selbst, war sie dort hineingeraten.

Und jetzt.

Jetzt wurde ihr alles wieder durch das Schicksal genommen.

Was sollte das? „WIESO NUR! MACHT ES DIR ETWA SPAß UNS ZU QUÄLEN?“, schrie sie aus vollem Halse. Wut stieg in ihr auf. Ihr Körper begann zu zittern. Sie ballte ihre Hand, erhob sie und schlug mit all ihrer noch verbleibenden Kraft auf den Boden ein.

Kagome spürte Schmerz, konnte sehe, wie sich die Erde, auf die sie einschlug begann, zu verfärben. Aber das war ihr alles egal. Sie musste zunächst ihre Wut, ihre Verzweiflung herauslassen, damit sie sich wieder unter Kontrolle bekam. Sie wollte durch körperlichen Schmerz, den Schmerz des Verlustes überfluten.
 

Schwer atmend lehnte sie sich gegen den Brunnen. Ihr Kopf hing schlaff nach vorne. Ihr Haar verfing sich immer wieder in Ihren Wimpern, doch das alles störte sie nicht.

Was sollte das alles?

Immer und immer wieder stellte sie sich jetzt schon die gleiche Frage.

Warum hatte man beschlossen, dass Inu Yasha und sie aufeinander trafen, wenn man sie doch sowie so wieder trennen wollte.

War das das Schicksal eines jeden Lebewesens, das Gefühle empfand?

Wieso konnte man sein Glück nicht festhalten, wenn man es endlich gefunden hatte?

Dann hätte man ihr gleich das Herz herausreißen können. Denn schlimmer als sie jetzt empfand, wäre dieses Gefühl auch nicht gewesen.

Oder sollte es nur bei ihr so sein?

Sollte sie, da sie die Wiedergeburt von Kikyo war, das gleiche Schicksal erleiden, wie die Miko einst selbst?

Für immer getrennt von demjenigen, den sie liebt?

Sollte sich dieses Ende immer und immer wieder wiederholen?

Sie schüttelte leicht den Kopf. ºDas ist doch Schwachsinn, Kagome.º
 

„Warum hast du mich nicht zurückgehalten!“, schimpfte sie los. „Du hättest auch einfach mitkommen können, dann hätten wir den Schlamassel gar nicht!“ Dabei sah sie wütend auf den Brunnen. Sofort bereute sie ihre Worte wieder. Sie lenkte ihre Wut auf Inu Yasha, der nicht mal da war. Ihm ging es bestimmt gerade auch nicht gut. Irgendetwas sagte ihr, dass er sich genauso fühlte. „Es tut mir Leid. Es ist natürlich nicht deine Schuld. Es ist nur…-ich bin wütend auf mich selbst.“ Sie versuchte leicht zu lächeln. „Ich hätte auf meine innere Stimme hören sollen.“, schalte sie sich selbst mit verweinter Stimme.
 

„Wie….Wie soll ich denn ohne dich leben?“, brachte Kagome mit zittriger Stimme hervor. „Das kann ich nicht.“ Sie zog ihre Knie heran, bettete ihren Kopf darauf. Schwer fielen ihre Haare wirr um sie herum. Ihre Augen beobachteten die tanzenden Sonnenstrahlen an ihrer Seite.

Nein. Sie konnte nicht ohne ihn Leben. Niemals. Ohne ihn war sie doch nicht mehr sie selbst. Er war doch zu ihrem Leben geworden. Ihr ein und alles.

Wie also konnte man leben, wenn einem das Wichtigste entrissen wurde?

Kagome lachte bitter auf. Darauf konnte sie sich natürlich keine Antwort geben. Mit ihrem Handrücken strich sie über ihre geröteten Augen. Ihre verschwommene Sicht wurde hierauf wieder etwas klarer. Langsam erhob sie sich, setze sich auf den Rand des Brunnens. Tief atmete sie ein, füllte ihre Lungen mit Sauerstoff. „Du darfst jetzt nicht aufgeben, Kagome! Du hast schon ganz andere Situationen erlebt. Dann schaffst du das auch!“ Sie verzog ihr Gesicht. Mit zittriger Stimme sich selbst Mut zusprechen, war nicht gerade der Hit.
 

Langsam, fast zögerlich, drehte sie sich herum, beugte sich in den Brunnen hinein. “Inu Yasha!“, wisperte sie. „Ich werde einen Weg finden! Das verspreche ich dir!“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

Ja, das würde sie, denn ihr größter und sehnlichster Wunsch war, ihn wieder zu sehen und um sich selbst diesen Wunsch zu erfüllen, würde sie nicht zulassen, dass sich ihr irgend jemand in den Weg stellt, selbst wenn es das Schicksal persönlich war.
 

