Prolog
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Fragen über Fragen
Verärgert hämmerte die Vermieterin gegen die verschlossene Tür des kleinen Appartments. Sie hatte es gewust, als sie das Zimmer vermietet hatte. Sie hatte gewusst, dass es nur Ärger machen würde diesem Mann eine Wohnung zu vermieten, er hatte schon vorher so Unzuverlässig ausgesehen. Doch man soll ja nicht aufs Äußere achten fluchte sie innerlich. Laut rief sie: "Ich weiß genau,dass Sie dort Drinnen sind,und wenn sie nicht sofort aufmachen und ihre Miete zahlen komme ich rein und hole sie mir selbst!"
Da sich immernoch keine Reaktion einstellte zog sie den Generalschlüssel aus der Tasche und öffnete die Tür selbst.Sie trat in den Wohnraum des Apartments und trat,nachdem sie dort nichts ungewöhnliches entdecken konnte,auf das Schlafzimmer zu.Sie klopfte gegen die Tür und rief :"Achtung ich komme jetzt rein,also schlüpfen sie wieder ins Bett,falls Sie nackt sein sollten!" Mit diesen Worten drückte sie die Klinke hinunter und trat ein.
Der Anblick, der sich ihr bot war bizarr und grauenvoll. Ihr Mieter, der sich Mr. Deser nannte, lag mit weit von sich gestreckten Gliedmaßen auf dem blutnassen Bett. In seiner Brust klaffte eine tiefe blutige Wunde.
Einen entsetzten Schrei ausstoßend rannte sie ins Bad und übergab sich, befor sie die Polizei benachrichtigte.
Schon bald kamen die ersten Polizeiwagen und das Ermittlerteam betrat die Wohnung. Mit ihnen betrat auch Seru Eter den Raum und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Trotz seiner knapp 32 Jahre konnte er auf eine ordentliche polizeiliche Karriere zurückblicken. Nachdem die Leiche und der Tatort sorgfältig fotografiert worden waren beugte Seru sich zum Toten hinab und entdeckte die Einstiche der Vampirzähne am Hals. Sein Herz klopfte,als er sich an ein ähnliches Ereignis erinnerte. Konnte das sein... Er überlegte kurz und entschied sich schließlich den Gedanken zu verwerfen. Er drehte sich zu einem seiner Männer und wies diesen an die Einstiche zu fotografieren.
Nachdem alle Beweise sichergestellt worden waren machte sich Seru auf den Weg ins Polizeipräsidium.Schon bald trafen die Ergebnisse der Untersuchungen ein.Der Wächter des gegenüberliegenden Parks hatte ausgesagt, dass er das Opfer am späten Abend mit einer Frau das Gebäude hatte betreten sehen,doch den Mord hatte er nicht sehen können, weil das Schlafzimmerfenster auf der anderen Seite des Gebäudas lag. Die gerichtsmediezienische Untersuchung ergab, dass dem armen Mann im lebenden Zustand das Herz aus der Brust gerissen worden war. Rätselhaft war vor allem, dass ein großer Teil des Blutes aus dem Körper des Toten verschwunden zu sein schien. Und dann waren da ja auch noch die beiden winzigen Wunden am Hals. Nach Aussage des schon erwähnten Parkwächters hatte die Frau das Haus nicht verlassen und einen Sprung aus dem zerstörten Fenster hätte die mysteriöse Frau wohl kaum überlebt. Sie musste also noch im Haus sein schloss Seru daraus. Schon kurz darauf begann die Polizei das Gebäude gründlich zu durchsuchen und nahmen schließlich eine Verdächtige fest.
Seru betrat erschöpft sein kleines Appartment,das nur zwei Straßen vom Polizeipräsidium entfernt lag.Erschöpft ließ er sich auf sein Bett fallen und schlief nach wenigen Minuten ein,doch es waren keine entspannenden Träume,die ihn besuchten.Es waren seine Erinnerungen an damals,die er sah,und er sah auch wieder den Jungen,der ihn damals geführt hatte.Er wusste sofort,das er gebraucht wurde ,und das er keine andere Wahl hatte als zu folgen.Seine Befürchtungen hatten sich also bestätigt!
Als er schweißgebadet erwachte war er immer noch im Strom der Erinnerungen,die durch den Traum wachgerufen worden waren.Als er jedoch geduscht und für die Arbeit bereit war,war seine Überzeugung verschwunden und er tat den Traum als einen von seinen überreizten Nerven gespielten Streich ab.
Als er auf der Arbeit ankam erfuhr er,dass die Verdächtige,die den Namen Mirana trug,noch immer nicht gestanden hatte und,dass es für die Hals wunden noch immer keine vernünftige Erklärung gab.
Das hieß also im Klartext,dass sie noch immer kein bisschen weiter gekommen waren.
Er erinnerte sich nun wieder an seinen Tram,doch dann sagte er sich das es Blödsinn war,auch nur an diese Möglichkeit zu denken,schließlich hatten sie ja auch eine Verdächtige,die erstens eine eskalierte Meinungsverschiedenheit mit dem Opfer gehabt hatte,zweitens traf die recht dürftige Beschreibung des Parkwächters ungefähr auf die Frau zu,was er auch bestätigt hatte,und drittens hatte sie unter falschem Namen im Hotel gelebt.All das deutete darauf hin,dass sie die Mörderin war,also warum war er so verunsichert,dass er schon solche Träume hatte?
Um sich abzulenken griff er nach einem seiner Bücher und begann zu lesen:
Langsam schlich Liera an den schlafenden Wachposten vorbei und betrat den Vorraum der Gefängniszellen.Schnell trat sie auf die erste Zelle zu und sah,dass im Innern die zitternde Gestalt ihres Bruders lag."Bruderherz,hörst du mich?" "Er wird dir nicht antworten ,er steht unter meinem Zauber!",hörte sie eine wohl bekannte Stimme hinter sich sagen.Sie fuhr erschreckt herum und blickte in die dunklen Augen Egras."Schnappt sie!",rief er mit einem teuflischen Lächeln auf den Lippen.
"Chef",riss ihn eine Stimme unsanft aus der gedanklichen Vertiefung in sein Buch.Er blickte auf und sah einen der Ermittler des derzeitigen Falls vor sich stehen.
"Was ist los",fragte er genervt.Stotternd sagte der arme Mann:"Iiich w...w...wollte Ihnen n...nur mit...t...teilen,dass..." "Ganz ruhig,sprechen sie bitte deutlich,ich tue Ihnen schon nichts",unterbrach Seru ihn."Gut", sprach der Ermittler mit festerer Stimme weiter,"ich wollte Ihnen nur mitteilen,dass aus dem Tagebuch der Verdächtigen eindeutig hervorgeht,dass sie vor hatte dem Opfer etwas anzutun." Interessant!",entgegnete Seru zufrieden.Da es schon Nacht wurde machte er sich zufrieden auf den Heimweg.
