Von herumstreunenden Ketten und angsteinflößend-freundlichen Verkäufern
A Highschool Story
Kapitel #34
Der Langhaarige durchwühlte exakt zum 156. Male sein Zimmer.
Gott, verflucht nochmal! Es konnte sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben! Die chemische Konstruktion dieses Planeten ließ es nun mal nicht zu, dass sich Silberketten in Sauerstoff umwandelten! (Oder hatte er wieder mal etwas nicht mitgekriegt?)
Seine verzweifelte Suche erntete gleichgültige Erfolglosigkeit.
Argghh, es war so klar! Jetzt, wo Hyde sie am meisten brauchte!
Nun gut, „brauchen“ konnte auf vielerlei Arten ausgelegt werden, aber wenn sich der Matriarch höchstpersönlich nach diesem Schmuckstück erkundigte, dann war „brauchen“ eine eher bescheidene Beschreibung der Gegebenheiten. Verdammt, es ging um Leben und Tod!
Diese Kette (was hatte ihn eigentlich geritten, sie anzuziehen, hä?) gehörte seiner Urururgroßmutter und wurde – ganz nach Takarai-Tradition – von Mädchen zu Mädchen weitergegeben.
Moment. Irgendwas kam Hyde an diesem Brauch Spanisch vor. Jedoch konnte er auf Teufel komm raus nicht sagen, was.
Fakt war, dass er diese Kette bekommen hatte und ebenfalls Fakt war, dass er diese Ketter verloren hatte. Und dieser Umstand könnte sich als sehr, sehr schmerzhaft erweisen...
„Haaiiidoo! Komm runter, Schatz, Essen ist fertig!“ Sein Todesurteil.
Mit einem nostalgischen Blick verabschiedete sich der Langhaarige von seinem Zimmer, seinen Plüschtieren und von dieser Welt. Schluckte ob dieser himmelschreienden Ungerechtigkeit (Er war doch so jung!) und trottete hinunter.
Es waren vielleicht sieben Minuten vergangen. Sieben Minuten des gefräßigen Schweigens, bevor sich seine Mutter nach einem bestimmten Schmuckstück erkundigte...
„WAAAS?!“ Der Urschrei der Ungläubigkeit und Wut. „Duu $&“Q§$/(&%$!!!“
Als der Langhaarige nach einer halben Stunde schweren Schrittes in sein Zimmer zurückkehrte, war er nicht nur mit dem Essen, sondern auch mit den Nerven fertig. Seine Mutter hatte ihm ein Ultimatum gestellt – entweder er fand die Kette (am besten noch innerhalb der nächsten drei Sekunden) oder er suchte sich ein schönes, bequemes Plätzchen unter der Brücke...
Und sein Vater? Statt seinen verlorenen Sohn in den Arm zu nehmen und zu versprechen, dass er sogar das FBI auf den Kopf stellen wird, nur damit sein einziges geliebtes Kind wieder glücklich ist – nein, stattdessen lacht sein Vater Tränen!
Es lebe die ewig währende Unterstützung der Zeuger...
Hyde ließ sich auf sein Bett fallen und überlegte sich, ob er wohl ein paar Pfannen und Decken mit zu der Brücken nehmen durfte. Bis ihm etwas Interessantes auffiel.
Morgen war das Schulfestival. Halt. Warte. Das war jetzt zu schnell.
Morgen. War...OH, MEIN GOTT!!!
Wie eine Kugel schoß der Langhaarige aus dem Bett, lief zum Telefon, hämmerte die Nummer seines besten Freundes in die Tasten.
„J-?“
„Tetsu! Morgen ist das Schulfestival! Morgen schon! Ich hab es ganz vergessen, ich wollte doch morgen singen!“
„Ja, dir auch auch ein herzliches Hallo, Haido-chan.“
„Von mir aus, aber was sollen wir machen?“ Hyde klopfte ungeduldig gegen die Tischplatte. Oder versuchte es zumindest, dann seine halbverheilten Knöchelchen quittierten dieses leichtsinnige Vorhaben mit einem schmerzhaften Aufschrei.
„Was meinst du denn damit? Ich denke, der Direktor hat dir verboten zu singen...?“ Ein etwas ratloser Braunhaariger am anderen Ende der Leitung.
„Aach! Ich werde mir schon etwas einfallen lassen! Ruf die Band zusammen, wir treffen uns in einer Stunde im Park.“
„A-?!“ Falls Tetsu tatsächlich vorgehabt hatte, irgendwelche Bedenken zu äußern, so hatte er nur die Möglichkeit diese einem recht bekannten, jedoch nicht sehr artikulationsfreudigen Gesprächspartner namens Tut-tuut-tut mitzuteilen. Er schüttelte grinsend den Kopf. Typisch Haido. Geniale Ideen auf den letzten Drücker. (Oder nur Ideen...)
