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Erstens kommt es anders

und zweitens als man denkt
von

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Aja, verdammt Aja halt dich fest!

Ajana wollte weg.. Noch weitere sechs Stunden neben ihm sitzen, das würde sie nicht aushalten. Nicht nachdem sie ihm ihre Gefühle ins Gesicht geschrieen hatte. Sie hatte alles verloren, aber vor allem anderen hatte sie ihren besten Freund geworden.

Sie musste nach Hause, plötzlich fiel ihr der Helm ein. Sie trug ihn noch immer in der Hand.

Vielleicht könnte Dorian ja... Nein, sie wollte nicht, dass er Ärger bekam. Sie würde notfalls nach Hause laufen, selbst wenn es eine Stunde dauern würde. Es war warm und ihr war heiß, aber davon würde sie sich nicht klein kriegen lassen.

Sie hatte das Schultor gerade erreicht als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Den Tränen hatte sie freien Lauf gelassen und als sie sich nun herumdrehte waren ihre Augen rot und feucht. Sie rieb sich mit dem Handrücken darüber und sah Dorian an.

"Was ist denn mit dir passiert?", fragte er besorgt.

Aber Ajana antwortete nicht, sondern warf sich einfach laut aufjaulend, wie ein getroffenes Tier, in seine Arme. Er presste sie an sich, während sie sich ausweinte. Er schwieg. Sie würde schon erzählen, wenn sie es wollte. Er strich ihr übers Haar und das Schluchzen ließ nach.

"Wieder gut?", fragte Dorian noch immer sehr beunruhigt.

Sie hob den Kopf.

"Nichts ist gut!", sagten ihre Augen, aber sie antwortete: "Ja, es geht schon besser!"

"Magst du mir nicht erzählen, was passiert ist?", startete er einen zweiten Versuch.

"Ich weiß es selbst nicht so genau!", antwortete sie wahrheitsgemäß.

"Soll ich dich nach Hause fahren?"

"Nein, lieber nicht, es reicht schon, wenn ich schwänze.", sagte sie.

"Ach was soll's, wer nie geschwänzt hat, weiß nicht was es heißt zu leben."

Er hatte versucht sie aufzumuntern, aber hatte kläglich versagt.
 

Auf dem Weg zum Motorrad fragte er: "Willst du's mir nicht erzählen?"

Und sie erzählte es ihm. Sie ließ keine Detail aus, gar keins. Sie vertraute ihm.

"Es ist wie ich es dir gestern sagte: Er hat ne Freundin wie dich nicht verdient und das weißt du auch!", kommentierte Dorian das, was Ajana ihm gerade anvertraut hatte.

"Vielleicht!"

Sie hatten mittlerweile erreicht. Leichtfüßig schwang Dorian sich auf sein Bike wartete noch kurz bis Ajana hinter ihm aufgestiegen war und fuhr dann los. Sie klammerte sich an ihm fest, obwohl er gar nicht schnell fuhr und somit beließ er es auch dabei langsam und gemütlich zu fahren.

Eine zeitlang schwieg er, doch irgendwann brach es aus ihm heraus: "Er hat bekommen was er verdient und das war Lily."

"Keiner hat Lily verdient!", schrie Ajana gegen den Wind an.

"Meinst du? Ich finde er hat sie verdient. Aja, der Arsch hat dir wehgetan."

"Er ist kein Arsch!", schrie sie mit erstickter Stimme.

Sie ließ ihn los.

"Aja, verdammt Aja halt dich fest, sonst..."

Die Maschinen geriet ins Trudeln. Er hatte sie nicht mehr im Griff und schlitterte über den Asphalt, bis die Maschine umkippte und die beiden unter sich begrub. Ajana schrie auf, als die Maschine zum Liegen kam.

Dorian befreite sich so schnell es ging und lief dann zu Aja rüber.

Ihr Gesicht war schmerzverzerrt und sie bis sich auf die Lippe, so dass kleine Blutstropfen über ihr Gesicht rannen.

"Aja, bist du in Ordnung? Wo tuts weh?"