***
 

So das wars erst mal von mir. Das nächste Kapi kommt schon bald, versprochen.
 

Ganz liebe Grüße



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  EngelKagome
2008-12-18T13:45:29+00:00 18.12.2008 14:45
hi du hast die gefühle der beiden sehr gut rüber gebracht, also ich glaube an inu und kago . mach witer so das ist klasse.
Von: abgemeldet
2006-07-03T12:17:33+00:00 03.07.2006 14:17
Ich finde auch das Kapi hat echt solche Dramatik dass mir jetzt noch alles schlottert. *schnüff* Mir tun die beiden sooooo leid, du kannst die doch nicht einfach trennen. *gg* Aber wie sagt man so schön autorenfreiheit*gg*
Ich finds ecth ne geniale Idee keine materialistischen Gegner zu nehmen sondern das Schicksal höchstpersönlich*schauder* Das wird echt noch ein Brocken*g+
Die Gefühle hast du echt wieder total realistisch beschreiben, so richtig zum mitheulen*schnüff*
Freu mich schon rießig auf das nächste chap
Habsch ganz dolle lieb
Honey
Von:  Nochnoi
2006-07-02T15:00:37+00:00 02.07.2006 17:00
Was soll man noch groß anführen?
Du kannst die Gefühle wirklich toll beschreiben, man konnte sich wunderbar in die Charaktere hineinversetzen.
Ich hab das Gefühl, du wirst immer besser. Ich kenn ja auch andere Stories von dir und muss sagen, dass du immer weiter zulegst. Irgendwann überflügelst du uns alle XD
Dass die zwei es mit nun mit dem Schicksal zu tun haben, macht die Sache nicht besonders leicht, aber für uns Leser natürlich sehr interessant ^^ Ich bin mal gespannt, wie die sich gegen die Vorsehung behaupten wollen.
Irgendwelche Kritikpunkte? Öhm, nicht wirklich ... okay, du hast "Lider" falsch geschrieben, aber das kann passieren. Es gibt wirklich schlimmeres XD

Dann mach immer so weiter und werde noch besser und besser XD
Ach, und vielen Dank für die ENS
LG Nochnoi
Von:  DoctorMcCoy
2006-07-02T11:59:18+00:00 02.07.2006 13:59
Super gemacht. Tolles Kapitel.
du kannst das alles so toll beschreiben...würde ich auch gerne können.
Kagome und Inuyahsa sind getrennt, das kannst du doch nicht machen. Das ist doch sowas von gemein. Ich hoffe aber, dass sie wieder zueinander finden.
Die schaffen das auf jeden Fall, aber wie?
Schreib schnell weiter.
Kaguyashi
Von:  maryland
2006-07-01T23:10:07+00:00 02.07.2006 01:10
o//o du hast mich am anfang erwähnt...is mir schon fast peinlich. xD' aber nichts zu danken, ne? x3
oha, mal ein ganz neuer feind und noch dazu ein nicht unbedingt einfacher gegner, das schicksal persönlich. oO
also ich weiß ja nicht obs nur mir so geht, aber ich mag diese grauäugige miko oder was sie letztendlich sein soll nicht! >< gut, noch ham wir nicht wirklich viel über sie erfahren, aber sehr sympathisch kommt sie mir trotzdem nicht vor. ¬¬ xD
ob es kago schaffen wird? ganz bestimmt, nur wie? ><
bin gespannt, wies weiter geht, also, freu mich aufs nächste kap. ;)

hdl, mary :)
Von:  Schalmali
2006-07-01T20:01:57+00:00 01.07.2006 22:01
*Seufzie* ich find das immer so gemein wenn die beiden getrennt werden *schniff*, schreib mal schnell weiter damit ich hoffentlich lesen kann wie die irgendwann irgendwie wieder glücklich zueinander finden ^^
Von:  chaska
2006-07-01T18:49:03+00:00 01.07.2006 20:49
Du hast die beiden auf recht dramatische Weise getrennt. (Seufz) Das Schicksal persönlich hat eingegriffen. Doch ist die Frage, ob es mächtiger ist, als die Liebe. Denn beide werden sicher versuchen den anderen wiederzusehen. Es wird nicht einfach, aber war es denn das je? Also hoffe ich doch das Beste für die Zwei und erwarte das nächste Kapitel mit Spannung.
Liebe Grüße
chaska
PS. Danke für die ENS


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