Der Langhaarige kam zehn Minuten zu spät. Außer Atem, mit einem rot angelaufenen Gesicht und einem Packen zerknitterter Notenblätter in der Hand – das vollendete Bild eines verantwortungsbewussten Vocals. (Aber nichtsdestotrotz süß.)
„Also“, fing er an, sobald sich seine Atmung etwas stabilisiert und sein Herz aufgehört hatte, Überstunden zu schieben. „Wir werden morgen spielen.“
Seine Bandkollegen waren weniger überrascht, jedoch umso mehr ratlos.
„Und was willst du bezüglich des Direktors unternehmen?“, meldete sich Ken zu Wort.
„Ach, ich...“ Der Langhaarige verspürte nur wenig Notwendigkeit, sich ernsthaft mit dieser unwichtigen Fragestellung zu beschäftigen. „...ich hoffe einfach auf meinen guten Ruf und mein Glück!“
„Deinen Ruf?“ Der braunhaarige Bassist zeigte sich zu Recht skeptisch. Anscheinend war die Lösung dieses Dilemmas für die restlichen Bandmitglieder nicht so einleuchtend und einfach wie für Hyde.
„Dein Glück?“, echote Yuki.
„Ich weiß, dass es euch schwer fällt, so etwas zu glauben...Aber wollt ihr nun morgen spielen oder nicht?“ Der Langhaarige verengte herausfordernd die Augen. Egal, ob sie einwilligten oder nicht – er musste morgen singen! Es schien, als ob auch die anderen gespürt hatten, dass es absolut keinen Sinn machte, Hyde von seinem Vorhaben abzubringen. Ein synchron-resigniertes Aufseufzen ging durch die Runde.
„Einer für alle, alle für einen...“, murmelte Ken ergeben. „Nun, schieß los, was hast du dir überlegt?“
„Ähm...“ Wollte Ken jetzt wirklich eine konstruktive und einleuchtende Vorgehensweise geschildert haben? „Naja, ich dachte mir, dass wir einfach auf die Bühne gehen und...spielen.“ Das musste doch reichen, oder?
Tetsu brach in lautes Gelächter aus, steckte damit die anderen beiden Bandmitglieder an, während es an Hyde war, dümmlich aus der Wäsche zu schauen. War heute Lachpollenflug oder warum meinte die Welt um ihn herum sich in unkontrollierten Heiterkeitsausbrüchen ergehen zu müssen?
„Alles klar, ich bin einverstanden, Haido.“ Tetsu rieb sich den schmerzenden Bauch.
„Hm, angenommen, wir ignorieren das Verbot des Direktors und spielen morgen (/Was heißt hier ‚angenommen‘?/) – wo sollen wir dann üben? Und welche Lieder wollen wir nehmen? Ich meine, wenn wir uns schon Strafarbeiten einhandeln, dann soll unsere Performance es wenigstens Wert gewesen sein.“ Yuki, der große Nachdenker und Schwarzmaler. (Die perfekte Mischung aus ‚Schwarzseher‘ und ‚Teufel-an-die-Wand-Maler‘.)
Aber Recht hatte er. Leider. Ihre Halle und – noch wichtiger – ihre Instrumente befanden sich in einem Zustand, bei dem die Bezeichnung ‚funktionsfähig‘ einen Heulkrampf bekam und sich zu ertränken suchte.
Doch der Langhaarige war nicht gewillt aufzugeben. Es stellte sich allerdings die schüchterne Frage, wie dieser Mangel nun zu beheben war...In einem langwierigen Denkprozess vertieft, trat Hyde zurück, musterte herausfordernd den Nachmittagshimmel. Dieser schwieg. Dann schweifte sein Blick auf die Geschäftspromenade und fiel auf ein...oh.
Ein ungesundes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Langhaarigen aus, als sich ein vorzüglicher Einfall dazu herabließ, das hirnliche Märtyrium Hydes vorerst zu beenden.
„Tet-chan, Yuki, Ken. Kommt mit. Ich weiß, wo wir üben können.“ Ohne die Antwort seiner veblüfften Kollegen abzuwarten, schritt der Langhaarige raus. Den restlichen Bandmitgliedern blieb nichts anderes übrig, als diesem heldenhaften (oder idiotischen, das sei dahingestellt) Beispiel zu folgen.