"Mein Kopf tut weh und mein Bein... Ich kann es nicht bewegen."

Dorian begriff sofort. Er hob das Motorrad an und befreite ihr Bein. Danach hockte er sich wieder neben sie.

"Geht's besser?"

Sie nickte: "Etwas!"

"Okay, am Besten du bewegst dich nicht. Ich rufe den Notarzt!"

Er begann in seiner Tasche zu wühlen, aber in all der Aufregung fand er es nicht sofort, was ihn nur noch nervöser werden ließ. Nach einigen weiteren gescheiterten Versuchen, glitt ihm das Handy, beinahe zu fällig in die Hand.

Erleichtert atmete er auf.
 

Aja öffnete die Augen, sie starrte einer weißen Decke entgegen, die geflutet von klinisch grellen Licht ihr entgegen strahlte.

Sie versuchte den Kopf zu wenden, doch ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Kopf. Sie stöhnte.

Ein Gesicht kam in ihr eingeschränktes Blickfeld. Es war Dorian.

"Na Dornröschen, wieder wach?"

Er lächelte.

"Mein Kopf tut weh, was ist passiert."

"Du bist im Krankenhaus, keine Sorge. Dass dein Kopf wehtut, ist schon okay. Du hast ne Gehirnerschütterung."

Ajana erinnerte sich: "Der Unfall... Was ist mit meinem Bein?"

"Glatter Bruch und ne leichte Quetschung. Der Arzt mein es würde 4-5 Wochen dauern, bis du wieder rumspringen kannst, wie ein junges Reh."

"Danke!", flüsterte Ajana.

"Wofür bedankst du dich, ich war schuld an dem Unfall."

Ajana stemmte sich hoch: "Das ist nicht wahr, ich war schuld! Selber schuld!", verbesserte sie sich.

"Ist dir was passiert?", fragte sie besorgt.

"Bis auf ein paar Kratzer, blaue Flecken und Prellungen hab ich nichts abbekommen."

"Das ist gut! Versprich mir was, Dorian!"

"Was denn?"

"Sag niemanden, dass ich im Krankenhaus bin.", bat sie, "Ich will nicht das Liran es erfährt, ich will ihn nicht sehen".

"Na klar, mach dir keine Gedanken, ich lass mir irgendwas einfallen."

Es klopfte.

"Das werden deine Eltern sein. Ich glaube, ich hab ihnen einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Ich geh wohl besser."

"Nein bleib hier, ich stell dich vor."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hoellenhund
2007-01-07T20:54:26+00:00 07.01.2007 21:54
Hach, ich konnte nicht an mir halten, das nächste Kapitel musste ich auch lesen.
Ha, ich habs ja geahnt, dass Aja sich was tut! *triumphier* Der Titel hats gekonnt verraten. ich dachte allerdings sie fällt irgendwo tief runter *gg*

Das Kapi war schön melodramatisch, sowas musste auf den Katzenjammer vom vorigen Kapitel einfach folgen, perfekte Abrundung -^.^- Das ist übrigens was Positives, auch wenn es vielleicht nicht danach klingt! xD

In dem Kapi waren nicht so viele Fehler wie im vorigen, zumindest sind mir kaum welche aufgefallen. Aber vielleicht wurde ich auch dafür einfach zu sehr von der Story gepackt.
Aber eins: "Sie hatten mittlerweile erreicht." ... Dazu muss ich nichts sagen, oder? *gg*

Ansonsten: Schönes Kapi, bin gespannt, wie es weitergeht *.* Ich bin total vom Hocker gerissen... Eigentlich hasse ich solche Storys *verwirrt*
Aber vermutlich macht gerade das einen guten Schreiber aus: Leute dazu überreden weiterzulesen, obwohl sie das Thema eigentlich gar nicht mögen. Ist natürlich eine ganz besondere Kunst und ich schätze sie sehr^^ Auch bei Musik, im übrigen.

Also das "immer weiter so" kann ich mir wohl sparen, die Story ist ja beendet ^^"
Aber ich hoffe, dass du in Zukunft viel Zeit zum Schreiben finden wirst =)


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