Seru betrat erschöpft sein kleines Appartment,das nur zwei Straßen vom Polizeipräsidium entfernt lag.Erschöpft ließ er sich auf sein Bett fallen und schlief nach wenigen Minuten ein,doch es waren keine entspannenden Träume,die ihn besuchten.Es waren seine Erinnerungen an damals,die er sah,und er sah auch wieder den Jungen,der ihn damals geführt hatte.Er wusste sofort,das er gebraucht wurde ,und das er keine andere Wahl hatte als zu folgen.Seine Befürchtungen hatten sich also bestätigt!
Als er schweißgebadet erwachte war er immer noch im Strom der Erinnerungen,die durch den Traum wachgerufen worden waren.Als er jedoch geduscht und für die Arbeit bereit war,war seine Überzeugung verschwunden und er tat den Traum als einen von seinen überreizten Nerven gespielten Streich ab.
Als er auf der Arbeit ankam erfuhr er,dass die Verdächtige,die den Namen Mirana trug,noch immer nicht gestanden hatte und,dass es für die Hals wunden noch immer keine vernünftige Erklärung gab.
Das hieß also im Klartext,dass sie noch immer kein bisschen weiter gekommen waren.
Er erinnerte sich nun wieder an seinen Tram,doch dann sagte er sich das es Blödsinn war,auch nur an diese Möglichkeit zu denken,schließlich hatten sie ja auch eine Verdächtige,die erstens eine eskalierte Meinungsverschiedenheit mit dem Opfer gehabt hatte,zweitens traf die recht dürftige Beschreibung des Parkwächters ungefähr auf die Frau zu,was er auch bestätigt hatte,und drittens hatte sie unter falschem Namen im Hotel gelebt.All das deutete darauf hin,dass sie die Mörderin war,also warum war er so verunsichert,dass er schon solche Träume hatte?
Um sich abzulenken griff er nach einem seiner Bücher und begann zu lesen:
Langsam schlich Liera an den schlafenden Wachposten vorbei und betrat den Vorraum der Gefängniszellen.Schnell trat sie auf die erste Zelle zu und sah,dass im Innern die zitternde Gestalt ihres Bruders lag."Bruderherz,hörst du mich?" "Er wird dir nicht antworten ,er steht unter meinem Zauber!",hörte sie eine wohl bekannte Stimme hinter sich sagen.Sie fuhr erschreckt herum und blickte in die dunklen Augen Egras."Schnappt sie!",rief er mit einem teuflischen Lächeln auf den Lippen.
"Chef",riss ihn eine Stimme unsanft aus der gedanklichen Vertiefung in sein Buch.Er blickte auf und sah einen der Ermittler des derzeitigen Falls vor sich stehen.
"Was ist los",fragte er genervt.Stotternd sagte der arme Mann:"Iiich w...w...wollte Ihnen n...nur mit...t...teilen,dass..." "Ganz ruhig,sprechen sie bitte deutlich,ich tue Ihnen schon nichts",unterbrach Seru ihn."Gut", sprach der Ermittler mit festerer Stimme weiter,"ich wollte Ihnen nur mitteilen,dass aus dem Tagebuch der Verdächtigen eindeutig hervorgeht,dass sie vor hatte dem Opfer etwas anzutun." Interessant!",entgegnete Seru zufrieden.Da es schon Nacht wurde machte er sich zufrieden auf den Heimweg.