„Äh, Haido? Willst du uns nicht verraten, was genau du vorhast und wann genau wir kreischend weglaufen dürfen?“ Ken zeigte wieder einmal volles Vertrauen in die Fähigkeiten Hydes.
„Wieso habe ich nur das Gefühl, dass du nicht an mich glaubst, Ken?“ Eine leichte Dosierung des Sarkasmus-Pulvers, gemischt mit einem Tropfen Belustigung.
„Hm, tatsächlich? Aber viellelicht liegt es auch daran, dass du uns zu einem modern eingerichteten Badehaus – und das auch noch kostenlosen Eintritt anbot – geführt hast und wir da nicht reingelassen worden sind, weil es nur für Frauen war! Gütiger Himmel, Haido, wie hast du das nur übersehen können?! Und das schlimmste – DU durftest reingehen...ausgerechnet DU! (Man stelle sich bitte Ken mit Tränenbächen und hilflos erhobener, zitternder Faust vor – jedoch weiterhin brav hinter Hyde hertrottend) Der von Frauen absolut nichts versteht!“ ...daran erinnerte Ken sich IMMER NOCH?! Unglaublich...
Der Langhaarige vernahm ein schleifendes Geräusch hinter sich.
Ach so.
Es war nur Yuki, der Tetsu auf seiner Schulter schleppte, da letzterer vor Lachen ohnmächtig geworden war.
„Typisch Ken. Dass du immer noch sauer wegen dieses Vorfalls bist, will mir einfach nicht in den Kopf. Beim Baden will man seine Ruhe haben und nicht begafft werden.“ (Na, Yuki? Eifersüchtig?)
Ken verbreitete schweigend depressiv-aggressive Wellen.
„Aber was MIR nun wirklich nicht in den Kopf will“, der Braunhaarige kehrte langsam aber sicher zu den Lebenden zurück. „Wie zum Teufel hast du es geschafft, in dieses Badehaus reinzukommen und auch lebend wieder heraus?“ Misstrauische Blicke bohrten sich in den Rücken Hydes. Dieser zuckte non-chalant mit den Schultern.
„Och, sie fanden mich nur etwas flachbrüstig, ansonsten war’s ganz okay...“
Tetsu wurde abermals ohnmächtig.
„So, da sind wir.“ Hyde konnte sich ein selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen. Hach, er war ein kleines Genie! (Betonung liegt auf ‚klein‘...)
„Äh, Haido? Was genau sollen wir hier?“ Ken hatte ihm den Badehaus-Verrat immer noch nicht verziehen.
„Das, Ken-chan, ist ein Geschäft“, wurde bestätigend gegen den Türrahmen geklopft.
„Das, Haido-chan, sehe ich auch“, wurde der freche Vocal mit Blicken erwürgt. Dieser lachte in sich hinein. Ken konnte manchmal so erfrischend nachtragend sein!
„Haido, wärst du vielleicht so gnädig uns mitzuteilen, was genau wir in diesem hyperteuren Musikladen sollen. Nur für den Fall, dass es dir entschlüpft ist – wir könnten nicht einmal eine Gitarrensaite in diesem Geschäft kaufen.“ Der Braunhaarige schien auch nicht so ganz zu verstehen, worauf Hyde hinauswollte.
Aach, Schade, dabei hätte er das Spiel so gerne etwas weitergetrieben. Aber gut.
„Tet-chan, wer hat hier eigentlich etwas von kaufen gesagt?“, lächelte der Langhaairge seine Freunde an. „Wir sind doch potentielle Kunden, oder?“ Kollektives Nicken. „Na also. Und um die Entscheidung zu erleichtern, müssen wir doch die Instrumente ausprobieren, oder?“ Kollektives semi-zustimmendes Kopfkratzen. „Na also. Und wir sollten diese Instrumente sehr gründlich testen und was macht es für einen Unterschied, was genau wir spielen? Dann schaffen wir auch noch eine hübsche Atmosphäre im Laden...“ Kollektives Groschenfallen.
„...Wow...“, äußerte der Braunhaarige die Gedanken der anderen.
„Aber meinst du, der Betreiber wird uns das erlauben?“ Yuki zeigte zum wiederholten Male seine bedächtige Seite.
„Naja, wir können es nur probieren, oder?“, lächelte der Langhaarige. „Den Kopf abbeißen wird er uns schon nicht...(hoffentlich).“
Nach einem kollektiven Luftholen betraten die Vier ihre neue Übungseinrichtung.
Es war unnatürlich. Es war entgegen der hyd’schen Gesetze der Pechvogelhaftigkeit. Es machte Angst. Und unglaublich war es noch dazu. Sie wurden nämlich NICHT (entgegen aller Erwartungen) nach den ersten fünf Minuten ihres Aufenthalts aus dem Laden geschmissen. (Nein, und auch nicht nach einer Viertelstunde.)
Der Langhaarige war überwältigt. Von der Auswahl, Form, Farbe, dem Klang. Wie im Traum durchwandelte er die Regale, sich in jedes Instrument verliebend. Er wusste, dass es den anderen nicht viel anders erging – wenn ein zur Salzsäule vor den Drums erstarrter Yuki oder ein selbstvergessen den Hals einer Gitarre streichelnder Ken ein Beweis waren.
Es juckte Hyde in den Fingern – zu nehmen, stimmen, spielen. Haa, es kam ihm vor, als wäre mindestens eine Ewigkeit vergangen, seit er das letzte Mal eine Gitarre in den Händen gehalten hatte.
„Kann ich irgendwie behilflich sein?“ Der Langhaarige zuckte zusammen. Wo kam der denn jetzt plötzlich her? Ouh, verdammt, er hatte gar keine Zeit gehabt, seine herz- und steinerweichende Bitte (mit hilflosem Schulmädchenaugenaufschlag und Ich-werde-sterben-und-nur-Sie-können-mir-helfen-wenn-überhaupt-Dackelblick gratis dazu) vorzubereiten!
„Ich...äh...also...die Sache ist die...“ Irgendwie kam sich der Langhaarige idiotisch vor. Er konnte jedoch beim besten Willen nicht sagen, woran das lag. (Schon über die Anschaffung des Handbuches „wie formuliere ich ganze Sätze, wenn mich jemand beim Klauen von Musikinstrumenten erwischt hat“ nachgedacht, Haido?)
Der Verkäufer hatte engelsgleiche Geduld. Freundlich und offen lächelnd wartete er ab, bis das Hirn des Langhaarigen endlich vernünftig zu arbeiten anfing. (Hyde hätte diesem Schmalzgesicht am liebsten eine reingehauen.)
Hoomm...schütteldieMordgedankenabundwerderuuhiiig...hoomm...Es half zwar nicht gegen die Mordgedanken (bei Gott, der Kerl war ihm einfach nicht geheuer!), aber wenigstens normalisierte sich seine Atmung.
„Also, ich wollte Sie fragen, ob meine Freunde und ich ein paar der Instrumente ausprobieren und ein paar Lieder spielen könnten?“ Nervös wurde am Saum des Rockes gefingert.
„Ein paar Lieder, sagst du?“ W-was hatte dieser Kerl jetzt plötzlich? Er wirkte noch freundlich-bedrohlicher als zuvor. Oder war das bei dem normal? Irgendwie konnte der Langhaarige nur schwer den Wunsch unterdrücken, gleich, sofort, in diesem Moment alles stehen und liegen zu lassen, um dann in sein Bettchen zu flüchten und sich die Decke über den Kopf zu ziehen. Aus unerklärlichen Gründen wirkte der Mann einfach nicht wie ein gewöhnlicher Verkäufer...
„Äh, ja. Unsere selbst komponierten Lieder, wissen Sie. Wir sind eine Schulband und halten Ausschau nach neuen Instrumenten...“ Hilfe! Der Mann war gruselig. Dieser Blick...als wäre er, Hyde, ein Zuchtschaf, das dem König der Wölfe als Hauptgericht vorgeführt wurde…
„Ah ja, ich verstehe...gut, dann folgen Sie mir bitte...“ Das Lächeln, das das Gesicht des Mannes zierte, ließ die Nackenhaare Hydes zu Berge stehen. Da kriegt man noch ein Trauma! Doch alle Schutzinstinkte des Langhaarigen schalteten ihre Überfunktion ab, als er von dem Pseudo-Verkäufer in ein großes Musikzimmer, ausgestattet mit allem, was das Musikerherz begehrte, geführt wurde.
„So, hier bitte. Sie können hier ungestört alles ausprobieren, was Ihnen gefällt.“
„Vielen Dank!“ Das Herz klopfte Hyde bis zum Hals. Wow.
„Das macht dann (kurze bedeutungsschwangere Pause) 100.000 Yen pro Stunde.“ Unverbindlich-offenes Salesmanlächeln an dieser Stelle.
„WAAS?!“ Hyde hatte Mühe, seine Kinnlade davon abzuhalten, eine Spontanreise in den Süden zu unternehmen.
Ganz plötzlich packte den Langhaarigen die Wut. Der Typ machte sich über ihn lustig!
„Für so viel Geld könnte ich mir ein eigenes Studio und einen Produzenten leisten. Ich glaube kaum, dass Ihre Einrichtung auch nur ein zehntel davon wettmacht. Guten Tag.“ Damit drehte sich Hyde um, um stolz erhobenen Kopfes aus dem Laden zu marschieren. (Aber vorher noch die schlafwandelnden Bandmitglieder einsammeln, nicht vergessen.) Er würde es nicht zulassen, dass dieser freche Widerling ihn verarschte! Pff.
Eine Hand ergriff seine Schulter, drehte ihn um. Ein paar wachsame schwarze Augen musterten ihn ausgiebig von oben bis unten.
„Hmm...nicht schlecht. Ja, durchaus nicht schlecht...“, wurde leise vor sich hingemurmelt.
„Dürfte ich fragen, was das Ganze wird, wenn’s fertig ist?“ Langsam aber sicher ging der Kerl dem Langhaarigen auf den Sack.
Plötzlich lachte dieser auf (nein, nicht der Sack – der Verkäufer), schubste Hyde in das Zimmer zurück.
„Kein Grund zur Sorge! Lassen Sie mal Ihr Stimmchen hören, Goldkehlchen!“, wurde zuckersüß geflötet, bevor der Verkäufer (Hyde würde eher einen Besen fressen – bei solchen Verkäufern wäre der Laden schon längst Bankrott!) dem Langhaarigen einen Handkuss zuwarf und verschwand. Hyde unterdrückte den brennenden Reiz, die Stradivari an der Hohlbirne dieses Widerlings in kleinste Stücke zu hauen. Argh! Wieso musste ausgerechnet er auf solche Idioten treffen?
Kurze Zeit später stießen auch die restlichen Schäfchen zu ihrem – mittlerweile etwas abgekühlten – Vocal. Dieser holte tief Luft. Sie hatten ein Zimmer zum Üben und das war schon mehr als der Langhaarige erhofft hatte.
„Nun denn!“, lächelte er in die Runde. „Lasst uns anfangen, okay?“
Ein paaar Stunden später verließ ein heiserer, müder Hyde mit gemischten Gefühlen das Musikgeschäft. Wieso überraschte es ihn nicht, dass die anderen nicht von dem traumatisierenden Benehmen des Ich-weiß-nicht-was-aber-bestimmt-keinen-Verkäufers mitbekommen...Und dennoch, er hatte endlich wieder singen und spielen dürfen. Hyde wusste gar nicht, wie sehr er das vermisst hatte.
***
Ich kann es einfach nicht glauben! Nein, ich GLAUBE es nicht! Es kann doch alles nicht wahr sein! Graaahhh! Gott, ich wünschte, SEIN Kopf würde genauso laut zerbrechen wie dieses Glas!
In tausend Stücke zerbrechen, damit niemand ihn mehr zusammensetzten kann, zusammenpuzzeln wie den zerbrochenen Eisspiegel der Königin. Arh, ich hasse ihn! HASSE, HASSE, HASSE ihn! Rraaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhh!
Nein. Nein! So einfach wird es nicht. Nein! Das lasse ich nicht zu! Wie konntest du nur? Wie...wie...ich liebe dich doch so sehr! Bitte...
Nein. Es ist zu spät. Selbst wenn du jetzt vor mir auf die Knie fällst, es wird nichts helfen.
Aber...zerbrechen...in tausend winzige Stücke...thihihihihihihi! Zerbrich! Hihihihihi! Zerbrich, zerspring, nichts wird mich aufhalten! Oh, aber diese Kette nehme ich mir, mein Liebling. Keine Sorge, ich werde sehr gut auf sie aufpassen...hihihihihihihihihi!
TBC
A/N. Oh, mein Gott. Ich penn gleich weg. Ich kann kaum noch meine Augen offen halten. Oh, ist ja auch schon Viertel fünf am Morgen...#seufz#
Sodele, wir nähern uns dem...naja...‘Höhepunkt‘ will ich nicht sagen, das würde ja implizieren, dass alles, was jetzt kommt, besser sein muss als das, was vorher war. Und das kann ich nicht garantieren. Eher das Gegenteil. Aber wir nähern uns. ;D
Ach ja, falls ihr eine vermehrte Fehleraktivität bemerken solltet – mein hypernagelneues MS Word ist auf Englisch...#wein# Ergo, der kann keine Fehler im deutschen Text erkennen.
Ach ja. Zum 34. Male die gleiche Bitte. Ihr schreibt mir doch was, oder? (Wieso muss eigentlich immer ich die ganze Schreibarbeit machen, huh? XD)